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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS AND DEVICE FOR PRODUCING COKE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1979/000277
Kind Code:
A1
Abstract:
The process for producing coke, in particular furnace coke, uses considerable amounts of lean or relatively lean caking coal which is submitted to compaction so as to obtain pressed substances; these pressed substances are used on their own or mixed with additional material as charge in a coke furnace for the coking. The coal (A) is submitted during compaction to forces acting upon different directions (D, T) in order to create shearing and/or rotating stress. This causes the mutual fixing of the coal particles thus giving highly resistant pressed material with a high degree of conservation. During compaction, heat can be brought to the material. A device for application of this process comprises a matrix and an element which makes the material pass through the channels of the matrix. These channels have different diameters and can also have different lengths.

Inventors:
REERINK W (DE)
KAIMANN W (DE)
BRACHTHAEUSER K (DE)
Application Number:
PCT/DE1978/000032
Publication Date:
May 17, 1979
Filing Date:
November 10, 1978
Export Citation:
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Assignee:
PROJEKTIERUNG CHEM VERFAHRENST (DE)
REERINK W (DE)
KAIMANN W (DE)
BRACHTHAEUSER K (DE)
International Classes:
B30B11/22; C10B57/04; C10L5/06; (IPC1-7): C10L5/06; B30B11/28
Foreign References:
GB807433A1959-01-14
DE2622265B11977-03-10
GB920832A1963-03-13
GB945874A1964-01-08
GB963435A1964-07-08
DE1132894B1962-07-12
GB667430A1952-02-27
US3058891A1962-10-16
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Verfahren zur Herstellung von Koks, insbesondere Hoch'ofen koks, unter Verwendung größerer Anteile von schwach backen¬ der oder im Vergleich zu normal backender schwächer backen der Steinkohle, bei dem KohleAufgabematerial einer Kom paktierungsbehandlung zur Bildung von Preßkörpern unterzo¬ gen wird und aus dieser Behandlung hervorgehende Produkte als Füllgut für den Koksofen zur Verkokung in diesem ver¬ wendet .werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufgabema terial bei der Kompaktierung sowohl einem eine geführte Vorschubbewegung des Materials in einer Hauptpreßrichtung erzeugenden Druck als auch einer den Zusammenschluß der Materialpartikel zusätzlich verstärkenden Kraftwirkung in von der Hauptpreßrichtung abweichender Richtung im Sinne einer Schub bzw. •. Sαherbeanspruchung und/oder einer dre henden Beanspruchung unterworfen wird, " UREAU OMPI fi. W1PO ^.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ausschließlich das aus der Ko paktierungsbehandlung her* . vorgehende Produkt als Füllgut für den Koksofen verwen¬ det,wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllgut für den Koksofen das aus der Kompaktierungs¬ behandlung der schwächer backenden Kohle hervorgehende Produkt in Mischung mit unkompaktierter besser backen¬ der Kohle verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das Material bei der Vorschubbewegung in der Hauptpreßrichtung strangartig geformt und an¬ schließend einer zur Unterteilung in Stücke führenden Einwirkung ausgesetzt wird.
5. .
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß dem Material während des Kompaktierungs • Vorganges Wärme zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeich¬ net durch die Verwendung von vorgetrockneterund auf über 100° C vorgewärmterKohle enthaltendem oder duroh diese gebildetem Aufgabematerial.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche' 1 bis 6, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß dem Aufgabematerial Braunkohle zuge¬ setzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der Braunkohle an der Mischung des Aufgabe¬ materials 4 bis 8 %, auf Trockensubstanz bezogen, beträgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß dem Aufgabematerial, insbesondere der schwach backenden Kohle, ein Zusatz von zerkleinerten, hochschmelzenden Kohlenwasserstoffen zugegeben wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz etwa 2 bis 6 % (Gewichtsprozent) des Aufgabe materials beträgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge kennzeichnet, daß für den Kompaktierungsvorgang eine nach Art einer Kollerpresse ausgebildete Vorrichtung verwendet wird, die eine Matrize mit Kanälen und wenig¬ stens ein relativ zur Matrize im Bereich der Kanäle der letzteren drehbares Preßrad od.dgl. aufweist.
13. Verfahren nach Anspruch' 11, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer' er beiden relativ zueinander drehbaren Teile (Matrize, Preßrad) der Vorrichtung während dejμ^Fr^ " beitens derselben beheizt wird. BU EAU OMPI .
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß Preßkörper unterschiedlichen Stückge^ wichtε und/oder unterschiedlicher Größe gleichzeitig hergestellt werden.
15. Vorrichtung zur Bildung von Preßkörpern, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 13 , die eine mit Kanälen versehene Matrize und wenigstens ein das Aufgabematerial durch die Kanäle der Matrize drückendes Element enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize (21) Kanäle (22, 23) unterschiedlichen Durchmessers (Dl, D2) aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (22, 23) unterschiedliche Länge haben.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Koks

