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Title:
SAFETY CONCEPT FOR A TRANSMISSION ACTUATOR DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/096126
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a transmission actuator device (10) having a plurality of valves (12, 14) and having a controller (16) which is designed to actuate the plurality of valves (12, 14). According to the invention there is provision for the transmission actuator device to have an interface (20) for a further controller (18) which is primarily provided for actuating components (22) other than the transmission actuator device (10), wherein at least a number of valves (12, 14) of the plurality of valves (12, 14) can be actuated by means of the interface (20). Furthermore, the invention relates to a motor vehicle component (18), in particular a vehicle guiding computer (18), a system for actuating a transmission actuator device and a method for bringing about a fail-safe state in a transmission actuator device.

Inventors:
BEYSE THORSTEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/001443
Publication Date:
August 30, 2007
Filing Date:
February 20, 2007
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME (DE)
BEYSE THORSTEN (DE)
International Classes:
F16H61/12
Foreign References:
DE19957151A12001-06-07
Attorney, Agent or Firm:
MATTUSCH, Gundula (DE)
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Claims:

Ansprüche

1. Getriebestellvorrichtung (10) mit einer Mehrzahl von Ventilen (12, 14) und mit einem Controller (16) , der dazu ausgelegt ist, die Mehrzahl von Ventilen (12, 14) anzusteuern, dadurch gekennzeichnet, dass Sie eine Schnittstelle (20) für einen weiteren Controller (18) aufweist, der primär zur Ansteuerung von anderen Komponenten (22) als der Getriebestellvorrichtung (10) vorgesehen ist, wobei über die Schnittstelle (20) zumindest einige Ventile (12, 14) der Mehrzahl von Ventilen (12, 14) angesteuert werden können .

2. Getriebestellvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie über die Schnittstelle (20) zumindest ein Signal (24) empfangen kann, das anzeigt, ob der weitere Controller (18) ordnungsgemäß ar- beitet, und dass sie ein weiteres Signal (36) erzeugen kann, das anzeigt, ob der Controller ordnungsgemäß arbeitet.

3. Getriebestellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung von zumindest einigen Ventilen (12, 14) der Mehrzahl von Ventilen

(12, 14) über eine Zugriffskontrolleinrichtung (26) er- folgt .

4. Getriebestellvorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Controller (16) zur Ansteuerung der Ventile (12, 14) Ansteuersignale (Anst_A_MV_l, Anst_A_MV_2) erzeugt, dass der weitere Controller zur Ansteuerung der Ventile (12, 14) weitere Ansteuersignale (Anst_B_MV_l, Anst_B_MV_2) erzeugt, und dass die Zugriffskontrolleinrichtung (26) auf der Grundlage des Signals (24) , des weiteren Signals (36) , der Ansteuersignale (Anst_A_MV_l , Anst_A_MV_2) und der weitern Ansteuersignale (Anst_B_MV_l, Anst_B_MV_2) Ventilan- steuerungssignale (Anst_MV_l, Anst_MV_2) bilden kann.

5. Getriebestellvorrichtung (10) nach einem der vorher- gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Controller (18) Bestandteil einer Kraftfahrzeugkomponente, insbesondere in Form eines Fahrzeugführungsrechners (18), ist oder diese bildet.

6. Kraftfahrzeugkomponente (18), insbesondere Fahrzeugführungsrechner (18) , die primär zur Ansteuerung von anderen Komponenten (22) eines Kraftfahrzeuges als einer Getriebestellvorrichtung (10) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie dazu ausgelegt ist, zumindest

einige Ventile (12, 14) einer Mehrzahl von Ventilen (12, 14) der Getriebestellvorrichtung (10) zumindest dann anzusteuern, wenn ein der Getriebestellvorrichtung (10) zugeordneter Controller (16) zumindest ein Ventil der Mehrzahl von Ventilen (12, 14) nicht erfolgreich ansteuern kann.

7. Kraftfahrzeugkomponente (18) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Kraftfahrzeugkompo- nenten-Schnittstelle (28) aufweist, über die sie die zumindest einigen Ventile (12, 14) der Mehrzahl von Ventilen (12, 14) der Getriebestellvorrichtung (10) ansteuern kann.

