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Title:
PROCESS FOR PRODUCING CATHODICALLY PRECIPITATABLE DISPERSIONS OF BINDERS WITH CROSSLINKING AGENTS BASED ON POLYISOCYANATES BLOCKED BY AMINO GROUPS.
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1989/004352
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a process for producing aqueous dispersions for subsequent processing to electro-dipcoat enamels with stoving temperatures less than 160�C and stoving times less than or equal to 30 minutes. These dispersions contain binders in the form of modified epoxide and amine adducts and crosslinking agents in the form of polyisocyanates blocked with amino groups. In this process, polyepoxides and compounds containing one or more, preferably two, hydroxyl groups per molecule are converted at high temperatures by catalysis to epoxide-containing intermediate products. A solvent or solvent mixture is added under external cooling and a solution is boiled under reflux, if necessary under vacuum, until the temperature is reduced to between 95�C and 20�C. Amines are then added to the free epoxide groups still present in the epoxy resin and a dispersion is produced after addition of the crosslinking agent by addition of a water-acid mixture or a dispersion is first produced and a crosslinking agent then added.

Inventors:
GEIST MICHAEL (DE)
CIBURA KLAUS (US)
JOUCK WALTER (DE)
OTT GUENTHER (DE)
SADLOWSKI JUERGEN (DE)
DANGSCHAT MANFRED (DE)
REIMANN MANFRED (DE)
Application Number:
PCT/EP1988/000994
Publication Date:
May 18, 1989
Filing Date:
November 02, 1988
Export Citation:
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Assignee:
BASF LACKE & FARBEN (DE)
International Classes:
C08G18/64; C08G18/80; C08G18/58; C08G59/14; C08G59/52; C08J3/07; C09D5/44; C09D163/00; C09D175/00; (IPC1-7): C09D5/44; C08G59/14
Foreign References:
DE3311516A11984-10-04
EP0135811A21985-04-03
EP0059895A11982-09-15
FR2376881A11978-08-04
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung wäßriger Dispersionen, die zur Herstellung wäßriger, kathodisch abscheidbarer und thermisch bei Temperaturen unter 160°C und Einbrenn zei.ten ==30 min durch zugemischte Vernetzer härtbarer Elektrotauchlacke dienen als kathodisch abscheidbare Bindemittel modifizierte EpoxidAminaddukte enthalten als Vernetzer mit Aminogruppen blockierte Polyiso¬ cyanate enthalten, bei dem (1) (A) Polyepoxide und (B) Verbindungen, die eine oder mehrere, bevorzugt 2, an aromatische und/oder (cyclo)aliphatische Molekülfragmente gebundene Hydroxylgruppen pro Molekül enthalten, in Anwesenheit von Katalysatoren bei höheren Tempera¬ turen, bevorzugt zwischen 100 und 180 C, zu (C) epoxidhaltigen Zwischenprodukten umgesetzt werden; (2) (D) ein Lösemittel oder Lösemittelgemisch unter äußerer Kühlung zugegeben wird und die entstan¬ dene Harzlösung, ggf. durch Anlegen eines Vaku¬ ums, so lange zum Rückflußsieden gebracht wird, bis die Temperatur der Lösung auf 95 C bis 20 C abgesunken ist; (3) (E) Amine an die im Epoxidharz noch vorhandenen freien Epoxidgruppen angelagert werden und entweder (4a) diese Reaktionsprodukte in einer WasserSäure Mischung dispergiert und der (F) Vernetzer zuge¬ mischt wird oder (4b) diesen Reaktionsprodukten der (F) Vernetzer zuge¬ mischt und diese Mischung in einer WasserSäure Mischung dispergiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyisocyanate aliphatische Polyisocyanate sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyisocyanate aromatische Polyisocyanate sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösemittel in Schritt (2) Stoffe eingesetzt werden, die nicht mit den noch vorhandenen Epoxidgruppen im Harz reagieren können.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Harzlösung in Schritt (2) auf Temperaturen"^ 50 C abgekühlt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösemittel nach Herstellung der wäßrigen Dispersion im Vakuum bei Temperaturen unter 65 C abgezogen wird.
Description:
Verfahren zur Herstellung kathodisch abscheidbarer Binde¬ mitteldispersionen mit Vernetzern auf der Basis von mit Aminogruppen verkappten Polyisocyanaten

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wäßri¬ ger Dispersionen für die Weiterverarbeitung zu Elektrotauch- lacken mit Einbrenntemperaturen unter 160°C und Einbrenn¬ zeiten - 30 Minuten, die als Bindemittel modifizierte Epoxid- Aminaddukte und als Vernetzer mit Aminogruppen blockierte Polyisocyanate enthalten.

