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Title:
SLIDING ELEMENT, IN PARTICULAR FOR A STRETCHING INSTALLATION AND/OR CONVEYOR CHAIN, AND ASSOCIATED STRETCHING INSTALLATION OR CONVEYOR CHAIN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/007577
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sliding element, in particular for a stretching installation and/or a conveyor chain, comprising graphite or electrographite, wherein the sliding element has pores which have an open pore size of ≥ 7.5 % by volume, and wherein the particle size of the graphite particles used as a starting material for the sliding elements is between 3 µm and 15 µm.

Inventors:
SWOBODA MARTIN (DE)
HÄUSL TOBIAS (DE)
KULINYAK EMMERICH (DE)
KRAUS SEBASTIAN (DE)
MURNER GEORG (DE)
UNTERREINER MARKUS (DE)
BAMBERGER WERNER (DE)
GIAPOULIS ANTHIMOS (DE)
BAUMEISTER MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/062487
Publication Date:
January 10, 2019
Filing Date:
May 15, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BRUECKNER MASCHB GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B29C55/08; B29C55/16; B29C55/20; F16C33/16
Domestic Patent References:
WO2014094803A12014-06-26
Foreign References:
DE4221318A11993-01-14
EP3048162A12016-07-27
EP0500447A11992-08-26
EP0471329A21992-02-19
US5797172A1998-08-25
DE19857289C12000-05-04
DE3925737A11991-02-07
EP0138117A21985-04-24
EP0471329B11995-12-06
EP1652877B12011-12-14
DE19749785A11999-05-12
EP0471329A21992-02-19
EP1652877A12006-05-03
Attorney, Agent or Firm:
FLACH, Dieter et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Gleitelement insbesondere für eine Reckanlage und/oder Transportkette, umfas- send Graphit oder Elektrographit, dadurch gekennzeichnet,

dass das Gleitelement Poren aufweist, wobei die offene Porengröße > 7,5 Vol% ist, und

dass die Partikelgröße der als Ausgangsmaterial für die Gleitelemente verwendeten Graphitpartikel zwischen 3 μm und 15 μιτι liegen.

2. Gleitelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die offene Porengröße zumindest > 8 Vol% oder vorzugsweise > 9 Vol%, 10 Vol%, 11 Vol%, 12 Vol%, 13 Vol%, 14 Vol% oder > 15 Vol% ist. 3. Gleitelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die offene Porengröße des Gleitelements < 20 Vol%, insbesondere < 18 Vol%, 16 Vol%, 15 Vol%, 14 Vol%, 13 Vol%, 12 Vol% oder insbesondere < 11 Vol% ist.

4. Gleitelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement mit anorganischen Salzen imprägniert ist und/oder anorganische Salze im Gleitelement eingelagert sind.

5. Gleitelemente nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikelgröße der als Ausgangsmaterial für die Gleitelemente verwendeten Graphitpartikel größer oder gleich ist als 4 μm, 5 μm, 6 μm, 7 μm, 8 μm, 9 μm oder 10 μm oder kleiner ist als 14 μm, 13 μm, 12 μm, 11 μm, 10 μm, 9 μm, 8 μm, 7 μm, 6 μm oder kleiner ist als 5 μm.

6. Gleitelemente nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die als Ausgangsmaterial für die Herstellung der Gleitelemente verwendeten Graphitpartikel in einer Partikelgrößenverteilung vorliegen, bei der als Medianwert d(50) die Partikelgröße zwischen 14 μm bis 18 μm und die Werte d(10) zwischen 2 μm bis 4 μm und für d(90) zwischen 42 μm und 50 μm liegen.

7. Gleitelemente nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die im Gleitelement vorgesehenen Poren zumindest zu 60 %, vorzugsweise zu mehr als 65 %, 70 %, 75 %, 80 %, 85 %, 90 %, und insbesondere zu über 95 % oder vor- zugsweise zumindest 96 %, 97 %, 98 % und insbesondere zu 99 % oder zu 100 % mit Öl getränkt sind.

8. Gleitelement nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die anorganischen Salze zumindest in einer Oberflächenschicht des Gleitelements eingelagert und/oder das Gleitelement in diesem Bereich mit anorganischen Sa lzen imprägniert ist, wobei das Gleitelement vorzugsweise mit den anorganischen Salzen durchimprägniert ist, vorzugsweise mit einer gleichen oder weniger als 20 % oder insbesondere weniger als 10 % davon abweichenden Dichteverteilung.

9. Gleitelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement mit anorganischen Salzen imprägniert ist oder anorganische Salze eingelagert umfasst, die aus Phosphaten oder tertiären Orthophosphaten und vorzugsweise aus Aluminiumphosphat bestehen oder diese umfassen.

10. Gleitelement nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die a norganischen Salze 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 2 Gew.-%, 3 Gew.-% oder 4 Gew.-% und vorzugsweise weniger als 10 Gew.-%, insbesondere weniger als 8 Gew.-%, 7 Gew.-%, 6 Gew.-% oder 5 Gew.-% betragen.

11. Gleitelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement als isostatisch verpresstes Gleitelement ausgebildet ist.

12. Gleitelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitoberfläche des Gleitelementes eine maximale Rauigkeit aufweist, bei der Höhenabweichungen unter 5 μm, insbesondere unter 4 μm, 3 μm oder bevor- zugt unter 2 μm oder 1 μm liegen.

13. Gleitelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitoberfläche des Gleitelements abgeschliffen ist. 14. Reckanlage oder Transportkette für eine Reckanlage, mit Gleitelementen nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 13.

15. Reckanlage oder Transportkette für eine Reckanlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Gegenlaufpartner für die Transportkette eine Tragkon- struktion vorzugsweise in Form einer Führungs- und/oder Tragschiene und/oder Steuerschiene vorgesehen ist, deren thermischer Ausdehnungskoeffizient den thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Gleitelemente entspricht oder um weniger als 25 %, insbesondere weniger als 20 %, 15 %, 10 % oder weniger als 5 % davon abweicht.

16. Reckanlage oder Transportkette für eine Reckanlage nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene und/oder Tragschiene und/oder Steuerschiene aus einem Material mit einem Härtegrad besteht, das den Härtegrad der Gleitelemente entspricht oder weniger als 25 %, insbesondere weni- ger als 20 %, 15 %, 10 % oder weniger als 5 % davon abweicht.

17. Reckanlage oder Transportkette für eine Recka nlage nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungs- und/oder Trag- und/oder Steuerschiene über einen Temperaturgrenzwert hinaus zur Verringerung des Reibwertes erwärmt ist.

Description:
Gleitelement insbesondere für eine Reckanlage und/oder Transportkette sowie eine zugehörige Reckanlage oder Transportkette

Die Erfindung betrifft Gleitelement insbesondere für eine Reckanlage und/oder Transportkette sowie eine zugehörige Reckanlage oder Transportkette nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Technisches Feld

Reckanlagen finden insbesondere bei der Kunststofffolien-Herstellung Anwendung. Bekannt sind sequentielle Reckanlagen, bei denen ein Kunststofffilm in zwei aufeinander folgenden Stufen gereckt wird, beispielsweise zunächst in Längsrichtung und dann in Querrichtung (oder umgekehrt).

Bekannt sind ebenso sogenannte Simultan-Reckanlagen, in welchen ein Kunststoff- film gleichzeitig in Quer- und Längsrichtung gereckt werden kann.

Stand der Technik

Eine gattungsbildende Querreckanlage oder Querreckstufe innerhalb einer Reckanlage ist aus der US 5 797 172 A, der WO 2014/94 803 AI oder der DE 198 57 289 Cl bekannt geworden. Gemäß dieser Vorveröffentlichungen wird eine zu reckende Materialbahn, in der Regel also ein Kunststofffilm, mittels Kluppen erfasst, die an Ketten befestigt sind und die auf beiden Seiten der zu reckenden Material bahn auf umlaufendenden Führungsschienen verfahrbar angeordnet sind. Die Kluppen wer- den dabei nacheinander von einer Einlaufzone (in welcher der Rand beispielsweise einer zu reckenden Kunststofffolie erfasst wird) über eine Reckzone (in der die gegenüberliegenden Kluppen auf den Führungsschienenabschnitten mit einer Quer- komponente divergierend zur Transportrichtung voneinander wegbewegt werden) zu einer Auslaufzone und dann auf einem Rückweg wieder zur Einlaufzone verfah- ren, wobei die Folie in der Auslaufzone beispielsweise einer gewissen Relaxation und/oder Wärmenachbehandlung unterzogen werden kann. Diese Querreck-Anlage umfasst eine Führungsschiene längs der die Transportkette geführt wird.

