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Title:
PRINTING SYSTEM WITH A FIRST AND SECOND RECEIVING MEANS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/227235
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a printing system comprising a main body and a printing unit for printing a material web by outputting ink droplets, which printing unit is arranged spaced apart from the main body, as well as comprising a first and second receiving means, wherein, when brought into the printing position, the first or second receiving means allows for a positioning of the material web within the active range of the printing unit, wherein the main body has a supporting frame on which means are mounted for moving the material web in the transport direction into the active range of the printing unit and back out of the active range, wherein the main body is designed in such a way that the first receiving means can be moved between a printing position within the active range of the printing unit, in which printing position the first receiving means can be blocked against movement by first and third locking means, and a first resting position within the main body, and in such a way that the second receiving means can be moved between a printing position within the active range of the printing unit, in which printing position the second receiving means can be blocked against movement by second and fourth locking means, and a second resting position within the main body, wherein, when printing the material web with the printing unit, the first or the second receiving means are brought into the printing position and blocked against movement by the corresponding locking means.

Inventors:
BRUNNER EDUARD (IT)
PROSCH MANUEL (IT)
Application Number:
PCT/EP2023/025124
Publication Date:
November 30, 2023
Filing Date:
March 21, 2023
Export Citation:
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Assignee:
DURST GROUP AG (IT)
International Classes:
B41J2/17; B41J11/06; B41J3/407
Domestic Patent References:
WO2017080501A12017-05-18
WO2002022362A22002-03-21
Foreign References:
KR200459613Y12012-04-04
US20180229516A12018-08-16
KR20140148215A2014-12-31
JP2011000726A2011-01-06
US20170028745A12017-02-02
CN212827418U2021-03-30
JP2013123797A2013-06-24
DE202019100635U12019-02-19
Attorney, Agent or Firm:
KEMPKENS, Anke (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Drucksystem mit einem Grundkörper und einer Druckeinheit zum Bedrucken einer Materialbahn durch Ausstoss von Tintentropfen, welche Druckeinheit relativ zum Grundkörper beabstandet angeordnet ist, sowie einem ersten und zweiten Aufnahmemittel, wobei das erste oder zweite Aufnahmemittel, wenn es in Druckstellung verbracht ist, ein Positionieren der Materialbahn im Wirkungsbereich der Druckeinheit ermöglicht, wobei der Grundkörper ein Traggerüst umfasst, an welchem Traggerüst Mittel montiert sind zum Verbringen der Materialbahn in Transportrichtung in den Wirkungsbereich der Druckeinheit hinein und aus dem Wirkungsbereich wieder heraus dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper ausgebildet ist, dergestalt, dass das erste Aufnahmemittel zwischen einer Druckstellung im Wirkungsbereich der Druckeinheit, in welcher Druckstellung das erste Aufnahmemittel durch erste und dritte Verriegelungsmittel gegen Bewegung blockierbar ist, und einer ersten Ruhestellung innerhalb des Grundkörpers verbracht werden kann und, dass das zweite Aufnahmemittel zwischen einer Druckstellung im Wirkungsbereich der Druckeinheit, in welcher Druckstellung das zweite Aufnahmemittel durch zweite und vierte Verriegelungsmittel gegen Bewegung blockierbar ist, und einer zweiten Ruhestellung innerhalb des Grundkörpers verbracht werden kann, wobei beim Bedrucken der Materialbahn mit der Druckeinheit das erste oder das zweite Aufnahmemittel in Druckstellung verbracht und durch die entsprechenden Verriegelungsmittel gegen Bewegung blockiert ist.

2. Drucksystem nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das erste Aufnahmemittel in Druckstellung durch am Traggerüst angebrachte erste Verriegelungsmittel, die zum Eingriff mit am ersten Aufnahmemittel angebrachte dritte Verriegelungsmittel ausgebildet sind, gegen Bewegung blockierbar ist, und, dass das zweite Aufnahmemittel in Druckstellung durch am Traggerüst angebrachte zweite Verriegelungsmittel, die zum Eingriff mit am zweiten Aufnahmemittel angebrachte vierte Verriegelungsmittel ausgebildet sind, gegen Bewegung blockierbar ist.

