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Patent Searching and Data


Title:
SEGMENT BEARING DEVICE HAVING OFFSET MOUNTING ROLLING ELEMENT AND PIVOT LEVER ARRANGEMENT HAVING SAID SEGMENT BEARING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/160203
Kind Code:
A1
Abstract:
Usually, rolling bearings permit a relative rotation of the bearing partners with respect to one another without a limit to the rotational angle. In some applications, however, only a pivoting of bearing partners relative to one another should be supported. In applications of this kind, it is sufficient for the rolling bearing to not extend over 360° and instead to be limited to a partial angular range. In mounting such rolling bearings, it can be advantageous if a cage of the rolling bearing is immobilized in the rolling bearing. The rolling bearing thus has a defined state and can be better mounted as a result. The invention relates to a segment bearing device (8) for supporting a first bearing partner relative to a second bearing partner about a pivot axis (S), having a plurality of rolling elements (10), a segment cage (9) for receiving the rolling elements (10) and a partial shell (13), the partial shell (13) providing a race (12) for the rolling elements (10), wherein at least one of the rolling elements (10) is arranged, as a mounting rolling element (25), in a first partial circle (TK1) in an operating state of the segment bearing device (8) and is held in a second partial circle (TK2) in a mounted state, the common center point of the partial circles (TK1, TK2) being defined by the center of curvature of the segment cage (9) and the first partial circle (TK1) having a smaller diameter than the second partial circle (TK2).

Inventors:
JAUERNIG DIETER (DE)
DRESSEL ROBERT (DE)
FRISCH RICHARD (DE)
Application Number:
PCT/DE2021/100028
Publication Date:
August 19, 2021
Filing Date:
January 12, 2021
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
F16C19/50; F16C33/46; F16C33/58; F16C41/04
Foreign References:
DE102016218410A12018-03-29
DE102013211447A12014-12-24
EP2995826A22016-03-16
DE102014112241A12016-03-03
JP2008164072A2008-07-17
DE102013211447A12014-12-24
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Claims:
Patentansprüche

1. Segmentlagereinrichtung (8) zur Lagerung von einem ersten Lagerpartner relativ zu einem zweiten Lagerpartner um eine Schwenkachse (S), mit einer Mehrzahl von Wälzkörpern (10), mit einem Segmentkäfig (9) zur Aufnahme der Wälzkörper (10), mit einer Teilschale (13), wobei die Teilschale (13) eine Laufbahn (12) für die Wälzkörper (10) bereitstellt, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Wälzkörper (10) als ein Montagewälzkörper (25) in einem Betriebszustand der Segmentlagereinrichtung (8) in einem ersten Teilkreis (TK1) angeordnet ist und in einem Montagezustand in einem zweiten Teilkreis (TK2) gehalten ist, wobei der gemeinsame Mittelpunkt der Teilkreise (TK1, TK2) durch den Krümmungsmittelpunkt des Segmentkäfigs (9) definiert ist und wobei der erste Teilkreis (TK1) einen kleineren Durchmesser aufweist als der zweite Teilkreis (TK2).

2. Segmentlagereinrichtung (8) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Montagewälzkörper (25) in dem Segmentkäfig (9) im Montagezustand durch den Segmentkäfig (9) in dem zweiten Teilkreis (TK2) gehalten ist, wobei sich in dem Montagezustand mindestens einer, einige oder der Großteil der anderen Wälzkörper (10) in dem ersten Teilkreis (TK1) befinden.

3. Segmentlagereinrichtung (8) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Montagewälzkörper (25) im Montagezustand in dem Segmentkäfig (9) festgeklemmt ist.

4. Segmentlagereinrichtung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilschale (13) einen Gegenabschnitt (26) aufweist, wobei der Segmentkäfig (9) durch den Montagewälzkörper (25) von der Laufbahn (12) weg und gegen den Gegenabschnitt (26) gedrückt ist, so dass der Segmentkäfig (9) zwischen der Laufbahn (12) und dem Gegenabschnitt (26) festgeklemmt ist.

5. Segmentlagereinrichtung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Segmentkäfig (9) eine Mehrzahl von Aufnahmen (20) für die Wälzkörper (10) aufweist, wobei eine Aufnahme (20) als eine Montageaufnahme (23) für den Montagewälzkörper (25) ausgebildet ist, wobei die Montageaufnahme (23) Halteorgane (24) aufweist, um den Montagewälzkörper (25) in dem zweiten Teilkreis (TK2) zu halten.

