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Patent Searching and Data


Title:
SEATING FURNITURE COMPRISING A PIVOTABLE BASE PART
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/083956
Kind Code:
A3
Abstract:
The invention relates to a previously known piece of seating furniture comprising a seat and at least one base part (2) which is pivotable about an approximately vertical swiveling axis (1) that is arranged in the area around a front corner of the seat and has an inclined position (4) relative to the vertical line (5) from at least one perspective. According to the invention, the swiveling axis (1) has a heavily inclined position (4) relative to the vertical line (5) from a front view. Said inclined position (4) extends internally from an edge (7) of the seat in a downward direction. The base part (2) extends at an angle from the edge (7) of the seat towards a floor in the initial position thereof.

Inventors:
FISCHER MATTHIAS (AT)
Application Number:
PCT/EP2008/000106
Publication Date:
April 16, 2009
Filing Date:
January 09, 2008
Export Citation:
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Assignee:
VEL VEGA DESIGN E TECNOLOGIA I (PT)
FISCHER MATTHIAS (AT)
International Classes:
A47C1/028; A47C1/034
Foreign References:
DE10060564A12002-06-13
DE20004000U12000-06-21
EP0931484A11999-07-28
US0713628A1902-11-18
Attorney, Agent or Firm:
RUFF, WILHELM, BEIER, DAUSTER & PARTNER (Stuttgart, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Sitzmöbel mit einem Sitz (8) und mit mindestens einem um eine et- wa aufrechte Drehachse (1 ) schwenkbaren Fußteil (2), wobei die

Drehachse des Fußteils (2) im Bereich um eine vordere Sitzecke (3) angeordnet ist und in wenigstens einer Ansicht betrachtet eine Schrägstellung (6) zur Vertikalen (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (1) in der Vorderansicht betrachtet eine deutliche Schrägstellung (4) zur Vertikalen (5) aufweist, dass diese Schrägstellung (4) von einer Sitzkante (7) aus nach unten innen verläuft, und dass das Fußteil (2) in seiner Ausgangsposition schräg von der Sitzkante (7) zu einem Boden hin verläuft.

2. Sitzmöbel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (1) zusätzlich eine in der Seitenansicht (Fig. 6) bestehende Schrägstellung (6) der Drehachse (1 ) zur Vertikalen (5) aufweist, und dass die Schrägstellung (4) der Drehachse (1) in der Vorderansicht (Fig. 4) zur Vertikalen (5) stärker ist als die in der Sei- tenansicht bestehende Schrägstellung (6).

3. Sitzmöbel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass an ihm spiegelsymmetrisch zwei Fußteile (22) mit jeweiliger Drehachse (23) angebracht sind.

4. Sitzmöbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Drehachsen (23) jeweils außenseitig zu dem Sitz, insbesondere auf der Seite jeweils einer Armlehne (27), befinden.

5. Sitzmöbel nach Anspruch 1 , 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz (8) starr angeordnet ist.

6. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine relativ zum Sitz (8) bewegliche, insbesondere um eine Querachse (12) drehbewegliche, Rücklehne (13) vorgesehen ist, und dass eine Anlenkung (15,16,17) besteht, die eine Wirkverbindung zwischen Fußteil (2) und Rückenlehne (13) bildet.

7. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußteil (2) eine Griffzone aufweist.

8. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußteil (2) eine zusätzliche Ansteuerung aufweist, die insbesondere durch einen Bedienhebel oder eine bewegliche Armlehne gebildet ist.

9. Sitzmöbel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz (8) längsverschiebbar auf einem Grundgestell (10) angeordnet ist.

10. Sitzmöbel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein Drehgelenk (14) des Fußteils zu einem wesentlichen Teil in einer Armlehne (11 ) befindet.

11. Sitzmöbel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü- che, dadurch gekennzeichnet, dass sich wesentliche Teile der Anlenkung (15,16) des Fußteils (2) in einer Armlehne (11) befinden.

12. Sitzmöbel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlenkung des Fußteils (2) aus folgenden Elementen besteht:

- einem von der Drehachse (1 ) mit seitlichem Hebelabstand abragenden ersten Anlenkpunkt (15a),

- einem zweiten Anlenkpunkt (17) an der Rücklehne (13) mit Hebelabstand von deren relativ zum Sitz (8) drehbeweglichen Querachse (12),

- einer Steuerstange (16), die von dem ersten (15a) zum zweiten Anlenkpunkt (17) verläuft,

- und einem ein Vielfaches bildenden Verhältnis der Hebellängen der beiden Anlenkpunkte zueinander.