8. Kraftfahrzeugkomponente (18) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftfahrzeugkomponenten- Schnittstelle (28) zum Empfang von zumindest einem von der Getriebestellvorrichtung (10) bereitgestellten Signal (42) ausgelegt ist, über das die Kraftfahrzeugkomponente (18) auf Zustände in der Getriebestellvorrichtung (10) schließen kann.

9. System zur Ansteuerung einer Getriebestellvorrichtung (10) , mit einem Controller (16) und einem zu diesem zumindest teilweise redundanten weiteren Controller (18) , dadurch gekennzeichnet, dass der Controller (16) der Getriebestellvorrichtung (10) baulich zugeordnet und der weitere Controller (18) räumlich beabstandet von der Getriebestellvorrichtung (10) angeordnet ist.

10. System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Controller (18) Bestandteil einer Kraftfahrzeugkomponente (18) , insbesondere eines Fahrzeugführungs- rechner (18), ist oder diese bildet.

11. Verfahren zur Herstellung eines Fail-Safe-Zustandes in einer Getriebestellvorrichtung (10) , dadurch gekennzeichnet, dass es einen der beiden folgenden Schritte umfasst :

Ansteuern von zumindest einigen Ventilen (12, 14) einer Mehrzahl von Ventilen (12, 14) der Getriebestellvorrichtung durch einen weiteren Controller (18) , der außerhalb der Getriebestellvorrichtung (10) und primär dazu vorgesehen ist, andere Komponenten (22) anzusteuern, wenn ein der Getriebestellvorrichtung (10) zugeordneter Controller (16) zumindest ein Ventil der Mehrzahl von Ventilen (12, 14) nicht erfolgreich ansteuern kann, oder

Ansteuern von zumindest einigen Ventilen (12, 14) einer Mehrzahl von Ventilen (12, 14) der Getriebestellvorrichtung (10) durch einen der Getriebestellvorrichtung (10) baulich zugeordneten Controller (16), wenn ein weiterer Controller (18), der außerhalb der Getriebestellvorrichtung (10) und primär dazu vorgesehene ist, andere Komponenten (22) anzusteuern, zumindest ein Ventil der Mehrzahl von Ventilen (12, 14) nicht erfolgreich ansteuern kann.

Description:

Sicherheitskonzept für eine Getriebestellvorrichtung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Getriebestellvorrichtung mit einer Mehrzahl von Ventilen und mit einem Controller, der dazu ausgelegt ist, die Mehrzahl von Ventilen anzusteuern. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Kraftfahrzeugkomponente, insbesondere einen Fahrzeugführungsrechner, die primär zur Ansteuerung von anderen Komponenten eines Kraftfahrzeuges als einer Getriebestellvorrichtung vorgesehen ist, und ein System zur Ansteuerung einer Getriebestellvorrichtung, mit einem Controller und einem zu diesem zumindest teilweise redundanten weiteren Controller. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Fail-Safe-Zustandes in einer Getriebestellvorrichtung.

Es sind sowohl hydraulisch als auch pneumatisch betriebene Getriebestellvorrichtungen bekannt, wobei Letztere insbesondere auf dem Nutzfahrzeugsektor eingesetzt werden. Dabei steuert zumindest ein der Getriebestellvorrichtung zugeordneter Controller Ventile, insbesondere Magnetventile, derart an, dass Kolben durch das jeweilige

Druckmittel in verschiedene Stellungen gebracht werden. Aus der Kombination der verschiedenen Kolbenstellungen ergibt sich ein bestimmtes übersetzungsverhältnis beziehungsweise ein bestimmter Gang. Da über das übersetzungs- Verhältnis die Geschwindigkeit des Fahrzeugs beeinflusst werden kann, erfüllt der Controller der Getriebestellvorrichtung eine sicherheitsrelevante Aufgabe. Dies gilt insbesondere in Fällen, in denen der Controller der Getriebestellvorrichtung nicht nur die Kolbenstellungen steuert oder regelt sondern auch die Kupplung des Fahrzeugs, über die der Kraftfluss zum Motor geöffnet oder geschlossen werden kann. Aufgrund der sicherheitsrelevanten Funktion des Controllers der Getriebestellvorrichtung ist es erforderlich, dass im Falle eines Elektronik-De- fekts oder eines Elektronik-Ausfalls ein Fail-Safe-Zu- stand erreicht wird.