Die kathodische Elektrotauchlackierung ist ein vor allem zum Grundieren häufig angewandtes Lackierverfahren, bei dem wasserverdünnbare, kationische Gruppen tragende Kunst¬ harze mit Hilfe von Gleichstrom auf elektrisch leitende Körper aufgebracht werden. Die für die kathodische Abschei¬ dung geeigneten Bindemittel enthalten überwiegend Aminogrup¬ pen, die zur Wasserlöslichmachung mit Säuren neutralisiert werden.

Eine besonders bevorzugte Bindemittelgruppe stellt die Gruppe der Bindemittel dar, die auf Basis modifizierter Epoxidharze aufgebaut sind. Bindemittel dieses Typs sind z.B. in folgenden Patentdokumenten offenbart: US-PS- 4,031,050, US-PS-3,799,854, US-PS-3,984,299, US-PS- 4,252,703, US-PS-4,332,711 , DE-PS 3,108,073.

Vernetzbar sind sie durch zugemischte, mit Aminogruppen blockierte Polyisocyanate. Diese Vernetzer weisen daher bei Raumtemperatur Harnstoff ruppen (= verkappte Isocyanat-

gruppen) ' auf. Bei erhöhten Temperaturen werden dann die Verkappungskomponenten abgespalten und die Isocyanatgruppen zurückgebildet. Diese Isocyanatgruppen können anschließend die Vernetzung des Bindemittels über die darin enthaltenen Hydroxyl- und/oder primären und/oder sekundären Aminogruppen bewirken. Solche fremdvernetzenden Bindemittelsysteme sind derzeit Stand der Technik. Ihr Aufbau und ihre Herstel¬ lung sind z.B. in der DE-PS 31 08073, insbesondere in den Beispielen 1 bis 5, oder in der EP 74 634 A2, Bei¬ 0 spiel A, beschrieben.

Die dort eingesetzten Vernetzer reagieren aufgrund der Struktur ihrer Verkappungskomponenten erst bei Temperaturen über 160 C. Somit kann ohne Probleme der in den Beispielen - _ beschriebene Herstellungsweg eingehalten werden.

In den letzten Jahren wächst jedoch ständig das Bedürfnis nach Vernetzern, die bei wesentlich tieferen Einbrenntempera-- turen wirksam werden. Dies hat z.B. in der AutomobilIndu¬ strie die Ursache in der Mitverwendung von Kunststoff eilen

20 beim Zusammenbau der Rohkarosserien.

Man hat daher versucht, geeignete verkappte Polyisocyanate als Vernetzer für gesenkte Einbrenntemperaturen bereitzu¬ stellen. Eine hierfür besonders geeignete Verkappungskompo-

25 nente ist die sekundäre Aminogruppe. Solche Vernetzer auf der Basis aliphatischer und aromatischer Polyisocyanate mit sekundären Dialkylaminen als Verkappungskomponente sind z.B. in der DE-0S 33 11 516 beschrieben. Werden diese Vernetzer jedoch anstelle der oben beschriebenen Vernetzer eingesetzt,

30 so erhält man keine reproduzierbaren Eigenscha ten der Lackoberfläche, und es kommt zu Abrißerscheinungen sowie zu schlecht verlaufenden Oberflächen.