3. Drucksystem nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper zwei zueinander parallel verlaufende Gleitschienen umfasst, die das zweite Aufnahmemittel an seine gegenüberliegenden Enden tragen, und die sich ausserhalb des Wirkungsbereichs der Druckeinheit gegenüber einer fiktiven horizontalen Ebene zumindest abschnittsweise unter einem Winkel im Bereich von 10 Grad bis 35 Grad, bevorzugt im Bereich von 12 Grad bis 24 Grad, besonders bevorzugt im Bereich von 15 Grad bis 21 Grad nach unten und in oder gegen die Transportrichtung der Materialbahn erstrecken, derart, dass das mit Führungselementen versehene zweite Aufnahmemittel auf die und entlang der Gleitschienen von seiner Druckstellung hin zur zweiten Ruhestellung manuell oder automatisiert durch geeignete erste Verstellmittel verbracht werden kann, und wobei das zweite Aufnahmemittel mithilfe eines pneumatischen oder motorisierten Hebesystem zumindest im Wesentlichen in vertikaler Richtung, vorzugsweise in vertikaler Richtung, zwischen seiner Druckstellung und der gegenüber seiner Druckstellung abgesenkten ersten Ruhestellung verbracht werden kann. Drucksystem nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass sich die Gleitschienen zumindest im Wirkungsbereich der Druckeinheit horizontal in oder gegen die Transportrichtung der Materialbahn erstrecken. Drucksystem nach Anspruch 3 oder 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente am zweiten Aufnahmemittel montierte Räder umfassen. Drucksystem nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Aufnahmemittel eine Tintenauffangvorrichtung ist und das zweite Aufnahmemittel ein mit Unterdrück beaufschlagbarer Saugtisch ist, oder, dass das erste Aufnahmemittel ein mit Unterdrück beaufschlagbarer Saugtisch ist und das zweite Aufnahmemittel eine Tintenauffangvorrichtung ist. Drucksystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tintenauffangvorrichtung ein endloses, zwischen zwei Umlenkwalzen umlaufendes Transportband, zum Auffangen und zum Abtransport der beim Bedrucken einer netzartigen Materialbahn durch dieselbe hindurchtretenden Tintentropfen, sowie zwei Führungskanten, die quer zur Transportrichtung der Materialbahn und auf jeweils einer gegenüberliegenden Seite des Transportbandes entlang dem Transportband angeordnet sind, umfasst, derart, dass die netzartige Materialbahn vom direkt auf die netzartige Materialbahn blickenden Trum des Transportbandes in einem Abstand grösser Null in Transportrichtung der Materialbahn geführt werden kann, wenn die netzartige Materialbahn in Transportrichtung unter Zugspannung steht, wobei das Transportband zumindest über eine der zwei Umlenkwalzen, welche Umlenkwalze mit einem Motor verbunden ist, antreibbar ist. Drucksystem nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Tintenauffangvorrichtung eine Reinigungseinheit zum Entfernen von Tinte auf dem Transportband umfasst. Drucksystem nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinheit eine Klinge mit einer Schneidkante umfasst, wobei die Reinigungseinheit an einer der Umlenkwalzen so angeordnet ist, dass wenn das Transportband über die zumindest eine Umlenkwalze läuft und auf dem Transportband aufgefangene Tintentropfen aushärten oder austrocknen, die Schneidkante gehärtete oder getrocknete Tintentropfen von dem Transportband abschaben kann. Drucksystem nach Ansprüche 3 oder nach zumindest einem der Ansprüche 4 bis 9 bezogen auf Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper im Einlaufbereich und/oder im Auslaufbereich der Druckeinheit zumindest eine auf die Druckeinheit blickende Platte umfasst, die den Wirkungsbereich der Druckeinheit zumindest teilweise umschliesst und die eine Oberseite des Grundkörpers bildet, wobei die Platte im Einlaufbereich oder im Auslaufbereich eine weg vom Wirkungsbereich der Druckeinheit aufklappbare Klappe aufweist, die zwischen einer geschlossenen Stellung und einer aufgeklappten Stellung verbringbar ist, dergestalt, dass in der aufgeklappten Stellung dem zweiten Aufnahmemittel der Zugang zur zweiten Ruhestellung unter der Klappe verschafft wird und in der geschlossenen Stellung dem zweiten Aufnahmemittel der Zugang zur zweiten Ruhestellung durch die Klappe versperrt bleibt. Drucksystem nach Anspruch 7 oder nach zumindest einem der Ansprüche 8 bis 10 bezogen auf Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass die netzartige Materialbahn eine Materialbahn aus Mesh ist. Drucksystem nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskanten der Tintenauffangvorrichtung oder die Oberfläche des mit Unterdrück beaufschlagbaren Saugtisches, wenn die Tintenauffangvorrichtung oder der Saugtisch in Druckstellung verbracht ist, höher angeordnet sind oder ist als die auf die Druckeinheit blickende Oberfläche der Platte, bevorzugt um zwei Millimeter bis zehn Millimeter, besonders bevorzugt um zwei Millimeter bis fünf Millimeter, ganz besonders bevorzugt um zwei Millimeter bis drei Millimeter höher angeordnet sind oder ist als die auf die Druckeinheit blickende Oberfläche der Platte.