6. Segmentlagereinrichtung (8) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteorgane (24) als Haltenasen ausgebildet sind, wobei die Montageaufnahme (23) mindestens oder genau vier derartige Haltenasen aufweist.

7. Segmentlagereinrichtung (8) nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageaufnahme (23) ohne die Halteorgane (24) baugleich zu den anderen Aufnahmen (20) ausgebildet ist.

8. Segmentlagereinrichtung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Schwenksperre (27), wobei die Schwenksperre (27) eine Nutkontur (28) auf einer axialen Stirnseite des Segmentkäfigs (9) und ein Sperrorgan (30) an der Teilschale (13) aufweist, welche sperrend ineinandergreifen können.

9. Segmentlagereinrichtung (8) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutkontur (28) durch das Sperrorgan (30) zertrennbar ist.

10. Schwenkhebelanordnung (1) für eine Scheibenbremse (2) mit einem Schwenkhebel (4) als einen ersten Lagerpartner, mit einem Gegenlagerabschnitt (7) als einen zweiten Lagerpartner, mit einer Segmentlagereinrichtung (8), wobei die Segmentlagereinrichtung (8) einen Segmentkäfig (9) sowie eine Mehrzahl von Wälzkörpern (10) aufweist, und wobei der Schwenkhebel (4) über die Segmentlagereinrichtung (8) in dem Gegenlagerabschnitt (7) schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmentlagereinrichtung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.

Description:
Seqmentlaqereinrichtunq mit versetztem Montaqewälzkörper sowie

Schwenkhebelanordnunq mit der Seqmentlaqereinrichtunq

Die Erfindung betrifft eine Segmentlagereinrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie eine Schwenkhebelanordnung mit dieser Segmentlagereinrichtung.

Üblicherweise erlauben Wälzlager ein relatives Verdrehen der Lagerpartner zueinander ohne Begrenzung des Verdrehwinkels. Bei manchen Anwendungen soll jedoch nur ein Schwenken von Lagerpartnern relativ zueinander gelagert werden. Bei derartigen Anwendungen ist es ausreichend, dass sich das Wälzlager nicht über 360° erstreckt, sondern auf einen Teilwinkelbereich beschränkt ist.

Bei der Montage derartiger Wälzlager kann es vorteilhaft sein, wenn ein Käfig von dem Wälzlager in dem Wälzlager immobilisiert ist. Das Wälzlager hat damit einen definierten Zustand und kann folglich besser montiert werden.

Die Druckschrift DE102013 211 447 A1, die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, offenbart ein Halbschalenlager mit einer Lagerschale und einem Käfig mit auf der Lagerschale abwälzenden Wälzkörpern, wobei der radial gesichert in der Lagerschale aufgenommene Käfig relativ zu Lagerschale schwenkbeweglich ist. Der Käfig ist über an ihm vorgesehene Haltemittel an der Lagerschale in einer Transportstellung lösbar fixierbar.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Montagesicherung für eine Segmentlagereinrichtung vorzuschlagen. Diese Aufgabe wird durch eine Segmentlagereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Schwenkhebelanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.

Gegenstand der Erfindung ist eine Segmentlagereinrichtung, welche zur Lagerung von einem ersten Lagerpartner relativ zu einem zweiten Lagerpartner und zwar um eine Schwenkachse dient. Die Segmentlagereinrichtung wird bevorzugt in einer Schwenkhebelanordnung für eine Scheibenbremse verwendet, welche nachfolgend beschrieben wird.

Die Segmentlagereinrichtung weist eine Mehrzahl von Wälzkörpern auf. Bevorzugt sind die Wälzkörper als Rollen, insbesondere als Nadeln ausgebildet. Bevorzugt sind die Wälzkörper aus Metall gefertigt.

Die Segmentlagereinrichtung weist einen Segmentkäfig zur Aufnahme der Wälzkörper auf. Besonders bevorzugt sind die Wälzkörper in dem Segmentkäfig einreihig angeordnet. Bei alternativen Ausführungsformen können diese auch zwei- oder mehrreihig angeordnet sein.

Vorzugsweise weist der Segmentkäfig Aufnahmen für die Wälzkörper auf. Es kann vorgesehen sein, dass die Wälzkörper in dem Segmentkäfig unverlierbar gehalten werden. Besonders bevorzugt sind die Wälzkörper in dem Segmentkäfig vollrollig angeordnet, um die Tragfähigkeit zu erhöhen.

