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Patent Searching and Data


Title:
ROLLING APPARATUS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/141033
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a rolling apparatus, comprising a stand, at least two rolls, which are attached to the stand by means of chocks and are displaceable in relation to one another in the axial direction, and at least one axial displacing device (108), which is assigned to a chock of at least one of the rolls and can act on this chock. The axial displacing device (108) has a fixed block, at least one displaceable bending block (112, 113) and at least one displacing cylinder (114), which is assigned to the bending block (112, 113) and by which the bending block (112, 113) can be displaced in relation to the fixed block. The fixed block is of a multi-part form.

Inventors:
REBESCHIES PETER (DE)
BÖCKING SEBASTIAN (DE)
LANGER HENDRIK (DE)
HEHMANN CHRISTIAN (DE)
FICK GUIDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/083214
Publication Date:
July 09, 2020
Filing Date:
December 02, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SMS GROUP GMBH (DE)
International Classes:
B21B13/02; B21B31/18
Foreign References:
AT509455A42011-09-15
DE4417274A11995-11-23
EP1648626B12007-11-14
EP1436104B12005-01-05
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Walzvorrichtung (100), umfassend

ein Gerüst (102),

zumindest zwei Walzen (104-105), die an dem Gerüst (102) mittels Einbaustücken angebracht und in axialer Richtung relativ zueinander verschieblich sind, und

zumindest eine Axialverschiebeeinrichtung (108), die einem Einbaustück von zumindest einer der Walzen (104-105) zugeordnet ist und auf dieses

Einbaustück einwirken kann,

wobei die Axialverschiebeeinrichtung (108) einen Festblock (1 10), zumindest einen verschiebbaren Biegeblock (1 12, 1 13) und zumindest einen dem Biegeblock (1 12, 1 13) zugeordneten Verschiebezylinder (1 14) aufweist, mit dem der Biegeblock relativ zum Festblock (1 10) verschieblich ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Festblock (1 10) mehrteilig ausgebildet ist.

2. Walzvorrichtung (100), umfassend

ein Gerüst (102),

zumindest zwei Walzen (104-105), die an dem Gerüst (102) mittels Einbaustücken angebracht und in axialer Richtung relativ zueinander verschieblich sind, und

zumindest eine Axialverschiebeeinrichtung (108), die einem Einbaustück von zumindest einer der Walzen (104-105) zugeordnet ist und auf dieses

Einbaustück einwirken kann,

wobei die Axialverschiebeeinrichtung (108) einen Festblock (1 10), zumindest einen verschiebbaren Biegeblock (1 12, 1 13) und zumindest einen dem Biegeblock (1 12, 1 13) zugeordneten Verschiebezylinder (1 14) aufweist, mit dem der Biegeblock relativ zum Festblock (1 10) verschieblich ist,

dadurch gekennzeichnet,

io dass außerhalb eines Biegeblocks (1 12, 1 13) der dazu zugeordnete Verschiebezylinder (1 14) an einer mit dem Festblock (1 10) verbundenen Stirnplatte (120) angeflanscht ist, wobei eine Kolbenstange (1 15) des Verschiebezylinders (1 14) in Wechselwirkung mit dem Biegeblock (1 12, 1 13) steht.

3. Walzvorrichtung (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Festblock (1 10) mehrteilig ausgebildet ist. 4. Walzvorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Festblock (1 10) eine mittige Verschiebekonsole (1 16) und getrennt davon zwei separate Flalteleisten (1 17, 1 18) aufweist, die angrenzend zur Verschiebekonsole (1 16) jeweils oberhalb und unterhalb davon angeordnet sind.

5. Walzvorrichtung (100) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mittige Verschiebekonsole (1 16) als Einzelteil insbesondere in Form eines Schmiedeteils ausgebildet ist, vorzugsweise, dass die mittige Verschiebe konsole (1 16) aus insbesondere geschmiedeten Stangenmaterial hergestellt ist.

6. Walzvorrichtung (100) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Flalteleisten (1 17, 1 18) jeweils als Einfachteile insbesondere aus Blech hergestellt sind.

