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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR OPERATING SUBMERGED SUBMARINES AND SUBMARINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1990/010575
Kind Code:
A2
Abstract:
A process and a device are useful for operating submerged submarines (10) which leave behind a wake of heated cooling water as they dive. To this end, either the density of the heated cooling water is increased by admixing additives or the heated cooling water is brought to a depth far below the submarine by mechanical means.

Inventors:
LAUKIEN GUENTHER (DE)
KASTEN ARNE (DE)
Application Number:
PCT/DE1990/000194
Publication Date:
September 20, 1990
Filing Date:
March 16, 1990
Export Citation:
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Assignee:
LAUKIEN GUENTHER (DE)
International Classes:
B63G8/34; (IPC1-7): B63G8/34
Foreign References:
DE3634936C11988-05-05
FR393656A1908-12-30
Attorney, Agent or Firm:
Witte, Alexander (Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahrεn zum Betreiben getauchter Unterseeboote (10) , bei denen im Betrieb Kühlwasser (43) erwärmt und an das umgebende Meer (16) abgegeben wird, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das erwärmte Kühlwasser (43) in eine . Tiefε (T) wεit untεrhalb des Unterseebootεs (10) ver¬ bracht wird.
2. Verfahren zum Betreiben getauchter Unterseeboote (10.) , bei denen im Betrieb Kühlwasser (43>* erwärmtund*:an das umgebεnde Meer (16) abgegeben wird, dadurch gekenn_. zaichnet, daß dem Kühlwasser (43) ein Zusatz, beigemengt wird, derart, daß. das vom Unterseeboot (10) abgegebεne Kühlwasser (43) eine Dichte aufweist, die größer ist als die Dichte des erwärmten Kühlwassers (43) ohne den Zusatz, vorzugsweise größer ist als die Dichte des umgebenden Meerwassers.
3. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Zusatz Kochsalz ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch, gekennzaiebnet..,, daß . das Kochsalz in dem Unterseeboot (104 aus dem umgebenden Meerwasser gewonnen"wird"; .
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzεichnet, daß das Kochsalz dem Kühlwasser (43) als Salzlösung beigemengt wird.
6. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Zusatz mit Kohlendioxid angerεichεrtε Kalilauge ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalilauge in dem Unterseeboot (10) mittels eines KreislaufdieselAntriebes (31) angereichert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erwärmte Kühlwasser (43) mittels mechanischer Mittel in die Tiefe (T) verbracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß., als Mittel verschließbare BallastbehÄlter (42) verwendet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ballastbehälter (42) als verlorenes Gut am Meeres¬ grund versenkt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ballastbehälter (42a) in vorbestimmter Tiefe mittels einer Steuerverbindung geöffnet und nach dem Austreten des erwärmten Kühlwassers (43a) wieder an Bord des Unterseebootes (10) genommen werden.
12. Verfahren nach einem oder πteiirβreπ der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ballastbehälter (42) im wesentlichen aus einer Kunststoffolie bestehen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Ballastbehälter (42) durch taktweises Befüllen und Abbinden eines Endlosschlauches (63) gebildet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel eine flexible Rohrleitung (71) verwendet wird.
15. Untersεeboot, bei dessen Betrieb Kühlwasser (43) erwärmt und an das umgebende Meεr (.,6) abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, um das erwärmte Kühlwasser (43) in eine Tiefe (T) weit unterhalb des Unterseεbootεs (10) zu vεrbringen.
16. Unterseeboot, bei dessen Betrieb Kühlwasser (43) erwärmt und an das umgebende Meer (16) abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kühlwasserleitung (21) mit. einem Speicher (26; 30.) verbunden, ist, der einen n dem Kühlwassεr (43) löslichen. Zusatz hoher Dichte enthält.
17. Unterseeboot nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz Kochsalz ist.
18. Unterseeboot nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher (26) mit einεr SalzAnreicherungs¬ anlage (27) verbunden ist, die ihrerseits mit Meerwasser gespεist wird.
19. Unterseεboot nach Anspruch.1,6.,. dadurch,gekennzeichnet r _. daß der Zusatz Kalilauge ist.
20. Untersεeboot nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnεt, daß der Speicher (30) mit einεm KreislaufdieselAn trieb (31) dεs Untεrseebootes (10) verbunden ist.
21. Untεrsεεboot nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterseeboot (10) eine Abfüllanlage (41) auf¬ weist, in der das erwärmte Kühlwasser (43) in Ballast¬ behälter (42) abfüllbar ist, deren Gewicht in gefülltem Zustand größer ist als das der von ihm verdrängten Menge an umgebεndεm Mεεrwasser.
22. ' Unterseeboot nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Ballastbeutel (42) aus Kunststoffolie bestehen.
23. Unterseeboot nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gεkenn zeichnet, daß die gefüllten und abgelassenen Ballast¬ behälter (42a) über eine. Verbindungsleitung (5.5).mit .... dεm Unterseεboot (10) verbunden sind.und daß an dem Ballas behälter (42a) eine fernsteuerbare Öffnungs¬ vorrichtung vorgesehen ist.
24. Unterseeboot nach einε oder mehrεren der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfüllanlage (41) einen Füllzylinder (60) aufweist, auf den ein Endlos¬ schlauch (63) faltenbalgartig aufgeschoben ist, daß der Füllzylinder (60) taktweise in einen vom Füll¬ zylinder (60) abgezogenεn Abschnitt dεs Endlosschlauches (63) entleerbar ist, und daß Mittel zum abschnittsweisen Abbinden des EndlosSchlauches (63) vorgesehen sind.
25. Unterseeboot nach Anspruch.15^ dadurch gekennzeichnet, daß eine KühlwasserAusgangsleitung (70) mit einer flexiblen Rohrleitung (71) verbunden ist, die sich vom Unterseεboot (10) bis in die Tiefe (T) erstreckt.
26. Unterseeboot nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende der Rohrleitung (71) ein Ausla߬ kopf (72) angeordnet ist.
Description:
Verfahren zum Betreiben getauchter Unterseeboote und Unterseeboot