Die Segmentlagereinrichtung und/oder der Segmentkäfig und/oder die Mehrzahl der Wälzkörper erstreckt sich über ein Winkelsegment, welches bevorzugt kleiner 200°, insbesondere kleiner als 180° und besonders bevorzugt kleiner als 135° ausgebildet ist. Durch diese beschränkte Erstreckung in Umlaufrichtung wird umgesetzt, dass die Segmentlagereinrichtung nur für eine Schwenkbewegung, jedoch nicht für eine Drehbewegung, insbesondere für eine Endlosdrehbewegung, ausgelegt ist.

Die Segmentlagereinrichtung weist eine Teilschale, insbesondere eine Halbschale, auf, wobei die Teilschale eine Laufbahn für die Wälzkörper bereitstellt. Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass die Teilschale den Segmentkäfig in axialer Richtung führt und weist hierfür Führungsborde auf. Besonders bevorzugt ist die Teilschale als ein Blechformteil ausgebildet. In dieser Ausgestaltung ist die Laufbahn für die Wälzkörper als eine metallische Laufbahn und damit sehr belastbar ausgebildet. Die Führungsborde sind bevorzugt als umgeformte Bereiche des Blechformteils ausgebildet. Insbesondere sind die Führungsborde in radialer Richtung gerade auslaufend ausgebildet und/oder erstrecken sich ausschließlich in einer Radialebene zu der Schwenkachse.

Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass mindestens einer der Wälzkörper die Funktion von einem Montagewälzkörper einnimmt. Der Montagewälzkörper ist in Abhängigkeit des Zustands der Segmentlagereinrichtung auf unterschiedlichen Teilkreisen angeordnet. Als Teilkreis wird der Kreis definiert, welcher durch den Abstand einer Rotationsachse des Wälzkörpers, insbesondere des Montagewälzkörpers, zu einem Krümmungsmittelpunkt des Segmentkäfigs definiert ist. Es ist vorgesehen, dass der Montagewälzkörper in einem Betriebszustand der Segmentlagereinrichtung, also zum Beispiel in einem eingebauten Zustand, insbesondere unter Last, in einem ersten Teilkreis angeordnet ist. In einem Montagezustand ist der Montagewälzkörper dagegen in einem zweiten Teilkreis gehalten. Gehalten bedeutet insbesondere, dass Mittel vorgesehen sind, welche den Montagewälzkörper in dem zweiten Teilkreis bei der Montage insbesondere bestimmungsgemäß halten.

Der erste Teilkreis weist einen kleineren Durchmesser auf als der zweite Teilkreis. Anders ausgedrückt ist der Montagewälzkörper in dem Montagezustand im Vergleich zum Betriebszustand in radialer Richtung in Bezug auf den Segmentkäfig nach außen versetzt angeordnet. Besonders bevorzugt ist der Montagewälzkörper in dem Montagezustand im Vergleich zum Betriebszustand relativ zu dem Segmentkäfig in radialer Richtung nach außen versetzt angeordnet. Der Montagewälzkörper nimmt somit in dem Montagezustand eine Position in dem Segmentkäfig ein, welche gegenüber der Position des Montagewälzkörpers in dem Betriebszustand in Bezug auf den Krümmungsmittelpunkt radial nach außen versetzt ist. Insbesondere ist der Montagewälzkörper in dem Segmentkäfig im Montagezustand durch den Segmentkäfig in dem zweiten Teilkreis gehalten. Bevorzugt befindet sich in dem Montagezustand mindestens einer, einige oder der Großteil der anderen Wälzkörper in dem ersten Teilkreis. Somit ist der Montagewälzkörper gegenüber den anderen Wälzkörpern, insbesondere im Segmentkäfig, radial nach außen versetzt gehalten.

Durch den Versatz von mindestens einem Montagewälzkörper wird erreicht, dass die Segmentlagereinrichtung immobilisiert wird. Insbesondere wird eine Schwenkung des Segmentkäfigs mit den Wälzkörpern relativ zu der Teilschale verhindert oder zumindest gebremst. Damit wird eine wirksame Montagesicherung für die Segmentlagereinrichtung umgesetzt.

Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Montagewälzkörper im Montagezustand in dem Segmentkäfig festgeklemmt. Der Montagewälzkörper wird somit so gehalten, dass dieser eine erhöhte Reibung in dem zweiten Teilkreis relativ zu dem Segmentkäfig aufweist. Durch die Klemmung und die daraus resultierende erhöhte Reibung wird die Segmentlagereinrichtung immobilisiert und die Montagesicherung verbessert.

Bei einer Alternative oder einer Weiterbildung der Erfindung weist die Teilschale einen Gegenabschnitt auf, wobei der Segmentkäfig durch den Montagewälzkörper von der Laufbahn der Teilschale weg und gegen den Gegenabschnitt gedrückt ist. In dieser Ausgestaltung ist der Segmentkäfig alternativ oder ergänzend zwischen der Laufbahn und dem Gegenabschnitt festgeklemmt. Der Montagewälzkörper stützt sich an der Laufbahn ab und drückt den Segmentkäfig radial nach innen, so dass dieser klemmend an dem Gegenabschnitt zur Anlage kommt. Durch die Klemmung und die daraus resultierende erhöhte Reibung wird die Segmentlagereinrichtung immobilisiert und die Montagesicherung verbessert.

Bei einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens eine der Aufnahmen für die Wälzkörper als eine Montageaufnahme zur Aufnahme des Montagewälzkörpers ausgebildet. Es ist vorgesehen, dass die Montageaufnahme Halteorgane aufweist, um den Montagewälzkörper in dem zweiten Teilkreis zu halten. Insbesondere stützen die Halteorgane den Montagewälzkörper in radialer Richtung, so dass dieser im zweiten Teilkreis gehalten ist. Die Halteorgane können beispielsweise als Haltenasen ausgebildet sein, wobei es besonders bevorzugt ist, dass die Montageaufnahme vier derartige Haltenasen aufweist.

Die Funktion der Halteorgane soll jedoch auf den Montagezustand beschränkt sein, so dass es weiter bevorzugt ist, dass die Montageaufnahme ohne die Halteorgane baugleich zu den anderen Aufnahmen ausgebildet ist. Dadurch wird für jeden der Wälzkörper, einschließlich des mindestens einen Montagewälzkörpers, die gleiche konstruktive Umgebung bereitgestellt.

Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die Halteorgane so ausgestaltet sind, dass diese im Betriebszustand von dem Montagewälzkörper deaktiviert werden. Dies kann beispielsweise durch ein Umformen, insbesondere im Sinne eines Plattdrückens, und/oder durch ein Trennen, insbesondere Abschleifen, der Halteorgane erfolgen.

Besonders bevorzugt ist der Segmentkäfig als ein Kunststoffkäfig ausgebildet. Insbesondere ist der Segmentkäfig mit den Halteorganen einem gemeinsamen Spritzwerkzeug, insbesondere als ein gemeinsames Kunststoffbauteil gefertigt.

Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung weist die Segmentlagereinrichtung eine Schwenksperre auf, wobei die Schwenksperre durch eine Nutkontur auf einer axialen Stirnseite des Segmentkäfigs und ein Sperrorgan an der Teilschale aufweist, welche sperrend ineinandergreifen können. Die Nutkontur kann insbesondere in den Segmentkäfig eingeformt oder angeformt sein. Das Sperrorgan kann umformtechnisch in der Teilschale gebildet werden und beispielsweise als eine Nase oder dergleichen realisiert sein.

Es ist besonders bevorzugt, dass die Nutkontur unter Sperrorgan so ausgebildet sind, dass die Nutkontur durch das Sperrorgan zertrennbar ist. Somit bildet die Schwenksperre nur Montagesicherung und wird im Betrieb der Segmentlagereinrichtung deaktiviert. Die Zertrennung kann insbesondere dadurch erfolgen, dass die Nutkontur aus dem Grundwerkstoff des Segmentkäfigs, insbesondere Kunststoff, gefertigt ist und das Sperrorgan aus dem Grundwerkstoff der Teilschale, insbesondere Metall, gefertigt ist, so dass dieses wesentlich härter als die Nutkontur ist. Bei einem mehrmaligen Überfahren der Nutkontur mit dem Sperrorgan wird die Nutkontur durch das Sperrorgan zerschnitten und dadurch zertrennt. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Segmentkäfig hinsichtlich der Einbaurichtung symmetrisch aufgebaut. Hierdurch wird ein Poka Yoke Konzept umgesetzt. Besonders bevorzugt ist die Nutkontur mittig und auf beiden axialen Seiten des Segmentkäfigs angeordnet. In gleicher Weise ist das Sperrorgan auf beiden axialen Seiten der Teilschale angeordnet.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Schwenkhebelanordnung für eine Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug. Die Schwenkhebelanordnung dient zur Übertragung einer Bremskraft von einem Aktor, wie zum Beispiel von einem pneumatischen Zylinder, an eine Bremsbacke mit einem Bremsbelag.