7. Walzvorrichtung (100) nach einem Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, dass die Flalteleisten (1 17, 1 18) an Flolmen (103) eines Ständers des Gerüsts (102) montiert sind. 8. Walzvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, dass die Axialverschiebeeinrichtung (108) einen oberen Biegeblock (1 12) und einen unteren Biegeblock (1 13) aufweist, wobei diese beiden Biegeblöcke (1 12, 1 13) jeweils zwischen der Verschiebekonsole (1 16) und der oberen bzw. unteren Halteleiste (1 17, 118) angeordnet sind.

9. Walzvorrichtung (100) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass dem oberen Biegeblock (1 12) und dem unteren Biegeblock (1 13) jeweils ein separater Verschiebezylinder (114) zugeordnet ist.

10. Walzvorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass außerhalb eines Biegeblocks (1 12, 1 13) der dazu zugeordnete Verschiebezylinder (1 14) an einer mit dem Festblock (1 10) verbundenen Stirnplatte (120) angeflanscht ist, wobei eine Kolbenstange (1 15) des Verschiebezylinders (1 14) in Wechselwirkung mit dem Biegeblock (1 12, 1 13) steht. 1 1. Walzvorrichtung (100) nach Anspruch 2 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschiebezylinder (1 14) mit einer festen Verrohrung zwecks Zufuhr von Betriebsmitteln insbesondere in Form von Hydrauliköl ausgestattet ist.

12. Walzvorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Biegeblock (1 12, 1 13) und der diesem zugeordnete

Verschiebezylinder (114) modular aufgebaut sind und jeweils als eigenständige Bauelemente ausgebildet sind.

Description:
Walzvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Walzvorrichtung mit einem Gerüst, zumindest zwei Walzen, die an dem Gerüst mittels Einbaustücken angebracht und in axialer Richtung relativ zueinander verschieblich sind, und zumindest einer Axialverschiebeeinrichtung, die einem Einbaustück von zumindest einer der Walzen zugeordnet ist und auf dieses Einbaustück einwirken kann. Die Axialverschiebeeinrichtung umfasst einen Festblock, einen verschiebbaren Biegeblock und einen Verschiebezylinder, mit dem der Biegeblock relativ zum Festblock verschoben werden kann.

Nach dem Stand der Technik können bei Walzvorrichtungen Walzen (z.B. Arbeitswalzen und/oder Stützwalzen) eingesetzt werden, die axial gegeneinander verschoben werden, um dadurch unterschiedliche Walzspaltsprofile einzustellen. Dies ist beispielsweise aus EP 1 648 626 B1 oder EP 1 436 104 B1 bekannt. Hierbei kommt eine Axialverschiebeeinrichtung zum Einsatz, die z.B. auf die Arbeitswalzen einer Walzvorrichtung bzw. auf deren Arbeitswalzeneinbaustücke einwirken kann, zwecks der genannten Verschiebung z.B. der Arbeitswalzen. In den Figuren 4 und 5 ist eine herkömmliche Axialverschiebeeinrichtung 8 einer Walzvorrichtung gezeigt. Diese Einrichtung umfasst einen einteiligen Festblock 10 (vgl. Fig. 4) mit einem mittigen Führungssteg 11 , der horizontal verläuft. Oberhalb und unterhalb dieses Führungsstegs sind an dem Festblock 10 Halteleisten 17, 18 ausgebildet. Der einteilige Festblock 10, der aus dem mittigen Führungssteg 1 1 und den beiden Halteleisten 17, 18 besteht, ist als T-förmiges Schmiedeteil hergestellt.

Die herkömmliche Axialverschiebeeinrichtung 8 weist einen oberen Biegeblock 12 und einen unteren Biegeblock 13 auf. Diese Biegeblöcke 12, 13 sind jeweils beiderseits des mittigen Führungsstegs 1 1 des Festblocks 10 angeordnet, und zwischen dem Führungssteg 1 1 und den äußeren Halteleisten 17, 18 verschieblich geführt. Innerhalb der Biegeblöcke 12, 13 sind jeweils Verschiebezylinder 14 aufgenommen, deren Kolbenstangen 15 mit einer an dem Festblock 10 angebrachten Stirnplatte 20 fest verbunden sind. Durch eine Betätigung dieser Verschiebezylinder 14 wird eine Verschiebung der beiden Biegeblöcke 12, 13 relativ zum Festblock 10 bzw. dessen mittigen Führungssteg 1 1 erreicht. Dies ist in der Perspektivansicht von Fig. 5 veranschaulicht.

