Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
SHAPED DETERGENT BODIES WITH A DRY-GRANULATED EFFERVESCENT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/022085
Kind Code:
A1
Abstract:
The aim of the invention is to produce shaped detergent bodies which are very hard but also decompose rapidly. To this end, the inventive shaped bodies contain a dry-granulated effervescent system. According to the inventive method, an effervescent system is produced by dry granulation, mixed with other constituents of detergents to produce a preliminary mixture for pressing and then pressed. The effervescent system is preferably produced by agglomeration by pressing, preferably by roller-compacting, a mixture of one or more carbonates and/or hydrogencarbonate(s) and one or more acidifying agent(s).

Inventors:
LIETZMANN ANDREAS (DE)
BLOCK CHRISTIAN (DE)
BOECKER MONIKA (DE)
SEMRAU MARKUS (DE)
SCHNEPP-HENTRICH KATRIN (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/007361
Publication Date:
April 20, 2000
Filing Date:
October 05, 1999
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
LIETZMANN ANDREAS (DE)
BLOCK CHRISTIAN (DE)
BOECKER MONIKA (DE)
SEMRAU MARKUS (DE)
SCHNEPP HENTRICH KATRIN (DE)
International Classes:
C11D3/00; C11D3/10; C11D3/20; C11D17/00; (IPC1-7): C11D17/00; C11D3/10
Domestic Patent References:
WO1987002052A11987-04-09
WO1998020096A11998-05-14
WO1998046714A11998-10-22
Foreign References:
US5114647A1992-05-19
EP0253772A21988-01-20
US4217234A1980-08-12
EP0248936A11987-12-16
DE19722832A11998-12-03
EP0881282A11998-12-02
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche :
1. Waschund Reinigungsmittelformkörper aus verdichtetem, teilchenförmigen Wasch und Reinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein wasserfrei granuliertes Brausesystem enthalten.
2. Waschund Reinigungsmittelformkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie das wasserfrei granulierte Brausesystem in Mengen von 1 bis 20 Gew.%, vor zugsweise von 2 bis 18 Gew.%, besonders bevorzugt von 3 bis 15 Gew.% und insbe sondere von 5 bis 10 Gew.%, jeweils bezogen auf den Formkörper, enthalten.
3. Waschund Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 80 Gew.%, vorzugsweise mindestens 90 Gew.% und insbesondere die Gesamtmenge der Teilchen des wasserfrei granulierten Brausesy stems Teilchengrößen oberhalb 600 J. m aufweisen.
4. Waschund Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als wasserfrei granuliertes Brausesystem ein Granulat aus Car bonat (en) und/oder Hydrogencarbonat (en) mit Acidifizierungsmittel (n) im Gewichts verhältnis 1 : 20 bis 20 : 1, vorzugsweise 1 : 9 bis 9 : 1, enthalten.
5. Waschund Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie wasserfrei granulierte, Brausesystemhaltige Compounds ent halten, welche mindestens 60 Gew.% Brausesystem (Carbonat (e) und/oder Hydrogen carbonat (e) und Acidifizierungsmittel), jeweils bezogen auf das Gewicht des Com pounds, enthalten, wobei vorzugsweise mindestens 80 Gew.%, vorzugsweise minde stens 90 Gew.% und insbesondere die Gesamtmenge der Compounds Teilchengrößen oberhalb 600 um aufweisen.
6. Waschund Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein Desintegrationshilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulier ter oder kompaktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.%, jeweils bezogen auf das Form körpergewicht, enthalten.
7. Waschund Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie nicht mit einem Coating, das den gesamten Formkörper über zieht, beschichtet sind.
8. Waschund Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Wasser bei 30°C in weniger als 60 Sekunden vollständig in ihre Sekundärpartikel zerfallen.
9. Verfahren zur Herstellung von Waschund Reinigungsmittelformkörpern, gekenn zeichnet durch die Schritte a) Herstellung eines Brausesystems durch wasserfreie Granulation, b) Abmischen des in Schritt a) hergestellten Granulats mit weiteren Inhaltsstoffen von Waschund Reinigungsmitteln zu einem zu verpressenden Vorgemisch, c) Verpressen zu Formkörpern.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in Verfahrensschritt a) ein oder mehrere Carbonat (e) und/oder Hydrogencarbonat (e) mit einem oder mehreren Acidifizierungsmittel (n) trocken miteinander vermischt und einer Preßagglomeration, vorzugsweise einer Walzenkompaktierung, unterworfen werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Carbonat (e) und/oder Hydrogencarbonat (e) mit dem oder den Acidifizierungsmittel (n) im Ge wichtsverhältnis 1 : 20 bis 20 : 1, vorzugsweise 1 : 9 bis 9 : 1, vermischt und preßagglome riert werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Carbonate und/oder Hydrogencarbonate die Alkalimetallsalze, vorzugsweise die Natri umsalze eingesetzt werden, wobei Natriumhydrogencarbonat und Natriumcarbonat be sonders bevorzugt sind.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Aci difizierungsmittel ein oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der bei Raumtemperatur fe sten organischen Di, Triund Oligocarbonsäuren eingesetzt werden, wobei Citronen säure besonders bevorzugt ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß minde stens 80 Gew.%, vorzugsweise mindestens 90 Gew.% und insbesondere die Gesamt menge des in Schritt a) hergestellten Brausesystems Teilchengrößen oberhalb 600 um aufweisen.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das in Schritt a) hergestellte Brausegranulat 1 bis 20 Gew.%, vorzugsweise 2 bis 18 Gew.%, besonders bevorzugt 3 bis 15 Gew.% und insbesondere 5 bis 10 Gew.% des zu ver pressenden Vorgemischs ausmacht.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das in Schritt a) hergestellte Brausegranulat in Schritt b) mit mindestens einem tensidhaltigem Granulat zu einem zu verpressenden Vorgemisch mit einem Schüttgewicht von minde stens 500 g/l, vorzugsweise mindestens 600 g/l und insbesondere mindestens 700 g/l, vereinigt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das tensidhaltige Granulat Teilchengrößen zwischen 100 und 2000 m, vorzugsweise zwischen 200 und 1800 llm, besonders bevorzugt zwischen 400 und 1600 u. m und insbesondere zwischen 600 und 1400, aufweist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß das tensidhaltige Granulat anionische und/oder nichtionische Tenside sowie Gerüststoffe enthält und GesamtTensidgehalte von mindestens 10 Gew.%, vorzugsweise minde stens 20 Gew.% und insbesondere mindestens 25 Gew.%, aufweist.
19. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das tensidhaltige Granulat Teilchengrößen zwischen 100 und 2000 am, vorzugsweise zwischen 200 und 1800 am, besonders bevorzugt zwischen 400 und 1600 am und insbesondere zwischen 600 und 1400, um, aufweist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß Vorge misch zusätzlich ein Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein Desintegrations hilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulierter oder kom paktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.%, jeweils bezogen auf das Gewicht des Vorge mischs, enthält.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Vor gemisch zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Bleichmittel, Bleich aktivatoren, Enzyme, pHStellmittel, Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel, optischen Aufhel ler, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren und Korrosionsinhibitoren enthält.
Description:
"Wasch-und Reinigungsmittelformkörper mit wasserfrei granuliertem Brausesystem" Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der kompakten Formkörper, die wasch- und reinigungsaktive Eigenschaften aufweisen. Solche Wasch-und Reinigungsmittelform- körper umfassen beispielsweise Waschmittelformkörper für das Waschen von Textilien, Reinigungsmittelformkörper für das maschinelle Geschirrspülen oder die Reinigung harter Oberflächen, Bleichmittelformkörper zum Einsatz in Wasch-oder Geschirrspülmaschinen, Wasserenthärtungsformkörper oder Fleckensalztabletten. Insbesondere betrifft die Erfin- dung Wasch-und Reinigungsmittelformkörper, die zum Waschen von Textilien in einer Haushaltswaschmaschine eingesetzt und kurz als Waschmitteltabletten bezeichnet werden.

Wasch-und Reinigungsmittelformkörper sind im Stand der Technik breit beschrieben und erfreuen sich beim Verbraucher wegen der einfachen Dosierung zunehmender Beliebtheit.

Tablettierte Wasch-und Reinigungsmittel haben gegenüber pulverförmigen eine Reihe von Vorteilen : Sie sind einfacher zu dosieren und zu handhaben und haben aufgrund ihrer kompakten Struktur Vorteile bei der Lagerung und beim Transport. Auch in der Patentlite- ratur sind Wasch-und Reinigungsmittelformkörper folglich umfassend beschrieben. Ein Problem, das bei der Anwendung von wasch-und reinigungsaktiven Formkörpem immer wieder auftritt, ist die zu geringe Zerfalls-und Lösegeschwindigkeit der Formkörper unter Anwendungsbedingungen. Da hinreichend stabile, d. h. form-und bruchbeständige Form- körper nur durch verhältnismäßig hohe Preßdrücke hergestellt werden können, kommt es zu einer starken Verdichtung der Formkörperbestandteile und zu einer daraus folgenden verzögerten Desintegration des Formkörpers in der wäßrigen Flotte und damit zu einer zu langsamen Freisetzung der Aktivsubstanzen im Wasch-bzw. Reinigungsvorgang. Die ver- zögerte Desintegration der Fonnkörper hat weiterhin den Nachteil, daß sich übliche Wasch-und Reinigungsmittelformkorper nicht über die Einspülkammer von Haushalts- waschmaschinen einspülen lassen, da die Tabletten nicht in hinreichend schneller Zeit in Sekundärpartikel zerfallen, die klein genug sind, um aus Einspülkammer in die Wasch- trommel eingespült zu werden.

Zur Überwindung der Dichotomie zwischen Härte, d. h. Transport-und Handhabungsstabi- lität, und leichtem Zerfall der Formkörper sind im Stand der Technik viele Lösungsansätze entwickelt worden. Ein insbesondere aus der Pharmazie bekannter und auf das Gebiet der Wasch-und Reinigungsmittelformkörper ausgedehnter Ansatz ist die Inkorporation be- stimmter Desintegrationshilfsmittel, die den Zutritt von Wasser erleichtern oder bei Zutritt von Wasser quellen bzw. gasentwickelnd oder in anderer Form desintegrierend wirken.

Andere Lösungsvorschläge aus der Patentliteratur beschreiben die Verpressung von Vor- gemischen bestimmter Teilchengrößen, die Trennung einzelner Inhaltsstoffe von be- stimmten anderen Inhaltsstoffen sowie die Beschichtung einzelner Inhaltsstoffe oder des gesamten Formkörpers mit Bindemitteln.

Der Einsatz von Brausesystemen-auch in Kombination mit anderen Desintegrations- hilfsmitteln-ist dabei ein Ansatz, der auch für das Gebiet der Wasch-und Reinigungs- mittelformkörper beschrieben wurde. So offenbart die W087/02052 (Ockhuizen et al) Wasch-und Reinigungsmittelformkörper, die ein Brausesystem enthalten. Die in dieser Schrift offenbarten Formkörper enthalten 2 bis 6 Gew.-% Waschmittelkonzentrat sowie 40 bis 60 Gew.-% Natriumhydrogencarbonat und 33 bis 53 Gew.-% fester organischer Säure, vorzugsweise Citronensäure. Die Mengen an waschaktiver Substanz, die in dieser Schrift offenbart werden, sind für Anwendungen bei der Textilwäsche allerdings deutlich zu ge- ring.