Die Schwenkhebelanordnung weist einen Schwenkhebel als einen ersten Lagerpartner auf. Vorzugsweise wird über den Schwenkhebel die Bremskraft übertragen. Der Schwenkhebel ist um eine Schwenkachse schwenkbar angeordnet. Ferner weist die Schwenkhebelanordnung einen Gegenlagerabschnitt als einen zweiten Lagerpartner auf. Der Schwenkhebel ist insbesondere getriebetechnisch mit dem Aktor verbunden. Der erste Lagerpartner ist relativ zu dem zweiten Lagerpartner mit einer oder über eine Segmentlagereinrichtung gelagert. Die Segmentlagereinrichtung ist ausgebildet, wie diese zuvor beschrieben ist. Bei einer möglichen Realisierung der Schwenkhebelanordnung weist diese zwei derartige Segmentlagereinrichtungen auf.

Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkung der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Diese zeigen: Figur 1 eine schematische Darstellung einer Schwenkhebelanordnung als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Figur 2 eine schematische dreidimensionale Darstellung der Segmentlagereinrichtung;

Figur 3 eine schematische Querschnittdarstellung durch den Segmentkäfig der Segmentlagereinrichtung der vorhergehenden Figuren;

Figur 4 ein Detail aus der Figur 2 in teilgeschnittener Darstellung.

Die Figur 1 zeigt in einer schematischen seitlichen Ansicht eine Schwenkhebelanordnung 1 für eine Scheibenbremse 2, welche nur als Block dargestellt ist, für ein Nutzfahrzeug als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Schwenkhebelanordnung 1 hat die Funktion eine von einem Aktor 3 eingeleitete Bremskraft B umzulenken und gegebenenfalls zu übersetzen und als übersetzte Bremskraft B' in Richtung der Bremsbacken oder Bremsbeläge weiterzuleiten.

Die Schwenkhebelanordnung 1 weist einen Schwenkhebel 4 auf, welcher über eine Schwenkachse S schwenkbar in einem Bremssattel 5 gelagert ist. Der Schwenkhebel 4 weist ein freies Ende 6a auf, an dem der Aktor 3, zum Beispiel ausgebildet als ein hydraulischer oder pneumatischer Aktor 3, angreift. An einem Schwenkende 6b ist der Schwenkhebel 4 schwenkbar um die Schwenkachse S gelagert. Der Schwenkhebel 4 ist gegenüber einem Gegenlagerabschnitt 7 schwenkbar gelagert, sodass der Schwenkhebel 4 einen ersten Lagerpartner und der Gegenlagerabschnitt 7 einen zweiten Lagerpartner bildet.

Zwischen dem Schwenkhebel 4 und dem Gegenlagerabschnitt 7 ist eine Segmentlagereinrichtung 8 angeordnet, welche einen Segmentkäfig 9 und eine Mehrzahl von Wälzkörpern 10 aufweist, wobei die Wälzkörper 10 in dem Käfigsegment 9 geführt sind. Das Käfigsegment 9 erstreckt sich um die Schwenkachse S in einem Winkelbereich von kleiner als 180 Grad. Der Gegenlagerabschnitt 7 kann einen Teil des Bremssattels 5 bilden, wobei die übersetzte Bremskraft B‘ - dann über einem der Segmentlagereinrichtung 8 gegenüberliegenden Bereich des Schwenkhebels 4 z.B. über eine Brücke weitergeleitet wird. Alternativ hierzu bildet der Gegenlagerabschnitt 7 ein Druckstück, sodass die übersetzte Bremskraft B' von dem Druckstück in Richtung der Bremsbacken weitergeleitet wird.

