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Patent Searching and Data


Title:
SOLID FUEL COMPRISING A VEGETABLE MATERIAL AND GLYCEROL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/006661
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to pressed solid fuel comprising at least one vegetable material and glycerol and processes for producing it.

Inventors:
WOELFER JOSEF (AT)
Application Number:
PCT/AT2008/000248
Publication Date:
January 15, 2009
Filing Date:
July 07, 2008
Export Citation:
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Assignee:
WOELFER JOSEF (AT)
International Classes:
C10L5/44
Domestic Patent References:
WO2008036605A22008-03-27
WO2008049097A22008-04-24
WO2008059115A12008-05-22
Foreign References:
US20060053684A12006-03-16
DE202006011668U12006-10-26
US20010013197A12001-08-16
EP1918354A12008-05-07
US20080115409A12008-05-22
Attorney, Agent or Firm:
SONN & PARTNER (Wien, AT)
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Claims:

Patentansprüche :

1. Gepresster Festbrennstoff umfassend zumindest ein pflanzliches Material und Glyzerin.

2. Festbrennstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das pflanzliche Material ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Stroh, Spelzen, Kleie, vorzugsweise Weizenkleie und Roggenkleie, Trester, vorzugsweise Traubentrester und Apfeltrester, Presskuchen, vorzugsweise aus Samenhüllen, insbesondere aus Raps, Kurbiskernen, Sonnenblumen und Maiskeimen, Kaffeefruchthaut, Holzspane, Papier und Sagemehl.

3. Festbrennstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Festbrennstoff Glyzerin in einer Menge von 0,1 bis 40%, vorzugsweise von 1 bis 30%, noch mehr bevorzugt von 1 bis 25%, aufweist.

4. Festbrennstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Glyzerin aus der Herstellung von Biodiesel oder Fettsauren stammt.

5. Festbrennstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Festbrennstoff die Form eines Presslings, von Pellets, Briketts, Flocken oder Chips aufweist.

6. Festbrennstoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Festbrennstoff zumindest ein Presshilfsmittel umfasst.

7. Festbrennstoff nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Presshilfsmittel ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Maisschrot, Starke, insbesondere Kartoffelstärke oder Maisstarke, Roggenmehl, Polyglykole, Zucker, Glukosesirup, Papiermehl, Zellulosepulver und Kombinationen davon.

8. Festbrennstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge ¬ kennzeichnet, dass der Festbrennstoff weiters zumindest ein Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Graphit, Ruß, Glukose, Paraffin und Glykole umfasst.

9. Verfahren zur Herstellung eines Festbrennstoffs aus pflanzlichem Material umfassend die Schritte:

- Mischen des pflanzlichen Materials mit Glyzerin und

- Verpressen der Mischung zu Pressungen, Pellets oder Briketts, Chips oder Flocken.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das pflanzliche Material ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Stroh, Spelzen, Kleie, vorzugsweise Weizenkleie und Roggenkleie, Trester, vorzugsweise Traubentrester und Apfeltrester, Presskuchen, vorzugsweise aus Samenhüllen, insbesondere aus Raps, Sonnenblumen, Kurbiskernen und Maiskeimen, Kaffeefruchthaut, Holzspane, Papier und Sagemehl.

11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass dem pflanzlichen Material Glyzerin in einer Menge von 0,1 bis 40%, vorzugsweise von 1 bis 30%, noch mehr bevorzugt von 1 bis 25%, zugesetzt wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Glyzerin aus der Herstellung von Biodiesel oder Fettsauren stammt.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Festbrennstoff zu Pressungen, Pellets, Briketts, Flocken oder Chips verpresst wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass dem pflanzlichen Material vor dem Verpressen zumindest ein Presshilfsmittel zugesetzt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Presshilfsmittel ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Maisschrot, Starke, insbesondere Kartoffelstarke oder Maisstarke, Roggenmehl, Polyglykole, Zucker, Glukosesirup, Papiermehl, Zellulosepulver und Kombinationen davon.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass dem pflanzlichen Material weiters zumindest ein Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Graphit, Ruß,

Glukose, Paraffin und Glykole zugesetzt wird.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekenn ¬ zeichnet, dass das Verpressen mit Ring- oder Flachmatrizenpres ¬ sen durchgeführt wird.