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren

35 zu schaffen, mit dem auch bei der Verwendung von Vernetzern mit niedrigen Einbrenntemperaturen und von modifizierten Epoxid-Aminaddukten als Bindemittel wäßrige Dispersionen

erhalten werden, die nach der Weiterverarbeitung zu Elektro- tauchlacken zu reproduzierbaren Oberflächen mit sehr guten mechanischen Eigenscha ten bei der kathodischen Elektrotauch- lackierung führen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung wäßriger Bindemittel/Vernetzer-Dispersionen gelöst, bei dem

(1) (A) Polyepoxide und

10

(B) Verbindungen, die eine oder mehrere, bevorzugt 2, an aromatische und/oder (cyclo)aliphatische Molekül¬ fragmente gebundene Hydroxylgruppen pro Molekül enthalten,

- - in Anwesenheit von Katalysatoren bei höheren Temperatu¬ ren, bevorzugt zwischen 100 und 180°C, zu (C) epoxidhaltigen Zwischenprodukten umgesetzt werden.

(2) (D) ein Lösemittel oder Lösemittelgemisch unter Kühlen -0 mittels eines Sekundärkreislaufs (z.B. Kühlen über mit Wärmeträgeröl oder Wasser gefüllte Kühl¬ schlangen) zugegeben wird und die entstandene Harzlösung, ggf. durch Anlegen eines Vakuums, so lange zum Rück lußsieden gebracht wird, bis 25 die Temperatur der Lösung auf 95 C bis 20 C abge¬ sunken ist;

(3) (E) Amine an die im Epoxidharz noch vorhandenen freien

Epoxidgruppen angelagert werden und entweder 30

(4a) diese Reaktionsprodukte in einer Wasser-Säure-Mischung dispergiert und der (F) Vernetzer zugemischt wird oder

35 (4b) diesen Reaktionsprodukten der (F) Vernetzer zugemischt und diese Mischung in einer Wasser-Säure-Mischung dispergiert wird.

Im ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zunächst einmal aus den Komponenten (A) und (B) unter Katalyse epoxidhaltige Zwischenprodukte hergestellt.

Als Komponente (A) können alle Verbindungen eingesetzt werden, deren Moleküle im Durchschnitt mehr als 1 Epoxid- gruppe enthalten. Bevorzugt sind solche Verbindungen, die 2 Epoxidgruppen im Molekül enthalten und ein relativ niedriges Molekulargewicht von höchstens 750, bevorzugt 350 bis 500, haben.

Besonders bevorzugte Epoxidverbindungen sind aus Polyphen¬ olen und Epihalohydrinen hergestellte Polyglycidylether von Polyphenolen. Als Polyphenol kann bevorzugt Bisphenol A eingesetzt werden.

Es können auch Polyglycidylester von Polycarbonsäuren eingesetzt werden. Typische Beispiele sind Glycidyladipat und Glycidylphthalat.

Ferner sind Hydantoinepoxide, epoxidiertes Polybutadien und Polyepoxidverbindungen geeignet, die man durch Epoxi- dierung einer olefinisch ungesättigten alicyclischen Verbin¬ dung erhält.

Als Komponente (B) werden Verbindungen eingesetzt, die eine oder mehrere, bevorzugt 2, an aromatische und/oder (cyclo)aliphatische Molekülfragmente gebundene Hydroxyl¬ gruppen pro Molekül, enthalten.

Die als Komponente (B) in Betracht kommenden Verbindungen schließen sowohl nieder- als auch hochmolekulare Verbindun¬ gen ein.

Geeignete niedermolekulare (B)-Komponenten bestehen aus phen¬ olischen, aliphatischen und/oder alicyclischen polyfunktio- nellen Alkoholen mit einem Molekulargewicht unter 350.

1 Als Beispiele seien genannt:

Diole, wie Ethylenglykol , Dipropylenglykol, Triglykol ,

1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 2,2-Dimethyl-l,3-propandiol,

2-Methyl-2-propyl-l ,3-propandiol , 1 ,2-Butandiol, 1,4-Butan-

5 diol , 2-Ethyl-l,4-butandiol, Buten-2-diol-l ,4, 1,2-Pentan- diol, 1 ,5-Pentandiol , 3-Methyl-l ,5-pentandiol , 1,6-Hexan- diol, 2-Hydroxyethylhydroxyacetat, 2,2-Dimethyl-3-hydroxy- propyl-2,2-dimethylhydroxypropionat, 4,4' -Methylen-biscyclo- hexanol und 4,4' -Isopropylidenbiscyclohexanol . Einige I Q bevorzugte Diole sind 2,2-Dimethyl-l ,3-propandiol und 3-Methyl-l,5-pentandiol .