13. Sitzmöbel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Hebellängen der beiden Anlenkpunkte zueinander

1 :4 bis 1 :6 beträgt.

14. Sitzmöbel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz (8) in der Seitenan- sieht (Fig.6) betrachtet vorne einen das Fußteil aufnehmenden dünneren Bereich und hinten einen die Sitzfederung aufnehmenden dickeren Bereich aufweist.

15. Sitzmöbel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz (8) in der Seitenansicht (Fig. 6) betrachtet eine S-förmige Unterseite (8b) bildet.

16. Sitzmöbel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlenkung eine Rückholfeder (40) zugeordnet ist, um auf Fußteil und Rücklehne eine Rückstellkraft in Richtung einer Ausgangslage auszuüben.

17. Sitzmöbel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass kraftbegrenzt wirksame Stützmittel (41 , 42) vorgesehen sind, um die Rücklehne und das

Fußteil in ihrer Ausgangslage zu halten.

18. Sitzmöbel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Antriebseinheit vorgesehen ist, um das Fußteil und/oder die Rücklehne zwischen der Ausgangslage und einer Funktionsposition zu verlagern.

Description:

Beschreibung Sitzmöbel mit schwenkbarem Fußteil

Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit einem Sitz und mit mindestens einem um eine etwa aufrechte Drehachse schwenkbaren Fußteil, wobei die Drehachse des Fußteils im Bereich um eine vordere Sitzecke angeordnet ist und in wenigstens einer Ansicht betrachtet eine Schrägstel- lung zur Vertikalen aufweist.

Ein derartiges Sitzmöbel ist grundsätzlich bekannt. So wird in der DE 200 04 000 ein Sessel beschrieben, der eine im Bereich der vorderen Sitzmitte befindliche Drehachse aufweist. Diese Lösung ist naheliegend, hat aber vor allem den Nachteil, dass die Höhenstufe zwischen Sitz und Fußteil in der Funktionsstellung zu groß bleibt. Zudem erfordert das Schwenken um 180° eine eher komplexe Ansteuerungsmechanik, und wird bei einer größeren Länge des Fußteils aufgrund der mittigen Drehachse der seitlich benötigte Schwenkplatz unpraktikabel erhöht.

Aus der DE 100 60 564 ist bekannt, die Drehachse des Fußteils im Bereich einer vorderen Sitzecke anzuordnen. Diese Auslegung verspricht mehr Vorteile. Sie kann durch den geringen Schwenkwinkel von etwa 90° zu einfacher Mechanik führen und ermöglicht ohne wesentlichen seitlichen Platzbedarf die Verwendung eines langen Fußteils. In der DE 100 60 564 wird jedoch keine Lösung gezeigt, die dann funktionieren würde, wenn größere Polsterdicken eingesetzt werden sollen, wie sie

besonders im Sofabereich üblich sind. Es würde dann auch hier eine zu große Höhenstufe entstehen. Zudem wird dort ebenfalls keine Lösung für die Gestellproblematik eines solchen Sitzmöbels vorgestellt. Aufgrund des durch das Fußteil seitlich überstrichenen Weges sind hier üb- liehe, zum Boden reichende Seitenlehnen nicht möglich.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sitzmöbel der eingangs genannten Art zu schaffen, das in vorteilhafter Weise eine Höhenstufe zwischen Sitz und Fußteil in einer ausgeschwenkten Endposition auf ein ergonomisch günstiges Maß reduziert.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Drehachse in der Vorderansicht betrachtet eine deutliche Schrägstellung zur Vertikalen aufweist, dass diese Schrägstellung von einer Sitzkante aus nach unten innen verläuft, und dass das Fußteil in einer Ausgangsposition schräg von der Sitzkante zu einem Boden hin verläuft.