18. Verwendung von Glyzerin zur Herstellung von verpresstem Festbrennstoff .

Description:

FESTBRENNSTOFF UMFASSEND EIN PFLANZLICHES MATERIAL UND GLYZERIN

Die vorliegende Erfindung betrifft Festbrennstoff aus pflanzlichem Material und dessen Herstellung.

In der Landwirtschaft und m holzverarbeitenden Betrieben, wie Sage- und Hobelwerken, fallt eine enorme Menge an pflanzlichem Material (z.B. Holzspane, Stroh) an, das sich besonders gut für eine direkte Verwertung in Feuerungen eignen wurde. Da die Nutzung dieses Potentials im Allgemeinen nicht am Ort des Anfalls genutzt werden kann, bietet sich die Produktion von ver- presstem Brennstoff, wie z.B. Pellets, an.

Die Herstellung von verpresstem Brennstoff aus pflanzlichem Material erfolgt zumeist aus fem gemahlenem und getrocknetem Material in Ring- oder Flachmatrizenpressen unter hohem Druck und leicht erhöhter Temperatur. Eine wichtige physikalische Eigenschaft bei derartigen Produkten ist die dabei erzielte mechanische Festigkeit und insbesondere ein möglichst geringer Abrieb. Verpresster Brennstoff mit ungenügender Festigkeit neigt zum Zerfallen unter Bildung von Staub, welcher Staubemissionen beim Handling verursacht und den Feuerungsbetrieb stören kann. Nebst der Festigkeit ist bei der Pelletherstellung darauf zu achten, dass der Fremdenergieverbrauch, die Betriebskosten und die Emissionen möglichst gering sind.

Die mechanische Festigkeit ist nebst den Rohmateπaleigen- schaften (z.B. Holzart, Dauer der Zwischenlagerung) auch von Prozessparametern abhangig. Wahrend die Rohmaterialeigenschaften meist nicht gezielt verändert werden können, besteht ein gewisses Potenzial durch Variation der Prozessparameter. Weiters wird die mechanische Festigkeit zudem durch den Zusatz von Bindemitteln bzw. Presshilfsmitteln beemflusst. Holzpellets, beispielsweise, werden ohne Bindemittel wie auch unter Zusatz von bis zu 2% Kartoffel- oder Maisstarke verpresst. Möglich sind aber auch pflanzliches Paraffin oder Melasse. Neben der Bindung ist es wichtig, die Holzspane so zu homogenisieren, dass m der Pelletpresse standig ein Rohstoff mit identischen Eigenschaften verarbeitet wird, was von der Holzart, der Vorbehandlung, der Feuchte und der Korngroße abhangt.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung Festbrennstoffe, umfassend land- und forstwirtschaftliche Abfalle und Rohstoffe, zur Verfugung zu stellen, die sich insbesondere dadurch aus-

zeichnen, dass deren Herstellung im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren energiesparender erfolgen kann und dass diese gegen ¬ über herkömmlichen verpressten Brennstoffen verbesserte bzw. zumindest gleich bleibende Eigenschaften in Bezug auf Abrieb, Verbrennung und dergleichen aufweisen.

Daher betrifft die vorliegende Erfindung einen gepressten Festbrennstoff, umfassend zumindest ein pflanzliches Material und Glyzerin.

Es wurde überraschend festgestellt, dass gepresste Fest ¬ brennstoffe umfassend zumindest ein pflanzliches Material, welches u.a. Zellulose und gegebenenfalls zusätzlich Hemizellulose und/oder Lignin enthalt, mit Zugabe von Glyzerin verbesserte Eigenschaften aufweisen. Dabei liegen die verbesserten Eigenschaften nicht nur beim Produkt selbst, sondern auch bei der Herstellung desselben.

Durch die Zugabe von Glyzerin zu pflanzlichem Material vor der Verpressung zu einem Festbrennstoff konnte gezeigt werden, dass der spezifische Energieverbrauch bei der Herstellung signifikant reduziert werden kann. Weiters kann durch die Zugabe von Glyzerin die mechanische Stabilität von verpresstem Festbrennstoff erhöht werden (als Indikator kann hierfür der Abrieb herangezogen werden) .

