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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR PRODUCING PURE GUARSEED FLOUR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/011974
Kind Code:
A1
Abstract:
The object of the present invention is a process for producing pure guarseed flour which produces a transparent and highly viscous solution when dissolved in water. Despite extensive purification, the process provides good yields of pure guarseed flour. The process comprises acid treatment of the initial material, washing the acid-treated split with water and/or neutralisation with an aqueous alkaline solution, treatment with an aqueous alkaline solution, washing with water and dewatering using an aqueous alcohol solution. Transparent, highly viscous solutions of pure guarseed flour obtained by this process are primarily used in the food industry.

Inventors:
WIELINGA WILLEM COR (CH)
Application Number:
PCT/CH1996/000333
Publication Date:
April 03, 1997
Filing Date:
September 25, 1996
Export Citation:
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Assignee:
MEYHALL AG (CH)
WIELINGA WILLEM COR (CH)
International Classes:
A23L29/238; C08B37/14; C08B37/00; (IPC1-7): C08B37/14
Foreign References:
GB191302756A
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 9, no. 12 (C - 261)<1735> 18 January 1985 (1985-01-18)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Guarkernmehl, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass es die folgenden Stufen umfasst: (a) Behandeln von GuarSplits mit Säure; (b) ein oder mehrmaliges Waschen der säurebehandelten Splits mit Wasser und/oder Neutralisation mit einer wässrigen alkali sehen Lösung; (c) Behandeln der Splits mit einer wässrigen alkalischen Lösung; (d) Waschen der Splits mit Wasser; (e) Entwässern der Splits mit einer wässrigen Alkohollösung.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Säure zur Behandlung der Splits in Stufe (a) konzentrierte Schwefelsäure, vorzugsweise in einer Konzentration von 70 bis 96%ige, am meisten bevorzugt in einer Konzentration von 96%ige Schwefelsäure ist, wobei die eingesetzte Menge Schwefelsäure 5 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 8 bis 12 Gewichtsprozent der Splits beträgt.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Säure zur Behandlung der Splits in Stufe (a) Schwefelsäure in einer Konzentration weniger als 70 Gewichtsprozent ist.
4. Verfahren gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige alkalische Lösung in Stufe (b) eine wässrige Natronlauge ist.
5. Verfahren gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die alkalische Lösung von Stufe (c) Natron lauge in einer Konzentration von 20 40 Gewichtsprozent, vor¬ zugsweise 23 30% ist.
6. Verfahren gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Alkohollösung von Stufe (d) eine wässrige Lösung von Methanol, Äthanol oder vorzugsweise Isopropylalkohol ist.
7. Verfahren gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erhaltenen Splits in einer Stufe (f) einer Neutralisation unterzogen werden, in welcher sie mit einer Lösung aus einer organischen Säure, vorzugsweise Essigsäure be¬ handelt werden.
8. Verfahren gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Splits im Anschluss an Stufe (e) ge¬ trocknet werden und anschliessend zu 60 80%, vorzugsweise zu 70%' bezogen auf das Trockengewicht befeuchtet werden.
9. Verfahren gemäss einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in Stufe (a) verwendeten Splits einen Proteingehalt von 4,2 Gewichtsprozent und einem Gehalt durch Säure nicht hydrolisierbarer Stoffe von 1,8 Gewichtsprozent ha¬ ben.
10. Guarkernmehl, das als 1%ige wässrige Lösung eine Viskosität von 45 bis 10' 000 mPa.s aufweist, das einen Gehalt an Proteinen und durch Säure nicht hydrolisierbarer Stoffe von zusammen 0,8 bis 0,9% besitzt und das als 0,5%ige wässrige Lösung eine bei einer Wellenlänge von 500 nm gemessene Transparenz von minde¬ stens 70% zeigt, hergestellt nach dem Verfahren gemäss einem der vorstehenden Ansprüche.
11. Guarkernmehl gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die bei einer Wellenlänge von 500 nm gemessene Transparenz einer 0,5%igen Lösung 94% ist.
12. Guarkernmehl gemäss Anspruch 10 oder 11, zur Verwendung als Verdickungsmittel und Stabilisator in Nahrungsmitteln.
Description:
Verfahren zur Herstellung von reinem Guarkernmehl

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Her¬ stellung von Guarkernmehl, das, wenn es in Wasser gelöst vor¬ liegt, eine transparente Lösung mit hoher Viskosität ergibt, wo¬ bei das Verfahren trotz extensiver Reinigung gute Ausbeuten des reinen Mehls liefert. Transparente, hochvisköse Lösungen aus reinem Guarkernmehl sind vor allem in der Nahrungsmittelindu¬ strie von grosser Bedeutung.

Guaxkernmehl findet als Verdickungsmittel im Textil- und Spreng- stoffsektor, als Bindemittel in der Papierindustrie, als Flok- kungsmittel bei der Erzgewinnung und Hilfsmittel bei der Erdgas- und Erdölförderung, im pharmazeutischen und kosmetischen Be¬ reich, und als Verdickungsmittel, Emulgator und (Co-)Stabilisa- tor im Nahrungsmittelbereich und der Nahrungsmitteltechnologie Verwendung.

In der Pharmazie wird Guarkernmehl zur Sprüheinbettung zum Bei¬ spiel von Vitaminen verwendet, um deren Lagerstabilität zu erhö¬ hen. Darüberhinaus garantiert die Verwendung von Guarkernmehl in Sprays eine nahezu monomolekulare Verteilung der Wirkstoffe und eine dadurch verbesserte, gleichmässige Resorption, was im Fall von Asthmamitteln und diversen Antiallergika wünschenswert ist. Durch den ausserordentlich geringen Proteingehalt des reinen Guarkemmehls besteht keine Gefahr für die Ausbildung allergi¬ scher Reaktion auf ein diese Substanz enthaltendes Medikament. Weitere Anwendungen auf diesem Gebiet sind die Formulierung von Retardtabletten und als Mittel zur Senkung des Cholesterinspie- gels. Im medizinischen Bereich wird Guarkernmehl auch als Emul¬ gator und Stabilisator in Kontrastmitteln verwendet.

Guarkernmehl hat sich unter anderem auch als ideales diäteti¬ sches Mittel erwiesen, da seine Bausteine, die sogenannten Galaktomannane, von den menschliche Magen- und Darmenzymen nicht angegriffen werden. Dies ist insofern zu erwarten, da im mensch¬ lichen Verdauungssystem bis zum Dickdarm weder ß-Mannanasen noch α-Galaktosidasen vorhanden sind, die zur Aufspaltung dieser Bau¬ steine notwendig wären. Da die Bausteine des Guarkemmehls nicht in den menschlichen Stoffwechsel eingehen, ist das Guarkernmehl in keiner Weise als Kalorienträger oder -lieferant anzusehen. Da sich das Guarkernmehl aus völlig neutralen Polysacchariden, d.h. genauer aus Galaktomannanen, zusammensetzt, die weder Uronsäure noch andere ionogene Gruppen aufweisen, stellen sie in physiolo¬ gischer Hinsicht völlig unbedenkliches Material dar. Ein weiterer Vorteil im Hinblick auf seine Verwendung als Nah¬ rungsmittelzusatzstoff ist seine völlige Geschmacksneutralität. Es findet Verwendung in kalorien- oder fettreduzierten Nahrungs¬ mitteln oder Getränken, die von dem Konsumenten häufig als "dünn" empfunden werden. Die Zugabe von Guarkernmehl zu diesen Produkten verleiht ihnen ein "sahnigere" Konsistenz. Bei der Herstellung von Fruchtsäften wird Guarkernmehl verwendet, um die Fruchtpulpe gleichmässig zu resuspendieren, in Puddings und Cremes dient es als Verdickungsmittel, in Eiscremes, Milchs- hakes, Mousse und ähnlichen Produkten als Stabilisator. Mit herkömmlichen Guarkernmehlpräparaten war nur eine geringe molekulare Wechselwirkung mit dem Biopolymer Xanthan zu ver¬ zeichnen. Beim Mischen dieser beiden Kolloide trat zwar eine synergistische Viskositätserhöhung auf, eine spezifische Gelbil¬ dung wie im Fall von Carubin, dem Johannisbrotkernmehl und Xanthan trat jedoch nicht auf. Wenn man Mischungen in einem Ver¬ hältnis von 1 : 1 aus dem Guarkernmehl gemäss der Erfindung und Xanthan gemeinsam erhitzt und bei 4°C (Kühlschranktemperaturen) abkühlen lässt, bildet sich ein Gel. Ein Vorteil dieser Kombina¬ tion aus Guarkernmehl und Xanthan besteht darin, dass das Gel aus diesen beiden Komponenten bei Körpertemperatur schmilzt und sich daher hervorragend zur Herstellung von geleeartigen Lebens¬ mitteln, als Trägersubstanz bei der Verabreichung von Medikamen-

