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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR INCREASING THE SHELF LIFE OF AGRICULTURAL PRODUCTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/021360
Kind Code:
A1
Abstract:
In a process for increasing the shelf life of agricultural products like salads, vegetables and fruit, said products are suitably cut up and then subjected to at least one washing process after harvesting. The products are packed following a subsequent drying process. A certain percentage of concentrated hydrogen peroxide is added as a manufacturing aid to the water used in washing the products.

Inventors:
,
Application Number:
PCT/CH1996/000015
Publication Date:
July 18, 1996
Filing Date:
January 13, 1996
Export Citation:
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Assignee:
INNOVEST AG (LI)
International Classes:
A23B7/157; A23L5/00; (IPC1-7): A23B7/157; A23P1/00
Domestic Patent References:
WO1993004595A21993-03-18
Foreign References:
FR338333A1904-05-16
US3728134A1973-04-17
EP0449711A11991-10-02
EP0460962A21991-12-11
BE905014A1986-12-29
EP0512580A11992-11-11
EP0312899A21989-04-26
DE2249486A11973-04-19
US3814820A1974-06-04
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Erhöhung der Haltbarkeit von landwirtschaftlichen Produkten, wobei die zu verarbeitenden Produkte nach der Ernte im wesentlichen marktkonform aufbereitet, mindestens einem auf die Erhöhung der Haltbarkeit der Produkte ausgerichteten waschmässigen Behandlungsvorgang unterzogen, dann getrocknet und anschliessend abgepackt werden, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens das Wasser für den abschliessenden waschmässigen Behandlungsvorgang mit einem Wasserstoffperoxid angereichert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser mit einem Anteil von 0,030,40% reines Wasserstoffperoxid angereichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der abschliessende waschmässige Behandlungsvorgang vorgängig der Einleitung der Produkte in eine thermisch aufbereiteten Trocknungsstufe durchgeführt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 13, dadurch gekennzeichnet, dass der abschliessende waschmässige Behandlungsvorgang durch eine Besprühung der Produkte durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte nach dem Waschvorgang mindestens eine mechanische, auf eine maximierte Abscheidung des Wassers gerichtete Vortrocknungsstufe durchlaufen, dass die Produkte danach über mindestens eine temperierte Trocknungsstufe geleitet werden, in welcher sie bis auf einen Feuchtigkeitsfilm getrocknet werden, dass die Produkte ferner über mindestens eine der temperierten Trocknungsstufe nachgeschaltete kältere Stufe geführt werden, und dass die Produkte anschliessend in Beuteln abgepackt werden. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte den Waschvorgang bei Raumtemperatur während 10 sec. bis 10 min. durchlaufen, dass die mechanische Vortrocknungsstufe bei Raumtemperatur stattfindet, dass die Produkte die temperierte Trocknungsstufe bei einer Temperatur von 2045 Grad C während 20 sec. bis 2 min. und die kältere Stufe bei einer Temperatur von 010 Grad C während 20 sec. bis 2 min. durchlaufen, und dass die Produkte bei einer Temperatur von 010 Grad C in gasdichten Beuteln abgepackt werden. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die temperierte Trocknungsstuf e und/oder die nachgeschaltete kältere Stufe mit einer antibakteriell behandelten und getrockneten Luft durchströmt werden, und dass diese Luft über einen geschlossenen Kreislauf fortlaufend aus der jeweiligen Stufe abgesaugt, regeneriert und wieder dorthin eingeleitet wird. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Güte der antibakteriell behandelten und getrockneten Luft mit UVStrahlen gesteigert wird. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass einer oder mehrere Verfahrensschritte in einer antibakteriell behandelten, von der Umgebung abgeschlossenen Atmosphäre vorgenommen wird.
6. 10 Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet dass während der Abpackung die Beutel fortlaufend mit Stickstoff ausgespült werden, dergestalt, dass die Beutel im abgepackten und abgeschlossenen Zustand einen minimierten Luftanteil enthalten.
7. 11 Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Stickstoff bei der Verpackung bei einer Temperatur von 010 Grad C eingesetzt wird.
8. 12 Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte mittels einer mechanischen Schneide, mittels Laserstrahlen oder mittels eines flüssigen, quasi¬ flüssigen unter einem Druck stehenden Mediums geschnitten werden.
Description:
V e r f a h r e n z u r E r h ö h u n q d e r H a l t b a r k e i t v o n 1 a n d w i r t - s c h a f t l i c h e n P r o d u k t «. i n