Technisches Gebiet

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vor¬ richtung zur Herstellung von Koks, insbesondere Hochofenkoks, unter Verwendung größerer Anteile von schwach backender oder im Vergleich zu normal backender schwächer backender Stein- kohle, bei dem Kohle ^ Aufgabematerial einer Kompaktierungs- behandlung zur Bildung von Preßkörpern unterzogen wird und aus dieser Behandlung hervorgehende Produkte als Füllgut für den Koksofen zur Verkokung in diesem verwendet werden.

Während die Anforderungen an die Festigkeit von Hochofenkoks mit. der Vergrößerung der Hochöfen und ihrer spezifischen Durchsatzleistung steigen, nimmt in den wichtigsten Kohle fördernden Ländern die Menge der verfügbaren erstklassigen Kokskohle ab. In wachsendem Umfang müssen daher schwächer backende Steinkohlen, oft auch solche mit hohem Gehalt an ' flüchtigen Bestandteilen, an der Herstellung einer das-

Füllgut für' den Koksofen bildenden Kokskohleneinsatzmischung beteiligt werden, so daß weitere technische Maßnahmen ange¬ wendet werden müssen, um auch.unter diesen Bedingungen ei¬ nen hochwertigen und stückfesten Hochofenkoks herstellen zu können.

Stand der Technik Ein seit langen^ im Großbetrieb benutztes Verfahren zur He ^

Stellung von hochwertigem Koks aus Kokskohlenmischungen, ' , die zu einem erheblichen Teil oder auch überwiegend aus schwächer backender. Kohle bestehen, ist der sog. Stampfbe- trieb, bei dem durch Stampfen der Kokskohle außerhalb des Koksofens auf mechanischem Wege ein "Stampfkuchen" herge¬ stellt wird, der in die Ofenkammer geschoben wird. Durch das "Stampfen" läßt sich die Koksofenfüllung gewichtsmäßig erhöhen, weil der Stampfkuchen ein -Volumengewicht von etwa 1000 kg/ erreicht, während das Schüttgewicht von normal in die Kammer, eingefüllter feuchter Kohle je nach Wasserge- halt und Körnung nur 650 bis 750 kg/m beträgt. Diese be¬ trächtliche Erhöhung des Schüttgewichtes beim Stampfbetrieb hat eine entscheidende Verbesserung der Koksqualität zur Folge.

Da der Stampfbetrieb hohe Anlage- und Betriebskosten be¬ dingt, wurde vorgeschlagen, stattdessen die Kokskohle vor dem Einfüllen in den Koksofen durch. Brikettierung in Doppel- Walzen-Pressen zu verdichten und die entstandenen Briketts unmittelbar in den Koksofen zu füllen. Dabei findet jedoch

infolge der nur geringen Festigkeit der durch Walzenpresseπ bei Normaltemperatur erzeugten Briketts ein so starker Zer¬ fall der letzteren statt, daß die Kammerfüllung lediglich 20 bis 30 % an Briketts, aber 70 bis 80 % ah Feinkohle ent- hält. Daher erhöht sich die Verdichtung der Ka merfüllung ' nur um 10 bis 15 % gegenüber normalem Schüttbetrieb.

Um die Festigkeit der Briketts und damit ihren Erhaltungsgrad nach dem Füllen des Koksofens zu erhöhen, kann daran ge- . dacht werden, die Kokskohle oder einen angemessenen Teil derselben mit Bindemittel wie Teer, Teerpech, Erdölrückstän¬ den u.dgl. in üblicher Weise bei 80 bis 90 ° C zu brikettie- ■ ren. Nachteilig ist dabei aber, daß hierdurch nicht nur er¬ heblich höhere Kosten für das Bindemittel und für die Bri¬ kettierung bei entsprechend höheren Betriebstemperaturen entstehen, sondern daß auch Erschwernisse und Gefährdungen am Arbeitsplatz sowie Umweltbelästigungen infolge unvermeidbarer Emission von Teer- und öldämpfen verursacht werden.