ten in Zäpfchenform und ähnlichem eignet. Guarkernmehl und Xanthan werden darüberhinaus gemeinsam als Costabilisatoren bei der Herstellung von Salatdressings verwendet, da diese Kombina¬ tion, im Gegensatz zu Guarkernmehl, wenn es allein verwendet wird, säureresistent ist.

Guarkernmehl wird aus dem Endosperm der Guarbohne ( Cyamopsis tetragonobolus) gewonnen. Guarkernmehl besteht weitgehend aus Galactomannanen, d.h. aus Polysacchariden, deren Hauptkette in

1->4 Richtung durch ß-glykosidische Bindungen verknüpft ist und setzt sich aus Mannose zusammen, die über primäre OH-Gruppen mit Galaktose verbunden ist. Das Verhältnis von unsubstituierter zu mit Galaktose substituierter Mannose beträgt ca. 2:1, wobei die substituierten Einheiten nicht streng alternierend, sondern in Zweier- oder Dreiergruppen in den Polygalactomannanmolekülen an¬ geordnet sind. Die Guar-Galactomannane bilden schon in geringen Konzentrationen mit Wasser hochvisköse Lösungen. 1 gewichtspro- zeritige Lösungen von handelsüblichem Guarkernmehl in Wasser er¬ geben Viskositäten von ca. 3' 000 bis 6' 000 mPa.s.

Guar-Galaktomannane werden aufgrund chemischer und physiochemi- scher Unterschiede in kaltwasserlösliche, heisswasserlösliche und unlösliche Galaktomannane aufgeteilt.

Zur Gewinnung und Reinigung des Guarkemmehls wird die Guar-Saat mechanisch behandelt, wobei ungefähr 35 Teile unreiner Guar- Endospermhälften und ungefähr 60 Teile Guarkeimlingsmehl erhal¬ ten werden. Das Guarkeimlingsmehl besteht im wesentlichen aus dem Keim der Saat, der abgeschürften Bohnenschale und kleinen Endospermteilen. Das Endosperm umhüllt den Keim vollständig und wird seinerseits von der Samenschale umschlossen. Eine protein¬ reiche, aleuronähnliche Zellschicht umhüllt das Endosperm, des¬ sen Zellen eng mit dem Endosperm verzahnt sind. Diese protein¬ reiche Schicht grenzt an die Samenschale.

Die unreinen Endospermhalften können weiter mechanisch gereinigt werden und liefern Splits von unterschiedlicher Qualität hin-

sichtlich ihres Proteingehalts, ihrer durch Säure nicht hydroli- sierbaren Bestandteile (A.I.R.) sowie des Schalengehalts. Die in Fachkreisen übliche Bezeichnung "Split" ist dem Begriff "Endosperm-hälften" gleichzusetzen.

Obwohl Guarkernmehl als Verdickungsmittel bereits eine breite Anwendung findet, ist es erwünscht, seinen Reinheitsgrad und da¬ mit verbunden seine physikalischen und physiologischen Eigen¬ schaften zu verbessern. Insbesondere für seine Anwendung im Nah¬ rungsmittelbereich ist die Reinheit des Guarkemmehls von gro¬ sser Wichtigkeit. Wünschenswert ist ebenfalls eine bessere Aus¬ nutzung der Hauptbestandteile des Endosperms, so dass diese ver¬ mehrt anstelle von in Wasser klar lösliche Cellulosederivaten oder anderen Polysaccharide oder in Wasser klar lösliche synthe¬ tischen Polymeren in den entspechenden Industriezweigen angewen¬ det werden.

Werden die zu Mehl verarbeiteten, zur Zeit auf dem Markt erhält¬ lichen, aus reinem Guarkernmehl bestehenden Produkte in Wasser bei 25°C oder 86 bis 89°C 10 Minuten gelöst, werden trübe Lösun¬ gen erhalten. Wird das unlösliche Material dieser Lösungen mit hohen Zentrifugalkräften (>35.000 x g) ausgeschleudert, stellt sich heraus, dass 23 - 35% des Guarkemmehls aus ausgeschleuder¬ tem Material besteht.

Mikroskopische Untersuchungen haben gezeigt, dass sich das aus¬ geschleuderte Material hauptsächlich aus Schalenfragmenten, Pro¬ teinkörpern, unlöslichen peripheren Zellen, intakten, nicht auf¬ geschlossenen Zellen des inneren Endosperms und anderen Samen¬ beziehungsweise Splitverunreinigungen zusammensetzt. Eine chemi¬ sche Derivatisierung des Guarkemmehls (Verätherung, Hydroxy- propylierung, Kationisierung, etc.) ermöglicht die Herstellung von Produkten mit signifikant verbessertem Lösungsverhalten in Wasser und damit einhergehend höherer Transparenz der Lösungen.

Eines der bisher angewendeten Verfahren zur Gewinnung von reinem Guarkernmehl verwendet chlorierte Lösungsmittel, wie zum Bei¬ spiel Trichlorethylen (siehe EP 0 130 946, Meyhall Chemical AG). Die Lösung wurde durch einfaches Stehenlassen oder Zentrifugie- ren fraktioniert, wobei sich eine proteinreiche Fraktion

(flottierende Fraktion) ausbildete und sich eine proteinarme Fraktion (Sinkfraktion) abschied.

Es konnte gezeigt werden, dass die oberste flottierende Fraktion aus zu Mehl verarbeitetem Endosperm wie Guar CSA 200/50 bis zu 25% Proteine enthalten kann und die Sinkfraktion, die 75% des reinen Mehls ausmacht, etwa 1,5 bis 1,6% Protein enthält. Die Sinkfraktion ist zum Beispiel zur Herstellung von kationischen Derivaten geeignet, die nach ihrer Lösung klare wässrige Lösun¬ gen ergeben. Nachteil dieses Verfahrens ist, dass feingemahlene Schalenfragmente ebenfalls in der Sinkfraktion vorgefunden wer¬ den.