Bei hydraulisch angetriebenen Getriebestellvorrichtungen ist es in einigen Fällen möglich, den Fail-Safe-Zustand im Falle eines Elektronik-Defekts oder -Ausfalls durch die Hydraulik sicherzustellen. In diesen Fällen kann auf redundante Elektronikstrukturen verzichtet werden, da ein Elektronik-Ausfall nicht zu einem sicherheitskritischen Zustand führt .

Bei pneumatisch angetriebenen Getriebestellvorrichtungen kann der Fail-Safe-Zustand in der Regel nicht durch die Pneumatik alleine erreicht werden. Daher werden insbesondere im Zusammenhang mit pneumatisch angetriebenen Ge-

triebestellvorrichtungen zumindest einige Elektronikstrukturen redundant vorgesehen.

Figur 1 zeigt eine derartige mit redundanten Elektronik- Strukturen ausgestatte Getriebestellvorrichtung gemäß dem Stand der Technik in schematischer Blockschaltbilddarstellung. Die bekannte, in Figur 1 dargestellte Getriebestellvorrichtung 10' umfasst eine Mehrzahl von Magnetventilen, von denen nur die Ventile 12' und 14" dargestellt sind. Die Ventile 12 ', 14' werden über eine Zugriffskontrolleinrichtung 26' von einem Controller 16' und einem weiteren Controller 18' angesteuert. Der Controller 16' wird von einem Watchdog 32', d.h. einer Einheit zur überwachung der ordnungsgemäßen Funktion eines (Mikro-) Cont- rollers, überwacht, der zu diesem Zweck Signal 30' mit der Controller 16' austauscht. Kommt der Watchdog 32' zu dem Ergebnis, dass der Controller 16' ordnungsgemäß funktioniert, so teilt er dies der Zugriffskontrolleinrichtung 26' über ein Freigabesignal 36' mit. In ähnlicher Weise wird der weitere Controller 18' von einem weiteren Watchdog 18' überwacht, der zu diesem Zeck Signale 24' mit dem weitern Controller 18' austauscht. Kommt der weitere Watchdog 18' zu dem Ergebnis, dass der weitere Controller 18' ordnungsgemäß funktioniert, so teilt er dies der Zugriffskontrolleinrichtung 26' über ein weiteres Freigabesignal 38' mit. Der Controller 16' und der weitere Controller 18' sind dazu in der Lage Signale 40' auszutauschen, beispielsweise um Funktionsweise aneinander anzupassen oder um Informationen auszutauschen, die

nur einer der Controller 16', 18' erhält. Weiterhin kann der erste Controller 16' Signale 44' mit der Zugriffkontrolleinrichtung 26' austauschen, während der weitere Controller 18' Signale 42' mit der Zugriffskontrollein- richtung 26' austauschen kann. über die Signale 42', 44' können der Controller 16' und der weitere Controller 18' beispielsweise auf den aktuellen Zustand der Getriebe- Stellvorrichtung schließen. Der Controller 16' liefert ein Ansteuersignal Anst_A_MV_l , das für die Ansteuerung des Ventils 12' vorgesehen ist, und ein Ansteuersignal Anst_A_MV_2 ' , das zur Ansteuerung des Ventils 14 ' vorgesehen ist. Der weitere Controller 18' liefert ein Ansteuersignal Anst_B_MV_l ' , das ebenfalls zur Ansteuerung des Ventils 12' vorgesehen ist, und ein Ansteuersignal Anst_B_MV_2 ' , das ebenfalls zur Ansteuerung des Ventils 14' vorgesehen ist. Wenn der Watchdog 32' und der Watch- dog 34' die Freigabesignale 36', 38' anlegen, nimmt die Zugriffskontrolleinrichtung 26' auf der Grundlage der ihre vorliegenden Informationen eine Plausibilitätsprü- fung der Ansteuersignale Anst_A_MV_l ' und Anst_B_MV_l ' bzw. Anst_A_MV_2 ' und Anst_B_MV_2 ' vor und leitet ein Ventilansteuersignal Anst_MV_l ' an das Ventil 12' und ein Ventilansteuersignal Anst_MV_2 ' an das Ventil 14' weiter, wenn die Plausibilitätsprüfung bestanden wurde. Somit bilden der Controller 16' und der weitere Controller 18' eine redundante Struktur, die gewährleistet, dass ein Fail-Safe-Zustand (oder ein Notbetrieb) auch dann erreicht werden kann, wenn der Controller 16' oder der weitere Controller 18 ' ganz oder teilweise ausfällt .