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Maximierung der Haltbarkeit von landwirtschaftlichen Produkten gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1.

Stand der Technik

Die Bestrebungen, die Haltbarkeit von Lebensmitteln, insbesondere von landwirtschaftlichen Frischprodukten, zu steigern, nimmt im allgemeinen, im Lichte einer wachsenden Erdbevölkerung, einen wichtigen Stellenwert ein, d.h., das Bedürfnis nach leichten, unverfälschten und rasch zubereitbaren Mahlzeiten nimmt zu. Dabei steht im Vordergrunde, die natürlichen Wirkstoffe (Mineralien, Vitamine, Enzyme etc.) sowie der natürliche Geschmack dieser Landprodukte durch die verschiedenen auf Konservierung gerichteten Verfahren nicht zu schmälern oder zu verfälschen.

Landwirtschaftliche Frischprodukte, wie Frischgemüse, Salate, Früchte etc., werden heute nach den verschiedensten Methoden haltbar gemacht. Allgemein bekannt sind in diesem Zusammenhang, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die folgenden Verfahren:

Trocknen allgemein;

Dörren;

Entkeimen durch Bestrahlung;

Einlegen der zu konservierenden Produkte in haltbarfördernde Flüssigkeiten, wie Zuckerlösung, Salzlösung, organische Säu¬ ren (Essigsäure, Milchsäure, Weinsäure, etc.)

Allgemein lässt sich feststellen, dass die bekanntgewordenen Verfahren an sich aufwendig sind, sie erfordern regelmässig teuere Anlagen zu ihrer Durchführung und ermangeln der Vielge¬ staltigkeit und Flexibilität bei der Konservierung einer breit¬ gefächerten Palette von landwirtschaftlichen Frischprodukten. Des weiteren darf nicht unerwähnt bleiben, dass viele zur Anwen¬ dung kommenden Konservierungsmittel oder auf die Haltbarkeit der Produkte gerichtete Substanzen (beispielsweise Chlor, chlorhaltige Lösungen oder chlorhaltige Verbindungen) zu Unverträglichkeiten beim Konsumenten führen können. Ferner ist es eine Tatsache, dass der Konsument bei landwirtschaftlichen Frischprodukten zu Recht keine Einbusse des natürlichen Geschmacks zugunsten einer längeren Haltbarkeit in Kauf nehmen will: Eine Forderung diese, die soweit ersichtlich, bis heute nicht erfüllt werden konnte, ist es doch bekannt, dass diese landwitschaf lichen Produkte schon nach kürzester Zeit zu einem Schrumpf- und Fäulnisprozess neigen.

Darstellung der Erfindung

Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zu-

gründe, bei einem Verfahren der eingangs genannten Art die Halt¬ barkeit der Produkte durch einen auf Entkeimung des Waschmediums und bakterielle Abschirmung ausgerichteten Prozess zu maximieren, ohne dabei die Produkte mit Konservierungsmitteln anzureichern.

Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass das Verfahren eine zeitliche Haltbarkeit der Produkte, ohne eine Einbusse ihrer natürlichen Eigenschaften bezüglich des Nährwer¬ tes und des Geschmacks, von weit über 5 Tagen bei durchschnittlichen Temperaturen ab Verpackung gewährleistet. Demnach kann mit dem erfindungsgemässen Vorschlag erstmalig ein überregionaler Vertrieb von landwirtschaftlichen Frischprodukten in Betracht gezogen werden, ohne unbedingt auf eine Kühlkette zurückgreifen zu müssen. Da sich das Verfahren des weiteren vorzüglich für grosse Produktionsmengen eignet, können diese Produkte zu einem erschwinglichen Preis grossflächlich vertrieben werden. Diese Produkte können sonach auch in Gegenden angeboten werden, wo die Bevölkerung über weite Teile des Jahres nicht mit Frischsalat, Frischgemüse und Früchten versorgt werden kann.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Produkte zwar mit einem sehr verdünnten Fabrikationshilfsstoff, als wässrige Lösung, in Berührung kommen, nach durchlaufenem Prozess sind aber davon keine Rückstände oder Spuren mehr auszumachen, so dass stets ein genuines Produkt mit natürlichen Eigenschaften dem Konsumenten angeboten werden kann.

Vorteilhafte Durchführungen der erfindungsgemässen Aufgaben¬ lösung sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen gekennzeich¬ net.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher er¬ läutert.

Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwertbarkeit

Die Beschreibung des hier zugrundegelegten Verfahrens wird sich vordergründig auf Salate beziehen, wobei es selbstverständlich ist, dass auch andere landwirtschaf liche Produkte, wie Gemüse, Früchte, etc., nach diesem Verfahren angeboten werden können. Indessen, je nach Art des Produktes können sich bei einzelnen Verfahrensschritten leichte Unterschiede innerhalb der Bandbreite der angegebenen Parameter ergeben. Soweit diese Ab¬ weichungen für das Verständnis der Erfindung von Bedeutung sind, sind sie an entsprechender Stelle gewürdigt. Der zugrundegelegte Verfahrensablauf, entsprechend dem Erfindungsgegenstand, entfaltet aber insbesondere für alle in Frage kommenden landwirtschaftlichen Frischprodukte allgemeine Gültigkeit.

Ausgehend von einer Blattsalatsorte, beispielsweise Kopfsalat, Cicorino, etc., gelangt das eingesammelte Salatgut ohne Vorbehandlung in eine Rüsterei, wo die Produkte mit möglichst wenigen Schnittstellen in marktkonformer Grosse zubereitet werden. Die Zerkleinerung der Salatblätter mit möglichst wenigen Schnittstellen strebt zum einen an, dem Konsumenten relativ grosse und kräftige Salatstücke anbieten zu können; es bleibt dann dem Konsumenten immer noch überlassen, nach dem eigenen Bedarf und Geschmack eine weitere Zerkleinerung der Salatstücke vorzunehmen. Zum anderen gilt zu bedenken, dass viele Schnitte den Ernährungswert mindern und der Anfälligkeit des Salatgutes zu einer schnelleren Bräunung Vorschub leistet. Eine grosse Bedeutung, die Qualität beim Zerkleinerungsvorgang nicht unnötig zu mindern, besteht darin, eine faserschonende Schneidtechnik

vorzusehen: Die bakteriell bedingte Bräunung entfaltet sich über das ganze Produkt je virulenter, desto gröber die Faserverletzung an den Schnittstellen ausfällt. Von daher ist das Postulat, eine faserschonende Schneidtechnik anzuwenden, sicher gerechtfertigt. Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem beim Einsatz von Messern, das Augenmerk fortlaufend auf Erhalt einer scharfen Schneide gelegt wird. Bei Anlagen mit grossen Durchsätzen lässt sich ohne weiteres den Einsatz anderer Schneidmittel vorstellen, die bezüglich der Schneidgüte eine selbstregenerierende Wirkung entfalten. Hier ist beispielsweise an den Einsatz von Hochdruckwasser-Schneidgeräten zu denken, oder an den Einsatz von Laser. Unabhängig davon, nach welchem Verfahren die Zerkleinerung der Salate durchgeführt wird, ist der finale Zweck dieser Operation immer darin zu sehen, eine Faserverletzung des Produktes an den Schnittstellen zu vermeiden, allenfalls zu minimieren.