Bei der herkömmlichen Axialverschiebeeinrichtung 8 gemäß der Fig. 4-5ist der Festblock 10 wie erläutert einteilig ausgeführt, in der Regel als Schmiedestück, mit dem Nachteil von hohen Rohteilkosten und einer eingeschränkten Verfügbarkeit bei eventuellem Reparaturbedarf. Flinzu tritt, dass Fertigung und Montage dieses einteiligen Festblocks 10 aufwendig sind. Die Auslegung dieses Schmiedeteils orientiert sich nämlich an dem hochbelasteten Führungssteg 1 1 , entlang dessen die beiden Biegeblöcke 12, 13 verschieblich geführt sind.

Ein weiterer Nachteil dieser herkömmlichen Axialverschiebeeinrichtung 8 besteht darin, dass die Verschiebezylinder innerhalb der beweglichen Biegeblöcke 12, 13 integriert sind. Dies macht Schlauchanschlüsse für diese Verschiebezylinder erforderlich, zwecks einer Zuführung von notwendigen Betriebsmitteln (z.B. Hyd rauliköl). Die Integration der Verschiebezylinder innerhalb der Biegeblöcke führt auch dazu, dass diese Blöcke entsprechend des Flubes der Verschiebezylinder lang bauen und somit nachteilig einen großen Bauraum beanspruchen. Eine Wartung bzw. Instandsetzung der Verschiebezylinder erfordert eine Demontage der Biegeblöcke, wobei das Axial-Verschiebesystem nahezu vollständig mithilfe einer Ausbauvorrichtung demontiert werden muss. Auch dies führt nachteilig zu hohen Kosten.

Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Walzvorrichtung zu schaffen, bei der eine Axialverschiebeeinrichtung zur Verstellung der Walzen mit geringerem Aufwand und preiswerter herstellbar ist. Diese Aufgabe wird durch eine mit den Merkmalen von Anspruch 1 und Anspruch 2 angegebene Walzvorrichtung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert. Eine Walzvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung dient dazu, einen Walzspaltes im Walzbetrieb variabel einstellen zu können. Eine solche Walzvorrichtung umfasst ein Gerüst, zumindest zwei Walzen, die an dem Gerüst mittels Einbaustücken angebracht und in axialer Richtung relativ zueinander verschoben werden können, und zumindest eine Axialverschiebeeinrichtung, die einem Einbaustück von zumindest einer der Walzen zugeordnet ist und auf dieses Einbaustück einwirken kann. Die Axialverschiebeeinrichtung weist einen Festblock, zumindest einen verschiebbaren Biegeblock und zumindest einen dem Biegeblock zugeordneten Verschiebezylinder auf, mit dem der Biegeblock relativ zum Festblock verschieblich ist. Der Festblock ist mehrteilig ausgebildet.

Der Erfindung liegt die wesentliche Erkenntnis zugrunde, dass es aufgrund der mehrteiligen Ausführung des Festblocks möglich ist, lediglich dessen Mittelteil, der zur Führung und Aufnahme der verschieblichen Biegeblöcke dient, entsprechend auszulegen. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn der Festblock - als Mittelteil - eine mittige Verschiebekonsole aufweist, welche die erforderlichen Eigenschaften zum Flalten und Führen der Biegeblöcke hat. Beispielsweise kann diese Verschiebe konsole als Einzelteil insbesondere in Form eines Schmiedeteils ausgebildet oder aus geschmiedeten Stangenmaterial hergestellt sein. Demgegenüber können die Randbereiche des Festblocks, die getrennt von der Verschiebekonsole als Flalteleisten ausgebildet sein können, als separate Einfachteile insbesondere aus preiswertem Blech hergestellt sein, weil diese Flalteleisten - ihrem Namen entsprechend - lediglich eine Flaltefunktion der Biegeblöcke übernehmen. Somit umfasst der mehrteilige Festblock drei funktionale Bereiche, die im Einzelnen aus der Verschiebekonsole und den beiden äußeren (oberen + unteren) Flalteleisten gebildet sind.