Beispiele für höhermolekulare (B)-Komponenten sind Poly¬ esterpolyole, Polyetherpolyole oder Polycaprolactonpolyole ic verschiedener Funktionalität und Molekulargewichte.

Für die Komponente (B) geeignete Polyalkylenetherpolyole entsprechen der allgemeinen Formel:

in der R = Wasserstoff oder ein niedriger Alkylrest, ggf. mit verschiedenen Substituenten, ist, n = 2 bis 6 und

25 m = 3 bis 50 oder noch höher ist. Beispiele sind Poly(oxy- tetramethylen)glykole und Poly(oxyethylen)glykole .

Die bevorzugten Polyalkylenetherpolyole sind Poly(oxytetra- methylen)glykole mit einem Molekulargewicht im Bereich

30 von 350 bis 1000.

Polyesterpolyole können ebenfalls als (B)-Komponenten verwendet werden. Man kann die Polyesterpolyole durch Polyveresterung von organischen Polycarbonsäuren oder

35 ihren Anhydriden mit organischen Polyolen, die primäre Hydroxylgruppen enthalten, herstellen. Üblicherweise sind die Polycarbonsäuren und die Polyole aiiphatische oder aromatische Dicarbonsäuren und Diole.

l Die zur Herstellung der Polyester verwendeten Diole schlie¬ ßen Alkylenglykole wie Ethylenglykol, Butylenglykol, Neo- pentylglykol und andere Glykole wie Cyclohexandimethanol ein.

5

Die Säurekomponente des Polyesters besteht in erster Linie aus niedermolekularen Carbonsäuren oder ihren Anhydriden mit 2 bis 18 Kohlenstof atomen im Molekül. Geeignete Säuren sind beispielsweise Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthal-

, Q säure, Tetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Adipin- säure, Azelainsäure, Sebazinsäure und Glutarsäure. Anstelle dieser Säuren können auch ihre Anhydride, soweit diese existieren, verwendet werden.

, 5 Ferner lassen sich auch Polyesterpolyole, die sich von Lactonen ableiten, als Komponente (B) benutzen. Diese Produkte erhält man durch die Umsetzung eines £,-Caprolactons mit einem Polyol. Solche Produkte sind in der US-PS-3,169,945 beschrieben.

20

Die Polylactonpolyole, die man durch diese Umsetzung erhält, zeichnen sich durch die Gegenwart einer endständigen Hydro¬ xylgruppe und durch wiederkehrende Polyesteranteile, die sich von dem Lacton ableiten, aus. Diese wiederkehrenden Molekülanteile können der Formel

25

30 entsprechen, in der n mindestens 4, bevorzugt 4 bis 6, ist und der Substituent Wasserstoff, ein Alkylrest, ein Cycloalkylrest oder ein Alkoxyrest ist.

Als Katalysatoren können z.B. ein oder mehrere basische

35 Stickstoffatome enthaltende Verbindungen eingesetzt werden,

l Bevorzug erweise werden tertiäre Amine, wie z.B. N,N-Di- ethylbenzylamin, Tributylamin, Dimethylcyclohexylamin und Dimethyl-C 12 /C 14 -amin ( C 1 2 / ' C 1 steht für eine 12 Dis 14 C-Atome enthaltende aliphatische Kette) verwendet.

5

Der Katalysator wird in der Regel in einer Menge von 0,1 bis

2 Gew.-%, bezogen auf das aus den Komponenten (A) und (B) entstehende Zwischenprodukt, eingesetzt.

-, Q Die Reaktion zwischen den Komponenten (A) und (B) wird bei Temperaturen zwischen 100 und 190 C, vorzugsweise zwischen 100 und 180°C, durchgeführt.

