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Patent Searching and Data


Title:
RAIL VEHICLE FOR TRANSPORTING PASSENGERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/114580
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a rail vehicle for transporting passengers, comprising a plurality of passenger seats (6), which form seating and are fastened in the rail vehicle. For at least one passenger seat (6), a guiding device is provided for moving the passenger seat (6) in the vertical direction to directly below a ceiling (3) of the rail vehicle and a locking device is provided for locking the passenger seat (6) below the ceiling (3).

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Inventors:
PAFFRATH KLAUS (DE)
STIEGLITZ ANJA (DE)
VRAZALICA ADISA (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/050984
Publication Date:
July 31, 2014
Filing Date:
January 20, 2014
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B61D1/04; B61D33/00
Foreign References:
DE19539788A11997-04-30
KR20120035920A2012-04-16
DE102009004987A12010-07-15
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Claims:
Patentansprüche

1. Schienenfahrzeug für Personenbeförderung, mit einer Mehrzahl Fahrgastsitzen (6), die eine Bestuhlung ausbilden und im Schienenfahrzeug befestigt sind,

dadurch gekennzeichnet, dass

für wenigstens einen Fahrgastsitz (6) eine Führungseinrichtung zum Bewegen des Fahrgastsitzes (6) in vertikaler Richtung unmittelbar unter eine Innendecke (3) des Schienenfahr- zeugs sowie eine Arretierungseinrichtung zum Arretieren des Fahrgastsitzes (6) unter der Innendecke (3) vorgesehen sind.

2. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Fahrgastsitz (6) eine Rückenlehne (1) und eine Sitzfläche (2) aufweist und derart ausgebildet ist, dass die Rückenlehne (1) an die Sitzfläche (2) des Fahrgastsitzes klappbar ist.

3. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Führungseinrichtung als vertikale Haltestange (5) ausge¬ bildet ist.

4. Schienenfahrzeug nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Haltestange (5) an ihrem oberen Ende Rastmittel zur Arre¬ tierung des Fahrgastsitzes (6) aufweist.

5. Schienenfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Führungseinrichtung als vertikal an einer Seitenwand (7) des Schienenfahrzeugs angebrachte Schiene (4) ausgebildet ist . 6. Schienenfahrzeug nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Fahrgastsitz (6) am oberen Ende der Schiene (4)

verspannbar ist.

7. Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass

der Fahrgastsitz (6) ausschließlich über die Führungseinrich- tung befestigt ist.

Description:
Beschreibung

Schienenfahrzeug für Personenbeförderung

Die Erfindung bezieht sich auf ein Schienenfahrzeug für Per ¬ sonenbeförderung, mit einer Mehrzahl Fahrgastsitzen, die eine Bestuhlung ausbilden und im Schienenfahrzeug befestigt sind. Im personenbefördernden Schienenverkehr, insbesondere im Regional- und S-Bahn-Verkehr, unterliegt die Auslastung und Nutzungsart der Schienenfahrzeuge sowohl über einen Tag als auch über die Jahreszeiten gesehen, starken Schwankungen. Zum einen beruhen die Schwankungen auf Stoßzeiten von Berufspendlern, in denen eine maximale Anzahl von Personen zu befördern ist. Eine optimale Innenraumkonfiguration des Schienenfahrzeugs für diese Zwecke sind Fahrgasträume mit großen Stehplatzbereichen und, je nach Fahrzeugkontur, nur wenigen oder gar keinen Sitzplätzen. Eine saisonalbedingte Auslas ¬ tungsschwankung beruht darauf, dass beispielsweise im Sommer oder wetterbedingt eine deutlich gesteigerte Mitnahme von Fahrrädern in den Fahrzeugen nachgefragt ist. Eine optimale Innenraumkonfiguration für solche Zwecke ist eine Mischung aus Fahrradabstellbereichen, die frei von Sitzen sind, und Sitzplatzbereichen .

Außerhalb dieser Sonderauslastungen ist es im Interesse der Fahrgäste und somit auch der Bahnbetreiber, eine möglichst große Anzahl an komfortablen Sitzplätzen anzubieten.

