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Title:
PROCESS FOR PRODUCING WELDLESS STEEL PIPES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/001589
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a process for producing weldless steel pipes by hot-rolling of a round block in a plurality of stages. During said process, said round block consisting of interstitial-free (IF) steel is inserted and heated in a furnace; the heated round block is subjected to cross-rolling to produce a hollow block at a temperature (temperature at which said block is withdrawn from the furnace) in the region of 1060 to 1200 �C; the hollow block is subsequently subjected to breaking down at temperatures about Ar3; the drawn hollow block is subsequently used to homogenise the temperature thereof for further rolling and for grain refining by recrystallisation in a reheating furnace, the temperature being set in the region of 780 to 880� C in the hollow block; the homogenised hollow block is subjected to finishing rolling by stretch-reducing rolling or sizing rolling, the deformation level of finishing rolling being selected to be so high that a grain size of ASTM6 to ASTM9 is obtained; and the resultant weldless steel pipes are cooled in air.

Inventors:
CLAUS RONALD (DE)
MEIMETH STEFAN (DE)
SANDERS HEINZ (DE)
SCHROEDER JENS (DE)
VON HAGEN INGO (DE)
Application Number:
PCT/DE1997/001470
Publication Date:
January 15, 1998
Filing Date:
July 08, 1997
Export Citation:
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Assignee:
MANNESMANN AG (DE)
CLAUS RONALD (DE)
MEIMETH STEFAN (DE)
SANDERS HEINZ (DE)
SCHROEDER JENS (DE)
VON HAGEN INGO (DE)
International Classes:
B21B23/00; C21D8/10; B21B3/02; B21B15/00; B21B17/00; B21B19/04; (IPC1-7): C21D8/10; C22C38/00
Domestic Patent References:
WO1993021351A11993-10-28
Foreign References:
GB2137539A1984-10-10
DE972595C1959-08-20
Other References:
K. OBEREM: "Herstellung nahtloser Rohre", STAHL UND EISEN., vol. 104, no. 25, 17 December 1984 (1984-12-17), DUSSELDORF DE, pages 1339 - 1343, XP002047220
Attorney, Agent or Firm:
Meissner, Peter E. (Berlin, DE)
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Claims:
8/01589Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von nahtlosen Stahlrohren durch Warmwalzen eines Rundblocks in mehreren Schritten, wobei ein Rundblock eingesetzt und in einem Ofen erwärmt wird, der erwärmte Rundblock dann zur Erzeugung eines Hohlblocks einem Schragwalzen unterzogen wird, der Hohlblock anschließend einem Streckwalzen unterzogen wird, der gestreckte Hohlblock anschließend zur Homogenisierung seiner Temperatur für das weitere Walzen und zur Kornfeinung durch Rekristallisation in einen Nachwarmofen eingesetzt wird, der homogenisierte Hohlblock einem Fertigwalzen durch Streckreduzierwalzen oder Maßwalzen unterzogen wird, und die so erzeugten nahtlosen Stahlrohre an Luft abgekühlt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Rundblock aus IFStahl (interstitial free) besteht, daß der Rundblock auf eine Temperatur (Ofenziehtemperatur) im Bereich von 1060 bis 1200 C erwärmt wird, daß der Hohlblock bei Temperaturen oberhalb Ar3 streckgewalzt wird, daß im Nachwarmofen eine Temperatur im Bereich von 780 bis 880 C im Hohlblock eingestellt wird und daß beim Streckreduzierwalzen der Umformgrad des Fertigwalzens so groß gewählt ist, daß eine Korngroße von ASTM6 bis ASTM9 erreicht wird .
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Ofenziehtemperatur 1080 bis 1130 °C betragt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Homogenisierungstemperatur auf einen Wert eingestellt wird, der maximal bei Ar1 und minimal 70 K unterhalb Ar1 liegt 8 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein IFStahl mit folgender Zusammensetzung eingesetzt wird: C < 0,005 % Si < 0,2 % Mn 0,05 0,4 % P < 0,.
4. % S < 0,01 % Alges 0,02 0,05 % Cu < 0,1 % Cr < 0,2 % Ni < 0,2 % Mo < 0,1 % mindestens eines der ( Ti 0,01 0,12 % beiden Elemente ( Nb 0,01 0,24 % B < 0,0005 % N 0,0020 0,0120 % Rest Eisen und übliche Verunreinigungen 8/01589 9 Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der IFStahl folgende Zusammensetzung aufweist: C < 0,003 % Si ca. 0,02 % Mn 0,.
5. 0,15 % P < 0,01 % S < 0,005 % Alges ca. 0,02 % Cu < 0,1 % Cr < 0,1 % Ni < 0.1 % Mo < 0,01 % mindestens eines der ( Ti zusammen beiden Elemente ( Nb ca. 0,.
6. % B < 0,0003 % N ca. 0,0050 % Rest Eisen und übliche Verunreinigungen Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlrohre nach dem letzten Warmumformschritt einer Rekristallisationsglühung unterzogen werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die abgekühlten Stahlrohre durch Kaltumformung mit oder ohne Innenwerkzeug in Durchmesser und Wanddicke weiter reduziert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kaltumformung in einer Vielzahl von Verformungsschritten erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß nach mehreren Verformungsschritten jeweils eine Glühung bei 680 bis 720 °C erfolgt, wobei das Verhältnis der Anzahl der Verformungsschritte zur Anzahl der Glühungen mindestens 3 beträgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß nach der letzten Glühung mindestens noch 3 Verformungsschritte folgen.
Description:
5 Verfahren zur Herstellung von nahtlosen Stahlrohren