Ein weiterer Nachteil ist die Verwendung von halogenierten Lö¬ sungsmitteln, da ein spezifisches Gewicht von 1,47 bis 1,48 kg/1 erforderlich ist. Proteine besitzen eine Dichte von 1,3 kg/1 und die Galactomannane eine Dichte von 1,5 bis 1,55 kg/1, je nach Feuchtigkeitsgehalt. Das mit dem hier beschriebenen Verfahren hergestellte Guarkernmehl ist hauptsächlich für technische An¬ wendungen geeignet, im Nahrungsmittelbereich ist dieses Guar¬ kernmehl wahrscheinlich nicht anwendbar, da Reste des verwende¬ ten halogenierten Lösungsmittels, 10 ppb werden in mit Äthanol extrahierten Fraktionen nachgewiesen, in dem Endprodukt verblei¬ ben. Halogenierte Lösungsmittel sind in unterschiedlichem Mass toxisch und ätzend und besitzen häufig allergisierende Eigen¬ schaften. Auch aus Umweltgründen sollte von diesem Verfahren ab¬ gesehen werden.

Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von reinem Guarkernmehl wurde bereits 1969 vorgeschlagen. Es bestand aus einer Alkalibe¬ handlung von vorgequollenen Splits bei erhöhten Temperaturen, wobei 100 Teile Alkali von 100 Teilen SPS absorbiert wurden. Die grosse Menge Alkali, d.h. NaOH, müsste ausgewaschen werden. Dies wurde mit kaltem Wasser in einem Verhältnis von 1:80 (SPS:H 2 θ) und in einem Entwässerungsschritt mit Isopropanol (IPA) durchge¬ führt, in dem gleichzeitig die restliche NaOH der gereinigten Splits durch Essigsäure neutralisiert wurde.

Nach dem Mahlen wurde ein reines Guarkernmehl von hoher Qualität in einer Ausbeute von 60-70%, auf dem Rohmaterial SPS (einfach gereinigte Splits) basierend, gewonnen. 1969 wurde dieses Ver¬ fahren von Stein, Hall & Co, Long Island City, New York, verbes¬ sert. Das derzeitige Waschverfahren mit Wasser beruht auf diesem Verfahren. Der Zweck dieses Reinigungsverfahrens von Guar- Derivaten ist es, Schalenfragmente und periphere Zellschichten zu entfernen, sowie Nebenprodukte der verschiedenen Veratherungsreaktionen (Hydroxypropylierung, Carboxymethylierung und Kationisierung und/oder ihre Kombinationen) zu entfernen.

Trotz der oben beschriebenen extensiven Reinigungsverfahren ist es bislang nicht auf ökonomische Weise gelungen, reines, nicht- derivatisiertes Guarkernmehl zu erhalten, das eine klare, wäss¬ rige Lösung mit hoher Viskosität bei gleichzeitig guten Ausbeu¬ ten ergibt.

Die- Nachteile der bisherigen Verfahrensweisen zur Reinigung und Gewinnung von reinem Guarkernmehl sind:

1. grosse Verluste wertvoller Endospermteile bei der mechanischen Reinigung und dadurch geringe Ausbeuten an reinem Guarkernmehl in Bezug auf das Ausgangsmaterial;

2. Schalenfragmente, die sich noch immer an den verschiedenen Splitqualitäten befinden und in einem grossen Ausmass die Funktionalität der modifizierten Endprodukte stören;

3. periphere, proteinreiche Zellen der Aleuronschicht, die in Wasser kaum quellen und ebenfalls die Funktionalität des Endprodukts negativ beeinflussen;

4. Vorhandensein anderer Verunreinigungen der Guar-Samen, wie Holzpartikel, die nicht vorhanden sein dürfen.

Es war daher dringend erwünscht ein Verfahren zur Herstellung von reinem Guarkernmehl zu entwickeln, das die oben genannten Nachteile beseitigt und reines Guarkernmehl in guten Ausbeuten liefert, das nach seiner Dispersion in Wasser eine klare, hoch- visköse Lösung ergibt, die vor allem zum Beispiel in der Nah¬ rungsmittelindustrie, pharmazeutische, Farben- und Streichmitte¬ lindustrie, sowie bei der Ölgewinnung Anwendung findet.

Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die obengenannten Anfor¬ derungen zu erfüllen, d.h. durch ein neues Herstellungsverfahren gute Ausbeuten an reinem, insbesondere für die Nahrungsmittelin¬ dustrie geeignetem Guarkernmehl zu erhalten, das hochvisköse, klare wässrige Lösungen ergibt.

Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von reinem Guar¬ kernmehl ist in Patentanspruch 1 definiert und umfasst die fol¬ genden Stufen:

(a) Behandeln von Guar -Splits mit Säure;

(b) ein- oder mehrmaliges Waschen der säurebehandelten Splits mit Wasser und/oder Neutralisation mit einer wässrigen alkali¬ schen Lösung;

(c) Behandeln der Splits mit einer wässrigen alkalischen Lösung;

(d) Waschen der Splits mit Wasser;

(e) Entwässern der Splits mit einer wässrigen Alkohollösung.

Eine erste Voraussetzung zur Gewinnung reinen Guarkemmehls ist die Verbesserung des Ausgangsmaterials, der sogenannten Splits. Die mit Schale bedeckten Splits sollten bis zu 42,5 Gewichtspro¬ zent der Saat ausmachen. Die überlappenden Schalen-Endosperm- Teile, die 13,5 Gewichtsprozent der Saat betragen, sind im we¬ sentlichen in Wasser unlöslich. Der Keimling der Saat umfasst die restlichen 44%. Diese Mengenaben zeigen, dass die theoreti¬ sche Ausbeute an für die Erfindung nutzbaren Splits ohne Schale und ohne überlappende Teile 32% beträgt.

Das erfindungsgemässe reine Guarkernmehl wird am vorteilhafte¬ sten aus Splits hergestellt, die einen Proteingehalt von 4,2% und einen A.I.R.-Anteil von 1,8% haben.

Reines Guarkernmehl, dessen Ausgangsmaterial gemäss der Erfin¬ dung vorzugsweise aus Splits mit der grössten, zur Zeit zur Ver¬ fügung stehenden Reinheit besteht, kann nach einer Säurebehand¬ lung unter Verwendung von 70 bis 96%-iger, vorzugsweise 96% Schwefelsäure (8 bis 12% auf dem Split-Gewicht basierend) bei Raumtemperatur oder erhöhten Temperaturen hergestellt werden. Wird die Konzentration der Schwefelsäure niedriger als 70 Ge-

wichtsprozent gewählt, werden kleinere Ausbeuten an reinen Guar- Produkten erhalten, die zudem auch geringere Viskositäten auf¬ weisen.

Die Abfolge der verschiedenen Behandlungsstufen nach der Säure¬ behandlung kann variiert werden, wodurch das resultierende Guar¬ kernmehl unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf sein Visko¬ sitätsverhalten, Lichtdurchlässigkeit, Protein- und A.I.R.¬ Gehalt erhält. Die Abfolge der Behandlungsstufen kann zum Bei¬ spiel aus den folgenden technischen Sequenzen, nur um einige Möglichkeiten zu nennen, gewählt werden:

1. Waschen - alkalische Behandlung - Waschen - Entwässern und gegebenenfalls Neutralisation, vorzugsweise mit einer organi sehen Säure - Trocknen und/oder Mahlen

2. Neutralisation der säurebehandelten Splits - Waschen - alkalische Behandlung - Waschen - Entwässern und gegebenen falls Neutralisation, vorzugsweise mit einer organischen Sau re - Trocknen und/oder Mahlen

Ein Entwässern mit Isopropylalkohol oder einem anderen Alkohol wie Methanol, Ethanol, N-Propylalkohol, N-Butylalkohol und ähn¬ lichen ist ein absolutes "Muss", wenn gute Produkte hergestellt werden sollen. Eine Behandlung mit IPA verbessert die Klarheit der wässrigen Guarkernmehl-Lösungen. Gegebenenfalls kann gleich¬ zeitig mit der IPA-Behandlung eine Neutralisation mit 99%-iger Essigsäure oder einer anderen sogenannten Lebensmittelsäure wie Citronensäure, Weinsäure, Ameisensäure oder ähnlichen durchge¬ führt werden.