Festbrennstoffe mit ungenügender Festigkeit neigen zum Zerfallen unter Bildung von z.B. Sagemehlstaub. Dieser verursacht unerwünschte Staubemissionen beim Handling der Pellets (z.B. wahrend der Silobefullung oder der Austragung) und verhindert oftmals einen zufriedenstellenden Anlagenbetrieb (Bruckenbildung im Silo, Verstopfen von Fordereinrichtungen, schlechte Verbrennungswerte usw.) . Die Gewährleistung eines minimalen Pelletabriebs ist daher sowohl für den Hersteller als auch für den Endverbraucher entscheidend.

Als Maß für die mechanische Festigkeit dient das Abriebverhalten des Festbrennstoffs nach normierten Messverfahren. Die Abriebfestigkeit von Festbrennstoffen ist insbesondere von fol ¬ genden Faktoren abhangig: a) Rohmaterial b) Press-Technologie, angewandte Verfahren und Anlagenkon ¬ zept c) Art und Dauer der Lagerung (Aufnahme von Feuchtigkeit) d) Presszusatzstoffe (Presshilfsmittel) .

Die Zugabe von Glyzerin zu pflanzlichem Material erhöht auch dessen Brennwert/Heizwert. Dadurch weist ein verpresster Festbrennstoff umfassend Glyzerin in der Regel einen höheren Brennwert/Heizwert als ein Festbrennstoff auf, der ausschließlich aus verpresstem pflanzlichem Material besteht.

Unter „pflanzlichem Material" wird erfmdungsgemaß jegliches Material bezeichnet, welches in der Land- und Forstwirtschaft als Primarstoff (z.B. Getreide, Holzspane) oder als Reststoff (z.B. Stroh, Rinde, Grunschnitt) anfallt. Das „pflanzliche Material" gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst Zellulose und kann ferner Hemizellulose und/oder Ligmn aufweisen. Das pflanzliche Material, welches erfmdungsgemaß zum Einsatz kommt, kann m verschiedenster Weise vorbereitet bzw. in verschiedenster Weise eingesetzt werden. Vorzugsweise ist das pflanzliche Material zerkleinert, pulverformig, gemahlen, etc.. Das pflanzliche Material kann ferner einen Wassergehalt von bis zu 30%, vorzugsweise bis zu 20%, noch mehr bevorzugt bis zu 10%, aufweisen.

Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung ist das pflanzliche Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Stroh, Spelzen, Kleie, vorzugsweise Weizenkleie und Roggenkleie, Trester, vorzugsweise Traubentrester und Apfel- trester, Presskuchen, vorzugsweise aus Samenhüllen, insbesondere aus Raps, Sonnenblumen, Kurbiskernen und Maiskeimen, Kaffeefruchthaut, Holzspanen, Papier ' und Sagemehl.

Der erfindungsgemaße verpresste Festbrennstoff lasst sich mit jeglicher Art von pflanzlichem Material herstellen, wobei sich insbesondere land- und forstwirtschaftliche Primarprodukte bzw. Abfallprodukte als besonders geeignet erwiesen. Diese Ausgangsstoffe sind m ausreichender Menge vorhanden und weisen bei entsprechender Verarbeitung hervorragende Verbrennungs- und Ver- pressungsseigenschaften auf. Der Wassergehalt im pflanzlichen Material betragt vorzugsweise bis zu 30%, wobei der Wassergehalt durch Trocknung durchaus auf ca. 10% bis unter 10% reduziert werden kann. Stammt das pflanzliche Material z.B. von einem Presskuchen oder einer sonstigen ölhaltigen Quelle, kann dieses auch noch einen bestimmten Olgehalt aufweisen. Dieser Olgehalt betragt bis zu 30%, vorzugsweise bis zu 20%, noch mehr bevorzugt bis zu 10%. Durch das Vorhandensein von Ol kann der Brennwert des erfmdungsgemaßen Festbrennstoffes noch weiter verbessert werden .

