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Title:
SOLID PARTICLES, METHOD AND DEVICE FOR THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/111417
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to solid particles (10) from a and to a method for the production thereof from a flowable starting material (2) and a solid part, wherein the flowable starting material (2) is splitted into droplets (9) which are introduced along a trajectory (50) into a solidification liquid (11) in which they are solidified in the form of the solid particles (10). Said invention is characterised in that the solidification liquid (11) is used and, if the flowable starting material (2) contains actinide oxide, said solidification liquid steadily flows, thereby making it possible to produce solid particles having a greater sphericity and a narrow particle sized distribution.

Inventors:
COUFAL GERHARD (AT)
MUSTER UDO (AT)
Application Number:
PCT/EP2006/003721
Publication Date:
October 26, 2006
Filing Date:
April 18, 2006
Export Citation:
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Assignee:
AMI AGROLINZ MELAMINE INT GMBH (AT)
TREIBACHER IND AG (AT)
COUFAL GERHARD (AT)
MUSTER UDO (AT)
International Classes:
B01J2/06
Domestic Patent References:
WO2001026794A12001-04-19
Foreign References:
DE4118752A11992-12-10
DE1228231B1966-11-10
DE4338212A11995-05-11
US3578433A1971-05-11
FR2756196A11998-05-29
DE10012551A12001-09-27
US6174466B12001-01-16
Other References:
None
See also references of EP 1874450A1
Attorney, Agent or Firm:
Gross, Felix (Postfach 15 09 20, Berlin, DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zur Herstellung von Feststoffpartikeln (10) aus einem fließfähigen Ausgangsstoff (2), wobei der fließfähige Ausgangsstoff (2) zertropft und die Tropfen (9) entlang einer Bewegungsbahn (50) in eine Erstarrungsflüssigkeit (11) eingebracht werden, in welcher sie zu den Feststoffpartikeln (10) verfestigt werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine Erstarrungsflüssigkeit (11) eingesetzt wird, wobei im Fall, dass der fließfähige Ausgangsstoff (2) Actinoidenoxide enthält, die Erstarrungsflüssigkeit strömend ausgebildet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenspannung der Erstarrungsflüssigkeit (11) kleiner ist, als die Oberflächenspannung des fließfähigen Ausgangsstoffes (2).
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Erstarrungsflüssigkeit (11) eingesetzt wird, deren Oberflächenspannung kleiner 50 mN/m, insbesondere kleiner 30 mN/m ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Erstarrungsflüssigkeit (11) und dem fließfähigen Ausgangsstoff (2) eine große Differenz in der Polarität besteht.
5. Verfahren nach mindestes einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzflächenspannung zwischen dem Material der Tropfen (9) und der Erstarrungsflüssigkeit (11) zwischen 25 und 50 mN/m, insbesondere zwischen 30 und 50 mN/m, ganz besonders zwischen 35 und 50 mN/m beträgt.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Erstarrungsflüssigkeit (11) gewählt wird, so dass der Kontakt oder Benetzungs winkel zwischen dem fließfähigen Ausgangsstoff (2) und der Erstarrungsflüssigkeit (11) > 45° und besonders bevorzugt > 90° ist.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstarrungsflüssigkeit (11) einen Gefrierpunkt unterhalb jenes von Wasser hat.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Erstarrungsflüssigkeit (11) für einen polaren fließfähigen Ausgangsstoff (2) ein un polares Medium, insbesondere ein aliphatischer hochsiedender Kohlenwasserstoff, ein ungesättigter Kohlenwasserstoff, ein aromatischer Kohlenwasserstoff, ein cyclischer Kohlenwasserstoff, ein halogenierter Kohlenwasserstoff und / oder ein Kohlenwasserstoff mit mindestens einer Ke togruppe, mindestens einer Estergruppe, mindestens einer Aldehydgruppe, ein Gemisch aus mindestens zwei Kohlenwasserstoffen, insbesondere ein Aliphatengemisch aufweist oder aus ihnen besteht.
9. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberflächen oder Grenzflächenspannungserniedrigung der Erstarrungsflüssigkeit (11) insbesondere mit Tensiden erreicht wird, wobei beispielsweise als spannungserniedrigende Substanzen die chemischen Funktionsklassen der Alkyl/Arylsulfate, sulfonate, phosphate, fluorate, ethoxylate, Ether, Oxazolidine, Pyridinate, Sucinnate einsetzbar sind.
10. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Einbringungsstelle der Tropfen (9) eine Relativgeschwindigkeit zwischen den Tropfen (9) und der Erstarrungsflüssigkeit (11) besteht.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der Einbringungsstelle der Tropfen (9) keine Relativgeschwindigkeit zwischen den Tropfen (9) und der Erstarrungsflüssigkeit (11) besteht.
12. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintropfung in eine strömende oder nichtströmende, insbesondere ruhende Erstarrungsflüssigkeit (11) erfolgt.
13. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für fließfähige Ausgangsstoffe (2), die keramische Werkstoffe enthalten, die Erstarrungsflüssigkeit (11) strömend ausgebildet ist.
14. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tropfen (9) in eine ausgeprägte longitudinale oder rotierende Strömung der Erstarrungsflüssigkeit (11) eingebracht werden.
15. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Eintropfen zur Verhinderung der Koaleszenz und / oder der Aggregation der Tropfen (9) eine stetige Abförderung der Feststoffpartikel (10) in der Erstarrungsflüssigkeit (11) erfolgt.
16. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömung der Erstarrungsflüssigkeit (10) in einem Rinnenkanal, insbesondere in einer voll entwickelten Strömung, verwirklicht wird.
17. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tropfen (9) in eine rotierende Erstarrungsflüssigkeit (11), die durch einen rotierenden Behälter oder durch eine Pumpendrallbewegung erzeugt wird und eine insbesondere nivellierte Oberfläche der Erstarrungsflüssigkeit (1 1) aufweist, eingebracht werden; insbesondere eine rotationsströmende Erstarrungsflüssigkeit (11).
18. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintropfung unter einem Winkel α < 90°, insbesondere als spitzer Winkel von kleiner 90° vorgenommen wird, wobei der Winkel α zwischen der Tangente an die Bewegungsbahnen der Tropfen (9) und der Tangente an die Oberfläche der Erstarrungsflüssigkeit (11), jeweils angelegt an der Einbringungsstelle in die Erstarrungsflüssigkeit (11), insbesondere die strömende Erstarrungsflüssigkeit (11) besteht.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel α größer 15°, insbesondere größer 45°, insbesondere größer als 60°, ganz besonders größer 70° ist.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Tropfen (9) in einen Trichter zur Erzeugung eines Winkels a eingebracht werden, wobei insbesondere durch eingesetzte Leitbleche eine ausgeprägte Gerinneströmung erzeugt wird.
21. Verfahren nach mindestens einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tropfen (9) in eine rotierende Erstarrungsflüssigkeit (11), insbesondere eine Trombe ausbildende Erstarrungsflüssigkeit (11) zur Erzeugung des Winkels a , eingebracht werden, insbesondere eine rotationsströmende Erstarrungsflüssigkeit (11).
22. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tropfen (9) durch eine relativ zur Oberfläche der Erstarrungsflüssigkeit (11) bewegten Masseproportionierer (7), insbesondere eine Düse, ein Lochblech oder ein Kapillare, insbesondere durch eine relativ zur Oberfläche der Erstarrungsflüssigkeit (1 1) rotierende Düse (7) eingebracht werden.
23. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tropfen (9) in eine relativ zur Eintropfung bewegte Erstarrungsflüssigkeit (11), insbesondere in eine relativ zur Eintropfung geradlinig strömende Erstarrungsflüssigkeit (11) eingebracht werden.
24. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tropfen (9) in eine relativ zur Eintropfung bewegte Erstarrungsflüssigkeit (11), insbesondere in eine relativ zur Eintropfung rotierende Erstarrungsflüssigkeit (11) eingebracht werden.
25. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Erstarrungsflüssigkeit (11) ein Kühlmittel eingesetzt wird.
26. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstarrungsflüssigkeit (11), insbesondere in einer Ausbildung als Kühlmittel der Konditionierung dient.
27. Verfahren mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Konditionierung mit Amino und Oxytriazinen und / oder Kohlenwasserstoffen erfolgt.
28. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Konditionierungsmittel nachträglich durch Aufsprühen und / oder Granulieren aufgebracht werden.
29. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der fließfähige Ausgangsstoff (2) durch einen laminaren Strahlzerfall zertropft wird, indem ein laminarer Strahl des fließfähigen Ausgangsstoffes (2) durch eine Fremderregung, insbesondere einer Resonanzanregung ausgesetzt wird.
30. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der fließfähige Ausgangsstoff (2) abgetropft wird, indem er durch eine Düse abtropft.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Düse (42) am Umfang eines Reservoirs (41) angeordnet ist, wobei der fließfähige Ausgangsstoff (2) durch eine Zentrifugalkraft unterstützt durch die Düsen (42) gefördert wird, indem das Reservoir (41) und / oder eine Zuführung (44) des fließfähigen Ausgangsstoffes (2) in Rotation versetzt werden.
32. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Feststoffpartikeln (10) und der Erstarrungsflüssigkeit (11) laminare Strömungsverhältnisse eingestellt werden mit einer ReZahl von 0,5 bis 500 und einer Froude Zahl zwischen 0,1 und 10, besonders weniger als 5 und ganz besonders von weniger als 2 auf weist, wobei die dimensionslosen Kennzahlen auf den Zustand um die Eintropfstelle bezogen sind.
33. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass insbesondere die Resonanzerregung des laminaren Strahls so ausgebildet wird, dass die Tropfen (9) untereinander ein stehendes Tropfenbild ergeben.
34. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zertropfung unter Verwendung eines berechneten Massendurchsatzes, Temperaturmessung und / oder einer Dichtemessung gesteuert oder geregelt wird, insbesondere mittels einer Coriolismessung.
35. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Masseproportionierer, insbesondere der Düse (7), dem Lochblech oder der Kapillare für den fließfähigen Ausgangsstoff (2) durch eine Steuerung und / oder Regelung ein konstanter Druck gehalten wird.
36. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstand (102) in einem Vorratsbehälter (1, 101) für den fließfähigen Ausgangsstoff konstant gehalten wird.
37. Verfahren nach Anspruch 35 oder 36, dadurch gekennzeichnet, dass der konstante Vordruck im Vorratsbehälter (1, 101) mit einer Drucküberlagerung (108) erfolgt, insbesondere durch Regelung des Vordruckes im Vorratsbehälter (1, 101) mit einem Gasdruckregler.
38. Verfahren nach einem der Ansprüche 35 bis 37, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zwangsförderung, insbesondere mit einer Pumpe in Verbindung mit einer Drehzahlregelung zum Konstanthalten des Massestroms eingesetzt wird.
39. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Erstarrungsflüssigkeit (11), insbesondere für Harnstoff als fließfähigen Ausgangstoff oder Harnstoff enthaltenden fließfähigen Ausgangsstoff, zwischen 20 °C und 20 0C liegt.
40. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tropfen (9) entlang ihrer Bewegungsbahn (50) vorgekühlt und / oder konditioniert werden, insbesondere durch Besprühung mit einem gegenüber dem fließfähigem Ausgangsstoff (2) entgegengesetzten polarem Kühlmedium (21).
41. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als fließfähiger Ausgangsstoff (2) eine Schmelze, insbesondere eine Polymerschmelze, eine thermisch instabile Schmelze, eine Harnstoff enthaltende Schmelze oder eine Harnstoffschmelze eingesetzt wird.
42. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsstoff (2) eine fließfähige Suspension eingesetzt wird, die einen keramischen Werkstoff und ein Bindemittel enthält.
43. Verfahren nach Anspruch 42, dadurch gekennzeichnet, dass für die Verfestigung der den keramischen Werkstoff enthaltenden Suspension eine chemische Härtung angewendet wird.
44. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstarrungsflüssigkeit (11) mindestens zwei nicht oder schwer miteinander mischbare Phasen unterschiedlicher Dichte, Grenzflächenspannung, Polarität und / oder Oberflächenspannung aufweist.
45. Verfahren nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzflächenspannung zwischen den beiden Phasen der Erstarrungsflüssigkeit (11) kleiner gleich 10 mN/m ist.
46. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstarrungsflüssigkeit (1 1) mindestens eine Phase mit mindestens zwei mischbaren Stoffen unterschiedlicher Dichte, Grenzflächenspannung, Polarität und / oder Oberflächenspannung aufweist.
47. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die abgeführte Erstarrungswärme des fließfähigen Ausgangsstoffes (2), insbesondere schmelzförmiger fließfähiger Ausgangsstoffe (2), zurückgewonnen wird und über eine Wärmepumpe in dem Prozess wieder eingesetzt wird.
48. Harnstoffpartikel, gekennzeichnet durch (a) eine Sphärizität von > 0,923, (b) eine Kornrohdichte, insbesondere eine mittlere Kornrohdichte im Bereich zwischen 1,20 und 1,335 g/cm3 und (c) einen Durchmesser zwischen 20 μm und 6.000 μm, bei einer relativen Standardabweichung von < 10 %.
49. Harnstoffpartikel, gekennzeichnet durch (a) eine Kornrohdichte, insbesondere eine mittlere Kornrohdichte der Harnstoffpartikel im Bereich zwischen 1,25 und 1,33 g/cm3 und (b) einen mittleren MinimumFeret Durchmesser der Harnstoffpartikel im Bereich zwischen kleiner gleich 4 mm, insbesondere zwischen 1.2 und 3.5 mm, insbesondere zwischen 1.4 und 3.2 mm mit einer jeweiligen relativen Standardabweichung von kleiner gleich 5% (c) und einem Verhältnis von MinimumFeretDurchmesser zu MaximumFeretDurchmesser der Harnstoffpartikel von größer gleich 0,92 für einen Durchmesser der Harnstoffpartikel von 2.400 bis 2.600 μm, von größer gleich 0,90 für einen Durchmesser der Harnstoffpartikel von 1.800 bis 2.000 μm, von größer gleich 0,87 für einen Durchmesser der Harnstoffpartikel von 1.400 bis 1.600 μm, von größer gleich 0,84 für einen Durchmesser der Harnstoffpartikel von 1.100 bis 1.300 μm..
50. Harnstoffpartikel nach Anspruch 49, gekennzeichnet durch einen mittleren Minimum FeretDurchmesser des Harnstoffpartikels im Bereich zwischen 1,2 und 3,5 mm, insbesondere zwischen 1.4 und 3.2 mm mit einer relativen Standardabweichung von kleiner gleich 4 %.
51. Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 49 bis 50, gekennzeichnet durch einen mittleren MinimumFeretDurchmesser des Harnstoffpartikels im Bereich zwischen 2,4 und 2,6 mm oder 1,8 und 2,0 mm oder 1,4 und 1,6 mm oder 1,1 und 1,3 mm mit einer relativen Standardabweichung von kleiner gleich 3,5%.
52. Harnstoffpartikel erhältlich mit einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 47.
53. Harnstoffpartikel erhältlich nach Anspruch 52, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstarrungsflüssigkeit (11) auch der Konditionierung dient.
54. Harnstoffpartikel nach Anspruch 52 oder 53, dadurch gekennzeichnet, dass es mit Ami no und Oxytriazinen oder Kohlenwasserstoffen konditioniert ist.
55. Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 54, gekennzeichnet durch einen Durchmesser zwischen 1.000 μm und 4.000 μm, bevorzugt zwischen 1.000 μm und 3.200 μm, bevorzugt zwischen 1.100 μm und 3.000 μm, bevorzugt zwischen 1.500 μm und 3.000 μm, und insbesondere bevorzugt zwischen 1.100 bis 1.300 μm oder 1.400 bis 1.600 μm oder 1.800 bis 2000 μm oder 2.400 bis 2.600 μm jeweils bei einer relativen Standardabweichung von ≤ 10 %, bevorzugt < 5%, bevorzugt < 4%, insbesondere < 3,5%.
56. 56 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 55, gekennzeichnet durch eine Sphärizität von > 0,923, insbesondere > 0,940, insbesondere > 0,950, insbesondere > 0,960, insbesondere von > 0,970, ganz besonders von > 0,980.
57. 57 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 56, gekennzeichnet durch ein Verhältnis von MinimumFeretDurchmesser zu MaximumFeretDurchmesser der Harnstoffpartikel von größer gleich 0,923.
58. 58 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 57, gekennzeichnet durch einen mittleren MinimumFeret Durchmesser der Harnstoffpartikel im Bereich zwischen kleiner gleich 4 mm, insbesondere zwischen 2 und 3 mm mit einer relativen Standardabweichung von kleiner gleich 5 %.
59. 59 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 58, gekennzeichnet durch einen mittleren MinimumFeretDurchmesser des Harnstoffpartikels im Bereich zwischen 2,2 und 2,8 mm mit einer relativen Standardabweichung von kleiner gleich 4 %.
60. 60 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 59, gekennzeichnet durch einen mittleren MinimumFeretDurchmesser des Harnstoffpartikels im Bereich zwischen 2,4 und 2,6 mm mit einer relativen Standardabweichung von kleiner gleich 3,5 %.
61. 61 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 60, gekennzeichnet durch eine Kornrohdichte, insbesondere eine mittlere Kornrohdichte zwischen 1,250 und 1,335 g/cm3.
62. 62 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 61, gekennzeichnet durch eine Kornrohdichte, insbesondere eine mittlere Kornrohdichte im Bereich zwischen 1,290 und 1,335 g/cm3.
63. 63 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 62, gekennzeichnet durch eine Kornrohdichte, insbesondere eine mittlere Kornrohdichte zwischen 1,28 und 1,33 g/cm3, insbesondere zwischen 1,29 und 1,30 g/cm3.
64. 64 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 63, gekennzeichnet durch eine Massekonstanz mit einer relativen Standardabweichung von < 18 %, insbesondere von < 15 %, insbesondere von < 12 %, insbesondere von < 10 %, gemessen an einem Kollektiv von 1000 Harnstoffpartikeln.
65. 65 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 64, gekennzeichnet durch eine Massekonstanz mit einer relativen Standardabweichung von < 30 %, insbesondere von ≤ 20 %, insbesondere von < 18 %, gemessen an einem Kollektiv von 10 Harnstoffpartikeln.
66. 66 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 65, dadurch gekennzeichnet, dass es eine feinkristalline Außenhülle aufweist.
67. 67 Harnstoffpartikel nach einem der Ansprüche 48 bis 66, gekennzeichnet durch eine maximale Kristallitgröße von kleiner gleich 20 μm, besonders kleiner gleich 1 μm, insbesondere kleiner gleich 0,1 μm, ganz besonders durch ein amorphes Gefüge.
68. 68 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 67, gekennzeichnet durch eine Porenverteilung mit einem kumulativen Porenvolumenanteil von größer gleich 50 % von Poren mit einem Radius kleiner gleich 1000 nm gemessen nach DIN 66133.
69. 69 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 68, gekennzeichnet durch eine Porenverteilung mit einem kumulativen Porenvolumenanteil von größer gleich 45 % von Poren mit einem Radius kleiner gleich 50 nm gemessen nach DIN 66133.
70. 70 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 69, gekennzeichnet durch einen durchschnittlichen Porenradius von weniger als 25 nm.
71. 71 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 70, gekennzeichnet durch einen durchschnittlichen Porenradius von weniger als 17 nm.
72. 72 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 71, dadurch gekennzeichnet, dass eine Konditionierung mit einem Amino / OxyTriazine und / oder Kohlenwasserstoffen vorliegt, insbesondere Melamin und Melamin verwandte Stoffe und / oder einem aliphati schen Kohlenwasserstoff.
73. 73 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 72, gekennzeichnet durch eine durchschnittliche spezifische Oberfläche von mehr als 5 m2/g, insbesondere mehr als 9 m /g, gemessen nach der DIN 66133.
74. 74 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 73, gekennzeichnet durch eine Bruchfestigkeitsverteilung, bei der 10 % eine Bruchfestigket von größer 1,1 MPa , 50 % eine Bruchfestigkeit von 1,5 MPa und 90% eine Bruchfestigkeit von 2,1 MPa besitzen.
75. 75 Harnstoffpartikel nach einem der Ansprüche 48 bis 73, gekennzeichnet durch eine Bruchfestigkeitsverteilung, bei der 10 % eine Bruchfestigket von größer 1,4 MPa , 50 % eine Bruchfestigkeit von 2,2 MPa und 90% eine Bruchfestigkeit von 2,8 MPa besitzen.
76. 76 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 75, gekennzeichnet durch eine relative Bruchdehnung von kleiner gleich 2 %, insbesondere von kleiner gleich 1 %.
77. 77 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 76, gekennzeichnet durch einen Biuretgehalt von kleiner gleich 20 Gew%, besonders kleiner gleich 12 Gew%, insbesondere kleiner gleich 7 Gew%, insbesondere kleiner gleich 5 Gew%, ganz besonders weniger als 2 Gew%.
78. 78 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 77, gekennzeichnet durch einen H2OGehalt von kleiner gleich 0,3 Gew%.
79. 79 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 78, gekennzeichnet durch einen AldehydGehalt von kleiner gleich 10 mg/kg.
80. 80 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 79, gekennzeichnet durch einen Anteil an freiem NH3 von kleiner gleich 0,2 Gew%, insbesondere kleiner gleich 0,1 Gew.%.
81. 81 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 80, gekennzeichnet durch einen summarischen Anteil an Erdalkalimetallen von kleiner gleich 1,0 mg/kg, insbesondere kleiner gleich 0,7 mg/kg.
82. 82 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 81, gekennzeichnet durch einen summarischen Anteil an Alkalimetallen von kleiner gleich 0,75 mg/kg, insbesondere von kleiner gleich 0,50 mg/kg.
83. 83 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 82, gekennzeichnet durch einen Anteil an Phosphat, von kleiner gleich 0,5 mg/kg, insbesondere von kleiner gleich 0,2 mg/kg.
84. 84 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 83, gekennzeichnet durch einen Anteil an Schwefel von kleiner gleich 2,0 mg/kg, insbesondere kleiner gleich 1,5 mg/kg, ganz besonders kleiner gleich 1,0 mg/kg..
85. 85 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 84, gekennzeichnet durch einen Anteil an anorganisch vorliegendem Chlor von kleiner gleich 2,0 mg/kg, insbesondere kleiner gleich 1,5 mg/kg, ganz besonders kleiner gleich 1,0 mg/kg.
86. 86 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 85, gekennzeichnet durch ein mittleres Poren volumen von weniger als 120 mm /g , besonders weniger als 60 mm /g, ganz besonders von 30 bis 60 mm3/g, insbesondere kleiner als 30 mm3/g, gemessen nach DIN 66133.
87. 87 Harnstoffpartikel nach mindestens einem der Ansprüche 48 bis 86, gekennzeichnet durch eine mittlere Porosität von kleiner gleich 7, insbesondere von kleiner gleich 6 %, gemessen nach DIN 66133.
88. 88 Verwendung eines Harnstoffpartikels nach mindestens einem Ansprüche 48 bis 87 in einem Katalysator oder einer Katalysatorvorrichtung eines Kraftfahrzeugs zur Reduzierung von Stickoxiden.
89. 89 Partikel aus einem keramischen Werkstoff, erhältlich nach mindestens einem Verfahren nach Anspruch 1 bis 47.
90. 90 Partikel aus einem keramischen Werkstoff, gekennzeichnet durch (a) eine Sphärizität von > 0,930, (b) einen Durchmesser zwischen 20 μm und 6.000μm, bei einer relativen Standardabweichung von < 10%.
91. 91 Partikel nach Anspruch 89 oder 90, gekennzeichnet durch eine Sphärizität von größer > 0,960, insbesondere von > 0,990.
92. 92 Partikel nach mindestens einem der Ansprüche 89 bis 91, gekennzeichnet durch einen Durchmesser zwischen 100 μm und 2.500 μm, jeweils bei einer relativen Standardabweichung von < 5%, bevorzugt < 4%, insbesondere < 1%.
93. Partikel nach mindestens einem der Ansprüche 89 bis 92, gekennzeichnet durch einen Durchmesser zwischen 300 μm und 2.000 μm, bei einer relativen Standardabweichung von < 3,5%.
94. Partikel nach mindestens einem der Ansprüche 89 bis 93, dadurch gekennzeichnet, dass der keramische Werkstoff ein cerstabilisiertes Zirkonoxid mit einem CeO2Gehalt von 10 bis 30 Massen% ist.
95. Partikel nach Anspruch 94, gekennzeichnet durch eine Kornrohdichte im Bereich zwischen 6,100 und 6,250 g/cm3.
96. Verwendung eines Partikels nach Anspruch 95 als Mahlkörper in Mühlen, insbesondere Hochleistungsmühlen.
97. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 47, der Herstellung eines Harnstoffpartikels nach einem der Ansprüche 48 bis 88 oder der Herstellung eines Partikels gemäß einem der Ansprüche 89 bis 96, gekennzeichnet durch (a) einen Masseproportionierer (7, 40) für eine Erzeugung von Tropfen (9) aus einem fließfähigen Ausgangsstoff (2), (b) einem Mittel zur Erzeugung einer Eintropfungsoberfläche einer Erstarrungsflüssigkeit (11) für die Tropfen (9), c) wobei die Erstarrungsflüssigkeit (11) eine Oberflächenspannung aufweist, die kleiner ist als die Oberflächenspannung des fließfähigen Ausgangsstoffes (2).
98. Vorrichtung nach Anspruch 97, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Erzeugung einer Eintropfungsoberfläche eine Schräge, einen Trichter, einen Rinnenkanal, einen rotierenden Behälter, eine rotierende Flüssigkeit durch Pumpenförderung oder eine Trombe für die Erstarrungsflüssigkeit aufweist.
99. Vorrichtung nach Anspruch 97 oder 98, gekennzeichnet durch ein Mittel zur Erzeugung einer Relativbewegung zwischen dem Masseproportionierer (7), insbesondere einer Düse, einem Lochblech oder einer Kapillare, und der Erstarrungsflüssigkeit (11).
100. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 97 bis 99, gekennzeichnet durch ein Mittel zur Eintropfung der Tropfen (9) unter einem Winkel α < 90°, insbesondere als spitzer Winkel von kleiner 90°, wobei der Winkel α zwischen der Tangente an die Bewegungsbahnen der Tropfen (9) und der Tangente an die Oberfläche der Erstarrungsflüssigkeit (11), jeweils angelegt an der Einbringungsstelle in die Erstarrungsflüssigkeit (11), insbesondere die strömende Erstarrungsflüssigkeit (1 1) besteht.
101. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 97 bis 100, gekennzeichnet durch Mittel zur Resonanzanregung eines laminaren Strahls des fließfähigen Ausgangsstoffes (2) und / oder eines Mittels zur Führung des laminaren Strahls, insbesondere eines Masseproportionierers (7, 104). (sollte weiter oben angeführt werden) .
102. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 97 bis 101, gekennzeichnet durch ein Reservoir (41) für den fließfähigen Ausgangsstoff (2) mit einer Lochplatte (40), wobei der fließfähige Ausgangsstoff (2) durch eine auf ihn wirkende Schwerkraft und / oder Zentrifugalkraft zu Düsen (42) der Lochplatte (40) förderbar ist.
Description:
FESTSTOFFPARTIKEL, VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR HERSTELLUNG VON FESTSTOFFPARTIKELN