Dies steht im Gegensatz zu den in der DE 200 04 000 und der DE 100 60 564 offenbarten Lösungen. In beiden ist ausschließlich eine Dreh- achse offenbart, die in der Seitenansicht geneigt ist. Dies ist verständlich, erscheint doch eine Schrägstellung in der Vorderansicht zuerst widersinnig. Es ist jedoch genau damit ein Weg gefunden, der die beschriebenen Nachteile vermeidet. Die Schräglage der Drehachse in der Vorderansicht erlaubt nämlich die Kombination einer Anordnung der Drehachse im Bereich einer vorderen Sitzecke mit einem in Ausgangsposition schräg von der Sitzkante zum Boden verlaufenden Fußteil. Eine solche Kombination hätte vorher dazu geführt, dass das Fußteil in der Endposition schief angekommen oder auf seinem Schwenkweg in den Sitz hineingelaufen wäre. Durch die erfindungsgemäße Lage der Dreh- achse ist dies jedoch nicht der Fall. Im Gegenteil gelingt es damit, die ansonsten in der Endposition entstehende Höhenstufe zwischen Sitz und Fußteil auch bei sofagerechten Polsterdicken auf ein ergonomisch

gelungenes Maß zu reduzieren. Des Weiteren erlaubt das Prinzip eine dickere Sitzfederung und einen günstigen Gestellaufbau in Form eines stabil direkt unter dem Sitz angeflanschten Mittelfußes.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind an einem Sofa spiegelsymmetrisch zwei solche Fußteile angebracht. Insbesondere befinden sich deren Drehachsen jeweils auf der Seite der Armlehnen. Durch die erfindungsgemäße Schrägstellung der Drehachsen in der Vorderansicht wird es dabei sogar möglich, dass die Fußteile beim einzelnen Schwenken nicht in der Mitte aneinander anstoßen. Vielmehr kann das bewegte Fußteil sofort schräg nach unten abtauchen und damit auf einer anderen Höhenbahn verlaufen als das ruhende.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Sitz starr angeordnet. In weiterer Ausgestaltung ist eine relativ zum Sitz bewegliche, insbesondere um eine Querachse drehbewegliche Rücklehne vorgesehen, und es besteht eine Anlenkung, die eine Wirkverbindung zwischen Fußteil und Rücklehne bildet. Dies hat vor allem den Vorteil, dass bei einem Zurücklehnen ausgelösten Ausschwenke des Fußteils keine Relativbewegung zwischen Armlehnen und Sitz stattfindet. Letztere bringt ansonsten erhebliche bauliche und gestalterische Einschränkungen mit sich. Beson- ders gravierend wäre dies im Sofabereich. Erfindungsgemäß können dagegen die Armlehnen direkt an den Sitz angeformt sein und dennoch zum Abstützen bei der Rücklehnbewegung dienen. Erfindungsgemäß bildet somit der starre und damit relativ zu einem Untergrund unbewegliche Sitz eine Art Gegenstütze für die auf dem Sitzmöbel sitzende Per- son, wenn diese sich für eine Verlagerung der Rücklehne zurücklehnt. Alternativ ist es auch möglich, den Sitz längsverschiebbar auf einem Grundgestell anzuordnen und dennoch eine Relativbeweglichkeit zwi-