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben getauchter - Unterseebote, bei denen im Betrieb Kühlwasser erwärmt und an das umgebende Meer abgegeben wird.

Die Erfindung- betrifft ferner ein- Unterseeboot, bei dessen Betrieb Kühlwasser erwärmt und an das umgebende Meer abgegeben wird.

Mit der Erfindung sollen die Unterseeboote insbesondere getarnt werden.

Es ist bekannt, getauchte Unterseeboote auf verschiedene Arten und Weisen zu orten. Man unterscheidet dabei zwischen den sog. "aktiven" und den "passiven" Ortungsmethoden. Bei den "aktiven Ortungsmεthoden" sendet ein Suchfahrzeug, beispiels¬ weise eine Fregatte, ein Suchsignal, beispielsweise ein Ultra- sc-hallsignal , aus und detektiert das Vorhandensein sowie ggf. die Position des getauchten Unterseebootes anhand der vom Unterseeboot reflektierten Signale. Bei den "passiven" •Ortungs¬ methoden wird hingegen eine Umfeldstörung detektiert, die vom Unterseeboot in seiner Umgebung hervorgerufen wird. Diese Umfeldstörung kann z.B. in einer Verwerfung des magnetischen Erdfeldes oder in einer Überlagerung des natürlichen Umgebungs¬ geräusches mit Eigengerä.uschen des Unterseebootes*bestehen^

Jede der vorstehend genannten Qrtungsmethoden hat ihre*spezi¬ fischen Vor- und Nachteile. Ein gemeinsamer Nachteil dieser Methoden ist, daß eine Ortung getauchter Unterseeboote umso schwieriger wird, je größer der Abstand des Unterseebootes vom Suchfahrzeug ist. Zwar ist es bekannt, die Ortung getauchter Unterseeboote auch von Bord eines Flugzeuges vorzunehmen, indem das Flugzeug an einer langen Leine eine extrem empfind¬ liche Magnetsonde (Kernresonanzsonde) hinter sich herschleppt, mit der die vom Unterseeboot verursachten Verwerfungen des Erdmagnetfeldes detektiert werden, auch diese Ortungsmethode stößt jedoch schnell an ihre Grenzen- und zwar umso mehr-, je • • mehr moderne Unterseeboote aus unmagnetisclien. Stählen, her¬ gestellt werden. Auch ist eine halbwegs präzise Ortung des getauchten Unterseebootes auch bei dieser Methode erst nach mehrmaligem kreuzweisen überfliegen eines bestimmten Bereiches des Meeres möglich.