Die Transportkette im Allgemeinen und die Kluppenkörper im Besonderen, die an den Kettengliedern in Längsrichtung der Transportkette versetzt liegend ausgebildet sind, weisen Gleitelemente oder Rollenelemente auf, die mit der Kluppe mit bewegt werden, und die an den beiden gegenüberliegenden, voneinander weg weisenden, vertikal und zueinander parallel ausgerichteten Lauf- und Gleitflächen a nliegen. Die an Kettengliedern angebrachten Tragkörper können dabei in mehreren Gleitebenen bestehende Gleitelemente aufweisen. Bei simultanen Reckanlagenkönnen können sowohl die Führungsschienenelemente als auch die Steuerschienenelemente mit Gleitelementen ausgerüstet sein.

Aus der DE 198 57 289 Cl ist ein verbessertes Verfa hren zur Schmierung von Tra ns- portsystemen und Teilen davon, insbesondere zur Schmierung entsprechender Teile einer Reckanlage sowie eine verbesserte Schmiermittel-Vorrichtung bekannt. Ein entsprechendes Transportsystem mit verbesserter Schmierung erfolgt durch eine kontinuierliche Mikromengenschmierung, wodurch eine Reduzierung des Schmiermittelverbrauchs möglich wird. Graphit- Gleitelementen und/oder Graphitpartikel enthaltende Elastomere, Thermoplaste oder Duroplaste und sind prinzipiell aus der WO 2014/94 803 AI und der DE 39 25 737 AI bekannt. Aus der EP 0 138 117 A2 ist ferner eine Warenbahn-Transportkette bekannt, bei der in Kettenlängsrichtung betrachtet ein Tragkörper für Kluppen befestigt ist und diese Kettenglieder im Kettenquerschnitt etwa eine auf der Seite liegende U-Form besitzen. An jedem dieser besonders geformten Kettenglieder sind am unteren U- Schenkel sowie am Verbindungssteg großflächige, speziell geformte Platten aus schmierungsfreiem Gleitmaterial, vorzugsweise reibungsarmen Polytetrafluor- ethylen, durch Nieten befestigt. Diese Gleitmaterialplatten sind dabei auch in der Weise besonders geformt, dass sie mit entsprechend ausgearbeiteten Ausnehmungen an den zugehörigen Kettengliedern zusammenpassen. Allein diese bauliche Ausführung erfordert die Herstellung einer speziell für diesen Zweck ausgebildeten Grundkette mit aufwendigen Kettengliedern für die einzelnen Tragkörper.

Aus der WO 2014/94 803 AI sind Gleitelemente bekannt, die sowohl die Folien- und Kettenkräfte als auch die Gewichtskräfte der Kette aufnehmen können. Die EP 0 471 329 Bl und die EP 1 652 877 Bl beschreiben die Verwendung von kunstharzgebundenem imprägniertem Graphit als Gleitkörper.

Aufgabe der Erfindung

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es vor diesem Hintergrund ein Gleitelement insbesondere für eine Reckanlage und/oder Transportkette zum einen sowie eine zugehörige Reckanlage oder Transportkette zum anderen zu schaffen, wobei die Gleitelemente sowie die mit den Gleitelementen ausgestattete Reckanlage oder Transportkette so geschaffen sind, dass gegenüber herkömmlichen Gleitelementen oder Reckanlagen oder Transportketten der Schmiermittelbedarf deutlich gesenkt werden kann. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bezüglich eines Gleitelementes entsprechend den im Anspruch 1 und bezüglich einer Reckanlage oder Transportkette entsprechend den im Anspruch 11 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Es muss als ausgesprochen überraschend bezeichnet werden, dass es durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Gleitelemente möglich wird, dass für den Betrieb von Transportketten (die auf Führungsschienen (und Steuerschienen bei simultanen Systemen) bewegt werden, worüber die Transportketten abgestützt und getragen werden) und insbesondere für den Betrieb von Reckanlagen der gegenüber dem Stand der Technik benötigte Schmiermittelbedarf drastisch reduziert werden kann.

Aus dem Stand der Technik war der Einsatz von Graphit-Gleitelementen durchaus bekannt. Wie bereits ausgeführt, ist aus der EP 0 471 329 Bl wie auch aus der DE 197 49 785 AI Gleitkörper als bekannt zu entnehmen, die aus Graphit bestehen oder Graphit umfassen. Diese vorbekannten Gleitkörper sind mit anorganischen Salzen und anschließend mit Polymeren imprägniert. I m Rahmen der Erfindung hat sich allerdings gezeigt, dass die nach dem Stand der Technik bekannten Graphit-Gleitelemente und insbesondere auch die vorstehend genannten Graphit-Gleitelemente für die Verwendung von Transportketten und insbesondere in Reckanlagen weniger geeignet sind. Besonders gute Ergebnisse lassen sich im Rahmen der Erfindung dann erzielen, wenn eine oder mehrere der folgenden bevorzugten Varianten realisiert und/oder Bedingungen erfüllt werden :

• Die Gleitelemente sind mit einer I mprägnierung versehen, vorzugsweise in Form von anorganischen Salzen, insbesondere Phosphaten (Salze und Esther der Orthophosphorsäure), Die Gleitelemente sind mit Metallsalzen insbesondere in Form von Aluminiumphosphat (AIP0 4 ) imprägniert,

Die anorganischen Salze insbesondere in Form von Phosphaten und besonders bevorzugt in Form des Aluminiumphosphats sind in dem Gleitelement oder Gleitkörper mit einem Anteil von 1 Gew-% bis 20 Gew-% eingelagert, Die Phosphate und insbesondere Metallphosphate sollen bevorzugt Korngrößen im Bereich von d50 = 30 μm, d90 = 100 μm und d50 = 5 μm, d90 = 15 μm und besonders bevorzugt von d50 = 7 μm, d50 = 30 μm aufweisen. Die Gleitelemente sind nicht nur in einem Oberflächenbereich oder einer Oberflächenschicht bis zu 1 mm oder 2 mm sondern bevorzugt vollständig durchimprägniert,

Die zur Herstellung der Gleitelemente benötigten Ausgangsstoffe werden mit einem geeigneten Verfahren miteinander "verbacken", beispielsweise durch eine isostatische Verpressung, wodurch die Gleitelemente letztlich erzeugt werden,

Die Partikelgrößen und die Partikelverteilung des Graphitpulvers, welches als Ausgangsmaterial für die Herstellung der Gleitelemente verwendet wird, soll ebenfalls in bestimmten Bereichen liegen. Das Maximum der Partikelgrößenverteilung (mittlere Partikelgröße, Erwartungswert) des als Ausgangsmaterial verwendeten Graphitpulvers wie aber auch des durch Ver- pressen hergestellten Gleitelementes liegt zwischen 3 bis 15 μm, je nach gewünschten mechanischen Werten, z.B. der Biegefestigkeit. Bevorzugt haben sich mittlere Partikelgrößen zwischen 7 bis 10 μm als geeignet erwiesen. Als Medianwert d(50) wurden Größen zwischen 14-18 μm, d(10)zwischen 2- 4 μm und d(90) zwischen 42-50 μm gemessen (Zur Charakterisierung einer Partikelgrößenverteilung werden die Werte d 1Q , d 5Q und d go verwendet. Der

Wert von d 50 ist als mittlere Partikelgrößenverteilung definiert [DI N 13320] . Die Werte d und d go werden zur Beschreibung der Breite einer Partikelgrößenverteilung d . = d„ - d ^ verwendet). • Die offene Porengrößen und/oder Porenverteilung der Gleitelemente beträgt zumindest > 8 Vol% oder vorzugsweise > 9 Vol%, 10 Vol%, 11 Vol%, 12 Vol%, 13 Vol%, 14 Vol% oder > 15 Vol%. Die entsprechenden Werte für die offene Porengröße des Gleitelementes soll da bei ferner < 20 Vo\%, insbe- sondere < 18 Vo\%, 16 Vo\%, 15 Vol%, 14 Vo\%, 13 Vol%, 12 Vol% oder insbesondere < 11 Vol% sein.

• Die Gleitelemente weisen beispielsweise ölgesättigte Poren oder allgemein fluidgefüllte Poren auf, und zwar unter üblichen Betriebsbedingungen, wie beispielsweise bei einer Luftfeuchtigkeit von > 5 (bevorzugt 8-20) [g/m 3 ].