Die Segmentlagereinrichtung 8 weist eine Teilschale 13 auf, welche als eine Halbschale ausgebildet ist und welche an dem Gegenlagerabschnitt 7 angeordnet ist. Der Schwenkhebel 4 bildet eine erste Laufbahn 11, die Teilschale 13 bildet eine zweite Laufbahn 12 für die Wälzkörper 10 aus. Die Laufbahnen 11, 12 sind z.B. integraler Bestandteil des Schwenkhebels 4 bzw. der Teilschale 13. Die Wälzkörper 10 sind zur Übertragung der Bremskräfte vorzugsweise aus Metall hergestellt. Insbesondere sind die Wälzkörper 10 als Zylinderrollen, im speziellen als Nadeln ausgebildet. Dagegen ist es vorteilhaft, wenn der Segmentkäfig 9 aus einem Kunststoff ausgebildet ist, da dieser nur geringe Kräfte ein- und ausleiten muss.

Die Figur 2 zeigt eine dreidimensionale Darstellung der Segmentlagereinrichtung 8 in der Figur 1 in einer axialen Ansicht. Es ist zu erkennen, dass die Teilschale 13 als ein Blechformteil ausgebildet ist. Die Teilschale 13 stellt am Innenumfang die zweite Laufbahn 12 für die Wälzkörper 10 zur Verfügung. Die Teilschale 13 stellt die zweite Laufbahn 12 für mehr als 150° und weniger als 180° in Umlaufrichtung um die Schwenkachse S zur Verfügung. An den axialen Seiten sind Führungsborde 16 a, b für den Segmentkäfig 9 vorgesehen, welche sich über den gesamten Verlauf der Teilschale 13 in Umlaufrichtung erstrecken. Die Führungsborde 16 a, b sind als umgeformte Teilbereiche der Teilschale 13 ausgebildet. Auf der einen Endseite der Teilschale 13 sind Anschlagorgane 17 a, b, in diesem Ausführungsbeispiel ausgebildet als angeformte Haken, angeordnet, welche einen Endanschlag für den Segmentkäfig 9 bilden. Auf der anderen Seite ist die Teilschale 13 anschlagsfrei ausgebildet, so dass der Segmentkäfig 9 in einfacher Weise in der Teilschale 13 montiert werden kann. Auf der Seite der Anschlagorgane 17 a, b ist ein Nasenabschnitt 18, ausgebildet als eine Lasche, angeformt, welcher zur Montage der Teilschale 13 und/oder der Segmentlagereinrichtung 8 dient. In der Teilschale 13 ist der Segmentkäfig 9 angeordnet. Der Segmentkäfig 9 erstreckt sich in Umlaufrichtung über einen Teilbereich der Teilschale 13, so dass dieser relativ zu der Teilschale 13 in Umlaufrichtung um die Schwenkachse S verfahren werden kann. Der Segmentkäfig 9 ist aus Kunststoff ausgebildet und weist eine Mehrzahl von Aufnahmen 20 für die Wälzkörper 10 auf. Die Wälzkörper 10 sind in dem Segmentkäfig 9 vollrollig angeordnet, so dass für den verfügbaren Bauraum eine hohe Tragfähigkeit erreicht wird.

Der Segmentkäfig 9 weist an den axialen Endseiten jeweils einen Seitenringbereich 14 a, b auf. Zwischen den Seitenringbereichen 14 a, b erstrecken sich Zwischenstege 21 , welche in Umlaufrichtung die Aufnahmen 20 für die Wälzkörper 10 begrenzen. Der Segmentkäfig 9 weist an den Endseiten in Umlaufrichtung Endbereiche 15 a, b auf, wobei in den Endbereichen 15 a, b Endstege 22 a, b ausgebildet sind. Die Endstege 22 a, b begrenzen die letzte Aufnahme 20 in Umlaufrichtung und sind in diesem Ausführungsbeispiel parallel zu den Zwischenstegen 21 angeordnet.

Die Figur 3 zeigt einen schematischen Querschnitt durch den Segmentkäfig 9, wobei mehrere Aufnahmen 20 für Wälzkörper 10 zu erkennen sind. Die Konturen in der Grundform der Aufnahmen 20 sind jeweils baugleich ausgebildet. Der rechte Wälzkörper 10 definiert mit seiner Rotationsachse R einen ersten Teilkreis TK1, wobei der erste Teilkreis TK1 koaxial zu einem Krümmungsmittelpunkt des Segmentkäfigs 9 angeordnet ist. Im Betriebszustand entspricht der Krümmungsmittelpunkt des Segmentkäfigs 9 der Schwenkachse S. Der rechte Wälzkörper 10 ist so angeordnet, wie alle Wälzkörper 10 in einem Betriebszustand 10 positioniert sind.