Der Grad der Befeuchtung während des Mahlens beeinflusst die Ei¬ genschaften des mehligen Endprodukts signifikant. Je höher der Feuchtigkeitsgehalt in einem technisch ausführbaren Mass ist, desto grosser ist die Menge der löslichen Polysaccharide, d.h. umso höher ist die Ausbeute an aktiven Galactomannanen. Dies kann durch die Vergrösserung des Zellvolumens aufgrund des hohen Masses der Befeuchtung erklärt werden. Während des Mahlens wer¬ den die gequollenen Zellen durch eine definierte Öffnung oder Spalt gezwungen, wobei die Zellmembran reissen kann, vorausge¬ setzt, dass die gequollenen Partikel signifikant grosser sind

als die Öffnungen (die Elastizität der Zellen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle). Bei der Herstellung von Lösungen in Wasser werden die Galaktomannane aus den auf solche Weise zerstörten Zellen freigesetzt, was bei nicht zerstörten Zellen nicht der Fall ist. In diesen Fällen verbleiben die Galactomannane inner¬ halb der intakten Zellen und tragen nicht wirksam zu der Visko¬ sität der Lösung bei.

Ein Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 72% bis 75% ist beim Mahlen aus praktischen und technischen Gründen annehmbar. Feuchtig¬ keitsgehalte niedriger als 72% beim Mahlen beeinträchtigen die Qualität des Guarkemmehls. Ein höherer Gehalt bietet keine Vor¬ teile.

Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in der Möglich¬ keit Produkte für Lösungen mit zum Beispiel so niedrigen Visko¬ sitäten wie 45 mPA.s und solche mit bis zu 9000 bis 10.000 mPA.s bei ^ 1%-iger Konzentration in Wasser bei 25°C herzustellen.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, reine Guar- Produkte herzustellen, deren Proteingehalt so gering wie 0,2 bis 0,5 ist.

Die Ausbeute an reinem Guarkernmehl variiert zwischen 70 und 80%.

Die Zugabe von Borax während der alkalischen Behandlung oder während eines Waschschritts unter alkalischen Bedingungen er¬ leichtert den Reinigungsvorgang wesentlich. Übermässige Befeuch¬ tung oder Quellen kann durch 0,05% Borax, auf dem Gewicht der Ausgangs-Splits basierend, verhindert werden. Das Endprodukt ist nach Zugabe von Borax jedoch für die Verwendung im Nahrungsmit¬ telbereich ungeeignet, da Spuren von Borax (ungefähr 20 ppm) im Endprodukt verbleiben.

Eine Derivatisierung der Galaktomannane des Guarkenrmehls ist für dessen Kaltwasserlöslichkeit von Bedeutung. Durch die Deri¬ vatisierung (z.B. Carboxymethylierung, Hydroxypropylierung u.

ä.) werden eine oder mehrere nicht-ionische, anionische oder ka¬ tionische Gruppen hinzugefügt, wodurch die heisswasserlöslichen Galaktomannane kaltwasserlöslich werden. Die Derivatisierung findet üblicherweise im Anschluss an die Reinigung statt. Wie bei der zuvorgenannte Zugabe von Borax ist die Verwendung des derivatisierten Guarkemmehls in der Lebensmittelindustrie nicht erlaubt. Derivatisiertes Guarkernmehl, insbesondere durch katio¬ nenaktiviertes, findet jedoch zum Beispiel in kosmetischen Pro¬ dukten, wie Haarconditioner, Körperlotionen und ähnlichem Ver¬ wendung.

Das aus der vorliegenden Erfindung resultierende Material ist besonders vorteilhaft, da es in Wasser gelöst, Lösungen von ho¬ her Klarheit ergibt. Eine 1%-ige Lösung (0,9% Trockensubstanz) des mit diesem neuen Verfahren hergestellten reinen Guarkem¬ mehls zeigt eine Viskosität von 9000 bis 10.000 mPa.s bei 25°C, wenn solche Lösungen in einem Haushaltsmixer unter Verwendung von 90 bis 100°C heissem Wasser hergestellt werden. Die sehr hochviskösen Produkte weisen einen Protein- wie auch einen A.I .R.-Gehalt von nur 0,2 bis 0,6% auf. Durch die Wahl der not¬ wendigen Verfahrensschritte (Säurebehandlung, Waschen mit Was¬ ser, Behandlung mit IPA) kann eine Transparenz der wässrigen Lö¬ sung von bis zu 94% erzielt werden. Eine 0,5%-ige Lösung des reinen Guarkemmehls mit extrem hoher Viskosität zeigt bereits bei einer Wellenlänge von 500 nm, 1 cm-Küvette bei 25°C eine Klarheit von 74 bis 81%, wohingegen unbehandelte Split-Lösungen, die unter bei gleicher Konzentration und Temperatur hergestellt wurden, eine Lichtdurchlässigkeit von 46 bis 48% zeigen. Die vergleichbare Klarheit von Lösungen der zuvor erwähnten Sink¬ fraktionen, erhalten duch Fraktionierung gemahlener Guarprodukte in halogeniertem bzw. fluoriertem Kohlenwasserstoff beträgt etwa 56%. Die Viskosität wurde in einem Brookfield RVT-Viskosimeter, die Transparenz der Lösungen in einem Photospektrometer be¬ stimmt.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand von einigen Beispielen erläutert. Als Ausgangsmaterial für die beschriebenen Beispiele wurden Splits der höchsten Qualität verwendet. Angaben wie die

Menge des zur Neutralisation verwendeten NaOH, Waschverhältnis¬ se, Proteingehalt und Viskosität sind den entsprechenden Tabel¬ len zu entnehmen.

Beispiel I

Behandlung der Splits mit konzentrierter Schwefelsäure bei Raumtemperatur, gefolgt von einem Neutralisations- /Waschschritt

Zu Beginn der Reinigung wurde deutlich, dass die verwendete kon¬ zentrierte Schwefelsäure nicht in die Schalenfragmente eindrang, die noch mit den Endospermhalften verbunden waren. Dies verhin¬ derte, dass die darunter liegenden peripheren Schichten wie er¬ wünscht behandelt wurden.

Im Verlauf dieser ersten Versuchsreihe (Versuch 1 bis 12, Tabel¬ le I) konnte der Proteingehalt von 4% auf 1,4% reduziert werden. Dies zeigt, dass die meisten der säurebehandelten Schichten wäh¬ rend des Alkaliwaschschrittes zur Neutralisation der Säure ent¬ fernt wurden.

Die Splits wurden in ein Becherglas gewogen und die erforderli¬ che Menge an Schwefelsäure wurde schnell zugegeben. Mit einem Plastikspatel wurde gründlich gemischt.

Während der Säurebehandlung wurden die Splits wiederholt ge¬ mischt. Dann wurde alkalisches Waschwasser zugegeben und die Aufschlämmung 5 bis 10 Minuten gerührt. Die auf diese Weise be¬ handelten Splits wurden durch Filtration zurückgewonnen und, falls notwendig, nochmals gewaschen. Das Gewicht der Filtrate wurde festgehalten. Die gereinigten Splits wurden bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von 70% vor dem Mahlen durch Zugabe der feh¬ lenden Menge Wasser hydratisiert.