Description:
Drucksystem mit einem ersten und zweiten Aufnahmemittel

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Drucksystem mit einem ersten und zweiten Aufnahmemittel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Im Stand der Technik ist aus der WO02/22362A2 eine Tintenstrahldruckvorrichtung mit einer Einrichtung zum Absorbieren von Tinte bekannt. Insbesondere ist darin eine Tintenstrahldruckvorrichtung für Rollen- und Blattmedien, flexible und steife sowie undurchlässige und poröse Medien offenbart, mit (a) einer anheb- und absenkbaren Druckkopfanordnung mit zumindest einem Druckkopf, zum Bedrucken des Mediums, (b) einem anheb- und absenkbaren Drucktisch, über den das zu bedruckende Medium zum Zeitpunkt des Bedruckens geführt wird, (c) einer im Bereich des Drucktisches einsetzbaren Tintenauffangeinrichtung, die aus einem Tintenabsorptionskissen und zwei seitlich davon angeordneten Stützkanten besteht, und (d) mehreren getrennt voneinander, ansteuerbaren Walzen, die als Transport- und/oder Vorschub- und/oder Bremswalzen einsetzbar sind und das zu bedruckende Medium transportieren und/oder um eine definierte Vorschublänge voran bewegen und/oder dieses bremsen, um eine Zugspannung auf dieses aufzubringen.

Im neuwertigen Zustand des Tintenabsorptionskissens ist eine Vermeidung von Schmutzbildung durch Tintentropfen des unter dem porösen Medium liegenden Drucktisches möglich, weil die beim Bedrucken des porösen Mediums durch dieses hindurchtretenden Tintentropfen dank des Tintenabsorptionskissens in sein Inneres aufgesaugt und eingelagert werden. Ist das Kissen jedoch einmal mit Tinte vollgesaugt, verliert es seine schmutzverhindernde Wirkung, sodass die weiteren durch das poröse Medium hindurchtretenden Tintentropfen auf nicht-absorbierte Tinte auftreffen und zurückprallen. Dadurch bildet sich ein Tintentropfennebel, der das zu bedruckende Medium, den Drucktisch und die Druckkopfanordnung verschmutzt. Ausserdem haben Tintenabsorptionskissen eine sehr begrenzte Tintenaufnahmekapazität, sodass sie regelmässig und in relativ kurzen Zeitabständen ausgetauscht und durch neue ersetzt werden müssen. Derartige Kissen sind jedoch sehr teuer.