Die mittlere Aufnahme 20 ist als eine Montageaufnahme 23 ausgebildet und unterscheidet sich durch Halteorgane 24 von den anderen Aufnahmen 20. In der Montageaufnahme 23 ist der Wälzkörper 10 angeordnet, welcher die Funktion eines Montagewälzkörpers 25 einnimmt. Der Montagewälzkörper 25 definiert mit seiner Rotationsachse R einen zweiten Teilkreis TK2, wobei der zweite Teilkreis TK2 koaxial zu dem Krümmungsmittelpunkt des Segmentkäfigs 9 angeordnet ist. Der zweite Teilkreis TK2 weist einen größeren Durchmesser auf als der erste Teilkreis TK1. Durch die Halteorgane 24 ist der Montagewälzkörper 25 in Bezug auf den Segmentkäfig 9 radial nach Außen versetzt und wird durch die Halteorgane 24 in dieser Position gehalten. Radial außenseitig wird der Montagewälzkörper 25 gegen Endbereiche der Zwischenstegen 21 gedrückt, so dass der Montagewälzkörper 25 in dem Segmentkäfig 9 festgeklemmt ist und dadurch entweder nur reibungsbelastet oder gar nicht in dem Segmentkäfig 9 rotieren kann. Vorzugsweise werden die Halteorgane 24 nicht in Aufnahmen 20 integriert, die an die Endstege 22 a, b angrenzen.

In dem gezeigten Montagezustand des Segmentkäfigs 9 bzw. der Segmentlagereinrichtung 8 liegt der Montagewälzkörper 25 an der zweiten Laufbahn 12 an. Die weiteren Wälzkörper 10 sind dagegen von der zweiten Laufbahn 12 beabstandet. Nachdem der Montagewälzkörper 25 in dem Segmentkäfig 9 festgeklemmt ist und die weiteren Wälzkörper 10 zumindest teilweise oder sogar vollständig von der Laufbahn 12 abgehoben sind, kann der Segmentkäfig 9 nicht mehr über die Wälzkörper 10 auf der Teilschale 13 abrollen, so dass der Segmentkäfig 9 relativ zu der Teilschale 13 immobilisiert ist.

Der Montagewälzkörper 25 ist in Bezug auf den Segmentkäfig 9 durch die Halteorgane 24 radial nach Außen versetzt. Wird die Segmentlagereinrichtung 8 bzw. der Segmentkäfig 9 in den Betriebszustand überführt, so wird der Montagewälzkörper 25 relativ zu dem Segmentkäfig 9 radial nach innen gedrückt. Hierdurch werden die Halteorgane 24 verformt, so dass der Montagewälzkörper 25 sich ebenfalls auf dem ersten Teilkreis TK 1 befindet. Die Halteorgane 24 sind so ausgebildet, dass sich diese mit der Zeit im Betrieb zudem abnutzen, so dass diese die Drehung des Montagewälzkörpers 25 um die eigene Rotationsachse nicht beeinflussen.

Die Halteorgane 24 weisen beispielsweise eine axiale Breite von weniger als 1 mm, insbesondere weniger als 0,5 mm auf. Der radiale Versatz des Montagewälzkörpers 25 in Vergleich zu den anderen Wälzkörpern 10 beträgt ebenfalls weniger als 1 mm, insbesondere weniger als 0,5 mm, jedoch mehr als 0,2 mm. Beispielsweise beträgt der radiale Versatz 0,4 mm.

Wie sich wieder aus der Figur 2 ergibt, weist die Teilschale 13 einen Gegenabschnitt 26 auf, wobei der Segmentkäfig 9 in dem Montagezustand der Segmentlagereinrichtung 8 in radialer Richtung gegen den Gegenabschnitt 26 gedrückt ist, so dass der Segmentkäfig 9 zum einen nicht in radialer Richtung herausfallen kann und zum andern in Umlaufrichtung immobilisiert ist. Der Gegenabschnitt 26 kann sich auf einen kleinen Winkelabschnitt von zum Beispiel weniger als 30° erstrecken. Der Gegenabschnitt 26 kann auf einer oder beiden axialen Seiten der Teilschale 13 vorgesehen sein. Insbesondere wird ein Klemmverbund gebildet, wobei ausgehend von der zweiten Laufbahn 12, die Montagewälzkörper 25, den Halteorgane 24 der Segmentkäfig 9 gegen den Gegenabschnitt 26 gedrückt und dadurch geklemmt wird.

