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Title:
RAIL VEHICLE COMPRISING A TACHOMETER-SPEED DISPLAY DEVICE, AND A METHOD FOR OPERATING SUCH A RAIL VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/131630
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a rail vehicle comprising a tachometer-speed display device (5) and an ETCS speed display device (8). In order to easily avoid the speed being read incorrectly by the vehicle driver in such a rail vehicle, the glass cover of the tachometer-speed display device (5) is an electrochrome glass pane (4) that comprises an electrical connection device (3). The invention also relates to a method for operating a rail vehicle which comprises a tachometer-speed display device.

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Inventors:
FRITZSCH GUIDO (DE)
LITTERST RUPERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/052906
Publication Date:
September 04, 2014
Filing Date:
February 14, 2014
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
G01P1/07; G02F1/15
Foreign References:
FR2731957A11996-09-27
EP1118973A22001-07-25
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Schienenfahrzeug mit einer Tachometer- Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung (5) und mit einer ETCS- Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung (8),

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

• die Glasabdeckung der Tachometer- Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung (5) eine elektrochro- me Glasscheibe (4) mit einer elektrischen Anschlussein- richtung (3) ist.

2. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass

• die elektrische Anschlusseinrichtung über eine Schalt- einrichtung mit einer Gleichspannungsquelle verbindbar ist .

3. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass

· die elektrische Anschlusseinrichtung (3) an einen elektrischen Ausgang (2) einer ETCS-Fahrzeugeinrichtung (1) angeschlossen ist.

4. Schienenfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass

• die ETCS-Fahrzeugeinrichtung (1) derart ausgebildet ist, dass sie bei ihrer Betriebsaufnahme an ihrem elektri¬ schen Ausgang (2) selbsttätig eine elektrische Spannung erzeugt, die die elektrochrome Glasscheibe (4) in einen opaken Zustand versetzt.

5. Verfahren zum Betreiben eines Schienenfahrzeug mit einer Tachometer-Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung (5) und mit einer ETCS-Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung (8), dadurch ge- kennzeichnet, dass

• als Glasabdeckung der Tachometer- Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung (5) eine elektrochro- me Glasscheibe (4) mit einer elektrischen Anschlusseinrichtung (3) verwendet wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass · die elektrische Anschlusseinrichtung über eine Schalt¬ einrichtung mit einer Gleichspannungsquelle verbunden wird .

7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass · von einer ETCS-Fahrzeugeinrichtung 81) bei ihrer Betriebsaufnahme an ihrem elektrischen Ausgang (2) selbsttätig eine elektrische Spannung bereit gestellt wird, die die elektrochrome Glasscheibe (4) in einen opaken Zustand versetzt.

Description:
Beschreibung

Schienenfahrzeug mit einer Tachometer-Geschwindigkeits ¬ anzeigeeinrichtung und Verfahren zum Betreiben eines solchen Schienenfahrzeugs

Es ist seit langem bekannt, dass Schienenfahrzeuge mit einer Tachometer-Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung ausgerüstet sind, um dem Fahrzeugführer Auskunft über die jeweilige Ge- schwindigkeit des Schienenfahrzeugs zu geben. Ferner ist es bekannt, dass seit einigen Jahren ein so genanntes European Train Control System (ETCS) entwickelt und inzwischen einge ¬ führt worden ist, das eine ETCS-Fahrzeugeinrichtung aufweist. Diese Einrichtung enthält unter anderem einen ETCS-Rechner und eine Führerstandsanzeige DMI (Driver Machine Interface) . Auf dieser Führerstandsanzeige DMI wird unter anderem die je ¬ weilige Geschwindigkeit des Schienenfahrzeugs angezeigt, so dass die Führerstandsanzeige auch eine ETCS-Geschwindigkeits- anzeigeeinrichtung bildet. Dabei wird die Geschwindigkeit beispielsweise mittels Wegimpulsgeber und Doppler-Radar ermittelt .

Bei der Einführung des ETCS bei den Eisenbahngesellschaften der verschiedenen europäischen Länder wird bei Bestandsfahr- zeugen die Tachometer-Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung beibehalten und zusätzlich eine ETCS-Geschwindigkeits- anzeigeeinrichtung vorgesehen; solcher Art ausgerüstete

Schienenfahrzeuge können dann sowohl auf mit konventionellen Verkehrsleitsystemen versehenen Bahnstrecken und als auch auf solchen Bahnstrecken eingesetzt werden, die für den ETCS- Betrieb bereits ausgerüstet sind.