Erfxndungsgemaß kann der Festbrennstoff zumindest ein pflanzliches Material umfassen, wobei es aber auch durchaus möglich ist, zwei oder mehrere pflanzliche Materialien verschiedenster Herkunft zu kombinieren; dabei können 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder mehr pflanzliche Materialien miteinander kombiniert werden. Bevorzugte Kombinationen an pflanzlichen Materialien im erfindungsgemaßen Festbrennstoff umfassen Stroh-Holz, Stroh- Rapspresskuchen, Holz-Rapspresskuchen, Stroh-Holz-Rapspresskuchen, usw.. Das Verhältnis der einzelnen pflanzlichen Materialien kann dabei variieren.

Erfmdungsgemaß hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der Festbrennstoff Glyzerin in einer Menge von 0,1 bis 40%, vorzugsweise von 1 bis 30%, noch mehr bevorzugt von 1 bis 25%, aufweist.

Bereits die Zugabe von wenigen Teilen Glyzerin zum pflanzlichen Material fuhrt dazu, dass der Energieaufwand bei der Ver- pressung im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren reduziert werden kann. Die optimale Menge an Glyzerin im Festbrennstoff hangt auch vom pflanzlichen Material ab. Mit einigen wenigen Verpressungsversuchen lasst sich aber das ideale Verhältnis von Glyzerin zu pflanzlichem Material bestimmen.

Zu beachten ist bei der Herstellung von verpresstem Festbrennstoff aus pflanzlichem Material und Glyzerin auch, dass bei einer höheren Menge an Glyzerin der Presswiderstand erhöht werden sollte um kompakt verpressten Festbrennstoff zu erhalten. Bei der Herstellung von Pellets, beispielsweise, kann der Presswiderstand durch die Auswahl geeigneter Matrizen, deren Bohrungen eine größere Lange aufweisen, erhöht werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung stammt das Glyzerin aus der Herstellung von Biodiesel oder Fettsauren.

Glyzerin fallt in großen Mengen bei der Herstellung von Biodiesel und Seife an. Da erfmdungsgemaß Glyzerin jeglicher Reinheit verwendet werden kann, kann Glyzerin, welches direkt aus der Biodiesel- bzw. Seifenproduktion anfallt, mit pflanzlichem Material verpresst werden. Das erfmdungsgemaß eingesetzte Glyzerin weist vorzugsweise eine Reinheit von mehr als 70%, noch mehr bevorzugt von mehr als 80%, auf.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung ist der Festbrennstoff als Presslmg, Pellet,

Brikett, Flocke oder Chip geformt.

Die Verpressung kann zu Presslmgen verschiedener Dimensionen erfolgen. Die Formstabilitat dieser Presslinge wird durch eine geeignete Wahl der Dimensionierung bei der Formgebung und durch eine geeignete Wahl des Pressdruckes und bei Pellets zudem durch die Dicke der Matrizenscheibe bzw. des Matrizenrings erreicht. Bei einem geeigneten Anteil an pflanzlichem Material und Glyzerin und einem geeigneten Druck des Pressvorgangs werden formstabile und weitgehend abriebfeste Pellets oder Briketts erzeugt, sofern der formgebende Druck des Pressvorgangs gemäß einer Weiterbildung der Erfindung im Bereich von 15 bar bis 250 bar, vorzugsweise im Bereich von 25 bar bis 200 bar und besonders bevorzugt im Bereich von 30 bar bis 180 bar liegt. Dabei gilt, dass ausreichend formstabile und abriebfeste Presslinge erzeugt werden können, wenn bei der Produktion von bezüglich der Dimensionen größerer Presslinge der Druck entsprechend linear ansteigt. Bei der Pellet-Formgebung soll die Matrizendicke 15 mm nicht wesentlich unterschreiten, um somit einen ausreichenden Presswiderstand zu gewahren.