Da Unterseeboote motorisch angetrieben werden, fällt an Bord des Unterseebootes stets eine bestimmte Menge an Abwärme an,

deren Betrag davon abhängt, von welcher Bauart der Antrieb des Unterseebootes ist, mit welcher Antriebsleistung gerade gefahren wird usw.

In aller Regel werden Unterseeboote zur Kühlung des Antriebs¬ systems mit einem Kühlsystem ausgestattet, bei dem die Abwärme des Antriebsystε s an das umgebende Meerwasser abgegeben wird. So ist es beispielsweise bekannt, Leitungen eines internen Kühlkreislaufes des Antriebes außerhalb der Außenhülle des Unterseebootes entlang zu führen, damit das umgebende kalte Meerwasser beim Fahren des Unterseebootes an diesen*Leitungen entlangstreicht und Wärme von diesen abführt.

Darüberhinaus entwickeln auch andere Elemente des Untersee¬ bootes, insbesondere eine Innenrau heizung und dgl. , eine beträchtliche Abwärme, die über die gesamte Außenhaut des Unterseebootes an das umgebende Meerwasser abgegeben wird.

Ein kleines Unterseeboot erzeugt beispielsweise bei Marschfahrt in der Größenordnung von 100 kW Abwärme, so daß, wenn man im Kühlwasser eine Temperaturerhöhung um 50° C zuläßt, pro Stunde etwa 2 m 3 warmes Kühlwasser erzeugt werden. Bei großen Unter¬ seebooten, insbesondere bei mit Kernkraft angetriebenen Unter¬ seebooten, ist die Wärmeleistung wesentlich höher und kann bis in die Größenordnung von einigen 100 MW reichen- so daß • sich die Menge des abgegebenen warmen Kühlwassers entsprechend erhöht.

Ein auf Tauchfahrt fahrendes Unterseeboot zieht daher eine Schleppe warmen Kühlwassers hinter sich her, die infolge der geringeren Dichte, verglichen mit dem umgebenden kalten Meer¬ wasser, an die Oberfläche des Meeres steigt. Dies bedeutet,

daß ein in Tauchfahrt befindliches Unterseeboot an der Meeres¬ oberfläche eine Spur von erwärmtem Wasser hinter sich herzieht.

Andererseits ist es bekannt, mit Hilfe moderner Dεtektions- methoden bereits geringste Temperaturvariationen an der Erd¬ oberfläche zu vermessen, beispielsweise mit Hilfe von eigens dafür eingerichteten Aufklärungssatelliten. Selbst wenn man daher einmal berücksichtigt, daß das von einem auf Tauchfahrt befindlichen Unterseeboot abgegebene warme Kühlwasser durch, die Antriebsschrauben des Unterseebootes verwirbelt und damit verteilt wird und sich noch umso mehr verteilt, je tiefer das Unterseeboot getaucht ist bzw. je weiter das erwärmte . Wasser aufsteigen muß, um an die Oberfläche des Meeres zu gelangen, so ist es doch mit verfeinerten Nachweismethoden durchaus möglich, an der Meeresober läche die Wärmespur- eines auf Tauchfahrt.be indlichen. Unterseebootes zu detektieren.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren oder eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit der auf Tauchfahrt befindliche Unterseeboote insoweit getarnt werden können.

Diese Aufgabe wird gemäß dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das erwärmte Kühlwasser in eine Tiefe weit unterhalb des Unterseebootes verbracht wird-.

Gemäß dem eingangs genannten- nterseeboot wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe dadurch gelöst, daß Mittel vorgesehen sind, um das erwärmte Kühlwasser in eine Tiefe weit unterhalb des Unterseebootes zu verbringen.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst. Wenn nämlich das erwärmte Kühlwasser