Wasch-und Reinigungsmittel-Brausetabletten werden in der DE 35 35 516 (Bucher) be- schrieben. Diese Tabletten enthalten 2 bis 6 Gew.-% eines Tensids, 40 bis 60 Gew.-% Hy- drogencarbonat, 33 bis 53 Gew.-% einer festen organischen Säure (insbesondere eine 2 : 3- Mischung aus Citronen-und Weinsäure), 1,5 bis 2,5 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon sowie zusätzlich kolloidales Siliciumdoxid. Diese Tabletten stellen allerdings keine Textil- waschmittel dar, sondern weisen als bevorzugte Anwendungsgebiete die Scheibenwasch- anlage von Kraftfahrzeugen bzw. die Bodenwischpflege auf.

Ein Verfahren zur Herstellung eines Cogranulats, das in Reinigungsmitteltabletten einge- setzt werden kann, wird in der W098/14548 (Schmitz) beschrieben. Hierbei wird eine Citronensäurelösung auf ein im Mischer bewegtes Feststoffbett aus Soda gegeben, um so Granulate zu erzeugen, die Natriumhydrogencarbonat, Natriumcitrat und einen Anteil Restsoda enthalten. Das in dieser Schrift offenbarte Verfahren liefert weder ein Brausesy- stem, noch wird die Granulation wasserfrei durchgeführt.

In der älteren deutschen Patentanmeldung DE 197 22 832.1 (Henkel KGaA) werden Wasch-und Reinigungsmittelformkörper offenbart, die Tensid (e), Builder sowie gegebe- nenfalls weitere Wasch-und Reinigungsmittelbestandteile enthalten. Als Desintegrations- hilfsmittel enthalten die hier offenbarten Formkörper 1 bis 10 Gew.-% eines oder mehrerer quellfähiger, wasserunlöslicher Desintegrationshilfsmittel und 3 bis 60 Gew.-% eines gas- entwickelnden Brausesystems, wobei das quellfähige Mittel bzw. die Komponenten des Brausesystems sowohl mit anderen Inhaltsstoffen des Wasch-und Reinigungsmittels com- poundiert als auch separat zugemischt sein können. Angaben zu einem cogranulierten Brausesystem oder zur wasserfreien Herstellung von Brausegranulaten sind dieser Schrift nicht zu entnehmen.

Der vorliegenden Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, Formkörper bereitzustellen, die sich bei vorgegebener Härte durch kurze Zerfallszeiten auszeichnen und sich somit auch über die Einspülkammer haushaltsüblicher Waschmaschinen dosieren lassen. Dabei sollte zusätzlich ein einfaches und kostengünstiges Verfahren zur Herstellung solcher vor- teilhaften Formkörper bereitgestellt werden.

Beim Einsatz von Brausesystemen ist man geneigt zu glauben, daß insbesondere ein fein- teiliges Brausesystem zu besonders guten Ergebnissen führt, weil einerseits eine homogene Verteilung über den gesamten Formkörper erreicht wird und andererseits eine große Reak- tionsoberfläche zur Verfügung steht. Überraschenderweise wurde nun aber gefunden, daß ein gröberteiliges Granulat, das durch wasserfreie Granulation aus den Inhaltsstoffen des Brausesystems erhalten werden kann, Wasch-und Reinigungsmittelformkörpern deutlich bessere Tablettenzerfallszeiten verleiht.

Gegenstand der Erfindung sind Wasch-und Reinigungsmittelformkörper aus verdichtetem, teilchenformigen Wasch-und Reinigungsmittel, die ein wasserfrei granuliertes Brausesy- stem enthalten.

Ein Brausesystem besteht generell aus zwei Komponenten, die bei Zutritt von Wasser mit- einander unter Freisetzung eines oder mehrerer Gase reagieren können. Obwohl es hier eine Vielzahl technischer Möglichkeiten gibt, sind Brausesysteme auf der Basis von Car- bonaten bzw. Hydrogencarbonaten in Mischung mit sauren Komponenten (sogenannten Acidifizierungsmitteln) am weitesten verbreitet. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden die Inhaltsstoffe des Brausesystems zu einem Cogranulat verarbeitet, wobei auf ein wasserfreies Granulationsverfahren zurückgegriffen wird. Die erhaltenen Brausegranulate verleihen den erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelformkörpern im Vergleich zum Einsatz der Rohstoffe alleine vorteilhafte Eigenschaften. Je nach Verwendungszweck enthalten die erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelformkörper das wasserfrei granulierte Brausesystem in Mengen von l bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 2 bis 18 Gew.-%, besonders bevorzugt von 3 bis 15 Gew.-% und insbesondere von 5 bis 10 Gew.- %, jeweils bezogen auf den Formkörper.

Das erfindungsgemäß in den Wasch-und Reinigungsmittelformkörpern enthaltene wasser- frei granulierte Brausesystem wird bevorzugt in gröberer Form eingesetzt. Obwohl man vermuten könnte, daß eine staubfeine Einarbeitung wegen der homogeneren Verteilung und der höheren Reaktionsoberfläche zu besseren Ergebnissen führt, hat es sich gezeigt, daß das Überschreiten einer bestimmten Partikelgröße die Zerfallszeiten bei gewünschter Härte weiter minimiert. Besonders bevorzugte Wasch-und Reinigungsmittelformkörper sind dabei dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 80 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 90 Gew.-% und insbesondere die Gesamtmenge der Teilchen des wasserfrei granulierten Brausesystems Teilchengrößen oberhalb 600 m aufweisen.

Wie oben bereits erwähnt bestehen Brausesysteme zumeist aus Carbonaten und/oder Hy- drogencarbonaten und sauren Komponenten (Acidifizierungsmitteln), die geeignet sind, Kohlendioxid aus ihnen freizusetzen. Bei den Carbonaten und/oder Hydrogencarbonaten sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Alkalimetallsalze und unter ihnen die Na- triumsalze besonders bevorzugt. Selbstverständlich müssen nicht die betreffenden reinen Alkalimetallcarbonate bzw.-hydrogencarbonate eingesetzt werden ; vielmehr können Ge- mische unterschiedlicher Carbonate und Hydrogencarbonate aus waschtechnischem Inter- esse oder aus ökonomischen bevorzugt sein.

Als Acidifizierungsmittel, die aus den Alkalisalzen in wäßriger Lösung Kohlendioxid frei- setzen, sind beispielsweise Borsäure sowie Alkalimetallhydrogensulfate, Alkalimetalldihy- drogenphosphate und andere anorganische Salze einsetzbar. Bevorzugt werden allerdings organische Acidifizierungsmittel verwendet, wobei die Citronensäure ein besonders bevor- zugtes Acidifizierungsmittel ist. Einsetzbar sind aber auch insbesondere die anderen festen Mono-, Oligo-und Polycarbonsäuren. Aus dieser Gruppe wiederum bevorzugt sind Wein- saure, Bernsteinsäure, Malonsäure, Adipinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Oxalsäure so- wie Polyacrylsäure. Organische Sulfonsäuren wie Amidosulfonsäure sind ebenfalls ein- setzbar. Kommerziell erhältlich und als Acidifizierungsmittel im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls bevorzugt einsetzbar ist Sokalan DCS (Warenzeichen der BASF), ein Gemisch aus Bemsteinsäure (max. 31 Gew.-%), Glutarsäure (max. 50 Gew.-%) und Adi- pinsäure (max. 33 Gew.-%).

Bevorzugt sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Wasch-und Reinigungsmittel- formkörper, die als wasserfrei granuliertes Brausesystem ein Granulat aus Carbonat (en) und/oder Hydrogencarbonat (en) mit Acidifizierungsmittel (n) im Gewichtsverhältnis 1 : 20 bis 20 : 1, vorzugsweise 1 : 9 bis 9 : 1, enthalten.

Es ist erfindungsgemäß auch möglich, die Bestandteile des Brausesystems (Carbonat (e) und/oder Hydrogencarbonat (e) und Acidifizierungsmittel) mit anderen Rohstoffen zu gra- nulieren und durch Mahl-und Sieboperationen auf das erforderliche Partikelspektrum ein- zustellen. Erfindungsgemäß sind demnach auch Compounds einsetzbar, die zu mindestens 60 Gew.-%, bezogen auf das Compound, aus den Bestandteilen des Brausesystems beste- hen, wobei diese Compounds dann ebenfalls dem erfindungsgemäßen Kriterium entspre- chen, d. h. wasserfrei granuliert sein müssen. Vorzugsweise gilt auch für die genannten einsetzbaren Brausesystem-Compounds mit mindestens 60 Gew.-% Brausesystem die oben als bevorzugt genannte Teilchengrößenverteilung. Es sind also auch bei Einsatz der ge- nannten Compounds Wasch-und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, die wasserfrei granulierte, Brausesystem-haltige Compounds enthalten, welche mindestens 60 Gew.-% Brausesystem (Carbonat (e) und/oder Hydrogencarbonat (e) und Acidifizierungsmittel), jeweils bezogen auf das Gewicht des Compounds, enthalten, wobei vorzugsweise minde- stens 80 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 90 Gew.-% und insbesondere die Gesamtmen- ge der Compounds Teilchengrößen oberhalb 600 am aufweisen.

Um den Zerfall der erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelformkörper noch weiter zu erleichtern, ist es möglich, weitere Desintegrationshilfsmittel in diese einzuar- beiten, um die Zerfallszeiten noch weiter zu verkürzen.

Als bevorzugte zusätzliche Desintegrationsmittel werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, so daß bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper ein solches Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-% enthalten. Reine Cellulose weist die formale Bruttozusammensetzung (C6Hlo0s)n auf und stellt formal betrachtet ein ß-1,4-Polyacetal von Cellobiose dar, die ihrerseits aus zwei Molekülen Glucose aufgebaut ist. Geeignete Cellulosen bestehen dabei aus ca. 500 bis 5000 Glucose-Einheiten und haben demzufolge durchschnittliche Molmassen von 50.000 bis 500.000. Als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis verwendbar sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Cellulose-Derivate, die durch polymeranaloge Reaktionen aus Cellulose erhältlich sind. Solche chemisch modifizierten Cellulosen umfas- sen dabei beispielsweise Produkte aus Veresterungen bzw. Veretherungen, in denen Hy- droxy-Wasserstoffatome substituiert wurden. Aber auch Cellulosen, in denen die Hydroxy- Gruppen gegen funktionelle Gruppen, die nicht über ein Sauerstoffatom gebunden sind, ersetzt wurden, lassen sich als Cellulose-Derivate einsetzen. In die Gruppe der Cellulose- Derivate fallen beispielsweise Alkalicellulosen, Carboxymethylcellulose (CMC), Cellulo- seester und-ether sowie Aminocellulosen. Die genannten Cellulosederivate werden vor- zugsweise nicht allein als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, sondern in Mischung mit Cellulose verwendet. Der Gehalt dieser Mischungen an Cellulosederivaten beträgt vorzugsweise unterhalb 50 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, bezogen auf das Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis. Besonders bevorzugt wird als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis reine Cellulose eingesetzt, die frei von Cellulose- derivaten ist.