Als besonders vorteilhaft hat es sich bei den Versuchen gezeigt, wenn die Poren der Gleitelemente möglichst vollständig mit Öl getränkt werden, indem sie z.B. über mehrere Stunden vor dem Einbau in die Lagerelemente in einem Ölbad gelagert werden. Diese primäre Sättigung verringert den Abrieb erheblich.

Die Partikelgrößen und Partikelverteilungen des Graphits sind wesentlich z.B. für die mechanische Eigenschaft des Gleitelementes. Dies betrifft nicht nur die Abriebeigenschaften, sondern z.B. auch die Biegefestigkeit des Materials. Ebenso beein- flusst die Partikelgröße und -Verteilung des Graphitpulvers (als Ausgangsstoff bzw. in der verpressten Form nach Herstellung des endgültigen Gleitelementes) das thermische und chemische Verhalten.

Die anorganischen Salze und deren Größe sowie deren Größenverteilung beein- flusst das Reib- und damit das Abriebverhalten.

Die wichtigste Bedingung zur Erzielung der erfindungsgemäßen Vorteile ist dabei, dass die Gleitelemente eine Mindest-Porengröße wie angegeben aufweisen. Eine zusätzliche Verbesserung lässt sich also dann erzielen, wenn die Gleitelemente wie erwähnt eine entsprechende I mprägnierung unter Verwendung von anorganischen Salzen (insbesondere Phosphaten) erhalten haben und/oder einer isostatischen Pressung unterzogen wurden. Dabei werden im Rahmen der Erfindung die größten Vorteile erzielt, wenn alle drei vorstehend genannten Bedingungen realisiert sind.

Eine Ummantelung der Gleitelemente oder der Graphit-Gleitelemente mit Polyme- ren und/oder eine Füllung der Poren (insbesondere der Poren an der Oberfläche der Gleitmittel) mit Polymeren (wie in er EP 0 471 329 Bl beschrieben) führt gegenüber der Erfindung sogar zu Nachteilen bezüglich der Gleitwirkung, da dann die Reibung wiederum erhöht wird und dadurch eine größere Menge an Gleit- oder Schmierstoffen verwendet werden muss. I nsbesondere bei Reckanlagen besteht dadurch die Gefahr, dass der zu reckende Kunststofffilm einer größeren Gefahr der Verunreinigung mit Schmiermittel und insbesondere Schmiermitteltröpfchen unterliegt.

Werden also demgegenüber derartige erfindungsgemä ße Gleitelemente oder Glei- telement-Paarungen im Zusammenhang mit Transportketten und vor allem in Reckanlagen eingesetzt, so lässt sich die erläuterte drastische Ölmittelreduzierung realisieren. I nsoweit sind also die erfindungsgemäßen Gleitkörper den herkömmlichen Graphit-Gleitelementen weit überlegen, da die nach dem Stand der Technik bekannten Gleitelemente oder Graphit-Gleitelemente hohe Abriebe insbesondere in den stark belasteten Kurvenabschnitten und insbesondere bei Reckanlagen in der Reckzone aufweisen.

I m Rahmen der Erfindung werden also einige wesentliche Vorteile realisiert. So lassen sich die Abriebe in der Einlaufphase von etwa 1-2 Stunden deutlich reduzieren.

Durch die dramatische Reduzierung der Schmiermengen wird die Verschmutzung der herzustellenden Folie durch Kondensatniederschläge und Mikrotröpfchen verringert bzw. vermieden. Durch die erfindungsgemäßen Gleitelemente ist es ferner möglich die Temperaturen der an der Gleitpaarung beteiligten Materialien anzuheben.

Durch die neuen Materialien ist es möglich über verschiedene Baureihen von Kettentransportsystemen einheitliche Basiskomponenten zu verwenden, die lediglich durch Adapterlösungen an die Kluppen und Führungsschienen (und Steuerschienen) angepasst werden müssen.

Durch die neuen Materialien können auch andere Fluide, verschieden von Hochleis- tungsölen, als Mittlerschicht zwischen den Gleitpaarungen eingesetzt werden.

Die erfindungsgemäßen Graphit-Gleitelemente lassen sich insbesondere bei der Gleitbahnschmierung als auch bei der Kettenbolzenschmierung einsetzen. Diese Graphite können auch in Polymermatrizen eingelagert werden, und zeigen ähnliches Verhalten, wie die "reinen" Graphitelemente Tecasint, Sintimit (eingetragene Marken der Fa. Ensinger, DuPont SCP) etc.

I m Rahmen der Erfindung haben sich noch weitere überraschende Ergebnisse erge- ben. So werden die genannten Vorteile nicht nur bei Verwendung der erfindungsgemäßen Gleitkörper realisiert, sondern vor allem dann, wenn die erfindungsgemäßen Gleitkörper im Rahmen einer spezifischen Gleitpaarung verwendet werden, also z.B. mit Führungs- oder Steuerschienen, die eine bestimmte Materialbeschaffenheit oder Oberflächenbeschaffenheit aufweisen.

Die Erfindung betrifft insoweit auch ein Verfa hren zur weiteren Reduzierung der Schmiermittel und insbesondere Ölmengen bei der Schmierung von Transportsystemen oder Teilen davon, also nicht nur durch Verwendung spezifischer G leitkörper oder Gleitelemente, sondern vor allem auch unter Verwendung der erfindungsge- mäßen Gleitkörper oder Gleitelemente im Zusammenhang mit entsprechenden Führungsschienen (und Steuerschienen). Erfindungsgemäß werden also spezifische Gleitpaarungen vorgeschlagen, die es ermöglichen, den Schmiermittelbedarfeinsatz zu verringern.

Gleitpaarungen

Wenn von Gleitpaarungen gesprochen wird, so versteht man dabei zum einen eine Führungsschiene oder Steuerschiene (für eine Transportkette), d.h. insbesondere auch eine Führungs- und/oder Steuerungsschiene bei Reckanlagen, sowie entsprechende Gleitelemente, die an der Kette oder Kluppenkette oder dem Pentagraph- system vorgesehen oder ausgebildet sind. Nach dem Stand der Technik bestehen diese Gleitelemente - wie bereits erwähnt - häufig aus Kunststoffen, die mit Carbonfasern, Aramidfasern oder Glasfasern verstärkt sind, z.B. auch mit Beimischungen aus PTFE, also sogenannten Polytetrafluarethylen oder aus Materialien wie PEEK, also aus Polyetheretherketon. Wie bereits erwähnt, wurden im Stand der Technik Gleitpaarungen mit Graphitelementen vorgeschlagen (z.B. der erwähnten EP 0 471 329 AI oder der EP 1 652 877 AI), ohne dass dabei explizit auf die Verwendung in Reckmaschinen und deren spezielle Anforderungen eingegangen wurde. I m Rahmen der Erfindung hat sich dabei gezeigt, dass sich Gleitpaarungen besonders eignen, die aus den erfindungsgemäßen Gleitelementen (wie oben abgehandelt) und daneben aus Schienensystemen bestehen, insbesondere im Fall einer Reckanlage einer Führungs- oder Steuerschiene, die aus einem Material besteht, das einen gleichen oder ä hnlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweist wie die Gleitelemente. Ferner hat sich im Rahmen der Erfindung herausgestellt, dass gute Gegenlaufpartner für die erfindungsgemäßen Gleitelemente (die in großem Anteil Graphit umfassen) harte Werkstoffe sind, wie beispielsweise Grauguss, Hartmetall, Aluminiumoxid, Siliziumkarbid, Glas, DLC-beschichtete Werkstoffe (a lso sogenannte Diamond-like-Carbon, also diamantähnlicher amorpher Kohlenstoff) sowie insbesondere hart legierte Stähle, wie sie für Führungsschienen und Steuerschienen von Reckanlagen verwendet werden. Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigen im Einzelnen:

Figur 1 : eine schematische Draufsicht auf eine Querreckanlage, die auch Teil einer sequenziellen Reckanlage sein kann;

Figur 2: eine Querschnittsdarstellung durch eine Trageinrichtung mit einer

Transportkette mit zugehörigen Kluppen, die auf der einen Seite der Trageinrichtung in Vorschubrichtung der Folienbahn und a uf der gegen- überliegenden Seite auf den Rückweg zurückgeführt werden;

Figur 3a : eine räumliche Darstellung eines Ausschnitts einer Transportkette mit zugehöriger Kluppeneinheit, wie sie in einer Kunststofffolien-Reckanlage eingesetzt wird;