Die gequollenen Splits wurden unter Verwendung einer Retsch Tischmühle gemahlen.

Beispiel II

Behandlung der Splits durch konzentrierte Schwefelsäure bei 96 bis 103°C während 15 bis 30 Minuten und deren Reinigung mit alkalischem Waschwasser und zusätzlichem Waschen mit Was ser

Die Splits wurden mit der erforderlichen Menge an Schwefelsäure (10 bis 15%) gemischt, nachdem sie mit einer 0,5%-igen NaOH- Lösung leicht alkalisch gemacht worden waren (Tabelle I, Versu¬ che 13 bis 17). Dies erlaubt die Kontrolle der Säureverteilung. Alkalische Splits sind gelb und werden nach der Säurebehandlung bernsteinfarbig.

Die sauren Splits wurden auf eine Glasplatte plaziert und in ei¬ nen Heissluftofen mit der erforderlichen Temperatur (96 bis 103°C) gebracht.

Nach dieser Behandlung wurden die Splits gewaschen, dabei gleichzeitig neutralisiert und nochmals gewaschen. Das gesamte Waschverhältnis betrug maximal 1:10. Die weitere Behandlung er¬ folgte wie in Beispiel 1 beschrieben.

Der Proteingehalt des gereinigten Guarkemmehls konnte auf 1 , 2% gesenkt werden. Die Viskositätsdaten sind Tabelle IV zu entneh¬ men.

Beispiel II A

Die Splits wurden wie in Beispiel II beschrieben behandelt. Zu¬ sätzlich zu dem Waschschritt mit Wasser wurden die geqollenen, noch alkalischen Splits im Versuch 18 (Tabelle I) mit heissem Isopropanol (IPA) in einem Verhältnis von Splits:IPA von 1:2 de¬ hydratisiert und mit Essigsäure neutralisiert, wodurch der Pro¬ teingehalt unter 1% sank, was auf die zusätzliche Alkalibehand¬ lung der Proteine und ihre teilweise Extraktion zurückzuführen ist.

In den Versuchen 19 und 20 (Tabelle I) wurde die Schwefelsäure¬ menge auf 8% reduziert; ein Dehydrationsschritt mit IPA im Ver¬ hältnis Splits:IPA von 1:1,8 war eingeschlossen. Der Proteinge¬ halt des gereinigten Guarkemmehls lag etwas über 1% (siehe Ta¬ belle I).

Beispiel III

Behandlung von Splits mit 8% Schwefelsäure und alkalische Behandlung unter Verwendung verschiedener Mengen NaOH bei erhöhten Temperaturen, Waschen mit Wasser und Dehydratation

Die Bedingungen und die Ergebnisse der im folgenden beschriebe¬ nen Versuche sind in Tabelle II festgehalten.

Die Splits wurden in ein Becherglas gewogen und die erforderli¬ che- Menge an Schwefelsäure wurde zugegeben, nachdem die Splits mit 5% NaOH leicht alkalisch gemacht wurden.

Die Hydrolyse fand bei 105°C während 20 Minuten statt, wonach Alkali bei 65 bis 70°C für nur 7 Minuten zugegeben und die Mi¬ schung gerührt wurde.

Die alkalischen Splits wurden mit Wasser gewaschen und mit IPA in einem Verhältnis von 1:1,6 bei 55 bis 62°C entwässert, dann getrocknet, um das restliche IPA zu entfernen. Der Feuchtig¬ keitsgehalt wurde auf 70% gebracht und die Splits wurden gemah¬ len.

Gemäss dem zuvor beschriebenen Verfahren wurden 100 g Splits zu¬ nächst mit 4 g 5% NaOH behandelt. Nach 2 bis 5 Minuten wurde die übliche Menge von 8 g einer 96%-igen Schwefelsäure zugegeben und so gut wie möglich gemischt.

Die für die Versuche 23, 24, 25 und 26 verwendeten Säuremengen unterscheiden sich leicht von 8 g:

Nr . 23 8 , 1 g

Nr . 24 8 , 56 g

Nr . 25 8 , 28 g

Nr . 30 8 , 04 g

Die Hydrolyse der peripheren Schichten fand während 20 Minuten bei 102 bis 106°C statt.

Die sauren Splits der Versuche Nr. 24, 25 und 26 wurde in einem Verhältnis von 1:2, 1:1,6 beziehungsweise 1:1,6 (70°C) mit Was¬ ser gewaschen und dann mit NaOH behandelt.

Die anderen Versuche wurden einmal mit 30%-iger NaOH bei erhöh¬ ten Temperaturen behandelt, dann mit Wasser gewaschen und mit IPA dehydratisiert. Der Alkohol wurde mit heisser Luft so gründ¬ lich wie möglich entfernt. Die Splits wurden bis zu 70% befeuch¬ tet und in einer Retsch-Mühle gemahlen (siehe Tabelle II).

In den Versuchen 27 bis 32 (Tabelle II) hatte das Waschwasser nach der Alkalibehandlung eine Temperatur von 70°C. Dieser An¬ stieg der Wassertemperatur beeinflusste die endgültige Viskosi¬ tät kaum (in einem Bereich von 4400 bis 5750 mPa.s), wohingegen ein Waschen bei erhöhten Temperaturen nach der Säurebehandlung eine signifikante Reduzierung der Viskosität verursachte (Versuch Nr. 26: 1550 mPa.'s).

Der Proteingehalt der gereinigten Produkte variierte bei den Versuchen Nr. 21 bis 32 zwischen 0,67 und 1,11% (auf 10% Feuch¬ tigkeit basierend).

Bei Versuchen Nr. 24, 25 und 26 wurden die säurebehandelten Splits zuerst mit Wasser gewaschen und dann, wie oben beschrie¬ ben, mit Alkali behandelt. Der Proteingehalt sank auf 0,7%, al¬ lerdings besteht die Gefahr, dass die Galactomannane abgebaut werden (siehe Versuch 26, Tabelle II).

Beispiel IV

Behandlung der SPLITS mit 6-11% 96%-iger Schwefelsäure bei 105°C gefolgt von einem Neutralisations-/Waschschritt und AI kali-behandlung, Waschen, Dehydrierung und Neutralisation durch Essigsäure.

In Tabelle III sind die Bedingungen der im folgenden beschriebe¬ nen Versuche zusammengefasst.

Die säurebehandelten, neutralisierten Splits wurden mit einem grossen Uberschuss 30%-igem NaOH oder 23%-igem NaOH bei erhöhten Temperaturen von 45 - 50°C in den Versuchen Nr. 34 und 65 und 65 - 70°C in den restlichen Versuchen entproteinisiert. Die alkalibehandelten Splits wurden zweimal mit Wasser gewa¬ schen, entwässert und gleichzeitig neutralisiert mit 99% Essig¬ säure in IPA. Das Verhältnis Splits:IPA betrug 1:1,6. Das meiste des noch enthaltenen IPA wurde durch Behandlung mit heisser Luft (70°C) entfernt, wonach die Splits mit Wasser bis 70% befeuchtet wurden. Die Splits wurden anschliessend in einer Retsch-Mühle gemahlen.