Die als Desintegrationshilfsmittel eingesetzte Cellulose wird vorzugsweise nicht in feintei- liger Form eingesetzt, sondern vor dem Zumischen zu den zu verpressenden Vorgemischen in eine gröbere Form überführt, beispielsweise granuliert oder kompaktiert. Wasch-und Reinigungsmittelformkörper, die Sprengmittel in granularer oder gegebenenfalls cogranu- lierter Form enthalten, werden in den deutschen Patentanmeldungen DE 197 09 991 (Ste- fan Herzog) und DE 197 10 254 (Henkel) sowie der internationalen Patentanmeldung W098/40463 (Henkel) beschrieben. Diesen Schriften sind auch nähere Angaben zur Her- stellung granulierter, kompaktierter oder cogranulierter Cellulosesprengmittel zu entneh- men. Die Teilchengrößen solcher Desintegrationsmittel liegen zumeist oberhalb 200 m, vorzugsweise zu mindestens 90 Gew.-% zwischen 300 und 1600 u. m und insbesondere zu mindestens 90 Gew.-% zwischen 400 und 1200 am. Die vorstehend genannten und in den zitierten Schriften näher beschriebenen gröberen Desintegrationshilfsmittel auf Cellulose- basis sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt als Desintegrationshilfsmittel einzusetzen und im Handel beispielsweise unter der Bezeichnung Arbocelo TF-30-HG von der Firma Rettenmaier erhältlich.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugte Wasch-und Reinigungs- mittelformkörper enthalten zusätzlich ein Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein Desintegrationshilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulierter oder kompaktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörperge- wicht.

Als weiteres Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis oder als Bestandteil dieser Kompo- nente kann mikrokristalline Cellulose verwendet werden. Diese mikrokristalline Cellulose wird durch partielle Hydrolyse von Cellulosen unter solchen Bedingungen erhalten, die nur die amorphen Bereiche (ca. 30% der Gesamt-Cellulosemasse) der Cellulosen angreifen und vollständig auflösen, die kristallinen Bereiche (ca. 70%) aber unbeschadet lassen. Eine nachfolgende Desaggregation der durch die Hydrolyse entstehenden mikrofeinen Cellulo- sen liefert die mikrokristallinen Cellulosen, die Primärteilchengrößen von ca. 5 um aufwei- sen und beispielsweise zu Granulaten mit einer mittleren Teilchengröße von 200 Rm kom- paktierbar sind.

Technisch möglich ist auch die Beschichtung des Formkörpers, mit einem Coating, das den gesamten Formkörper überzieht. Solche beschichteten Wasch-und Reinigungsmittelform- körper können durch Aufsprühen einer Schmelze oder Lösung des Coatingmaterials auf den Formkörper oder Eintauchen des Formkörpers in die Schmelze oder Lösung hergestellt werden. In bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind die Wasch- und Reinigungsmittelformkörper allerdings nicht mit einem Coating, das den gesamten Formkörper überzieht, beschichtet.

Durch den erfindungsgemäßen Einsatz des wasserfrei granulierten Brausesystems und op- tional durch den Einsatz von weiteren Desintegrationshilfsmitteln unterstützt (siehe oben), lassen sich erfindungsgemäß Wasch-und Reinigungsmittelformkörper herstellen, welche bei hohen Härten in Wasser äußerst schnell in ihre Bestandteile zerfallen. Besonders be- vorzugt sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Wasch-und Reinigungsmittelform- körper, die in Wasser bei 30°C in weniger als 60 Sekunden vollständig in ihre Sekundär- partikel zerfallen, welche so klein sind, daß sie sich über die Einspülkammer einer haus- haltsüblichen Waschmaschine einspülen lassen.

Neben dem erfindungsgemäß eingesetzten wasserfrei granulierten Brausesystem und op- tional einzusetzenden weiteren Desintegrationshilfsmitteln enthalten die erfindungsgemä- ßen Wasch-und Reinigungsmittelformkörper weitere Wasch-und Reinigungsmittel- Inhaltsstoffe, insbesondere aus den Gruppen der Tenside, Gerüststoffe, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, optischen Aufheller, Farb-und Duftstoffe usw. Diese Stoffe werden weiter unten beschrieben.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Wasch-und Reinigungsmittelformkörpern, das die Schritte a) Herstellung eines Brausesystems durch wasserfreie Granulation, b) Abmischen des in Schritt a) hergestellten Granulats mit weiteren Inhaltsstoffen von Wasch-und Reinigungsmitteln zu einem zu verpressenden Vorgemisch, c) Verpressen zu Formkörpem umfaßt.

Der erste Verfahrensschritt ist dabei die Herstellung eines wasserfrei granulierten Brause- systems, dessen Anwesenheit den erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelform- körpern die vorteilhaften Eigenschaften verleiht. Üblicherweise werden in Granulations- verfahren feinteilige Feststoffe unter Zugabe von Granulationshilfsmitteln (sogenannten Granulierflüssigkeiten) und unter Einwirkung der mechanischen Energie der Mischerwerk- zeuge in gröbere Partikel überführt, wobei die Granulierflüssigkeit Flüssigkeitsbrücken zwischen den Einzelpartikeln bildet und so zur Bildung von Agglomeraten mit"Himbeer- struktur"beiträgt. Oft werden als Granulationsflüssigkeit Wasser oder wäßrige Lösungen eingesetzt, was im erfindungsgemäßen Verfahren ausdrücklich vermieden werden soll, um eine verfrühte Reaktion der Bestandteile des Brausesystems zu vermeiden.

Zur Durchführung von Verfahrensschritt a) eignen sich also herkömmliche Granulations- verfahren, bei denen andere Granulationsflüssigkeiten als Wasser eingesetzt werden. Hier- zu sind beispielsweise flüssige Niotenside, Polyethylenglycole oder andere organische Lö- sungsmittel geeignet. Nachteilig ist an dieser Verfahrensführung, daß das wasserfrei gra- nulierte Brausegranulat neben den Bestandteilen Carbonat bzw. Hydrogencarbonat und Acidifizierungsmittel weitere Inhaltsstoffe enthält, die nichts zur Brausewirkung beitragen bzw. diese gegebenenfalls sogar abschwächen.

Es ist deshalb im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt, die Bestandteile des Brausesystems trocken miteinander zu vermischen und einer Preßagglomeration zu unterwerfen. Der Preßagglomerationsvorgang, dem das Gemisch aus den Komponenten des Brausesystems unterworfen wird, kann dabei in verschiedenen Apparaten realisiert werden. Je nach dem Typ des verwendeten Agglomerators werden unterschiedliche Preß- agglomerationsverfahren unterschieden. Die drei häufigsten und im Rahmen der vorlie- genden Erfindung bevorzugten Preßagglomerationsverfahren sind dabei die Extrusion, das Walzenpressen bzw.-kompaktieren und das Lochpressen (Pelletieren), so daß im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Preßagglomerationsvorgänge Extrusions-, Wal- zenkompaktierungs-und Pelletierungsvorgänge sind.

Allen Verfahren ist gemeinsam, daß das Gemisch aus den Komponenten des Brausesy- stems unter Druck verdichtet wird und die einzelnen Partikel unter Verringerung der Poro- sität aneinandergedrückt werden und aneinander haften. Bei allen Verfahren lassen sich die Werkzeuge dabei auf höhere Temperaturen aufheizen oder zur Abfiihrung der durch Scherkräfte entstehenden Wärme kühlen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das erfindungsgemäße Verfahren mittels einer Walzenkompaktierung durchgeführt. Hierbei wird das Gemisch aus den Komponenten des Brausesystems gezielt zwischen zwei glatte oder mit Vertiefungen von definierter Form versehene Walzen eindosiert und zwischen den beiden Walzen unter Druck zu einem blattförmigen Kompaktat, der sogenannten Schülpe, ausgewalzt. Die Walzen üben auf das Vorgemisch einen hohen Liniendruck aus und können je nach Bedarf zusätzlich geheizt bzw. gekühlt werden. Bei der Verwendung von Glattwalzen erhält man glatte, unstrukturierte Schülpenbänder, während durch die Verwendung strukturierter Walzen entsprechend strukturierte Schülpen erzeugt werden können, in denen beispielsweise bestimmte Formen der späteren Brausegranulate vorgege- ben werden können. Das Schülpenband wird nachfolgend durch eine Abschlag-und Zer- kleinerungsvorgang in kleinere Stücke gebrochen und kann auf diese Weise zu Granulat- körnern verarbeitet werden, die durch weitere an sich bekannte Oberflächenbehandlungs- verfahren veredelt werden können.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das er- findungsgemäße Verfahren mittels einer Pelletierung durchgeführt. Hierbei wird das Ge- misch aus den Komponenten des Brausesystems auf eine perforierte Fläche aufgebracht und mittels eines druckgebenden Körpers durch die Löcher gedrückt. Bei üblichen Ausfüh- rungsformen von Pelletpressen wird das Vorgemisch unter Druck verdichtet, mittels einer rotierenden Walze in Form feiner Stränge durch eine perforierte Fläche gedrückt und schließlich mit einer Abschlagvorrichtung zu Granulatkömem zerkleinert. Hierbei sind die unterschiedlichsten Ausgestaltungen von Druckwalze und perforierter Matrize denkbar. So finden beispielsweise flache perforierte Teller ebenso Anwendung wie konkave oder kon- vexe Ringmatrizen, durch die das Material mittels einer oder mehrerer Druckwalzen hin- durchgepreßt wird. Die Preßrollen können bei den Tellergeräten auch konisch geformt sein, in den ringförmigen Geräten können Matrizen und Preßrolle (n) gleichläufigen oder gegenläufigen Drehsinn besitzen. Ein zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah- rens geeigneter Apparat wird beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift DE 38 16 842 (Schlüter GmbH) beschrieben. Die in dieser Schrift offenbarte Ringmatrizenpresse besteht aus einer rotierenden, von Preßkanälen durchsetzten Ringmatrize und wenigstens einer mit deren Innenfläche in Wirkverbindung stehenden Preßrolle, die das dem Matrizen- raum zugeführte Material durch die Preßkanäle in einen Materialaustrag preßt. Hierbei sind Ringmatrize und Preßrolle gleichsinnig antreibbar, wodurch eine verringerte Scherbela- stung und damit geringere Temperaturerhöhung des Vorgemischs realisierbar ist. Selbst- verständlich kann aber auch bei der Pelletierung mit heiz-oder kühlbaren Walzen gearbei- tet werden, um eine gewünschte Temperatur des Vorgemischs einzustellen.

Die Granulierfähigkeit des Brausesystems kann durch Hilfsstoffe eingestellt bzw. verbes- sert werden. Hierzu können sämtliche in Wasch-und Reinigungsmitteln übliche Rohstoffe zum Einsatz kommen, wobei Fettalkoholethoxylate mit unterschiedlichen Ethoxylierungs- graden, Polyethylenglycole oder Paraffine bevorzugt sind.

In besonders bevorzugten Verfahren wird/werden in Verfahrensschritt a) ein oder mehrere Carbonat (e) und/oder Hydrogencarbonat (e) mit einem oder mehreren Acidifizierungsmit- tel (n) trocken miteinander vermischt und einer Preßagglomeration, vorzugsweise einer Walzenkompaktierung, unterworfen.

Wie bereits bei den erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelformkörper be- schrieben, sind auch beim erfindungsgemäßen Verfahren bestimmte Gewichtsverhältnisse zwischen den einzelnen Komponenten des Brausesystems besonders vorteilhaft. So sind Verfahren bevorzugt, bei denen das oder die Carbonat (e) und/oder Hydrogencarbonat (e) mit dem oder den Acidifizierungsmittel (n) im Gewichtsverhältnis 1 : 20 bis 20 : 1, vorzugs- weise 1 : 9 bis 9 : 1, vermischt und preßagglomeriert werden.