Figur 3b: eine entsprechende Darstellung zu Figur 3a, jedoch teilweise in einer

Querschnittsdarstellung durch den Kettenbolzen der Transportkette hindurch; Figur 4: eine räumliche Darstellung eines Gleitelementes oder Gleitkörpers, welches im Querschnitt eine U-Form aufweist und welches an den aufeinander zu weisenden I nnenseiten mit einem erfindungsgemäßen Gleitelement ausgestattet ist; Figur 5 : eine räumliche Darstellung eines Gleitbodenelements, wie es an der

Unterseite der Transportkette und/oder eines Kluppenkörpers eingesetzt und/oder vorgesehen sein kann, um mit einer entsprechenden Tragfläche einer Tragschiene wechselzuwirken; Figur 6: ein zu Figur 3a abgewandeltes Ausführungsbeispiel, bei welchem die

Gleitkörper direkt in den Transportketten- und/oder Kluppenkörper eingesetzt sind, vorzugsweise lösbar und damit auswechselbar verankert sind; Figur 7: ein Diagramm bezüglich des Ölverbrauchs in Abhängigkeit der Foliendicke und damit einer veränderten Last;

Figur 8: ein Diagramm bezüglich eines unterschiedlichen Ölverbrauchs für vier verschiedene Kettensysteme teils nach dem Stand der Technik und teilweise bei erfindungsgemäßer Ausgestaltung der Gleitelemente;

Figur 9: ein Diagramm bezüglich Reibungskoeffizienten eines erfindungsgemäßen Gleitelementes.

Grundsätzlicher Aufbau einer Querreckanlage:

Die nachfolgend beschriebene Folien-Breit- oder Quer-Reckanlage, die nachfolgend auch kurz als TD-Reckanlage (TD = Transverse Direction) bezeichnet wird, weist bekanntermaßen zwei symmetrisch ausgebildete Antriebssysteme auf. I n Figur 1 sind die beiden vertikal zur Zeichen-Ebene verlaufenden und symmetrisch zur Symmetrie-Ebene SE angeordneten Antriebssysteme eingezeichnet, wobei zwischen den beiden auf geschlossenen Bahnen 2 umlaufenden Antriebssystemen die zu behandelnde, d.h. zu reckende Material bahn insbesondere in Form eines Kunststofffolienfilms F längs der Abzugsrichtung 1 (also in Maschinenrichtung M D) hindurch bewegt wird. Die erläuterte TD-Reckanlage kann dabei auch Teil einer sequentiellen Reckanlage sein, die üblicherweise eine der Querreckanlage (Querreckrahmen) vorgelagerte Längsreckstufe umfasst (im Zweifelsfall kann diese Längsreckstufe der Quer- reckstufe aber auch nachgeordnet sein). Die Erfindung lässt sich grundsätzlich aber auch bei Pentagraph-Systemen einsetzen, also bei Simulatanreckanlagen, bei denen über Scherensysteme die längs Führungsschienen fortbewegten und mit Kluppen ausgestatteten Transportketten unter Verwendung von Steuerungsschienen in einer divergierenden Reckzone nicht nur in Querrichtung der Reckanlage auseinandergefahren sondern auch in Längsrichtung der Reckanlage zunehmend beabstandet werden, um die gleichzeitige Längs- und Querreckung durchzuführen. Die in Figur 1 gezeigte Reckanlage umfasst also zwei auf den beiden umlaufenden Bahnen 2 in Umlaufrichtung angetriebene Kettentransportsysteme 3.

Eine monoaxia le oder uniaxia le Folie F (wenn also eine Längsreckanlage der gezeig- ten Querreckanlage vorgelagert ist) oder eine unverstreckte Folie F (wobei im Folgenden von Folie gesprochen wird, obgleich mit einer derartigen Reckanlage allgemein eine Behandlungsbahn F entsprechend behandelt und quergereckt werden kann, so dass die Erfindung insoweit nicht auf eine Kunststofffolienbahn beschränkt ist) läuft im Einlaufbereich E in die Reckanlage ein und wird dort von nachfolgend noch erörterten Kluppen, wie sie beispielsweise a nha nd von Figur 2 gezeigt sind, an beiden Rä ndern 8 ergriffen und eingeklemmt, und zwa r auf der so genannten Operator-Seite (OS - Operator side) sowie der antriebsseitigen Drive-Seite (DS - drive side). Die Folie F wird dann in einer nachfolgenden Vorheizzone PH erwärmt, und nachfolgend einer Reckzone R zugeführt, um hier in Ouerrichtung TD verstreckt zu werden. Anschließend durchläuft der verstreckte Film F verschiedene Wärmebehandlungszonen HT, bei denen auch eine Relaxation des Filmes erfolgen kann. Am Ende der Reckanlage in der sogenannten Auslaufzone A wird der Film durch geeignete Mittel ausgekluppt und verlässt dann die Ouerreckmaschine, also die Ouer- reckanlage TD.

I m Folgenden wird ferner von einer Kluppen-Transporteinheit KT gesprochen, die nachfolgend teilweise auch als Kluppen-Ketteneinheit KK bezeichnet wird (Figur 2). Diese Kluppen-Transporteinheit KT bzw. Kluppen-Ketteneinheit KK kann verschiedene technische Ausführungen/Varianten aufweisen. Hier soll exemplarisch nur eine Variante geschildert werden, weitere Varianten sind aus dem Stand der Technik dem Fachmann bekannt. Die erwähnte Kluppen-Transporteinheit KT bzw. Kluppen-Ketteneinheit KK umfasst zum einen das so genannte Kluppenteil 6 welches mit dem Ketten- oder Transportteil 7 verbunden ist. I m erläuterten Beispiel, bei welchem eine Transportkette zum Einsatz gelangt, wird bevorzugt von einem Kettenteil 7 gesprochen, welches Teil der Kluppen-Ketteneinheit KK ist. Wie bekannt ist und anhand von Figur 2 im Querschnitt gezeigt ist, befinden sich diese Kluppen-Ketteneinheiten KK, d.h. also der erwähnte Kluppenteil 6 und das Kettenteil 7 in einem umlaufenden Transportsystem 3, welches zum einen eine Trägerstruktur, d.h. einen Trägeraufbau 11 sowie eine umlaufende Transport-Kette 13 umfasst, an der die erwähnten Kluppenteile 6 mitlaufend befestigt oder ausgebildet sind. Der Trägeraufbau 11 umfasst eine Führungsschiene 15. Neben dieser Führungsschiene 15 ist ferner noch eine das Gewicht der Kette und der Kluppen aufnehmende Tragschiene 17 vorgesehen, die nachfolgend auch teilweise als Gewichtslaufschiene 17 bezeichnet wird. Wie sich aus der nachfolgenden Erläuterung noch ergibt, erfolgt die Führung und Abstützung der Transportkette mit den daran mit verfahrbaren Kluppen an der Führungsschiene 15 unter Verwendung von erfindungsgemäß ausgestalteten Gleitkörpern GK, die an der Transportkette untenliegend und insbesondere an den Kluppen oder Kluppenkörpern mit diesen mitlaufend vorgesehen bzw. montiert sind.

Die erläuterte Tragstruktur kann als gemeinsame Tragstruktur für das Transportsystem sowohl auf der Reck- oder Prozessseite RS als auch auf der Rücklaufseite RL verwendet werden (Figur 1 und 2). Aus dem Stand der Technik sind dem Fachmann auch andere Varianten bekannt, bei denen die Tragstruktur durch die Führungs- bzw. Steuerschiene erfolgt.

I n Figur 2 ist ein Querschnitt durch das Transportsystem zu ersehen, nämlich mit einer gemeinsamen Tragstruktur 11, die neben einem in der Mitte angeordneten, eher vertikal verlaufenden Träger 19, einen darüber abgestützten Querträger 21 umfasst, an dessen gegenüberliegenden voneinander weg weisenden Enden jeweils die von oben nach unten verlaufende, im Querschnitt in der Regel rechteckförmige Schiene 15 montiert ist, nämlich wie erwähnt auf der Reckseite RS zum einen und auf der Rückseite RL zum anderen. Zum Beispiel bei einer derartigen gemeinsamen Traganordnung befindet sich das Transportsystem gemeinsam innerhalb eines Ofens O. Dieser Ofen umgibt sowohl die Vorheizzone PH, die Reckzone R als auch die Nachheizzone oder Relaxationszone HT, so dass letztlich nur die auf der Einlass- und Auslassseite vorgesehenen U mlenk- und Antriebssysteme a ußerhalb des Ofens 0 zu liegen kommen.