Insbesondere wenn der Controller 16 ' und der weitere Controller 18' auf einer gemeinsamen Platine angeordnet sind, sind jedoch auch bei dieser Lösung Fehler denkbar, bei denen der Controller 16' und der Controller 18' gleichzeitig ausfallen, so dass ein sicherheitskritischer Zustand eintritt . Darüber hinaus ist das Vorsehen von zwei redundanten Controllern mit hohen Kosten verbunden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicher- heitskonzept für eine Getriebestellvorrichtung anzugeben, mit dem die Sicherheit erhöht und die Kosten gesenkt werden können.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.

Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Die erfindungsgemäße Getriebestellvorrichtung baut auf dem gattungsgemäßen Stand der Technik dadurch auf, dass sie eine Schnittstelle für einen weiteren Controller aufweist, der primär zur Ansteuerung von anderen Komponenten als der Getriebestellvorrichtung vorgesehen ist, wobei über die Schnittstelle zumindest einige Ventile der Mehrzahl von Ventilen angesteuert werden können. Bei dieser Lösung wird die für das Erreichen des Fail-Safe- Zustandes erforderliche Redundanz durch einen weiteren Controller 18 erzeugt, der primär zur Ansteuerung von

anderen Komponenten als der Getriebestellvorrichtung vorgesehen und daher ohnehin im Fahrzeug vorhanden ist. Da somit nur ein Controller der Getriebestellvorrichtung baulich zugeordnet ist und sich der weitere Controller in einem räumlichen Abstand von der Getriebestellvorrichtung befindet, verringert sich die Anzahl von potenziellen Fehlern, bei denen beide Controller gleichzeitig ausfallen (z.B. Ausfall der gemeinsamen Stromversorgung, Platinenbruch usw.), und die Sicherheit wird erhöht. Dies gilt insbesondere, wenn die beiden Controller über unterschiedliche Kabelbäume angeschlossen sind. Da im Vergleich zum Stand der Technik in der erfindungsgemäßen Getriebestellvorrichtung ein Controller entfallen kann, sinken die Kosten der Elektronik. Die Leiterplatine be- ziehungsweise der Hybrid kann kleiner dimensioniert werden, das heißt es wird weniger Platz im Fahrzeug benötigt.

Bei bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Getriebestellvorrichtung ist vorgesehen, dass sie über die Schnittstelle zumindest ein Signal empfangen kann, das anzeigt, ob der weitere Controller ordnungsgemäß arbeitet. Bei diesem Signal kann es sich insbesondere um ein Freigabesignal handeln, beispielsweise um ein von einem dem weiteren Controller zugeordneten Watchdog erzeugtes Freigabesignal .

Auch für die erfindungsgemäße Getriebestellvorrichtung wird bevorzugt, dass die Ansteuerung von zumindest eini-

gen Ventilen der Mehrzahl von Ventilen über eine Zugriffskontrolleinrichtung erfolgt. ähnlich wie beim Stand der Technik kann die Zugriffskontrolleinrichtung insbesondere die von dem Controller und dem weiteren Controller gelieferten Signale auf Plausibilität prüfen.