Im zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird

15 ein Lösemittel oder Lösemittelgemisch unter Kühlen mittels eines Sekundärkreislaufs (z.B. Kühlen über mit Wärmeträgeröl oder Wasser gefüllte Kühlschlangen) zu der Harzlösung gegeben. Als Zusatz eignen sich bevorzugt Lösemittel, die nicht mit den noch vorhandenen Epoxidgruppen reagieren können und/oder als Lösemittel dem Elektrotauchlack später 0 ohnehin zugesetzt würden. Besonders bevorzugt sind Ketone wie z.B. Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Mesityloxid; Acetate wie z.B. Propylacetat, Butylacetat; Ether wie z.B. Dioxan, Dibutylether; Aromaten wie z.B. Toluol , Xylol, Ethylbenzol und die Mischungen der Lösemit¬

25 tel. Durch vorsichtiges Anlegen eines Vakuums wird die Harzlösung zum Rückflußsieden gebracht. Ein gelegentliches Aufschäumen wird durch entsprechende Minderung des Unter¬ drucks unter Kontrolle gebracht. Mit sinkender Temperatur wird der Druck allmählich weiter erniedrigt, um ein gleich¬ 0 mäßiges Sieden zu erreichen. Ggf. kann auch kontinuierlich oder portionsweise während des Abkühlens weiteres Lösemittel zugesetzt werden.

Als Komponente (E) in Schritt (3) des erfindungsgemäßen 5 Verfahrens können primäre und/oder sekundäre Amine verwendet werden, wobei die sekundären Amine besonders bevorzugte Komponenten (E) sind.

Bevorzugt sollte das Amin eine in Wasser lösliche Verbindung sein. Beispiele solcher Amine sind Mono- und Dialkylamine wie Methylamin, Ethylamin, Propyla in, Butylamin, Dimethyl- a in, Diethylamin, Dipropylamin, Methylbutylamin und derglei¬ chen. Geeignet sind ebenfalls Alkanolamine, wie z.B. Methyl- ethanolamin, Die hanolamin und dergleichen. Ferner sind Dialkylaminoalkylamine wie z.B. Dimethylaminoethylamin, Diethylaminopropylamin, Dimethylaminopropylamin und derglei¬ chen geeignet. In den meisten Fällen werden niedermolekulare Amine verwendet, doch ist es auch möglich, höhermolekulare Monoamine anzuwenden.

Polyamine mit primären und sekundären Aminogruppen können in Form ihrer Ketimine mit den Epoxidgruppen umgesetzt werden. Die Ketimine werden aus den Polyaminen in bekannter Weise hergestellt.

Die Amine können auch noch andere Gruppen enthalten, doch sollen diese die Umsetzung des Amins mit der Epoxygruppe nicht stören und auch nicht zu einer Gelierung der Reaktions¬ mischung führen.

Die Reaktion zwischen Aminen und epoxidgruppenhaltigen Verbindungen springt häufig schon bei Vermischen der Re¬ aktionspartner an. Je nach gewünschtem Reaktionsverlauf - vor allem zur Vervollständigung der Umsetzung - ist es empfehlenswert, im Verlauf der Reaktion die Reaktionstempera¬ tur auf 50 bis 150°C zu erhöhen.

Der im letzten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens zugesetzte Vernetzer (F) für gesenkte Einbrenntemperaturen ist ein mit Aminogruppen blockiertes Polyisocyanat. Herge¬ stellt werden diese Vernetzer durch Umsetzung von Polyiso¬ cyanat mit dem entsprechenden sekundären Amin. Die Isocyana- te können aliphatisch oder aromatisch sein, für Vernetzer für gesenkte Einbrenntemperaturen werden bevorzugt aroma¬ tische Isocyanate eingesetzt.

Typische ' Beispiele für aliphatische Polyisocyanate sind Alkylenisocyanate wie z.B. Trimethylen-, Tetramethylen-, Pentamethylen-, Hexamethylen-, 1,2-Propylen-, 1,2-Butylen-, 2,3-Butylen-, 1,3-Butylen-, Ethyliden- und Butylidendiiso- cyanat sowie Cycloalkylenisocyanate wie z.B. 1,3-Cyclopen- tan-, 1,4-Cyclohexan-, 1,2-Cyclohexan- und Isophorondi- isocyanat.