Für die genannten Zwecke ist es bekannt, sog. Mehrzweckberei ¬ che in Fahrzeugen vorzusehen, in denen wegklappbare Fahrgastsitze vorgesehen sind, welche typischer Weise an einer Sei- tenwand des Schienenfahrzeugs montiert sind. Auch ist ein vollständiges Herausnehmen der Sitze möglich, die jedoch dann in vorzuhaltenden Lagerräumen untergebracht werden müssen. Außerdem ist es aus der DE 10 2009 004 987 AI bekannt für Flugzeuge, bei Fahrgastsitzen, deren Sitzfläche gegen die Rü ¬ ckenfläche zu klappen, um dann die Fahrgastsitze ineinander zu schieben. Bei dieser Vorgehensweise müssen die Fahrgast- sitze nicht ausgebaut werden, können jedoch platzsparend zusammengeschoben werden. Es wird jedoch als nachteilig empfunden, dass diese Sitze immer noch eine erhebliche Grundflä ¬ che benötigen, die nicht in anderer Weise nutzbar ist, da sie zum Lagern der Fahrzeugsitze dient.

Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schienenfahrzeug der eingangs genannten Art derart wei ¬ terzuentwickeln, dass die Bestuhlung des Fahrzeuginnenraums aufgrund von Auslastungsschwankungen schnell änderbar ist.

Diese Aufgabe wird bei dem Schienenfahrzeug dadurch gelöst, dass für wenigstens einen Fahrgastsitz eine Führungseinrichtung zum Bewegen des Fahrgastsitzes in vertikaler Richtung unmittelbar unter eine Innendecke des Schienenfahrzeugs sowie eine Arretierungseinrichtung zum Arretieren des Fahrgastsitzes unter der Innendecke vorgesehen sind.

In dieser Weise wird ermöglicht, die im Benutzungsfall des Fahrgastsitzes eingenommene Bodenfläche für eine anderweitige Nutzung vollständig zur Verfügung zu stellen. Als "Lagerraum" für den Fahrgastsitz wird der freie Raumbereich unterhalb der Innendecke genutzt. Dabei sind ggf. einschlägige Vorschriften über geforderte Ganghöhen von wenigstens 1950 mm einzuhalten. Der Fahrgastsitz kann eine Rückenlehne und eine Sitzfläche aufweisen, wobei dann die Rückenlehne an die Sitzfläche des Fahrgastsitzes klappbar ist. Es können somit vollständige Fahrgastsitze, die eine Rückenlehne aufweisen, für die Be ¬ stuhlung des Innenraums des Schienenfahrzeugs verwendet wer- den. Durch die Klappbarkeit des Fahrgastsitzes ist eine platzsparende Unterbringung unter der Innendecke des Schie ¬ nenfahrzeugs möglich. Insbesondere für im mittleren Teil des Innenraums des Schie ¬ nenfahrzeugs befindliche Fahrgastsitze kann die Führungsein ¬ richtung als vertikale Haltestange ausgebildet sein. Im Be ¬ darfsfall wird der Fahrgastsitz entlang der Haltestange nach oben unter die Decke geschoben. Dabei kann die Haltestange an ihrem oberen Ende Rastmittel zur Arretierung des Fahrgastsit ¬ zes aufweisen.

Für an die Seitenwand des Schienenfahrzeugs angrenzende Fahr- gastsitze kann es vorteilhaft sein, dass die Führungseinrich ¬ tung als vertikal an einer Seitenwand des Schienenfahrzeugs angebrachte Schiene ausgebildet ist. Der Fahrzeugsitz wird im Bedarfsfall vertikal entlang der Schiene nach oben geschoben und unmittelbar unterhalb der Innendecke arretiert. Diese Ar- retierung kann bevorzugt dadurch herbeigeführt werden, dass der Fahrgastsitz am oberen Ende der Schiene verspannbar ist.

Der Fahrgastsitz kann ausschließlich über die Führungseinrichtung befestigt sein. Dies würde dann sowohl für seine Be- nutzungsposition über dem Boden des Schienenfahrzeugs als auch für seine Position unterhalb der Innendecke des Schie ¬ nenfahrzeugs gelten. Für beide Positionen sind dann geeignete Arretierungsmittel vorzusehen. Jedoch ist es nicht ausge ¬ schlossen, dass der Fahrzeugsitz in seiner Benutzungsposition über vom Innenraum her zugängliche weitere, lösbare Befesti ¬ gungsmittel beispielsweise zusätzlich am Boden oder der Sei ¬ tenwand des Schienenfahrzeugs angebracht ist, wenn eine er ¬ höhte Fixierung erforderlich erscheint. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen noch näher erläutert. Dabei sind gleichwirkende Komponenten mit denselben Bezugszeichen bezeichnet. Es zeigen: Figur 1 eine Ansicht von oben auf einen Längsabschnitt ei ¬ nes Schienenfahrzeugs, der mit einer Bestuhlung ausgestattet ist, Figur 2 eine Seitenansicht eines Teils des Längsabschnitts eines Schienenfahrzeugs von Figur 1 mit Fahrzeug ¬ sitzen in einer ersten Position, Figur 3 eine Seitenansicht eines Teils des Längsabschnitts von Figur 1 mit Fahrzeugsitzen in einer zweiten Position,