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von nahtlosen Stahlrohren durch Warmwalzen eines Rundblocks in mehreren Schritten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ιo Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-FZ Stahl und Eisen 104, 1984, Nr 25-26

Seιten1339-1343 bekannt

Die Herstellung nahtloser Stahlrohre gehört seit vielen Jahren zum allgemeinen Stand der Technik Der als Einsatzmaterial verwendete Rundblock wird dabei üblicherweise in einem Ofen auf eine Temperatur im Bereich von 1220 bis 1350 °C erwärmt und

15 dann durch Schragwalzen gelocht, so daß sich ein Hohlblock ergibt Dieser Hohlblock wird unmittelbar anschließend durch Streckwalzen zu einem längeren rohrformigen Zwischenprodukt gestreckt Das Streckwalzen kann z B in einem Rohrkontiwalzwerk oder in einem Stopfenwalzwerk stattfinden Danach wird dieses Zwischenprodukt wieder in einen Ofen eingesetzt und auf eine Temperatur im Bereich von 30 bis 50 K

20 oberhalb Ar3 nachgewarmt Anschließend erfolgt eine weitere Warmverformung in einem Streckreduzierwalzwerk oder in einem Maßwalzwerk, in dem das Rohr zu einem bereits verwendbaren Endprodukt umgeformt wird Es ist weiterhin bekannt, in dieser Weise hergestellte nahtlose Stahlrohre in ihren Abmessungen (Durchmesser und Wanddicke) durch Kaltverformung zu nahtlosen Prazisionsrohren weiter zu reduzieren

?5

Aus der US 5 200 005 ist ein Verfahren bekannt, mit dem Bleche mit erhöhter Festigkeit und Duktilitat aus einem sog IF-Stahl (Interstitial Free) hergestellt werden können Derartige Stahle sind zur Herstellung von Tiefziehblechen seit vielen Jahren bekannt In einer ersten Variante sieht die US 5 200 005 die Herstellung von Stahlband 30 durch Vorwalzen bei einer Temperatur von 1260 °C und Fertigwalzen bei etwa 710 °C vor Nach einer zweiten Verfahrensvaπante erfolgt das Vorwalzen bei 850 °C und das Fertigwalzen bei etwa 700 °C

Eine Herstellung von Stahlrohren aus IF-Stahlen ist bisher nicht bekanntgeworden 35 Dies durfte einerseits durch den Umstand bedingt sein, daß IF-Stähle von Natur aus