sehen der Rücklehne und dem Sitz zuzulassen. Dadurch ist es möglich, eine ergonomisch günstige Verlängerung der Sitzfläche bei einer nach hinten verlagerter Rücklehne und nach vorne ausgeschwenktem Fußteil zu erzielen. Eine nach hinten verlagerte Stellung der Rücklehne und ei- ne nach vorne ausgeschwenkte Stellung des Fußteils bilden Funktionspositionen im Sinne der erfindungsgemäßen Offenbarung.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Bedienung des Fußteils durch eine einfache Griffzone, oder sie erfolgt durch ein zusätzli- ches Bedienteil, etwa einen Hebel oder eine bewegliche Armlehne. Dies kann speziell im Sofabereich vorteilhaft sein.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Drehgelenk des Fußteils zu einem wesentlichen Teil in einer Armlehne des Sitzmöbels unterge- bracht. Auf diese Weise wird eine lange und stabile Lagerung des Fußteils ohne ergonomische oder gestalterische Nachteile möglich.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung befindet sich auch die Anlen- kung der Drehachse in einer Armlehne des Sitzmöbels. Insbesondere wird sie durch einen auf der Drehachse sitzenden Winkelhebel und eine Steuerstange gebildet, welche in der Armlehne von diesem Winkelhebel zur Rücklehne verläuft. Der Anlenkpunkt an der Rücklehne hat dabei einen Abstand vom Drehgelenk der Rücklehne, der ein Mehrfaches, etwa Vier- bis Sechsfaches der Hebellänge des Winkelhebels beträgt. Damit ist eine einfache, robuste und verletzungsungefährliche übertragung geschaffen.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Unterseite des Sitzes eine S-Form auf. Dies ermöglicht eine noch komfortablere Ausbildung des Sitzes.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Anlenkung eine Rückholfeder zugeordnet, um auf das Fußteil und die Rücklehne eine Rückstellkraft in Richtung einer Ausgangslage auszuüben. Dadurch ist gewährleistet, dass sowohl die Rücklehne als auch das Fußteil in ihre Aus- gangslage zurückbewegt werden, sobald die auf dem Sitzmöbel sitzende Person aufsteht und sich von dem Sitzmöbel entfernt. Damit wird das Fußteil in seine Ruhelage unter dem Sitz zurückgeschwenkt. Gleichzeitig wird die Rücklehne in ihre steile Ausgangslage zurückbewegt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind kraftbegrenzt wirksame Stützmittel vorgesehen, um die Rücklehne und das Fußteil in ihrer Ausgangslage zu halten. Diese Ausgestaltung gewährleistet, dass eine auf dem Sitzmöbel sitzende Person nicht bereits durch einfaches, leichtes Anlehnen an die Rücklehne ein Ausschwenken des Fußteiles und ein Nachhintenverlagern der Rücklehne bewirkt, sondern diese Funktionen erst dann aktiviert werden, wenn die Person bewusst eine größere Kraft auf die Rücklehne ausübt. Als kraftbegrenzt wirksame Stützmittel können insbesondere Magnetelemente, kraft- und/oder formschlüssige, mechanisch wirksame Brems- oder Blockierelemente oder ähnliche Mittel vorgesehen sein. Vorzugsweise bewirken die Stützmittel lediglich das Aufbringen eines erhöhten Kraftniveaus für eine auf dem Sitzmöbel befindliche Person bei einer Bewegung der Rücklehne aus der steilen Ausgangslage in die nach hinten verlagerte Funktionsposition. Bei einer erneuten Rückstellung in die Ausgangslage hingegen sind die Stützmit- tel vorzugsweise nicht wirksam.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eine Antriebseinheit vorgesehen, um das Fußteil und/oder die Rücklehne zwischen der Ausgangslage und einer Funktionsposition zu verlagern. Als Antriebs- einheit kann ein elektrischer Linearmotor, eine anders gestaltete elektrische Antriebseinheit, eine pneumatische oder hydraulische Antriebseinheit oder ein mechanischer Federmotor vorgesehen sein.

Die Erfindung sei anhand der Zeichnungen im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen

Fig.1 : Einen erfindungsgemäßen Sessel in Ausgangsposition in Vorderansicht.

Fig.2: Ein erfindungsgemäßes Sofa in Ausgangsposition in Vorderan sieht.

Fig.3: Einen erfindungsgemäßen Sessel in Ausgangsposition in perspektivischer Ansicht.

Fig.4: Denselben in einer Zwischenposition.

Fig.5: Denselben in Endposition.

Fig.6: Einen erfindungsgemäßen Sessel in Ausgangsposition in Seitenansicht.

Fig.7: Denselben in Endposition in Seitenansicht.

Fig.8: Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels mit einer in einer Armlehne integrierten Wirkverbindung zwischen Fußteil und Rücklehne in einer Funktionsposition und

Fig.9: die Ausführungsform nach Fig. 8 in einer ruhenden Ausgangslage.