Die Pellets werden bevorzugt mittels eines Pelletierers in einer Große im Bereich von 5 mm bis 50 mm und bevorzugt im Bereich von 10 mm bis 30 mm hergestellt, wobei je nach Zusammensetzung der Mischung auch größere Pellets oder Briketts, mit einer Große im Bereich von 50 mm bis 500 mm, bevorzugt im Bereich von 100 mm bis 300 mm und besonders bevorzugt im Bereich von 150 mm bis 250 mm möglich sind. Der entscheidende Punkt hierbei ist, dass die Mischung hinsichtlich ihres Adhasionsver- mogens derart an die Große der herzustellenden Pellets bzw. Briketts angepasst wird, dass nach dem Verpressen der Mischung eine ausreichende Festigkeit der Pellets bzw. Briketts gewährleistet ist. Der Durchmesser der erfmdungsgemaßen Pellets und Briketts betragt vorzugsweise 5 bis 20 mm (5 bis 15 mm, 5 bis 10 mm) bzw. 20 bis 150 mm (20 bis 120 mm) .

Anstelle von Pellets und Briketts kann der erfmdungsgemaße Festbrennstoff durch Walzen hergestellt werden. Dabei kann der Festbrennstoff in Flockenform gewonnen werden.

Die erfmdungsgemaßen Chips sind Presslinge unterschiedlichster Form (z.B. rund oder eckig), die eine Flache von ca. 0,5 bis 20 cm 2 , vorzugsweise von 1 bis 10 cm 2 , und eine Dicke von 0,5 bis 20 mm, vorzugsweise von 1 bis 5 mm, aufweisen.

Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung umfasst der Festbrennstoff zumindest ein Presshilfsmit- tel.

Erfmdungsgemaß können dem Festbrennstoff vor dem Verpressen Bindemittel bzw. Presshilfsmittel zugesetzt werden. Als Presshilfsmittel gelten insbesondere chemisch nicht veränderte Produkte aus der primären Land- und Forstwirtschaft, wie z.B. Roggenmehl oder Maisstarke. Die zugesetzte Menge bei bekannten Pellets betragt m der Regel weniger als 2 Gew.-%, kann aber er- fmdungsgemaß mehr betragen. Neben chemisch nicht veränderten Presshilfsmitteln aus der primären Land- und Forstwirtschaft gibt es eine große Zahl von nicht biogenen Presshilfsmitteln bzw. von chemisch veränderten Presshilfsmitteln aus der sekundären Biomasseverarbeitung (z.B. wasserlösliche Cellulosedenva- te, Lignin) .

Das Presshilfsmittel ist daher vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Maisschrot, Starke, insbesondere Kartoffelstarke oder Maisstarke, Roggenmehl, Polyglykole, Zucker, Glukosesirup, Papiermehl, Zellulosepulver und Kombinationen davon. Zucker und Glukosesirup können beispielsweise m einer Menge von 0,5% bis 25%, vorzugsweise von 1% bis 20%, zugesetzt werden .

Zusätzlich zu pflanzlichem Material, Glyzerin und gegebenenfalls Presshilfsmittel, kann der Festbrennstoff zusätzlich zumindest ein Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Graphit, Ruß, Glukose, Paraffin und Glykole umfassen.

Dieses zusätzliche Material kann einerseits dazu dienen die mechanische Stabilität des hergestellten Festbrennstoffs, andererseits um den Brennwert des Festbrennstoffs noch mehr zu erhohen. Vorzugsweise kann beispielsweise Graphit in einer Menge von 0,5% bis 5% oder 1% bis 2%, Paraffin in einer Menge von 0,5% bis 5% oder 1% bis 3% oder 2% zugesetzt werden.

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Festbrennstoffs aus pflanzlichem Material umfassend die Schritte:

- Mischen des pflanzlichen Materials mit Glyzerin und

- Verpressen der Mischung zu Presslmgen, Pellets, Briketts, Flocken oder Chips.

Vor dem Vermischen der einzelnen Komponenten wird der Feuchtigkeitsgehalt des pflanzlichen Materials durch z.B. Trocknung