Vorzugsweise wird diese erste Operation im unmittelbaren Bereich eines fortlaufend durchströmten Wasserspülkanals vorgenommen. Dies hat den Vorteil, dass das geschnittene Salatgut, insbeson¬ dere dessen Schnittstellen, sofort in Kontakt mit Wasser als Waschmedium kommen. Ueberdies wird mit einer solchen Vorkehrung erreicht, dass der Transport des geschnittenen Salatgutes zu den nachfolgenden Verfahrensschritten in einem Wasserkanal geschieht, womit eine mechanische Belastungen dieses empfindlichen Gutes verhindert wird. Zur Minimierung des Wasserverbrauches wird das Transportwasser weitgehend rezirkuliert. Eine Regenerierung desselben wird nach Bedarf eingeleitet. Temperaturmässig ist das Wasser ungekühlt, so dass mit einer mittleren Temperatur in der Grössenordnung von 15°C gerechnet werden kann.

Der Wasserspülkanal mündet in kontinuierlich mit Wasser durchströmte Waschbecken, in welchen der eigentliche

Waschvorgang des Salatgutes stattfindet, d.h., das Salatgut wird für die Dauer von wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten diesem Wasserstrom ausgesetzt. Dieses Waschwasser wird vorgängig vorzugsweise antibakteriologisch behandelt und mit einem Anteil von 0,03-0,40% reines Wasserstoffperoxid (H 2 O 2 ) angereichert. Wird dieses Wasserstoffperoxid in verdünnter Zusammensetzung eingeleitet, so erhöht sich sein prozentualer Anteil, entsprechend der Zusammensetzung der verdünnten Lösung. Dieses Wasser/H2θ2-Medium als wässrige Lösung wirkt auf das Wasser und die Produkte antibakteriell, dergestalt, dass die chemischen Abbauprozesse beim Salatgut, die sich insbesondere an den Fasertrennungen, also im Schnittbereich, rasch einstellen, gehemmt werden. Die Abbauprozesse pflanzlicher Stoffe zeigen sich zunächst als Bräunung, die dann rasch in einen Fäulnisprozess übergehen. Dabei wird zwischen einer enzymatischen Bräunung, die aus einer enzymatisch-katalytischen Oxidation (polymere Bräunung) stammt, und einer bakteriell bedingten Bräunung unterschieden. Die polymere Bräunung ist an sich unbedenklich. Die durch Bakterien ausgelöste Bräunung wirkt sich hingegen ungleich negativer auf die Qualität der Produkte aus, weshalb das eingesetzte Wasserstoffperoxid primär hiergegen wirkt. In diesem Zusammenhang sei nochmals auf die grosse Bedeutung eines qualitativen Zerkleinerungsvorganges der Produkte hingewiesen, denn die bakteriell bedingte Bräunung entsteht je virulenter, desto gröber die Faserverletzung an den Schnittstellen ausfällt. Weitere wesentliche Parameter während dieser Entkeimungsphase sind die folgenden:

- die stoffliche Konsistenz des jeweiligen Produktes;

- die Grosse der Schnittflächen;

- der prozentualen Anteil von Wassserstoffperoxid als Fabrika- tionshilfsstoff;

- die Temperatur und die Güte des Waschwassers während der Behandlungsphase;

- die Waschdauer der Produkte.

Einerseits gilt, die theoretischen vppm-Werte aus dem Einsatz von Wasserstoffperoxid zu minimieren, andererseits die Behandlungsdauer und die Temperatur des Waschmediums tief zu halten. Allgemein gilt als erwiesen, dass eine lange Behandlungsdauer, gepaart mit einer relativ hohen Temperatur des Waschmediums, tendentiell eine Aufweichung des Produktes bewirken. Andererseits ist es vorteilhaft, einen tiefprozentigeren Anteil an Wasserstoffperoxid zu wählen, dafür aber die Behandlungsdauer zu erhöhen.