Ein erfindungsgemäßer Sessel gemäß Fig.1 weist ein um eine etwa aufrechte Drehachse 1 schwenkbares Fußteil 2 auf. Unter „etwa aufrecht" ist gemeint, dass die Drehachse 1 eher vertikal als horizontal ausgerich-

tet ist. Dies bedeutet, dass die Drehachse zwischen 0° und maximal 45° zur Vertikalen geneigt ist. Dies beinhaltet also auch entsprechende Schrägstellungen. Bei den meisten sonstigen Sitzmöbeln mit beweglichem Fußteil besteht bekanntermaßen eine horizontale Drehachse des Fußteils, was aufgrund der begrenzten Bodenfreiheit zu knappen Dimensionen desselben führt. Beim erfindungsgemäßen Sitzmöbel ist die Drehachse 1 gemäß Fig.3 im Bereich einer vorderen Sitzecke 3 angeordnet. Dadurch lässt sich das Fußteil 2 mit einem Schwenk von nur 90° von der Ausgangsposition (Fig.3) in die Endposition (Fig.5) überführen. Gemäß Fig.1 weist die Drehachse 1 nun auch in der Vorderansicht (Fig.1) eine deutliche Schrägstellung 4 zur Vertikalen 5 auf. Vorteilhafterweise beträgt deren Winkel 15° bis 30°. Diese Schrägstellung 4 ist dabei insbesondere stärker als eine an sich bekannte, in der Seitenansicht (Fig.6) bestehende Schrägstellung 6. Durch dieses Prinzip kann das Fußteil 2 in der Anfangsposition schräg von der Sitzkante 7 zum Boden verlaufend angeordnet werden, obwohl es nur um 90° schwenkt. Es landet dann trotzdem in einer von vorne gesehen geraden Endposition (Fig.5). Aus ergonomischen Gründen ist diese Endposition von der Seite gesehen hingegen wiederum etwas schräg (Fig.7). Das Fußteil 2 voll- zieht durch die erfindungsgemäße Lage der Drehachse 1 eine überraschende doppelte Kippbewegung im Raum. Zum Einen wird damit erreicht, dass es auf seinem Schwenkweg nicht in den Sitz 8 hineinläuft, auch wenn es eine insgesamt gesehen nach oben gerichtete Bewegung beschreibt. Zum Zweiten kann das Fußteil 2 durch seine Schrägstellung schon in der Anfangsposition besonders konische Endbereiche 9 aufweisen und nah an den Sitz 8 herangeführt werden. Beide Eigenschaften bewirken wiederum, dass eine ansonsten in der Endposition (Fig.8) entstehende Höhenstufe zwischen Sitz 8 und Fußteil 2 auch bei größeren Polsterdicken vermieden werden kann.

Zudem ist durch die Schrägstellung des Fußteils 2 mittels einer S- förmigen Sitzunterseite 8b für eine sehr wichtige dicke Sitzfederung 8a

im Gesäßbereich und einen baulich günstigen Mittelfuß 10 Platz geschaffen. Auf diesem Mittelfuß 10 ist nun direkt der Sitz 8 starr angeflanscht. Gemäß Fig.3 bis Fig.5 weist das Sitzmöbel direkt am Sitz angeformte Armlehnen 11 auf, was baulich und gestalterisch sehr vorteilhaft ist. Dies wird möglich, da der Sitz 8 starr ist und bei der Funktionsbetätigung keine Relativbewegung zwischen Sitz 8 und Armlehne 11 stattfindet. Vielmehr bewegt sich die um eine Querachse 12 drehbeweglich am Sitz aufgehangene Rücklehne 13 etwa 20° bis 30° nach hinten, während das Fußteil 2 von oben gesehen um 90° herausschwenkt. Es besteht dazu am Drehgelenk 14 des Fußteils 2 eine Anlenkung mit Winkelhebel 15, einer Steuerstange 16 und einem Anlenkpunkt 17 an der Rücklehne 13 oberhalb deren Querachse 12. Das Drehgelenk 14 des Fußteils 2 und wesentliche Teile der Anlenkung 15, 16 sind dabei versteckt in der Armlehne 11 untergebracht. In Fig.6 und Fig.7 ist hingegen eine Basis- version des Sitzmöbels ohne Armlehnen gezeigt. Auch hier ist der Sitz 8 starr und die Rücklehne 13 mittels eines Gelenkes 18 drehbeweglich an diesem aufgehangen. So kann sich ein Nutzer während des Bedienens am Sitz 8 abstützen. Die Steuerstange 19 verläuft hier von einem Anlenkpunkt 20 auf der Oberseite des Fußteils 2 zu einem Anlenkhorn 21 unterhalb des Drehgelenks 18 der Rücklehne. Wie es auch für das vorige Ausführungsbeispiel gilt, beträgt dabei der Hebelarm des Anlenk- punktes an der Rücklehne 13 ein Vielfaches des ebensolchen am Fußteil 2. In Fig.2 ist schließlich gezeigt, wie an einem Sofa spiegelsymmetrisch zwei Fußteile 22 angebracht sind. Die Fußteile 22 verlaufen dabei wie beim Sessel schräg von der Sitzkante zum Boden und können durch die erfindungsgemäße Schrägstellung der Drehachse 23 in der Mitte 24 aneinander vorbeifahren. Auch hier sind jeweils Drehgelenk 25 und Anlenkung 26 vorteilhaft in den Armlehnen 27 untergebracht. In einem nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel können sich die Drehach- sen der Fußteile jeweils aber auch spiegelsymmetrisch in der Mitte des Sofas befinden. Die bauliche Unterbringung der Drehgelenke ist dann