Analog wie vorstehend ausgeführt werden auch beim erfindungsgemäßen Verfahren als Carbonate und/oder Hydrogencarbonate die Alkalimetallsalze, vorzugsweise die Natrium- salze eingesetzt, wobei Natriumhydrogencarbonat und Natriumcarbonat besonders bevor- zugt sind. Als Acidifizierungsmittel werden vorzugsweise ein oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der bei Raumtemperatur festen organischen Di-, Tri-und Oligocarbonsäuren ein- gesetzt, wobei Citronensäure besonders bevorzugt ist. Bezüglich weiterer einsetzbarer Acidifizierungsmittel sei auf die obigen Ausführungen verwiesen. Auch die Teilchengrö- ßen des wasserfrei granulierten Brausesystems sowie die Mengen, in denen das wasserfrei granulierte Brausesystem im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt wird, sind den oben genannten Angaben völlig analog. So weisen in bevorzugten Verfahren mindestens 80 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 90 Gew.-% und insbesondere die Gesamtmenge des in Schritt a) hergestellten Brausesystems Teilchengrößen oberhalb 600 um auf. Weiter bevor- zugte Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, daß das in Schritt a) hergestellte Brausegra- nulat 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 18 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 15 Gew.-% und insbesondere 5 bis 10 Gew.-% des zu verpressenden Vorgemischs ausmacht.

Wie bereits oben erwähnt, enthalten die erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittel- formkörper neben dem wasserfrei granulierten Brausesystem weitere Inhaltsstoffe von Wasch-und Reinigungsmitteln. In bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren wird das in Schritt a) hergestellte Brausegranulat in Schritt b) mit mindestens einem tensidhaltigem Granulat zu einem zu verpressenden Vorgemisch mit einem Schüttgewicht von mindestens 500 g/l, vorzugsweise mindestens 600 g/l und insbesondere mindestens 700 g/l, vereinigt.

Die Herstellung der tensidhaltigen Granulate kann dabei durch übliche technische Granu- lationsverfahren wie Kompaktierung, Extrusion, Mischergranulation, Pelletierung oder Wirbelschichtgranulation erfolgen. Es ist dabei für die späteren Wasch-und Reinigungs- mittelformkörper von Vorteil, wenn das zu verpressende Vorgemisch ein Schüttgewicht aufweist, das dem üblicher Kompaktwaschmittel nahe kommt. Insbesondere ist es bevor- zugt, daß das zu verpressende Vorgemisch ein Schüttgewicht von mindestens 500 g/l, vor- zugsweise mindestens 600 g/l und insbesondere mindestens 700 g/l aufweist.

Das tensidhaltige Granulat genügt in bevorzugten Verfahrensvarianten ebenfalls bestimm- ten Teilchengrößenkriterien. So sind erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt, bei denen das tensidhaltige Granulat Teilchengrößen zwischen 100 und 2000 um, vorzugsweise zwi- schen 200 und 1800 um, besonders bevorzugt zwischen 400 und 1600 u. und insbesonde- re zwischen 600 und 1400pm, aufweist.

Neben den Aktivsubstanzen (anionische und/oder nichtionische und/oder kationische und/oder amphotere Tenside) enthalten die Tensidgranulate vorzugsweise noch Trägerstof- fe, die besonders bevorzugt aus der Gruppe der Gerüststoffe stammen. Besonders vorteil- hafte Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, daß das tensidhaltige Granulat anionische und/oder nichtionische Tenside sowie Gerüststoffe enthält und Gesamt-Tensidgehalte von mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 20 Gew.-% und insbesondere minde- stens 25 Gew.-%, aufweist.

Zur Entfaltung der Waschleistung enthalten die Tensidgranulate grenzflächenaktive Sub- stanzen aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen, zwitterionischen oder kationi- schen Tenside, wobei anionische Tenside aus ökonomischen Gründen und aufgrund ihres Leistungsspektrums deutlich bevorzugt sind.

Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-l3- Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken-und Hydroxyalkansul- fonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus Ci2-) 8-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C-js-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von a-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z. B. die a-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern-oder Talgfettsäuren ge- eignet.

Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglyce- rinestern sind die Mono-, Di-und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit l bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevor- zugte sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fett- säuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Ca- prinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.

Als Alk (en) ylsulfate werden die Alkali-und insbesondere die Natriumsalze der Schwefel- säurehalbester der Cl2-Cl8-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettal- kohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl-oder Stearylalkohol oder der Clo-Czo-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin be- vorzugt sind Alk (en) ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemi- schen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die Cl2-Cl6-Alkylsulfate und C12- C15-Alkylsulfate sowie Cl4-Cls-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäß den US-Patentschriften 3,234,258 oder 5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DAN erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.

Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten gerad- kettigen oder verzweigten C7 2l-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte Cg ll-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder Cl2 l8-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind ge- eignet. Sie werden in Reinigungsmitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.

Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten Cg-is-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sul- fosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ab- leitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten).

Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fet- talkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich, Alk (en) ylbemsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk (en) ylkette oder deren Salze einzusetzen.

Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z. B. Kokos-, Palmkern-oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.

Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di-oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium-oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wasch-und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, die 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 7,5 bis 40 Gew.-% uns insbesondere 10 bis 20 Gew.-% anionische Tensid (e), jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht, enthalten.

Bei der Auswahl der anionischen Tenside, die in den erfindungsgemäßen Wasch-und Rei- nigungsmittelformkörpem zum Einsatz kommen, stehen der Formulierungsfreiheit keine einzuhaltenden Rahmenbedingungen im Weg. Bevorzugte Wasch-und Reinigungsmittel- formkörper weisen jedoch einen Gehalt an Seife auf, der 0,2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Formkörpers, übersteigt. Bevorzugt einzusetzende anionische Tenside sind dabei die Alkylbenzolsulfonate und Fettalkoholsulfate, wobei bevorzugte Wasch-und Reinigungsmittelformkörper 2 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 bis 15 Gew.-% und insbe- sondere 5 bis 10 Gew.-% Fettalkoholsulfat (e), jeweils bezogen auf das Formkörperge- wicht, enthalten.

Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxy- lierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durch- schnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alko- holrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalko- holresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C) 2-M-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, Cg ll-Alkohol mit 7 EO, Cl3 l5-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, Cl2 18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus Cl2 l4-Alkohol mit 3 EO und C12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxy- lierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine einge- engte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden.

Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.

Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als allei- niges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und pro- poxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkyl- kette, insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen Pa- tentanmeldung JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der internationalen Patentanmeldung WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.

Eine weitere Klasse von nichtionischen Tensiden, die vorteilhaft eingesetzt werden kann, sind die Alkylpolyglycoside (APG). Einsetzbare Alkypolyglycoside genügen der allgemei- nen Formel RO (G) z, in der R für einen linearen oder verzweigten, insbesondere in 2- Stellung methylverzweigten, gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glyko- seeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Glycosidierungs- grad z liegt dabei zwischen 1,0 und 4,0, vorzugsweise zwischen 1,0 und 2,0 und insbeson- dere zwischen 1,1 und 1,4.

Bevorzugt eingesetzt werden lineare Alkylpolyglucoside, also Alkylpolyglycoside, in de- nen der Polyglycosylrest ein Glucoserest und der Alkylrest ein n-Alkylrest ist.

Die erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelformkörper können bevorzugt Al- kylpolyglycoside enthalten, wobei Gehalte der Formkörper an APG über 0,2 Gew.-%, be- zogen auf den gesamten Formkörper, bevorzugt sind. Besonders bevorzugte Wasch-und Reinigungsmittelformkörper enthalten APG in Mengen von 0,2 bis 10 Gew.-%, vorzugs- weise 0,2 bis 5 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 3 Gew.-%.

Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N, N- dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N, N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealka- nolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vor- zugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.

Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I), in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, RI für Was- serstoff, einen Alkyl-oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuk- kers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylie- rung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können.

Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II), in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl-oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlen- stoffatomen, R'fiir einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Aryl- rest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei Cl-4-Alkyl-oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Poly- hydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substitu- iert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes.

[Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten, beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy-oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielsweise nach der Lehre der internationalen Anmeldung WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäu- remethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhy- droxyfettsäureamide überführt werden.

Neben den waschaktiven Substanzen sind Gerüststoffe die wichtigsten Inhaltsstoffe von Wasch-und Reinigungsmitteln. In den erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittel- formkörper können dabei alle üblicherweise in Wasch-und Reinigungsmitteln eingesetzten Gerüststoffe enthalten sein, insbesondere also Zeolithe, die erfindungsgemäß innerhalb eines bestimmten Teilchengrößenbereichs eingesetzten Silikate, Carbonate, organische Cobuilder und-wo keine ökologischen Vorurteile gegen ihren Einsatz bestehen-auch die Phosphate. Die genannten Gerüststoffe können auch in tensidfreien Formkörpem einge- setzt werden, so daß es erfindungsgemäß möglich ist, Formkörper herzustellen, die zur Wasserenthärtung oder als Bleichmitteltabletten eingesetzt werden können. Bevorzugte Verfahren setzen allerdings Tensidgranulate ein, die neben Tensid (en) als Trägerstoff Ge- riiststoff (e) enthalten.

Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel NaMSixO2x+'H20, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2,3 oder 4 sind. Derartige kristalline Schichtsilikate werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP- A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl ß-als auch 6-Natriumdisilikate Na2Si205'yH20 bevorzugt, wobei ß-Natrium- disilikat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten werden kann, das in der internatio- nalen Patentanmeldung WO-A-91/08171 beschrieben ist.

Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul NazO : Si02 von 1 : 2 bis 1 : 3,3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1 : 2 bis 1 : 2,6, welche lösever- zögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise, beispiels- weise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird unter dem Begriff"amorph"auch"röntgenamorph"verstanden. Dies heißt, daß die Silikate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für kristalli- ne Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels auf- weisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte mikrokri- stalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte röntgenamor- phe Silikate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen Was- sergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung DE-A-44 00 024 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Sili- kate, compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe Silikate.

Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAPR (Handelsprodukt der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie Mi- schungen aus A, X und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co-Kristallisat aus Zeolith X und Zeolith A (ca. 80 Gew.-% Zeolith X), das von der Firma CONDEA Augusta S. p. A. unter dem Markennamen VEGOBOND AXK vertrieben wird und durch die Formel nNa2O (1-n) K20'A1203' (2-2,5) Si02' (3,5-5,5) H20 beschrieben werden kann. Der Zeolith kann dabei sowohl als Gerüststoff in einem granula- ren Compound eingesetzt, als auch zu einer Art"Abpuderung"der gesamten zu verpres- senden Mischung verwendet werden, wobei üblicherweise beide Wege zur Inkorporation des Zeoliths in das Vorgemisch genutzt werden. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 J. m (Volumenverteilung ; Meßmethode : Coulter Coun- ter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.

Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersub- stanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden sollte. Unter der Vielzahl der kommerziell erhältlichen Phosphate haben die Alka- limetallphosphate unter besonderer Bevorzugung von Pentanatrium-bzw. Pentakaliumtri- phosphat (Natrium-bzw. Kaliumtripolyphosphat) in der Wasch-und Reinigungsmittel- Industrie die größte Bedeutung.