Wie erwähnt, wird die Transportkette 13 sowohl auf der Auslauf- wie der Ein- laufseite durch Auslauf- und/oder Einlaufräder AR bzw. ER angetrieben und umgelenkt.

Aus Figur 3a ist dabei ein Ausschnitt eines Beispiels für eine Transportkette 13 zu ersehen, wobei die Transportkette in bekannter Weise jeweils Kettenglieder 13.1 umfasst, die gelenkig miteinander verbunden sind.

Dabei ist in Figur 3b eine der Figur 3a entsprechende exemplarische Darstellung einer Transportkette ohne Kluppen gezeigt, und zwar teilweise in einem Querschnitt, der durch einen die Kettenglieder durchsetzenden Kettenbolzen verläuft. I n dieser Querschnittsdarstellung sind nicht nur die in der U-förmigen Ausnehmung 23 des Gleitschuhs 21 eingesetzten Gleitelemente 24 für die Führungsschiene zu ersehen, sondern auch die Bodengleitplatte 25, mit der die Transportkette auf einer entsprechenden Oberseite einer Gleitfläche einer Führungsschiene aufliegt. Ein entsprechender Gleitschuh 21 ist dazu in Figur 4 und ein Gleitbodenelement 25 in Figur 5 in räumlicher Darstellung wiedergegeben.

Dabei kann der Gleitschuh 21 selbst aus einem faserverstärkten thermoplastischen Kunststoff vorzugsweise in Form von PEEK (Polyetheretherketon) bestehen oder dieses Material überwiegend umfassen, in welchem in Wechselwirkung zu den bei- den gegenüberliegenden seitlichen und in der Regel vertikal ausgerichteten Führungsflächen der Führungsschiene 15 entsprechende Gleitelemente oder Gleitplatten 24 eingesetzt sind, die erfindungsgemäß gestaltet sind, ebenso wie die in Figur 5 dargestellte Gleitbodenelement oder -platte 25 zur Wechselwirkung mit der in der Regel nach oben weisenden Führungsfläche einer Führungsschiene 15. Die gesamte Anordnung ist z.B. dergestalt, dass zwischen dem Kluppenteil 6 (d.h. dem eigentlichen Kluppenabschnitt) und dem Kettenteil 7 (d.h. dem eigentlichen Kettenabschnitt) eine U-förmige Ausnehmung 26 unter Ausbildung eines unten liegenden Brückenteils B (worüber das Kluppen- mit dem Kettenteil verbunden ist) vorgesehen ist, wobei eine entsprechende Führungsschienen-Gleitlagerung 21' eingesetzt ist, die nachfolgend teilweise auch als Gleitschuh 21 bezeichnet wird.

Diese Führungsschienen-Gleitlagerung 21' umfasst also einen im Querschnitt U- förmigen Gleitkörper oder Gleitschuh 21 mit entsprechender Breite oder Länge in Richtung der Führungsschiene 15, um hier die entsprechenden Führungskräfte aufzunehmen. Es soll hervorgehoben werden, dass die Gleitelemente jede beliebige Form annehmen können und nicht auf die genannte U-Form beschränkt sind.

Anhand von Figur 6 ist in Abweichung zu Figur 3a und 3b nur dargestellt, dass die Gleitelemente 24 auch direkt in entsprechende Ausnehmungen in der Transportkette und insbesondere im Kluppenkörper bevorzugt lösbar und damit auswechselbar eingesetzt sein können. Dabei können schwalbenschwanzförmige Hinter- schneidungen 31 vorgesehen sein, um die Gleitelemente 24 hierin einzuschieben oder einzuclipsen etc.. Ebenso kann das Gleitbodenelement 25 auf der Unterseite befestigt werden. Bezüglich der Befestigungsarten und Varianten gibt es grundsätzlich keine Grenzen. Alle Abwandlungen sind hierbei möglich.

Ansonsten kann ein vollständiger Gleitschuh 21 mit zugehörigen, darin eingesetzten (bevorzugt lösbar eingesetzten) Gleitelementen 24 in die U-förmige Ausneh- mung zu dem Kluppenkörper eingesetzt werden, z.B. auch mittels Vorsprüngen 33, die in entsprechende Ausnehmungen 35 im Kluppenkörper eingeschoben werden können (Figur 4).

Anhand der in schematischer Draufsicht gemäß Figur 1 gezeigten Querreckanlage (die auch beispielsweise die erste oder zweite Stufe in der sequentiellen Querreck- anläge darstellen kann) können dann Versuche bezüglich eines rea len Ölverbrauchs unter Verwendung unterschiedlicher Gleitelemente durchgeführt werden.

Bei den durchgeführten Versuchen wurden unterschiedliche Gleitelemente ver- wendet, ausgehend von Gleitelementen, wie sie nach dem Stand der Technik bekannt sind. Eingesetzt wurden insbesondere Gleitelemente, die an den einzelnen Kluppen der Transportkette angebracht waren und mit der Gleitfläche der Führungsschienen und/oder Tragschienen wechselwirken und dabei entsprechend dem Stand der Technik aus faserverstärkten PEEK-Material bestanden. Entsprechende Messungen wurden dann für erfindungsgemä ße Gleitelemente durchgeführt, die nachfolgend kurz als B21 abgekürzt wiedergegeben werden. Somit konnten reale Ölverbrauchswerte unter realen Produktionsbedingungen einer Reckanlage gemessen werden. Als Kriterien dienten dabei als mittelbare Größen die Drehmomente der Antriebsmotoren am Ein- und Auslauf der Reckanlage. Über diese Größen kön- nen mittelbar die Reibwerte der entsprechenden Gleitpaarungen ermittelt werden.

Entsprechend der Darstellung gemäß Figur 1 ergeben sich dabei beispielsweise die nachfolgenden realen Ergebnisse: · Die Drehmomente der Einlaufmotoren betragen beispielsweise 55% des Gesamtdrehmoments (hier 4.400 [N m]),

• die Auslaufdrehmomente betragen beispielsweise auf der sogenannten Antriebsseite (DS = driveside) 31% des Gesamtdrehmoments (hier 18.400 [N m]), und

· die Auslaufdrehmomente auf der sogenannten Bedienerseite (OS = opera- torside) betragen beispielsweise 28% des Gesamtdrehmoments (hier, wie erwähnt, 18.400 [Nm]).

An den einzelnen Positionen der Reckzone und der Wärmebehandlungs-/Kühlzone sind in Figur 1 die Temperaturen jeweils an der Ober- bzw. Unterseite der Führungsschienen/Tragschienen angegeben. Bei dem erläuterten Versuchsaufbau gemäß Figur 1 werden beispielsweise vier Schmier-Aggregate verwendet, nämlich am Einlass (inlet), im Bereich der mittleren Antriebsseite (middledrive side), auf der mittleren Bedienerseite (middleoperator side) und am Auslass (outlet).

Dabei ist in der nachfolgenden Tabelle für diese vier Schmiermittel-Zuführaggregate ein Beispiel für die entsprechenden täglichen Schmiermittelmengen angegeben, wobei ein bestimmter Geschwindigkeitsfaktor (1.2) und ein bestimmter Dickenfaktor (1.0) angesetzt sind. Die vorletzte Spalte ergibt dabei den theoretisch ermittel- ten Wert von 0.483 l/pro Tag.

Die letzte Spalte gibt an den vier Schmiermittel-Aggregat-Zuführstellen real gemessene Schmiermittelwerte wieder, also den tatsächlichen Ölverbrauch, wobei in der letzten Zeile die gesamte tägliche Schmiermittelmenge angegeben ist.

Erfindungsgemäße Gleitelemente oder Gleitkörper

Bereits im Stand der Technik sind Gleitkörper bzw. Gleitelemente vorgeschlagen worden, die aus Graphit bestehen oder zu einem wesentlichen Anteil Graphit um- fassen. Beschrieben wurde bereits, dass gemäß des Standes der Technik vorgeschlagen wurde Graphit-Gleitelemente einzusetzen, die unter Verwendung von Polymeren imprägniert wurden. I m Rahmen der Erfindung hat sich aber nunmehr gezeigt, dass die Verwendung derartiger Polymere nur dazu führt, dass - soweit die Graphit-Gleitkörper über Poren verfügen - diese Poren vollgesetzt werden. Dies hat dann zur Folge, dass in diese Poren kein Schmiermittel wie beispielsweise Öl eindringen kann, wodurch letzt- lieh die Gleitfähigkeit sogar herabgesetzt wird.