zwar aufwendiger, aber die Fußteile können auch bei gleichzeitiger Betätigung aneinander vorbeifahren.

Ein Sitzmöbel nach den Fig. 8 und 9 entspricht in Bezug auf seinen we- sentlichen Aufbau und seine wesentlichen Funktionen den zuvor beschriebenen Ausführungsformen. Auch das Sitzmöbel nach den Fig. 8 und 9 stellt ein Polstermöbel dar, bei dem aus übersichtlichkeitsgründen lediglich die Tragstruktur ohne Polsterung oder Sitzfederung dargestellt ist. Funktionsgleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen, jedoch unter Hinzufügung des Buchstabens „c", versehen. Die nachfolgend beschriebenen Details der Ausführungsform nach den Fig. 8 und 9 können auch bei den zuvor anhand der Fig. 1 bis 7 beschriebenen Ausführungsformen, gegebenenfalls in entsprechend angepasster Abwandlung, zum Einsatz kommen. Wie auch bei den zuvor anhand der Fig. 1, 3 bis 7 dargestellten Ausführungsformen ist der Sessel nach den Fig. 8 und 9 mit einem Sitz 8c versehen, der um eine zu einem Untergrund lotrechte und damit vorzugsweise vertikale Drehachse drehbeweglich gelagert ist. Hierzu ist dem Sessel ein nicht näher bezeichneter, flacher Sockel zugeordnet, der auf dem Untergrund aufsteht. Auf dem Sockel ist ein vertikaler Tragfuß 33 angeordnet, an dem der Sitz 8c drehbeweglich gelagert ist. Der Tragfuß 33 stellt einen Einsäulenfuß dar, so dass der Sitz 8c ausschließlich auf diesem einzelnen Tragfuß 33 lagert. Der Sitz 8c weist ein Sitzgestell 34 bis 36 auf, das zwei seitliche Sitzlängsstreben 34 umfasst. Diese sind durch eine vorderseitig an dem Sitz 8c angeordnete Sitzfrontstrebe 35 und durch eine Tragtraverse 36 miteinander verbunden. Die Tragtraverse 36 verläuft auf Höhe des Tragfußes 33 zwischen den Sitzlängsstreben 34 und ist drehfest mit einem in dem Tragfuß 33 drehbeweglichen Wellenteil verbunden. Die Tragtraverse stellt ein Torsionsrohr mit ge- genüber den Querschnitten der Sitzlängsstreben 34 vergrößertem Querschnitt auf. In einer Vorderansicht gesehen ist die Tragtraverse 36 V- oder U-artig gekrümmt oder abgewinkelt, so dass der Abstand der