Alkalimetallphosphate ist dabei die summarische Bezeichnung für die Alkalimetall- (ins- besondere Natrium-und Kalium-)-Salze der verschiedenen Phosphorsäuren, bei denen man Metaphosphorsäuren (HPO3) n und Orthophosphorsäure H3PO4 neben höhermolekula- ren Vertretern unterscheiden kann. Die Phosphate vereinen dabei mehrere Vorteile in sich : Sie wirken als Alkaliträger, verhindern Kalkbeläge auf Maschinenteilen bzw. Kalkinkru- stationen in Geweben und tragen überdies zur Reinigungsleistung bei.

Natriumdihydrogenphosphat, NaH2PO4, existiert als Dihydrat (Dichte 1,91 gcm~3, Schmelzpunkt 60°) und als Monohydrat (Dichte 2,04 gcm-3). Beide Salze sind weiße, in Wasser sehr leicht lösliche Pulver, die beim Erhitzen das Kristallwasser verlieren und bei 200°C in das schwach saure Diphosphat (Dinatriumhydrogendiphosphat, Na2H2P207), bei höherer Temperatur in Natiumtrimetaphosphat (Na3P309) und Maddrellsches Salz (siehe unten), übergehen. NaH2PO4 reagiert sauer ; es entsteht, wenn Phosphorsäure mit Natron- lauge auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt und die Maische versprüht wird. Kaliumdihy- drogenphosphat (primäres oder einbasiges Kaliumphosphat, Kaliumbiphosphat, KDP), KH2PO4, ist ein weißes Salz der Dichte 2,33 gom~3, hat einen Schmelzpunkt 253° [Zerset- zung unter Bildung von Kaliumpolyphosphat (KP03) X und ist leicht löslich in Wasser.

Dinatriumhydrogenphosphat (sekundäres Natriumphosphat), Na2HP04, ist ein farbloses, sehr leicht wasserlösliches kristallines Salz. Es existiert wasserfrei und mit 2 Mol. (Dichte 2,066 gcrri 3, Wasserverlust bei 95°), 7 Mol. (Dichte 1,68 gom~3, Schmelzpunkt 48° unter Verlust von 5 H2O) und 12 Mol. Wasser (Dichte 1,52 gcm~3, Schmelzpunkt 35° unter Verlust von 5 H20), wird bei 100° wasserfrei und geht bei stärkerem Erhitzen in das Diphosphat Na4P207 über. Dinatriumhydrogenphosphat wird durch Neutralisation von Phosphorsäure mit Sodalösung unter Verwendung von Phenolphthalein als Indikator her- gestellt. Dikaliumhydrogenphosphat (sekundäres od. zweibasiges Kaliumphosphat), K2HP04, ist ein amorphes, weißes Salz, das in Wasser leicht löslich ist.

Trinatriumphosphat, tertiäres Natriumphosphat, Na3PO4, sind farblose Kristalle, die als Dodecahydrat eine Dichte von 1,62 gom~3 und einen Schmelzpunkt von 73-76°C (Zerset- zung), als Decahydrat (entsprechend 19-20% P205) einen Schmelzpunkt von 100°C und in wasserfreier Form (entsprechend 39-40% P205) eine Dichte von 2,536 gcm-3 aufweisen.

Trinatriumphosphat ist in Wasser unter alkalischer Reaktion leicht löslich und wird durch Eindampfen einer Lösung aus genau 1 Mol Dinatriumphosphat und 1 Mol NaOH herge- stellt. Trikaliumphosphat (tertiäres oder dreibasiges Kaliumphosphat), K3PO4, ist ein wei- ßes, zerfließliches, kömiges Pulver der Dichte 2,56 gcrri 3, hat einen Schmelzpunkt von 1340° und ist in Wasser mit alkalischer Reaktion leicht löslich. Es entsteht z. B. beim Er- hitzen von Thomasschlacke mit Kohle und Kaliumsulfat. Trotz des höheren Preises werden in der Reinigungsmittel-Industrie die leichter löslichen, daher hochwirksamen, Kaliump- hosphate gegenüber entsprechenden Natrium-Verbindungen vielfach bevorzugt.

Tetranatriumdiphosphat (Natriumpyrophosphat), Na4P207, existiert in wasserfreier Form (Dichte 2,534 gcm~3, Schmelzpunkt 988°, auch 880° angegeben) und als Decahydrat (Dichte 1,815-1,836 gcm~3, Schmelzpunkt 94° unter Wasserverlust). Bei Substanzen sind farblose, in Wasser mit alkalischer Reaktion lösliche Kristalle. Na4P207 entsteht beim Er- hitzen von Dinatriumphosphat auf >200° oder indem man Phosphorsäure mit Soda im stöchiometrischem Verhältnis umsetzt und die Lösung durch Versprühen entwässert. Das Decahydrat komplexiert Schwermetall-Salze und Härtebildner und verringert daher die Härte des Wassers. Kaliumdiphosphat (Kaliumpyrophosphat), K4P207, existiert in Form des Trihydrats und stellt ein farbloses, hygroskopisches Pulver mit der Dichte 2,33 gcm~3 dar, das in Wasser löslich ist, wobei der pH-Wert der l% igen Lösung bei 25° 10,4 beträgt.

Durch Kondensation des NaH2PO4 bzw. des KH2PO4 entstehen höhermol. Natrium-und Kaliumphosphate, bei denen man cyclische Vertreter, die Natrium-bzw. Kaliummetaphos- phate und kettenförmige Typen, die Natrium-bzw. Kaliumpolyphosphate, unterscheiden kann. Insbesondere für letztere sind eine Vielzahl von Bezeichnungen in Gebrauch : Schmelz-oder Glühphosphate, Grahamsches Salz, Kurrolsches und Maddrellsches Salz.

Alle höheren Natrium-und Kaliumphosphate werden gemeinsam als kondensierte Phos- phate bezeichnet.

Das technisch wichtige Pentanatriumtriphosphat, Na5P3010 (Natriumtripolyphosphat), ist ein wasserfrei oder mit 6 H20 kristallisierendes, nicht hygroskopisches, weißes, wasser- lösliches Salz der allgemeinen Formel NaO- [P (O) (ONa)-O] n-Na mit n=3. In 100 g Was- ser lösen sich bei Zimmertemperatur etwa 17 g, bei 60° ca. 20 g, bei 100° rund 32 g des kristallwasserfreien Salzes ; nach zweistündigem Erhitzen der Lösung auf 100° entstehen durch Hydrolyse etwa 8% Orthophosphat und 15% Diphosphat. Bei der Herstellung von Pentanatriumtriphosphat wird Phosphorsäure mit Sodalösung oder Natronlauge im stöchiometrischen Verhältnis zur Reaktion gebracht und die Lsg. durch Versprühen ent- wässert. Ähnlich wie Grahamsches Salz und Natriumdiphosphat löst Pentanatriumtriphos- phat viele unlösliche Metall-Verbindungen (auch Kalkseifen usw.). Pentakaliumtriphos- phat, K5P301o (Kaliumtripolyphosphat), kommt beispielsweise in Form einer 50 Gew.-%- igen Lösung (> 23% P205,25% K2O) in den Handel. Die Kaliumpolyphosphate finden in der Wasch-und Reinigungsmittel-Industrie breite Verwendung. Weiter existieren auch Natriumkaliumtripolyphosphate, welche ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbar sind. Diese entstehen beispielsweise, wenn man Natriumtrimetaphosphat mit KOH hydrolysiert : (NaP03) 3 + 2 KOH 4 Na3K2 ? 30to + H20 Diese sind erfindungsgemäß genau wie Natriumtripolyphosphat, Kaliumtripolyphosphat oder Mischungen aus diesen beiden einsetzbar ; auch Mischungen aus Natriumtripolyphos- phat und Natriumkaliumtripolyphosphat oder Mischungen aus Kaliumtripolyphosphat und Natriumkaliumtripolyphosphat oder Gemische aus Natriumtripolyphosphat und Kaliumtri- polyphosphat und Natriumkaliumtripolyphosphat sind erfindungsgemäß einsetzbar.

Als organische Cobuilder können in den erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmit- telformkörpern insbesondere Polycarboxylate/Polycarbonsäuren, polymere Polycarboxy- late, Asparaginsäure, Polyacetale, Dextrine, weitere organische Cobuilder (siehe unten) sowie Phosphonate eingesetzt werden. Diese Stoffklassen werden nachfolgend beschrie- ben.

Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natrium- salze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren verstanden werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind dies Citro- nensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adi- pinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus die- sen.

Auch die Säuren an sich können eingesetzt werden. Die Säuren besitzen neben ihrer Buil- derwirkung typischerweise auch die Eigenschaft einer Säuerungskomponente und dienen somit auch zur Einstellung eines niedrigeren und milderen pH-Wertes von Wasch-oder Reinigungsmitteln. Insbesondere sind hierbei Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige Mischungen aus diesen zu nennen.

Als Builder sind weiter polymere Polycarboxylate geeignet, dies sind beispielsweise die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse von 500 bis 70000 g/mol.

Bei den für polymere Polycarboxylate angegebenen Molmassen handelt es sich im Sinne dieser Schrift um gewichtsmittlere Molmassen Mw der jeweiligen Säureform, die grund- sätzlich mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt wurden, wobei ein UV- Detektor eingesetzt wurde. Die Messung erfolgte dabei gegen einen externen Polyacrylsäu- re-Standard, der aufgrund seiner strukturellen Verwandtschaft mit den untersuchten Poly- meren realistische Molgewichtswerte liefert. Diese Angaben weichen deutlich von den Molgewichtsangaben ab, bei denen Polystyrolsulfonsäuren als Standard eingesetzt werden.

Die gegen Polystyrolsulfonsäuren gemessenen Molmassen sind in der Regel deutlich höher als die in dieser Schrift angegebenen Molmassen.

Geeignete Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molekülmasse von 2000 bis 20000 g/mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können aus die- ser Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 2000 bis 10000 g/mol, und besonders bevorzugt von 3000 bis 5000 g/mol, aufweisen, bevorzugt sein.

Geeignet sind weiterhin copolymere Polycarboxylate, insbesondere solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als beson- ders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative Mole- külmasse, bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 2000 bis 70000 g/mol, vor- zugsweise 20000 bis 50000 g/mol und insbesondere 30000 bis 40000 g/mol.

Die (co-) polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wäßrige Lösung eingesetzt werden. Der Gehalt der Mittel an (co-) polymeren Polycarboxylaten beträgt vor- zugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-%.

Zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit können die Polymere auch Allylsulfonsäuren, wie beispielsweise Allyloxybenzolsulfonsäure und Methallylsulfonsäure, als Monomer enthal- ten.

Insbesondere bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Polymere aus mehr als zwei ver- schiedenen Monomereinheiten, beispielsweise solche, die als Monomere Salze der Acryl- säure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate oder die als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate enthalten.

Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die in den deutschen Patentanmeldungen DE- A-43 03 320 und DE-A-44 17 734 beschrieben werden und als Monomere vorzugsweise Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen.

Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen polymere Aminodicarbonsäuren, deren Salze oder deren Vorläufersubstanzen zu nennen. Besonders bevorzugt sind Polyas- paraginsäuren bzw. deren Salze und Derivate, von denen in der deutschen Patentanmel- dung DE-A-195 40 086 offenbart wird, daß sie neben Cobuilder-Eigenschaften auch eine bleichstabilisierende Wirkung aufweisen.

Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von Dial- dehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3 Hydroxyl- gruppen aufweisen, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialde- hyden wie Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäuren wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.