Aus diesen Ausführungen geht zwingend hervor, dass für jedes Produkt eine optimale Auslegung bezüglich Wasserstoffperoxid- Konzentration, Temperatur und Waschdauer gegeben ist.

Für einen zarten Schnittsalat mit lediglich einer Schnittstelle im Bereich des Wachstumsstieles wird es genügen, einen Anteil von 0,03% reines Wasserstoffperoxid zu wählen, und dieses Salatgut während ca. 30 Sekunden bei einer Wassertemperatur von ca. 15 °C zu behandeln. Werden hingegen beispielsweise grobgeschnittene Karotten zu behandeln sein, so wird man aufgrund der grösseren Schnittflächen sowie der starkfaserigen Konsistenz dieser Gemüsesorte einen grösseren Wasserstoffperoxid-Anteil zugrundelegen; danebst wird man hier die Einwirkungszeit, also die Waschdauer, entsprechend erhöhen müssen, und je nach Reifegrad der Gemüsesorte eine Waschdauer bis zu mehreren Minuten vorsehen müssen. Auch bei dieser Konstellation wird das Waschwasser vorzugsweise ungekühlt sein, also ca. 15°C betragen. Für die meisten grossblättrigen Salatsorten mit mehreren Schnitten pro Blatt wird man vorzugsweise einen Wasserstoffperoxid-Anteil um 0,15% vorsehen, bei der Wassertemperatur wird man nichts ändern müssen, und die Waschdauer auf 20 - 60 Sekunden begrenzen.

Bei einem Wasserstoffperoxid-Anteil kleiner als 0,03 %, einer Wassertemperatur mit tiefen Werten, unterhalb 5°C, und einer Einwirkungszeit kleiner als 10 Sekunden besteht keine Gewähr, die angestrebte spezifische Wirkung des genannten Fabrikationshilfεstoffes am Salatgut im minimalsten Rahmen zu erzielen. Bei diesen Werten erfahren die blossgelegten Zellen in der Schnittebene keine zufriedenstellende Entkeimung, so dass die angestrebte Haltbarkeit nicht erzielt werden kann.

Selbstverständlich muss bei der Festlegung der Wasserstoffperoxid-Konzentration berücksichtigt werden, dass die Spaltung resp. der Abbau dieser an den Produkten anhaftenden Substanz durch die nachfolgenden Verfahrensschritte eine vollständige sein muss. Von daher wird man, wie bereits vorne dargelegt, eher mit einer kleineren Wasserstoffperoxid- Konzentration operieren und stattdessen die Einwirkungsdauer erhöhen.

Wasserstoffperoxid-Konzentrationen von über 0,40 % bei einer Wassertemperatur von ca. 15°C und bei einer Einwirkungs- resp. Waschdauer von bis zu 10 Minuten werden nur bei wenigen landwirtschaftlichen Frischprodukten zur Anwendung gelangen, denn bei diesen Vorgaben besteht allgemein die Gefahr, dass die Produkte, insbesondere die bekannten Salatsorten, zu sehr aufgeweicht werden, und dass die Spaltung resp. der Abbau der Wasserstoffperoxid-Anteile während der nachfolgenden Verfahrens¬ schritte nicht mehr gewährleistet ist.

Transportiert wird das Gut zunächst im bereits erwähnten Wasserkanal zu einem ersten Waschbecken, worin zur Unterstützung des Waschvorganges Lufteinblasungsdüsen für eine umfassende Sedimentierung von anhaftender Erde, anhaftendem Sand etc. vorgesehen sind. Anschliessend folgt eine mehrstufige

Waschbeckenanlage im Kaskadenprinzip mit Zuführung von antibakteriell behandeltem Frischwasser, das mit einer niederprozentigen Wasserstoffperoxid-Konzentration angereicht ist. Das behandelte Frischwasser für die Aufrechterhaltung des Waschvorganges wird vorzugsweise mittels Sprüheinrichtung am Schluss der Waschanlage eingegeben, dies um eine gleichmässige Wasserstoffperoxid-Konsistenz des Waschwassers zu gewährleisten, und um das Produkt am Ende des Waschprozesses nochmals mit ganz frischem behandeltem Wasser spülen zu können. Indem die Produkte einem schonenden Waschvorgang über ein Kaskadenprinzip von kleinen Förderbändern unterzogen werden, wird die mechanische Belastung auf sie durch eine solche Transportart minimiert.