Die in Wasser gelösten Produkte zeigten Viskositäten bei gleich¬ zeitig ausserordentlicher Klarheit und sehr niedrigem Proteinge¬ halt. Die Ergebnisse sind in Tabelle VI dargestellt. Die Produk¬ te von Versuch Nr. 36 hatten zum Beispiel einen so niedrigen Proteingehalt wie 0,45%, enthielten jedoch 1-2% Natriumacetat.

Beispiel V

Entfernung der peripheren Schichten der Splits mit 8% 96%- iger Schwefelsäure, gefolgt von einer Neutralisation oder Wa schen/Hydration, einer Alkalibehandlung und Wa¬ schen/Entwässern/Neutralisation

In Versuchen 50, 71-85 wurden 100 g Splits wie gewöhnlich alka¬ lisch gemacht. Die Splits der anderen Versuche wurden zuerst mit der erforderlichen Menge Schwefelsäure behandelt.

In Versuchen Nr. 50 und 51 wurden die neutralsisierten Splits mit stöchiometrischen Mengen NaOH unter Verwendung von NaOH- Lösungen mit Konzentrationen von 30 beziehungsweise 23% behan¬ delt. Dann wurde zweimal mit Wasser, jeweils in einem Verhältnis von 1:2 gewaschen. Die folgende alkalische Behandlung wurde bei

65-70°C während 5 Minuten durchgeführt, wonach die Splits zwei¬ mal mit Wasser in einem Verhältnis von 1:3,2 und 1:8,4 gewa¬ schen, danach in IPA entwässert und mit 99% Essigsäure neutrali¬ siert wurden. Das IPA wurde durch Behandlung mit heisser Luft entfernt und die Splits wie in den vorangegangenen Beispielen beschrieben, gemahlen. Der Proteingehalt betrug in Versuch 50 0,55% und in Versuch 51 0,65%.

Die Versuche Nr. 52-53 wurden wie oben beschrieben behandelt, mit dem Unterschied, dass der erste Waschgang mit Wasser nur einmal in einem Verhältnis von 1:2 durchgeführt wurde. Die ande¬ ren Bedingungen sind der Zusammenfassungstabelle zu entnehmen. Es konnte gezeigt werden, dass die Alkalibehandlung bei 65-70°C eine Extraktion von mehr Protein erlaubt, als diejenige, die bei 50-55°C durchgeführt wurde.

In Versuch Nr. 53 wurde H3PO 4 anstelle von H 2 SO 4 verwendet. Es wurde weniger Protein entfernt und niedrigere Viskositäten er¬ halten.

Beispiel VI

Entfernung der peripheren Split-Schichten gemäss Beispiel V, unter Auslassung des Waschschritts nach der Säurebehandlung.

Die sauren Splits wurden nach der Hydrolyse der peripheren Schichten mit alkalischen Lösungen unterschiedlicher Konzentra¬ tion neutralisiert. Dann wurde eine Alkalibehandlung bei 65-70°C für 7 Minuten ausgeführt und die Produkte wurden mit Wasser ge¬ waschen und entwässert/neutralisiert und wie gewöhnlich aufgear¬ beitet. Die Wirkung der Alkalikonzentration bei der Neutralisa¬ tion beeinflusst die endgültige Viskosität, wie unten gezeigt, beträchtlich. Die Lichtdurchlässigkeit wird verbessert, je nied¬ riger NaOH-Konzentration ist (siehe Tabelle IV).

In Versuch Nr. 57 wurden die neutralisierten Splits nach der Säurebehandlung mit einer kleinen Menge Wasser behandelt, bevor die Behandlung mit Natronlauge durchgeführt wurde.

Die früheren Versuche haben gezeigt, dass eine Befeuchtung der neutralisierten, säurebehandelten Splits einen Einfluss auf die Viskosität ausübt. Daher wurden die im folgenden beschriebenen Versuche ohne diese Befeuchtung durchgeführt. Gleichzeitig wurde die NaOH-Konzentration während der alkalischen Behandlung vari¬ iert.

In den Versuchen 68 bis 73 (Tabelle V) wurde 19% NaOH verwendet, in den Versuchen 74 bis 76 24% und in den Versuchen 77 bis 79 24,4%. In den Versuchen 68 bis 73 dauerte die alkalische Behand¬ lung 8 Minuten, in den Versuchen 74 bis 79 10 Minuten.

Versuch Nr. 73 wurde mit einen höheren Split:H 2 θ-Verhältnis gewa¬ schen. Ein zusätzlicher Waschschritt wurde in einem Verhältnis von 1:4 durchgeführt. Diese zusätzliche Reinigung lieferte ein Produkt mit einer höheren Viskosität.

In den Versuchen 71 bis 79 (Tabelle V) wurden die Ausgangs- Splits alkalisch gemacht, was einen positiven Effekt auf die endgültigen Viskositäten zeigte.

Versuche Nr. 78 und 79 zeigen, dass eine alkalische Entwässerung mit IPA, gefolgt von einer Neutralisation in zwei Schritten, die endgültige Viskosität zerstört.

In den Versuchen 80 und 81 bis 85 (Tabelle VI) konnte ebenfalls gezeigt werden, dass die Alkalikonzentration oder ein Wasch¬ schritt während oder nach der Neutralisation der sauren Splits eine Abnahme der Viskosität verursacht.

Beispiel VI A

Versuchsanordnung siehe Beispiel VI, mit dem Unterschied, dass der ersten Neutralisation ein Befeuchtungsschritt folgt

Versuche Nr. 60 bis 67 (Tabelle V)

Versuch Nr. 60 wurde wie Versuch Nr. 57 durchgeführt und liefer¬ te eine niedrigere Viskosität, jedoch höhere Transparenz.

Die in Tabelle VII dargestellten Versuche 61 bis 63 zeigen deut¬ lich den positiven Einfluss der zur Proteinentfernung aus den Splits eingesetzten Menge Alkali.

Versuche Nr. 64 bis 67 zeigen, dass eine längere Neutralisati¬ onszeit nach der Säurehydrolyse der peripheren Schichten die Herstellung von Guar-Produkten mit höherer Viskosität erlaubt (2790-3075 mPa.s gegenüber 2300 mPa.s).

Die gereinigten Splits (auf 10% Feuchtigkeit basierend) wurden in entmineralisiertem, 90 bis 100°C warmen Wasser in einer 1%- igen Konzentration unter Verwendung eines Haushaltsmixers ge¬ löst.

Beispiel VII

- Reinigung der Splits mit konzentrierter Säure, Alkalibehand¬ lung, Waschen und Entwässerung/Neutralisation

Versuche Nr. 133 bis 156

100 g Splits wurden mit 4g 5%-iger NaOH 10 Minuten bei Raumtem¬ peratur inkubiert. 12 g 96%-iger H2SO 4 wurde zugegeben und 7 Mi¬ nuten bei Raumtemperatur gerührt. Die Reaktion fand dann 67 Mi¬ nuten bei Raumtemperatur statt. Den Versuchen Nr. 134 bis 156 (Zusammenfassungstabelle) wurden 88 g einer 23%-igen NaOH zuge¬ geben, dem Versuch Nr. 133 88 g einer 18%-igen NaOH. Die Mi¬ schung wurde 3 Minuten bei 74°C gerührt und die Reaktion fand während 14 Minuten bei 85 bis 62°C statt.

Versuch Nr. 133 wurde 3 Minuten bei 57°C gerührt und 7 Minuten bei 74 bis 64°C reagieren gelassen.

Es wurde zweimal in einem Verhältnis von jeweils 1:8,3 gewa¬ schen. Der erste Waschgang dauerte 15 Minuten, der zweite 10 Mi¬ nuten.