Typische Beispiele für aromatische Polyisocyanate sind Arylenisocyanate wie z.B. m-Phenylen-, p-Phenylen-, 4,4'-Di- phenyl-, 1,5-Naphthalin- und 1,4-Naphthalindiisocyanat sowie Alkarylenisocyanate wie z.B. 4,4'-Diphenylenmethan ^ -, 2,4- oder 2,6-Toluylen- oder 2,4-/2,6-Toluylen-Gemische, 4,4'-Toluidin- und 1,4-Xylylendiisocyanat sowie substituier¬ te aromatische Systeme wie z.B. Dianisidindiisocyanate, 4,4'-Diphenyletherdiisocyanate oder Chlorodiphenylendiiso- cyanate, 1,3,5-Triisocyanatobenzol, 2,4,6-Triisocyanato- toluol und 4,4*-Diphenyldimethylmethan-2,2' ,5,5'-Tetraiso- cyanat sowie polymerisierte Isocyanate.

Zum Blockieren der Isocyanatgruppe werden für Vernetzer für gesenkte Einbrenntemperaturen bevorzugt sekundäre Amine eingesetzt.

Als sekundäre Monoamine kommen vor allem sekundäre aliphati¬ sche, cycloaliphatische oder araliphatische Amine mit einem Siedepunkt unter 200°C in Betracht, bevorzugt sind solche mit einem Siedepunkt zwischen 100 und 200 C. Beispiele geeigneter sekundärer aliphatischer Amine sind Dimethylamin, Diethylamin, Dipropylamin, Dibutylamin, Dipentylamin, Dihexylamin und Isomere davon, wie z.B. Diisopropylamin, auch asymmetrische, wie N-Ethyl-1-propanamin. Beispiele geeigneter cycloaliphatischer bzw. araliphatischer Amine sind Dicyclohexylamin und N-Methylanilin.

Die Umsetzung erfolgt bei den für Isocyanatreaktionen üblichen Bedingungen, die Reaktionstemperatur kann von Raumtemperatur bis etwa 150°C betragen. Sind die Einsatz-

Stoffe u d das Reaktionsprodukt bei Reaktionstemperatur flüssig, so kann ohne Lösungsmittel gearbeitet werden, Im allgemeinen wird man die Reaktion jedoch in einem inerten Lösungsmittel wie einem Ether, Ester, Keton oder Kohlenwas- serstoff durchführen.

Die Zugabe des oben beschriebenen Vernetzers kann direkt im Anschluß an Schritt (3) des er indungsgemäßen Verfahrens erfolgen und die resultierende Mischung in einer Wasser/Säure-Mischung dispergiert werden, bevorzugt werden jedoch erst die Reaktionsprodukte aus Schritt (3) in einer Wasser/Säure-Mischung dispergiert und dann erst der Vernet¬ zer zugefügt.

Zur Herstellung der Wasser/Säure-Mischungen werden organi¬ sche Säuren wie z.B. Ameisensäure, Essigsäure oder Milch¬ säure verwendet.

Die Durchführung des er indungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung wäßriger Dispersionen für die Weiterverarbeitung zu Elektrotauchlacken mit niedrigen Einbrenntemperaturen wird im folgenden anhand von Beispielen erläutert. Sofern nicht anders angegeben, sind %-Angaben Gewichtsprozentanga¬ ben.

Beispiel 1

Das nachfolgende Beispiel beschreibt den Aufbau eines mit einer Monophenol erbindung modifizierten Epoxid-Amin- Harzes, die Zugabe eines Vernetzers und die Herstellung einer wäßrigen Dispersion dieser Mischung.

Zunächst wird der Vernetzer (I) folgendermaßen hergestellt:

In einem geeigneten Reaktionsgefäß werden unter Stickstoff 2440 g triisocyanuratisiertes Hexamethylendiisocyanat vorgelegt. Hierzu gibt man 850 g Methylisobutylketon (MIBK) und erwärmt auf 50 C. Danach gibt man 1560 g Di-n-butylamin zu. Man regelt die Zulaufgeschwindigkeit so, daß die Tempe-

ratur bei 60-70°C zu halten ist. Nach Ende des Zulaufs erhöht man die Temperatur auf 75°C, hält sie eine Stunde und fügt 150 g n-Butanol zu. Das Produkt weist einen Festkör¬ per von 80 % auf (130°C, 1 h). Das NCO- und Aminäquivalent liegt jeweils über 20 000.