Die Figur 4 zeigt in einer dreidimensionalen teilgeschnittenen Darstellung eine Schwenksperre 27, welche eine ergänzende Montagesicherung bildet. Die Schwenksperre 27 weist eine Nutkontur 28 auf, wobei sich eine Nut 29 in axialer Richtung erstreckt und in Umlaufrichtung beidseitig durch einen Nutwandabschnitt 31 begrenzt ist (in der Figur 4 ist nur ein Nutwandabschnitt 31 gezeigt). Die Nutkontur 28 ist auf einer axialen Seitenwand des Segmentkäfigs 9 angeformt. An der Teilschale 13 ist ein Sperrorgan 30 angeformt, welches in dem Montagezustand in die Nutkontur 28, insbesondere in die Nut 29 eingreift. Über das formschlüssige Eingreifen des Sperrorgans 30 in die Nutkontur 28 ergibt sich eine Sperre für den Segmentkäfig 9 in Umlaufrichtung relativ zu der Teilschale 13. Im weiteren Betrieb durchfährt das Sperrorgan 30 Nutwandabschnitt 31 mehrfach und zertrennt diese, so dass diese Montagesicherung im Laufe des Betriebs deaktiviert wird.

Es ist zum einen bevorzugt, dass die Nutkontur 28 auf beiden axialen Seiten des Segmentkäfigs 9 unter Sperrorgan 30 auf beiden axialen Seiten der Teilschale 13 angeordnet ist. Ferner ist es bevorzugt, dass die Nutkontur 28 mittig an dem Segmentkäfig 9 angeordnet ist. Durch diesen symmetrischen Aufbau des Segmentkäfigs 9 kann der Segmentkäfig 9 in beiden möglichen Montagepositionen bestimmungsgemäß eingesetzt werden, so dass eine Fehlmontage ausgeschlossen ist.

Die Vorteile der Erfindung und/oder des Ausführungsbeispiels sind wie folgt: Reibung wird punktuell erzeugt und verhindert das Rutschen des Segmentkäfigs 9 in der Teilschale 13 bzw. aus der Teilschale 13 in Umlaufrichtung heraus. Durch die Halteorgane 24 wird der Montagewälzkörper 25 gegen die Teilschale 13 gedrückt. Andere Lösungen sind sehr viel schwerer in der Fertigung abzustimmen. Es ist jedoch vorteilhaft, wenn die Reibung nicht zu hoch ist (Einfluss auf den Wirkungsgrad der Anwendung) und quasi nur während des Montageprozesses ein Verrutschen des Segmentkäfigs 9 verhindert. Nach der Montage ist die Anti-Rutsch-Sicherung und/oder Montagesicherung nicht mehr erforderlich. Durch eine Abplattung der Halteorgane 24 hat der Segmentkäfig 9 quasi seinen Ursprungszustand. Leichte Montage, weil der Segmentkäfig 9 symmetrisch ausgeführt ist. Die Halteorgane 24 können in bestehende Werkzeuge eingebracht werden. Kein Neuwerkzeug / aufwendige Umarbeitung notwendig. Keine Änderung an einer bestehenden Teilschale 13 notwendig. Im Bereich der Schwenksperre 27 an der Teilschale 13 können noch zusätzliche Nasen als Nutwandabschnitte 31 am Käfigbord angebracht werden, die ein Verschieben des Segmentkäfigs 9 während des Transports und der Montage verhindern. Während des Betriebs sollten die Nasen sich abreiben und keinen Einfluss auf die Funktion haben.

Bezuqszeichenliste

Schwenkhebelanordnung

Scheibenbremse

Aktor

Schwenkhebel

Bremssattel a freies Ende b Schwenkende

Gegenlagerabschnitt

Segmentlagereinrichtung

Segmentkäfig 0 Wälzkörper 1 erste Laufbahn 2 zweite Laufbahn 3 Teilschale 4a, b Seitenringbereich 5a, b Endbereiche 6a, b Führungsborde 7a, b Anschlagorgane 8 Nasenabschnitt 9a,b Endstegbereiche 0 Aufnahmen 1 Zwischenstege 2a, b Endstege 3 Montageaufnahme 4 Halteorgane 5 Montagewälzkörper 6 Gegenabschnitt 7 Schwenksperre 8 Nutkontur 29 Nut

30 Sperrorgan

31 Nutwandabschnitte

TK1 erste Teilkreis

TK2 zweiter Teilkreis