auf eine Menge von ca. 1% bis 20%, vorzugsweise auf ca. 10% (z.B. auch 7% bis 15%) gebracht. Ferner kann das pflanzliche Material, sofern erforderlich, vor dem Vermischen auf eine bestimmte Große gebracht werden. Je nachdem, wie die erfindungsgemaße Mischung verpresst wird, sollte das pflanzliche Material zerkleinert werden. Beispielsweise ist das pflanzliche Material bei der Herstellung von Pellets im Bereich von 1 μm bis 10 mm, vorzugsweise von 1 μm bis 5 mm, und bei der Herstellung von Briketts im Bereich von 1 μm bis 5 cm, vorzugsweise 1 μm bis 3 cm, zu zerkleinern. Die Zerkleinerung des pflanzlichen Materials kann beispielsweise mittels Cutter oder Koloplexmuhle erfolgen. Eine Koloplexmuhle weist zwei ineinander verschachtelte hochtourig rotierende Scheiben auf, die bestuckt sind mit Zapfen von ca. 1,5 cm Durchmesser und 2 cm Hohe, welche spiegelbildlich angeordnet sind und im geschlossenen Gehäuse gegeneinander rotieren. Es entstehen große Scherkräfte, welche das trockene bzw. leicht feuchte Mahlgut zerkleinern.

Vor dem Verpressen wird das pflanzliche Material mit Glyzerin und gegebenenfalls mit weiteren Zusatzstoffen homogen vermischt. Das Vermischen kann durch das gleichzeitige Zugeben der einzelnen Komponenten m einen Teigkneter, Walzenstuhl oder Cutter erfolgen. Beim Cutter handelt es sich um mehrstufige scharfe, vorzugsweise runde, Messer, die mit hoher Drehzahl rotieren. Das Zerkleinerungsgut wird in einer großen, ringförmig bewegten Schale unter den Messern durch Feinschneiden zerkleinert. Es ist aber auch möglich, die einzelnen Komponenten stufenweise bzw. sequentiell dazu zu geben.

Das Verpressen kann erfmdungsgemaß durch Ring- oder Flachmatrizenpressen oder aber durch Walzen erfolgen.

Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform ist das pflanzliche Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Stroh, Spelzen, Kleie, vorzugsweise Weizenkleie und Roggenkleie, Trester, vorzugsweise Traubentrester und Apfeltrester, Presskuchen, vorzugsweise aus Samenhüllen, insbesondere aus Raps, Sonnenblumen, Kurbiskernen und Maiskeimen, Kaffeefruchthaut, Holzspane, Papier und Sagemehl .

Dem pflanzlichen Material wird Glyzerin vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 40%, vorzugsweise von 1 bis 30%, noch mehr bevorzugt von 1 bis 25%, zugesetzt.

Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform stammt das Glyzerin

aus der Herstellung von Biodiesel oder Fettsauren.

Der Festbrennstoff wird vorzugsweise zu Presslingen, Pellets, Briketts, Flocken oder Chips verpresst.

Dem pflanzlichen Material wird vorzugsweise vor dem Verpres- sen zumindest ein Presshilfsmittel zugesetzt.

Das Presshilfsmittel ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Maisschrot, Starke, insbesondere Kartoffel ¬ starke oder Maisstarke, Roggenmehl, Polyglykole, Zucker, Glukosesirup, Papiermehl, Zellulosepulver und Kombinationen davon.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform wird dem pflanzlichen Material weiters zumindest ein Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Graphit, Ruß, Glukose, Paraffin und Glykole zugesetzt.

Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung wird das Verpressen mit Ring- oder Flachmatrizenpressen durchgeführt .

Erfmdungsgemaß kann das Verpressen des Festbrennstoffs mit jeglicher Art von Presse durchgeführt werden, die geeignet ist Presslmge, Pellets und Briketts zu formen. Insbesondere können Pressen wie in der EP 0 371 519, EP 0 489 046, US 4,979,887, DE 21 08 326, DE 27 56 647, FR 2 591 438 und EP 0 956 943 beschrieben verwendet werden. Zusätzlich dazu eignen sich auch die gangigen Arten von Brikettpressen.

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung von Glyzerin zur Herstellung von verpresstem Festbrennstoff.

Die vorliegende Erfindung wird ferner durch das nachfolgende Beispiel naher erläutert, ohne jedoch auf dieses beschrankt zu sein .