Von daher hat sich im Rahmen der Erfindung gezeigt, dass Gleitkörper aus Graphit und insbesondere Elektrographit verwendet werden sollten, die eine Mindest- Porengröße aufweisen.

Diese Mindest-Porengröße sollte bei etwa 8 % oder über 8 % liegen. Gute Werte lassen sich dann erzielen, wenn die Porengröße zumindest 9 % oder 10 % und mehr beträgt. Werte unterhalb von 25 % sind dabei voll ausreichend und befriedigend. Durch diese Porengröße kann dann Schmiermittel wie beispielswiese Öl in diese Poren eindringen, wodurch die langfristige Gleitfähigkeit eines derartigen Graphit- Gleitelementes gegenüber herkömmlichen Lösungen deutlich verbessert wird. Letztlich kann durch die Kapillarkräfte das Schmier- und Gleitmittel in diese Porenöffnungen eindringen und trägt damit zu einer Verringerung des gesamten Schmiermittelbedarfs bei. Als besonders vorteilhaft hat es sich bei den Versuchen gezeigt, wenn die Poren der Gleitelemente möglichst vollständig mit Öl getränkt werden, indem sie z.B. über mehrere Stunden vor dem Einbau in die Lagerelemente in einem Ölbad gelagert werden. Diese primäre Sättigung verringert den Abrieb erheblich.

Die Effekte können nochmals dadurch verbessert werden, dass ein Graphit- Gleitkörper verwendet wird, der mit einem Mindestanteil von anorganischen Salzen und insbesondere Metallsalzen imprägniert ist. Vor allem eine I mprägnierung mit Metallsalzen in Form von Phosphaten (beispielsweise tertiäre Orthophosphate) führen zu besonders guten Ergebnissen. I nsbesondere kann hier auch Aluminiumphosphat (AIP0 4 ) genannt werden. Eine weitere Verbesserung lässt sich dadurch erzielen, dass das verwendete Graphitpulver zudem einer isostatischen Pressung während des Herstellungsprozesses der Gleitelemente unterzogen wird. Schließlich soll angemerkt werden, dass bei der I mprägnierung mit Metallsalzen Metallsalzverbindungen wie insbesondere Metallphosphate zum Einsatz gelangen sollten, deren Korngröße im Bereich von 3 μm und mehr und vorzugsweise unter 150 μm.

Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass sich die erfindungsgemäßen Gleitkörper durch das eine oder andere der nachfolgenden Merkmale a uszeichnen, vor allem in Verbindung:

• Die Gleitelemente sind mit einer I mprägnierung versehen, vorzugsweise in Form von anorganischen Salzen, insbesondere Phosphaten (Salze und Esther der Orthophosphorsäure),

• Die Gleitelemente sind mit Metallsalzen insbesondere in Form von Alumini- umphosphat (AIP0 4 ) imprägniert,

• Die anorganischen Salze insbesondere in Form von Phosphaten und besonders bevorzugt in Form des Aluminiumphosphats sind in dem Gleitelement oder Gleitkörper mit einem Anteil von 1 Gew-% bis 20 Gew-% eingelagert,

• Die Phosphate und insbesondere Metallphosphate sollen bevorzugt Korn- großen im Bereich von d50 = 30 μm, d90 = 100 μm und d50 = 5 μm, d90 =

15 μm und besonders bevorzugt von d50 = 7 μm, d50 = 30 μm aufweisen.

• Die Gleitelemente sind nicht nur in einem Oberflächenbereich oder einer Oberflächenschicht bis zu 1 mm oder 2 mm sondern bevorzugt vollständig durchimprägniert,

« Die zur Herstellung der Gleitelemente benötigten Ausgangsstoffe werden mit einem geeigneten Verfahren miteinander "verbacken", beispielsweise durch eine isostatische Verpressung, wodurch die Gleitelemente letztlich erzeigt werden,

• Die Partikelgrößen und die Partikelverteilung des Graphitpulvers, welches als Ausgangsmaterial für die Herstellung der Gleitelemente verwendet wird, soll ebenfalls in bestimmten Bereichen liegen. Das Maximum der Partikel- größenverteilung (mittlere Partikelgröße, Erwartungswert) des als Ausgangsmaterial verwendeten Graphitpulvers wie aber auch des durch Ver- pressen hergestellten Gleitelementes liegt zwischen 3 bis 15 μm, je nach gewünschten mechanischen Werten, z.B. der Biegefestigkeit. Bevorzugt ha- ben sich mittlere Partikelgrößen zwischen 7 bis 10 μm als geeignet erwiesen.

Als Medianwert d(50) wurden Größen zwischen 14-18 μm, d(10)zwischen 2- 4 μm und d(90) zwischen 42-50 μm gemessen (Zur Charakterisierung einer Partikelgrößenverteilung werden die Werte d 1Q , d 5Q und d go verwendet. Der

Wert von d 50 ist als mittlere Partikelgrößenverteilung definiert [DI N 13320] . Die Werte d und d go werden zur Beschreibung der Breite einer Partikelgrößenverteilung ° d u bre .ite = d 90 - d ^ 10 verwendet) '.

• Die offene Porengrößen und/oder Porenverteilung der Gleitelemente beträgt zumindest > 8 Vol% oder vorzugsweise > 9 Vol%, 10 Vol%, 11 Vol%, 12 Vol%, 13 Vol%, 14 Vol% oder > 15 Vol%. Die entsprechenden Werte für die offene Porengröße des Gleitelementes soll da bei ferner < 20 Vol%, insbesondere < 18 Vol%, 16 Vol%, 15 Vol%, 14 Vol%, 13 Vol%, 12 Vol% oder insbesondere < 11 Vol% sein.

• Die Gleitelemente weisen beispielsweise ölgesättigte Poren oder allgemein fluidgefüllte Poren auf, und zwar unter üblichen Betriebsbedingungen, wie beispielsweise bei einer Luftfeuchtigkeit von > 5 (bevorzugt 8-20) [g/m 3 ].

Dabei wird ferner angemerkt, dass es grundsätzlich so ist, dass bei der Partikelvermessung eine Verteilungskurve, z.B. idealerweise eine Gaußverteilung vorliegt. Versuche

Es wurden eine Reihe von Versuchen an Reckanlagen durchgeführt, und zwar einmal unter Verwendung von faserverstärkten Gleitelementen, wie sie nach dem Stand der Technik bekannt sind, und zum anderen unter Verwendung von Graphit- Gleitelementen, die bereits ein oder mehrere der erfindungsgemäßen bevorzugten Merkmale aufweisen. Dazu wird auf die am Ende der Beschreibung beigefügte Eigenschaftstabelle verwiesen, in der verschiedene Werte bezüglich herkömmlicher faserverstärkter Graphit-Gleitelemente wie auch eines erfindungsgemäßen Graphit-Gleitelementes zu entnehmen sind.

I n der vorstehend erwähnten und am Ende der Beschreibung beigefügten Eigenschaftstabelle sind in den Spalten a, b, c, d, e, f, P, SFU sowie SR sind Werte für Graphit-Gleitkörper zu entnehmen, wobei es sich insoweit um Graphit-Gleitkörper handelt, die nach dem Stand der Technik bekannt sind.

I n der letzten Spalte sind unter der Kennzeichnung B21 die Daten wiedergegeben, die einen erfindungsgemäßen Graphitkörper betreffen.

Anhand derartiger faserverstärkter Gleitelemente und Graphit-Gleitkörper sind Versuchsreihen durchgeführt worden, wobei anhand der nachfolgend wiedergegebenen Tabelle festgehalten ist, welche Schmiermittelmengen benötigt werden, wenn in einer Reckanlage ein herkömmlicher faserverstärkter PEEK Gleitkörper verwendet wird, und wenn im Gegensatz dazu ein Graphitkörper eingesetzt wird, der bereits ein, zwei oder drei bevorzugte Merkmale aufweist. Dabei wurde ein Kettensystem C eingesetzt, bei welchem eine zu reckende Kunststofffolienbahn mit einer maximalen Vorschubgeschwindigkeit (Grenzgeschwindigkeit) von 525 m/min durch die Reckanlage hindurch bewegt werden konnte. Die verwendeten Gleitkörper haben sich dabei wie folgt unterschieden : Cl: der Gleitkörper Cl besteht aus einem herkömmlichen faserverstärkten- Gleitkörper (PEEK), der wie im Stand der Technik beschrieben mit einer Polymermasse imprägniert wurde.