In einer aus dem Stand der Technik bekannten alternativen Ausgestaltung der oben beschriebenen Tintenstrahldruckvorrichtung weist die im Bereich des Drucktisches einsetzbare Tintenauffangeinrichtung statt dem Tintenabsorptionskissen ein nichtsaugendes Tinteneinlagekissen auf. Wenn also mit einem Tinteneinlagekissen dieselbe Tintenmenge wie mit dem Tintenabsorptionskissen aufgenommen werden soll, so muss der Abstand zwischen der Materialbahn und der ihr zugewandten Seite des Tinteneinlagekissens grösser sein als beim Tintenabsorptionskissen. Dies liegt schlichtweg daran, dass durch die Materialbahn hindurchgetretene Tinte auf dem Kissen statt im Kissen gelagert wird. Geeignet sind derartige Tinteneinlagekissen beispielsweise, wenn härtbare Tinte, insbesondere UV -härtbare Tinte, verwendet wird, da diese zu einem Stapel gehärteter Schichten aufgeschichtet und in dieser Form gelagert werden kann, wenn die auf das Medium aufgebrachte Tinte mit UV-Strahlung gehärtet wird, wodurch auch die auf das Einlagekissen gelangte Tinte mitgehärtet wird.

Ein solches Tinteneinlagekissen hat jedoch einerseits den Nachteil, dass aufgrund seiner Nichtsaugfähigkeit eine verstärkte Nebelbildung auftritt. Um eine grosse Tintenmenge aufnehmen zu können ist andererseits ein fabrikneues Tinteneinlagekissen in einem relativ grossen Abstand von typischerweise grösser 5 mm bis etwa 15 mm unter der Materialbahn anzuordnen. Je grösser der entsprechende Abstand ist, desto grösser ist die gehärtete Tintenmenge, die aufgestapelt und somit gelagert werden kann. Mit zunehmendem Abstand nimmt naturgemäss aber auch die Nebelbildung zu. Versäumt ein Techniker ein älteres Tinteneinlagekissens rechtzeitig auszutauschen, so kommt die Unterseite der netzartigen Materialbahn durch hochgestapelte gehärtete Tintenschichten in direktem Kontakt und wird in Folge verschmutzt. Dementsprechend ist die Tintenaufnahmekapazität bei derartigen Kissen ebenfalls sehr begrenzt.

Aus dem als nächstliegenden Stand der Technik angesehenen Dokument DE202019100635U1 wird ein Tintenstrahldrucker mit einer Tintenauffangvorrichtung beschrieben, die eine Erhöhung der Einsatzdauer der Tintenauffangvorrichtung ermöglicht. Insbesondere ist in diesem vorbekannten Dokument ein Tintenstrahldrucker mit einer darin entfernbar eingesetzten Tintenauffangvorrichtung offenbart, umfassend: (A) einen Drucktisch mit einer Auflageebene zur Aufnahme einer Materialbahn und ein dem Drucktisch beabstandet zugeordnetes Druckmodul mit zumindest einer Düsenreihe zum Bedrucken der Materialbahn mit Tintentropfen, wobei das Druckmodul einen Druckwirkungsbereich definiert; (B) eine Führeinheit, die eine netzartige Materialbahn bereitstellt und erste Mittel umfasst, diese zu dem Druckwirkungsbereich zwischen Drucktisch und Druckmodul zu führen und anschliessend zu lagern; wobei die Tintenauffangvorrichtung zum Auffangen der Tintentropfen, die beim Bedrucken der netzartigen Materialbahn durch diese hindurchtreten, im Druckwirkungsbereich zwischen dem Drucktisch und der netzartigen Materialbahn entfernbar eingesetzt ist.