Figur 4 eine Ansicht in Längsrichtung des Längsabschnitts von Figur 1 mit Fahrzeugsitzen in einer dritten Position und

Figur 5 eine Ansicht in Längsrichtung des Längsabschnitts von Figur 1 mit Fahrzeugsitzen in einer vierten Po- sition.

In Figur 1 ist ein Teil einer Bestuhlung eines Innenraums eines Schienenfahrzeugs dargestellt. Jeweils eine Rückenlehne 1 und eine Sitzfläche 2 bilden einen Fahrzeugsitz 6 aus. Im Beispiel der Figur 1 zeigt der dargestellte Längsabschnitt des Schienenfahrzeugs insgesamt 24 Fahrzeugsitze, die jeweils paarweise Rückenlehne 1 an Rückenlehne 1 angeordnet sind. Äu ¬ ßere Fahrzeugsitze 6 grenzen an eine Seitenwand 7 an. Auf ei ¬ ner Innenseite der Seitenwand 7 sind vertikal verlaufende Führungsschienen 4 vorgesehen, an denen die äußeren Fahrzeugsitze 6 in ihrer Benutzungsposition lösbar befestigt sind. Innen liegende Fahrzeugsitze 6 sind demgegenüber an vertikal verlaufenden Haltestangen 5 lösbar befestigt. Sowohl die Führungsschienen 4 als auch die Haltestangen 5 dienen dazu, die Fahrzeugsitze 6 aus einer Benutzungsposition über dem Boden des Schienenfahrzeugs in eine erhöhte Position unterhalb einer Innendecke 3 des Schienenfahrzeugs zu ver ¬ bringen. In diesem Zusammenhang ergibt sich aus Figur 2, dass die Rückenlehnen 1, wie mit Pfeilen angedeutet, derart herun ¬ ter klappbar sind, dass sie auf den Sitzflächen 2 aufliegen. In Figur 3 befinden sich zentral angeordnete Fahrzeugsitze 6 bereits auf der erhöhten Position unterhalb der Innendecke 3. Dazu sind sie entlang der Haltestange 5 bzw. der Führungs ¬ schiene 4 vertikal nach oben bewegt worden. Im Falle der Be- nutzung einer der Haltstangen 5 ist an deren oberem Ende ein Rastmittel zur Arretierung des Fahrgastsitzes 6 vorgesehen. Werden die Führungsschienen 4 eingesetzt, um einen der Fahrgastsitze 6 in die erhöhte Position zu verbringen, kann der Fahrgastsitz 6 am oberen Ende der Führungsschiene 4

verspannbar sein, so dass er seine erhöhte Position beibe ¬ hält. In Figur 3 rechts ist sowohl die eingeklappte Position des Fahrgastsitzes 6 noch in Bodennähe als auch eine Zwi ¬ schenposition und die erhöhte Position veranschaulicht (die letzteren beiden in gestrichelter Darstellung) .

Aus den Figuren 4 und 5 gehen weitere mögliche Anordnungen von Fahrgastsitzen, teilweise in Benutzungsposition, teilweise in erhöhter Position hervor. Ihnen ist gemeinsam, dass einzuhaltende Vorschriften über eine Ganghöhe von wenigstens 1950 mm einzuhalten sind. Da jeder einzelne Fahrzeugsitz 6 einzeln in die erhöhte Position verbringbar ist, lässt sich der in Figur 1 dargestellte Längsabschnitt des Schienenfahr ¬ zeugs in benötigter Art und Weise zur Aufnahme weiterer Fahrgäste oder der Unterbringung von Fahrrädern freisetzen, indem eine geeignete Anzahl und Anordnung von Fahrgastsitzen 6 in die erhöhte Position gebracht wird.