Nach dem Waschvorgang wird das Gut direkt auf das Band einer Vortrocknungsstufe übergeben. Diese Vortrocknungsstufe besteht beispielsweise aus einem Vibrationstisch, wo eine schonende Entfernung des grössten Anteils des anhaftenden Wassers am Gut vorgenommen wird. Vorzugsweise wird ein mehrstufiger Durchlauf vorgesehen. Ein Lochblech als Förderbahn sorgt für eine optimale Trennung zwischen Wasser und Gut. Auch hier geschieht die Ueber- gabe des Gutes direkt und kontinuierlich an die nächste Stufe. Wahlweise, insbesondere bei kleinverschnittenem Gut, welches sich im gelochten Blech verfangen könnte, wird man zum Zweck der Wasserabscheidung auf andere Mittel zurückgreifen müssen, beispielsweise auf Zentrifugen.

Selbstverständlich ist es auch möglich, diese Vortrocknungsstufe aus einer Kombination verschiedener Mittel zu gestalten.

Bei Bedarf kann das Gut vor Durchlauf der nachfolgenden thermisch aufbereiteten Trocknungsstufe mit angereichertem Wasser (Wasserstoffperoxid) einer Besprühung unterzogen werden, die eine reinigende Wirkung hat, zugleich dazu angetan ist, die

Bedingungen für einen gleichmässigen Trocknungsprozess zu schaffen.

Die nächste vom Gut zu durchlaufende Stufe ist eine temperierte Trocknungsstufe, welche aus einem Warmluf tunnel besteht, in welchem für eine regelmässige Umwälzung der Luft um das Gut Luftdüsenstöcken wirken. Die von diesen Düsenstöcke ausgehende Wirkung sorgt für eine schonende, integrale Umströmung des Produktes auf dem Trocknungsband, um die noch anhaftenden Wassertröpfchen allseitig vollständig zu verdampfen. Die hier vorherrschende Temperatur soll zwischen 20 - 45° Grad, vorzugsweise um die 25-30 Grad C betragen. Um eine grösstmögliche keimfreie Atmosphäre zu gewährleisten, wird die eintretende Luft nach einer vorgängig stat findenden antibakteriellen Behandlung noch vorzugsweise mit UV-Strahlen behandelt. Fortlaufend wird feuchte, gesättigte Luft aus dem Tunnel abgesaugt, dann in einem geschlossenen Kreislauf entsprechend regeneriert, danach wieder in den Tunnel rückgeführt. Die Behandlungsdauer des Gutes in diesem Tunnel wird 20 sec. bis 2 min. betragen, je nach Salatsorte. Einerseits muss die Temperatur im Tunnel so angesetzt sein, dass ein Trocknungsprozess vonstatten geht, andererseits soll die hier vorherrschende Temperatur nicht zu hoch sein, damit die Zellen des Produktes durch Austrocknung nicht zerstört werden können. Optimal ist es, wenn die Oberfläche des Produktes nach Durchlauf dieser Stufe keine Wassertröpfchen mehr aufweist, aber integral immer noch mit einem feinen Feuchtigkeitsfilm überzogen ist.