Dabei weist die in der DE202019100635U1 offenbarte Tintenauffangvorrichtung ein Endlosförderband und eine Reinigungseinheit zum Entfernen der auf dem Endlosförderband auf gefangenen Tintentropfen auf, wobei das Endlosförderband mit zwei Umlenkrollen, einem oberen Trum zum Auffangen der Tinte und einem unteren Trum ausgebildet ist und wobei die Tintenauffangvorrichtung zwei Stützkanten umfasst, die so angeordnet sind, dass die netzartige Materialbahn vom oberen Trum in einem Abstand grösser Null geführt wird, wobei die Tintenauffangvorrichtung einen Motor umfasst und der Tintenstrahldrucker so ausgebildet ist, dass zumindest eine der Umlenkrollen während des Bedruckens durch den Motor zumindest zeitweise, bevorzugt die ganze Zeit angetrieben wird. Hierbei sind von Nachteil die langen Umrüstarbeiten, die für den Einbau der Tintenauffangvorrichtung in den Tintenstrahldrucker im Bereich des Drucktisches und anschliessend für den Ausbau derselben aus dem Tintenstrahldrucker notwendig sind, weil Effizienz beim Ein- und Ausbau der Tintenauffangvorrichtung nur mit Fachwissen erreicht wird, das durch geschultes und erfahrenes Fachpersonal umgesetzt wird. Aussderem sollte möglichst neben dem Tintenstrahldrucker ausreichend viel Platz zur Lagerung der ausgebauten Tintenauffangvorrichtung bis zu ihrem erneuten Einsatz zur Verfügung stehen, damit sich das Fachpersonal Wegzeit hin zum Lagerplatz und wieder zurück ersparen kann. Die Tintenauffangvorrichtung und der Drucktisch sind je ein Beispiel für ein Aufnahmemittel zum Positionieren einer Materialbahn.

Es wäre daher wünschenswert ein Drucksystem zur Verfügung zu haben, welches bei der Umrüstung desselben mit einem ersten Aufnahmemittel in Druckstellung auf ein zweites Aufnahmemittel in Druckstellung und umgekehrt eine Einsparung von Rüstzeit ermöglichen würde.

Der vorliegenden Erfindung liegt somit die allgemeine Aufgabe zugrunde ein Drucksystem anzugeben, welches bei der Umrüstung desselben mit einem ersten Aufnahmemittel in Druckstellung auf ein zweites Aufnahmemittel in Druckstellung und umgekehrt eine Einsparung von Rüstzeit ermöglicht.

Erfindungsgemäss wird die Aufgabe mit einem Drucksystem, welches die Merkmale des Anspruchs 1 umfasst, gelöst. Die jeweiligen Unteransprüche beziehen sich auf weitere vorteilhafte und gegebenenfalls zusätzlich erfinderische Ausführungsformen.

Beim Drucksystem gemäss der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein Drucksystem mit einem Grundkörper und einer Druckeinheit zum Bedrucken einer Materialbahn durch Ausstoss von Tintentropfen, welche Druckeinheit relativ zum Grundkörper beabstandet angeordnet ist, sowie einem ersten und zweiten Aufnahmemittel, wobei das erste und/oder zweite Aufnahmemittel, wenn es in Druckstellung verbracht ist, ein Positionieren der Materialbahn im Wirkungsbereich der Druckeinheit ermöglicht, wobei der Grundkörper ein Traggerüst umfasst, an welchem Traggerüst Mittel montiert sind zum Verbringen der Materialbahn in Transportrichtung in den Wirkungsbereich der Druckeinheit hinein und aus dem Wirkungsbereich wieder heraus.

Erfindungsgemäss ist der Grundkörper ausgebildet, dergestalt, dass das erste Aufnahmemittel zwischen einer Druckstellung im Wirkungsbereich der Druckeinheit, in welcher Druckstellung das erste Aufnahmemittel durch erste und dritte Verriegelungsmittel gegen Bewegung blockierbar ist, und einer ersten Ruhestellung innerhalb des Grundkörpers verbracht werden kann und, dass das zweite Aufnahmemittel zwischen einer Druckstellung im Wirkungsbereich der Druckeinheit, in welcher Druckstellung das zweite Aufnahmemittel durch zweite und vierte Verriegelungsmittel gegen Bewegung blockierbar ist, und einer zweiten Ruhestellung innerhalb des Grundkörpers verbracht werden kann, wobei beim Bedrucken der Materialbahn mit der Druckeinheit das erste oder das zweite Aufnahmemittel in Druckstellung verbracht und durch die entsprechenden Verriegelungsmittel gegen Bewegung blockiert ist.

Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist das erste Aufnahmemittel in Druckstellung durch am Traggerüst angebrachte erste Verriegelungsmittel, die zum Eingriff mit am ersten Aufnahmemittel angebrachte dritte Verriegelungsmittel ausgebildet sind, gegen Bewegung blockierbar, und, ist das zweite Aufnahmemittel in Druckstellung durch am Traggerüst angebrachte zweite Verriegelungsmittel, die zum Eingriff mit am zweiten Aufnahmemittel angebrachte vierte Verriegelungsmittel ausgebildet sind, gegen Bewegung blockierbar.

Bevorzugt sind die ersten und dritten Verriegelungsmittel als korrespondierende Verriegelungselemente ausgeführt. Auch bevorzugt sind die zweiten und vierten Verriegelungsmittel als korrespondierende Verriegelungselemente ausgeführt. Hierbei können die einen Verriegelungselemente beispielsweise als Nut, Ausnehmung oder Öffnung ausgebildet sein, in welche jeweils die anderen mit den einen in Beziehung stehenden Verriegelungselementen eingreifen, welche bevorzugt jeweils als Stift oder Bolzen ausgebildet sind. Insbesondere bevorzugt ist ein Verriegelungsmittel zum lösbaren formschlüssigen Eingriff mit dem anderen Verriegelungsmittel ausgebildet.

Durch die entsprechenden Verriegelungsmittel lässt sich das erste oder zweite Aufnahmemittel sicher in der gewünschten Druckstellung halten.

Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Grundkörper zwei zueinander parallel verlaufende Gleitschienen, die das zweite Aufnahmemittel an seine gegenüberliegenden Enden tragen, und die sich ausserhalb des Wirkungsbereichs der Druckeinheit gegenüber einer fiktiven horizontalen Ebene zumindest abschnittsweise unter einem Winkel im Bereich von 10 Grad bis 35 Grad, bevorzugt im Bereich von 12 Grad bis 24 Grad, besonders bevorzugt im Bereich von 15 Grad bis 21 Grad nach unten und in oder gegen die Transportrichtung der Materialbahn erstrecken, derart, dass das mit Führungselementen versehene zweite Aufnahmemittel auf die und entlang der Gleitschienen von seiner Druckstellung hin zur zweiten Ruhestellung manuell oder automatisiert durch geeignete erste Verstellmittel verbracht werden kann, und wobei das zweite Aufnahmemittel mithilfe eines pneumatischen oder motorisierten Hebesystem zumindest im Wesentlichen in vertikaler Richtung, vorzugsweise in vertikaler Richtung, zwischen seiner Druckstellung und der gegenüber seiner Druckstellung abgesenkten ersten Ruhestellung verbracht werden kann. Die Kombination der Gleitschienen und des Hebesystems bietet den Vorteil, dass das Drucksystem sich in kompakter, einfacher und kostengünstiger Bauart realisieren lässt und das zweite Aufnahmemittel mit hoher Leichtigkeit zwischen beiden Stellungen verstellt werden kann.

Wenn im Rahmen dieser Beschreibung von einem Winkel von einem Grad gesprochen wird, so ist darunter der 360-igste Teil eines Vollwinkels von 360° zu verstehen. Wenn im Rahmen dieser Beschreibung von vertikaler Richtung gesprochen wird, so ist darunter die Schwerkraftrichtung zu verstehen, wobei eine „im Wesentlichen vertikale Richtung“ bedeutet, dass eine entsprechende Richtung einen Neigungswinkel gegenüber der vertikalen Richtung zulässt, wobei dieser Neigungswinkel höchstens 10 Grad, insbesondere höchstens 5 Grad beträgt. Unter einer fiktiven horizontalen Ebene ist eine Ebene zu verstehen, die senkrecht zur Schwerkraftrichtung ausgerichtet ist.

In einer ganz bevorzugten Ausführungsform erstrecken sich die Gleitschienen zumindest im Wirkungsbereich der Druckeinheit horizontal in oder gegen die Transportrichtung der Materialbahn. Diese Weiterbildung bietet den Vorteil, dass das Verbringen des zweiten Aufnahmemittels insbesondere von der zweiten Ruhestellung hin zu seiner Druckstellung sich noch leichter bewältigen lässt.

Die zwei zueinander parallel verlaufenden Gleitschienen können jeweils Teil des Traggerüsts sein oder jeweils am Traggerüst montiert sein.