in eine ausreichende Tiefe unterhalb der Meeresoberfläche verbracht wird, so vermischt sich das dann aufsteigende erwärmte Kühlwasser so weit mit dem umgebenden kalten Meerwasser, daß die Temperaturdifferenz des an die Meeresoberfläche tretenden "verdünnten" Kühlwassers zu dem umgebenden Meerwasser nur noch einige K beträgt, mit der Folge, daß eine derartig geringe Temperaturdifferenz auch bei modernen Nachweismethoden nicht mehr erkennbar bzw. nicht mehr von den natürlichen Temperatur¬ schwankungen an der Meeresoberfläche systematisch unterschieden werden kann. Die vorstehend erläuterte "Wärmespur" des auf Tauchfahrt befindlichen Unterseebootes wird auf diese Weise so weit verwischt, daß eine Ortung des Unterseebootes auf diese Weise nicht mehr möglich ist'.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ferner dadurch gelöst, daß dem Kühlwasser ein Zusatz beigemengt wird derart, daß das vom Unterseeboot abgegebene Kühlwasser eine Dichte aufweist, die größer ist als die Dichte des erwärmten Kühl¬ wassers ohne den Zusatz, vorzugsweise größer ist als die Dichte des das Unterseeboot umgebenden Meerwassers. Hierzu ist eine Kühlwasserleitung mit einem Speicher verbunden, der einen in dem Kühlwasser löslichen Zusatz hoher Dichte enthält.

Diese Maßnahmen haben den Vorteil, daß das erwärmte Kühlwasser schwerer gemacht wird, vorzugsweise schwerer als das umgehende kältere Meerwasser, so da£ das erwärmte* Kühlwasser o -Unter¬ seeboot aus langsamer aufsteigt' und sich daher intensiver mit dem kalten Meerwasser vermischt oder gar nach unten absinkt.

Bei einer bevorzugten Variante dieses Ausführungsbeispiels ist der Zusatz Kochsalz.

Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß sich die Spur des getauchten Unterseebootes auch in anderer Hinsicht rückstandsfrei verliert, weil das mit Kochsalz angereicherte erwärmte Kühlwasser vom umgebenden Meerwasser verdünnt und dann von diesem auch chemisch nicht mehr unterscheidbar is.t, da Meerwasser bekanntlich Kochsalz in natürlicher Konzentration enthält.

Besonders bevorzugt ist bei dieser Variante der Erfindung, wenn das Kochsalz in dem Unterseeboot aus dem umgebenden Meerwasser gewonnen wird, was dadurch geschehen kann, daß der Speicher mit einer Salz-Anreicherungsanlage verbunden ist, die ihrerseits mit Meerwasser gespeist wird.

Diese Maßnahmen haben den Vorteil, daß das Unterseeboot-zur " Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vollkommen: autark ist, weil das zum Versenken des erwärmten Kühlwassers benötigte Kochsalz aus der natürlichen Umgebung des Unterseebootes gewonnen werden kann und eine Vorratshaltung nicht erforderlich ist.

Besonders bevorzugt ist dabei, wenn das Kochsalz dem Kühlwasser als Salzlösung beigemengt wird, weil dann die Vermischung von Kühlwasser und Kochsalz in besonders einfacher Weise durch. Verbinden von Rohrleitungen vorgenommen werden kann.

Bei einer anderen Variante dieses Ausführungsbe spiels. ist der Zusatz mit Kohlendioxid angereicherte Kalilauge.

Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß Kalilauge eine besonders große Dichte aufweist, so daß mit verhältnismäßig wenig Kali¬ lauge eine große Menge an erwärmtem Kühlwasser versenkt werden kann.

Bei einer Weiterbildung dieser Variante wird die Kalilauge in dem Unterseeboot mittels eines Kreislaufdiesel-Antriebes angereichert. Hierzu ist der Speicher mit einem Kreislaufdiesel Antrieb des Unterseebootes verbunden.

Auch diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das Unterseeboot weitgehend autark ist, sofern es mit einem Kreislaufdiesel— Antrieb ausgerüstet ist. Bei derartigen Antrieben wird bekannt¬ lich das anfallende Kohlendioxyd in Kalilauge gelöst, die bei einer beispielsweise 40 %-igen Lösung eine Dichte von bereits 1,4 g/cm 3 aufweist.

Bei einer anderen Gruppe von Ausführungsbeispielen wird das erwärmte Kühlwasser mittels mechanischer Mittel in die Tiefe verbracht.

Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine chemische Beeinflussun der Umgebung des Unterseebootes nicht stattfindet.

Bei einem praktischen Anwendungsbeispiel werden als Mittel verschließbare Ballastbehälter verwendet. Hierzu weist das Unterseeboot erfindungsgemäß eine Abfüllanlage auf, in der das erwärmte Kühlwasser in Ballastbehältern abfüllbar ist, deren Gewicht in gefülltem Zustand größer ist als das der von ihm verdrängten Menge an umgebendem Meerwasser.