Die Entwässerung/Neutralisation mit IPA fand in einem Verhältnis von 1:1 statt. Verschiedene Mengen Essigsäure (siehe Gesamtzu¬ sammenfassung) wurden verwendet.

Eine Entwässerung mit IPA wurde in einem Verhältnis von 1:0,6 durchgeführt und das restliche IPA anschliessend durch Trocknen der Splits in heisser Luft entfernt.

Die Ergebnisse sind in der Zusammenfassungstabelle dargestellt.

Beispiel VIII

Neutralisation des verwendeten H 2 SO 4 nach der Hydrolyse der peripheren Schichten der Splits, unter Verwendung verschiede ner Mengen 50%-iger NaOH (unterneutralisiert, neutralisiert und überneutralisiert), gefolgt von einem Waschschritt, ei¬ ner alkalischen Behandlung bei erhöhten Temperaturen und drei an - schliessenden Waschschritten, dann Entwässerung mit IPA und Neutralisierung.

Die Reinigungsbedingungen wie auch die analytischen Daten der Versuche Nr. 159 bis 161 sind in der Zusammenfassungstabelle zu¬ sammengestellt.

Beispiel IX

100 g Splits wurden 10 Minuten mit 4 g 5%-iger NaOH inkubiert. 12 g 96%-ige H2SO 4 wurde zugegeben, 7 Minuten gerührt und die Mi¬ schung bei Raumtemperatur 10 Minuten reagieren gelassen. Die Al¬ kalibehandlung wurde mit 20 g NaOH, auf den 100 g Splits basie¬ rend, als 30%-ige Lösung durchgeführt. Die Behandlung fand bei 53°C während 7 Minuten statt. Anschliessend wurde 5 Minuten mit Leitungswasser in einem Verhältnis von 1:4 gewaschen und die Splits wurden durch Screening wiedergewonnen. Es wurde zweimal unter Rühren während 7 Minuten mit Leitungswasser gewaschen, die Splits durch Screening wiedergewonnen. Es folgte eine Entwässe¬ rung/Neutralisation mit IPA in einem Verhältnis von 1:1, an- schliessende Wiedergewinnung der Splits durch Screening. Es

folgte eine weitere Entwässerung der Splits mit IPA in einem Verhältnis von 1:0,6. Das restliche IPA wurde mit heisser Luft entfernt.

In den Versuchen Nr. 165 und 166 wurde Äthanol anstelle von IPA verwendet. Es wurden hohe Natriumacetatgehalte festgestellt.

Versuche 167 und 168 wurden mit KOH als alkalische Lösung behan¬ delt, um die Löslichkeit von Kaliumacetat in IPA zu untersuchen. Es konnte kein signifikanter Unterschied zu Natriumacetat fest¬ gestellt werden.

In den Versuchen Nr. 169 und 170 wurden weitere Variationen die¬ ses Verfahrens untersucht. Die leicht alkalischen Splits wurden bei Versuch Nr. 169 30 Minuten bei 100°C inkubiert und bei Ver¬ such Nr. 170 bei 80°C, ebenfalls während 30 Minuten. Eine Be¬ handlung mit 12,4 g 96%-iger H 2 SO 4 schloss sich an (siehe Zusam¬ menfassungstabelle) .

Beispiel X

Überneutralisation der säurebehandelten Splits durch 10% NaOH, die dann mit heisser 30%-iger NaOH während 25 bis 29 Minuten bei 65 bis 69°C behandelt, dann entwässert und neu¬ tralisiert wurden.

Produkte mit Proteingehalten von ungefähr 0,5%, hohen Viskositä¬ ten und grosser Transparenz können gemäss Beispiel VIII B herge¬ stellt werden.

Beispiel XI

Behandlung der Splits mit konzentrierter Schwefelsäure bei Raumtemperatur, Neutralisation mit 10%-iger Natronlauge, AI kalibehandlung der Splits mit 23%-iger Natronlauge, Waschen der Splits, Zugabe von 1,600 kg IPA, Mahlen der Splits, Neu

tralisation mit H 3 PO 4 , Mahlen, Entwässern mit 1,000 kg IPA, Trocknen.

Zu 1,000 kg Splits höchster Qualität wurde 0,120 kg H 2 SO 4 während 7 Minuten bei Raumtemperatur zugegeben, gemischt und 60 Minuten bei Raumtemperatur stehengelassen. 1,000 kg 10%-ige NaOH wurden zur Neutralisation der Schwefelsäure zugegeben, wobei eine Tem¬ peratur von >53°C erhalten wurde, die Mischung wurde während 10 Minuten bei einer Temperatur von 53 bis 63°C gemischt. 0,900 kg 23%-ige NaOH wurden unter Erreichen einer Temperatur von 78°C zugegeben, gemischt und 20 Minuten unter zeitweiligem Rühren bei 70 bis 75°C stehengelassen. Anschliessend wurde dreimal für je¬ weils 7 Minuten mit 7,000 kg Leitungswasser bei Raumtemperatur gewaschen. 1,600 kg IPA wurde zugegeben und die so behandelten Splits 5 Minuten in einer Kolloidmühle gemahlen. Nach der Neu¬ tralisation mit 85%-iger H 3 PO 4 wurde weitere 10 Minuten gemahlen und der Ansatz über 45 μm-Gaze filtriert. 1,000 IPA wurden zuge¬ geben und 7 Minuten kräftig gerührt. Das daraus resultierende Guarkernmehl wurde getrocknet. Die in einem Brookfield RVT- Viskosimeter bei 25°C gemessene Viskosität einer 1%-igen Lösung betrug 7900 mPa.s, die in einem Photometer gemessene Transparenz einer 0,5%-igen Lösung betrug 89,0%, der Proteingehalt 0,43% und der Gehalt an A.I.R. 0,71%.

Beispiel XII Teilweise depolvmerisiertes reines Guarkernmehl

Behandlung der Splits mit H2SO 4 bei 105°C, Neutralisation mit 30% Natronlauge, Waschen, Alkalibehandlung mit 30%-iger Natronlauge, Waschen, Entwässerung/Neutralisation.

1,000 kg Splits wurden mit 0,060 kg 96%-iger H 2 SO 4 18 Minuten bei 105°C behandelt. 0,157 kg 30%-iger NaOH wurde zur Neutralisation zugegeben und die Mischung 2 Minuten bei Raumtemperatur inku¬ biert. Die Splits wurden anschliessend 2 Minuten bei Raumtempe¬ ratur mit 2,000 kg Leitungswasser gewaschen. Um die Splits teil-

weise zu deproteinisieren, wurde 1,060 kg 30%-ige NaOH zugege¬ ben, die Mischung 4 Minuten gerührt und anschliessend weitere 7 Minuten bei 65-70°C reagieren gelassen. Die Splits wurden dann mit 2,4 kg Leitungswasser 6 Minuten bei Raumtemperatur gewa¬ schen, wonach nochmals 10 kg Leitungswasser zugegeben wurden und die Mischung 5 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert wurde, um die Splits zu befeuchten. 1,6 kg zu 99% wasserfreies IPA wurde zugegeben, 15 Minuten bei 55-62°C inkubiert und dann mit 0,066 kg 99%-iger Essigsäure behandelt. Die Splits wurden mit einer Hammermühle gemahlen.

Die wie zuvor beschrieben gemessene Viskosität einer 1%-igen Lö¬ sung betrug 60 mPA.s, die Lichtdurchlässigkeit 94% und der Pro¬ teingehalt 0,65%.