Weitere geeignete organische Buildersubstanzen sind Dextrine, beispielsweise Oligomere bzw. Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärken erhalten werden können. Die Hydrolyse kann nach üblichen, beispielsweise säure-oder enzymkata- lysierten Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolysepro- dukte mit mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 500000 g/mol. Dabei ist ein Poly- saccharid mit einem Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere von 2 bis 30 bevorzugt, wobei DE ein gebräuchliches Maß für die reduzierende Wirkung eines Polysaccharids im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist.

Brauchbar sind sowohl Maltodextrine mit einem DE zwischen 3 und 20 und Trockenglu- cosesirupe mit einem DE zwischen 20 und 37 als auch sogenannte Gelbdextrine und Weißdextrine mit höheren Molmassen im Bereich von 2000 bis 30000 g/mol.

Bei den oxidierten Derivaten derartiger Dextrine handelt es sich um deren Umsetzungs- produkte mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens eine Alkoholfunktion des Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Derartige oxidierte Dextrine und Verfahren ihrer Herstellung sind beispielsweise aus den europäischen Patentanmeldungen EP-A-0 232 202, EP-A-0 427 349, EP-A-0 472 042 und EP-A-0 542 496 sowie den inter- nationalen Patentanmeldungen WO 92/18542, WO 93/08251, WO 93/16110, WO 94/28030, WO 95/07303, WO 95/12619 und WO 95/20608 bekannt. Ebenfalls ge- eignet ist ein oxidiertes Oligosaccharid gemäß der deutschen Patentanmeldung DE-A- 196 00 018. Ein an C6 des Saccharidrings oxidiertes Produkt kann besonders vorteilhaft sein.

Auch Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten, vorzugsweise Ethylendia- mindisuccinat, sind weitere geeignete Cobuilder. Dabei wird Ethylendiamin-N, N'- disuccinat (EDDS) bevorzugt in Form seiner Natrium-oder Magnesiumsalze verwendet.

Weiterhin bevorzugt sind in diesem Zusammenhang auch Glycerindisuccinate und Gly- cerintrisuccinate. Geeignete Einsatzmengen liegen in zeolithhaltigen und/oder silicathalti- gen Formulierungen bei 3 bis 15 Gew.-%.

Weitere brauchbare organische Cobuilder sind beispielsweise acetylierte Hydroxycarbon- säuren bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls auch in Lactonform vorliegen können und welche mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxygruppe sowie maxi- mal zwei Säuregruppen enthalten. Derartige Cobuilder werden beispielsweise in der inter- nationalen Patentanmeldung WO 95/20029 beschrieben. Eine weitere Substanzklasse mit Cobuildereigenschaften stellen die Phosphonate dar. Da- bei handelt es sich insbesondere um Hydroxyalkan-bzw. Aminoalkanphosphonate. Unter den Hydroxyalkanphosphonaten ist das 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) von besonderer Bedeutung als Cobuilder. Es wird vorzugsweise als Natriumsalz eingesetzt, wobei das Dinatriumsalz neutral und das Tetranatriumsalz alkalisch (pH 9) reagiert. Als Aminoalkanphosphonate kommen vorzugsweise Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) sowie deren höhere Ho- mologe in Frage. Sie werden vorzugsweise in Form der neutral reagierenden Natriumsalze, z. B. als Hexanatriumsalz der EDTMP bzw. als Hepta-und Octa-Natriumsalz der DTPMP, eingesetzt. Als Builder wird dabei aus der Klasse der Phosphonate bevorzugt HEDP ver- wendet. Die Aminoalkanphosphonate besitzen zudem ein ausgeprägtes Schwermetallbin- devermögen. Dementsprechend kann es, insbesondere wenn die Mittel auch Bleiche ent- halten, bevorzugt sein, Aminoalkanphosphonate, insbesondere DTPMP, einzusetzen, oder Mischungen aus den genannten Phosphonaten zu verwenden.

Darüber hinaus können alle Verbindungen, die in der Lage sind, Komplexe mit Erdalkali- ionen auszubilden, als Cobuilder eingesetzt werden.

Die Menge an Gerüststoff beträgt üblicherweise zwischen 10 und 70 Gew.-%, vorzugs- weise zwischen 15 und 60 Gew.-% und insbesondere zwischen 20 und 50 Gew.-%. Wie- derum ist die Menge an eingesetzten Buildern abhängig vom Verwendungszweck, so daß Bleichmitteltabletten höhere Mengen an Gerüststoffen aufweisen können (beispielsweise zwischen 20 und 70 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 25 und 65 Gew.-% und insbesonde- re zwischen 30 und 55 Gew.-%), als beispielsweise Waschmitteltabletten (üblicherweise 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 12,5 bis 45 Gew.-% uns insbesondere zwischenl7,5 und 37,5 Gew.-%).

Zusätzlich zum Tensidgranulat und dem wasserfrei granulierten Brausesystem kann das zu verpressende Vorgemisch im erfindungsgemäßen Verfahren weitere Inhaltsstoffe enthal- ten. In bevorzugten Verfahren enthält das Vorgemisch zusätzlich ein Desintegrationshilfs- mittel, vorzugsweise ein Desintegrationshilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulierter oder kompaktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des Vorgemischs.

In weiter bevorzugten Verfahren enthält das Vorgemisch zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme, pH-Stellmittel, Duft- stoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antire- depositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibito- ren und Korrosionsinhibitoren. Diese Stoffe werden nachfolgend beschrieben.

Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H202 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat besondere Bedeutung.

Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat, Peroxypyro- phosphate, Citratperhydrate sowie H202 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Per- benzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure, Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandi- saure. Auch beim Einsatz der Bleichmittel ist es möglich, auf den Einsatz von Tensiden und/oder Gerüststoffen zu verzichten, so daß reine Bleichmitteltabletten herstellbar sind.

Sollen solche Bleichmitteltabletten zur Textilwäsche eingesetzt werden, ist eine Kombina- tion von Natriumpercarbonat mit Natriumsesquicarbonat bevorzugt, unabhängig davon, welche weiteren Inhaltsstoffe in den Formkörpem enthalten sind. Werden Reinigungs- oder Bleichmitteltabletten für das maschinelle Geschirrspülen hergestellt, so können auch Bleichmittel aus der Gruppe der organischen Bleichmittel eingesetzt werden. Typische organische Bleichmittel sind die Diacylperoxide, wie z. B. Dibenzoylperoxid. Weitere typi- sche organische Bleichmittel sind die Peroxysäuren, wobei als Beispiele besonders die Alkylperoxysäuren und die Arylperoxysäuren genannt werden. Bevorzugte Vertreter sind (a) die Peroxybenzoesäure und ihre ringsubstituierten Derivate, wie Alkylperoxy- benzoesäuren, aber auch Peroxy-a-Naphtoesäure und Magnesium-monoperphthalat, (b) die aliphatischen oder substituiert aliphatischen Peroxysäuren, wie Peroxylaurinsäure, Per- oxystearinsäure, g-Phthalimidoperoxycapronsäure Phthaloiminoperoxyhexansäure (PAP)], o-Carboxybenzamidoperoxycapronsäure, N-nonenylamidoperadipinsäure und N- nonenylamidopersuccinate, und (c) aliphatische und araliphatische Peroxydicarbonsäuren, wie 1,12-Diperoxycarbonsäure, 1,9-Diperoxyazelainsäure, Diperocysebacinsäure, Diper- oxybrassylsäure, die Diperoxyphthalsäuren, 2-Decyldiperoxybutan-1,4-disäure, N, N- Terephthaloyl-di (6-aminopercapronsäue) können eingesetzt werden.

Als Bleichmittel in Formkörpem für das maschinelle Geschirrspülen können auch Chlor oder Brom freisetzende Substanzen eingesetzt werden. Unter den geeigneten Chlor oder Brom freisetzenden Materialien kommen beispielsweise heterocyclische N-Brom-und N- Chloramide, beispielsweise Trichlorisocyanursäure, Tribromisocyanursäure, Dibromisocyanursäure und/oder Dichlorisocyanursäure (DICA) und/oder deren Salze mit Kationen wie Kalium und Natrium in Betracht. Hydantoinverbindungen, wie 1,3-Dichlor-5,5- dimethylhydanthoin sind ebenfalls geeignet.

Um beim Waschen oder Reinigen bei Temperaturen von 60 °C und darunter eine verbes- serte Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren als alleiniger Bestandteil oder als Inhaltsstoff der Komponente b) eingearbeitet werden. Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenen- falls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen, die O-und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls sub- stituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, ins- besondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5- 5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl-oder Isononanoyloxybenzol- sulfonat (n-bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5- Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.

Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch sogenannte Bleichkatalysatoren in die Formkörper eingearbeitet werden. Bei diesen Stof- fen handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw. Übergangsmetall- komplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru-oder Mo-Salenkomplexe oder- carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V-und Cu-Komplexe mit N- haltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu-und Ru-Amminkomplexe sind als Bleich- katalysatoren verwendbar.

Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen, Cellulasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis und Streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbe- sondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind En- zymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase oder aus Protease, Amylase und Li- pase oder Protease, Lipase und Cellulase, insbesondere jedoch Cellulase-haltige Mi- schungen von besonderem Interesse. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in eini- gen Fällen als geeignet erwiesen. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzymgranulate in den erfindungsgemäßen Formkörpem kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis etwa 2 Gew.-% betragen.

Zusätzlich können die Wasch-und Reinigungsmittelformkörper auch Komponenten ent- halten, welche die Öl-und Fettauswaschbarkeit aus Textilien positiv beeinflussen (soge- nannte soil repellents). Dieser Effekt wird besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt wird, das bereits vorher mehrfach mit einem erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese öl-und fettlösende Komponente enthält, gewaschen wurde. Zu den bevorzugten öl-und fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methyl- cellulose und Methylhydroxy-propylcellulose mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezo- gen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbe- sondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Besonders be- vorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate der Phthalsäure-und der Terephthalsäu- re-Polymere.

Die Formkörper können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z. B. Salze der 4,4'-Bis (2-anilino-4- morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino) stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Me- thylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen.

Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend sein, z. B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis (2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis (4-chlor-3-sulfostyryl)- diphenyls, oder 4- (4-Chlorstyryl)-4'- (2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorge- nannten Aufheller können verwendet werden.

Farb-und Duftstoffe werden den erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelform- körpern zugesetzt, um den ästhetischen Eindruck der Produkte zu verbessern und dem Verbraucher neben der Leistung ein visuell und sensorisch"typisches und unverwechsel- bares"Produkt zur Verfügung zu stellen. Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen, z. B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Alde- hyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Riechstoffverbindun- gen vom Typ der Ester sind z. B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.- Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzyl-carbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenyl-glycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethy- lether, zu den Aldehyden z. B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronel- lal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeo- nal, zu den Ketonen z. B. die Jonone, oc-Isomethylionon und Methyl-cedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Ter- pineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürli- che Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z. B.

Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen-oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Linden- blütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.

Üblicherweise liegt der Gehalt der erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelform- körper an Farbstoffen unter 0,01 Gew.-%, während Duftstoffe bis zu 2 Gew.-% der ge- samten Formulierung ausmachen können.

Die Duftstoffe können direkt in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbeitet werden, es kann aber auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, die die Haftung des Parfüms auf der Wäsche verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung für langanhaltenden Duft der Textilien sorgen. Als solche Trägermaterialien haben sich bei- spielsweise Cyclodextrine bewährt, wobei die Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe zusätzlich noch mit weiteren Hilfsstoffen beschichtet werden können.

Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Wasch-und Reinigungsmittelform- körper zu verbessern, können sie mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevor- zugte Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um diese nicht anzufärben.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper erfolgt zunächst durch das trockene Vermischen der Bestandteile, die ganz oder teilweise vorgranuliert sein können, und an- schließendes Informbringen, insbesondere Verpressen zu Tabletten, wobei auf herkömmli- che Verfahren zurückgegriffen werden kann. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper wird das Vorgemisch in einer sogenannten Matrize zwischen zwei Stempeln zu einem festen Komprimat verdichtet. Dieser Vorgang, der im folgenden kurz als Tablet- tierung bezeichnet wird, gliedert sich in vier Abschnitte : Dosierung, Verdichtung (elasti- sche Verformung), plastische Verformung und Ausstoßen.

Zunächst wird das Vorgemisch in die Matrize eingebracht, wobei die Füllmenge und damit das Gewicht und die Form des entstehenden Formkörpers durch die Stellung des unteren Stempels und die Form des Preßwerkzeugs bestimmt werden. Die gleichbleibende Dosie- rung auch bei hohen Formkörperdurchsätzen wird vorzugsweise über eine volumetrische Dosierung des Vorgemischs erreicht. Im weiteren Verlauf der Tablettierung berührt der Oberstempel das Vorgemisch und senkt sich weiter in Richtung des Unterstempels ab. Bei dieser Verdichtung werden die Partikel des Vorgemisches näher aneinander gedrückt, wo- bei das Hohlraumvolumen innerhalb der Füllung zwischen den Stempeln kontinuierlich abnimmt. Ab einer bestimmten Position des Oberstempels (und damit ab einem bestimm- ten Druck auf das Vorgemisch) beginnt die plastische Verformung, bei der die Partikel zusammenfließen und es zur Ausbildung des Formkörpers kommt. Je nach den physikali- schen Eigenschaften des Vorgemisches wird auch ein Teil der Vorgemischpartikel zer- drückt und es kommt bei noch höheren Drücken zu einer Sinterung des Vorgemischs. Bei steigender Preßgeschwindigkeit, also hohen Durchsatzmengen, wird die Phase der elasti- schen Verformung immer weiter verkürzt, so daß die entstehenden Formkörper mehr oder minder große Hohlräume aufweisen können. Im letzten Schritt der Tablettierung wird der fertige Formkörper durch den Unterstempel aus der Matrize herausgedrückt und durch nachfolgende Transporteinrichtungen wegbefördert. Zu diesem Zeitpunkt ist lediglich das Gewicht des Formkörpers endgültig festgelegt, da die Preßlinge aufgrund physikalischer Prozesse (Rückdehnung, kristallographische Effekte, Abkühlung etc.) ihre Form und Grö- ße noch ändern können.

Die Tablettierung erfolgt in handelsüblichen Tablettenpressen, die prinzipiell mit Einfach- oder Zweifachstempeln ausgerüstet sein können. Im letzteren Fall wird nicht nur der Ober- stempel zum Druckaufbau verwendet, auch der Unterstempel bewegt sich während des Preßvorgangs auf den Oberstempel zu, während der Oberstempel nach unten drückt. Für kleine Produktionsmengen werden vorzugsweise Exzentertablettenpressen verwendet, bei denen der oder die Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sind, die ihrerseits an einer Achse mit einer bestimmten Umlaufgeschwindigkeit montiert ist. Die Bewegung dieser Preßstempel ist mit der Arbeitsweise eines üblichen Viertaktmotors vergleichbar. Die Ver- pressung kann mit je einem Ober-und Unterstempel erfolgen, es können aber auch mehre- re Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sein, wobei die Anzahl der Matrizenbohrun- gen entsprechend erweitert ist. Die Durchsätze von Exzenterpressen variieren ja nach Typ von einigen hundert bis maximal 3000 Tabletten pro Stunde.

Für größere Durchsätze wählt man Rundlauftablettenpressen, bei denen auf einem soge- nannten Matrizentisch eine größere Anzahl von Matrizen kreisförmig angeordnet ist. Die Zahl der Matrizen variiert je nach Modell zwischen 6 und 55, wobei auch größere Matrizen im Handel erhältlich sind. Jeder Matrize auf dem Matrizentisch ist ein Ober-und Unter- stempel zugeordnet, wobei wiederum der Preßdruck aktiv nur durch den Ober-bzw. Unter- stempel, aber auch durch beide Stempel aufgebaut werden kann. Der Matrizentisch und die Stempel bewegen sich um eine gemeinsame senkrecht stehende Achse, wobei die Stempel mit Hilfe schienenartiger Kurvenbahnen während des Umlaufs in die Positionen für Be- füllung, Verdichtung, plastische Verformung und Ausstoß gebracht werden. An den Stel- len, an denen eine besonders gravierende Anhebung bzw. Absenkung der Stempel erfor- derlich ist (Befüllen, Verdichten, Ausstoßen), werden diese Kurvenbahnen durch zusätzli- che Niederdruckstücke, Nierderzugschienen und Aushebebahnen unterstützt. Die Befül- lung der Matrize erfolgt über eine starr angeordnete Zufuhreinrichtung, den sogenannten Füllschuh, der mit einem Vorratsbehälter für das Vorgemisch verbunden ist. Der Preß- druck auf das Vorgemisch ist über die Preßwege für Ober-und Unterstempel individuell einstellbar, wobei der Druckaufbau durch das Vorbeirollen der Stempelschaftköpfe an ver- stellbaren Druckrollen geschieht.

Rundlaufpressen können zur Erhöhung des Durchsatzes auch mit zwei Füllschuhen verse- hen werden, wobei zur Herstellung einer Tablette nur noch ein Halbkreis durchlaufen wer- den muß. Zur Herstellung zwei-und mehrschichtiger Formkörper werden mehrere Füll- schuhe hintereinander angeordnet, ohne daß die leicht angepreßte erste Schicht vor der weiteren Befüllung ausgestoßen wird. Durch geeignete Prozeßführung sind auf diese Wei- se auch Mantel-und Punkttabletten herstellbar, die einen zwiebelschalenartigen Aufbau haben, wobei im Falle der Punkttabletten die Oberseite des Kerns bzw. der Kernschichten nicht überdeckt wird und somit sichtbar bleibt. Auch Rundlauftablettenpressen sind mit Einfach-oder Mehrfachwerkzeugen ausrüstbar, so daß beispielsweise ein äußerer Kreis mit 50 und ein innerer Kreis mit 35 Bohrungen gleichzeitig zum Verpressen benutzt wer- den. Die Durchsätze moderner Rundlauftablettenpressen betragen über eine Million Form- körper pro Stunde.

Bei der Tablettierung mit Rundläuferpressen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Ta- blettierung mit möglichst geringen Gewichtschwankungen der Tablette durchzufiihren.

Auf diese Weise lassen sich auch die Härteschwankungen der Tablette reduzieren. Geringe Gewichtschwankungen können auf folgende Weise erzielt werden : -Verwendung von Kunststoffeinlagen mit geringen Dickentoleranzen -Geringe Umdrehungszahl des Rotors -Große Füllschuhe -Abstimmung des Füllschuhflügeldrehzahl auf die Drehzahl des Rotors -Füllschuh mit konstanter Pulverhöhe -Entkopplung von Füllschuh und Pulvervorlage Zur Verminderung von Stempelanbackungen bieten sich sämtliche aus der Technik be- kannte Antihaftbeschichtungen an. Besonders vorteilhaft sind Kunststoffbeschichtungen, Kunststoffeinlagen oder Kunststoffstempel. Auch drehende Stempel haben sich als vorteil- haft erwiesen, wobei nach Möglichkeit Ober-und Unterstempel drehbar ausgeführt sein sollten. Bei drehenden Stempeln kann auf eine Kunststoffeinlage in der Regel verzichtet werden. Hier sollten die Stempeloberflächen elektropoliert sein.

Es zeigte sich weiterhin, daß lange Preßzeiten vorteilhaft sind. Diese können mit Druck- schienen, mehreren Druckrollen oder geringen Rotordrehzahlen eingestellt werden. Da die Härteschwankungen der Tablette durch die Schwankungen der Preßkräfte verursacht wer- den, sollten Systeme angewendet werden, die die Preßkraft begrenzen. Hier können elasti- sche Stempel, pneumatische Kompensatoren oder federnde Elemente im Kraftweg einge- setzt werden. Auch kann die Druckrolle federnd ausgeführt werden.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Tablettiermaschinen sind beispielsweise erhältlich bei den Firmen Apparatebau Holzwarth GbR, Asperg, Wilhelm Fette GmbH, Schwarzenbek, Hofer GmbH, Weil, Horn & Noack Pharmatechnik GmbH, Worms, IMA Verpackungssysteme GmbH Viersen, KILIAN, Köln, KOMAGE, Kell am See, KORSCH Pressen AG, Berlin, sowie Romaco GmbH, Worms. Weitere Anbieter sind beispielsweise Dr. Herbert Pete, Wien (AU), Mapag Maschinenbau AG, Bern (CH), BWI Manesty, Li- verpool (GB), I. Holand Ltd., Nottingham (GB), Courtoy N. V., Halle (BE/LU) sowie Me- diopharm Kamnik (SI). Besonders geeignet ist beispielsweise die Hydraulische Doppel- druckpresse HPF 630 der Firma LAEIS, D. Tablettierwerkzeuge sind beispielsweise von den Firmen Adams Tablettierwerkzeuge, Dresden, Wilhelm Fett GmbH, Schwarzenbek, Klaus Hammer, Solingen, Herber % Söhne GmbH, Hamburg, Hofer GmbH, Weil, Horn & Noack, Pharmatechnik GmbH, Worms, Ritter Pharamatechnik GmbH, Hamburg, Romaco, GmbH, Worms und Notter Werkzeugbau, Tamm erhältlich. Weitere Anbieter sind z. B. die Senss AG, Reinach (CH) und die Medicopharm, Kamnik (SI).

Die Formkörper können dabei in vorbestimmter Raumform und vorbestimmter Größe ge- fertigt werden. Als Raumform kommen praktisch alle sinnvoll handhabbaren Ausgestal- tungen in Betracht, beispielsweise also die Ausbildung als Tafel, die Stab-bzw. Barren- form, Würfel, Quader und entsprechende Raumelemente mit ebenen Seitenflächen sowie insbesondere zylinderförmige Ausgestaltungen mit kreisförmigem oder ovalem Quer- schnitt. Diese letzte Ausgestaltung erfaßt dabei die Darbietungsform von der Tablette bis zu kompakten Zylinderstücken mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser oberhalb l.

Die portionierten Preßlinge können dabei jeweils als voneinander getrennte Einzelelemente ausgebildet sein, die der vorbestimmten Dosiermenge der Wasch-und/oder Reinigungs- mittel entspricht. Ebenso ist es aber möglich, Preßlinge auszubilden, die eine Mehrzahl solcher Masseneinheiten in einem Preßling verbinden, wobei insbesondere durch vorgege- bene Sollbruchstellen die leichte Abtrennbarkeit portionierter kleinerer Einheiten vorgese- hen ist. Für den Einsatz von Textilwaschmitteln in Maschinen des in Europa üblichen Typs mit horizontal angeordneter Mechanik kann die Ausbildung der portionierten Preßlinge als Tabletten, in Zylinder-oder Quaderform zweckmäßig sein, wobei ein Durchmesser/Höhe- Verhältnis im Bereich von etwa 0,5 : 2 bis 2 : 0,5 bevorzugt ist. Handelsübliche Hydrau- likpressen, Exzenterpressen oder Rundläuferpressen sind geeignete Vorrichtungen insbe- sondere zur Herstellung derartiger Preßlinge.