Diese Maßnahmen haben den Vorteil, daß das erwärmte Kühlwasser mit hoher Betriebssicherheit in eine ausreichende Tiefe ver¬ bracht werden kann. Auch ist bei entsprechendem Raum im Unter¬ seeboot problemlos eine Lagerung von gefüllten Behältern möglich, wenn ein Versenken der gefüllten Behälter in einer besonderen Situation, beispielsweise einer Gefechtssituation, gerade nicht möglich sein sollte.

Bei einer ersten Variante dieser Ausführungsbeispiele werden die Ballastbehälter als verlorenes Gut am Meeresgrund versenkt.

Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das erwärmte Kühlwasser durch von-Bord-bringen der gefüllten Ballastbehälter undetek- tierbar entsorgt ist und der Entsorgungsvorgang damit abge¬ schlossen ist.

Bei einer anderen Gruppe von Ausführungsbeispielen werden die Ballastbehälter hingegen in vorbestimmter Tiefe mittels einer Steuerverbindung geöffnet und nach dem Austreten des erwärmten Kühlwassers wieder an Bord des Unterseebootes genommen. Hierzu sind die gefüllten und abgelassenen Bailastbehä-lter- über* ein " Verbindungsleitung mit dem Unterseeboot verbunden, und es ist an den Ballasthehäliern eine fernsteuerbare Öffnungsvorrichtung vorgesehen.

Diese Maßnahmen haben den Vorteil, daß zum einen eine Belastung des Meeresbodens mit versenkten Ballastbehältern vermieden wird, andererseits brauchen nur verhältnismäßig wenig Ballast¬ behälter an Bord genommen zu werden, weil diese stets wieder¬ verwendbar sind.

Besonders bevorzugt ist, wenn die Ballastbehälter im wesent¬ lichen aus einer Kunststoffolie bestehen. Dies hat den Vorteil, daß nur sehr wenig Lagerraum im Unterseeboot für die. Behälter vor dem Füllen zur Verfügung gestellt werden muß.

Eine praktische Ausführungsform dieses Ausführungsbeispiels zeichnet sich dadurch aus, daß die Abfüllanlage einen Füll- zylinder aufweist, auf den ein Endlosschlauch faltenbalgartig

aufgeschoben ist, daß der Füllzylinder taktweise in einen vom Füllzylindεr abgezogenen Abschnitt des Endlosschlauchs entleerbar ist und daß Mittel zum abschnittsweisen Abbinden des Endlosschlauches vorgesehen sind.

Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß bei geringsmδglichem Materialeinsatz für die Ballastbehälter ein schnelles Abfüllen des Kühlwassers möglich ist.

Schließlich ist noch eine weitere Gruppe von Ausführungs— beispielen der Erfindung besonders bevorzugt, bei denen als Mittel eine flexible Rohrleitung verwendet wird, die sich vom Unterseeboot bis in die Tiefe erstreckt.

Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß auch, im Schleppbetrieb kontinuierlich das erwärmte Kühlwasser abgelassen werden kann, wobei die Tiefe wiederum so bemessen ist, daß das aus dem unteren Ende der Rohrleitung austretende erwärmte Kühlwasser sich auf dem Weg bis an die Meeresoberfläche hinreichend abkühlt.

Besonders bevorzugt ist dabei, wenn am freien Ende der Rohr¬ leitung ein Auslaßkopf angeordnet ist.

Diese Maßnahme hat zum einen den Vorteil, daß der Auslaßkσpf nach Art eines Schleppankers wirken kann * um die Rohrleitung, ständig im abgesenkten Zustand zu halten, andererseits kann der Auslaßkopf aber auch so gestaltet sein, daß das erwärmte Kühlwasser nach allen Richtungen und/oder verwirbelt abgegeben werden kann, um eine optimale Durchmischung mit dem umgebenden kalten Meerwassεr zu gewährleisten.

Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.

Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach¬ stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine äußerst schematisierte Darstellung eines auf Tauchfahrt befindlichen Unterseebootes nach, dem Stand der Technik, dessen "Wärmespur" mittels eines Aufklärungssatelliten detektierbar ist;

Fig. 2 ein Blockschaltbild zur Erläuterung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;

Fig. 3 eine Variante zum Blockschaltbild der Fig. 2;

Fig. 4 eine wiederum äußerst, schematisierte. Darstellung zur Erläuterung- eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. einer zugehörigen Vorrichtung;

Fig. 5 in vergrößertem Maßstab ein Detail aus Fig. 4;

Fig. 6 eine Darstellung ähnlich Fig. 4, jedoch zur Er¬ läuterung noch eines anderen Verfahrens bzw. noch einεr andεren Vorrichtung nach der Erfindung.