Das pneumatische Hubsystem kann typischerweise zumindest zwei oder zumindest vier synchron aus- und einfahrbare Pneumatikzylinder aufweisen.

Die Führungselemente können am zweiten Aufnahmemittel montierte Räder umfassen.

Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist das erste Aufnahmemittel eine Tintenauffangvorrichtung und das zweite Aufnahmemittel ein mit Unterdrück beaufschlagbarer Saugtisch. Gemäss einer alternativen bevorzugten Ausführungsform ist das erste Aufnahmemittel ein mit Unterdrück beaufschlagbarer Saugtisch und das zweite Aufnahmemittel eine Tintenauffangvorrichtung. Diese Weiterbildungen haben den Vorteil, dass das Drucksystem sowohl für netzartige Materialbahnen als auch für undurchlässige Materialbahnen ohne Schwierigkeiten einsetzbar ist.

Sowohl das erste als auch das zweites Aufnahmemittel können länglicher Bauart sein, wobei dessen Längsachse vorzugsweise jeweils quer zur Transportrichtung der Materialbahn ausgerichtet ist. Die Länge des jeweiligen Aufnahmemittels entlang der Längsachse kann 1,5 Meter bis 5 Meter, bevorzugt 3 Meter bis 5 Meter betragen. Unter einer undurchlässigen Materialbahn ist eine für Tintentropfen undurchlässige Materialbahn zu verstehen, bei der Tintentropfen, die beim Bedrucken der Materialbahn auf diese auftreffen auch nicht teilweise durch diese unmittelbar hindurchtreten, wie das bei einer netzartigen Materialbahn der Fall ist. Eine netzartige Materialbahn kann beispielsweise eine Materialbahn aus Mesh sein.

Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Tintenauffangvorrichtung ein endloses, zwischen zwei Umlenkwalzen umlaufendes Transportband, zum Auffangen und zum Abtransport der beim Bedrucken einer netzartigen Materialbahn durch dieselbe hindurchtretenden Tintentropfen, sowie zwei Führungskanten, die quer zur Transportrichtung der Materialbahn und auf jeweils einer gegenüberliegenden Seite des Transportbandes entlang dem Transportband angeordnet sind, derart, dass die netzartige Materialbahn vom direkt auf die netzartige Materialbahn blickenden Trum des Transportbandes in einem Abstand grösser Null in Transportrichtung der Materialbahn geführt werden kann, wenn die netzartige Materialbahn in Transportrichtung unter Zugspannung steht, wobei das Transportband zumindest über eine der zwei Umlenkwalzen, welche Umlenkwalze mit einem Motor verbunden ist, antreibbar ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Drucksystems sind die zwei Führungskanten so angeordnet, dass die netzartige Materialbahn vom direkt auf die netzartige Materialbahn blickenden Trum in einem Abstand von 1 mm bis 5 mm, vorzugsweise in einem Abstand von 1 mm bis 4 mm, ganz besonders bevorzugt in einem Abstand von 2 mm bis 3 mm geführt wird. Dadurch kann die Bildung von Tintennebel auf einem konstant tiefen und akzeptablen Niveau gehalten werden.

Die Tintenauffangvorrichtung kann eine Reinigungseinheit zum Entfernen von Tinte auf dem Transportband umfassen. Gemäss einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Reinigungseinheit eine Klinge mit einer Schneidkante, wobei die Reinigungseinheit an einer der Umlenkwalzen so angeordnet ist, dass wenn das Transportband über die zumindest eine Umlenkwalze läuft und auf dem Transportband aufgefangene Tintentropfen aushärten oder austrocknen, die Schneidkante gehärtete oder getrocknete Tintentropfen von dem Transportband abschaben kann.

Das Drucksystem kann ausgebildet sein die Druckeinheit über das erste oder zweite Aufnahmemittel entlang einer Scanachse, die quer zur Transportrichtung der Materialbahn ausgerichtet ist, bidirektional bewegen zu können, um in eine oder beide der entsprechenden Richtungen entlang der Scanachse die Materialbahn mit Tintentropfen bedrucken zu können, wodurch der Wirkungsbereich der Druckeinheit definiert wird oder ist. Der Grundkörper kann im Einlaufbereich und/oder im Auslaufbereich der Druckeinheit zumindest eine auf die Druckeinheit blickende Platte umfassen, die den Wirkungsbereich der Druckeinheit zumindest teilweise umschliesst und die eine Oberseite des Grundkörpers bildet.