B e i s p i e l:

Glyzerin wurde bislang vor allem - in gereinigter Form - in der Pharmaindustrie eingesetzt. Auch wurden Versuche bezüglich eines Einsatzes in Biogasanlagen angestellt. Durch den gesteigerten Anfall sind zusätzliche Verwertungsschienen zu suchen. Als mögliche Variante bietet sich die Vermischung mit Stroh oder Rapskuchen, einer anschließenden Verpressung zu Pellets für eine thermische Verwertung in automatisch beschickten Feuerungsanlagen an. Stroh und Rapskuchen fallen ebenfalls als Nebenprodukte

der Getreideproduktion einerseits und der Herstellung von Rapsöl andererseits (für Speisezwecke oder als Ausgangsprodukt der Biodieselherstellung) an.

In diesem Beispiel soll die Auswirkung der Beimischung von Glyzerin auf den Pelletierprozess selbst (Energieaufwand) und auf die Qualltat der hergestellten Pellets (mechanische Stabilität) untersucht werden. Daraus wird abgeleitet, welche Menge an Glyzerin zu Stroh oder Rapskuchen beigemengt werden kann, um gute Pelletsqualltat zu erzielen.

Eingesetzte Mischungen

Für die Beurteilung der Pelletierbarkeit von Stroh und Rapskuchen in Mischung mit Glyzerin werden verschieden hohe Anteile an Glyzerin zu den Rohstoffen beigemengt. Auf Anregung des Auftraggebers wurde bei zwei Mischungen auch Honig als Substitut für Glukosesirup zugemischt. Folgende Mischungsverhaltnisse wurden hergestellt:

Tabelle 1 Zusammensetzung der Mischungen

Die Berechnung der Glyzerin- und Honigbeigabe erfolgte auf Basis der wasserfreien Masse der Rohstoffe Stroh und Rapskuchen. Das bedeutet, dass z.B. bei Mischung A zu je 95 g absolut trockenem Stroh 5 g Glyzerin gemischt wurden (als Frischmasse ) .

Die Verpressung erfolgt mit einer Kahl-Flachmatrizenpresse Type 14-175. Die verwendete Matrize hat Bohrungen mit 6 mm

Durchmesser und einer Lange von 45 mm. Daraus errechnet sich ein Pressverhaltnis von 1:7,5. Diese Matrize wird im Labor häufig eingesetzt für die Pelletierung von Halmgutern. Bei der Pelletierung von Holz wird üblicherweise eine Matrize mit einem Pressverhaltnis von 1:5 eingesetzt.

Ermittlung des Energieverbrauchs bei der Pelletierung Für die Ermittlung des Energieverbrauches bei der Pelletierung kann an der Pelletierpresse die momentan aufgenommene Leistung abgelesen werden. Diese wird im Minutentakt dokumentiert und gleichzeitig wahrend eines Versuches mindestens zweimal der Durchsatz gemessen. Daraus errechnet sich der spezifische Energieverbrauch je Kilogramm Pellets. Der Energieverbrauch wurde nur bei den Versuchen A, B, C, E und F durchgeführt. Bei den anderen Versuchen war aufgrund der Klebrigkeit keine gleichmäßige Zuforderung des Aufgabematerials in den Pressraum gewährleistet .

In Tabelle 2 sind die aufgenommene Leistung, die Durchsatzmenge und der daraus errechnete spezifische Energieverbrauch angeführt:

Tabelle 2: Energieverbrauch bei der Pelletierung

Ersichtlich ist, dass bei den Mischungen mit Stroh bei steigendem Anteil an Glyzerin der Energieverbrauch für die Pelletierung absinkt Daraus kann auf eine schmierende Wirkung von Glyzerin in den Matrizenbohrungen und einen damit verbundenen geringeren Presswiderstand geschlossen werden. üblicherweise

sinkt mit dem Presswiderstand auch die Harte und mechanische Stabilität der Pellets. Da durch die Zugabe von Glyzerin offensichtlich noch andere Bindemechanismen wirksam werden, als bei Holz und Halmgutern bekannt sind, kann bei Verwendung von Glyzerin mit geringen Pressdrucken und damit verbunden geringem Energieverbrauch eine gute Pelletsqualltat erzielt werden.

Bei der Pelletierung von Rapskuchen wurde zur Abschätzung des Verhaltens bei der Pelletierung vorab ein Versuch mit reinem Presskuchen durchgeführt. Aufgrund des Restolgehaltes ist die Schmierung in den Matrizenbohrungen so stark, dass der Presskuchen lose durchfallt, wodurch keine geeigneten Rapskuchenpellets erzeugt werden konnten. Nach der Beigabe von Glyzerin wies das Aufgabematerial eine gewisse Klebrigkeit auf, so dass sich die Bohrungen füllten und Pellets produziert werden konnten.