In Fig. 1 bezeichnet 10 insgesamt ein auf Tauchfahrt befind¬ liches Unterseeboot, das in einem Meer 16 fährt. Das Unter-' seeboot 10 ist mit einem schematisch angedeuteten Antrieb 11 versehen. Der Antrieb 11 kann ein herkömmlicher Elektromotor, ein Kreislaufdiesεl oder ein Kεrnkraftantriεb sεin.

Die Temperatur des Meeres 16 sei mit Ti bezeichnet, -während die Temperatur des Unterseebootes 10 mit z bezεichnet ist. Die Temperatur T2 liegt dabei oberhalb der Umgebungstempera¬ tur Ti , weil zum einεn dεr Antriεb 11, abεr auch andere Aggre¬ gate des Unterseebotes 10 Abwärme erzeugen. Diese Abwrme wird zum einεn über die Außenhaut des Unterseebootes 10 an das umgebεnde Wasser des Meeres 16 abgegeben, zum anderen wird zum Kühlen des Antriebes 11 regelmäßig ein Kühlkreislauf verwendet, der einen mit dem Meer 16 in Verbindung stehenden Wärmetauschεr aufweist.

Insgesamt hat dies zur Folge, daß das Unterseeboot 10 eine Schleppe 12 von erwärmtem Wasser hinter sich her zieht. Die Tempεratur dεr Schleppe 12 beträgt Ti + _Δ T, wobei Δ T eine Übertemperatur bezeichnet, die kleiner als die Differenz T2 -Ti ist und überdies mit der Entfernung vom Unter eeboα 1.0.. örtlich, aber auch zeitlich abnimmt.

Infolge der Schleppe 12 von erwärmtem Wasser bildet sich an der Oberfläche 13 des Meeres 16 eine Fläche A aus, derεn Temperatur meßbar höher liegt als die des umgebεndεn Mεεres 16.

Mittels eines Aufklärungssatelliten 14 kann nun über eine geeignete Peilung 15 diese Übertemperatur der Fläche A erkannt und das Unterseeboot 10 damit geortet werden.

Um das Unterseeboot 10 nun gegen die ernannte Fig. 1 erläuterte Ortungsmoglichkeit zu tarnen, können Verfahren und Vorrichtungen verwendet werden, wie sie nachstehend anhand der Fig. 2 bis 6 erläutert werden.

In Fig. 2 bezeichnet 20 die Außenhaut des Unterseebootes 10. Eine Kühlwasser-Eingangsleitung 21 ist durch die Außenhaut 20 durchgeführt und gelangt auf einen Wärmetauscher 22, von dessen Ausgang eine Kühlwasser-Ausgangsleitung 23 wiederum--durch:'die.*; Außenhaut 20 hindurch in die Umgebung des Unterseebootes- 10 führt. An den Querzweig des. Wärmetauschers- 22. ist. in Kühl- . kreislauf 24 des Antriebes des Unterseεboαtes 10 angeschlossen, wie dies an sich bekannt ist.

An die Kühlwasser-Eingangsleitung 21 ist nun eine Stichlei¬ tung 25 angeschlossen, die zu einem Salzlδsungs-Speicher 26 führt. Der Salzlösungs-Speicher 26 ist seinerseits mit einer.. Salz-Anreicherungsanlage 27 verbunden, die über eine umlaufende Meerwasserleitung 28 mit der Umgebung des Unterseebootes 10. . in Verbindung steht.

Im Salzlδsungs-Speicher 26 ist eine konzentrierte- Salzlösung- enthalten, die über die S ' ichl ' ei uπg 25 'J" dem ' einkommenden Kühlwasser in der Kühlwasser-Eingangsleitung 21 beigemengt werden kann. Es versteht sich, daß dies auch im Bereich der Kühlwasser-Ausgangslεitung 23 möglich ist, wiε dort mit einer gestrichelten Linie angedeutet.