Gemäss einer ganz bevorzugten Ausführungsform weist die Platte im Einlaufbereich oder im Auslaufbereich eine weg vom Wirkungsbereich der Druckeinheit aufklappbare Klappe auf, die zwischen einer geschlossenen Stellung und einer aufgeklappten Stellung verbringbar ist, dergestalt, dass in der aufgeklappten Stellung dem zweiten Aufnahmemittel der Zugang zur zweiten Ruhestellung unter der Klappe verschafft wird und in der geschlossenen Stellung dem zweiten Aufnahmemittel der Zugang zur zweiten Ruhestellung durch die Klappe versperrt bleibt. Diese Weiterbildung hat den Vorteil, dass die Zuverlässigkeit einer korrekten Positionierung der Materialbahn rund um den Wirkungsbereich der Druckeinheit erhöht wird und zudem der Innenraum des Grundkörpers vor Eindringen von verschmutzenden Partikeln aus der Umgebungsluft zumindest teilweise geschützt werden kann.

Der Einlaufbereich ist jener Bereich, in dem die Platte angeordnet ist, und über den die Materialbahn in den Wirkungsbereich der Druckeinheit einläuft. Entsprechend ist der Auslaufbereich jener Bereich, in dem die Platte angeordnet ist, und über den die Materialbahn aus dem Wirkungsbereich der Druckeinheit ausläuft.

Typischerweise sind die Führungskanten der Tintenauffangvorrichtung oder ist die Oberfläche des mit Unterdrück beaufschlagbaren Saugtisches, wenn die Tintenauffangvorrichtung oder der Saugtisch in Druckstellung verbracht ist, höher angeordnet als die auf die Druckeinheit blickende Oberfläche der Platte, bevorzugt um zwei Millimeter bis zehn Millimeter, besonders bevorzugt um zwei Millimeter bis fünf Millimeter, ganz besonders bevorzugt um zwei Millimeter bis drei Millimeter höher angeordnet als die auf die Druckeinheit blickende Oberfläche der Platte. Dadurch ist es möglich allfällige Reibung zwischen der gegenüber der zu bedruckenden Vorderseite der Materialbahn liegenden Unterseite der Materialbahn und der Platte zu reduzieren, wodurch wiederum die Gefahr eines Abschürfens von auf der Unterseite gedruckten Bildes aus Tinte reduziert werden kann, dies im Falle eines praktizierten Zweiseitendrucks .

Alternativ können die entsprechenden Führungskanten oder die Oberfläche des Saugtisches fluchtend zur Oberfläche der Platte angeordnet sein.

Mittel zum Verbringen der Materialbahn in Transportrichtung in den Wirkungsbereich der Druckeinheit hinein und aus dem Wirkungsbereich wieder heraus können mehrere getrennt voneinander, ansteuerbare Walzen umfassen, die als Transport- und/ oder Vorschub- und/oder Bremswalzen einsetzbar sind und die Materialbahn transportieren und/oder um eine definierte Vorschublänge in Transportrichtung voranbewegen und/oder diese bremsen, um eine Zugspannung auf diese aufzubringen.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Drucksystem ein Sammelbehälter, der der Reinigungseinheit zum Sammeln der mit der Reinigungseinheit entfernten Tinte zugeordnet ist.

Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Drucksystem ein Drop-on-Demand- T intenstr ahldrucksy stem. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Drucksystems zweite Verstellmittel, die dazu ausgelegt sind die Druckeinheit zur im Wirkungsbereich der Druckeinheit positionierten Materialbahn senkrechten Richtung, d.h. in Schwerkraftrichtung, bewegen zu können, um die Höhe zwischen der Druckeinheit und der Materialbahn im Wirkungsbereich der Druckeinheit einzustellen.