Zum Aufbau des Epoxidharzes werden in einem doppelwandigen, wär eträgerölbeheizbaren Reaktor mit Rührer, Rückflußkühler, Wasserabscheider, Inertgaszuleitung und Vakuumverbindung 1884 g eines Epoxidharzes auf Basis Bisphenol A mit einem Epoxidäquivalentgewicht (EEW) von 188, 286 g Bisphenol A und 623 g Dodecylphenol zusammen mit 147 g Xylol vorgelegt und auf 110 C erwärmt. Durch Anlegen eines leichten Vakuums werden über einen Wasserabscheider Wasserspuren im Kreislauf¬ verfahren destillativ entfernt. Sodann erwärmt man auf 130 C und gibt 11 g N,N-Dimethylbenzylamin zu, wobei die Tempera¬ tur kurzzeitig auf 150°C ansteigt. Man läßt anschließend auf 130°C kühlen und hält diese Temperatur, bis das Reaktionsge- • misch ein EEW von 1240 aufweist (ca. 5 Std.). Zum Abbruch der Reaktion wird nun über einen Sekundärkreislauf gekühlt und in rascher Abfolge 225 g Xylol und 52 g Butylglykol zugegeben. Durch vorsichtiges Anlegen von Vakuum wird die Harzlösung zumRückflußsieden gebracht; ein gelegentliches Aufschäumen wird durch entsprechende Minderung des Unter¬ drucks unter Kontrolle gebracht. Wenn kurze Zeit später 95 C erreicht sind, hebt man das Vakuum auf und gibt 783 g einer 70%igen Lösung eines Umsetzungsproduktes aus 1 Mol Diethylen- triamin und 2 Mol Methylisobutylketon (MIBK) in MIBK zu. Nach Abklingen der Exothermie heizt man innerhalb 30 min auf 120 C und hält diese Temperatur weitere 2 Stunden. Eine Probe dieses Harzes weist nun folgende Kennzahlen auf:

Festkörper (30 min, 180°C): 80 %

Basengehalt: 1,47 meq/g Festharz

910 g dieser Harzlösung und 390 g des Vernetzers (I) werden gemischt und mit 19 g Eisessig versetzt. Anschließend werden 850 g Wasser portionsweise eingerührt. Man homogeni¬ siert kurze Zeit und verdünnt mit 960 g Wasser in kleinen

l Portionen auf den Endfestkörper.

Die Dispersion wird in einer anschließenden Vakuumdestilla¬ tion von flüchtigen Lösemitteln befreit, wobei das destilla- tiv entfernte Lösemittel mengenmäßig durch Wasser ersetzt

5 wird. Danach wird die Dispersion filtriert (33,2 % Festkör¬ per (1 h, 130°C)) .

Beispiel 2

Das nachfolgende Beispiel beschreibt den Aufbau eines 0 mit einer Monophenolverbindung modi izierten Epoxid-Amin- Harzes, die Zugabe eines Vernetzers und die Herstellung einer wäßrigen Dispersion dieser Mischung.

Zunächst wird der Vernetzer (II) folgendermaßen hergestellt: 5 In einem Reaktionsgefäß werden unter Stickstoff 2088 g

Toluylendiisocyanat und 1746 g MIBK vorgelegt und auf 50°C erwärmt. Danach werden 536 g Trimethylolpropan portionsweise zugegeben. Die Temperatur wird bei 55-60 C gehalten. Nach

Ende der Zugabe hält man 1 Stunde auf dieser Temperatur, danach kühlt man auf 60°C und gibt 1450 g Di-n-butylamin so zu, daß die Temperatur bei 70-75 C zu halten ist. Nach

Ende des Zulaufs läßt man noch 1 Stunde nachreagieren.

Das Produkt hat einen Festkörper von 70 % . Das Aminäquiva- lent und das Isocyanatäquivalent liegen jeweils über 20 000. 25

Zum Aufbau des Epoxidharzes verfährt man analog zu Bei¬ spiel 1.

910 g der Harzlösung und 390 g des Vernetzers (II) werden ~° gemischt und mit 21 g Eisessig versetzt. Anschließend werden 850 g Wasser portionsweise eingerührt. Man homogeni¬ siert kurze Zeit und verdünnt mit 960 g Wasser in kleinen Portionen auf den Endfestkörper.