Wird dem Kühlwasser in der beschriebenen Weisε Salzlösung beigegeben, so erhöht sich die Dichte des mit Kochsalz ange¬ reicherten Kühlwassers, weil bekanntlich eine Salzlösung, umso schwerer wird, je höher die Salzkonzentration ist.

Im Salzlδsungs-Speicher 26 kann dabei eine zu Beginn der ' Fahrt gebunkerte Menge Salz enthalten sein, bevorzugt ist hingegen, daß Salz während der Fahrt des Unterseebootes 10 mittels der Salz-Anreicherungsanlage 27 aus dem umgebenden Meerwasser hergestellt wird, weil dann das Unterseεboot insofern autark ist.

Wenn das auf diese Weise mit Kochsalz angereicherte Kühlwasser aus der Kühlwasser-Ausgaπgsleitung 23 wieder in die Umgebung austritt, so sinkt es infolge seines höheren spezifischen Gewichtes vom getauchten Unterseeboot 10 nach unten ab, wo es sich dann allmählich sowohl hinsichtlich der Salzkon¬ zentration wie auch hinsichtlich seiner Temperatur durch Diffusion an das umgebende Meerwasser angleicht.

Es ist dabei nicht unbedingt erforderlich, die Salzkonzentratio so hoch einzustellen, daß das Kühlwasser vom Unterseeboot 10 nach unten absinkt, in manchen Fällen, insbesondere bei stark bewegter See, mag es auch ausreichen, wenn der Anstieg des erwärmten Kühlwassers an die Meeresoberfläche hinreichen abgebremst wird, wenn insbesondere bei bewegter See gewähr¬ leistet ist, daß durch die Bewegung der See eine ausreichende Vermischung des erwärmten Kühlwassers mit dem umgebenden kalten Meerwasser erfolgt.

Fig. 3 zeigt eine Variante der Anordnung gemäß Fig. 2. An die Stichleitung 25a ist beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ein Kalilaugen-Speicher 30 angeschlossen, der seinerseits mit

einem Kreislaufdiesel-Antrieb 31 des Unterseebootes 10 in Verbindung steht.

Bekanntlich wird bei einem Kreislaufdiesel-Antrieb das bei der Verbrennung des Treibstoffes anfallende Kohlendioxyd COz in Kalilauge KOH gelöst, wodurch die Kalilauge durch Sättigung mit KHCO3 eine wesentlich höhere Dichte als Wasser erhält. Beispielsweise hat eine 40 %-ige Kalilaugen-Lösung eine Dichte von etwa 1,4 g/cm 3 .

Auch beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 gilt das weiter oben zur Fig. 2 gesagte, daß nämlich das mit Kalilauge angereicherte erwärmte Kühlwasser nach dem Austritt aus der Kühlwasser— Ausgangsleitung entweder vom Unterseeboot 10 weg nach unten absinkt oder zumindest hinreichend gebremst nach- oben aufsteigt.

Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist im Unterseeboot 10 eine Kühlwasser-Ausgangslεitung mit εinεr Abfüllanlage 41 verbunden, deren weiterε Einzelheiten weiter unten anhand der Fig. 5 noch erläutert werden.

In der Abfüllanlage 41 werden Behälter 42 mit dem erwärmten Kühlwasser 43 gefüllt. Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 5 sind die Behälter 42 als Beutel aus Kunststoffolie ausgebildet, die an ihrem oberen Ende 44 gefüllt und.,an.,ihrem .. unterεn Ende 45 bereits verschlossen sind. Nach, dem Eüllen des Behälters 42 wird auch das obere Ende 44' verschlossen und der Behälter 42 kann durch eine Öffnung 50 im U-Boot 10 in Richtung des Pfeiles 51 nach unten aus dem Untersεεboot 10 abgεlassen werden. Mit 42' ist ein aus dem Unterseeboot 10 abgelassener Behältεr bεzεichnεt, dεr an seinem unterεn Endε mit εinem Ballastgewicht 52 versehen ist, damit der Behälter 42

trotz des darin enthaltenen warmen Kühlwassers 43' nach unten absinkt.

Man kann nun die Behältεr 42' frei abwerfen, so daß diese als verlorenes Gut zum Meeresboden hin versenkt werden.