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Feststoffpartikeln aus einem fließfähigen Ausgangsstoff, wobei der fließfähige Ausgangsstoff zertropft und die Tropfen entlang einer Bewegungsbahn in eine Erstarrungsflüssigkeit eingebracht werden, in welcher sie zu den Feststoffpartikeln verfestigt werden. Die Erfindung betrifft ferner Feststoffpartikel mit hoher Sphärizität, insbesondere Harnstoffpartikel und Partikel aus einem keramischen Werkstoff.

Ein Verfahren der eingangs erwähnten Art ist aus der US 4,436,782 bekannt. Dieses Dokument betrifft die Granulierung eines oligomeren Polyethylenterephthalates zu Pellets.

Aus der DE-OS 100 19 508 Al ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur schmelzflüssigen Vertropfung von Vorprodukten thermoplastischer Polyester und Copolyester bekannt.

Zerstäubungs- und Sprühverfahren sind heutzutage die dominierenden Verfahren zur Herstellung von sphärischen Mikropartikeln. Bei allen diesen Verfahren wird ein Partikelkollektiv mit einer nachteilig sehr breiten Durchmesser-, Masse- und Dichteverteilung erhalten. Überdies zeigen die erzeugten Partikel meist eine geringe Rundheit bzw. Sphärizität. Außerdem können bei der Versprühung und insbesondere der Zerstäubung einerseits nur sehr kleine Partikel und andererseits in ihrer Form und Größe nur sehr unterschiedliche Partikel mit diesen Verfahren erzeugt werden.

Weitere Verfahren des Standes der Technik zur Herstellung sphärischer Partikel sind Granulationsverfahren. Dabei werden beispielsweise keramische Oxide mit einem keramischen Bindemittel vermengt und in klassischen Granulationsverfahren, z.B. mittels Aufbaugranulatoren zu runden Partikeln verformt (z.B. EP 26 918, EP 1136464 A2). Größere Partikel von ca. 3-10 mm werden durch Pressverfahren in Gummimatrizen hergestellt.

Sphärische Partikel aus stabilisierten Zirkonoxiden mit einem CeO 2 -Gehalt von weniger als 30 Masse-% werden seit kurzem technisch als Mahlkörper eingesetzt und dienen aufgrund ihrer hervorragenden Werkstoffeigenschaften als wirtschaftlich interessante Alternativwerkstoffe zu bekannten stabilisierten Zirkonoxiden des CaO, MgO oder Y 2 O 3 . Beim Einsatz der sphärischen Mahlkörper in modernen Hochleistungsrührwerkskugelmühlen der Nasszerkleinerung ist eine enge Durchmesser-, Masse- und Dichteverteilung technisch von Vorteil.

Gerade bei der Nasszerkleinerung mit modernen Hochleistungsmühlen werden immer höhere Umfangsgeschwindigkeiten und folgend spezifische Energieleistungen vom Rührorgan auf den

Mahlkörper übertragen. Der Einsatz dieser Mühlentechnologien erlaubt die Vermahlung der Produkte in den Submikron- und Nanometerbereich. Umgekehrt sind aber entsprechende qualitative Voraussetzungen an die Mahlkörper zu stellen, die sich in sehr einheitlichen und hochdichten Materialien mit sehr engen Durchmesser-, Dichte- und Masseverteilungen finden, da dadurch eine sehr homogene Kraftübertragung vom Mahlkörper auf das Mahlgut bewerkstelligt werden kann und somit die Mahlergebnisse in puncto Partikelfeinheit und Partikelverteilung des Mahlgutes sowie in puncto Verschleiß der Mühle und des Mahlkörpers wesentlich verbessert werden können.

Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von sphärischen Mikropartikeln als Mahlkörper sind z.B. Tropf verfahren. Bei diesen wird zur Herstellung von magnesiumstabilisierten Zirkonoxiden als Mahlkörper im Formgebungsschritt eine wässerige Suspension der Oxide, die mit einem keramischen Bindemittel versetzt wurde, durch eine Düse tropfenweise in eine chemisch härtende Lösung vertropft. In der EP 0 677 325 Al wird das Abtropfen einer wässerigen Suspension der Oxide ZrO 2 und Mg(OH) 2 mit einem keramischen Bindemittel in eine chemisch härtende Ionen- tauscherlösung beschrieben. In der DE 102 17 138 Al wird ein Zertropfungsverfahren für Acti- noidenoxide beschrieben.

Im Stand der Technik sind ferner partikuläre Harnstoffe und Harnstoffverbindungen vielfach bekannt. Sie finden hauptsächlich Anwendung in der Agrarindustrie, wo sie als Dünger eingesetzt werden, (z, B, JP 2002114592, US 3,941,578, JP 8067591).

Hinsichtlich ihres Durchmessers und ihrer Korngrößenverteilung unterscheiden sich die bekannten Harnstoffpartikel grundlegend. So sind Harnstoffpartikel bekannt, welche Durchmesser im μm-Bereich aufweisen, wie beispielsweise in der US 4,469,648 beschrieben. Meist sind die Partikeldurchmesser jedoch im mm-Bereich wie in der EP 1 288 179 beschrieben. Noch größere Harnstoffgranulate sind beispielsweise gemäß der CN 1237053 bekannt.

Die zuvor genannten Harnstoffpartikel werden in großen Mengen üblicherweise durch Prill- oder Granulierverfahren hergestellt, bei welchen eine hochkonzentrierte Harnstofflösung oder eine Harnstoffschmelze durch Kontakt mit einem Gas, wie beispielsweise kalter Luft, gekühlt wird und dabei zu Partikeln erstarrt. Charakteristisch für diese mit diesen Verfahren hergestellten Partikel ist die Erzeugung eines Partikelkollektives mit nachteilig sehr breiten Durchmesser- und Masseverteilungen. Überdies zeigen die erzeugten Partikel auch entsprechende Abweichungen in deren Geometrie, das heißt, die Partikel weisen eine breite Kornverteilung und keine ausreichende Rundheit bzw. Sphärizität für bestimmte Anwendungen auf.

Für gewisse Anwendungen, nämlich immer dann, wenn es auf eine sehr genaue stöchiometrische Dosierung der Harnstoffpartikel ankommt, ist dies nachteilig. Für diese Anwendungen sind eine hohe Sphärizität und eine sehr enge Korngrößen-, Masse- und Dichteverteilung entscheidend.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Feststoffpartikeln bereitzustellen, welche es gestatten, die Partikel mit einer hohen Sphärizität (Partikelform) und engen Korngrößen-, Masse- und Dichteverteilungen herzustellen. Ferner ist es die Aufgabe, Feststoffpartikel mit besonderen Eigenschaften, nämlich Harnstoffpartikel und keramische Partikel zu erzeugen.

Dabei wird eine Erstarrungsflüssigkeit gewählt. Im Fall, dass der fließfähige Ausgangsstoff keramische Partikel enthält, ist es vorteilhaft, wenn eine strömende Erstarrungsflüssigkeit verwendet wird. Vorteilhaft ist es, wenn die Oberflächenspannung der Erstarrungsflüssigkeit kleiner ist als jene des Ausgangsstoffes, dies bedeutet σErstarrungsfiüssigkeit< <Jτ ro pfen, fließfähiger Ausgangsstoff- Besonders eine Oberflächenspannung der Erstarrungsflüssigkeit von weniger als 50 mN/m, insbesondere von weniger als 30 mN/m sichert einen Übergang der Tropfen des fließfähigen Ausgangsstoffes in die Erstarrungsflüssigkeit, bei dem Schädigungen oder sogar Zerstörungen der Tropfen beim Phasenübergang vermieden werden.

Ferner ist es vorteilhaft, wenn zwischen Erstarrungsflüssigkeit und dem fließfähigen Ausgangsstoff eine möglichst große Polaritätsdifferenz besteht, die über die Grenzflächenspannung definierbar ist. Vorteilhaft sind Grenzflächenspannungen zwischen 25 und 50 mN/m, insbesondere zwischen 30 mN/m, ganz besonders zwischen 35 und 50 mN/m.

Als fließfähiger Ausgangsstoff eignet sich vor allem eine Schmelze, insbesondere eine Harnstoff enthaltende Schmelze oder eine Polymerschmelze oder eine thermisch instabile Schmelze und als Erstarrungsflüssigkeit ein Kühlmittel, insbesondere ein Fluid, das sowohl eine geringere Oberflächenspannung als der fließfähige Ausgangsstoff als auch eine entgegen gesetzte Polarität im Vergleich zum fließfähigen Ausgangsstoff aufweist. Bei Harnstoff-enthaltenden Schmelzen ist dies bevorzugt ein unpolares Fluid. Unter einem Fluid versteht man einen fließfähigen Stoff oder ein Stoffgemisch, insbesondere eine Flüssigkeit bzw. ein Flüssigkeitsgemisch.

In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann aber als Ausgangsstoff auch eine fließfähige Suspension eingesetzt werden, die einen keramischen Werkstoff und ein Bindemittel enthält und welche zur Verfestigung in eine strömende oder auch nicht-strömende, insbesondere bei nicht-strömenden in eine ruhende Erstarrungsflüssigkeit, in der eine chemische Härtung hervorgerufen wird, eingebracht wird.

Für die Herstellung von Feststoffpartikeln mit hoher Sphärizität ist ein entsprechend hoher Polaritätsunterschied, charakterisiert durch eine entsprechend hohe Grenzflächenspannung zwischen den Tropfen des fließfähigen Ausgangsstoffes und der Erstarrungsflüssigkeit in Kombination mit einer gezielt eingestellten Verfestigung der erzeugten Tropfen des fließfähigen Ausgangsstoffes zu den Feststoffpartikeln vorteilhaft.

Hierbei sind die Grenzflächenspannung bzw. der Polaritätsunterschied wie folgt definiert:

Als Maß für die Größe des Polaritätsunterschieds - zwischen dem fließfähigen Ausgangsstoff und der Erstarrungsflüssigkeit - wird die Grenzflächenspannung verwendet. Da die Werte für die Grenzflächenspannung experimentell sehr schwer zugänglich sind, wird sie über die einerseits experimentell leicht zugänglichen und andererseits in der einschlägigen Literatur ausreichend gut dokumentierten Oberflächenspannungen bestimmt. Hierzu wird die Oberflächenspannung einer Mediumsphase (σ) als Summe der unpolaren Wechselwirkungen (σo , London-Dispersion- Kräfte) und der polaren Wechselwirkungen (σp , polare Kräfte) beschrieben. Der Index i bezieht sich auf die jeweilige Phase bzw. der Index ij auf eine Phasengrenze.

σ, = σ o,, + Vp,,

σ, Oberflächenspannung der Mediumsphase i [mN/m]

O D1 , Unpolarer Anteil der Oberflächenspannung, London-Dispersionsanteil [mN/m] σ p ,, Polarer Anteil der Oberflächenspannung [mN/m]

Experimentell werden die unpolaren und polaren Anteile der Oberflächenspannung über die Kontaktwinkelmethode bestimmt. So zeigt beispielsweise Wasser bei 20 0 C eine Oberflächenspannung (σw asse r) von 72,8 mN/m mit einem unpolaren Anteil von σo.wasser von 21,8 mN/m und einem polaren Anteil von σp.w asse r von 51,0 mN/m. Mit der Kenntnis der polaren und unpolaren Anteile der Oberflächenspannungen ist die Grenzflächenspannung zwischen 2 Mediumsphasen wie folgt definiert:

σ„ = σ. + σj -2 * Qσ Dil * σ DιJ + V σ Λ. * σ p.,

σ, j Grenzflächenspannung der Mediumsphasen i und j an der Phasengrenze, z.B. fließfähiger

Ausgangsstoff und Erstarrungsflüssigkeit [mN/m]

Ob i > Ob j Unpolarer Anteil der Oberflächenspannung der Mediumsphasen i und j [mN/m] σ p-1 , σ PJ Polarer Anteil der Oberflächenspannung der Mediumsphasen i und j [mN/m]

Allgemein gilt, dass bei einem hohen Wert der Grenzflächenspannung ein großer Polaritätsunterschied zwischen den beiden Mediumsphasen besteht. Die Oberflächen- und/oder Grenzflächenspannungen sind temperaturabhängig und werden insofern auf eine Temperatur von 20 0 C bzw.

bei Schmelzen auf eine charakteristische Umwandlungstemperatur (z.B. Schmelztemperatur, Glaspunkt) per Definition bezogen.

Der Polaritätsunterschied zwischen dem fließfähigen Ausgangsstoff und der Erstarrungsflüssigkeit kann alternativ auch mit dem Kontaktwinkel φ zwischen zwei Fluidphasen oder dem Be- netzungswinkel zwischen einer Fluid- und Feststoffphase beschrieben werden.

er - σ cosφ = - *-

σ, j Grenzflächenspannung der Mediumsphasen i und j an der Phasengrenze, z.B. fließfähiger

Ausgangsstoff und Erstarrungsflüssigkeit [mN/m] σ, Oberflächenspannung der Mediumsphasen i, Erstarrungsflüssigkeit [mN/m]

O j Oberflächenspannung der Mediumsphasen j, fließfähiger Ausgangsstoff [mN/m]

Aufgrund der entgegen gesetzten Wechselwirkungen bzw. bei einem entsprechend hohen Polaritätsunterschied von Tropfen des fließfähigen Ausgangsstoffes und der Erstarrungsflüssigkeit bildet sich unterstützend die kleinste Phasengrenze zwischen den beiden Mediumsphasen aus. Dies ist eine Kugeloberfläche, besonders wenn der abgetauchte Tropfen noch über eine ausreichend kurze Zeitspanne fließfähig bleibt, insbesondere bei Tropfen aus Schmelze, ganz besonders bei Harnstoff-enthaltenden Schmelzetropfen. Hierbei entsteht, aufgrund der freiwerdenden Kristallisationswärme, ein Wärmestrom in Richtung Phasengrenze bzw. in Richtung des Temperaturgradienten. Der Ausgangstropfen bleibt bei der charakteristischen Umwandlungstemperatur (Abführung einer latenten Wärme) zunächst ausreichend fließfähig, so dass vorteilhaft eine Reformation des eventuell geschädigten Partikels zum sphärischen Partikel bewirkt werden kann. Bei Harnstoffpartikeln (oder Harnstoff enthaltenden Partikel) zeigt sich dies in der visuell beobachtbaren Änderung des transparenten zu einem opaken Erscheinungsbildes des Partikels.

Bei der Zertropfung eines fließfähigen Ausgangsstoffes auf Basis eines keramischen Werkstoffes und eines Bindemittels kann der Polaritätsunterschied zwischen der Suspension und der Erstarrungsflüssigkeit vorteilhaft genutzt werden, insbesondere wenn die Erstarrungsflüssigkeit aus zwei wenig oder nicht miteinander mischbaren Phasen bzw. Polaritäten und/oder unterschiedlichen Dichten besteht, so dass insbesondere die unpolare, weniger dichte und oberflächenniedrigere Phase gegenüber dem fließfähigen Ausgangsstoff den noch fließfähigen Partikel zu einem sphärischen Partikel formt bzw. reformiert, und nachfolgend in der dichteren Phase die chemische Härtung bewirkt wird.

Besonders vorteilhaft bei der Zertropfung eines fließfähigen Ausgangsstoffes auf Basis eines keramischen Werkstoffes und eines Bindemittels ist weiterhin der Einsatz einer Erstarrungsflüs-

sigkeit, die aus zumindest zwei mischbaren Komponenten unterschiedlicher Polarität besteht, wobei durch die weniger polare Komponente die entgegen gesetzte Wechselwirkung für die Bildung eines sphärischen Partikels genutzt wird und durch die Herabsetzung der Reaktionsgeschwindigkeit durch die weniger polare Komponente die chemische Härtungszeit angehoben werden kann, so dass der zu einem sphärischen Partikel reformierende Partikel über eine ausreichende Zeitspanne fließfähig bleibt und entsprechend gezielt chemisch gehärtet wird.