~° Die Dispersionen werden in einer anschließenden Vakuumdestil¬ lation von flüchtigen Lösemitteln befreit, wobei das destil- lativ entfernte Lösemittel mengenmäßig durch Wasser ersetzt

wird. Danach wird die Dispersion filtriert (33,4 % Fest¬ körper (1 h, 130°O) .

Vergleichsbeispiel

Man verfährt analog Beispiel 1, bis das EEW von 1240 er¬ reicht ist. Danach fügt man 1785 g des Vernetzers (I) sowie 783 g eines Umsetzungsproduktes aus Diethylentriamin und Methylisobutylketon 70%ig in Methylisobutylketon zu. Es stellt sich eine Temperatur von 112 C ein. Diese Temperatur wird 1 Std. gehalten.

1200 g dieser Harzlösung werden mit 19 g Eisessig versetzt und 850 g Wasser portionsweise eingerührt. Man homogenisiert kurze Zeit und verdünnt mit 960 g Wasser in kleinen Portio¬ nen auf den Endfestkörper.

Die Dispersion wird in einer anschließenden Vakuumdestilla¬ tion von flüchtigen Lösemitteln befreit, wobei das destilla- tiv entfernte Lösemittel mengenmäßig durch Wasser ersetzt wird. Danach wird die Dispersion filtriert (35,1 % Festkör¬ per (1 h, 130°C)).

Aus den in Beispiel 1 und 2 sowie im Vergleichsbeispiel beschriebenen Bindemitteldispersionen werden mit einer grauen Pigmentpaste Lackbäder angesetzt.

Zur Darstellung einer grauen Pigmentpaste werden zu 953 Teilen eines handelsüblichen Epoxidharzes auf Basis Bis¬ phenol A (Epoxidäquivalentgewicht von 890) 800 Teile Butyl- glykol gegeben, die Mischung wird auf 80°C erhitzt. In die Harzlösung werden dann 221 Teile eines Umsetzungsproduk¬ tes aus 101 Teilen Diethanolamin und 120 Teilen 80%iger, wäßriger Milchsäure gegeben. Man führt die Reaktion bei 80 C durch, bis die Säurezahl unter 1 gefallen ist.

1800 Teile dieses Produktes werden mit 2447 Teilen entioni¬ siertem Wasser vorgelegt und mit 2460 Teilen Ti0 ? , 590

, Teilen eines Extenders auf Basis Aluminiumsilikat, 135 Teilen Bleisilikat und 37 Teilen Ruß vermengt. Diese Mi¬ schung wird in einem Mahlaggregat auf eine Hegman-Feinheit von 5 bis 7 zerkleinert. Danach gibt man 1255 Teile entioni-

-. siertes Wasser zu, um die gewünschte Pastεnkonsistenz zu erreichen.

Die Lackbäder erhält man durch Mischen von:

2280 Teilen entionisiertem Wasser 0 25 Teilen 10oiger Essigsäure

1920 Teilen wäßriger Vernetzer/Epoxidaminaddukt-Dispersion 775 Teilen Pigmentpaste

Die Abscheidung der Lackfilme erfolgt bei 26°C Badtemperatur 5 während 120 Sekunden. Hierzu werden zinkphosphatierte

Bleche als Kathode geschaltet und beschichtet. Die Härtung der abgeschiedenen Filme erfolgt während 20 Minuten bei der in der Tabelle mit den Abscheidedaten angegebenen Temperatur im Umluftofen. 0

Die Ergebnisse der Abscheidungen sind in den folgenden Tabellen zusammengefaßt:

Abscheidedaten:.

- - Vergleichs-

Abscheidedaten Beispiel 1 Beispiel 2 beispiel

Abscheidespannung (V) Filmdicke (/Um) Einbrenntempera ur ( C) 30 FORD-Umgriff (cm)

35

Mechanische Eigenscha ten:

Vergleichs- Prüfverfahren Beispiel 1 Beispiel 2 beispiel

Erichsen-Tiefung (mm) 8 4 6 Gitterschnitt 0 0 1

(0 bester, 5 schlechtester Wert)

Biegeprobe in Ordnung in Ordnung in Ordnung

Kugelschlagtest (Impact-Test) 0,92 0,69 0,69 (m kg)

Verlauf 0,5 1,5 4,5

(0 bester, 5 schlechtester Wert)