Bei einer anderen Variantε, diε εbεnfalls in Fig. 4 dargesteilt ist, ist hingegen eine Steuerleitung 55 bzw. ein Verbindungs¬ kabel oder dgl. vorgesehen, mit der der Behälter 42a an seinem oberen Ende 44a gehalten und geschleppt wird. Mittels einer Fernsteuerung, beispielsweise einer über die Steuerleitung 55 geführten Kabelverbindung oder einεr drahtlosen Ultraschall¬ verbindung oder dgl. kann eine in Fig. 4 nicht näher darge¬ stellte ffnungsVorrichtung am oberen Ende 44a des Behälters 42a betätigt werden, um den Beh lter 42a zu öffnen, so daß das warme Kühlwasser 43a nach oben aus dem Behälter 42a entwεichen kann, wie mit Pfeilεn 56 in Fig. 4 angedeutet. Auch in diesem Falle ist der Behältεr 42a natürlich mit einem Ballastgewicht 52a versehεn, damit dεr Behälter 42a in einε vorbestimmte Tiefe T abgesenkt werden kann.

Nach der Selbstentleerung des Behälters 42a kann dieser durch Einziehen der Steuerleitung 55 wiedεr an Bord des Unter- seεbootes 10 genommen und erneut gefüllt werden.

Fig. 5 zeigt weitεre Einzelheiten der Abfüllanlage 41.. Man. erkennt, daß ein Füllzylinder 60 vorgesehen ist, der von links an die Kühlwasser-Ausgangsleitung 40 angeschlossen ist, während sich am gegenüberliegenden stirnseitigen Ende des Füllzylin- ders 60 ein zentrales Ausgangsrohr 61 befindet. Auf den Um¬ fang 62 des Füllzylinders 60 ist ein Endlosschlauch 63 falten- balgartig aufgeschoben. Der Endlosschlauch 63 kann mit einer in Fig. 5 nicht dargestellten Vorrichtung abschnittsweisε vom

Umfang 62 nach rechts abgezogen und dort, wie mit Pfeilen 64 angedeutet, abgebunden werden.

Auf diese Weise ist es möglich, jeweils vorbestimmte Abschnitte des Endlosschlauches 63 mit erwärmtem Kühlwasser zu befüllen, wobei die befüllten Abschnitte des Endlosschlauches 62 beideπdig abgebunden werdεn.

Schließlich zeigt Fig. 6 noch ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem eine Kühlwasser-Ausgangslεitung 70 durch die Außenhaut des Unterseebootes 10 nach außen geführt ist und dort in eine flexible Rohrleitung 71 übergeht. Die flexible Rohrleitung 71 reicht mit ihrem unteren- Ende- bis- in die vorbestimmte Tiefe T und ist dort mit einem Auslaßkσpf 72 - versehen, der zugleich als Ballast bzw. als Schleppanker wirkt'.

Der Auslaßkopf 72 ist derart mit Düsen und/oder Prallplatten und dgl. versehen, daß das erwärmtε Kühlwasser nach allen Richtungen aus dem Auslaßkopf 72 ausströmen und sich optimal mit dem umgebenden kalten Meerwasser vermischen kann.

Die vorliegende Anmeldung hängt zusammen mit den folgenden Anmeldungen desselben Anmelders vom selben Tage und der Offen¬ barungsgehalt jener Anmeldungεn wird durch diesen Verweis auch zum Offenbarungsgehalt der vorliegendεn Anmεldung gεmacht:

Patentanmeldung P 39 08 578.3

"Verfahrεn zum Beeinflussεn einer Schallquelle, ins- bεsondεrε eines getauchtεn Unterseebootes und Untersee¬ boot" .

Patentanmeldung P 39 08 577.5

"Verfahren und Vorrichtung zur Verminderung der Schall¬ emission getauchter Unterseeboote*

Patentanmeldung P 39 08 576.7

"Verfahren und Vorrichtung zum Lokalisieren von in wasserhaltiger Umgebung befindlichen protonenarmen Gegenständen, insbesondere zum Orten von Unterseebooten oder Seeminen in einem Meer oder einem Binnengewässer"

Patentanmeldung P 39 08 575.9

"Unterwasserfahrzeug mit einem passiven optischen Beobachtungssystem"

Patentanmeldung F " 39 08 572.4

"Verfahren und Vorrichtung zur Verminderung der Schall¬ emission getauchter Unterseeboote"

Patentanmeldung P 39 08 573.2

"Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben getauchter

Unterseeboote"