Ganz besonders vorteilhaft bei der Zertropfung eines fließfähigen Ausgangsstoffe auf Basis eines keramischen Werkstoffes und eines Bindemittels ist die Kombination einer Erstarrungsflüssigkeit, bestehend aus zwei nicht mischbaren Phasen bzw. Polaritäten und/oder unterschiedlicher Dichten, so dass insbesondere die unpolare, weniger dichte und oberflächenniedrigere Phase gegenüber dem fließfähigen Ausgangsstoff den Partikel zu einem sphärischen Partikel formt bzw. reformiert, da dieser noch ausreichend fließfähig ist, und in der dichteren Phase die chemische Härtung durch den Zusatz einer mischbaren aber weniger polaren Komponente die chemische Härtung zeitlich gesteuert werden kann.

In einer Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Grenzflächenspannung zwischen den Tropfen des fließfähigen Ausgangsstoffes und der Erstarrungsflüssigkeit zwischen 25 bis 50 mN/m, insbesondere zwischen 30 und 50 mN/m und ganz besonders zwischen 35 und 50 mN/m eingestellt.

Ferner ist bevorzugt, wenn eine Erstarrungsflüssigkeit gewählt wird, so dass der Kontaktwinkel zwischen dem fließfähigen Ausgangsstoff und der Erstarrungsflüssigkeit und/oder der Benet- zungswinkel zwischen dem gehärteten Ausgangsstoff und der Erstarrungsflüssigkeit > 45° und besonders bevorzugt > 90° ist.

Als Erstarrungsflüssigkeit wird bei einem polaren fließfähigen Ausgangsstoff, insbesondere bei polaren Schmelzen, insbesondere bei Harnstoff oder Harnstoff-enthaltenen Schmelzen ein unpolares Fluid eingesetzt, insbesondere ein aliphatischer hochsiedender, ein ungesättigter, ein aromatischer, ein cyclischer, ein halogenierter Kohlenwasserstoff und/oder Kohlenwasserstoffe mit mindestens einer Ester-, Keto-, Aldehydgruppierung oder ein Gemisch aus mindestens zwei Kohlenwasserstoffen, insbesondere ein Aliphatengemisch aufweist oder aus ihnen besteht. Die Aufgabe wird auch durch Harnstoffpartikel, einen keramischen Partikel und deren deren Verwendung und eine Vorrichtung zur Herstellung der Partikel gelöst.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen dazu werden zum Gegenstand von Unteransprüchen gemacht und im Zusammenhang mit den Figuren beschrieben.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

> Fig. 1: Verfahrensfließbild für die Steuerung und/oder Regelung eines konstanten Massestroms einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung;

> Fig. 2: Dispersionsrelation nach Rayleigh über Besselfunktionen am Beispiel der Herstellung einer Harnstoffkugel mit einem Durchmesser von 2,5 mm;

> Fig. 3: ein Verfahrensfließbild einer Ausführungsform des erfindungs gemäßen Verfahrens (Rinnenkanal) und einer erfϊndungsgemäßen Vorrichtung;

> Fig. 4: eine schematische Darstellung eines stehenden Tropfenbildes;

> Fig. 5: eine schematische Darstellung der Zertropfung (Masseproportionierer) eines laminaren Strahlzerfalls mit Resonanzanregung des fließfähigen Ausgangsstoffes:

> Fig. 6: eine perspektivische Ansicht der Eintropfung gemäß der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Fig.5 (Rinnenkanal);

> Fig. 7: eine Seitenansicht der Eintropfung gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;

> Fig. 8: eine schematische Darstellung der Reduktion der Relativgeschwindigkeit durch Veränderung des Auftreffwinkels mittels einer gekrümmten Bewegungsbahn;

> Fig. 9: eine schematische Darstellung einer Vorkühlung durch Aerosolbesprühung eines unpolaren Fluids zwecks Teilhärtung der Harnstoffpartikel, während der Fallphase mit Zweistoffdüsen;

> Fig. 10: fotographische Darstellung einer Formation eines sphärischen Harnstoffpartikels in einer Erstarrungsflüssigkeit, hier einer kühlenden und reformierenden und stabilisierenden Flüssigkeit;

> Fig. 11: eine Prinzipskizze betreffend der Erzeugung eines Spins;

> Fig. 12: eine räumliche Darstellung einer Kugel, welche durch ein zweidimensionales Geschwindigkeitsfeld eine Rotation erfahren hat - Stabilisierungseffekt;

> Fig. 13: eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung (Rinnenkanaltrichter mit Überlaufkante);

> Fig. 14: eine fotographische Darstellung eines Rinnentrichters einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 13 (Rinnenkanaltrichter mit Überlaufkante, 3 Rinnen);

> Fig. 15: eine Schnittansicht einer alternativen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung (Rinnenkanal mit Strömungsstörkörper);

^ Fig. 16: eine Schnittansicht einer alternativen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung (Rinnenkanal mit verstellbaren Strömungsstörkörper);

> Fig. 17: eine Schnittansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Verwendung einer Rotationsströmung in Form einer Trombe;

> Fig. 18: eine schematische perspektivische Ansicht einer Lochplatte als Abtropfvorrichtung;

> Fig. 19: eine_schematische perspektivische Ansicht einer Lochplatte mit rotierender Zufuhr des fließfähigen Ausgangsstoffes zum Abtropfen;

> Fig. 20: eine perspektivische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens (rotierender Behälter);

> Fig. 21: eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens (Drallbewegung im stationären Ringkanalbehälter durch tangentiale Einleitung der Erstarrungsflüssigkeit);

> Fig. 22: ein Diagramm der Porengrößenverteilung von sphärischen Harnstoffpartikeln - hergestellt mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;

> Fig. 23A: REM- Aufnahme eines sphärischen Harnstoffpartikels (1,8-2,0 mm) hergestellt mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, Vergrößerung: 30 fach;

> Fig. 23B: REM- Aufnahme der Mikrostruktur eines Harnstoffpartikels (1,8-2,0 mm) hergestellt mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Fig. 23A Vergrößerung: 10.000 fach;

> Fig. 24A: REM- Aufnahme eines Harnstoffpartikels (1,8-2,0 mm) hergestellt mit üblichen Prillanlagen, technische Ware, Vergrößerung: 30 fach;

> Fig. 24B: REM- Aufnahme der Mikrostruktur eines Harnstoffpartikels (1,8-2,0 mm) gemäß Fig. 24A hergestellt mit üblichen Prillanlagen, technische Ware, Vergrößerung: 10.000 fach;

> Fig. 25: ein Diagramm der Bruchfestigkeitsverteilung von sphärischen Harnstoffpaitikeln (10) - hergestellt mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens im Vergleich zu technischer Ware;

> Fig. 26: ein Diagramm der Bruchdehnungslinien von sphärischen Harnstoffpartikeln (10) - hergestellt mit der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens im Vergleich zu technischer Ware;

> Fig. 27: eine schematische Darstellung einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens für die Herstellung von sphärischen Feststoffpartrikeln auf Basis keramischer Werkstoffe durch Verwendung von zwei nicht miteinander mischbaren Phasen der Erstarrungsflüssigkeit.

Grundsätzlich gibt es unterschiedliche und bekannte Methoden einen fließfähigen Ausgangsstoff in einzelne Tropfen zu zerteilen. Beim Ausfließen des fließfähigen Ausgangsstoffes durch eine Düse, Kapillare oder Lochplatte bildet die Flüssigkeit zunächst einen Strahl, der durch Instatio-

näritäten in einzelne Tropfen zerfällt. Je nach dem beim Strahlzerfall vorherrschenden Strömungsregime unterscheidet man:

> Abtropfen

> laminarer Strahlzerfall (Zertropfen)

> Zerwellen

> turbulenter Strahlzerfall (Zerstäuben, Versprühen)

Für die Erzielung von Partikel mit möglichst engen Korngrößen-, Masse- und Dichteverteilungen sind insbesondere die Strömungsregime des Abtropfens und des laminaren Strahlzerfalls von Interesse. Beim Abtropfen gehen die Ausströmgeschwindigkeiten gegen Null und die Strö- mungs- und Reibungskräfte sind vernachlässigbar klein.

Steigert man die Strömungsgeschwindigkeit, bildet sich über einem mittels der Reynoldszahl [Re] definierbaren Strömungsbereich ein laminarer Strahl aus. Die kritische-Strahl-Reynoldszahl [Re kr i t ,s trah i] definiert den Übergang von laminaren zu turbulenten Strömungsverhältnissen bzw. grenzt die beiden Strömungsregime zueinander ab. Die Rekπt, strahl ist eine Funktion der dimensionslosen Kennzahl Ohnesorge [Oh] und grenzt über eine bekannte Ungleichungsbeziehung den kapillaren Zerfall (laminar) von dem durch aerodynamische Kräfte beeinflussten Zerfall (turbulent) ab. Es wird festgehalten, dass die Rekrit,straW einerseits von den Stoffeigenschaften des zu zertropfenden Fluids (fließfähiger Ausgangsstoff) und andererseits vom eingesetzten Düsenbzw. Lochdurchmesser definiert wird und im Unterschied zu ausgeprägten Rohrströmungen (z.B. Rekπt,Rohr = 2.320) keinen absoluten Wert besitzt.

Instationäritäten führen in der Regel dazu, dass unterschiedlich große Tropfen 9 entstehen. Durch das Aufprägen einer mechanischen Schwingung 8, die auf unterschiedlichste und bekannte Weise erzeugt werden kann, auf die Flüssigkeitssäule, die Kapillare oder die umgebende Luft kann die Bildung von Tropfen gleicher Größe erreicht werden. Durch die periodische Störung wird der Strahl in gleich bleibende Abstände eingeschnürt. Trotz dieser bekannten Vorkehrungen sind die Voraussetzungen zu schaffen, die zu einer Konstanthaltung des Massestromes und seiner Temperatur (Dichte) führen. Es ist verständlich, dass trotz einer konstant gehaltenen periodischen Störung bei einer Schwankung eines laminar geführten Massestromes und seiner Temperatur (Dichte) unterschiedlich große Tropfen 9 erzeugt werden würden.

Für die Erzeugung eng verteilter Korngrößen- und insbesondere Masseverteilungen durch laminaren Strahlzerfall ohne und insbesondere mit Schwingungs- bzw. Resonanzanregung wird der fließfähige Ausgangsstoff 2 unter Zwang zum eigentlichen Masseproportionierer 7, 8 gefördert. In dieser Vorrichtung wird der konstant gehaltenen Massestrom bei konstanter Temperatur

(Dichte) unter laminaren Strömungsverhältnissen in eng masseverteilte Tropfen 9, bevorzugt durch Aufbringung einer periodischen Störung, zerlegt. Zwischen dem konstant gehaltenen Massestrom [M] und dem erzeugten Durchmesser der Tropfen [d-r], der Anregerfrequenz [f] und der Dichte [pFiuid] gilt folgende Beziehung:

M Massestrom des Fluids [kg/s] d τ Durchmesser des Tropfens [m] p Huid Dichte des Fluids, fließfähiger Ausgangsstoff [kg/m 3 ] f Frequenz der periodischen Störung [Hz bzw. l/s]

Die Dichte des fließfähigen Ausgangsstoffes bzw. insbesondere des Massestromes ist eine Funktion der Temperatur, deshalb wird der Zertropfungsprozess vorteilhaft unter Kontrolle einer gemessenen, definierten Temperatur geführt. Bei einem konstant gehaltenen Massestrom und einer definierten periodischen Störung der Frequenz f sowie der bekannter, konstanter Temperatur (Dichte p und anderer temperaturabhängiger Stoffeigenschaften) wird ein definierter Durchmesser dx des Tropfens 9 erzeugt.

Die Einstellung eines konstanten Massestromes (siehe Fig. 1) unter Zwangsförderung kann auf verschiedenste Weise bewerkstelligt werden, zum Beispiel

> durch ein konstant gehaltene Druckdifferenz, entweder über eine technisch bekannte Druckregelung 107 mittels Druckregelventil CV oder durch eine definierte Überlagerung der Fluidphase des fließfähigen Ausgangsstoffes mit einem Druckgas 108,

> durch exakte Einstellung einer hydrostatischen Höhe 105 des fließfähigen Ausgangsstoffes 2 mit Nachspeisung des fließfähigen Ausgangsstoffes 2 unter Konstanthaltung des Fluidniveaus 102 über ein Schwimmerventil 106,

> durch eine druckerhöhende Pumpe 103, insbesondere eine pulsationsfrei laufende Pumpe 103.

> oder durch Kombinationen der beispielhaft angeführten Varianten.

Der Massestrom wird beispielsweise mit einem Massedurchflussmeßgerät 109 nach dem Corio- lis-Messprinzip gemessen, wobei der Messwert auch für die Regelung des Masseflusses durch Drehzahlregelung der Pumpe 103 genutzt wird. Heutzutage kommerziell erhältliche Coriolis- Sensoren besitzen die Vorteile der simultanen Masse-, Dichte-, Temperatur- und Viskositätsmes-

sung, so dass alle für die Kontrolle des Zertropfungsprozesses relevanten Parameter gleichzeitig erfasst und geregelt werden können.

Es hat sich gezeigt, dass die Korngrößenverteilung vorteilhaft verengt werden kann, wenn der fließfähige Ausgangsstoff zertropft wird, indem ein laminarer Strahl des fließfähigen Ausgangsstoffes 2 einer Resonanzanregung ausgesetzt wird. Im Masseproportionierer 7, 8, 104 wird der laminar und massekonstant geführte Strahl des fließfähigen Ausgangsstoffes, insbesondere durch eine periodische Störung bzw. Störkraft der Frequenz f in massegleiche Tropfen 9 periodisch zerteilt oder periodisch eingeschnürt (siehe Fig. 5). Durch das Aufprägen dieser periodischen bzw. insbesondere dieser harmonischen Schwingung der Frequenz f auf die Flüssigkeitssäule, die Düse (Kapillare, Schwinglochplatte), das umgebende Medium oder durch eine Zerschneidung des Strahles wird die Bildung von Tropfen 9 mit enger Masseverteilung vorteilhaft erzielt. Die Aufprägung einer definierten und periodischen Störkraft auf mechanischem, elektromecha- nischem und/oder elektromagnetischem Weg kann über ein harmonisches Schwingungssystem (Elektromagnet, Piezokristallsonde, Ultraschallsonde, rotierender Draht, Schneidwerkzeug, Stab) erfolgen. Tropfenzerteiler dieser Bauarten sind an sich bekannt.

Zwischen dem Durchmesser der zu erzeugenden Tropfen (dr), der durch eine periodische Störung eines massedefinierten und laminar geführten Flüssigkeitsstrahles des fließfähigen Ausgangsstoffes (2) mit der Frequenz f erzeugt wird, und dem Durchmesser des Strahles bzw. der Düsenöffnung Do use kann entsprechend der bekannten Beziehungen von Lord Rayleigh und Weber über die dimensionslosen Kennzahlen, insbesondere ka (Wellenzahl) und/oder ka opt . Ray i e i gh (optimale Wellenzahl nach Rayleigh) und/oder kao P t, Weber (optimale Wellenzahl nach Weber) eine optimale Anregungsfrequenz für das jeweilig betrachtete Stoffsystem ermittelt und definiert werden. Entsprechend dieser Berechnungen zeigt sich ein entsprechender stabiler Arbeitsbereich der Zertropfung. Dieser Arbeitsbereich für einen stabilen Zertropfungsprozess ist am Beispiel der Herstellung von sphärischen Harnstoffpartikeln des Durchmessers von 2,5 mm in Fig. 2 dargestellt. Die Gültigkeit dieser Gesetzmäßigkeiten des laminaren Strahlzerfalls mit Resonanzanregung, insbesondere bei der Zertropfung von Harnstoff oder Harnstoff-enthaltenden Schmelzen oder von Suspensionen eines keramischen Werkstoffs auf Basis CeO 2 /ZrO 2 mit einem Bindemittel, können über die dimensionslosen Kennzahlen Bond [Bo], Weber [We], Ohnesorge [Oh] und Froude [Fr] bestätigt werden. In diesem ermittelten Arbeitsbereich ist eine Steuer- und Regelbarkeit der Tropfenerzeugung, insbesondere unter der Prämisse eines konstanten Massestromes des fließfähigen Ausgangsstoffes, besonders gut bewerkstelligbar.

In Fig. 3 ist der grundsätzliche Aufbau einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens im Überblick dargestellt. Fig. 5 stellt dann eine besondere Ausgestaltung der Zertropfung im Detail dar.

In Fig. 3 wird der fließfähige und zu zertropfende Ausgangsstoff 2 aus einem Vorratsbehälter 1 zur Masseproportionierungseinheit 7 (mit einer Düse) mit Resonanzanregung 8 gefördert, in der die Zertropfung stattfindet. Der Ausgangsstoff 2 kann zwecks Erzielung einer möglichst homogenen Phase mit einem Rührorgan 3 ständig bewegt werden. In einer vorteilhaften Ausführung wird im Vorratsbehälter 1 ein konstantes Fluidniveau 4 eingestellt, so dass sowohl auf eine installierte Pumpe 5 als auch auf den Masseproportionierer 7 ein quasi konstanter Vordruck wirkt. Die Einstellung des Druckes kann auch über eine entsprechende Druckgasüberlagerung des FIu- idniveaus 4 bewerkstelligt werden.

Der Ausgangsstoff 2 wird über eine Pumpe 5 und folgend über einen Massedurchflusszähler 6, der z.B. nach dem Coriolis-Messprinzip arbeitet, gefördert. In diesem Fall wird die Kreiselpumpe 5 über die Führungsgröße Massestrom vorteilhaft drehzahlgeregelt, so dass ein konstanter Massestrom zum Masseproportionierer 7 eingestellt wird.

Der, hier z.B, unter Zwang geförderte und massestromkonstante geförderte, fließfähige Ausgangsstoff 2 wird durch eine Öffnung in Form einer Düse 7, die hier als Teil eines Massepropor- tionieres aufgefasst wird, unter laminaren Strömungsverhältnissen gedrückt. Dem Strahl des fließfähigen Ausgangsstoffs 2 wird eine harmonische Schwingung (Sinusschwingung) mittels elektronisch geregeltem Elektromagneten 8 überlagert. Die für den Ablöse Vorgang relevante Beschleunigung a der periodisch eingeleiteten Störkraft ist um die Phase π [rad] gegenüber der Amplitude x der Schwingung verschoben. Der Ausgangsstoff 2 bildet zunächst einen laminar strömenden Strahl aus, der kurz nach der Düsenöffnung 7, aber mit einem entsprechenden Abstand zur Düse, gemäß den Gesetzmäßigkeiten des laminaren Strahlzerfalls zerfällt. Durch die dem Ausgangsstoff 2 aufgeprägte Schwingungskraft wird eine definierte und periodisch wiederkehrende Soll-Bruchstelle im Strahl bewirkt, so dass immer gleich schwere Tropfen 9 (und damit später Partikel) mit einem Tropfendurchmesser dj entstehen (Mengen- bzw. Masseproportionie- rung), die noch in sich schwingen. Der treibenden Kraft der Ablösung wird die Schwingungskraft periodisch addiert.

Die Tropfen 9 des fließfähigen Ausgangsstoffes 2 bewegen sich dann entlang einer Bewegungsbahn 50 in Richtung Erstarrungsflüssigkeit 11. Falls keine zusätzlich eingebrachten Kräfte - z.B. aerodynamische Kräfte - auf die Tropfen 9 wirken, fallen die Tropfen der Schwerkraft folgend nach unten.

Diese Anordnung erlaubt die Variation der Herstellung von unterschiedlichen Durchmessern der Feststoffpartikel durch Variation der Schwingungsfrequenz f, der Amplitude x, des Düsendurchmessers Do üse und der Variation des konstant zu haltenden Massestromes. Durch diese An-

Ordnung können somit gezielt definierte Tropfen 9 mit sehr engen Dichte-, Masse- und Durchmesserverteilungen hergestellt werden, ohne dabei die Düsenbohrung verändern zu müssen.

Eine weitere Variationsmöglichkeit besteht in der Veränderung der Stoffeigenschaften beispielsweise durch die Veränderung der Temperatur, wodurch die Stoffeigenschaften Viskosität, Oberflächenspannung und/oder Dichte einem optimalen Vertropfungsbild angepasst werden können.

Eine optimal eingestellte schwingungsüberlagerte Zertropfung des laminaren Strahlzerfalls zeigt sich in einem so genannten stehenden Tropfenbild Fig. 4 welches über eine elektronisch gesteuerte Stroboskoplampe visualisiert werden kann. In diesem Fall entspricht die Tropfenverteilung einer monomodal verteilten Normalverteilung in Bezug auf die Masse

Damit ist an Beispielen beschrieben worden, wie verschiedene masseeng verteilte Tropfen 9 aus einem fließfähigen Ausgangsstoff 2 herstellbar sind. Die beschriebenen Vorrichtungen zur Mas- seproportionierung werden in einer Anlage verwendet, in der die Tropfen 9 in eine Erstarrungs- flüssigkeit 11 eingetropft werden, um feste Feststoffpartikel 10 zu bilden.

Nach dem Zerfall des Strahles zum Einzeltropfenkollektiv besitzt der Tropfen 9 zunächst eine gewisse Anfangsgeschwindigkeit am Zerfallsort. Während des freien Falls wird der Tropfen 9 beschleunigt, solange die treibende Kraft (Gewichtskraft minus Auftriebskraft) größer als die stetig sich erhöhende Widerstandskraft (Strömungskraft) ist. Daraus resultiert eine Fallgeschwindigkeit als Funktion der Zeit und Ortes bis bei gegebenem Kräftegleichgewicht zwischen den treibenden und den rückhaltenden Kräften eine stationäre Fallgeschwindigkeit u-r, stati onär erreicht wird. Es gilt bis zur Erreichung einer gleichförmigen Bewegung, dass die Geschwindigkeit des Tropfens 9 uχ(t) < uτ, stat i o när- Unter uχ(t = Zeit, Zeitintervall) wird die zeitabhängige Fallgeschwindigkeit des Tropfens 9 verstanden.