' Es sind auch Verfahren zur Vorerhitzung von Kokskohle ent¬ wickelt worden, bei denen etwa 200° C heiße Kokskohle in die Koksöfen gefüllt werden kann. Hierdurch wird eine Erhö¬ hung des Schüttgewichts der Kohle gegenüber der Verkokung feuchter Kokskohle im Schüttbetrieb um 10 bis 15 % und eine entsprechende. Verbesserung der Koksfestigkeit erzielt. Je¬ doch sind die Anlage- und Betriebskosten einer Kokerei mit Vererhitzung der Kokskohle erheblich höher als die des nor-

malen Schüttbetriebes. Sie dürften in der Größenordnung dec "Stampfbetriebes" sogar noch höher liegen.

Darstellung-der Erfindung Aufgabe der Erfindung ist es, bestehende Schwierigkeiten und Nachteile bei der Herstellung von Koks, insbesondere Hochofenkoks, zu überwinden und dabei einen Weg zu eröffnen um mit vertretbarem Aufwand bei Verwendung schwächer backen¬ der Steinkohle ein Einsatzgut für Koksöfen zu erhalten, bei dem durch einen Kompaktierungsvorgang gebildete Preßkörper so beschaffen sind, daß sich ein günstiger Füllgrad bzw. ein günstiges Füllgewicht bei der Beschickung des Koksofens und damit eine hohe Koksfestigkeit erreichen läßt. Mit die- ser Aufgabe zusammenhängende weitere Probleme, mit denen sich die Erfindung befaßt, ergeben sich aus der jeweiligen Erläuterung der aufgezeigten Lösung.

Die Erfindung berücksichtigt die Erkenntnis, daß eine opti¬ male Erhöhung der Kammerfüllung bzw. des Schüttgewichts um 20 bis 40 .erreicht werden könnte, wenn 60 bis 70 % der Briketts unzerstört in die Kammer gelangen würden und der Zwischenraum entsprechend ausgefüllt wird. Bei einem Ver¬ fahren der eingangs genannten Art sieht die Erfindung vor, daß das Aufgabematerial bei der Kompaktierung sowohl einem eine geführte Vorschubbewegung des Materials in einer Haupt¬ preßrichtung erzeugenden Druck als auch einer den Zusammen- schluß der Materialpartikel zusätzlich verstärkenden Kraft- ' Wirkung in von der Hauptpreßrichtung abweichenderRichtung

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im Sinne einer Schub- bzw. Scherbeanspruchung und/oder ei¬ ner drehenden Beanspruchung unterworfen wird.

Bei einer solchen Behandlung des Aufgabematerials sind nicht nur in einer Richtung oder, wie bei einer Doppelwal- 5 zenpresse, in einander entgegengesetzten Richtungen wir¬ kende Kräfte vorhanden, sondern es werden auf das Material gleichzeitig Kräfte zur Einwirkung gebracht, welche die Teile des Materials schiebend und/oder drehend beanspruchen. Hierdurch wird ein besonderer Mechanismus der gegenseitigen 0 Anlagerung und Verbindung der verschiedenen und. unter¬ schiedlich großen Kohlekörner erreicht, etwa im Sinne einer • "Verzahnung" derselben. ' Es ergeben sich dabei Preßkörper mit einer hohen Festigkeit, so daß ein sehr guter Erhaltungs¬ grad der Preßkörper im Füllbetrieb erzielt wird, auch wenn 5 dieselben bei der Beschickung der Koksöfen mittels Füllwagen, ggfs. nach einer Zwiεchenbunkerung, mehrfach aus mehr oder weniger großer Höhe herabfallen.

Bei der ' erläuterten Art der Kompaktierung läßt sich durch die Beanspruchung des Aufgabematerials auch eine Erwärmung des letzteren wie mit ihm in Berührung kommender Elemente bewirken. Dies fördert die Entstehung einer harten Außen¬ haut der Preßkörper.