C2: eine entsprechende Versuchsreihe wurde durchgeführt unter Verwendung eines gegenüber dem Stand der Technik abgewandelten Graphit- Gleitkörpers C2, der beispielsweise eine offene Porengröße von 10 % aufgewiesen hat. C3: der Gleitkörper C3 ist bei diesem Versuch gegenüber dem Versuchsaufbau unter Verwendung des Gleitkörpers C2 zusätzlich noch mit Aluminiumphosphat durchimprägniert worden.

C4: bei diesem Gleitkörper C4 ha ndelt es sich um einen Graphit-Gleitkörper, der eine Porengröße von 10 % aufweist, der zudem mit Aluminiumphosphat imprägniert wurde, und der ferner einer isostatischen Pressung unterzogen wurde.

Es wurden Versuchsreihen durchgeführt, bei der entsprechende Transportketten mit den Gleitkörpern bis zu 1000 Betriebsstunden eingesetzt wurden und weit über 1000 Betriebsstunden.

Dabei ist in den einzelnen Zeilen der nachfolgend wiedergegebenen Tabelle für die Gleitkörper Cl, C2, C3 und C4 ein Basisfaktor Bf angegeben, der die Menge an Gleitmittel [in Liter] pro Minute und Tag wiedergibt, sofern die Vorschubgeschwindigkeit des Kunststofffilms kleiner als 525 m/min ist und dabei die Foliendicke < 20 μm ist.

Die nachfolgende Tabelle fasst die von der Geschwindigkeit und der Folienlast abhängigen Ölverbräuche zusammen:

Bei einer Grenzgeschwindigkeit von 525 m/min und einer Kettenlänge von 350 [m] haben sich dabei die in der letzten Zeile wiedergegebenen Verbrauchswerte ergeben.

Zum besseren Verständnis soll dazu eine Beispielrechnung für das Kettensystem Cl mit einem standartmäßigen PEEK-Gleitsystem mit einer Kettenlänge von KL = 350 m wiedergegeben werden. Bei einem Einsatz mit mehr als 1000 Betriebsstunden ergibt sich dabei ein Grundverbrauch von

Verbrauch = KL * Bf = 14 * 350 m * 10 "3 = 4,9

Für ein erfindungsgemäß bevorzugtes Ketten-Gleitsystem gemäß des Beispiels C4 ergibt sich dann eine deutlich reduzierte Ölmenge von lediglich 0,9 [1/24 h].

Bevorzugte Werte für einen erfindungsgemäßen Graphit-Gleitkörper

I n der am Ende der Beschreibung beigefügten Erfindungs-Tabelle sind für den erfindungsgemäßen Graphitkörper Werte angegeben, wie sie bevorzugt werden. Entscheiden sind zur Erzielung des erfindungsgemäßen Erfolgs ist dabei, dass der erfindungsgemäße Graphit-Köper über die zumindest bevorzugt angegebene Porengröße verfügt. Die Schmiermittelreduzierung kann dann weiter verbessert werden, wenn der erfindungsgemäße Graphitkörper ferner mit einem anorganischen Salz, insbesondere Metallsalz imprägniert ist, vorzugsweise mit einem Metallphosphat, insbesondere unter Verwendung von Aluminiumphosphat. Eine weitere Verbesserung ergibt sich alternativ zu dem vorstehend genannten Punkt und bevorzugt kumulativ dann, wenn der Graphitkörper bevorzugt zusätzlich einer isostatischen Pressung unterzogen wurde.

Grundsätzlich ist es ausreichend, wenn die I mprägnierung mit dem anorganischen Salz in einer ausreichenden Oberflächenschicht mit einer ausreichenden Schicht am Gleitkörper oder Gleitelement durchgeführt wird oder vorgesehen ist. Bevorzugt wird jedoch ein Gleitelement verwendet, welches mit dem anorganischen Sa lz vol lständig durchimprägniert ist.

Bevorzugte Gleitpaarungen

Neben den vorstehend erläuterten die erfindungsgemäßen Vorteile aufweisenden Gleitelementen ergeben sich günstige verringerte Reibwerte und damit ein geringerer Schmiermittelbedarf insbesondere bei Transportketten, wie sie auch bei Reckanlagen zum Einsatz gelangen, dann, wenn die entsprechenden mit den Gleitelementen zusammenwirkenden Tragelemente ebenfalls spezifische Eigenschaften aufweisen.

I nsbesondere im Fall einer Reckanlage handelt es sich bei den mit der Transportkette und/oder den Kluppen zusammenwirkenden Tragelementen um Führungsschienen, Tragschienen und/oder ggf. Steuerungsschienen. Die erfindungsgemäßen Glei- telemente sind dabei bevorzugt an der Transportkette bzw. den Kluppen vorgesehen, und zwar an den Stellen, die mit den entsprechenden Gleitflächen an der Füh- rungsschiene und/oder der Transportschiene (oder ggf. der Steuerungsschiene) wechselwirken. Eine gute physikalische Kompatibilität ergibt sich durch eine Paarung von Werkstoffen mit gleichen oder ähnlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten. Durch die gezielte Auswahl der Rezepturbestandteile ist der Ausdeh- nungskoeffizient sowohl der Gleitelemente wie der damit wechselwirkenden Schienen einstellbar.

Die erfindungsgemäßen Gleitelemente weisen dabei vor allem Vorteile auf, wenn sie in Reckanlagen eingesetzt werden. Dies ist bisher im Stand der Technik nie einer gesonderten Überprüfung unterzogen worden.

Eine gute physikalische Kompatibilität ergibt sich dann durch die Paarung von Werkstoffen mit gleichem oder ähnlichem thermischen Ausdehnungskoeffizienten. Gute Gegenlaufpartner für die mit den erfindungsgemäßen Gleitelementen ausge- statteten Transportketten/ -kluppen sind beispielsweise Schienen, die aus harten Werkstoffen gebildet sind, wie beispielsweise Grauguss, Hartmetall, Aluminiumoxid, Siliziumkarbid, Glas, DLC-beschichtete Werkstoffe sowie insbesondere hart-legierte Stähle. Es handelt sich dabei also um Materialien, wie sie insbesondere für Schienen, d.h. Führungsschienen und Tragschienen in Reckanlagen ohnehin verwendet werden.

Nur beispielhaft sollen die Eigenschaften eines derartigen Gegenlaufpartners in Form einer Führungsschiene wiedergegeben werden, wie sie in den durchgeführten Versuchen eingesetzt war:

Material : 1.7225 = 42CrMo4V (Vergütungsstahl)

Oberflächenrauheit: Rz5 (geschliffen)

Härte: Oberfläche > 600-650 HV 0,5

in Tiefe 0,2 > 400 HV 0,5

Kernhärte 0,3 > 300 + 50 HV 0,5 Wärmeausdehnungskoeffizient

bei 20°C - 200°C: 12,1 x 10-6 K-1

Veränderung der benötigten Schmiermittelbmenge in Abhängigkeit weiterer Fa kto- ren

Grundsätzlich lassen sich weitere Faktoren benennen, die zu einer Veränderung der Schmiermittelmenge führen.

Obgleich die nachfolgend erörterten Veränderungen der Schmiermittelmenge auch bei herkömmlichen Graphitkörpern eintreten, sind die entsprechenden Effekte zum Teil besonders überraschend dann, wenn ein erfindungsgemäßer Graphitkörper verwendet wird. Dabei ist bei Verwendung des erfindungsgemäßen Graphitkörpers oder des bevorzugt entsprechend weitergebildeten erfindungsgemäßen Graphitkörpers in allen Fällen sichergestellt, dass die benötigte Schmiermittelmenge deut- lieh geringer ist als bei vergleichbaren Lösungen nach dem Stand der Technik, insbesondere unter Verwendung von so genannten PEEK-Gleitkörpern.

Dabei wird davon ausgegangen, dass diese Gleitkörper wie im Stand der Technik auch bevorzugt in Kontakt mit Führungsschienen/Tragschienen (und/oder Steue- rungsschienen) insbesondere in Reckanlagen verwendet werden, deren Schienen aus Stahl bestehen oder Stahl in der Grundsubstanz umfassen.

Geschwindigkeitsabhängiger Faktor

Zu dem im Rahmen der oben genannten Tabelle wiedergegebenen Basiswert kommt ab einer Grenzgeschwindigkeit ein linear ansteigender geschwindigkeitsabhängiger zusätzlicher Ölverbrauch hinzu.