Tragtraverse 36 auf Höhe des als Mittelfuß dienenden Tragfußes 33 zu einer nicht dargestellten Sitzpolsteroberfläche wesentlich größer ist als der Abstand der Tragtraverse 36 zu dieser Sitzpolsteroberfläche an den Verbindungsbereichen mit den Sitzlängsstreben 34. Diese konkavartige Wölbung oder Abwinklung ermöglicht eine vergrößerte Bauhöhe für die Unterbringung einer Sitzfederung für die gepolsterte Sitzfläche. Der Querschnitt der Sitzfrontstrebe 35, die sich quer zwischen den Sitzlängsstreben 34 erstreckt, ist gegenüber den Sitzlängsstreben 34 wesentlich flacher und kleiner gestaltet. Dies ermöglicht eine an der Vor- derseite des Sitzes 8c relativ schmale und keilartige Sitzpolsterung, wodurch dieser äußerst stufenarme übergang zwischen dem Fußteil 2c und dem Sitz 8c in der in Fig. 8 dargestellten Funktionslage des Fußteils 2c erreichbar ist, bezogen auf den mit der Polsterung versehenen, fertig gestellten Sessel. Auch die Rücklehne 13c weist einen Rohrrahmen 32 auf, der um eine quer zur Drehachse des Sitzes 8c verlaufende und damit insbesondere horizontale Schwenkachse S schwenk- oder kippbeweglich an dem Sitz 8c angelenkt ist. Vorzugsweise sind im Bereich der unteren Außenseiten des Rohrrahmens 32 Kugelgelenke 37 zur Schwenklagerung um die Schwenkachse S vorgesehen, die lösbar ge- staltet sind. Dadurch ist es möglich, die Rücklehne 13c bei Bedarf vom Sitz 8c zu entfernen.

Das Fußteil 2c ist an einem Drehgelenk 14c schwenkbeweglich an dem Sitz 8c angelenkt. Das Drehgelenk 14c ist direkt an einer Frontseite der - in normaler Sitzrichtung gesehen - rechten Sitzlängsstrebe 34 des Sitzgestells des Sitzes 8c befestigt. Das Fußteil 2c wird getragen von einem Tragrohr 30, das direkt an einem Kugelabschnitt des Drehgelenks 14c befestigt ist und sich diagonal unter der Fläche des Fußteils 2c erstreckt. Das Tragrohr 30 ist relativ zur Drehachse des Drehgelenks 14c in einem stumpfen Winkel, d.h. einem Winkel größer 90°, ausgerichtet, um die Schrägstellung des Fußteils 2c in der unter dem Sitz 8c ruhenden Ausgangslage (Fig. 9) zu bewirken. Auf dem Tragrohr 30 ist beim

dargestellten Ausführungsbeispiel ein Gestellkasten 31 aus Metall oder Holz gebildet, der beim fertig gestellten Sessel mit einer entsprechenden Polsterung und einem entsprechenden Bezug versehen ist. Alternativ ist es möglich, statt eines Kastens einen Rohrrahmen vorzusehen.

Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Drehbewegung des Fußteils 2c an eine Verlagerungsbewegung der Rücklehne 13c gekoppelt. Hierzu ist eine auch als Anlenkung bezeichnete Koppeleinrichtung 15c bis 17c vorgesehen. Die Koppeleinrichtung weist ein radial von der Drehachse des Drehgelenkes 14c abragendes und mit dem Fußteil 2c drehfestes Ruderhorn 15c auf, an dem die Steuerstange 16c angelenkt ist. Die Steuerstange 16c erstreckt sich innerhalb einer nicht näher dargestellten Armlehne 11c nach hinten zur Rücklehne 13c und ist dort im Bereich eines Gelenkpunktes 17c mit dem Rohrrahmen 32 gelenkig ver- bunden. Sowohl der vordere Gelenkpunkt im Bereich des Ruderhorns 15c als auch der hintere Gelenkpunkt 17c sind jeweils durch ein Kugelgelenk gebildet, das im Bereich des Ruderhorns 15c mit dem Bezugszeichen 38 versehen ist. Beide Kugelgelenke sind als lösbare Rastgelenke ausgeführt, so dass die Steuerstange 16c in einfacher Weise von dem Rohrrahmen der Rücklehne 13c und/oder dem Ruderhorn 15c des Drehgelenks entfernt werden kann. Die Länge der Steuerstange 16c ist begrenzt veränderbar. Hierzu ist die Steuerstange 16c zweiteilig und die beiden Teile sind über eine Justierschraube 43 miteinander verbunden. Hierdurch ist es möglich, Toleranzen zwischen den einzelnen Bauteilen auszugleichen.