Durch die vorstehend erläuterte Mehrteiligkeit des Festblocks werden einerseits dessen Rohteilkosten reduziert, da auf Standardabmessungen bzw. Standardmaterial in Form von Flalbzeugen zurückgegriffen werden kann, und andererseits auch die Montagekosten für die Axialverschiebeeinrichtung vermindert, weil die Montage dank der kleineren Bauteile erleichtert ist. Des Weiteren werden für die Walzvorrichtung kleinere Ständerfensterspiele erreicht, da eine Aufsummierung der Festblocktoleranzen entfällt. Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung umfasst die Walz vorrichtung ein Gerüst, zumindest zwei Walzen, die an dem Gerüst mittels Einbaustücken angebracht und in axialer Richtung relativ zueinander verschoben werden können sind, und zumindest eine Axialverschiebeeinrichtung, die einem Einbaustück von zumindest einer der Walzen zugeordnet ist und auf dieses Einbau- stück einwirken kann, wobei die Axialverschiebeeinrichtung einen Festblock, zumindest einen verschiebbaren Biegeblock und zumindest einen dem Biegeblock zugeordneten Verschiebezylinder aufweist, mit dem der Biegeblock relativ zum Festblock verschoben werden kann. Außerhalb eines Biegeblocks ist der dazu zugeordnete Verschiebezylinder an einer mit dem Festblock verbundenen Stirnplatte angeflanscht, wobei eine Kolbenstange des Verschiebezylinders in Wechselwirkung mit dem Biegeblock steht.

Bei der zuletzt genannten Ausführungsform der Erfindung besteht der wesentliche Vorteil darin, dass es sich bei den hierbei eingesetzten Verschiebezylindern um Standardzylinder handeln kann, die preiswert als Zukaufteil beschafft werden können. Flierdurch können diese Verschiebezylinder als Reserveteil vorgehalten werden, was zu einer verbesserten Wartungs - und Reparaturfreundlichkeit für die Erfindung führt. Ein weiterer Vorteil dieser externen Anordnung der Verschiebezylinder, d.h. außerhalb der Biegeblöcke, besteht darin, dass damit eine axiale Länge der Biegeblöcke in Richtung von deren Verschieberichtung kleiner gewählt werden kann, weil diese Länge nahezu unabhängig vom Verschiebehub ist. Flierdurch wird vorteilhaft eine kompaktere Bauweise für die Biegeblöcke erreicht.

Die vorstehend erläuterte externe Anordnung der Verschiebezylinder an der Stirnplatte des Festblocks ist im Sinne der vorliegenden Erfindung derart zu verstehen, dass hierdurch ein modularer Aufbau einerseits der Biegeblöcke und andererseits der Verschiebezylinder erreicht wird, so dass diese Elemente eigenständige Baueinheiten bilden. In dieser Weise ist es möglich, den Verschiebe hub durch den Tausch des Verschiebezylinders zu variieren, ohne die Biegeblöcke modifizieren zu müssen. Hierdurch wird eine Montage und Demontage der vorstehend genannten Baueinheiten erleichtert.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass ein Verschiebezylinder, vorzugsweise die Verschiebezylinder, (jeweils) mit einer festen Verrohrung ausgestattet ist/sind, zwecks einer Zufuhr von Betriebsmitteln, zum Beispiel Hydrauliköl. Hierdurch wird ein permanenter Anschluss der Verschiebe- Zylinder an eine Versorgungseinheit für die Betriebsmittel erreicht, wobei nachteilige Schlauchanschlüsse, die ggf. von den Verschiebezylindern zu trennen sind, entfallen.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann außerhalb eines Biegeblocks der dazu zugeordnete Verschiebezylinder an einer mit dem Festblock verbundenen Stirnplatte angeflanscht sein, wobei eine Kolbenstange des Verschiebezylinders in Wechselwirkung mit dem Biegeblock steht. Die Vorteile einer solchen Anordnung des Verschiebezylinders sind vorstehend bereits im Zusammenhang mit der entsprechenden alternativen Ausführungsform der Erfindung dargelegt worden, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen hierauf verwiesen werden darf.