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eine vergleichsweise geringe Festigkeit aufweisen. Andererseits lassen sich solche Stähle unter den üblichen Verfahrensbedingungen der Herstellung nahtloser Stahlrohre durch Warmwalzen nicht bearbeiten, da ihr Verformungswiderstand zu gering ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem Stahlrohre angehobener Festigkeit und vergleichsweise hoher Duktilität herstellbar sind. Insbesondere sollen sich diese Rohre für eine mit möglichst geringem Aufwand durchführbare Weiterverarbeitung durch Kaltumformung eignen.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 10 angegeben.

Die Erfindung sieht vor, als Einsatzmaterial für die Herstellung nahtloser Stahlrohre

Rundblöcke aus einem IF-Stahl zu verwenden. Derartige IF-Stähle zeichnen sich durch sehr geringe Massenanteile der Elemente Kohlenstoff und Stickstoff aus, die sich auf Zwischengitterplätzen im Eisenkristallgitter (interstitiell) einlagern. Die Rundblöcke werden in einem Ofen auf WaJztemperatur erwärmt. Erfindungsgemäß liegt die Erwärmungstemperatur erheblich unter den üblichen Temperaturen für

Stahlrundblöcke. Die Ofenziehtemperatur liegt nämlich lediglich im Bereich zwischen 1060 und 1200 °C, vorzugsweise bei 1080 bis 1130 °C. Mit dieser Temperatur beginnt das Schrägwalzen, bei dem aus dem Stahlrundblock ein Hohlblock erzeugt wird. Nach dem Verlassen des Schrägwalzwerks erfolgt ein Strecken dieses Hohlblocks in einem Streckwalzwerk. Dieses Streckwalzen findet zweckmäßigerweise auf einem

Rohrkontiwalzwerk oder auf einem Stopfenwalzwerk statt. Die Temperatur liegt dabei oberhalb Ar3. Danach wird der gestreckte Hohlblock in einen Nachwärmofen eingesetzt, um seine Temperatur zu homogenisieren und um eine Komfeinung durch Rekristallisation sicherzustellen. Die Hohlblocktemperatur liegt dabei im Bereich von 780 bis 880 °C. Ein besonders bevorzugter Bereich für die

Homogenisierungstemperatur liegt in der Spanne 70 K unterhalb Ar1 bis A . Unmittelbar danach wird der homogenisierte Hohlblock fertiggewalzt, und zwar wahlweise durch Streckreduzierwalzen oder durch Maßwalzen. Der Umformgrad bei diesem Fertigwalzen wird dabei ausreichend groß gewählt, um eine Korngröße von

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mindestens der Güte ASTM6 bis zu ASTM9 zu erreichen. Anschließend können die so erzeugten nahtlosen Stahlrohre an Luft abgekühlt werden.

Die Zusammensetzung des im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten IF-Stahls ist zweckmäßigerweise wie folgt:

zweckmäßige bevorzugte

Element Zusammensetzung Zusammensetzung

C < 0,005 % < 0,003 %

Si < 0,2 % ca. 0,02 %

Mn 0,05 - 0,4 % 0,05 - 0, 15 %

P < 0,04 % < 0,01 %

S < 0,01 % < 0,005 %

Alges 0,02 - 0,05 % ca. 0,02 %

Cu < 0, 1 % < 0, 1 %

Cr < 0,2 % < 0.1 %

Ni < 0,2 % < 0, 1 %

Mo < 0.1 % < 0,01 %

mindestens eines der ( Ti 0,01 - 0, 12 % zusammen beiden Elemente ( Nb 0,01 - 0,24 % ca. 0,06 %

B < 0,0005 % < 0,0003 %

N 0,0020 - 0,0120 % ca. 0,0050 %

Rest Eisen und übliche

Verunreinigungen

Die erfindungsgemäß durch Warmwalzen hergestellten nahtlosen Stahlrohre lassen sich in hervorragender Weise durch Kaltumformung zu Präzisrohren weiterverarbeiten. Bisher wurden solche Präzisrohre üblicherweise aus nahtlosen oder geschweißten