Je nach den Gegebenheiten können die nach dem erläuterten

Verfahren hergestellten Preßkörper allein das Füllgut für

den Koksofen ausmachen oder denselben kann auch noch nicht .kompaktiertes Material, z.B. Feinkohle, zugegeben werden. Ob man die Preßkörper allein als Füllgut verwendet oder ob man sie mit Feinkohle mischt, hängt von den Eigenschaften der Komponenten ab. Die Zumischung von starkbackenden Koh¬ len zu den aus schwächer backenden Kohlen nach dem beschrie¬ benen Verfahren hergestellten Preßkörpern kann sich auf die Koksfestigkeit günstiger auswirken, als wenn man die Mischun beider Kohlen vollständig kompaktiert.

Das erfihdungsgemäße Verfahren wird besonders günstig in der Weise durchgeführt, daß das Material bei der Vorschub¬ bewegung in der Hauptpreßrichtung strangartig geformt und an schließend einer zur Unterteilung in Stücke führenden Einwir kung ausgesetzt wird. Diese Einwirkung kann eine schneidende zerteilende oder brechende sein, der der gebildete Strang unterworfen wird, oder es kann insbesondere so sein, daß der sich bildende Strang der Einwirkung der Schwerkraft ausge¬ setzt wird, so daß unter deren Einfluß jeweils ein Abbrechen einzelner Stücke stattfindet. Dazu wird die Hauptpreßrichtün zweckmäßig im wesentlichen vertikal nach unten gewählt und dem Strang ein ausreichender freier Weg belassen, auf dem er nicht unterstützt oder sonstwie gehalten ist.

In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens sieht die Erfindung vor, daß d " em Material während des Kompaktierungsvorganges • Wärme zugeführt wird. Dies kann z.B. durch Strahlung oder

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' .durch Verwendung von mit dem Aufgabematerial in Berührung kommenden Elementen als Wärmequelle durchgeführt werden. Die Wärmezufuhr trägt weiterhin zur Erhöhung der Festig¬ keit bei und ergibt insbesondere eine harte Außenschale der Preßkörper.

Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit Kohle in dem ' Zustand durchführen, wie sie anfällt, d.h. mit etwa 6 bis 12 % Feuchtigkeit. Es kann aber auch von Vorteil sein, ge¬ trocknete und auf über 100° C vorgewärmte Kohle enthalten- des oder durch diese gebildetes Aufgabematerial zu verwen¬ den, obwohl sich dann die Kompaktierung nur bei Zusatz von Stoffen durchführen läßt, die als Gleitmittel wirken. So wurde gefunden, daß es zweckmäßig ist, dem Aufgabematerial vorgetrocknete Braunkohle zuzusetzen, wobei der Anteil der letzteren an der Mischung des Aufgabematerials 4 bis 8 Ge¬ wichtsprozent betragen kann. So läßt sich beispielsweise .bei einer getrockneten und auf über 100° C vorgewärmten Kokskohlen-Mischung mit einem größeren Anteil harter, hoch¬ flüchtiger Kohle durch einen geringen Zusatz von vorgetroαk- neter Braunkohle ebenfalls die benötigte Festigkeit der Preßkörper erzielen.

Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß dem Aufgabemate-rial, insbesondere wenn es sich dabei um getrocknete und auf Über 100° C vorgewärmte Kohle handelt, ein Zusatz von zerkleiher- ten hochschmelzenden Kohlenwasserstoffen zugegeben wird,

z.B. von gemahlenem Hartpech, Hartbitumen oder Kohleextrakt. Ein solcher Zusatz, der insbesondere etwa 2 bis 6 % des Auf- gabematerials betragen kann, wirkt sich besonders günstig auf die Koksfestigkeit aus, -da diese festen Kohlenwasser* Stoffe als "Bäckbitumen" wirken.

Der Zusatz von zerkleinerten festen Kohlenwasserstoffen ' kommt aber zum Zwecke der Koksverbesserung auch bei der Kom- paktierung schwachbackender Kohle ohne vorherige Trocknung und Erwärmung in Betracht, sowohl wenn die Preßkörper allein als auch wenn sie in Mischung mit besser backender Feinkohle als Füllgut für Koksöfen verwendet werden.