Weitere Vorteile der Erfindung werden durch folgende Aspekte begründet:

Bessere Zugänglichkeit und kompaktere Bauweise, dank der erläuterten Mehrteiligkeit des Festblocks;

Bedingt durch die Aufteilung des Festblocks in drei funktionale Bereiche (nämlich (i) Verschiebekonsole, und (ii) und (iii) obere + untere Halteleisten) können den Belastungen entsprechend gezielt geeignete Werkstoffe und Fertigungsverfahren ausgewählt werden;

- Verbesserte Wartung und Montage, dank einer Gewichtsreduktion der einzelnen Bauteile.

Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer schematisch vereinfachten Zeichnung im Detail beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine Perspektivansicht auf zwei seitliche Holme einer erfindungsgemäßen

Walzvorrichtung,

Fig. 2 eine Perspektivansicht eines Festblocks, als Teil einer Axialverschiebe- einrichtung, die bei der Walzvorrichtung von Fig. 1 eingesetzt wird,

Fig. 3 eine Perspektivansicht einer Axialverschiebeeinrichtung, die bei der

Walzvorrichtung von Fig. 1 eingesetzt wird, und

Fig. 4-5 verschiedene Ansichten einer herkömmlichen Axialverschiebeeinrichtung und von Teilen davon.

Nachstehend ist unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 3 eine bevorzugte Ausführungs form einer erfindungsgemäßen Walzvorrichtung 100 dargestellt und erläutert, bei der mittels einer Axialverschiebeeinrichtung 108 (vgl. Fig. 3) ein (nicht gezeigter) Walzspalt im Walzbetrieb der Walzvorrichtung 100 variabel eingestellt werden kann. Gleiche Merkmale in der Zeichnung sind jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen. An dieser Stelle wird gesondert darauf hingewiesen, dass die Zeichnung lediglich vereinfacht und insbesondere ohne Maßstab dargestellt ist. Fig. 1 zeigt beispielhaft die Walzvorrichtung 100, die als sogenannte Quarto-Anlage ausgebildet ist, bei der an einem Gerüst 102 zwei Arbeitswalzen 104, 105 und angrenzend hierzu zwei (nicht gezeigte) Stützwalzenvorgesehen sind. Alternativ hierzu ist auch eine andere Anzahl von Walzen möglich, z.B. in Form einer Sexto- Anlage, bei der zwischen den Arbeitswalzen und den Stützwalzen noch zusätzliche Zwischenwalzen vorgesehen sind. Jedenfalls wird zwischen den Arbeitswalzen 104, 105 ein Walzspalt für das zu walzende Gut bzw. Metallband ausgebildet. Das Profil dieses Walzenspalts wird durch eine Anstellung der Arbeitswalzen 104, 105 eingestellt. Hierbei kann das Profil des Walzenspalts mithilfe der Axialverschiebeeinrichtung 108 geeignet eingestellt werden.

Ausweislich der Darstellung in Fig. 1 sind in dem Gerüst 102 der Walzvorrichtung 100 die beiden Arbeitswalzen 104, 105 gehalten, wobei ebenfalls die Holme 9 eines Ständers dieses Gerüsts 102 gezeigt sind. Zumindest eine der Arbeitswalzen 104, 105 kann in Richtung ihrer Axialerstreckung durch die Axialverschiebeeinrichtung 108 verschoben werden. Nachfolgend sind weitere Details dieser Axialverschiebe einrichtung 108 ausführlich erläutert.

Die Axialverschiebeeinrichtung 108 - wie aus der Perspektivansicht von Fig. 2 ersichtlich - umfasst einen Festblock 1 10, der mehrteilig ausgebildet ist, nämlich in Form einer mittigen Verschiebekonsole 1 16 und getrennt davon zwei separaten Flalteleisten in Form einer oberen Halteleiste 1 17 und einer unteren Halteleiste 1 18. Die Flalteleisten 1 17, 1 18 sind an den Walzenständern des Gerüstes 103 der Walzvorrichtung 100 (vgl. Fig. 1 ) montiert.