Die voneinander getrennten Tropfen des fließfähigen Ausgangsstoffes 9 werden in eine Erstarrungsflüssigkeit 11 überführt und müssen dabei eine Phasengrenze überwinden. Dabei kann aufgrund der Oberflächenspannung der Erstarrungsflüssigkeit 11 eine hohe Eintrittsbarriere und somit eine Schädigung der Tropfenform bewirkt werden. Es ist nun darauf zu achten, dass die aus der Oberflächenspannung resultierenden Kräfte möglichst minimiert werden und vielmehr das Eindringen des Tropfens des fließfähigen Ausgangsstoffes 9 in die Erstarrungsflüssigkeit 11 erleichtert wird. Dies bedeutet, dass die Oberflächenspannung der Erstarrungsflüssigkeit σ Erstar - rungsfiüssigkeit kleiner als 50 mN/m, insbesondere kleiner als 30 mN/m sein sollte und hierdurch der Übergang der Tropfen 9 rascher bewerkstelligt werden kann. Insbesondere bei stabilisierenden Erstarrungsflüssigkeiten, die eine entgegen gesetzte Polarität gegenüber dem fließfähigen Aus-

gangsstoff 2 besitzen (unpolar bei polarem fließfähigen Ausgangsstoff 2, polar bei unpolarem fließfähigen Ausgangsstoff 2), wird eine hohe Grenzflächenspannung ausgebildet und die sphärische Tropfenform stabilisiert. Tropfen 9 und somit Feststoffpartikel 10 mit hoher Sphärizität werden bei einer Grenzflächenspannung zwischen dem Material der Tropfen 9 und der Erstarrungsflüssigkeit 11 zwischen 25 und 50 mN/m, insbesondere zwischen 30 und 50 mN/m und ganz besonders zwischen 35 und 50 mN/m erhalten.

Die Reduktion der Oberflächenspannung der Erstarrungsflüssigkeit 11 kann insbesondere bei polaren Erstarrungsflüssigkeiten 11 vorteilhaft durch den Zusatz von oberflächenaktiven bzw. oberflächenerniedrigenden Substanzen (z.B. Tenside) erreicht werden. Dem einschlägigen Fachmann sind vielfältige Möglichkeiten bekannt. Beispielhaft können die chemischen Funktionsklassen der Alky-/Arylsulfate, -sulfonate, -phosphate, -fluorate, -ethoxylate, Ether, Oxazoli- dine, Pyridinate, Sucinnate angeführt werden.

Das Maß einer eventuellen Schädigung der Tropfenform 9 an der Einbringungsstelle wird neben der Oberflächenspannung der Erstarrungsflüssigkeit 11 auch maßgeblich durch die kinetischer Energie der Tropfen 9, die zu einem gewissen Anteil beim Auftreffen in Verformungs- bzw. Deformationsarbeit umgewandelt wird, und dem Auftreffwinkel der Tropfen 9 auf die Oberfläche der Erstarrungsflüssigkeit 11 bestimmt. Es ist nun darauf zu achten, dass der Anteil der kinetischen Energie, der als Deformationsarbeit am Tropfen 9 umgewandelt wird, minimiert und optimiert wird. Hierzu ist die vektorell gerichtete Relativgeschwindigkeit u relat i V zwischen dem Tropfen 9 und der Erstarrungsflüssigkeit 11 zu reduzieren und zu optimieren, vorteilhaft durch:

> die Reduktion der Fallhöhe bzw. der Fallzeit, so dass die zeitabhängige Fallgeschwindigkeit des Tropfens 9 uτ(t) reduziert wird - dies bedeutet praktisch das Einbringen der Tropfen 9 unmittelbar bzw. kurz nach deren vollständiger Trennung zum Einzeltropfenkollektiv, insbesondere bei thermisch instabilen fließfähigen Ausgangsstoffen 2.

> die Veränderung des Auftreffwinkels.

> die Reduktion der Relativgeschwindigkeit u re i a tiv zwischen dem Tropfen 9 und der Erstarrungsflüssigkeit 11.

> oder einer Kombination der oben angeführten Maßnahmen.

Zur Erzielung einer möglichst hohen Sphärizität müssen Schädigungen der existenten Feststoffpartikelform durch frei werdende Verformungsarbeit am Tropfen 9 beim Auftreffen auf die O- berfläche der Erstarrungsflüssigkeit 11 möglichst verhindert werden. Dies kann vorteilhaft dadurch erreicht werden, indem die Tropfen 9 unter einem spitzen Winkel α in die Erstarrungsflüssigkeit 11, insbesondere strömende Erstarrungsflüssigkeit 11 eingebracht werden, das heißt α < 90°, wobei der Winkel α als Winkel zwischen der Tangente an die Bewegungsbahnen 50 der

Tropfen 9 und der Tangente an die Oberfläche der Erstarrungsflüssigkeit 11, jeweils angelegt an der Einbringungsstelle in die Erstarrungsflüssigkeit 11 , insbesondere in eine strömende Erstarrungsflüssigkeit, definiert ist. Dieser Winkel ist in Fig. 3, 6, 7, 8, 13, 15, 16 und 17 in unterschiedlichen Ansichten und Ausführungsformen dargestellt.

Analoge Winkel können sich auch ergeben, wenn die Eintropfung in eine ruhende Erstarrungsflüssigkeit erfolgt und der Massenproportionierer 44 bewegt wird (siehe Fig. 18 und 19) oder die Bewegungsbahn der Tropfen 9 durch Neigung des Masseproportionieres 7 oder einer Kombination mit einer ruhenden und bewegten Erstarrungsflüssigkeit 11 eingestellt wird (siehe Fig. 8).

Weitere vorteilhaft anzuwendende Maßnahmen - zwecks Vermeidung einer Schädigung des Tropfens des fließfähigen Ausgangsstoffes 9 - beim Übertritt in die Erstarrungsflüssigkeit 11 finden sich in der Reduktion der vektoriell gerichteten und somit richtungsabhängigen bzw. wirksamen Relativgeschwindigkeit u re i a üv zwischen dem Tropfen 9 und der Erstarrungsflüssig- keit 11. Wie in z.B. Fig. 8 dargestellt, könnte durch Anpassung der Geschwindigkeit der Erstarrungsflüssigkeit 11 und der Fallgeschwindigkeit des Tropfens 9 an der Eintropfstelle die Relativgeschwindigkeit u relat i v grundsätzlich 0 m/s eingestellt werden. Damit wirken in diesem Grenzfall auf den eintauchenden Tropfen 9 keine Kräfte auf Grund der Bewegung.

Dieser idealisierte Fall ist zwar für die Vermeidung einer Schädigung der Tropfen 9 vorteilhaft, doch ist häufig vorteilhaft, aufgrund der raschen Abkühlung und in Bezug auf den rasch zu erfolgenden Wärmeaustausch zumindest eine gewisse Relativgeschwindigkeit, besonders im Falle einer Schmelze, insbesondere im Falle einer Harnstoff oder Harnstoff-enthaltendeen Schmelze, in der Erstarrungsflüssigkeit 11 aufrecht zu erhalten.

Die Aufrechterhaltung einer häufig vorteilhaften, aber besonders vorteilhaft minimierten Relativgeschwindigkeit u relat i v zwischen dem Tropfen 9 und der Erstarrungsflüssigkeit 11 an der Einbringstelle begründet sich auch in der rasch zu erfolgenden Überwindung der Phasengrenze. Besteht ein zu geringer Dichteunterschied zwischen den Tropfen 9 des fließfähigen Ausgangsstoffes und der Erstarrungflüssigkeit 11, ist es vorteilhaft die noch existente Überschuss- Geschwindigkeitsenergie für die Überwindung der Phasengrenze zu nutzen, da ansonsten die Tropfen 9 zum Aufschwimmen neigen, insbesondere bei strömenden und ganz besonders Erstarrungsflüssigkeiten, die unter einem spitzen Winkel geführt werden. In diesem Fall wird vorteilhaft ein größerer spitzer Winkel α eingestellt. Gerade bei der Zertropfung von Harnstoff oder Harnstoff-enthaltenden Schmelzen und/oder Suspensionen eines keramischen Werkstoffes auf Basis CeO 2 ZZrO 2 ist ein spitzer Winkel α > 15 °, insbesondere > 45 °, insbesondere > 60 ° und ganz besonders > 70 ° einzustellen.

Eine weitere Maßnahme zur Vermeidung der Schädigung der Tropfenform 9 beim Eintreten in die Erstarrungsflüssigkeit 11 kann durch eine vorgeschaltete Härtungsstrecke, während der Fallzeit der Tropfen 9 des fließfähigen Ausgangsstoffes 2, bewerkstelligt werden. Dabei wird eine ausreichende Härtung der Hülle des Tropfens 9 bewirkt. Durch die Anhebung der Festigkeit der Schale des zweiphasigen Tropfens (Hülle: fest; Kern: fließfähig) kann die schädigende Deformierung an der Einbringstelle in die Erstarrungsflüssigkeit vorteilhaft unterdrückt werden (siehe Fig, 9).

Entsprechend der oben beschriebenen Maßnahmen, die auf einen möglichst schädigungsarmen und quasi zerstörungsfreien Übergang der Tropfen 9 in die Erstarrungsflüssigkeit 11 abzielen, kann vorteilhaft sowohl die Härtung als auch der reformierende und/oder stabiliserende Schritt in der Erstarrungsflüssigkeit 11 - z.B. durch eine kühlende (härtende) und/oder reformierende und/oder stabilisierende Flüssigkeit bei der Herstellung von sphärischen Feststoffpartikel bewerkstelligt werden. In diesem Fall nutzt man das physikalische Prinzip der Paarung von entgegen gesetzten Polaritäten, das heißt beispielsweise der polare Harnstoffschmelzetropfen 9 wird mit einem unpolaren Lösungsmittel als Erstarrungsflüssigkeit 11, kontaktiert. In diesem Fall bildet sich die kleinste äußere Oberfläche eines geometrischen Körpers aus, dies ist eine Kugel. Es ist besonders vorteilhaft darauf zu achten, dass nach dem Abtauchen des noch fließfähigen Tropfens 9, dieser für die Formbildung noch ausreichende Beweglichkeit bzw. Fließfähigkeit zum Ausgleichen von Schädigungen besitzt. Diese Formgebung zu einem sphärischen Feststoffpartikel 10 ist in Fig, 10 veranschaulicht. Der Tropfen 9 ist noch relativ unrund ausgebildet, der Feststoffpartikel 10 hingegen weist eine deutlich sphärischere Form auf.

Neben der Verbesserung der Sphärizität (Reformation) erfolgt in der Erstarrungsflüssigkeit 11 insbesondere die Härtung bzw. die Verfestigung zu den sphärischen Feststoffpartikeln 10 mit engen Korngrößen- Dichte- und Masse Verteilungen. Die nachfolgend angeführten vorteilhaften Maßnahmen lassen sich insbesondere mit strömenden Erstarrungsflüssigkeiten 11 realisieren. Eine in dieser Phase (Partikel 10 noch nicht ausgehärtet) unerwünschte Koaleszenz (darunter wird die Koagulation von noch nicht gehärteten Partikel 10 verstanden) oder eine Aggregation (darunter wird das Verbinden von Einzelpartikel zu Partikelaggregaten verstanden), kann vorteilhaft durch eine kontinuierlich geführte Erstarrungsflüssigkeit 11 verhindert werden, die einen ausreichend schnellen Abtransport der erstarrenden Tropfen 10 und folgend einen ausreichenden Abstand der Einzeltropfen oder der späteren Einzelpartikel 10 zueinander garantiert.

Es ist weitergehend verständlich, dass bei einer noch ausreichend gegebenen Fließfähigkeit des abgetauchten und sphärischen Partikels 10 in der Erstarrungsflüssigkeit 11 Strömungskräfte eine Schädigung der Oberfläche und/oder der Form bewirken. Besonders vorteilhaft ist es, die Relativgeschwindigkeit zwischen dem absinkenden und/oder reformierenden sphärischen Partikel 10

und der Erstarrungsflüssigkeit 11 zu minimieren, das heißt der Partikel 10 sinkt im Grenzfall bei einer senkrecht ausgebildeten Bewegungsbahn 50 in der Erstarrungsflüssigkeit 11 mit einer konstanten Geschwindigkeit entsprechend dem Stokeschen Gesetz in einem ruhenden Medium aufgrund des Dichteunterschiedes. Darunter wird die Geschwindigkeit des umströmten Partikels 10 durch die Erstarrungsflüssigkeit 11 verstanden.

Häufig ist es vorteilhaft, aufgrund der Gewährleistung eines rasch zu erfolgenden Stoff- und Wärmeaustausches entsprechend hohe vektoriell definierte Relativgeschwindigkeit u re i at i v zwischen dem Partikel 10 und der Erstarrungsflüssigkeit 11 optimiert einzustellen. In Verbindung mit den beschleunigenden und verzögernden Effekten des erstarrenden Tropfen oder des Partikels 10 an der Einbringungsstelle bzw. nach dessen vollständiger Abtauchung, können die optimierten Strömungsverhältnisse durch die dimensionslosen Kennzahlen Reynolds [Re] und Frou- de [Fr] beschrieben werden.

Es ist besonders vorteilhaft, wenn die strömende Erstarrungsflüssigkeit 11 relativ zur Bewegungsgeschwindigkeit des Tropfens/Partikels an der Einbringungsstelle laminar geführt wird, das heißt eine Reynoldszahl [Re] von weniger als 2.320 aufweist und ganz besonders vorteilhaft laminare Strömungsverhältnisse des umströmten Partikels 10 im Bereich Re von 0,5 bis 500 und Froude Fr von 0,1 bis 10, besonders weniger als 5 und ganz besonders von weniger als 2 optimiert eingestellt sind. Die Werte zur Beschreibung der Strömungsverhältnisse werden auf den abgetauchten und umströmten Partikel kurz nach der Einbringungsstelle bezogen.

Die optimierte Einstellung der laminaren Strömungsverhältnisse der Erstarrungsflüssigkeit, insbesondere kurz vor der Einbringungsstelle, kann durch longitudinale oder rotierende Strömungen verwirklicht werden, insbesondere durch ausgeprägte und/oder besonders vorteilhaft voll entwickelte Strömungen der longitudinalen und rotierenden Strömungsarten. Unter ausgeprägten und voll entwickelten Strömungen werden definierte Strömungen (z.B. Trombe, Drall) und/oder insbesondere speziell geführte Strömungen verstanden (Wandbegrenzungen, Rinnenströmung usw.). Diese Strömungen besitzen besonders die Vorteile, dass Wirbelbildungen und/oder Wandberührungen verringert werden können. Die vorteilhaften Ausführungsformen werden in Zusammenhang mit den Figuren beschrieben und sind Gegenstand der Unteransprüche:

Es ist weitergehend vorteilhaft, wenn aufgrund des Auftretens von Kräftepaaren zwischen dem Tropfen 9 und der unter einem bestimmten Winkel geführten Erstarrungsflüssigkeit 11, ein Drehimpuls induziert wird (Fig. 11, 12), welches zu einer erwünschten Drehbewegung bzw. zu einer Rotation des Tropfens 9 führt: Diese induzierte Drehbewegung stabilisiert den Tropfen 9 weitergehend bzw. unterstützt folgend auch die Reformation zu einem sphärischen Feststoffartikel 10. Dieser Einfluss kann vorteilhaft durch den Neigungswinkel und die Relativgeschwindigkeiten gesteuert werden und/oder durch Aufprägen von Geschwindigkeitsfeldern in zwei Ach-

sen, z.B. durch eine zusätzliche Querkomponente - z.B. durch eine zusätzliche Tangentialströ- mung in einem Trichter mit Überlaufkante neben der Hauptströmungsrichtung (Horizontalströmung bzw. Vertikalströmung in einem Trichter mit Überlaufkante) der Flüssigkeitsbewegung- vorteilhaft genutzt werden.

Erfolgt die Härtung durch Kühlung, besonders bei Schmelzen und insbesondere bei Harnstoff oder Harnstoffenthaltenden-Schmelzen, bietet eine Erstarrungsflüssigkeit 11 und insbesondere eine strömende Erstarrungsflüssigkeit im Vergleich zu einer Kühlung in Gasphase, aufgrund der höheren Wärmekapazität, Dichte und Wärmeleitfähigkeit der Erstarrungsflüssigkeit 11 wesentliche Vorteile. Dabei werden sowohl der Wärmeaustausch als auch insbesondere bei chemisch härtenden Systemen der Stoffaustausch durch die eingestellten Strömungsverhältnisse wesentlich gegenüber Gasphasen und/oder ruhenden Erstarrungsflüssigkeiten erhöht. Vorteilhaft erfolgt eine weitergehende Erhöhung sowohl der Wärme- als auch der Stoffübergangskoeffizienten. Überdies sind vorteilhaft stationäre Anfangsbedingungen garantiert - z.B. Temperatur, Konzentration an der Eintrittsstelle des Tropfens 9 in die strömende Erstarrungsflüssigkeit 11 - und stellen insofern vorteilhaft optimal einzustellende Parameter dar.

Bei Harnstoff oder Harnstoff-enthaltenden Schmelzen wird für die Härtung die Erstarrungsflüs- sigkeit 11 als Kühlmittel eingesetzt. Durch die Variation der Temperatur der Erstarrungsflüssigkeit können optimierte Härtungs- und Reformationszeiten zum sphärischen Partikel eingestellt werden. Besonders vorteilhaft ist bei Harnstoff oder Harnstoff-enthaltenden Schmelzen der Einsatz eines unpolaren Kühlmittels bzw. einer Erstarrungsflüssigkeit, die einen Gefrierpunkt unterhalb jenes von Wasser hat, ganz besonders vorteilhaft durch die Einstellung einer Temperatur der Erstarrungsflüssigkeit 11 direkt vor der Einbringungsstelle der Tropfen 9 von -20 0 C bis + 20 0 C.

Bei Suspensionen auf Basis eines keramischen Werkstoffs und eines Bindmittels kann durch die Variation der Temperatur der Erstarrungsflüssigkeit die Formations- und/oder chemischen Härtungszeiten bewusst gesteuert werden.

Konditionierung der Feststoffpartikel

Die Verwendung einer gering oder nicht benetzenden Erstarrungsflüssigkeit 11 kann vorteilhaft auch bei der Lagerung der sphärischen Feststoffpartikel 10 genutzt werden. Bevorzugt ist es, wenn insbesondere die Harnstoffpartikel 10 mit Amino- und/oder Oxitriazinen und/oder Kohlenwasserstoffen konditioniert vorliegen.

Die Konditionierung führt zu einer besseren Rieselfreudigkeit der Feststoffpartikel und verhindert ein Zusammenbacken.

Die Konditionierungsmittel können auch nachträglich durch Aufsprühen und/oder Granulieren auf das fertige Feststoffpartikel 10 aufgebracht werden. Besonders bevorzugt ist es, wenn ein bei der Herstellung des Feststoffpartikels 10 verwendetes Fluid (Erstarrungsflüssigkeit 11) gleichzeitig als Konditionierungsmittel dient. Auf diese Weise können die Kugelgenerierung und die Konditionierung in einem Verfahrensschritt erfolgen.

Das Verfahren zur Erzielung von Feststoffpartikeln mit einer hohen Sphärizität, insbesondere sphärischen Kornform und engen Korngrößen-, Masse- und Dichteverteilungen weist zusammenfassend insbesondere folgende Aspekte auf:

1. Einstellung und Konstanthaltung eines Massestromes eines fließfähigen Ausgangsstoffes 2 zur Erzielung einer eng verteilten monomodalen Masseverteilung der zu erzeugenden Tropfen 9 oder Feststoffpartikel 10.

2. Masseproportionierung 7, 8 bzw. Tropfenerzeugung 9 entsprechend der Gesetze des laminaren Strahlzerfalls ohne oder mit Resonanzanregung, insbesondere in den über dimensionslose Kennzahlen beschreibbaren Strömungsregimen des Abtropfens und Zer- tropfens (laminarer Strahlzerfall).

3. Gewährleistung eines zerstörungsarmen, insbesondere zerstörungsfreien, Übergangs der erzeugten Tropfen 9 in eine Flüssigphase einer Erstarrungsflüssigkeit 11 (Überwindung einer Phasengrenze).

4. Gewährleistung eines zerstörungsarmen, insbesondere zerstörungsfreien, und rasch erfolgenden Abtransports der Partikel durch die Erstarrungsflüssigkeit 11 zwecks Verhinderung von Koaleszenz und/oder Aggregation der Tropfen des fließfähigen Ausgangsstoffes unter der Prämisse der Verhinderung von Schädigungen durch die jeweils vorherrschenden Strömungskräfte.

5. Reformation und/oder Stabilisierung der Tropfen des fließfähigen Ausgangsstoffes zu sphärischen Feststoffpartikeln 10 durch die Erstarrungsflüssigkeit 11 unter Bedachtnah- me einer mehr oder weniger rasch erfolgenden Härtung zu den sphärischen Feststoffpartikeln 10.

6. Gewährleistung einer ausreichenden Härtung innerhalb der Erstarrungsflüssigkeit 11 zwecks Manipulation der sphärischen Feststoffpartikeln 10.

7. Konditionierung der sphärischen Feststoffpartikel.

Die Eintropfung für das oben beschriebene Verfahren wird am Beispiel der Fig. 3, 6 und 13 nachfolgend erklärt. Der Masseproportionierer 7, 8 bewirkt die Zerteilung des Strahls in masseeng verteilte Tropfen 9 - entsprechend der oben angeführten Beschreibung zu Fig. 5.