Wird ein Schienenfahrzeug sowohl mit einer Tachometer- Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung als auch mit einer ETCS- Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung eingesetzt, dann werden aufgrund unterschiedlicher Genauigkeit bei der Bestimmung der Geschwindigkeit unterschiedliche Messwerte angezeigt; außer ¬ dem resultieren die Abweichungen zwischen den Geschwindig- keitsanzeigen auch aus den Sicherheitsmargen, die beim ETCS zusätzlich berücksichtigt werden müssen. Es besteht die Ge ¬ fahr, dass ein Fahrzeugführer entgegen seinen Anweisungen versehentlich die Tachometer-Geschwindigkeitsanzeige- einrichtung zum Steuern des Schienenfahrzeugs benutzt, obwohl sich das Schienenfahrzeug im ETSC-Betrieb befindet. In einem solchen Fall kann zu unerwünschten Systemeingriffen durch das ETCS kommen. Deshalb besteht die Anweisung für den Fahrzeug ¬ führer, bei einem ETCS-Betrieb die Tachometer-Geschwin- digkeitsanzeige zu ignorieren und/oder die Tachometer- Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung manuell durch eine Abdeckung zu verdecken.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schienenfahr- zeug mit einer Tachometer-Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung und mit einer ETCS-Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung so fortzuentwickeln, dass auf einfache Weise eine fehlerhafte Ablesung der Geschwindigkeit durch den Fahrzeugführer vermieden ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Schienenfahrzeug der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß die Glasabdeckung der Tachometer-Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung eine elekt- rochrome Glasscheibe mit einer elektrischen Anschlusseinrich- tung.

Es ist zwar beispielsweise aus der Internet-Veröffentlichung „http : //de . wikipedia . org/wiki/ Intelligentes_Glas" bekannt, dass elektrochromes Glas seine Lichtdurchlässigkeit je nach angelegter Gleichspannung verändert, beispielsweise opak werden kann, wenn eine elektrochrome Glasscheibe über seine elektrische Anschlusseinrichtung mit einer Spannung beaufschlagt wir, jedoch ist ein solches elektrochromes Glas bis ¬ her nur im PKW-Bau als Dachfenster oder zur Abbiendung von Rückspiegeln oder in der Lounge von ICE-3- und ICE-T-Zügen zur Glasabtrennung zum Führerstand eingesetzt worden. Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs besteht darin, dass die Tachometer-Geschwindigkeits ¬ anzeigeeinrichtung aus Sicherheitsgründen nicht mehr durch eine Abdeckung vom Fahrzeugführer abgedeckt werden muss, wenn er sein Schienenfahrzeug im ETCS-Betrieb fährt. Der Fahrzeug ¬ führer braucht in diesem Falle beispielsweise lediglich einen Schalter zu betätigen, um eine elektrische Spannung an die elektrochrome Glasscheibe anzulegen, damit diese opak wird und somit eine Ablesung der Tachometer-Geschwindigkeits- anzeigeeinrichtung verhindert.

Vorteilhaft ist es, wenn die elektrische Anschlusseinrichtung der elektrochromen Glasscheibe selbsttätig mit einer Gleichspannung beaufschlagt wird, wenn das jeweilige Schienenfahr- zeug den ETCS-Betrieb aufnimmt. Diese Betriebsaufnahme kann auf unterschiedliche Weise erfasst werden.

Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die elekt ¬ rische Anschlusseinrichtung an einen elektrischen Ausgang ei- ner ETCS-Fahrzeugeinrichtung angeschlossen ist. Der wesentliche Vorteil dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs besteht darin, dass die vorhandene ETCS- Fahrzeugeinrichtung lediglich mit einem zusätzlichen elektrischen Ausgang zur Ansteuerung der elektrochromen Glasscheibe versehen werden muss. Dabei wird es auch als sehr vorteilhaft erachtet, wenn die ETCS-Fahrzeugeinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie bei einer Betriebsaufnahme an ihrem elekt ¬ rischen Ausgang selbsttätig eine elektrische Spannung er ¬ zeugt, die die elektrochrome Glasscheibe in einen opaken Zu- stand versetzt.

Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zum Betreiben eines Schienenfahrzeugs mit einer Tachometer- Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung und mit einer ETCS- Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung und stellt sich die Aufgabe, ein solches Verfahren so auszugestalten, dass es eine fehlerhafte Ablesung der Tachometer-Geschwindigkeits ¬ anzeigeeinrichtung unterbunden wird. Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß als Glasabde ¬ ckung der Tachometer-Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung eine elektrochrome Glasscheibe mit einer elektrischen Anschluss- einrichtung verwendet.

Sinngemäß ergeben sich dabei die gleichen Vorteile, wie sie oben bereits im Zusammenhang mit der Behandlung des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs angeführt worden sind.

Vorteilhaft ist es, wenn bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die elektrische Anschlusseinrichtung der elektrochromen Glasscheibe über eine Schalteinrichtung mit einer Gleichspannungsquelle verbunden wird, weil diese Beaufschlagung der elektrochromen Glasscheibe mit einer elektrischen Spannung sehr einfach einzurichten ist.

Besonders vorteilhaft ist es jedoch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, wenn von einer ETCS-Fahrzeugeinrichtung bei ihrer Betriebsaufnahme an ihrem elektrischen Ausgang selbsttätig eine elektrische Spannung bereit gestellt wird, die die elektrochrome Glasscheibe in einen opaken Zustand versetzt.

Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist in

Figur 1 von einem nicht weiter gezeigten Schienenfahrzeug schematisch seine ETCS-Fahrzeugeinrichtung dargestellt, die einerseits mit einer ETCS-Führerstands- anzeige und andererseits mit einer Tachometer- Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung verbunden ist, wobei ein konventioneller Betrieb des Schienenfahrzeugs angenommen ist, und in

Figur 2 dieselbe Konfiguration wie in Figur 1 - jedoch bei

ETCS-Betrieb - dargestellt ist.

Die Figuren 1 und 2 zeigen eine schematisch dargestellte ETCS-Fahrzeugeinrichtung 1, die mit einem elektrischen Ausgang 2 versehen ist und mit diesem Ausgang 2 mit einer nur angedeuteten elektrischen Anschlusseinrichtung 3 einer elektrochromen Glasscheibe 4 einer Tachometer-Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung 5 verbunden ist. Andererseits ist die ETCS-Fahrzeugeinrichtung 1 über eine Busverbindung 6 auch mit einer ETCS-Führerstandsanzeige 7 mit einer ETCS- Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung 8 verbunden.

In dem in Figur 1 dargestellten Zustand ist die ETCS- Fahrzeugeinrichtung 1 nicht aktiv, weil das Schienenfahrzeug im konventionellen Bahnbetrieb verkehrt. Am elektrischen Ausgang 2 der ETCS-Fahrzeugeinrichtung 1 ist dann eine Gleichspannung nicht vorhanden, so dass auch die elektrische An ¬ schlusseinrichtung 3 der elektrochromen Glasscheibe 4 nicht mit einer Gleichspannung beaufschlagt ist; die elektrochrome Glasscheibe 4 ist damit durchsichtig, und die Tachometer- Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung 5 kann vom Fahrzeugführer gut abgelesen werden. Die ETCS-Geschwindigkeitsanzeige- einrichtung 8 bleibt dunkel ohne jegliche Anzeige. In Abweichung von dem Zustand des Schienenfahrzeugs gemäß Fi ¬ gur 1 ist in der Figur 2 unter Beibehaltung der Bezugszeichen der Figur 1 das Schienenfahrzeug in einem Zustand darge ¬ stellt, indem es sich im ETCS-Betrieb bewegt. In diesem Fall wird an dem elektrischen Ausgang 2 der ETCS-Fahrzeugein- richtung 1 eine Gleichspannung erzeugt, die die elektrische Anschlusseinrichtung der elektrochromen Glasscheibe 4 beaufschlagt und diese opak werden lässt. Die Tachometer- Geschwindigkeitsanzeigeeinrichtung 5 ist dann nicht mehr ablesbar. Dagegen ist die ETCS-Geschwindigkeitsanzeige- einrichtung 8 aktiviert und zeigt - nur schematisch darge ¬ stellt - die Geschwindigkeit des Schienenfahrzeugs an.