Eine höhere Beigabe von Glyzerin, wie in Tabelle 2 ersichtlich, bewirkt wiederum einen verminderten Energieverbrauch bei der Pelletierung. Dieser liegt bei den Rapskuchenmischungen generell deutlich unter den Werten von Strohmischungen.

Messung der mechanischen Stabilität der Pellets

Die Messung der mechanischen Stabilität der Pellets erfolgt mit einem Abriebtester (Lignotester) der Marke Borregaard LTII. In diesem Abriebtester werden etwa 100 g Pellets 1 Minute in einem Luftstrom von 70 mbar gewirbelt. Anschließend wird der dabei entstandene Femanteil abgesiebt und die verbleibende Pelletsmenge ruckgewogen. Aus der Differenz der Masse der eingewogenen und der ruckgewogenen Pellets wird der Abrieb errechnet. Bei Holzpellets gemäß ONORM M 7135 darf dieser maximal 2,3% betragen. Dieser Wert dient auch bei diesem Beispiel als Richtwert, um gute Qualität zu definieren. Die Untersuchung des Abriebs erfolgt durch Doppelbestimmung.

In Tabelle 3 ist die mechanische Stabilität der hergestellten Pellets zusammenfassend angeführt:

80_S/20_G D 1, 10 1, 40 1,25

90 R/10_G F 1, 80 1, 90 1,85

80 R/20_G G 1,50 1,80 1,65

85 S/10_G/5 H H 1,20 1,70 1, 45

85 R/10_G/5 H I 1, 60 1,70 1, 65

Grenzwert für Holzpellets gemäß ONORM M 7135 2,30

Tabelle 3: Mechanische Stabilität der Pellets

Ersichtlich ist, dass bei den Mischungen von Stroh und Glyzerin eine Verbesserung der Pelletsqualitat bei steigendem Glyzerinanteil gegeben ist. In diesem Beispiel war das Optimum bei einem Anteil im Bereich von etwa 15% erreicht. Bei noch höheren Glyzerinbeigaben tritt der bereits beschriebene Effekt ein, dass der Presswiderstand in den Matrizenbohrungen aufgrund der schmierenden Wirkung von Glyzerin zu stark absinkt und die Pellets schlecht verdichtet werden.

Trotzdem weisen alle Stroh-/Glyzennmischungen sehr niedrige Abriebwerte auf. Der Grenzwert für ONORM-gerechte Holzpellets liegt, wie erwähnt, bei 2,3%.

Bei der Mischung von Rapskuchen und Glyzerin konnten ebenfalls Pellets mit guter Stabilität hergestellt werden. Die besten Pellets entstanden beim Versuch mit 20% Glyzerinbeigabe. Eine weitere Verbesserung der Pelletsqualitat bei weiter gesteigertem Glyzermanteil ist aufgrund dieser Versuche durchaus zu erwarten .

Die Versuche mit Beigabe von 10% Glyzerin und 5% Glukosesirup brachten bei der Strohmischung keine Verbesserung der Pelletsqualitat gegenüber der Zumischung von 10% bzw. 15% reinem Glyzerin. Bei der Untermischung zu Rapskuchen konnte eine leichte Verbesserung der Qualität gegenüber der Beimengung von 10% reinem Glyzerin erzielt werden.

Die Pellets mit Rapskuchen waren nach der Verpressung weicher im Vergleich zu den Strohpellets. Die Zugabe von Glyzerin bewirkt offenbar in der Auskuhlphase eine Aushärtung der Pellets, so dass die oben dargestellten guten Abriebwerte gemessen werden .

Die verwendete Matrize ist die mit dem im Labor verfugbaren höchsten Pressverhaltnis (längste Bohrung) . Ab einem gewissen

Anteil an Glyzerin sinkt der Pressdruck: in den Bohrungen ab. Dieser Effekt kann durch die Verwendung noch längerer Bohrungen behoben werden.