In diesem Zusammenhang wird weiterhin bevorzugt, dass der Controller zur Ansteuerung der Ventile Ansteuersignale erzeugt, dass der weitere Controller zur Ansteuerung der Ventile weitere Ansteuersignale erzeugt, und dass die Zugriffskontrolleinrichtung auf der Grundlage des Signals, des weiteren Signals, der Ansteuersignale und der weitern Ansteuersignale Ventilansteuerungssignale bilden kann. Sofern es sich bei der erfindungsgemäßen Getrie- bestellvorrichtung um eine Weiterbildung des Eingangs anhand von Figur 1 erläuterten Standes der Technik handelt, ermöglicht es diese Lösung, dass die Schnittstelle in einfacher Weise dadurch geschaffen wird, dass die beim Stand der Technik mit dem weiteren Controller in Verbin- düng stehenden Leitungen nach außen geführt werden.

Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Getriebestellvorrichtung ist vorgesehen, dass der weitere Controller Bestandteil einer Kraftfahr- zeugkomponente, insbesondere in Form eines Fahrzeugführungsrechners, ist oder diese bildet. Beispielsweise ein derartiger Fahrzeugführungsrechner ist vor allem bei modernen Nutzfahrzeugen standardmäßig vorgesehen, wobei es mit geringem Aufwand möglich ist, bekannte Fahrzeug-

führungsrechner um die Funktionalität zu erweitern, die zur Verwirklichung der Erfindung erforderlich ist. Generell besteht ein für die Erfindung wesentlicher Gedanke darin, ohnehin im Fahrzeug vorhandene Rechenleistung als Ersatz für den weiteren Controller zu nutzen. Gegebenenfalls kann die Schnittstelle hinsichtlich der von dem Fahrzeugsführungsrechner kommenden Signale und der an diesen weitergeleiteten Signale eine Signalanpassung vornehmen, falls dies erforderlich ist.

Die erfindungsgemäße Kraftfahrzeugkomponente baut auf dem gattungsgemäßen Stand der Technik dadurch auf, dass sie dazu ausgelegt ist, zumindest einige Ventile einer Mehrzahl von Ventilen der Getriebestellvorrichtung zumindest dann anzusteuern, wenn ein der Getriebestellvorrichtung zugeordneter Controller zumindest ein Ventil der Mehrzahl von Ventilen nicht erfolgreich ansteuern kann. Durch diese Lösung kann beispielsweise die Funktionalität eines bekannten Fahrzeugführungsrechners so erweitert werden, dass er, neben seinen primären Aufgaben, zusätzlich die Aufgabe des beim Stand der Technik in der Getriebestell- Vorrichtung vorgesehenen weiteren Controllers übernehmen kann. Dadurch ergeben sich die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Getriebestellvorrichtung erläuterten Eigenschaften und Vorteile in gleicher oder ähnlicher Weise, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen auf die entsprechenden Ausführungen verwiesen wird.

Bei der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugkomponente ist vorzugsweise vorgesehen, dass sie eine Kraftfahrzeugkomponenten-Schnittstelle aufweist, über die sie die zumindest einigen Ventile der Mehrzahl von Ventilen der Ge- triebestellvorrichtung ansteuern kann. Diese Kraftfahrzeugkomponenten-Schnittstelle kann beispielsweise durch einen ohnehin vorhandenen Bus oder eine zusätzlich vorzusehende analoge oder digitale Schnittstelle gebildet sein.

Weiterhin wird für den erfindungsgemäßen Fahrzeugführungsrechner bevorzugt, dass die Fahrzeugführungsrechner- Schnittstelle zum Empfang von zumindest einem von der Getriebestellvorrichtung bereitgestellten Signal ausge- legt ist, über das der Fahrzeugführungsrechner auf Zustände in der Getriebestellvorrichtung schließen kann. Wenn der Fahrzeugführungsrechner die gleichen Signale auswerten kann, wie der beim Stand der Technik vorgesehene weitere Controller, kann die Getriebestellvorrich- tung mit minimalen Aufwand so angepasst werden, dass sich die Erfindung verwirklichen lässt.

Das erfindungsgemäße System zur Ansteuerung einer Getrie- bestellvorrichtung baut auf den gattungsgemäßen Stand der Technik dadurch auf, dass der Controller der Getriebestellvorrichtung baulich zugeordnet und der weitere Controller räumlich beabstandet von der Getriebestellvorrichtung angeordnet ist . In diesem Zusammenhang handelt es sich bei der Getriebestellvorrichtung vorzugsweise um

eine erfindungsgemäße Getriebestellvorrichtung. Auch im Rahmen des erfindungsgemäßen Systems ergeben sich die bereits anhand der erdfindungsgemäßen Getriebestellvorrichtung erläuterten Eigenschaften und Vorteile, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen erneut auf die entsprechenden Ausführungen verwiesen wird.

Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Systems ist vorgesehen, dass der weitere Controller Bestandteil einer Kraftfahrzeugkomponente, insbesondere eines Fahrzeugführungsrechner, ist oder diese bildet. Besonders bevorzugt wird dabei, dass der Fahrzeugführungsrechner eine erfindungsgemäße Fahrzeugkomponente ist .

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Fail-Safe-Zustandes in einer Getriebestellvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass es einen der beiden folgenden Schritte umfasst :

Ansteuern von zumindest einigen Ventilen einer Mehrzahl von Ventilen der Getriebestellvorrichtung durch einen weiteren Controller, der außerhalb der Getriebestellvorrichtung und primär dazu vorgesehen ist, andere Komponenten anzusteuern, wenn ein der Getriebestellvorrichtung zugeordneter Controller zumindest ein Ventil der Mehrzahl von Ventilen nicht erfolgreich ansteuern kann, oder

Ansteuern von zumindest einigen Ventilen einer Mehrzahl von Ventilen der Getriebestellvorrichtung durch einen der Getriebestellvorrichtung baulich zugeordneten Controller, wenn ein weiterer Controller, der außerhalb der Getriebestellvorrichtung und primär dazu vorgesehene ist, andere Komponenten anzusteuern, zumindest ein Ventil der Mehrzahl von Ventilen nicht erfolgreich ansteuern kann.

Auch in diesem Fall handelt es sich bei der Getriebestellvorrichtung vorzugsweise um eine erfindungsgemäße Getriebestellvorrichtung und bei dem weiteren Controller um eine erfindungsgemäße Fahrzeugkomponente in Form eines Fahrzeugführungsrechners. Auf die bereits mehrfach zi- tierten, anhand der erfindungsgemäßen Getriebestellvorrichtung erläuterten Vorteile und Eigenschaften wird zur Vermeidung von Wiederholungen erneut verwiesen.

Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beglei- tenden Zeichnungen anhand einer bevorzugten Ausführungs- form beispielhaft erläutert

Es zeigen:

Figur 1 Ein eingangs bereits erläutertes schematisches Blockschaltbild einer bekannten Getriebestell- Vorrichtung;

Figur 2 ein schematisches Blockschaltbild, das eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Getriebestellvorrichtung, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeugführungsrechners sowie eine Ausführungsform des Erfindungsgemäßen Systems veranschaulicht, wobei die in Blockschaltbild dargestellte Vorrichtung auch zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist .

Figur 2 veranschaulicht eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems, das eine erfindungsgemäße Getriebestellvorrichtung 10 und eine erfindungsgemäße Kraftfahrzeugkomponente in Form Fahrzeugfύhrungsrechners 18 um- fasst . Die Getriebestellvorrichtung 10 weist eine Mehrzahl von Magnetventilen auf, von denen nur die Ventile 12 und 14 beispielhaft dargestellt sind. Die Ventile 12 und 14 werden über eine Zugriffskontrolleinrichtung 26 angesteuert, die Signale von einem der Getriebestellvorrich- tung 10 baulich zugeordneten Controller 16 und einem weiteren Controller in Form des Fahrzeugführungsrechners 18 empfängt. Der Controller 16 wird von einem Watchdog 32 überwacht, der zu diesem Zweck Signale 30 mit dem Controller 16 austauscht. Wenn der Watchdog 32 zu dem Ergeb- nis gelangt, dass der Controller ordnungsgemäß funktioniert, teilt er dies der Zugriffskontrolleinrichtung 26 über ein Freigabesignal 36 mit. Darüber hinaus kann der Controller 16 mit Zugriffskontrolleinrichtung 26 auch direkt Signale 44 austauschen. Um mit dem von der Getrie-