In besonders vorteilhafterweise wird für den Kompaktierungs- vorgang eine nach Art einer Kollerpresse ausgebildete Vor¬ richtung verwendet, die eine Matrize mit Kanälen und wenig- stens ein> relativ zur Matrize im Bereich der Kanäle der letzteren drehbares Preßrad od.dgl. aufweist. Es kann sich dabei insbesondere um eine Vorrichtung mit einer horizontal angeordneten, feststehenden, vertikale Kanäle aufweisenden Matrize handeln, auf der ein als Kollergang ausgebildetes Walzenpaar umläuft. Es ist aber auch möglich, eine Vorrich¬ tung zu verwenden, bei der eine Matrize mit Kanälen unter einem sich auf der Stelle drehenden Walzenpaar in Umdrehung versetzt wird..

In jedem Fall werden bei Verwendung einer solchen Vorrich- tung für das Kompaktieren des Aufgabematerials die in den

verschiedenen Richtungen wirkenden Kräfte innerhalb des- ' selben erzielt, die ein Einsatzgut für Koksöfen mit den gewünschten Eigenschaften in der weiter oben erläuter¬ ten Weise ergeben.

" 5 . Um dem Material im gewünschten Fall Wärme zuzuführen, ; kann bei Verwendung einer Vorrichtung der angegebenen Art wenigstens einer der beiden relativ zueinander dreh¬ baren Teile (Matrize, Preßrad) während des Arbeitens der- . selben beheizt werden, insbesondere mit Hilfe elektri- 0 . scher Heizelemente od.dgl.

Eine zur Er.zielung eines möglichst hohen Schüttgewichts in der Koksofenkammer günstige Ausführungsweise des Ver¬ fahrens besteht darin, daß Preßkörper unterschiedlichen # Stückgewichts und/oder unterschiedlicher Größe gleichzei- 5 tig hergestellt werden.

Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Bildung von Preßkörpern, die eine mit Kanälen versehene Matrize und wenigstens ein das Aufgabematerial durch die Kanäle drückendes Element aufweist, insbesondere eine als Kollerpresse - ' ausgebildete 0 Vorrichtung, kennzeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch, daß die Matrize Kanäle unterschiedlichen Durchmessers auf¬ weist. Dabei haben die Kanäle insbesondere auch unterschied¬ liche Längen.

Eine solche Vorrichtung eignet sich insbesondere zur Durch¬ führung des erläuterten Verfahrens. Mit ihr lassen sich in einem Arbeitsgang unterschiedliche Preßkörper zwecks Er¬ zielung eines hohen Schüttgewichts in der Koksofenkammer erzeugen. Darüber hinaus kommt der Vorrichtung aber auch Bedeutung zur Herstellung von Preßkörpern unterschiedlichen Gewichts oder unterschiedlicher Größe aus anderem Aufgabe¬ material und für andere Verwendungszwecke zu. Kurze Beschreibung der Zeichnungen Di Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung mit darin wiedergegebenen Ausführungsbeispielen weiter erläu¬ tert. Es zeigen:

Fig. 1 schematisch das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einer Ausführungsmöglichkeit,

Fig. 2 eine weitere Ausführungsmöglichkeit des Ver¬ fahrens,

Fig. 3 eine Draufsicht zu Fig. 2

Fig. 4 eine Ausführung einer bei dem Verfahren zu verwendenden Vorrichtung, größtenteils im Schnitt,

Fig. 5 eine vorteilhafte Ausbildung einer Matrize in Draufsicht und

Fig, 6 einen Schnitt nach der Linie VI - VI in Fig. £. in etwas anderem Maßstab.

Ausführung ' der Erfindung Wie Fig. 1 veranschaulicht, wird dem Aufgabematerial A bei ' der Kompaktierung durch in einer Hauptpreßriσhtung P wir- . kende Druckkräfte D eine Vorschubbewegung in der Hauptpre߬ richtung erteilt, und es werden auf das Aufgabematerial außerdem Kräfte zur Einwirkung gebracht, deren Richtung von der Hauptpreßrichtung P abweicht bzw. quer dazu verläuft, wie durch den Pfeil S angedeutet ist, so daß das Aufgabe- . material bei der Pressung zugleich eine Schub- oder Scher¬ 0 beanspruchung erfährt. Solche Vorschub- und Querkräfte las¬ sen sich auf verschiedene Weise erzeugen.