Die Axialverschiebeeinrichtung 108 umfasst verschiebliche Biegeblöcke, nämlich einen oberen Biegeblock 1 12 und einen unteren Biegeblock 1 13, wobei diese Biegeblöcke 1 12, 1 13 entlang der Verschiebekonsole 1 16 verschieblich geführt sind. Im Einzelnen ist der oberen Biegeblock 1 12 zwischen der Verschiebekonsole 116 und der oberen Halteleiste 1 17 angeordnet, wobei der unteren Biegeblock 1 13 zwischen der Verschiebekonsole 1 16 und der unteren Halteleiste 1 18 angeordnet ist. Dies ist in der Perspektivansicht von Fig. 3 gezeigt.

Zum Verschieben der Biegeblöcke 1 12, 1 13 entlang der Verschiebekonsole 1 16 sind jeweils Verschiebezylinder 1 14 vorgesehen, die jeweils außerhalb der Biegeblöcke 1 12, 1 13 angeordnet und an einer mit dem Festblock 1 10 verbundenen Stirnplatte 120 angeflanscht sind. Die Kolbenstangen der Verschiebezylinder 1 14 durchsetzen die Stirnplatte 120 und sind an den Biegeblöcken 1 12, 1 13 befestigt. Durch eine Aktuierung der Verschiebezylinder 1 14 wird erreicht, dass die Biegeblöcke 1 12, 1 13 bestimmungsgemäß entlang der Verschiebekonsole 116 bzw. relativ dazu verschoben werden.

An dieser Stelle darf gesondert darauf hingewiesen werden, dass das Merkmal, wonach eine Kolbenstange 1 15 (vgl. Fig. 3) eines Verschiebezylinders 1 14 in Wechselwirkung mit einem (zugeordneten) Biegeblock 1 12, 1 13 steht, in der Weise zu verstehen ist, dass die Kolbenstange 1 15 - wie soeben erläutert - mit einer Stirnseite davon fest mit dem Biegeblock 1 12, 1 13 verbunden ist. In Folge dessen wird der Biegeblock 1 12, 1 13 bei einer translatorischen Bewegung der Kolbenstange 1 15 synchron hierzu entlang der Verschiebekonsole 1 16 verschoben, nämlich in beiden Richtungen.

Die Biegeblöcke 1 12, 1 13 der Axialverschiebeeinrichtung 108 können (nicht gezeigten) Arbeitswalzeneinbaustücken zugeordnet sein und bei einer Aktuierung der Verschiebezylinder 1 14 auf diese Einbaustücke einwirken. Somit führt ein Verschieben der Biegeblöcke 1 12, 1 13 zu einer entsprechenden axialen Verschiebung der Arbeitswalzen 104, 105, wodurch ein gewünschtes Profil des Walzspaltes erreicht wird.

In den Biegeblöcken 1 12, 1 13 ist jeweils ein Biegezylinder 122 aufgenommen (vgl. Fig. 3), mit dem eine gezielte Biegung einer zugeordneten Arbeitswalze erreicht wird. In der Darstellung von Fig. 3 ist lediglich der Kopf eines solchen Biegezylinders 122 zu erkennen.

Eine Versorgung der Verschiebezylinder 1 14 mit Betriebsmitteln, insbesondere mit Hydrauliköl, kann durch eine (nicht gezeigte) Verrohrung erreicht werden, die vorzugsweise fest bzw. permanent mit den Verschiebezylindern 1 14 verbunden ist.

Die Biegeblöcke 112, 113 einerseits und die Verschiebezylinder 114 andererseits sind modular aufgebaut und dadurch als eigenständige Baueinheiten ausgebildet. Dies ermöglicht eine einfache und preiswerte Montage der Axialverschiebeeinrichtung 108, und bei Bedarf auch einen möglichen Austausch dieser Baueinheiten im Falle von notwendigen Reparaturen oder Wartungen der erfindungsgemäßen Walzvorrichtung 100. Bezugszeichenliste

100 Walzvorrichtung

102 Gerüst

103 Holme (eines Ständers des Gerüsts 102)

104-105 Walzen

108 Axialverschiebeeinrichtung

110 Festblock

112 oberer Biegeblock

113 unterer Biegeblock

114 Verschiebezylinder

115 Kolbenstange (eines Verschiebezylinders 114)

116 mittige Verschiebekonsole

117 obere Halteleiste

118 untere Halteleiste

120 Stirnplatte (des Festblocks 110)

122 Biegezylinder