bestellvorrichtung räumlich beabstandeten Fahrzeugführungsrechner beziehungsweise dem weiteren Controller 18 kommunizieren zu können, weist die Getriebestellvorrichtung 10 eine Schnittstelle 20 auf. Zum gleichen Zweck ist der Fahrzeugführungsrechner 18 mit einer Fahrzeugführungsrechner-Schnittstelle 28 ausgestattet. über diese Schnittstellen 20, 28 werden die den Ventilen 12, 14 zugeordneten Ansteuersignale Anst_B_MV_l und Anst_B_MV_2, ein Freigabesignal 38, das anzeigt, ob der Fahrzeugfüh- rungsrechner 18 die Ansteuersignale Anst_B_MV_l, Anst_B_MV_2 ordnungsgemäß liefert, Signale 38, die eine direkte Kommunikation zwischen der Zugriffskontrolleinrichtung 26 und dem Fahrzeugführungsrechner 18 ermöglichen, und Signale 40 übertragen, die einen Informations- austausch zwischen dem Controller 16 und der Zugriffskontrolleinrichtung 26 ermöglichen. Bei dem Fahrzeugsführungsrechner 18 handelt es sich um eine ohnehin im Fahrzeug vorhandene Komponente, die primär zur Ansteuerung von anderen Komponenten 22 (beispielsweise Motorkomponen- ten) als der Getriebestellvorrichtung 10 vorgesehen, jedoch in ihrer Funktionalität erweitert ist. Grundsätzlich kann die Funktionalität des weiteren Controllers aber erfindungsgemäß durch jede Rechenleistung gebildet werden, die unabhängig von der Getriebestellvorrichtung 10 im Fahrzeug vorhanden ist. Im Dargestellten Fall ist die Funktionalität des Fahrzeugführungsrechners 18 gegenüber dem Stand der Technik derart erweitert, dass der Fahrzeugführungsrechner 18 die Signale liefern und verarbeiten kann, die beim Stand der Technik von dem in der

Getriebestellvorrichtung vorgesehenen weiteren Controller geliefert und verarbeitet wurden.

Im fehlerfreien Betrieb kann die in Figur 2 dargestellte Vorrichtung beispielsweise wie folgt arbeiten: Der Controller 16 erzeugt ein dem Ventil 12 zugeordnetes Signal Anst_A_MV_l sowie ein dem Ventil 14 zugeordnetes Signal Anst_A_MV_2 und führt diese Signale der Zugriffskontrolleinrichtung 26 zu. Der Fahrzeugsführungsrechner 18 er- zeugt ebenfalls ein dem Ventil 12 zugeordnetes Signal Anst_B_MV_l sowie ein dem Ventil 14 zugeordnetes Signal Anst_B_MV_2 und führt diese Signale ebenfalls der Zugriffskontrolleinrichtung 26 zu. Weiterhin signalisiert der Watchdog 32, dass der Controller 16 ordnungsgemäß arbeitet . Auch der Fahrzeugführungsrechner 18 oder ein nicht dargestellter diesem zugeordneter weitere Watchdog erzeugt ein Fragesignal 38, das Signalisiert, dass der Fahrzeugführungsrechner 18 die Ansteuersignale Anst_B_MV_l , Anst_B_MV_2 ordnungsgemäß erzeugt . Die Zugriffskontrolleinrichtung 26 führt auf der Grundlage der ihr vorliegenden Informationen eine Plausibilitäts- kontrolle der Signale Anst_A_MV_l und Anst_B_MV_l beziehungsweise Anst_A_MV_2 und Anst_B_MV_2 durch. Im Falle einer bestandenen Plausibilitätsprüfung werden das Ventil 12 mit dem Ventilansteuersignal Anst_MV_l und das Ventil 14 mit dem Ventilansteuersignal Anst_MV_2 in der gewünschten Weise angesteuert .