Die schädigungs- und zerstörungsfreie Überführung der Tropfen 9 in die Erstarrungsflüssigkeit 11 z.B. durch die Maßnahmen der Oberflächenspannung (σ E rstarningsfiüssi g keit < σ Tr opfen), der Einstellung eines Winkels α sowie die Reformation/Stabilisierung (Grenzflächenspannung, Polaritätsunterschied), Härtung (Kühlmittel) und / oder der Abtransport (strömend) der sphärischen Feststoffpartikel 10 ist im Detail in Fig. 6 und in einer besonderen Ausfuhrungsform in Fig. 13 dargestellt.

Nach der Überführung der Tropfen 9 in die Erstarrungsflüssigkeit 11 reformieren und härten die Tropfen 9 zu sphärischen Feststoffpartikeln 10. Die Tropfen 9 folgen hier im Wesentlichen einer senkrechten Bewegungsbahn 50.

In Fig. 3 ist ferner dargestellt, dass die im Eintropfapparat bzw. im Rinnenkanal formstabilisierten und gehärteten und sphärischen Feststoffpartikel 10 in einen Vorratsbehälter 13 für die Erstarrungsflüssigkeit 11 gelangen. Mittels einer mechanischen Trenneinheit 12 - z.B. ein Siebkorb- werden die gehärteten und sphärischen Feststoffpartikel 10 von der Erstarrungsflüssigkeit 11 separiert.

Im Fall des Harnstoffes erfolgt eine Kühlung der Erstarrungsflüssigkeit 11 , wobei diese über einen Wärmetauscher 15 mittels einer Kreiselpumpe 14 zum Eintropfapparat geführt wird. In diesem Fall kann vorteilhaft die im Wärmetauscher 15 abgeführte Erstarrungswärme (z.B. Kristallisationswärme) mittels einer Wärmepumpe auf die Schmelztemperatur des Harnstoffs angehoben und folgend eine Energierückgewinnung und Wärmekopplung bewerkstelligt werden. Dies ist besonders bei der Zertropfung von Schmelzphasen vorteilhaft.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen werden in Zusammenhang mit den Figuren beschrieben und sind Gegenstand der Unteransprüche.

Eine ausgeprägte insbesondere voll entwickelte Strömung der Erstarrungsflüssigkeit 11 wird bevorzugt durch eine voll entwickelte Gerinneströmung, insbesondere in Form eines Rinnenkanals, definiert. Eine voll entwickelte Strömung, insbesondere in einem Rinnenkanal des Eintropfapparats ist in Fig. 6 dargestellt. Die Erzeugung des vorteilhaft nutzbaren Winkels α wird mit einem strömungsmechanisch speziell geformte Überlaufwehr 31 bewirkt, das eine sehr sanfte Umlenkung der Erstarrungsflüssigkeit 11 (Kühlflüssigkeit) bewirkt, wobei die Kontur des Überlaufwehres 31 durch die Kühlflüssigkeit an deren Oberfläche übernommen bzw. abgebildet wird und folgend der spitze Winkel α zwischen der Tangente an die Bewegungsbahn 50 der

Tropfen 9 und der Tangente an die Oberfläche der strömenden Erstarrungsflüssigkeit, jeweils angelegt an der Einbringungsstelle in die strömende Erstarrungsflüssigkeit 11 , erzeugt wird.

In speziellen Ausführungsformen des Rinnenkanals bzw. der voll entwickelten Gerinneströmung wird anstelle des speziell geformten Überlaufwehrs 31 ein strömungsmechanisch speziell geformter Strömungsstörkörper 31 (siehe Fig. 15) oder besonders vorteilhaft ein verstellbarer Strömungsstörkörper 31 in Form eines Tragflügels (siehe Fig. 16) eingesetzt. Beide Ausführungsformen bewirken wiederum die Aus- bzw. Abbildung eines spitzen Winkels α zwischen der Tangenten an die Bewegungsbahnen 50 der Tropfen 9 und der Tangente an die Oberfläche der strömenden Erstarrungsflüssigkeit, jeweils angelegt an der Einbringungsstelle in die strömende Erstarrungsflüssigkeit.

Der Tragflügelströmungsstörkörper (Fig. 16) besitzt die Vorteile einerseits in der raschen Anpassung bzw. Veränderung des sich abbildenden Winkels und andererseits in der Einstellung einer Unterströmung, so dass besonders vorteilhaft ein rascher Abtransport der sphärischen Partikel 10 vom Eintropfbereich bewirkt werden kann.

Auch das Eintropfen in einen Trichter mit überlaufender Erstarrungsflüssigkeit hat einen ähnlichen Effekt (Fig. 13, 14). In den Trichter können Leitbleche eingesetzt werden, so dass wiederum eine voll ausgebildete Gerinneströmung vorteilhaft realisiert werden kann. In einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung von sphärischen Harnstoffpartikeln 10, erfolgt die Zuführung der Erstarrungsflüssigkeit 11, insbesondere der Kühlflüssigkeit über mehrere symmetrisch angeordnete Rohrleitungen 30. Die Erstarrungsflüssigkeit 11 wird entweder vertikal und entgegen der Gravitationsrichtung über ein nach unten gekrümmtes Rohr zugeführt oder/und kann durch tangential angeordnete Zuführrohrleitungen in eine Drallbewegung versetzt werden. Die erste Rohranordnung garantiert die vertikale Förderung der Erstarrungsflüssigkeit, so dass eine sehr beruhigte und glatte Oberfläche eingestellt werden kann. Die zweite Rohranordnung bewirkt die Drallbewegung unter beruhigten Strömungsverhältnissen. Die Strömungen sind voll entwickelt. Eine weitere Beruhigung der Strömung wird durch das Aufweiten der kreisrunden Trichterkonstruktion vom Boden in Richtung Flüssigkeitsniveau bewirkt - entspricht einer Art Diffusor.

Mit Hilfe eines speziell geformten Überlaufwehres 31 erfolgt die störungsfreie Überführung der Erstarrungsflüssigkeit 11 in einen Trichterbereich. Das speziell geformte Überlaufwehr 31 wird an der Außenseite des Trichters tangential von dessen Neigung in eine sanfte kreissegmentartige Rundung überführt, an diese schließt eine Art parabolisch geformte Rundung an, deren Schenkel in Richtung des innen liegenden Trichters sehr flach verläuft (siehe Fig. 13). Dadurch kann die Flüssigkeit über einen längeren Zeitraum auf annähernd gleichem Niveau gehalten werden. Der Übergang von dem parabolischen Segment zur innen liegenden Trichterwand verläuft wiederum

tangential gerichtet über eine Art stärker gekrümmtes Kreissegment. Alle gekrümmten Segmente bilden in sich eine Einheit und aufgrund der tangentialen Übergänge zu den Trichterwandungen ebenfalls eine nach außen erscheinende geschlossene Einheit. Ein weiterer Vorteil dieser Formgebung findet sich in der Bereitstellung einer ausreichend hohen Filmdicke der Erstarrungsflüssigkeit 11 im Leitrinnenkanal. Dadurch kann vorteilhaft eine vorzeitige Berührung des noch nicht ausreichend gehärteten Harnstoffpartikels 10 mit der Wand vermieden werden. Im konkreten Anwendungsfall werden Flüssigkeitshöhen von 20-40 mm vorteilhaft, gemessen als Abstand zwischen der Tangente der horizontal orientierten Überlaufkante zum Flüssigkeitsniveau, eingestellt.

Die Formation als auch der Abtransport der sphärischen Feststoffpartikel 10 erfolgt vorteilhaft durch die jeweils vorherrschende Strömungsgeschwindigkeit der Kühlflüssigkeit (Erstarrungsflüssigkeit 11). In einem konkreten Anwendungsfall beträgt diese an der horizontalen Überlaufkante etwa 0,2 bis 0,8 m/s, wobei sich dieser Wert nur unwesentlich durch die spezielle Form des Überlaufwehres als Funktion der Fallhöhe verändert. Die Sinkgeschwindigkeit des sphärischen Harnstoffpartikels 10 liegt bei einem Durchmesser von etwa 2,5 mm bei etwa 0,4 m/s. Bei einer optimalen Formation und eingestellten Kühlung ist der sphärische Harnstoffpartikel 10 bereits nach wenigen Zehntelsekunden ausgebildet und ausreichend gehärtet. Dies bedeutet einen abgeschlossenen Formations- und Kühlprozess bereits nach wenigen Längen im oberen Teil des Trichters, insbesondere nach der über ein Stroboskop visualisierten Kugelbildlänge von etwa 5 bis 12 Feststoffpartikel 10.

Die geometrische Ausbildung des speziellen Überlaufwehres 11 erfolgt strömungsmechanisch. Im konkreten Anwendungsfall, beispielsweise zur Herstellung von sphärischen Harnstoffpartikeln 10, zeigen sich laminare Strömungsverhältnisse relativ zum Feststoffpartikel 10 bzw. ReZahlen von weniger als 2.320, insbesondere zwischen 0,5 und 500, sowie Froude-Zahlen von weniger als 10, besonders von weniger als 5 und ganz besonders von weniger als 2.

In einer speziellen Ausführungsform des Rinnenkanaltrichters (Fig. 13, 14) werden Leitbleche, insbesondere verjüngte Leitbleche zur strömungsmechanischen Führung der Strömung bzw. zur Ausbildung einer voll entwickelten Gerinneströmung in den Trichter eingebracht. Die Leitbleche sind nach unten verjüngt, so dass auch entlang der geneigten Trichterwand eine ausreichende Flüssigkeitshöhe ausgebildet bleibt und folgend eine Wandberührung der sphärischen Feststoffpartikel 10 verhindert werden kann. Die Leitbleche können insbesondere auch gekrümmt ausgeführt werden, so dass der Vorteil der Drallbewegung bzw. die 2-dimensionalen Strömungsfelder genutzt werden kann.

Aufgrund der Kreissymmetrie des Trichters (siehe Fig. 14) mit oder ohne Leitbleche, kann vorteilhaft eine kreissymmetrische Vertropfungseinrichtung mit mehreren Düsen, angeordnet wer-

den. Aufgrund der rasch erfolgenden Prozesse ist eine Modulbauweise zwecks Kapazitätserhöhungen vorteilhaft erreichbar, in dem mehrere Trichter und Vertropfungseinrichten in einem Fallrohr angeordnet werden. Die Separierung der sphärischen Harnstoffkugeln 10 von der formbildenden Kühlflüssigkeit erfolgt auf mechanischem Wege.

In einer weiteren Ausführungsform (Fig. 6) wird anstelle des Trichters eine Rinne eingesetzt. Die Zuführung des Kühlmediums erfolgt analog zu der zuvor angeführten Beschreibung über einen Kasten, der die vertikal orientierten Rohrzuführungen aufweist, so dass wiederum eine glatte und strömungsmechanisch optimale Zuführströmung resultiert. Die Strömung wird entlang von Wänden gerichtet und in Richtung eines speziell geformten Störkörpers, der jenem des Überlaufwehres der Fig. 13 entspricht, gelenkt. Die Strömung ist wiederum voll entwickelt. In diesem Fall wird über die Länge der Gerinneströmung die für die Formation und Härtung notwendige Verweilzeit in Verbindung mit der Strömungsgeschwindigkeit definiert. In diesem Fall können durch die Breite der Rinne auch entsprechend höhere Flüssigkeitshöhen vorteilhaft eingestellt werden.

In einer weiteren Ausführung (Fig. 17) werden die Maßnahmen zur Erzeugung eines sphärischen Feststoffpartikels 10 durch die Ausbildung einer ausgeprägten Rotationsströmung, insbesondere durch die Ausbildung einer Trombenform 61 in einem Rührkessel 60 bewerkstelligt. Mit Hilfe eines am Boden angeordneten Rührorgans 63, dessen Drehzahl 64 zur Einstellung einer definierten Geschwindigkeit sowie der Abstand zur Flüssigkeitsoberfläche variiert werden können, wird eine sanfte Trombenform ausgebildet und folgend ein Winkel α zwischen der Tangente an die Bewegungsbahnen 50 der Tropfen 9 und der Tangente an die Oberfläche der strömenden Erstarrungsflüssigkeit 11 , jeweils angelegt an der Einbringungsstelle in die strömende Erstarrungsflüssigkeit, erzeugt. Aufgrund der Drallbewegung und unter den Einflüssen der Zentrifugal- und Corioliskräfte zeigen die Harnstoffpartikel 10 eine schraubenförmige Bewegungsbahn, wodurch die Verweilzeit entsprechend vorteilhaft verlängert wird.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird ein rotierender Behälter bzw. eine rotierende Erstarrungsflüssigkeit 11 zur Herstellung von Feststoffpartikeln 10 nach (Fig. 20) eingesetzt. Dabei wird im Außenbereich ein durch die Wände von 2 Zylindern (Ring) begrenzter kreisförmiger Rinnenkanal ausgebildet, so dass eine voll entwickelte Rotationsströmung erzeugt wird. In dieser speziellen Ausführungsform wird die Erstarrungsflüssigkeit 11 über eine Gleitringdichtung am Boden des Behälters 201 zugeführt. Die Erstarrungsflüssigkeit 11 wird über ein Steigrohr 202 in eine ringförmige Verteilvorrichtung 203/204 mit Eintrittsöffnungen, insbesondere Lochöffnungen 205 in den eigentlichen Eintropfbereich 206 gefördert. Die Eintrittsöffnungen 205 der Verteilervorrichtung sind knapp unterhalb Erstarrungsflüssigkeitsoberfläche, etwas unterhalb der eigentlichen Eintropfstelle angeordnet. Durch diesen Abstand wird eine eventuell störende Longitudinalbewegung der Erstarrungsflüssigkeit 11 auf die Feststoffpartikel 10 ver-

hindert. Bei einer Bewegungsbahn 50 des Tropfens 9 senkrecht zur Oberfläche der Erstarrungsflüssigkeit ist α = 90°. Die getrennten Tropfen 9 des Masseproportionierers erfahren beim Phasenübergang, durch das Drehmoment der Anströmung eine vorteilhafte Spinbewegung und werden durch die Rotation des Behälters 211 bzw. der Erstarrungsflüssigkeit 11 in eine schraubenförmige Bewegung versetzt, wodurch die Verweilzeit entsprechend verlängert wird. Durch die spezielle Konstruktion des Eintropfbereichs bildet sich eine beruhigte Oberfläche der Erstarrungsflüssigkeit aus. Bei höheren Umfangsgeschwindigkeiten können alternativ auch bestimmte Neigungswinkel der nach außen durch die Zentrifugalkraft angehobenen bzw. schiefen Oberfläche der Erstarrungsflüssigkeit 11 realisiert werden, dies bedeutet einen Winkel von α< 90°. Sowohl die sphärischen Feststoffpartikel 10 als auch die Erstarrungsflüssigkeit 11 werden durch die Strömung in den Bodenbereich des rotierenden Behälters gezwungen. Im Bodenbereich erfolgt entweder durch einen konisch und sich erweiternden ausgebildeten Sammelbereich 209 die Trennung der Feststoffpartikel 10 durch Gravitation oder durch ein dort installiertes Siebgeflecht von der leicht erwärmten Erstarrungsflüssigkeit 11. Die von den Harnstoffpartikeln 10 befreite Erstarrungsflüssigkeit 11 steigt entgegen der Schwerkraft in den Ableit- bzw. Rückführbereich 207, der durch einen geodätisch etwas tiefer angeordneten innen liegenden Trichter gegenüber dem eigentlichen Niveau der Erstarrungsflüssigkeit 11 an der Eintropfstelle ausgebildet wird. Das Ausbringen der sphärischen Harnstoffpartikel 10 erfolgt durch diskontinuierliches Öffnen des Absperrorgans 210, wobei die sphärischen Harnstoffpartikel 10 zusammen mit einem geringen Teil der Erstarrungsflüssigkeit 11 aufgrund der Zentrifugalkräfte aus dem Behälter in einen außenliegenden Auffang- und Trennapparat geschleudert werden. Alle anderen Anlagenkomponenten, wie z.B. Masseproportionierer, Wärmetauscher gleichen den bisherigen Beschreibungen.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform (Fig. 21) der voll entwickelten und laminar geführten Rotationsströmung wird die Erstarrungsflüssigkeit 11 tangential 302, 303 in den ringförmig ausgebildeten Bereich (zwei Zylinder) eines stehenden Behälters zugeführt. Ein weiterer Unterschied zum zuvor angeführten rotierenden Behälter findet sich in der geschlossenen Bauweise des Apparates - der innen liegende Zylinder (kein Trichter zur Ableitung der FIu- idphase) ist nach oben geschlossen. Die Effekte gleichen jenen des rotierenden Behälters mit der Ausbildung einer schraubenförmigen Bewegung 305 der Feststoffpartikel 10 und der vorteilhaften Verlängerung der Verweilzeit sowie der möglichen Einstellung einer geneigten Oberfläche der Erstarrungsflüssigkeit 11 bei entsprechend hohen Umfangsgeschwindigkeiten. Die Abtrennung der Feststoffpartikel von der Erstarrungsflüssigkeit erfolgt in gewohnter Weise mit einer bekannten Trennvorrichtung wie beispielsweise einem Zyklon 307 oder über ein Drahtgeflecht oder Sieb 12. Der Vorteil des Apparates findet sich in der quasi kontinuierlich gestaltbaren Ausschleusung der sphärischen Feststoffpartikel 10 über die Absperrarmatur 308, wobei durch das geschlossene System das Niveau 102 der Erstarrungsflüssigkeit 11 gehalten werden kann bzw. die Nachspeisung über einen Füllstandsmesser 16 bewirkt wird. Alle anderen Anlagenkomponenten, wie z.B. Masseproportionierer, Wärmetauscher gleichen den bisherigen Beschreibungen.

In Fig. 27 ist eine Zertropfung eines fließfähigen Ausgangsstoffes, insbesondere einer Suspension auf Basis eines keramischen Werkstoffes und eines Bindemittels, in eine ruhende Erstarrungsflüssigkeit 11 dargestellt. Diese weist zwei miteinander wenig oder nicht mischbare Phasen bzw. Stoffe unterschiedlicher Polaritäten und/oder unterschiedlicher Dichten auf. Die getrennten Tropfen 9 des Masseproportionierers werden in diesem Fall in eine unpolare und leichte Phase der Erstarrungsflüssigkeit 11, die eine geringe Oberflächenspannung, insbesondere von weniger als 30 mN/m aufweist, eingeleitet. In dieser ersten Phase der Erstarrungsflüssigkeit erfolgt überwiegend die Reformation der noch fließfähigen Tropfen 9 zu sphärischen, noch fließfähigen Tropfen 9. Die Verfestigung bzw. Härtung erfolgt in der zweiten, dichteren Phase der Erstarrungsflüssigkeit 11 zu den sphärischen Feststoffpartikeln 10. Dabei ist auf eine geringe Grenzflächenspannung zwischen der leichteren und dichteren Phase der Erstarrungsflüssigkeit insbesondere zu achten. Diese sollte vorteilhafterweise einen Wert von weniger als 10 mN/m aufweisen. Die gehärteten sphärischen Feststoffpartikel 10 werden in gewohnter Weiser über ein eine Trenneinrichtung, z.B. über ein Sieb oder Filter 12 von der schwereren Phase der Erstarrungsflüssigkeit abgetrennt und die separierte Erstarrungsflüssigkeit wiederum dem Apparat zugeführt. Alle anderen Anlagenkomponenten, wie z.B. Masseproportionierer, Wärmetauscher gleichen den bisherigen Beschreibungen.

In Fig. 9 ist eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Hüllenhärtung am Beispiel der Herstellung von sphärischen Harnstoffpartikeln dargestellt, bei der die Vernebelung einer kühlenden Flüssigkeit 21 mittels Zweistoffdüsen 20 bewirkt wird. In diesem Fall sind am Deckel der vorgeschalteten Härtungsstrecke mehrere Zweistoffdüsen 20 kreissymmetrisch und unter einem bestimmten Winkel αzweistoffdüse zur Fallachse der Harnstofftropfen 9 angeordnet. Mit Hilfe der Zweistoffdüsen 20 wird ein Kühlmedium 21, insbesondere unpolare Kohlenwasserstoffverbindungen, zu einer Art Sprühnebel bzw. zu einem Aerosol verdüst. Dieses Aerosol besitzt aufgrund seines unpolaren Charakters gegenüber dem polaren Harnstoff wesentliche Vorteile, da bei der interaktiven Wechselwirkung der sich nicht „vertragenden" bzw. quasi gegenseitig unlöslichen Verbindungen die kleinste Oberfläche eines Körpers ausgebildet wird. Dies ist eine Kugel. Dadurch wird die Formgebung weitergehend unterstützt. Die Ausbildung von feinsten Tröpfchen des Fluids zu einem Aerosol unterstützt die Wärmeabfuhr wesentlich, da durch die Schaffung einer sehr großen Wärmeaustauscherfläche (Oberfläche der Fluidtröpfchen) sowie die Benetzung vorteilhaft genutzt werden kann. Dadurch können die notwendigen Kühlstrecken sehr klein gehalten werden.

Alternativ oder auch in Kombination dazu kann ein reines Abtropfverfahren verwendet werden, bei dem die Tropfen 9 nicht durch Zerteilung einer laminaren Strömung erzeugt werden.

In Fig. 18 ist schematisch ein einfache Vorrichtung dargestellt, die eine Lochplatte 40 aufweist. Diese Lochplatte 40 ist unterhalb eines Reservoirs 41 für den fließfähigen Ausgangsstoff, z.B. Harnstoffschmelze angeordnet. In der Lochplatte 40 ist eine Vielzahl von einzelnen Düsen 42 angeordnet, die im einfachsten Fall Bohrungen in der Lochplatte 40 darstellen. Alternativ können die Düsen auch eine von oben nach unten verjüngende, trichterartige Kontur aufweisen, so dass der fließfähige Ausgangsstoff gut durch die Düsen 42 geführt wird. Bei Anlegung einer Druckdifferenz über die Düsenplatte 40, tropfen einzelne Tropfen 9 aus den Düsen 42, wobei die Lochplatte 40 mit den Düsen 42 als Masseproportionierer fungiert.