Sowohl die Vortrocknungsstufe als auch, und insbesondere, die temperierte Trocknungsstufe sorgen dafür, dass sich die Wasserstoffperoxid-Anteile aus der wässrigen Lösung vollständig entfernt werden resp. sie sich in Sauerstoff (Sauerstoff radikale) und Wasser auf, der die temperierte Trocknungsstufe bildet, spalten können. Somit haben sich die

Anteile an Wasserstoffperoxid in natürliche, unbedenkliche Elemente oder Molekularverbindungen umgewandelt. Wie weiter unten noch näher zur Erläuterrung kommen wird, wird der Abbau dieser Substanz noch durch andere Faktoren verstärkt. Es ist wichtig, dass die genannte Absaugung der mit Feuchtigkeit gesättigten Luft effizient aus dem Tunnel geschieht. Selbstverständlich kann diese Abluft vor Wiederverwendung einer antibakteriellen Behandlung in einem geschlossenen Kreislauf unterzogen werden, wo sie auch getrocknet wird, anschliessend wird sie, wie oben bereits erläutert, über die vorgenannten Luftdüsenstöcke wieder in den Prozess eingeleitet. Eine zusätzliche Entkeimung und antibakterielle Behandlung dieser Luft kann über entsprechend angeordnete Aggregate mit UV- Strahlung erreicht werden.

Hinsichtlich der Anreicherung des Waschwassers mit einem minimalen Anteil an Wasserstoffperoxid sind folgende Ueberlegungen von Wichtigkeit:

Wasserstoffperoxid entwickelt zunächst seine direkte Wirkung durch Desinfektion des Trägermediums (hier Wasser) sowie anschliessend durch seine Spaltung in Wasser und Sauerstoff (Sauerstoff radikale) , wobei vorliegend der aufgespaltene Sauerstoff (Sauerstoff radikale) im Vordergrunde steht. Diese Spaltung des Wasserstoffperoxids geschieht zunächst durch die natürliche Instabilität dieser Substanz, des weiteren dadurch, dass der vorliegende Prozess eine solche Spaltung (Trocknungsstufen) beschleunigt. Darüber hinaus darf nicht unerwähnt bleiben, dass Wasserstoffperoxid einer natürlichen Katalase ausgesetzt ist, welche den Abbau resp. Spaltung dieser Substanz positiv beeinflusst. Hinsichtlich der chemischen Abläufen bei einer Katalase innerhalb pflanzlicher Geweben wird auf die einschlägige Literatur verwiesen.

Gegenüber den herkömmlichen Methoden zur Behandlung eines Salatgutes mit den üblich zur Anwendung gelangenden Substanzen weist das hier vorgeschlagene Verfahren folgende Vorteile auf:

a) Zunächst kommt als Fabrikationshilfsstoff in Form eines Additivs eine unschädliche Substanz zum Einsatz, welche in der Lebensmittelbranche verschiedentlich zur Anwendung gelangt.

b) Die Ausgangskonzentration an Wasserstoffperoxid ist denkbar minimal gehalten.

c) Die Trocknungsstufen lassen die Restfeuchtigkeit am Produkt gegen Null streben: Entsprechend reduziert sich auch die theoretisch mögliche vppm-Konzentration an Wasserstoffper¬ oxid.

d) Der natürliche Abbau resp. Spaltung des Wasserstoffperoxids resultiert aus der inneren Instabilität dieser Substanz, des weiteren aus dem durch das Verfahren (Trocknungsstufen) be¬ wirkten Spaltungsprozess der Substanz sowie schliesslich aus der ablaufenden Katalase beim Produkt, dergestalt, dass am Schluss vor der Verpackung ein Produkt vorliegt, das eine nicht mehr messbare Konzentration an Wasserstoffperoxid aufweist.

Was die oxidierende Wirkung des Sauerstoffs (Sauerstoffradikale) anbelangt, ist zu sagen, dass dieser sich gegen die Bildung einer enzymatischen Bräunung am Produkt richtet. Diese mikrobizide Wirkung wird durch keine weiteren Begleitstoffe gestört, da einerseits bei der Ernte und bei den nachfolgenden Zubereitungsschritten des Produktes auf grösste Hygiene geachtet wird, und andererseits auch dadurch, dass das Waschwasser selbst vor Gebrauch noch grösstmöglich antibakteriell behandelt wird.