Fig. 1 zeigt einen auf der Oberseite eines Formzeuges M, • etwa einer Platte, verschiebbaren Körper G mit keilförmig geneigter Vorderseite, der bei einer Bewegung in Richtung 5 des Pfeiles Z durch sein Eigengewicht oder sonstige Be~

. lastung in der erläuterten Weise auf das Aufgabematerial Ä einwirkt und dieses dabei durch eine Öffnung K in dem Form- . zeug M hindurchdrückt. Vorteilhaft hat diese Öffnung einen runden, namentlich kreisförmigen Querschnitt. Dadurch las- P sen sich außer linearen Schub- oder Scherwirkungen auch dre¬ hende Beanspruchungen im Aufgabematerial erzielen. Der Kör¬ per G kann auch an beiden Enden abgeschrägt sein, wie ge¬ zeigt ist, und kann dann im Sinne des Doppelpfeiles Z' hin • und her verschiebbar sein.

5 Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen eine Ausführungsweise des Verfahrens, bei der die dem Aufgabematerial A mitzuteilenden Beanspruchungen durch einen radartigen Körper R

werden, der auf einer horizontalen Achse C drehbar ist, di um eine vertikale Achse E (Fig-, 3) schwenkbar bzw. mittele einer solchen Achse im Sinne des Pfeiles U drehbar ist, so daß der Radkörper R über eine wiederum in einem Formzeug M vorgesehene Öffnung K hinwegbewegt werden kann. Die verti- ■' kale Achse E hat einen Abstand von der Öffnung K. Die Breit des Radkörpers R ist größer als der Durchmesser der im Quer¬ schnitt kreisförmigen Öffnung K. Mit Bezug auf diese Öffnun • und das Aufgabe ate ial ist also keine einfache Abrollbewe- gung vorhanden, sondern es tritt eine kombinierte Bewegung mit einem schiebenden Anteil ein, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, in der strichpunktiert zwei weitere Stellungen des Rad¬ körpers R wiedergegeben sind. Somit ergeben sich auch bei einer solchen Ausführungsweise außer kompaktierenden Druckkr " .ten D (Fig. 2), die dem Aufgabematerial zugleich eine Vor- . Schubbewegung in einer Hauptpreßrichtung P. erteilen, zusätz- . liehe, in vonder Hauptpreßrichtung abweichenden Richtungen wirkende Kräfte, wi solche z.B. schematisch bei dem Pfeil T angedeutet sind, die das Aufgabematerial einer Scherung bzw. Schubbeanspruchung und hier auch einer drehenden Beanspruchu unterwerfen.

Der aus der Öffnung K austretende kompak ierte Strang bricht jeweils nach einer gewissen Länge von selbst ab oder kann durch einen kurzen Schlag zum Abbrechen gebracht werden, so daß einzelne Preßkörper entstehen.

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•Fig. 4 zeigt eine für das erfindungsgemäße Verfahren geeig¬ nete Vorrichtung in ihrer Gesamtheit. Diese enthält ein Ge- häuse mit einem z.B. einen geschlossenen Mantel 2 oder meh¬ rere Beine aufweisenden Untersatz 1 und einen Oberteil 3. 5 Beide Teile sind durch eine Flanschverbindung 4 lösbar mit¬ einander verbunden. In eine Aufnahme 5 des .Unterteils 1 ist eine z.B. aus Stahl bestehende Matrize 6 eingesetzt ' , die in einem kreisringförmigen Bereich B eine Vielzahl von Ka¬ nälen 7 enthält, deren Gestalt im wesentlichen zylindrisch ° ist. ' Auf der Oberseite der Matrize 6 laufen bei der gezeig¬ ten Ausführung zwei Preßräder 8, deren Breite jeweils etwas größer als die Breite des die Kanäle 7 enthaltenden Ring- . bereiches B ist, so daß letzterer beim Umlauf der Preßräder 8 voll überdeckt und dabei mit dem vom Gewicht der Preßräder 5 und dem sich aufbauenden Preßdruck beaufschlagt wird.