I n Versuchen hat sich dabei folgender Zusammenhang gezeigt Wobei F v der Faktor für den zusätzlichen Ölverbrauch bei einer Endgeschwindigkeit V E bezogen auf eine Foliendicke von 20 μηι ist. Die Grenzgeschwindigkeit V G ist dabei abhängig vom jeweiligen Kettensystem. Bei dem hier betrachteten Kettensystem C liegt vG bei 300 [m/min]. Bis zur V G wird ein konstanter Ölverbrauchswert angesetzt.

Lastabhängiger Faktor

Bei Foliendicken größer als 20 μm erhöht sich der Ölverbrauch aufgrund der zusätzlichen Kräfte durch die höhere Foliendicke gemäß der Beziehung:

Wobei F D der Faktor bezüglich der Foliendicke th ist. Die entsprechenden Zusammenhänge sind aus der Figur 6 (Diagramm) Diagramm fehlt bzw. ist falsch gekennzeichnet zu ersehen, wobei die Schmiermittelmengen eingezeichnet sind, die bei Verwendung eines Graphit-Gleitkörpers (Cl, C2, C3 oder C4) entsprechend der oben wiedergegebenen Definition verwendet werden. Unter Verwendung dieser vorstehend genannten ergänzenden Werte ergibt sich also der täglichen Öl- oder Schmiermittelverbrauch in einer entsprechenden Reckanlage unter Verwendung einer Transportkette, die mit den beschriebenen Gleitkörpern auf einer Führungsschiene längs bewegt wird, wie aus Figur 7 zu ersehen ist.

Dabei ist in Figur 7 der Ölverbrauch mit seinem geschwindigkeitsabhängigen Faktor F v und dem lastabhängigen Faktor F D wiedergegeben, je nachdem ob ein Gleitstein Cl, C2, C3, C4 verwendet wird. I n Abhängigkeit der verwendeten Gleitsteine Cl - C4 ist dabei in Figur 7 der geschwindigkeitsabhängige Faktor F v abgekürzt wiedergegeben als al, a2, a3 bzw. a4 und der lastabhängige Faktor F D abgekürzt als bl, b2, b3 oder b4. Auch daraus ist zu ersehen, dass die erfindungsgemäßen Gleitkörper zu einer drastischen Verringerung des Schmiermittelbedarfs führen und zwar schon dann,

- wenn nur die Porengröße die das erwünschte minimale Größenmaß auf- weist (von mehr als 8 % und bevorzugt weniger als 20 %),

- zudem im Falle eines Gleitsteins C3 der Graphitkörper zusätzlich noch mit einem Metallsalz vorzugsweise in Form eines Metallphosphats imprägniert wurde, d.h. im gezeigten Ausführungsbeispiel unter Verwendung von Aluminiumphosphat, und

- wenn ein entsprechend so präparierter Gleitkörper zusätzlich noch einer isostatischen Pressung unterzogen worden ist.

Dabei ist in Figur 7 links der Ölmittelverbrauch für eine Reckanlage unter Verwendung von Gleitkörpern nach dem Stand der Technik Cl dargestellt (PEEK- Gleitsystem) und rechts die erfindungsgemäß bevorzugte Variante mit einem Gleitkörper C4.

Abnehmender Schmiermittelverbrauch mit höherer Temperatur der Gleitpaarung (Führungsschiene - Gleitelement)

Letztlich soll noch angemerkt werden, dass sowohl bei Verwendung von Graphit- Gleitkörpern nach dem Stand der Technik wie aber auch bei Verwendung von erfindungsgemäßen Graphit-Gleitkörpern der Reibungskoeffizient mit zunehmend höhe- rer Temperatur der Gleitpaarung (Führungsschiene - Gleitelement) abnimmt. Dies ist anhand von Figur 9 dargestellt.

Von daher kann der Schmiermittelbedarf auch dadurch weiter gesenkt werden, wenn die Gleitpaarung F auf ein entsprechendes höheres Temperaturniveau gebracht worden sind. Die Reibungskoeffizienten in Figur 9 gliedern sich dabei in drei Abschnitte, wobei der erste Abschnitt Rl den Reibungskoeffizienten gemäß Herstellerangaben betrifft, im Abschnitt R2 den Reibungskoeffizienten betrifft, wie er aufgrund der Versuchsanlage ermittelt wurde, und im Abschnitt R3 den Reibungskoeffizienten wieder- spiegelt, wie er aufgrund einer linearen Prognose aufgrund der ersten beiden Reibungskoeffizient-Verläufe gemäß Rl und R2 herleitbar ist.

Abnehmende Reibung und dadurch bedingte Verringerung des Schmiermittelbedarfs durch entsprechend eingelaufene Graphitelemente mit abgeschliffener Gra- phit-Gleitkörperoberfläche

Ein Vergleich von benutzten und bereits eingesetzten Graphit-Gleitelementen zeigt wesentliche Unterschiede in der Topographie auf. Neue Graphit-Gleitelemente weisen in der Regel pro Flächenelement Höhenprofilunterschiede bis zu ca. 5 μm auf, während diese Höhenprofilunterschiede bei benutzten Graphit-Gleitelementen häufig nur noch einen Höhenunterschied von ca. 1 μm betragen.

Die Höhenstruktur ist also bei eingelaufenen Gleitelementen vergleichmäßigt, wobei Spitzen an der Graphitkörper-Gleitfläche abgeschliffen wurden. Diese Vergleichmäßigung der Topographie trägt auch dazu bei und erklärt, warum eingelau- fene Gleitelemente einen geringeren Ölverbrauch aufweisen.

Erfindungsgemäße Gleitelemente

Es ist bereits die so genannte Eigenschaftstabelle erwähnt worden, die auf der nachfolgenden Seite wiedergegeben ist.

Dort sind Werte für Gleitelemente entsprechender verschiedener Versuchsaufbauten festgehalten worden.

Die Gleitelemente a, b, c, d, e, f, P, SFU, SR sowie B21 mit den jeweilig aufgeführten Eigenschaften wurden dabei in gleichen Versuchen und Versuchssaufbauten ermittelt. Die Gleitelementen a-f, P SFU und SR, sind nach dem Stand der Technik be- kannt.. Das in der vorletzten Spalte angegebene und mit der Benennung B21 gekennzeichnete Gleitelement betrifft ein optimiertes erfindungsgemäßes Gleitelement. Die entsprechenden Werte für die Dichte, Härte, Biegefestigkeit, Druckfestigkeit, das Elastizitätsmodul, die betreffenden Werte für die Wärmeausdehnung, für die thermische Leitfähigkeit etc. sind aus dieser Eigenschaftstabelle für die Gleitelemente nach dem Stand der Technik wie für das erfindungsgemäße Gleitelement B21 zu ersehen.

I n der letzten Spalte E ist angegeben, dass bevorzugte Werte für das erfindungsgemäße Gleitelement z.B. bis zu 75 % unterhalb des in der vorletzten Spalte angegebenen Werts für das erfindungsgemä ße Gleitelement B21 bis zu 25 % über diesem Werten liegen können.

I n der letzten Spalte E sind also die bevorzugten Bereichsangaben benannt, die die bevorzugten Eigenschaften für das erfindungsgemäße Gleitelement wiedergeben.

Dadurch soll zum Ausdruck kommen, dass beispielsweise die Porosität, die bei dem erfindungsgemäßen Gleitelement B21 mit 10 Vol% angegeben ist, schwanken kann von 7,5 Vol% bis 12,5 Vol%.

Dabei können die Abweichungen zwischen jedweden Teilbereichen dieser Bereichsangabe liegen.

Mit anderen Worten kann z.B. bei der Angabe - < 25 % jeder Wert um vorzugsweise weniger als -25 %, -24 %, -23 %, -22%, -5 %, -4 %, -3 %, -2 % oder um weniger a ls -1 % von dem optimalen Wert abweichen. Ebenso sollen die Werte z.B. bei Angabe von + < 25 % bevorzugt nicht größer sein als +25 %, insbesondere nicht größer als +24 %, +23 %, + 22%, +5 %, +4 %, +3 %, + 2% oder nicht größer sein als +1 % bezüglich des in der vorletzten Spalte jeweils angegebenen Wertes.

Dabei sind die vorstehend genannten Abweichungen vor allem von Bedeutung be- züglich der Porosität. Die anderen Werte könnten ggf. auch über die unterhalb bzw. oberhalb der angegebenen Bereichsgrenzen liegen.

Eigenschafts-Tabelle (Eigenschaftsvergleich einiger Graphite, die als Gleitelemente getestet