Da der Strömungsvorgang hierbei nicht extern, z.B. durch Schwingungen angeregt wird, bilden sich die Tropfen 9 allein unter der Schwerkraft. Dies dauert in der Regel länger als eine hochfrequente Anregung der Zertropfungseinheiten. Allerdings weist die Ausführungsform den Vorteil auf, dass eine große Menge Düsen 42 auf einer Lochplatte 40 angeordnet werden kann.

Die Erstarrung der Tropfen 9 zu Feststoffpartikeln 10 kann dann in einer Weise erfolgen, wie sie in den anderen Ausführungsformen beschrieben wurde.

Bei einer weiteren Ausführungsform gemäß Fig. 19 wird die Strömungsgeschwindigkeit für eine Abtropfung durch eine Zentrifugalkraft generiert. Fig. 19 zeigt eine perspektivische Ansicht einer runden Lochplatte 40, an deren Umfang eine Wandung 43 angeordnet ist. Die Wandung 43 bildet zusammen mit der Lochplatte 40 das Reservoir 41. Die Düsen 42 für den Durchtritt des fließfähigen Ausgangsstoffes sind am Umfang der Lochplatte 40 angeordnet. Durch eine Zuleitung 44 wird der fließfähige Ausgangstoff in das Reservoir gebracht, wobei die Zuleitung 44 bei der Förderung in Rotation versetzt wird. Dadurch erfährt der austretende fließfähige Ausgangsstoff eine Beschleunigung nach Außen in Richtung Wandung 43; der Ausgangsstoff wird gegen die Wandung 43 gedrückt. Durch Einstellung der Förderungsgeschwindigkeit, der Rotation und der Füllhöhe kann ein definierter Druck an den Düsen eingestellt werden. Die Düsen 42 fördern dann den fließfähigen Ausgangstoff von der Düsenplatte 40 weg.

Grundsätzlich kann diese Ausführungsform auch so ausgebildet sein, dass die Zuleitung 43 ruht und die Lochplatte 40 rotiert, In diesem Fall sind die Düsen 42 in der Wandung 43 angeordnet.

Ausführungsformen von Harnstoff Partikeln:

Die Aufgabe wird auch durch Harnstoffpartikel hoher Massekonstanz gemäß den Ansprüche 48, 49 und 52 gelöst.

Harnstoffpartikel gemäß der ersten Lösung weisen die folgenden Merkmale auf:

(a) eine Sphärizität von > 0,923,

(b) eine Kornrohdichte im Bereich zwischen 1,20 und 1,335 g/cm 3 und

(c) einen Durchmesser zwischen 20 μm und 6.000 μm, bei einer relativen Standardabweichung von < 10 %.

Harnstoffpartikel gemäß der zweiten Lösung weisen folgende Merkmale auf:

a) eine Kornrohdichte der Harnstoffpartikel im Bereich zwischen 1,25 und 1,33 g/cm 3 und

b) einen mittleren Minimum-Feret Durchmesser der Harnstoffpartikel im Bereich zwischen kleiner gleich 4 mm, insbesondere zwischen 1.2 und 3.5 mm, insbesondere zwischen 1.4 und 3.2 mm mit einer jeweiligen relativen Standardabweichung von kleiner gleich 5%

c) und einem Verhältnis von Minimum-Feret-Durchmesser zu Maximum-Feret-Durchmesser der Harnstoffpartikel von größer gleich 0,92 für einen Durchmesser der Harnstoffpartikel von 2.400 bis 2.600 μm, von größer gleich 0,90 für einen Durchmesser der Harnstoffpartikel von 1.800 bis 2.000 μm, von größer gleich 0,87 für einen Durchmesser der Harnstoffpartikel von 1.400 bis 1.600 μm, von größer gleich 0,84 für einen Durchmesser der Harnstoffpartikel von 1.100 bis 1.300 μm.

Harnstoffpartikel gemäß der dritten Lösung sind erhältlich mit einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 47.

Im Folgenden werden vorteilhafte Ausführungsformen dargestellt, die sich grundsätzlich auf alle der drei Lösungen anwenden lassen.

Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Harnstoffpartikel haben eine Sphärizität von > 0,923, besonders > 0,940, insbesondere > 0,950, insbesondere > 0,960, insbesondere von > 0,970 und ganz besonders von > 0,980.

Insbesondere mit den zuvor beschriebenen Ausfuhrungsformen des Verfahrens lassen sich auch Harnstoffpartikel herstellen, die durch einen Durchmesser zwischen 1.000 μm und 4.000 μm, bevorzugt zwischen 1.000 und 3.200 μm, bevorzugt zwischen 1.100 und 3.000 μm, bevorzugt zwischen 1.500 und 3.000 μm, und ganz bevorzugt zwischen 1.100 bis 1.300 μm oder 1.400 bis 1.600 μm oder 1.800 bis 2.000 μm oder 2.400 bis 2.600 μm bei einer relativen Standardabweichung von < 10%, bevorzugt < 5%, %, bevorzugt < 4%, insbesondere < 3,5%, gekennzeichnet sind.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen für Feststoffpartikel werden im Zusammenhang mit den Figuren beschrieben und sind Gegenstand von Unteransprüchen.

Die Erfindung enthält die Erkenntnis, dass bei Einhaltung der oben genannten Verfahrensschritte verschiedenste Feststoffpartikel 10 mit hoher Sphärizität und enger Größenverteilung hergestellt werden können. Wenn z.B. als Ausgangsstoff eine Harnstoffschmelze eingesetzt wird, so lassen sich einzigartige Harnstoffpartikel 10 herstellen

Diese erfmdungs gemäßen Harnstoffpartikel 10 eignen sich insbesondere in einem Katalysator eines Kraftfahrzeugs zur Reduzierung von Stickoxiden.

Die Sphärizität wird aus dem Minimum- und Maximum-Feret-Durchmesser errechnet, welche in der Norm DIN 66141 definiert sind und nach der ISO-Norm CD 13322-2 bestimmt werden.

Die Sphärizität ist ein Maß für die Exaktheit der Rollbewegung eines Feststoffpartikels 10, insbesondere während der Förderung in einem Dosierapparat. Eine hohe Sphärizität, idealerweise eine Kugel (Sphärizität = 1), führt zu einer Senkung des Rollwiderstandes und verhindert eine Taumelbewegung durch nicht sphärische Oberflächenabschnitte wie beispielsweise Flachstellen, Dellen oder Erhebungen. Damit wird die Dosierbarkeit erleichtert.

Als Kornrohdichte, insbesondere die mittlere Kornrohdichte wird gemäß der E-Norm 993-17 DIN-EN aus dem Jahr 1998 das Verhältnis der Masse einer Menge der Körner (d. des Werkstoffs) zum Gesamtvolumen der Körner einschließlich des Volumens von geschlossenen Poren in den Körnern verstanden.

Gemäß der Norm wird die Kornrohdichte nach dem Verfahren der Quecksilberverdrängung unter Vakuumbedingungen gemessen. Dabei werden unter Anwendung eines bestimmten Druckes kreisrunde und spaltförmige, insbesondere offene Poren mit definiertem Durchmesser mit Quecksilber gefüllt und so das Volumen des Werkstoffes bestimmt. Über die Masse des Werkstoffes (d.h. der Körner) wird auf diese Weise die Kornrohdichte, insbesondere die mittlere Kornrohdichte errechnet.

Vorteilhafte Bereiche für die mittlere Kornrohdichte von Harnstoffpartikeln sind Werte zwischen 1,250 und 1,335 g/cm 3 , insbesondere zwischen 1,290 und 1,335 g/cm 3 . Auch ist es vorgteilhaft, wenn die mittlere Kornrohdichte zwischen 1,28 und 1,33 g/cm 3 , ganz besonders zwischen 1,29 und 1 ,30 g/cm 3 liegt.

Der Minimum-Feret-Durchmesser und der Maximum-Feret-Durchmesser sind definiert in der Norm DIN 66141 und werden bestimmt nach der ISO-Norm CD 13322-2, welche die Korngrößenbestimmung von Stoffen durch die dynamische Bildanalyse behandelt. Dabei werden digitale Momentaufnahmen der Partikel, die beispielsweise über eine Förderrinne dosiert werden und

herabfallen, aufgenommen. Die digitalen Momentaufnahmen geben die projizierten Flächen der einzelnen Partikel in den verschiedenen Positionen der Bewegung wieder. Aus den digitalen Momentaufnahmen werden Messdaten über Korndurchmesser und Kornform für jedes einzeln registrierte Partikel berechnet und über die Gesamtzahl der pro Probe erfassten Partikel statistische Auswertungen durchgeführt.

Vorteilhafte Ausführungsformen für den Harnstoffpartikel 10 weisen folgende mittlere Minimum Feret-Durchmesser auf: kleiner gleich 4 mm, insbesondere zwischen 2 und 3 mm mit einer relativen Standardabweichung von kleiner gleich 5%. Ferner ist es vorteilhaft, wenn der mittlere Minium-Feret-Durchmesser des Harnstoffpartikels 10 im Bereich zwischen 2,2 und 2,8 mm mit einer relativen Standardabweichung von kleiner gleich 4 % liegt. Ganz vorteilhaft ist es, wenn der mittlere Minimium-Feret-Durchmesser im Bereich zwischen 2,4 und 2,6 mm mit einer relativen Standardabweichung von kleiner gleich 3,5 % liegt.

Zur Bestimmung der Korndurchmesser und Kornform werden die Feret-Durchmesser herangezogen. Der Feret-Durchmesser ist der Abstand zweier Tangenten, die senkrecht zur Messrichtung an das Korn angelegt werden. Der Minimum-Feret-Durchmesser ist somit der kürzeste Durchmesser eines Korns, der Maximum-Feret-Durchmesser der längste Durchmesser eines Korns.

Harnstoffpartikel 10 gemäß der Erfindung weisen eine ausreichend große Massenkonstanz auf, d.h. die Harnstoffpartikel 10 sind untereinander hinreichend gleich, so dass die Konstanz der Partikeldosierung mit der Dosierkonstanz eines Fluids vergleichbar ist.

Eine Untersuchung der Massekonstanz von Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Harnstoffpartikel wurde durchgeführt. Die Massenkonstanz wird als die relative Standardabweichung in % der Masse von 1000, 200, 100 oder 10 Partikeln definiert (Vertrauensniveau 1 - α = 0,95). Die Bestimmung erfolgt durch Wägen einer Anzahl von 1000, 200, 100 bzw. 10 ausgezählten Partikeln.

Die Massenkonstanz der untersuchten Partikel (Vertropfungsverfahren) ist folgende:

Durchmesser Anzahl der Partikel

1000 200 100 10

2,5 ± 0,1 mm < 10% < 10,5% < 11% < 18%

l,9 ± 0,l mm < 10% < 10,5% < 11% < 18%

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Harnstoffpartikel 10 weist eine Porenvolumen- Verteilung und Poren-Radius- Verteilung entsprechend der halblogarithmischen Darstellung gemäß Fig. 22 auf. Die Messungen wurden mit folgenden Parametern durchgeführt:

Instrument type: Pascal 440

Sample name: Charge 0001

According to DIN 66 133 and DIN EN 993-17; 2,4-2,6 mm diameter

Die Porenverteilung gibt an, wie viele Poren einer bestimmten Porengröße die Harnstoffpartikel 10 aufweisen.

Die angegebene Poren Verteilung der Harnstoffpartikel 10 zeigt, dass vergleichsweise viele Poren mit kleinem Durchmesser und wenige Poren mit großem Durchmesser vorhanden sind. Dies führt zu einer hohen Festigkeit der Harnstoffpartikel 10.

Tabelle 1 zeigt die zahlenmäßige Darstellung des obigen halblogarithmischen Diagramms. Angegeben sind die prozentuellen Porenvolumenanteile in Abhängigkeit von der Porengröße der Harnstoffpartikel 10. Aus der Tabelle ist beispielsweise ersichtlich, dass 58,15 % des gesamten Poren volumens auf Poren mit einem Porenradius von kleiner gleich 50 nm entfallen.

In einer weiteren Charge der erfindungsgemäßen Partikel wurde der gesamte auftretende Poren- durchmesserbereich in 3 repräsentative Teilbereiche aufgeteilt und in Tabelle 2 dargestellt: Von insgesamt 100% des gesamten vorhandenen Porenvolumens entfallen 25,89% auf Poren mit einem Durchmesser zwischen 2000 und 60000 nm, weitere 15,79% entfallen auf Poren mit einem Durchmesser zwischen 60 und 2000 nm und schließlich mehr als die Hälfte, nämlich 58,32 % des Volumens entfallen auf Poren mit einem Durchmesser zwischen 2 und 60 nm.

In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Harnstoffpartikel 10 ein mittleres Porenvolumen von weniger als 120 mm 3 /g , besonders weniger als 60 mm 3 /g, ganz besonders von 30 bis 60 mm'/g, insbesondere kleiner als 30 .mm 3 /g, gemessen nach DIN 66133, auf. Das Porenvolumen gibt das Volumen des in die Poren gepressten Quecksilbers bezogen auf 1 g Probenmasse an.

Die Porosität ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen Porenvolumen und externem Volumen der Probe. Sie gibt also an, wie viel Raum des Gesamtvolumens von Poren eingenommen werden (%).

Die Messung der Poren Verteilung erfolgt gemäß DIN 66 133 über die Messung des in einen porösen Feststoff eingepressten Quecksilbervolumens in Abhängigkeit von dem angewendeten Druck. Daraus kann über die so genannte Washburn-Gleichung der Porenradius berechnet wer-

den. Das eingepresste Volumen als Ordinate in Abhängigkeit vom Porenradius als Abszisse ergibt die graphische Darstellung der Porenverteilung.

Vorteilhaft sind Harnstoffpartikel 10, welche einen durchschnittlichen Porenradius von weniger als 25 nm, besonders bevorzugt von weniger als 17 nm aufweisen.

Kugeln mit kleinem Porenradius weisen eine besonders hohe Festigkeit auf. Dies ist für ein gutes Abrieb verhalten bei der Dosierung und bei der Lagerung von Vorteil.

Ferner ist es vorteilhaft, wenn ein Harnstoffpartikel eine mittlere Porosität von kleiner gleich 7, insbesondere von kleiner gleich 6 %, gemessen nach DIN 66133 aufweist.

Die Sphärizität der Partikel wurde gemessen mit dem Gerät Camsizer 187 (Retsch Technology, Softwareversion 3.3Oy8, Einstellungsparameter: Verwendung einer CCD-Zoomkamera, Flächenlichtquelle, 15mm Rinne, Leitblech, 1% Partikeldichte, Bildrate 1:1, Messung in 64 Richtungen) entsprechend der ISO-Norm CD 13322-2 und ausgewertet nach DIN 66141. Die Messung beruht auf dem Prinzip der dynamischen Bildanalyse, die Sphärizität SPHT ist definiert als

AnA SPHT = ^-

U 2 mit A = projizierte Fläche des Partikels und U = Umfang des Partikels

Für die projizierte Bildfläche eines Kreises, d.h. eines sphärischen Partikels gilt SPHT = 1, bei abweichenden Partikelformen SPHT < 1. Die Sphärizität ist ein Maß, das die Abrollbarkeit der Partikel bei der Förderung charakterisiert. Eine gute Abrollbarkeit der Harnstoffpartikel 10 führt zu einer Senkung des Förderungswiderstandes und minimiert die Neigung der Harnstoffpartikel 10 sich zu verhaken. Damit wird die Dosierbarkeit erleichtert.

Bevorzugt ist es, wenn das Harnstoffpartikel 10 mit Amino- und / oder Oxytriazinen und / oder Kohlenwasserstoffen konditioniert vorliegt. Die Konditionierung führt zu einer besseren Rieselfreudigkeit der Partikel und verhindert das Zusammenbacken der Harnstoffpartikel 10 bei der Lagerung. Es ist insbesondere vorteilhaft, als Konditionierungsmittel aliphatische Kohlenwasserstoffe oder Melamin und Melamin-verwandte Stoffe zu verwenden.

Die Konditionierungsmittel können nachträglich durch Aufsprühen auf das fertige Harnstoffpartikel 10 aufgebracht werden.

Besonders bevorzugt ist es, wenn ein bei der Herstellung des Partikels verwendetes Kühlmittel gleichzeitig als Konditionierungsmittel dient. Auf diese Weise ist kein nachträglicher Verfahrensschritt zur Konditionierung mehr nötig.

Vorteilhaft ist weiters, wenn die Harnstoffkugeln eine durchschnittliche spezifische Oberfläche von mehr als 5 m /g, insbesondere mehr als 9 m /g aufweisen. Es handelt sich dabei um die spezifische Oberfläche der Poren im Inneren des Partikels, gemessen nach der DIN 66 133.

Ein wichtiger Vorteil der Harnstoffpartikel 10 ist deren hohe Bruchfestigkeit und Härte (Bruchdehnungsverhalten), das auf das Gefüge oder die Mikrostruktur der Ausfuhrungsformen zurückgeführt werden kann.

Mit Vorteil weist eine Ausführungsform der Harnstoffpartikel eine Bruchfestigkeitsverteilung auf, bei der 10 % eine Bruchfestigkeit von größer 1,1 MPa, 50 % eine Bruchfestigkeit von 1,5 MPa und 90% eine Bruchfestigkeit von 2,1 MPa besitzen.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Bruchfestigkeitsverteilung vorliegt, bei der 10 % eine Bruchfestigket von größer 1,4 MPa, 50 % eine Bruchfestigkeit von 2,2 MPa und 90% eine Bruchfestigkeit von 2,8 MPa besitzen.

Auch ist es vorteilhaft, wenn die Ausführungsformen der Harnstoffpartikel 10 eine relative Bruchdehnung von kleiner gleich 2 %, insbesondere von kleiner gleich 1 % aufweisen.

Die Bruchfestigkeit der Ausführungsformen der Partikel wurde mit einem Granulatfestigkeits- prüfsystem GFP der Fa. M-TECH gemessen.

In Fig. 25 ist für zwei Ausführungsformen der Harnstoffpartikel 10 die Summenkurve der Bruchfestigkeitsverteilung dargestellt.

In Fig. 26 ist die Längenänderung während der Belastung der Harnstoffpartikel 10 mit einer Bruchkraft dargestellt.

Die vorteilhaften Mikrostrukturen der Harnstoffpartikel 10 erkennt man z.B. an den Fig. 23 A, 23B, 24 A, 24B. Fig. 23 A zeigt eine Ausführungsform des erfindungs gemäßen Harnstoffpartikels 10 mit einem mittleren Durchmesser von ca. 1,9 mm. Die Oberfläche des Harnstoffpartikels 10 weist eine feinkristalline Außenhülle auf. Die hohe Sphärizität ist erkennbar. Fig. 23B zeigt eine Schnittansicht, in der die homogene Mikrostruktur erkennbar ist, insbesondere das amorphe Gefüge im größten Teil des Bildes.

Fig. 24A zeigt als weitere Ausführungsform einen technisch geprillten Harnstoffpartikels mit einem mittleren Durchmesser von ca. 1 ,9 mm. Fig. 24B zeigt eine kristalline Mikrostruktur des Partikels gemäß Fig. 24A. In Fig. 24B sind kleine Kristallite erkennbar.

Es ist vorteilhaft, wenn eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Harnstoffpartikels 10 eine feinkristalline Außenhülle aufweist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine maximale Kristal-

litgröße von kleiner gleich 20 μm, besonders kleiner gleich 1 μm, insbesondere kleiner gleich 0,lμm, ganz besonders wenn ein amorphes Gefiige vorliegt.

Bevorzugt sind Harnstoffpartikel 10, deren Biuretgehalt kleiner gleich 20 Gew.%, besonders kleiner gleich 12 Gew%, insbesondere kleiner gleich 7 Gew.%, insbesondere kleiner gleich 5 Gew.%, ganz besonders weniger als 2 Gew.% ist.

Vorteilhaft ist weiters, wenn der Wassergehalt kleiner gleich 0,3 Gew.% ist. Bei zu hohen Wassergehalten besteht die Gefahr des Zusammenbackens der Partikel.

Weiters ist wünschenswert, wenn der Aldehydgehalt kleiner gleich 10 mg / kg ist und / oder der Gehalt an freiem NH 3 kleiner gleich 0,2 Gew.%, insbesondere kleiner gleich 0,1 Gew.% ist.

Vorteilhaft ist es, wenn der summarische Anteil an Erdalkalimetallen kleiner gleich 1,0 mg/kg, insbesondere kleiner gleich 0,7 mg/kg ist.

Vorteilhaft ist es, wenn der summarische Anteil an Alkalimetallen kleiner gleich 0,75 mg/kg, insbesonders kleiner gleich 0,5 mg/kg ist.

Vorteilhaft ist es, wenn der Anteil an Phosphat kleiner gleich 0,5 mg/kg, insbesondere kleiner gleich 0,2 mg/kg ist.

Vorteilhaft ist es, wenn der Anteil an Schwefel kleiner gleich 2,0 mg/kg, insbesondere kleiner gleich 1,5 mg/kg, ganz besonders kleiner gleich 1,0 mg/kg ist.

Vorteilhaft ist es, wenn der Anteil an anorganisch vorliegendem Chlor kleiner gleich 2,0 mg/kg, insbesondere kleiner gleich 1,5 mg/kg, ganz besonders kleiner gleich 1,0 mg/kg ist.

Die Verunreinigungen sind insbesondere für die Verwendung in Zusammenhang mit einer kata- lytischen Abgasreinigung von Bedeutung.