Die Preßräder 8 sind drehbar auf einer horizontalen Achse ge¬ lagert, die vom unteren Teil 9 einer vertikalen Welle 10 gehalten ist. Die Welle 10 läuft in Axial- und Radiallagern 11, 12 und trägt ein drehfest mit ihr verbundenes Zahnrad 13, das über weitere lediglich durch strichpunktierte Linien 14 angedeutete Getriebeglieder, z.B. Zahnräder, von einem Elek¬ tromotor 16 drehend antreibbar ist, wobei ein auf der Äus- gangswelle des letzteren sitzendes Ritzel mit der Ziffer 15 bezeichnet ist.

in den im Übrigen geschlossenen Arbeitsraum der Preßräder 8 kann durch einen Einlaß ' 17 Aufgabematerial, etwa schwächer-

backende Steinkohle in körniger Form und mit normaler Feuch¬ tigkeit, " eingeführt werden. Die Größe des Einlasses kann mit tels, eines nicht dargestellten Schieber od.dgl. verändert oder abgesperrt werden. Das Aufgabematerial wird von den Preßrädern 8 bei deren Umlauf in die Kanäle 7 der Matrize 6 gepreßt, wie dies weiter oben prinzipiell in Verbindung mit den Fig. 2 und 3 erläutert worden ist, und verläßt dieselben in Form von festen Preßsträngen. Diese brechen nach Erreiche einer gewissen Länge unter der Wirkung der Schwerkraft und/o , unter der Einwirkung anderer Einflüsse ab, so daß sich einze ne Stücke ergeben, die in Richtung der Pfeile F in einen sich anschließenden Raum 20- fallen, z.B. einen Schacht, der sich oberhalb des Füllwagens einer Koksbatterie befindet oder durch den Preßkörper unmittelbar oder über eine Transportein- richtung zu einem Bunker gelangen können.

Bei der dargestellten Ausführung der nach Art einer Koller-, presse ausgebildeten Vorrichtung ist die Matrize 6 außerdem noch mit einer Heizeinrichtung versehen, die weitgehend εche- matisch mit dem Buchstaben H angedeutet ist, wobei Energie- Zuleitungen mit der Ziff. 18 bezeichnet sind. Es kann sich da bei um eine Widerstandsheizung, um eine induktive Heizein¬ richtung oder um eine sonstige geeignete Ausführung handeln, wobei weiterhin die Möglichkeit besteht, die gesamte Matrize oder aber nur die Umgebung der Kanäle 7 zu beheizen.

Durch die auf diese Weise ermöglichte zusätzliche Wärmezufuhr zum Aufgabematerial während des Kompaktierungs o ganges-^^ BA

dieser je nach den Gegebenheiten noch intensiviert werden, wobei sich die Temperatur entsprechend der Art des jewei¬ ligen Aufgabematerials wählen läßt, namentlich so, daß der Erweichungspunkt des Materials oder eines Bestandteiles desselben erreicht oder überschritten wird. Dies führt während der Preßformung zu Schmelz- und Verschweißerschei¬ nungen, namentlich im Bereich der Randzone.

Im Sinne der Erzielung eines möglichst hohen Schüttge¬ wichts in den Koksofenkammern kann es von Vorteil sein, wenn eine Matrize für die Herstellung der Preßkörper Ka¬ näle mit unterschiedlichem Durchmesser aufweist, so daß' unterschiedlich große bzw. schwere Preßkörper gleichzeitig in ein und demselben Herstellungsgang erhalten werden.

Als Beispiel hierfür zeigen die Fig. 5 und 6 jeweils ei- nen Teil einer Matrize 21, namentlich einer Matrize für eine Kollerpresse der in Fig. 4 gezeigten oder -ähnlichen Art, die zwei- Gruppen von Kanälen 22 und 23 mit verschie¬ denen Durchmessern Dl und D2 aufweist. Mit dem Ausdruck Kanal ist dabei jeweils ein zylindrischer, den eigentlichen Kompaktierungsraum darstellender Teil des gesamten Durch¬ lasses in der Matrize 21 gemeint. Bei der gezeigten Aus¬ führung schließen sich daran konische Bereiche 24, 25 und zylindrische Endbereiche 26, 27 an. Die Kanäle 23 mit dem größeren Durchmesser D2 sind länger als die Kanäle 22 mit dem kleineren Durchmesser Dl. Statt zwei Gruppen on Kanälen

mit verschiedenen Durchmessern kann die Matrize auch mehr Gruppen mit weiteren unterschiedlichen Abmessungen auf¬ weisen.

Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung dargestellten Merkmale sollen, sofern der be¬ kannte Stand der Technik es zuläßt, für sich allein oder- auch in Kombinationen als unter die Erfindung fallend an¬ gesehen werden.