Luppen konventioneller Baustähle durch Kaltziehen hergestellt. Diese Baustähle enthalten Kohlenstoffanteile, die ganz wesentlich über 0,005 % liegen, und werden daher als Kohlenstoffstähle bezeichnet. Infolge ihres eingeschränkten Kaltumformvermögens muß das Kaltziehen derartiger Stahlrohre in sehr vielen Teilschritten (Einzelzüge) durchgeführt werden, wenn Rohre mit besonders kleinem Durchmesser erzeugt werden sollen, wie dies beispielsweise bei Präzisrohren der Fall ist, die als Kraftstoffeinspritzrohre oder als Vormaterial zur Niet-Herstellung eingesetzt

werden sollen. Bei Kraftstoffeinspritzrohren wird üblicherweise nach jedem Kaltzug eine Normalisierungsglühung und anschließend ein Beizen und Bondern durchgeführt. Der bekannte Verfahrensablauf ist wegen der vielen Arbeitsschritte außerordentlich kostenintensiv. Hinzu kommt, daß bei der Werkstoffklasse der Baustähle werkstoffbedingt jede Festigkeitssteigerung mit einer deutlichen Verminderung an Duktilität verbunden ist. In vielen Anwendungsfällen für Präzisrohre möchte man aber gleichzeitig gute Festigkeits- und Duktilitätswerte haben. Hier bieten Präzisrohre aus IF-Stählen den Vorteil, daß die Duktilität infolge Kaltverformung nur vergleichsweise wenig beeinträchtigt wird.

Bei den nach der Erfindung hergestellten warmgefertigten nahtlosen Stahlrohren ergeben sich demgegenüber bei einer anschließenden Weiterverarbeitung durch Kaltumformung ganz wesentliche Kosteneinsparungen. Diese Kaltumformung kann beispielsweise durch Kaltziehen mit oder ohne Innenwerkzeug erfolgen. Bei jedem Einzelzug ergibt sich eine Erhöhung der Festigkeit, also eine Erhöhung des

Formänderungswiderstands. Diese Erhöhung ist allerdings erheblich geringer als bei einem Kohlenstoffstahl. Aus diesem Grunde lassen sich Stahlrohre aus IF-Stählen mit vergleichsweise deutlich geringerer Anzahl an Einzelzügen auf eine bestimmte Abmessung reduzieren, als dies bei einem. Kohlenstoffstahl der Fall ist. Der Umformgrad bei jedem Einzelzug kann also größer sein. Weiterhin ist als wesentlich zu beachten, daß im Mittel deutlich mehr Einzelzüge hintereinander durchgeführt werden können, ohne daß zuvor durch eine Glühung eine Reduzierung des Formänderungswiderstandes herbeigeführt werden muß, damit die weitere Kaltumformung auf noch kleinere Abmessungen erfolgen kann. Zweckmäßigerweise beträgt das Verhältnis der Anzahl der Verformungsschritte zur Anzahl der Glühungen mindestens 3, vorzugsweise mindestens 3,5. Die Glühung findet vorzugsweise jeweils unterhalb der Normalisierungstemperatur statt, insbesondere bei 680 - 720°C, so daß die Festigkeitssteigerungen infolge Kaltverformung weitgehend erhalten bleiben. Um nach der Kaltumformung eine besonders hohe Festigkeit des erzeugten Präzisrohres zu erreichen, kann nach der letzten Glühung noch eine Kaltumformung in mindestens 3 Verformungsschritten folgen. Dadurch lassen sich ohne weiteres Festigkeitsstufen erreichen, die mit denen üblicher Baustähle (St37) vergleichbar sind, wobei diese günstigen Festigkeitswerte begleitet sind von ausgezeichneten Werten der Duktilität. Insoweit sind die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten nahtlosen Präzisrohre den bekannten Präzisrohren aus Kohlenstoffstahl sogar überlegen. Ihre