Beispiel XIII

Teilweise depolymerisierte reine Guarkernmehle mit extrem niedrigem Proteingehalt und ausgezeichneten Klarheiten der wässrigen Lösungen

Die Splits (1 kg) werden 60 Minuten mit 8 Gewichtsprozent 96%- iger H 2 SO 4 bei Raumtemperatur behandelt und anschliessend zu¬ nächst mit 670 g einer 10%-igen Natronlauge, dann mit 1,060 kg einer 30%-igen Natronlauge behandelt. In Versuch C (siehe Tabel¬ le ) erfolgte die Behandlung der Splits 20 Minuten mit 50%-iger Natronlauge bei 67°C. Die Splits wurden zweimal jeweils 2 Minu¬ ten mit Leitungswasser im Verhältnis von 1:5 und einmal 6 Minu¬ ten mit Leitungswasser im Verhältnis 1:8 gewaschen. Die Splits wurden mit 1 ,4 kg 99%-igem Isopropanol entwässert und die gerei¬ nigten Splits anschliessend in einer Kolloidmühle gemahlen.

Die Suspension wurde zur Sedimentation stehengelassen und nach 15 Minuten 4,0 bis 4,6 1 der überstehenden Flüssigkeit dekan¬ tiert, worauf nochmals 1,1 kg 99%-iges IPA zugesetzt wurden. Die Suspension wurde unter Rückfluss bis auf 60 bis 65°C erhitzt und diese Temperatur 2 Stunden konstant gehalten.

Eine weitere Zugabe von 1 , 2 kg 99%-igem IPA erleichtert die De¬ hydration. Die alkalischen Produkte wurden mit 36 bis 60 g 99%- iger Essigsäure neutralisiert und durch nochmaliges Nassmahlen in einer Kolloidmühle auf die gewünschte Feinheit gebracht. Die Produkte wurden durch Filtration und anschliessender Trocknung des "nassen" Filtrats bei 70°C zurückgewonnen. In Versuch C wur¬ den 10 ml 30%-iges H 2 O 2 zur Beschleunigung der Depolymerisation während der alkalischen Behandlung in der Wasser/IPA-Suspension zugegeben.

Die folgenden Resultate wurden erhalten:

Lösung 1 wurde bei 25°C und Lösung 2 bei 90°C im Mixer herge¬ stellt und anschliessend bis auf 25°C abgekühlt.

Beispiel XIV

10 kg Splits wurden bei 35 bis 40°C mit 1 kg 96-98%-iger H2SO 4 während 1 Stunde behandelt, wobei der Ansatz intermittierend je¬ weils 30 Sekunden lang gemischt wurde. Die behandelten Splits wurden dann mit 1,64 kg 50%-iger NaOH neutralisiert, was einen Temperaturanstieg bis auf 50 bis 70°C hervorrief. Nach 15 Minu-

ten wurden die neutralisierten Splits zweimal 2 bis 3 Minuten mit Leitungswasser im Verhältnis SplitsLeitungswasser 1:5 gewa¬ schen und anschliessend nocheinmal 6 Minuten in einem Split:Leitungswasser-verhältnis von 1:8. Das Waschwasser wurde jeweils abgesaugt. Die gereinigten Splits nehmen bei dem Wasch¬ vorgang 80 bis 82% Wasser auf. Die stark hydratisierten Splits wurden in einer Hammermühle mit einer Leistung von 30 kg/h unter Ansaugen von etwa 110°C heisser Luft gemahlen, sodass das Pro¬ dukt im gleichen Arbeitsgang getrocknet werden konnte. Die auf diese Weise hergestellten Produkte weisen in wässriger Lösung mit einer Konzentration von 1% basierend auf einem Was¬ sergehalt von 10% des gemahlenen Produkts Viskositätswerte zwi¬ schen 5000 und 8350 mPa.s auf. Die Lösungen wurden wie zuvor be¬ schrieben in einem Haushaltsmixer mit 90°C heissem Wasser herge¬ stellt.

Die Klarheit der 1:1 verdünnten, bei einer Schichtdicke von 1 cm gemessenen wässrigen Lösungen betrug 61 - 67,5%.

Die auf diese Weise hergestellten Produkte können in einem zwei¬ ten Prozess mit 8-10% NaOH (auf dem Ausgangsgewicht der Splits basierend) in wässrigem IPA (35 Gewichtsprozent) bei 65 bis 70°C und anschliessendem Waschen mit wässrigem IPA zu fast wasserkla¬ ren Produkten, wenn in Wasser gelöst, umgewandelt werden. Das gereinigte alkalische Produkt wurde mit Essigsäure neutrali- sert und je nach den Bedingungen beim Waschen können diese Pro¬ dukte bis zu 12% Natriumacetat enthalten.

Beispiel XV

Im folgenden werden, in Anlehnung an die vorangegangenen Bei¬ spiele, verschiedene Verfahren beschrieben, die reines Guarkern¬ mehl für technische Anwendungen liefern.

A. Mit Wasser gewaschene, säurebehandelte Splits werden einer anschliessenden Alkalibehandlung bei verschiedenen Temperaturen und Reaktionszeiten unterzogen, je nach der Spezifität des End¬ produkts. Nach der Alkalibehandlung werden die Splits mit Wasser

gewaschen, um die Abbauprodukte der Alkalibehandlung als auch gelöste Proteine und Alkali zu entfernen.

Waschen ohne Borax führt zu Wassergehalten von bis zu 85% der behandelten Splits. Diese stark gequollenen Splits werden mit wässrigem IPA dehydratisiert und nach der teilweisen Dehydrie¬ rung neutralisiert (circa 5 Minuten nach Zugabe des wässrigen IPA) .

Die teilweise dehydrierten Splits können in einer Kolloidmühle nass gemahlen, durch Filtration zurückgewonnen und weiterverar¬ beitet werden.

B. Die Splits werden wie in A beschrieben behandelt, jedoch findet die Alkalibehandlung, entweder der Splits oder als grob gemahlenes nasses Produkt, in einer Filter/Wascheinheit während 1 Stunde bei 70°C statt. Diese Behandlung ist gefolgt von einer Extraktion mit wässrigem IPA, Neutralisation und Dehydration ebenfalls durch wässrigen IPA. Der nach dieser Behandlung erhal¬ tene feuchte Kuchen kann getrocknet werden und je nach den Er¬ fordernissen in das entsprechende Endprodukt weiterverarbeitet werden.

C. Die Behandlung der Splits erfolgt wie in B. beschrieben, je¬ doch liefert die Zugabe von H 2 O 2 ein reines Guarkernmehl mit niedrigeren Viskositäten. Dies führt zu einer Verbesserung der Klarheit der Lösung der Endprodukte.

D. Die Behandlung der Splits erfolgt wie in A. beschrieben, je¬ doch unter Verwendung von Reagenzien wie Natriummonochloraeetat oder Glycidyltrimethylammoniumchlorid zur Herstellung von anio¬ nischen oder kationischen Produkten grosser Klarheit. Diese Rea¬ genzien werden in ein Reaktionsgefäss gegeben, nachdem das Pro¬ dukt die Filter/Wascheinheit (siehe B) durchlaufen hat.

Der feuchte Kuchen aus reinem Guargummi wird in einem Rotation¬ strockner mit 80°C heisser Luft getrocknet. Die getrockneten Produkte werden auf die gewünschte Grosse pulverisiert und dann verpackt.

Weitere Beispiele zur Illustration der Erfindung sind den beige¬ legten Tabellen ab Seite 11 zu entnehmen.