Mit dem in Figur 2 dargestellten System lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren wie folgt durchführen:

Es sei angenommen, der Controller 16 ist ausgefallen und liefert daher als Signal Anst_A_MV_l und Anst_A_MV_2 nur noch eine Spannung von 0 Volt. Dies wird von Watchdog 32 erkannt und der Zugriffskontrolleinrichtung 26 über das fehlende Freigabesignal 36 mitgeteilt. Die Zugriffskontrolleinrichtung 26 stellt in diesem Fall auch bei ihrer Plausibilitätsprüfung, falls sie trotz des fehlenden Freigabesignals 36 durchgeführt wird, fest, dass die von dem Controller 16 gelieferten Signale anders als die von dem Fahrzeugführungsrechner 18 gelieferten Signale durchgehend auf 0 Volt liegen. Jedenfalls verfügt die Zugriffskontrolleinrichtung 26 über die Information, dass der Controller 16 ausgefallen ist. Eventuell versucht die Zugriffskontrolleinrichtung 26 dem Controller 16 noch ein Signal 44 zuzuführen, über das der Controller 16 im Normalfall auf den Zustand der Getriebestellvorrichtung 10 schließen kann und dann entsprechend reagiert. Spätestens wenn auch ein derartiger Versuch erfolglos bleibt, informiert die Zugriffskontrolleinrichtung 26 den Fahrzeugführungsrechner 18 mit Hilfe eines über die Schnittstelle 20 und die Schnittstelle 28 zugeführten Signals 42, dass der Controller 16 ausgefallen ist und der Fail-Safe-Zustand eingenommen werden muss . Als Antwort darauf erzeugt der Fahrzeugführungsrechner 18 dem Fail-Safe-Zustand entsprechende Ansteuersignale Anst_B_MV_l und Anst_B_MV_2 , die von der Zugriffskontrolleinrichtung 26 umgesetzt bezie-

hungsweise als Signale Anst_MV_l und Anst_MV_2 weitergeleitet und von den Ventilen 12, 14 entsprechend umgesetzt werden. Es ist klar, dass der Controller 16 die Getriebestellvorrichtung 10 in entsprechender Weise in den Fail- Safe-Zustand bringen kann, wenn der weitere Controller 18 hinsichtlich der Ansteuerung der Ventile 12, 14 ganz oder teilweise ausfällt.

Insbesondere bei den von dem Controller und den von dem weiteren Controller erzeugten Ansteuersignalen Anst_A_MV_l, Anst_A_MV_2, Anst_B_MV_l, Anst_B_MV_2 (oder zumindest einigen dieser Signale) kann es sich um digitale Signale mit den Zuständen "logische 0" oder "logische 1" handeln. Weiterhin können insbesondere diese Signale digital codierte Signale sein (zum Beispiel können mittels Codierung mit n Leitungen n 2 Zustände übertragen werden) . Es ist auch denkbar, dass insbesondere die genannten Ansteuersignale digitale Signale mit einem seriellen Protokoll (zum Beispiel K-Line oder LIN) sind. Weiterhin können insbesondere die in Rede stehenden Ansteuersignale ein Bussystem beschreiben (zum Beispiel eine SPI- oder eine CAN-Schnittstelle) .

Bei allen hier erwähnten Controllern kann es sich um Mikrocontroller oder sonstige dem Fachmann geläufige elektrische Schaltungen handeln, die zur Erzeugung beziehungsweise Verarbeitung der jeweiligen Signale geeignet sind. Gleiches gilt für die Zugriffskontrolleinrichtung 26. Bei den genannten Schnittstellen kann es sich sowohl

um digitale als auch um analoge Schnittstellen handeln. Entsprechend können die erwähnten Signale analoge oder digitale (parallele beziehungsweise serielle) Signale sein.

Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.

Bezugszeichenliste

10 1 , 10 Getriebestellvorrichtung

12', 12 Ventil

14', 14 Ventil

16' , 16 Controller

18 \ 18 Kraftfahrzeugkomponente/

Fahrzeugführungsrechner/Weiterer Controller

20 Schnittstelle 2 222 Andere Komponente (n)

24 \ 24 überwachungssignal

26', 26 Zugriffskontrolleinrichtung

28' , 28 Kraftfahrzeugkomponenten-Schnittsteile

30', 30 überwachungssignal 3 322'',, 3 322 Watchdog

34' Weiterer Watchdog

36', 36 Freigabesignal

38', 38 Weiteres Freigabesignal

40' , 40 Signal 4 422 \, 4 422 Signal

44' . 44 Signal