Um eine automatische Rückstellung der Rücklehne 13c und des Fußteiles 2c bei Wegnahme einer entsprechenden Belastung in die Ausgangslage gemäß Fig. 9 zu ermöglichen, ist eine Rückholeinheit vorgesehen, die eine als Schraubenzugfeder ausgebildete Rückstellfeder 40 umfasst. Die Rückstellfeder 40 ist im Bereich ihres vorderen Stirnendes auf Höhe des Drehgelenks 14c gehalten. Im Bereich ihres hinteren Stirnendes ist

diese an einem Rückholhebel 39 eingehängt, der an der Steuerstange 16c angelenkt ist. Die Rückstellfeder 40 erstreckt sich vorzugsweise parallel oder in einem geringen, spitzen Winkel relativ zur Steuerstange 16c, um eine relativ große, auf die Steuerstange 16c wirkende Rückhol- komponente aufbauen zu können. Der Rückstellhebel 39 ist mit seinem freien Ende in einer am Sitzgestell festen Führungsaufnahme verschiebbar, in der ein Rastanschlag 41 für eine Rastaufnahme 42 des Rückstellhebels 39 vorgesehen ist. Die Führungsaufnahme ist starr an der rechten Sitzlängsstrebe 34 angeordnet. Die Rastaussparung 42 ist offen gestaltet, so dass der Rückstellhebel 39 in einfacher Weise in einer Richtung von dem Rastanschlag 41 entfernt werden kann, wohingegen die Rastaussparung 42 in der entgegengesetzten Richtung formschlüssig an dem Rastanschlag 41 zur Anlage kommt. Die Form der Rastaussparung 42 und eine entsprechend korrespondierende, hier nicht näher dargestellte Gegenform des Rastanschlags 41 können so ausgebildet sein, dass für eine Entfernung des Rückstellhebels 39 aus der verrasteten Ausgangslage gemäß Fig. 9 eine Quasi-Totpunktlage überwunden werden muss, damit die Rastaussparung 42 von dem Rastanschlag 41 frei kommt. Bei einer derartigen Ausführung dient die Kom- bination aus Rastanschlag 41 und Rastaussparung 42 zusätzlich als Stützmittel im Sinne der Erfindung, um einen gewissen Rückhalt der Rücklehne 13c in der aufrechten Ausgangslage zu erzielen. Dieser Rückhalt kann erst durch erhöhte Krafteinwirkung einer auf dem Sitzmöbel befindlichen Person aufgehoben werden. Die Rastaussparung 42 und der Rastanschlag 41 bilden somit ergänzend zu der Begrenzung der Beweglichkeit der Rücklehne 13c nach vorne ein kraftbegrenztes Stützmittel für eine gewisse, kraftabhängige Sicherung der Rücklehne 13c bei einer Bewegung aus der Ausgangslage nach hinten.

Wenn daher eine Person auf dem Sessel sich mit ihrem Rücken gegen die Rücklehne 13c lehnt und den entsprechenden Kraftaufwand erhöht, bewegt sich die Rücklehne 13c aus der Ausgangslage nach Fig. 9 nach

hinten, indem sie um die Schwenkachse S nach hinten verschwenkt. Die Steuerstange 16c zieht gleichzeitig das Ruderhorn 15c ebenfalls nach hinten, wodurch die entsprechenden Hebelverhältnisse zwangsläufig das Fußteil 2c aus der unter dem Sitz 8c befindlichen Ausgangslage in die Funktionsposition nach Fig. 8 nach vorne verschwenken. Nach einer Drehung von etwa 90° ist das Fußteil 2c in seiner Funktionsstellung gemäß Fig. 8 angekommen. Demzufolge hat auch das Ruderhorn 15c eine Drehung um 90° vollführt. Sobald nun die auf dem Sessel sitzende Person sich nach vorne beugt und demzufolge keine Anlehnkraft mehr auf die Rücklehne 13c wirkt, zieht die Rückholkraft der Rückholfeder 40 den Rückstellhebel 39 so weit nach vorne, bis seine Rastaussparung 42 auf dem Rastanschlag 41 aufrastet. Die zwangsläufige Bewegung des Rückstellhebels 39 nach vorne führt zu einer korrespondierenden Zwangsführung der Steuerstange 16c nach vorne, wodurch auch das Ruderhorn 15c wieder in die Ausgangslage gemäß Fig. 9 zurück verschwenkt wird. Mit dem Erreichen der steilen Ausgangslage der Rücklehne 13c ist somit auch das Fußteil 2c wieder in die schräg nach unten verlaufende Ausgangslage unterhalb des Sitzes 8c verschwenkt.