Ausführungsformen von keramischen Partikeln:

Weitere bevorzugte Feststoffpartikel, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich sind, sind Partikel aus einem keramischen Werkstoff.

Die erfindungs gemäßen Feststoffpartikel aus einem keramischen Werkstoff sind gekennzeichnet durch

(a) eine Sphärizität von > 0,930,

(b) einen Durchmesser zwischen 20 μm und ό.OOOμm, bei einer relativen Standardabweichung von < 10%.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Feststoffpartikel aus einem keramischen Werkstoff ist durch eine Sphärizität von größer > 0,960, insbesondere von > 0,990, gekennzeichnet. Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Feststoffpartikeln aus einem keramischen Werkstoff sind durch einen Durchmesser zwischen 100 μm und 2.500 μm, bei einer relativen Standardabweichung von < 5%, bevorzugt < 4%, insbesondere < 1%, und darüber hinaus durch einen Durchmesser zwischen 300 μm und 2.000 μm, bei einer relativen Standardabweichung von < 3,5%, gekennzeichnet.

Als Mahlkörper in Mühlen, insbesondere Hochleistungsmühlen, lassen sich beispielsweise keramische Feststoffpartikel verwenden, die dadurch gekennzeichnet sind, dass der keramische Werkstoff ein cerstabilisiertes Zirkonoxid mit einem CeO 2 -Gehalt von 10 bis 30 Massen-% ist. Ferner sind diese Feststoffpartikel durch eine Kornrohdichte (nach Sinterung) im Bereich zwischen 6,100 und 6,250 g/cm 3 gekennzeichnet.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen für Feststoffpartikel werden im Zusammenhang mit den Figuren beschrieben und sind Gegenstand von Unteransprüchen.

Die Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 97 gelöst. Die Funktionsweise und die Komponenten dieser Vorrichtung wurden bereits im Zusammenhang mit der Verfahrensbeschreibung dargelegt.

Beispiele:

Mit den nachfolgenden Beispielen wird die Erfindung noch näher erläutert, wobei sich die Beispiele 1 bis 4 und 7 auf die Herstellung von Harnstoffpartikel 10 und die Beispiele 5 und 6 auf die Herstellung von Kugeln aus einem keramischen Werkstoff beziehen.

Beispiel 1

Herstellung von sphärischen Harnstoffpartikeln (10) mit einem Durchmesser im Bereich zwischen 2,4 und 2,6 mm:

3 kg technischer Harnstoff in Pulverform wurden batchweise im Vorratsbehälter, hier einem Schmelzbehälter 1 geschmolzen. Der Schmelzbehälter 1 weist einen dampfbeheizten Doppelmantel auf (nicht gezeigt). Mittels einer elektrisch beheizten Heizpatrone wurde im Außenmantel Sattdampf mit einem Überdruck von 1,95 bar erzeugt, der als Heizmedium zwecks Schmelzung

des Harnstoffs im innen liegenden Behälter diente. Der Harnstoff wurde kontinuierlich mittels eines langsam laufenden Rührorgans 3, hier einem Blattrührer gerührt.

Sobald eine Schmelzphase erreicht wurde, bestand die Aufgabe des Blattrührorgans 3 in der Homogenisierung der Schmelze 2 (fließfähiger Ausgangsstoff) zwecks Erzielung einer gleichmäßigen Schmelzphasetemperatur von etwa 135,3 °C. Die relevanten Stoffwerte der Harnstoffschmelze sind die Schmelzphasendichte von 1,246 kg/dm 3 , die Oberflächenspannung von 66,3 mN/m und die dynamische Viskosität von 2,98 mPas bei der entsprechenden Schmelzphasetemperatur von 135,3 0 C.

Die kontinuierlich geführte, formgebende und stabilisierende Erstarrungsflüssigkeit 11 wird über einen Vorratsbehälter 13 mittels einer Kreiselpumpe 14 über einen mittels GIy- kol/Wassergemisch gekühlten Wärmetauscher 15 im Kreislauf zum Eintropfapparat geführt. Die Kühlsole, Medium Glykol/Wasser [20 Masse-%], wird mittels einer Kreiselpumpe sekundärsei- tig in einem eigenen Kühlkreislauf über ein Kühlaggregat der Anschlussleistung von 3,2 kW gegen 0 0 C geführt. Die Kühlsole kühlt sowohl den Vorratsbehälter 13 als auch den Wärmetauscher 15. Die Kühlfläche des Wärmetauschers 15 betrug 1,5 m 2 .

Als kontinuierlich geführte Erstarrungsflüssigkeit 11 wird ein aliphatisches Kohlenwasserstoffgemisch der Type Shell Sol-D-70 [SSD-70] eingesetzt. Die Erstarrungsflüssigkeit 11 besitzt eine Oberflächenspannung von 28,6 mN/m bei 20 0 C und ist insofern kleiner als jene der Harnstoffschmelze 2 mit 66,3 mN/m. Die Erstarrungsflüssigkeit 11 ist quasi vollständig unpolar und gegenüber dem Harnstoff praktisch kaum bzw. nicht benetzend, dies bedeutet der Benetzungswin- kel φ > 90°.

Die Dichte der Erstarrungsflüssigkeit 11 am Betriebspunkt beträgt 801 kg/m 3 . Die SSD-70-Phase wurde auf Eingangstemperaturen in den Eintropfapparat von etwa 0 0 C gekühlt. Der Durchfluss der unpolaren Fluidphase (Erstarrungsflüssigkeit) betrug 1,5 m 3 /h. Diese wird mittels einer Kreiselpumpe 14 über den Wärmetauscher 15 in den Eintropfapparat gefördert.

Im Eintropfapparat wird die Erstarrungsflüssigkeit 11 zunächst vertikal nach oben geführt und über einen sich erweiternden Strömungsquerschnitt (Diffusor) beruhigt, so dass das eingestellte Flüssigkeitsniveau „eben und glatt" bzw. beruhigt visuell erscheint. Es liegt eine glatte Eintrop- fungsfläche vor.

Im eigentlichen Eintropfapparat strömte die Erstarrungsflüssigkeit 11 über eine speziell ausgeformte Überlaufkante 31 in eine Rinne mit der Breite von 27 mm und einer Länge von 220 mm. Die Überlaufkante des Eintropfapparates zeigte eine parabolisch ausgeformte Form, die tangen-

tial in den geraden Teil der Rinne übergeht, der die Häϊtungsstrecke definiert. Dies ist in der Fig. 6 schematisch dargestellt.

Die eingestellte Flüssigkeitshöhe, bei einem Strom an Erstarrungsflüssigkeit 11 von etwa 1,5 m 3 /h, betrug an der Überlaufkante, das heißt an der Stelle bei welcher die Erstarrungsflüssigkeit 11 unter dem Einfluss der Schwerkraft erstmals beschleunigt wird, etwa 22 mm. Die Erstarrungsflüssigkeit 11 wird folgend über eine seitlich begrenzte Rinne in den Vorlagebehälter 13 gerichtet abgeleitet. Es bildet sich eine voll entwickelte und fließende Strömung in der Rinne aus.

Bei gegebener Betriebsbereitschaft, dies bedeutet beim Vorliegen einer homogenen Schmelzphase des Harnstoffs mit einer Temperatur von etwa 135,3 0 C, wurde das Schwingungssystem zur Aktivierung der periodischen Störkraft eingeschaltet. Die periodisch wirkende Störkraft ist harmonisch und zeigt über einen Bewegungsmelder eine sinusförmige Auslenkung (Amplitude) an einem Oszilloskop der Type HAMEG HM 303-6. Die Anregungsfrequenz betrug - im Falle der Herstellung von sphärischen Harnstoffkugeln in einem Durchmesserbereich zwischen 2,4 bis 2,6 mm - 124,6 Hz und wurde mit dem kombinierten Frequenzgenerator und Verstärker der Type TOELLNER TOE 7741 eingestellt. Die Amplitude der Schwingung wurde am Potentiometer des Gerätes eingestellt (Stellung 2).

Nach der erfolgten Einstellung der periodischen Störkraft wurde ein Absperrhahn in der Zuführleitung der Schmelzphase zum Masseproportionierer 7 geöffnet und mittels Zahnradpumpe durch Variation der frequenzgeregelten Drehzahl ein Massestrom von 5,6 kg/h eingestellt. Sowohl der Pumpenkopf als auch die Zuführleitung waren außen dampfbeheizt. Der Massestrom wurde mit Hilfe eines induktiven Massedurchflusszählers 109 angezeigt bzw. als Regelgröße der Drehzahl über einen PID-Hardwareregler folgend im Automatikbetrieb geregelt. Der definierte Massestrom wurde dem Masseproportionierer 7, 8 zugefördert, wobei der Düsendurchmesser 1,5 mm betrug. Die Schmelzphase wird über die Schwingung angeregt. Die eingestellten Strömungsverhältnisse entsprechen jenen des laminaren Strahlzerfalls mit Resonanzanregung. Unter diesen Bedingungen zeigte sich ein so genanntes „stehendes" Tropfenbild (Fig. 4) das mit einer Stroboskoplampe der Type DrelloScop 3108 R, sichtbar gemacht werden kann. Die Wellenlänge würde bei etwa 5,6 mm nach dem 7.-8. Partikel des Tropfenbildes liegen. Tatsächlich erfolgte das Eintauchen des Tropfenkollektivs nach dem 2. bis 3. Partikel des stehenden Tropfenbildes.

Die mittels der Resonanzanregung des laminaren Strahlzerfalls erzeugten etwa masseäquivalenten Tropfen 9 wurden unter einem spitzen Winkel α von etwa 75° in die kontinuierlich geführte Fluidphase (Erstarrungsflüssigkeit 11) eingebracht. Das Fluid, SSD-70, zeigte kurz nach der Eintropfstelle eine Geschwindigkeit von 1,01 m/s. Dies entsprach einer Re-Zahl von etwa 260 kurz

nach der Eintropf stelle entsprechend der Relativgeschwindigkeit zwischen Feststoffpartikel 10 und Fluid (Erstarrungsflüssigkeit 11). Die abgetauchten und folgend noch weiter sinkenden Feststoffpartikel 10 wurden von der Fluidströmung mitgenommen und wurden nach deren ausreichender Härtung durch Kühlung in den darunter positionierten Fluid- Vorratsbehälter 13 abgeleitet. In diesem befand sich ein Siebkorb 12, durch welchen die sphärischen Harnstoffpartikel 10 von der Fluidphase (Erstarrungsflüssigkeit 11) separiert werden konnten. Unter diesen Bedingungen erfolgt eine zunächst visuell beobachtbare Verbesserung der Tropfenform zu „sphärischeren" Feststoffpartikel 10 nach etwa 100 Millisekunden bzw. etwa nach 30% der zurückgelegten Wegstrecke in der Fluidphase (Erstarrungsflüssigkeit 11), wobei überdies die sphärisch geformten Feststoffpartikel 10 das transparente Aussehen der Schmelzphase verloren und opak erschienen.

Unter diesen Bedingungen konnten Harnstoffpartikel 10 mit einer Sphärizität von 0,974 erzeugt werden. Die Korngrößenverteilung der gesamten Fraktion ist normal verteilt und lag zwischen 2,3 bis 2,7 mm. Rund 84,7 Masse-% der hergestellten Harnstoffpartikel 10 lagen in dem interessierenden Durchmesserbereich zwischen 2,4-2,6 mm und zeigten eine hohe Dichte von 1,2947 kg/dm 3 . In puncto Sphärizität zeigt sich eine relative Durchmesserabweichung von < 3,4 %.

Beispiel 2

Entsprechend der in Beispiel 1 beschriebenen Versuchsanordnung wurden sphärische Harnstoffpartikel 10 mit einem mittleren Durchmesser dso von etwa 2,7 mm durch Variation bzw. Erhöhung des Massestromes der Schmelze hergestellt. In diesem Fall wurde der Massestrom von zuvor 5,6 kg/h auf 6,6 kg/h erhöht.

Zur Verbesserung der Kühlung wurde parallel auch der Zusatz der kontinuierlich geführten Erstarrungsflüssigkeit 11 [SSD-70] von 1 ,5 auf 2 mVh erhöht. Die eingestellte Flüssigkeitshöhe, bei einem Strom von etwa 2 mVh, betrug an der Überlaufkante, das heißt an der Stelle bei welcher die Flüssigkeit unter dem Einfluss der Schwerkraft erstmals beschleunigt wird, etwa 27 mm.

Die mittels der Resonanzanregung des laminaren Strahlzerfalls erzeugten etwa masseäquivalenten Tropfen 9 wurden unter einem spitzen Winkel α von etwa 78°, in die kontinuierlich geführte Erstarrungsflüssigkeit 11 eingebracht. Das SSD-70 zeigte kurz nach der Eintropfstelle eine Geschwindigkeit von 1,04 m/s. Dies entsprach einer Re-Zahl von etwa 400 kurz nach der Eintropfstelle entsprechend der Relativgeschwindigkeit zwischen Feststoffpartikel 10 und Fluid (Erstarrungsflüssigkeit). Unter diesen Bedingungen erfolgt eine zunächst visuell beobachtbare Verbesserung der Tropfenform zu „sphärischeren" Partikeln nach etwa 100 Millisekunden bzw. etwa nach 1/3 der zurückgelegten Wegstrecke in der Erstarrungsflüssigkeit, wobei überdies die sphä-

risch geformten Feststoffpartikel 10 das transparente Aussehen der Schmelzphase verloren und opak erschienen.

Unter diesen Bedingungen konnten als Feststoffpartikel Harnstoffpartikel (10) mit einer Sphäri- zität von 0,974 erzeugt werden. Die Korngrößenverteilung der gesamten Fraktion ist normal verteilt und lag zwischen 2,5 bis 2,9 mm. Rund 82,3 Masse-% der hergestellten Harnstoffpartikel 10 lagen in dem interessierenden Durchmesserbereich zwischen 2,6-2,8 mm und zeigten eine hohe Dichte von 1,2953 kg/dm 3 . In puncto Sphärizität zeigt sich eine relative Durchmesserabweichung von < 3,7 %.

Beispiel 3

Entsprechend der in Beispiel 1 beschriebenen Versuchsanordnung wurden als Feststoffpartikel sphärische Harnstoffpartikel 10 mit einem mittleren Durchmesser dso von etwa 1,9 mm hergestellt. Der Massestrom der Schmelze betrug 2,2 kg/h.

Kühlstrom [Erstarrungsflüssigkeit SSD-70] wurde auf 1,0 m 3 /h eingestellt. Die eingestellte Flüssigkeitshöhe, bei einem Strom von etwa 1 m 3 /h, betrug an der Überlaufkante, das heißt an der Stelle bei welcher die Flüssigkeit unter dem Einfluss der Schwerkraft erstmals beschleunigt wird, etwa 17 mm.

Die mittels der Resonanzanregung des laminaren Strahlzerfalls erzeugten etwa masseäquivalenten Tropfen 9 wurden unter einem spitzen Winkel α von etwa 71°, in die kontinuierlich geführte Erstarrungsflüssigkeit 11 eingebracht. Das SSD-70 zeigte kurz nach der Eintropfstelle eine Geschwindigkeit von 0,9 m/s. Dies entsprach einer Re-Zahl von etwa 54 kurz nach der Eintropfstelle entsprechend der Relativgeschwindigkeit zwischen Partikel und Fluid. Unter diesen Bedingungen erfolgt eine zunächst visuell beobachtbare Verbesserung der Tropfenform zu „sphärischeren" Partikeln nach etwa 100 Millisekunden bzw. etwa nach 1/3 der zurückgelegten Wegstrecke in der Erstarrungsflüssigkeit, wobei überdies die sphärisch geformten Partikel das transparente Aussehen der Schmelzphase verloren und opak erschienen.

Unter diesen Bedingungen konnten Harnstoffpartikel 10 mit einer Sphärizität von 0,983 erzeugt werden. Die Korngrößenverteilung der gesamten Fraktion ist normal verteilt und lag zwischen 1,7 bis 2,1 mm. Rund 85 Masse-% der hergestellten Harnstoffpartikel 10 lagen in dem interessierenden Durchmesserbereich zwischen 1,8-2,0 mm und zeigten eine hohe Dichte von 1,2957 kg/dm 3 . In puncto Sphärizität zeigt sich eine relative Durchmesserabweichung von < 1,7 %.

Beispiel 4: Rotierender Behälter

Herstellung von sphärischen Harnstoffpartikeln mit einem Durchmesser im Bereich zwischen 1 ,8 und 2,0 mm mittels rotierender Behälter der Fig. 20. Die Herstellung der Schmelzphase (2) erfolgte in gleicher Weise wie in Beispiel 1 angeführt. Dies gilt auch für die Stoffwerte der Schmelze sowie dem eingestellten Massestrom von 2,2 kg/h.

Anstelle des Rinnenkanaltrichters der Beispiele 1-3 wurde der rotierende Behälter (Fig. 20) in die Anlage verschalten. Alle anderen Anlagenkomponenten waren ident zum Beispiel 1. Als Erstarrungsflüssigkeit 11 wurde wiederum Shell Sol-D-70 [SSD-70] eingesetzt mit den in Beispiel 1 angeführten Stoffdaten. Die dynamische Viskosität von SSD-70 lag bei 2,54 mPas. Die Dichte der Erstarrungsflüssigkeit am Betriebspunkt betrug 802,7 kg/m 3 . Die SSD-70-Phase wurde auf eine Eingangstemperatur in den rotierenden Behälter von minus 4,1 0 C gekühlt. Der Durchfluss der Erstarrungsflüssigkeit wurde mit Hilfe einer Kreiselpumpe über den Wärmetauscher in den rotierenden Behälter gefördert und betrug 1 ,5 m 3 /h.

Im rotierenden Behälter wird die Erstarrungsflüssigkeit 11 zunächst an der Unterseite über einen horizontalen Einlaufstutzen 201 in den Behälter eingebracht. Sie wird danach in einem Steigrohr 202 vertikal nach oben in einen zylindrischen Ringbereich 203 geführt, der an der Innenseite eines ringförmigen Zylinders 204 angebracht ist. Über Bohrungen 205, die im ringförmigen Zylinder 204 über den gesamten Umfang auf der Höhe des zylindrischen Ringbereiches angebracht sind, gelangt die kalte Erstarrungsflüssigkeit 11 in den Eintropfbereich 206. Von hier aus strömt erzwungen die sich durch das Eintropfen der heißen Harnstoffschmelze erwärmende Erstarrungsflüssigkeit 11 in den Innenbereich des ringförmigen Zylinders zum Boden bzw. Sammelbereich 209 des rotierenden Behälters. Dort erfolgt die Trennung der Harnstoffpartikel 10 von der Erstarrungsflüssigkeit 11 entweder durch Gravitation oder durch ein dort installiertes Sieb. Danach wird die warme Erstarrungsflüssigkeit über einen innen liegenden Trichter 207 und ein Ablaufrohr aus dem rotierenden Behälter ausgetragen 208. Aufgrund dieser Strömungsführung bildet sich im Eintropfbereich ein ebenes Flüssigkeitsniveau aus kalter Erstarrungsflüssigkeit 11. Die Rotation der Erstarrungsflüssigkeit 11 wird durch einen über eine Zahnscheibe über einen Getriebemotor am Boden des Behälters 211 bewirkt. Die Kristallisationswärme der Harnstoffschmelze wird kontinuierlich mit der Erstarrungsflüssigkeit 11 aus dem rotierenden Behälter ausgetragen und über die integrierten Wärmetauscher abgeführt. Die erwärmte Erstarrungsflüssigkeit 11 wird über den Vorratsbehälter 13 und den Wärmetauscher 15 rückgekühlt und im Kreislauf geführt.

Die Harnstoffschmelze wurde unter den gleichen Bedingungen wie unter Beispiel 1 beschrieben zertropft. Der Düsendurchmesser betrug 1,0 mm. Das Eintauchen des Tropfenkollektivs erfolgte nach dem 5. Partikel des stehenden Tropfenbildes. Die Eintrittsstelle der Tropfen in die kontinuierlich geführte Fluidphase 11 hatte einen Abstand von 28 mm von der Fluidoberfläche zur Düse in Richtung Düsenachse (vertikal gemessener Abstand). Der horizontale Abstand der Eintropfstelle zur Innenseite der Behälterwandung betrug 40 mm. Der Radius der Eintropfstelle, gemessen von der Symmetrielinie des rotierenden Behälters betrug 65 mm.

Die Winkelgeschwindigkeit des Behälters wurde mit 75 U/min gemessen. Die mittels der Resonanzanregung des laminaren Strahlzerfalls erzeugten etwa masseäquivalenten Tropfen (9) wurden in die rotierende, nivellierte Fluidphase eingebracht. Das Fluid, SSD-70, besaß direkt an Eintropfstelle eine Umfangsgeschwindigkeit von 0,51 m/s. Dies entsprach einer Re-Zahl von 156,7 kurz nach der Eintropfstelle entsprechend der Relativgeschwindigkeit zwischen Partikel und Fluid und einer Fr-Zahl von 5,39. Die abgetauchten Partikeln wurden aufgrund der sich am Einzelpartikel einstellenden Kräfteverhältnisse resultierend aus Gewichts-, Auftriebs-, Widerstands- und Corioliskraft in einer abwärtsgerichteten, spiralförmigen Bewegung zum Behälterboden geleitet. Während dieser Phase fand der Aushärtevorgang der Harnstoffpartikel statt. Die ausgehärteten Harnstoffpartikel wurden im Sammelbereich 209 gesammelt und diskontinuierlich, mit Hilfe des Auslasshahnes 210 aus dem rotierenden Behälter ausgetragen.