Herstellung ist insgesamt deutlich billiger, obwohl für die Herstellung des Stahlvormaterials ein höherer Aufwand getrieben werden muß, da die Gehalte an Kohlenstoff und Stickstoff auf sehr niedrige Werte abgesenkt werden müssen.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Beispiel 1

Durch Stranggießen auf einer Rundstranggießanlage wurde ein Rundblock mit 177 mm Durchmesser aus einem IF-Stahl hergestellt, der folgende Zusammensetzung aufwies:

C 0,003 %

Si 0,01 %

Mn 0,11 %

P 0,007 %

S 0,005 %

AI 0,024 %

Cu 0,05 %

Cr 0,04 %

Ni 0,03 %

Mo 0,01 %

V < 0,002 %

Ti 0,064 %

Nb 0,0020 %

B < 0,0003 %

N 0,0046 %

Fe Rest

Dieser Rundblock wurde in einen Drehherdofen eingesetzt und auf etwa 1130 °C erwärmt. Der bei dieser Temperatur aus dem Ofen gezogene Rundblock wurde dann auf einem Schrägwalzwerk gelocht und unmittelbar anschließend auf einem Rohrkontiwalzwerk zu einem Vorrohr von 119 mm Durchmesser und 6,5 mm Wanddicke ausgestreckt. Durch diese hohe Verformung stellte sich in dem Vorrohr eine mittlere Korngröße ein, die etwa der Güte ASTM5 bis ASTM6 entspricht. Nach

Durchlaufen des Rohrkontiwalzwerks wurden die Vorrohre während einer Dauer von

10 min bei etwa 820 °C in einem Nachwärmofen hinsichtlich ihrer Temperatur homogenisiert. Danach erfolgte das Fertigwalzen in einem Streckreduzierwalzwerk auf einen Durchmesser von 42,4 mm und eine Wanddicke von 5,6 mm. Das so erzeugte nahtlose Stahlrohr wies eine mittlere Korngröße der Güte ASTM6 auf. Anschließend konnte das Stahlrohr in insgesamt sechs Einzelzügen auf einer Ziehbank auf eine Endabmessung von 6,0 mm Durchmesser und 2,0 mm Wanddicke reduziert werden. Nach dem dritten Kaltzug erfolgte eine Glühung bei 680 bis 720 °C. Hätte man ein vergleichbares Rohr aus einem Stahl St37 hergestellt, wäre eine Kaltverarbeitung ebenfalls in sechs Kaltzügen möglich gewesen. Allerdings hätten mindestens drei

Zwischenglühungen oberhalb Ac3 erfolgen müssen, um den Formänderungswiderstand des Materials auf einen für die benutzte Ziehbank zulässigen Wert zu vermindern.

Beispiel 2

Aus einem Rundblock gleicher Abmessung und gleicher Zusammensetzung wie im Beispiel 1 wurde in gleicher Weise wiederum ein Vorrohr von 119 mm Durchmesser und 6,5 mm Wanddicke hergestellt. Auch die Homogenisierung der Temperatur dieses Vorrohres erfolgte unter gleichen Bedingungen. In einem Streckreduzierwalzwerk wurde dann ein Warmrohr unter deutlich stärkerer Verformung hergestellt. Es wies einen Durchmesser von 33,7 mm und eine Wanddicke von 2,6 mm auf. Die mittlere Korngröße dieses nahtlosen Warmrohres entsprach der Güte ASTM7. Auch dieses Nahtlosrohr wurde einer Kaltweiterverarbeitung unterworfen. Es wurden insgesamt

11 Kaltzüge durchgeführt, wobei jeweils nach dem 3., 6. und 8. Zug die Rohre bei 680 bis 720 °C geglüht wurden. Die Kaltumformung führte zu Rohren mit nur noch 2,5 mm

Durchmesser und 0,25 mm Wanddicke. Im Falle einer Herstellung derartiger Präzisrohre in der konventionellen Weise aus einem St37 wären insgesamt 13 Kaltzüge und 5 Glühungen notwendig geworden.