Die Raumform einer anderen Ausführungsform der Formkörper ist in ihren Dimensionen der Einspülkammer von handelsüblichen Haushaltswaschmaschinen angepaßt, so daß die Formkörper ohne Dosierhilfe direkt in die Einspülkammer eindosiert werden können, wo sie sich während des Einspülvorgangs auflöst. Selbstverständlich ist aber auch ein Einsatz der Waschmittelformkörper über eine Dosierhilfe problemlos möglich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt.

Ein weiterer bevorzugter Formkörper, der hergestellt werden kann, hat eine platten-oder tafelartige Struktur mit abwechselnd dicken langen und dünnen kurzen Segmenten, so daß einzelne Segmente von diesem"Riegel"an den Sollbruchstellen, die die kurzen dünnen Segmente darstellen, abgebrochen und in die Maschine eingegeben werden können. Dieses Prinzip des"riegelförmigen"Formkörperwaschmittels kann auch in anderen geometri- schen Formen, beispielsweise senkrecht stehenden Dreiecken, die lediglich an einer ihrer Seiten längsseits miteinander verbunden sind, verwirklicht werden.

Möglich ist es aber auch, daß die verschiedenen Komponenten nicht zu einer einheitlichen Tablette verpreßt werden, sondern daß Formkörper erhalten werden, die mehrere Schich- ten, also mindestens zwei Schichten, aufweisen. Dabei ist es auch möglich, daß diese ver- schiedenen Schichten unterschiedliche Lösegeschwindigkeiten aufweisen. Hieraus können vorteilhafte anwendungstechnische Eigenschaften der Formkörper resultieren. Falls bei- spielsweise Komponenten in den Formkörpern enthalten sind, die sich wechselseitig nega- tiv beeinflussen, so ist es möglich, die eine Komponente in der schneller löslichen Schicht zu integrieren und die andere Komponente in eine langsamer lösliche Schicht einzuarbei- ten, so daß die erste Komponente bereits abreagiert hat, wenn die zweite in Lösung geht.

Der Schichtaufbau der Formkörper kann dabei sowohl stapelartig erfolgen, wobei ein Lö- sungsvorgang der inneren Schicht (en) an den Kanten des Formkörpers bereits dann erfolgt, wenn die äußeren Schichten noch nicht vollständig gelöst sind, es kann aber auch eine vollständige Umhüllung der inneren Schicht (en) durch die jeweils weiter außen liegende (n) Schicht (en) erreicht werden, was zu einer Verhinderung der frühzeitigen Lösung von Be- standteilen der inneren Schicht (en) führt.

In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht ein Formkörper aus mindestens drei Schichten, also zwei äußeren und mindestens einer inneren Schicht, wobei mindestens in einer der inneren Schichten ein Peroxy-Bleichmittel enthalten ist, während beim stapelförmigen Formkörper die beiden Deckschichten und beim hüllenförmigen Formkörper die äußersten Schichten jedoch frei von Peroxy-Bleichmittel sind. Weiterhin ist es auch möglich, Peroxy-Bleichmittel und gegebenenfalls vorhandene Bleichaktivatoren und/oder Enzyme räumlich in einem Formkörper voneinander zu trennen. Derartige mehr- schichtige Formkörper weisen den Vorteil auf, daß sie nicht nur über eine Einspülkammer oder über eine Dosiervorrichtung, welche in die Waschflotte gegeben wird, eingesetzt werden können ; vielmehr ist es in solchen Fällen auch möglich, den Formkörper im direk- ten Kontakt zu den Textilien in die Maschine zu geben, ohne daß Verfleckungen durch Bleichmittel und dergleichen zu befürchten wären.

Ähnliche Effekte lassen sich auch durch Beschichtung ("coating") einzelner Bestandteile der zu verpressenden Wasch-und Reinigungsmittelzusammensetzung oder des gesamten Formkörpers erreichen. Hierzu können die zu beschichtenden Körper beispielsweise mit wäßrigen Lösungen oder Emulsionen bedüst werden, oder aber über das Verfahren der Schmelzbeschichtung einen Überzug erhalten.

Neben dem Schichtaufbau können mehrphasige Formkörper auch in Form von Ringkern- tabletten, Kernmanteltabletten oder sogenannten"bulleye"-Tabletten hergestellt werden.

Eine Übersicht über solche Ausführungsformen mehrphasiger Tabletten ist in der EP 055 100 (Jeyes Group) beschrieben. Diese Schrift offenbart Toilettenreinigungsmittelblöcke, die einen geformten Körper aus einer langsam löslichen Reinigungsmittelzusammenset- zung umfassen, in den eine Bleichmitteltablette eingebettet ist. Diese Schrift offenbart gleichzeitig die unterschiedlichsten Ausgestaltungsformen mehrphasiger Formkörper von der einfachen Mehrphasentablette bis hin zu komplizierten mehrschichtigen Systemen mit Einlagen.

Nach dem Verpressen weisen die Wasch-und Reinigungsmittelformkörper eine hohe Sta- bilität auf. Die Bruchfestigkeit zylinderförmiger Formkörper kann über die Meßgröße der diametralen Bruchbeanspruchung erfaßt werden. Diese ist bestimmbar nach 2P = 7rDt Hierin steht a für die diametrale Bruchbeanspruchung (diametral fracture stress, DFS) in Pa, P ist die Kraft in N, die zu dem auf den Formkörper ausgeübten Druck führt, der den Bruch des Formkörpers verursacht, D ist der Formkörperdurchmesser in Meter und t ist die Höhe der Formkörper.

Beispiele : Durch Granulation in einem 50-Liter-Pflugscharmischer der Firma Lödige wurde ein ten- sidhaltiges Granulat (Zusammensetzung siehe Tabelle 1) hergestellt, das als Basis für ein teilchenförmiges Vorgemisch verwendet wurde. Im Anschluß an die Granulation wurden die Granulate in einer Wirbelschichtapparatur der Firma Glatt bei einer Zulufttemperatur von 60°C über einen Zeitraum von 30 Minuten getrocknet. Nach der Trocknung wurden Feinanteile < 0,4 mm und Grobkornanteile > 1,6 mm abgesiebt.

Durch Abmischung des tensidhaltigen Granulats mit Bleichmittel, Bleichaktivator sowie weiteren Aufbereitungskomponenten wurde ein tablettierfähiges Vorgemisch hergestellt.

Als weitere Aufbereitungskomponente wurde ein Brausesystem in das Vorgemisch inkor- poriert, das im Falle der erfindungsgemäßen Formkörper E1 und E2 in Form eines homo- genen Co-Granulats und bei den Vergleichsbeispielen VI und V2 in Form eines Gemischs der beiden feinteiligen Pulver vorlag.

Zur Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden Brausegranulate wurden Natriumhy- drogencarbonat, Natriumcarbonat und Citronensäure trocken vermischt (siehe Tabelle 3) und auf einer Kompaktierwalze vom Typ Alexanderwerk zu einer Schülpe kompaktiert.

Anschließend erfolgte die Vermahlung der Schülpe auf einem Siebgranulator. Die ver- mahlene Schülpe wurde zwischen 0,6 und 1,6 mm abgesiebt. Das Brausesystem wurde zu jeweils zu 5 Gew.-% dem zu verpressenden Vorgemisch zugegeben, wonach in einer Korsch-Exzenterpresse die Verpressung der Vorgemische zu Tabletten (Durchmesser : 44 mm, Höhe : 22 mm, Gewicht : 37,5 g) erfolgte. Dabei wurde der Preßdruck so eingestellt, daß jeweils zwei Serien von Formkörpern erhalten wurden (E 1, E 1', E2, E2'bzw. V1, V1' und V2, V2'), die sich in ihrer Härte unterscheiden. Die Zusammensetzung der zu verpres- senden Vorgemische (und damit der Formkörper) zeigt Tabelle 2, die Zusammensetzung und Teilchengrößenverteilung der zugesetzten Brausesysteme ist in Tabelle 3 angegeben, die Teilchengrößenverteilung der übrigen Aufbereitungskomponenten zeigt Tabelle 4.

Tabelle 1 : Zusammensetzung des Tensidgranulats [Gew.-%] C9-13-Alkylbenzolsulfonat 18, 4 Cl2 lg-Fettalkohol mit 7 EO 4,9 C 12-1 s-Fettalkoholsulfat 4,9 Seife 1,6 optischer Aufheller 0,3 Natriumcarbonat 18,8 Natriumsilikat 5,5 Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer 5,5 Zeolith A (wasserfreie Aktivsubstanz) 31,3 Na-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat 0,8 Wasser, Salze Rest Tabelle 2 : Zusammensetzung der Vorgemische [Gew.-%] : Tensidgranulat (Tabelle 1) 62,5 Brausesystem (Tabelle 3) 5,0 Natriumperborat-Monohydrat 15,0 TAED 5, 0 Schauminhibitor 3,0 Polyacrylat 1,0 Enzyme 2,0 Parfiim 0, 5 Wessalithw P (Zeolith A) 1, 0 Desintegrationshilfsmittel (Cellulose) * 5,0 * kompaktierte Cellulose (Teilchengröße : 90 Gew.-% > 400 n. m) Tabelle 3 : Zusammensetzung und Teilchengröße der Brausesysteme [Gew.-%, mm] Citronensäure Na-Siebfraktion Granulat (G)/ hydrogencarbonat Pulvergemisch (P) El 90 10 6-1,6-1, 6 G vT90H)6P E2 10 90 0,6-1,6 G V2 10 90 < 0, 6 P Tabelle 4 : Siebzahlen der Aufbereitungskomponenten [Gew.-%] Siebzahlen lmm > 1,6 > 1,2 > 0,8 > 0,6 > 0,4 > 0,2 < 0,2 Tensidgranulat (Tabelle 1) 5 17 47 19 9 3- Natriumperborat-Monohydrat-24 62 10 4- TAED 2 39 51 6 2-- Schauminhibitor--1 2 11 46 40 Enzyme 1 3 89 6 1 Polyacrylat--6 8 20 28 38 WessalithwP (Zeolith A)------100 Desintegrationshilfsmittel(Cellulose) 62 23 11 2 2 Die Härte der Tabletten wurde nach zwei Tagen Lagerung durch Verformung der Tablette bis zum Bruch gemessen, wobei die Kraft auf die Seitenflächen der Tablette einwirkte und die maximale Kraft, der die Tablette standhielt, ermittelt wurde.

Zur Bestimmung des Tablettenzerfalls wurde die Tablette in ein Becherglas mit Wasser gelegt (600ml Wasser, Temperatur 30°C) und die Zeit bis zum vollständigen Tablettenzer- fall gemessen.

Die experimentellen Daten zeigen die Tabellen 5 und 6 : Tabelle 5 : Waschmitteltabletten mit Brausesystem [physikalische Daten] Tablette E1 Vl El'Vl' Tablettenhärte [N] 31 31 39 39 Tablettenzerfall sec 9 17 17 45 Tabelle 6 : Waschmitteltabletten mit Brausesystem [physikalische Daten] Tablette E2 V2 E2'V2' Tablettenhärte [N] 30 30 42 38 Tablettenzerfall [sec] 8 15 15 25