Der temperierten Trocknungsstufe folgt dann eine kältere Stufe, welche an sich einen gleichen Aufbau wie der Warmlufttunnel hat. Indessen, die hier vorherrschende Temperatur bewegt sich zwischen 0-10°C, vorzugsweise 1-6°C. Während dieser Phase, 20 sec. bis 2 min., wird das Produkt einer leichten Abkühlung unterzogen, und, falls eine Remanenzfeuchtigkeit aus der vorangehenden Stufe dem Produkt noch anhaften sollte, weiter getrocknet. Die vollständige Trocknung des Salatgutes ist eine Bedingung dafür, dass sich in den Verpackungsbeuteln praktisch kein Kondenswasser bilden kann.

Die unter der temperierten Trocknungsstufe angestellten Ueberlegungen bezüglich antibakterieller Behandlung der Luft sowie Regenerierung der Abluft gelten auch bei dem letztgenannten Verfahrensschritt.

Die beiden Tunnels können über eine einheitliche Förderung miteinander verbunden, oder auch durch eine individuelle Bandförderung charakterisiert sein. In beiden Fällen wird das Gut in regelmässiger Kadenz die genannten Stufen durchlaufen. Die Trennung der verschiedenen Temperaturbereiche geschieht durch bauliche Massnahmen, welche den Energieverbrauch für die Warm- und Kalt-Atmosphäre zu minimieren vermögen.

Nach der kälteren Stufe wird das Gut über ein Förderband in einen gekühlten Raum befördert, wo es bei Raumtemperaturen zwischen 0 - 10°C gewichtsmässig portioniert (beispielsweise durch Mehrköpfwaage) und verpackt wird. Auch dieser Raum wird vorzugsweise durch verschiedene Massnahmen grösstmöglich keimfrei gehalten.

Es ist wichtig, dass das Gut während seines ganzen Durchlaufs durch die verschiedenen Stufen keine mechanischen Belastungen erfährt, also schonend weiterbefördert wird.

Es ist selbstverständlich auch möglich, dass das Gut ab Waschvorgang bis zur fertigen Abpackung von der Umgebungsatmosphäre gänzlich abgeschirmt bleibt, was dadurch geschehen kann, dass die einzelnen Verfahrensstufen in geschlossenen Zellen bei Ueberdruck arbeiten.

Die oben beschriebene Abpackung des Gutes in Beuteln in einem grösstmöglich keimfreien Raum wird hinsichtlich Maximierung der Keimfreiheit beim Produkt durch mindestens eine weitere Massnahme gesteigert: Während des Abpackungsvorganges werden die Beutel mit leicht gekühltem Stickstoff fortlaufend ausgespült, so dass diese im abbepackten und verschweissten Zustand nur noch einen äusserst verdünnten Anteil an Luft beinhalten.

Die Abpackung des Gutes geschieht überdies durch Verwendung geeigneter Beutel: Um die Haltbarkeit zu maximieren werden, vorzugsweise solche Beutel verwendet, deren Material eine Undurchlässigkeit gegenüber Gasen gewährleistet.

Zusammenfassend ist darauf zu achten, dass der bei der Spaltung von Wasserstoffperoxid freiwerdende Sauerstoff (Sauerstoffradikale) , dessen Oxidierung an der Oberfläche des Gutes die entkeimende Wirkung auslöst, demnach gewichtig die Erhöhung der Haltbarkeit des Produktes bewirkt, nicht unmittelbar durch einen neuen unkontrollierten chemischen Prozess ausser Kraft gesetzt wird.

Es ist des weiteren darauf zu achten, dass die Behandlung der Produkte, insbesondere während der kalten Trocknungsstufe und der Abpackung, bei Temperaturen zwischen 0 - 10°C vorgenommen

wird. Unterhalb 0°C erleidet das Produkt durch eine eiskristalline Zellzerstörung eine Verfälschung seiner natürlichen Eigenschaften, oberhalb 10°C besteht eine konkrete Minderung seiner Haltbarkeit.