Unter diesen Bedingungen konnten Harnstoffpartikel 10 mit einer Sphärizität von 0,970 erzeugt werden. Die Korngrößenverteilung der gesamten Fraktion ist normal verteilt und lag zwischen 1,7 bis 2,1 mm. Rund 85,8 Masse-% der hergestellten Harnstoffpartikel 10 lagen in dem interessierenden Durchmesserbereich zwischen 1,8-2,0 mm und zeigten eine hohe Dichte von 1,2952 kg/dm 3 . In puncto Sphärizität zeigt sich eine relative Durchmesserabweichung von < 3,7 %.

Beispiel 5:

Entsprechend der in Beispiel 1 beschriebenen Versuchsanordnung wurden als Feststoffpartikel sphärische Feststoffpartikel auf Basis einer Keramik (10) mit einem mittleren Durchmesser ds 0 von etwa 0,43 mm mit dem Rinnenkanaltrichter (Fig. 6) hergestellt.

Eine wässerige Suspension 2 der Oxide des Stoffsystems CeO 2 AZrO 2 mit 16,3 Masse-% CeO 2 , bezogen auf die Einsatzoxide, wurde nach der Nasszerkleinerung mit 0,45 Masse-% des keramischen Bindemittels Ammoniumalginat versetzt. Die wässerige Suspension wurde anschließend mit dem Dispergierorgan der Firma IKA, Type: Ultra Turax D50, dispergiert bzw. das kerami-

sehe Bindmittel in der wässerigen Suspension der Oxide homogenisiert. Die dispergierte Suspension wies eine Restfeuchte von 48,5 Masse-%, eine dynamische Viskosität von 3,6 dPas und eine Oberflächenspannung von 43,5 mN/m auf.

Zur Herstellung von sphärischen keramischen Partikeln in einem Durchmesserbereich zwischen 0,36 bis 0,55 mm (nach der Sinterung) wurde 1 dm 3 der oben angeführten Fertigsuspension in einem Laborrührwerksbehälter von 2 dm 3 gefüllt. Die Fertigsuspension wurde kontinuierlich mittels eines langsam laufenden Ankerrührorgans 3 gerührt. Die Drehzahl des Rührorgans betrug 60 U/min.

Als härtende, stabilisierende und formgebende Erstarrungsflüssigkeit 11 wurde eine wässerige alkoholische Calciumchlorid-Lösung eingesetzt. Es wurde eine Erstarrungsflüssigkeit 1 1 aus zwei miteinander komplett mischbaren Stoffen unterschiedlicher Polarität hergestellt.

Die Konzentration der im Vergleich zum zertropfenden Medium (Fertigsuspension) weniger polaren Komponente Ethanol betrug 25 Masse-%. In der ethanolischen Lösung wurde 1 Masse- % CaCl 2 gelöst. In diesem Fall kann eine Oberflächenspannung von 42,5 mN/m der alkoholischen CaCl 2 -Lösung gemessen werden. Diese ist kleiner als jene der Fertigsuspension mit 43,5 mN/m. Die Dichte der härtenden Lösung betrug 1,001 kg/dm 3 .

Die Lösung wurde wie unter Beispiel 1 beschrieben vom Vorratsbehälter über eine Kreiselpumpe, aber ohne Kühlkreislauf, zum Masseproportionierer gefördert. Die Härtung erfolgt durch die zweiwertigen Calciumionen in Verbindung mit dem zugesetzten keramischen Bindemittel Am- moniumalginat.

Das Schwingsystem - wie unter Beispiel 1 beschrieben - wurde aktiviert. Die Frequenz der Anregung betrug 334,5 Hz und die Amplitudenstellung lag bei 1,5. An der drehzahlgeregelten Kreiselpumpe wurde ein Massestrom von 0,36 kg/h eingestellt. Der Düsendurchmesser betrug 0,3 mm. Die eingestellten Strömungsverhältnisse entsprechen jenen des laminaren Strahlzerfalls mit Resonanzanregung.

Die eingestellte Flüssigkeitshöhe, bei einem Strom an Erstarrungsflüssigkeit 11 von etwa 2 m 3 /h, betrug an der Überlaufkante, das heißt an der Stelle bei welcher die Flüssigkeit unter dem Ein- fluss der Schwerkraft erstmals beschleunigt wird, etwa 18 mm.

Die mittels der Resonanzanregung des laminaren Strahlzerfalls erzeugten etwa masseäquivalenten Tropfen 9 wurden unter einem spitzen Winkel α von etwa 72°, in die kontinuierlich geführte Erstarrungsflüssigkeit 1 1 eingebracht. Die Erstarrungsflüssigkeit 11 war eine ethanolische

CaCl 2 -Lösung mit einer Geschwindigkeit von 0,90 m/s an der Eintropf stelle. Dies entsprach einer Re-Zahl von etwa 45.

Die Härtung der sphärischen Partikel erfolgt in diesem Beispiel durch Ionenaustausch zwischen dem in der Härterlösung vorhanden Ca 2+ -Ionen und dem in der Suspension befindlichen Ammoniumion. Durch den unpolaren Anteil der Hälterlösung, dies ist der Ethanol, erfolgt die Härtung nicht schlagartig, sondern wiederum etwa nach 1/3 des zurückgelegten Wegs der Härtersttrecke sukzessive von außen nach innen durch Gelieren.

Unter diesen Bedingungen konnten keramische Partikel mit einer Sphärizität von 0,991 nach der erfolgten Trocknung und Sinterung, erzeugt werden. Die Korngrößenverteilung der gesamten Fraktion ist normal verteilt und lag nach folgender Trocknung und Sinterung zwischen 0,33 bis 0,56 mm. Rund 92,7 Masse-% der hergestellten keramischen Partikel lagen in dem interessierenden Durchmesserbereich zwischen 0,36-0,5 mm. Der dso lag bei 0,43 mm und die sphärischen Partikel zeigten eine hohe Dichte von 6,18 kg/dm 3 . Die Sphärizität zeigt eine relative Durchmesserabweichung von < 0,3 %.

Beispiel 6:

Als Eintropfapparat wird jener der Fig. 27 anstelle des Rinnenkanaltrichters (Fig. 6) in die Versuchsanlage geschaltet. Als Suspension wurde die unter Beispiel 5 hergestellte eingesetzt und die Stoffdaten als auch die Einstellungen des Masseproportionierers waren ident zum Beispiel 5. Es wurden Feststoffpartikel 10 auf Basis einer Keramik mit einem mittleren Durchmesser d 5 o von etwa 0,43 mm mit dem 2-Phasen-Eintropfapparat (Fig. 27) hergestellt.

Als obere, leichtere und unpolare Phase der Erstarrungsflüssigkeit 11 wurde SSD-70 bei etwa 15°C mit einer Dichte von 0,788 kg/dm 3 eingesetzt. Dieser Phase wird die stabilisierende und formgebende Aufgabe zu Teil. Die Phasenhöhe des SSD-70 betrug 140 mm. Als härtende Phase der Erstarrungsflüssigkeit 11 wurden 3 Ma.% an Calciumchlorid in einer 93,6 Ma.%igen Etha- nollösung (technische Qualität) gelöst. Diese Phase zeigt eine Dichte von 0,833 kg/dm 3 und wurde der SSD-70-Phase unterschichtet. Durch den hohen EtOH-Gehalt der schwereren Phase wird einerseits eine geringe Grenzflächenspannung zwischen den beiden nicht mischbaren FIu- idphasen SSD-70/CaCl 2 -EtOH von 2,7 mN/ra bei 20 0 C eingestellt und andererseits die chemische Härtung in der schwereren Phase verzögert. Die Fluidhöhe der schwereren Phase betrug 1 ,6 m. Die Oberflächenspannung der SSD-70-Phase betrug 28,6 mN/m, jene der Suspension lag bei 43,5 mN/m.

Die Abtrennung der Grünlingskugeln von der schwereren Phase der Erstarrungsflüssigkeit 11 erfolgt in einem Konus bzw. über ein Sieb 12. Unter diesen Bedingungen konnten keramische Partikel mit einer Sphärizität von 0,992 nach der erfolgten Trocknung und Sinterung, erzeugt werden. Die Korngrößenverteilung der gesamten Fraktion ist normal verteilt und lag nach folgender Trocknung und Sinterung zwischen 0,33 bis 0,56 mm. Rund 94,5 Masse-% der hergestellten keramischen Partikel lagen in dem interessierenden Durchmesserbereich zwischen 0,36- 0,5 mm. Der ds 0 lag bei 0,43 mm und die sphärischen Partikel zeigten eine hohe Dichte von 6,22 kg/dm 3 nach der Sinterung. Die Sphärizität zeigt eine relative Durchmesserabweichung von < 0,3 %.

Beispiel 7

In einer weiteren Ausführungsform werden die erfindungsgemäßen Harnstoffpartikel 10 durch ein zweistufiges Verfahren hergestellt, das im Folgenden lediglich beispielhaft beschrieben wird:

a) Zuerst Bildung einer flüssigen Harnstoffkugel,

b) dann Stabilisierung der Kugelform und Erhärtung.

Zur Bildung einer flüssigen Harnstoffkugel wird in dieser Ausführungsform ein Vertropfungs- verfahren verwendet. Dabei werden mit hoher Konstanz sehr kleine und kleinste Harnstoffpartikel 10 mit annähernder Kugelform erzeugt. Je größer der Durchmesser der Harnstoffkugeln wird, umso schwieriger ist es, eine gute Sphärizität zu erhalten.

In Fig. 5 ist der grundsätzliche Aufbau einer Vertropfungseinrichtung dargestellt. Harnstoffschmelze 2 wird dabei durch eine Düse 7 gedrückt, wobei die Düse 7 in Schwingungen S versetzt wird.

Durch die Düsenform in Verbindung mit geeigneten strömungsmechanischen Kennzahlen (siehe Oben für beispielhafte Werte) wird in der Düse 7 eine laminare Strömung, entsprechend den Stoffdaten des Harnstoffsystems eingestellt.

Die Harnstoffschmelze wird quasi nach der Düsenöffnung 2 zertropft; es entstehen kugelförmige Harnstofftropfen 9. Die der Harnstoffschmelze aufgeprägte harmonische Schwingungskraft entspricht der ersten Oberschwingung des Harnstoff Systems. Dabei wurde eine Amplitude von 2,5 mm eingestellt. Die Frequenz der Schwingung betrug 124 Hz. Die Temperatur der Schmelze betrug etwa 136 0 C.

Durch die der Harnstoffschmelze aufgepresste Schwingungskraft wird ein so genannter laminarer Strahlzerfall bewirkt, der die Massekonstanz der Kugeln begünstigt. Mit Hilfe der harmoni-

sehen Schwingung wird eine Art Soll-Bruchstelle im Harnstoffschmelzestrahl bewirkt, so dass quasi immer gleich große Harnstoffpartikel 10 entstehen (Mengenproportionierung). Dabei wird zu der treibenden Kraft der Ablösung, der Gewichtskraft, die Schwingungskraft addiert. Die rückhaltenden Kräfte sind in diesem Fall die Oberflächenspannungskraft und die Auftriebskraft, welche der resultierenden Ablösekraft entgegenwirken.

Durch Erhöhung der Frequenz (z.B. zweite Oberschwingung) können bei gleichem Volumen- fluss und Düsendurchmesser etwas kleinere Tropfen 9 erzeugt werden.

Eine optimal eingestellte schwingungsüberlagerte Zertropfung zeigt sich in einem so genannten stehenden Tropfenbild, das in Fig. 4 dargestellt ist. In diesem Fall entspricht die Tropfenverteilung quasi einer monomodalen Verteilung.

Da die Kugel bzw. der Tropfen 9 bereits eine entsprechend hohe Geschwindigkeit besitzt befindet sich kurz vor der stationären Geschwindigkeit des freien Falls. Es ist darauf besonders zu achten, dass die Kugel beim Auftreffen auf eine Grenzfläche nicht wiederum deformiert oder zerteilt wird. Entsprechend der Empirie zeigt die zweite bis fünfte Kugel der stehenden Welle die beste Kugelform und insofern sollte ab diesem Zeitpunkt bzw. örtlich die Hüllenstabilisierung durch rasche Kühlung eingeleitet werden.

Einige wesentliche Merkmale des Verfahrensschrittes zur Stabilisierung der Kugelform auf Grund des relativ großen Durchmessers sind:

- Die Verringerung der zerstörenden Reaktionskraft der Flüssigkeit durch Einleitung der Harnstoffkugel unter einem spitzen Winkel (siehe z,B, Beschreibung zu Fig. 3, 6).

- Die Versetzung der Kugel in eine vorteilhaft wirkenden formgebend unterstützende Rotationsbewegung bzw. Eigendrehung durch die queranströmende Flüssigkeit.

- Die Reduktion der Relativgeschwindigkeit zwischen Harnstoffkugel und erstarrendem Medium, insbesondere einem kühlendem Medium durch entweder Variation der Eintropfhöhe oder der Fallhöhe der Flüssigkeit, so dass die störende Strömungskraft vertikal minimiert wird.

Die rasche Wärmeabfuhr mit gezielter Kühlung bei entsprechend geführter Kühlmittelphase.

- Die Verringerung der Grenzflächenspannungskraft durch den Einsatz eines unpolaren Kühlmittels (Erstarrungsflüssigkeit 11) wie SSD-70. Generell sind unpolare fluide Kühlmittel möglich.

- Die vorteilhafte Ausnutzung der unpolaren (Kühlmittel) und polaren (Harnstoff) Wechselwirkungskräfte führt dazu, dass das System dazu neigt, die minimale Oberfläche gegenüber dem Volumen auszubilden. Dies ist die Kugelform.

- Es ist auch möglich, die „sanfte" Einleitung der Hamstofftropfen 9 bzw. Kugeln in einer Trom- be auszuführen. Auch das Eintropfen in einen Trichter mit entsprechendem Winkel und überlaufender Kühlflüssigkeit entsprechender Dicke und Strömung, hat den gleichen Effekt.

Die mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens herstellten Harnstoffpartikel 10 wurden analysiert.

Mit einem Camsizer der FA. Retsch Technology wurden Untersuchungen an Versuchs-Chargen von Partikel gemäß einer Ausführungsform der Erfindung durchgeführt, von denen die Charge 0001 ausgewählt wurde.

Die Auswertung mit dem Gerät erfolgte nach Kornklassen (Durchmesser in mm). In Tabelle 3 sind die Eigenschaften der Harnstoffkugeln 10 angeführt.

Die Bruchfestigkeit der Ausführungsformen der Partikel im Vergleich zu Harnstoff technisch geprillt nicht konditioniert wurde mit einem Tablettenbruchfestigkeitstester TBH 300 S der Fa. ERWEKA gemessen. Die Bruchfestigkeit wird in der Dimension Kraft angegeben, die erforderlich ist um ein Partikel zwischen zwei parallelen Platten zu Bruch zu bringen, und wird auf den Partikelquerschnitt in Äquatorebene des Harnstoffpartikels 10 bezogen.

Bei einem Harnstoffpartikel 10 mit einem mittleren Durchmesser von 2,5 mm ergab die Messung der Bruchkraft folgende Ergebnisse:

Harnstoff techn. geprillt: 7,8 N

Harnstoff Proben gemäß Erfindung 12,7 N

12,2 N

Damit zeigt sich, dass die hergestellten Harnstoffpartikel 10 eine fast doppelt so hohe Bruchfestigkeit aufweisen, wie geprillte.

Des Weiteren wurden mittels der Hg-Porosimetrie gemäß DIN 66 133 über die Messung des in einen porösen Feststoff eingepressten Quecksilbervolumens in Abhängigkeit von dem angewendeten Druck das Porenvolumen, die spezifische Oberfläche, der durchschnittliche Porenradius und die Porosität gemessen. Weiters wurden die Kornrohdichte gemäß der Norm EN 993-17 mittels Quecksilberverdrängung unter Vakuumbedingungen gemessen. Die scheinbare Dichte besitzt annähernd denselben Wert wie die Dichte des Grundmateriales. Der Unterschied kommt durch die Poren und geschlossene Hohlräume zustande, in die das Quecksilber nicht eindringen kann(g/cm 3 ).

Die Messungen ergaben das Bild gemäß Tabelle 4.

Dabei zeigt sich, dass der durchschnittliche Porenradius der erfindungsgemäßen Harnstoffpartikel 10 um ca. 2 Zehnerpotenzen geringer ist, als die der bekannten Partikel. Auch ist die spezifische Oberfläche ist deutlich größer als die der bekannten Harnstoffpartikel

In einer Ausführungsform werden die Harnstoffpartikel 10 in der selektiven katalytischen Reduktion (SCR) von Stickoxiden in einem Kraftfahrzeug verwendet.

Für die Reduktion von Stickoxiden ist die SCR eine geeignete Maßnahme (siehe Bosch, Kraft- fahrtechnisches Taschenbuch, 25. Auflage, 2003, S. 719).

Die SCR beruht darauf, dass Ammoniak in Gegenwart eines selektiven Katalysators die Stickoxide zu Stickstoff und Wasser reduziert. Bei der vorliegenden Anwendung in einem Kraftfahrzeug werden mittels dem aus dem Harnstoff freigesetzten NH 3 die Stickoxide NO x katalytisch zu N 2 und H 2 O reduziert.

Hydrolysereaktion des Harnstoffs:

(NH 2 ) 2 CO + H 2 O * 2 NH 3 + CO 2

Selektive katalytische Reduktion (SCR) - Reaktion der Stickoxide:

4 NH 3 + 4 NO + O 2 * 4 N 2 + 6 H 2 O

8 NH 3 + 6 NO 2 » 7 N 2 + 12 H 2 O

Es ist bekannt, dass Harnstoff in wässriger Lösung in den Abgasstrom eingedüst wird. Die Harnstoff-Lösung (eine 32,5 %ige Lösung) wird dabei wegen ihrer guten Dosierbarkeit verwendet.

Die Harnstoffpartikel 10 sind so gleichförmig, d.h. sie besitzen eine so enge Toleranz für ihre Masse, dass die Gleichmäßigkeit der Dosierung anstelle mit einer flüssigen Lösung auch mit den Harnstoffpartikeln 10 gemäß den beschriebenen Ausführungsformen erreicht werden kann. Auf Grund der wesentlich höheren Wirkstoff-Konzentration gegenüber der wässrigen Lösung (32,5 %)und auf Grund ihres viel kleineren Volumens ermöglichen die festen Partikel günstigere Transport- und Lagerbedingungen.

Hinsichtlich der Einführung der Partikel in den Abgasstrom bei der SCR gibt es verschiedene Methoden, zum einen durch Direktdosierung und Feinverteilung des Harnstoffs im Abgasstrom, zum anderen durch pyrolytische Vergasung des Harnstoffs und Dosierung der Gase in den Abgasstrom

Die Anwendung der erfindungs gemäßen Harnstoffpartikel 10 ist nicht auf die SCR-Technik beschränkt, vielmehr sind beliebige andere technische Anwendungsgebiete denkbar.

Alle zuvor beschriebenen Ausführungsformen oder deren Teile können untereinander auch kombiniert werden.

Bezugszeichenliste

1 Vorratsbehälter

2 fließfähiger Ausgangsstoff

3 Rührorgan

4 konstantes Fluidniveau

5 Pumpe

6 Massedurchflusszähler

7 Masseproportionierer/Düse

8 elektronisch geregelter Elektromagnet

9 Tropfen

10 Feststoffpartikel

11 Erstarrungsflüssigkeit

12 mechanische Trenneinheit

13 Vorratsbehälter für Erstarrungsflüssigkeit

14 Kreiselpumpe

15 Wärmetauscher

20 Zweistoffdüse

21 Kühlmedium für Vorkühlung, Aerosol (Sprühnebel)

30 Einlass für Erstarrungsflüssigkeit

31 Überlaufwehr, Strömungsstörkörper, Tragflügel-Strömungsstörkörper

Lochplatte

Reservoir für Ausgangsstoff

Düse

Wandung

Zuleitung für fließfähigen Ausgangsstoff

Bewegungsbahn der Tropfen (9)

Rührkessel

Trombe bzw. Trombenform

Kühlmantel des Rührkessels 60

Rührorgan, höhen- und drehzahlverstellbar

Drehzahlregler, Frequenzumformer

Vorratsbehälter, fließfähiger Ausgangsstoff

Fluidniveau

Pumpe

Masseproporti onierer

konstantes Fluidniveau

Regel- bzw. Schwimmerventil

Druckregler

Druckgas

Massedurchflusszähler

Zulaufleitung, rotierender Behälter, Gleitringdichtung

202 Steigleitung, Erstarrungsflüssigkeit

203 Verteilvorrichtung Erstarrungsflüssigkeit frisch bzw. kalt

204 Ringförmig angeordnete Verteilvorrichtung Erstarrungsflüssigkeit

205 Lochöffnung der Verteilvorrichtung

206 Fluidniveau, Eintropfbereich

207 innenliegender Trichter zur Ableitung der „gebrauchten" bzw. erwärmten Erstarrungs- flüssigkeit

208 Ableitrohr gebrauchte bzw. erwärmte Erstarrungsflüssigkeit

209 Sammelkonus für sphärische Feststoffpartikel (10)

210 Ablassabsperrorgan, Kugelauslass

21 1 Drehbewegung, Zahnriemenscheibe Motor (vereinfacht bzw. nicht dargestellt)

301. Zuführleitung Erstarrungsflüssigkeit, geschlossenes System

302. Verteiler

303. tangential angeordnete Einleitrohre

304. ringförmig ausgebildeter Ringkanal

305. Bewegungsbahn der Feststoffpartikel (10) - schraubenförmig

306. Ableitrohr gebrauchte bzw. erwärmte Erstarrungsflüssigkeit inkl. sphärischer Feststoffpartikel.

307. Sammelkonus für sphärische Feststoffpartikel (10) und Trenn Vorrichtung.

308. Ablassabsperrorgan, Kugelauslass.

PIC Druckregelung

CV Regelventil

WIC Massestromregelung

M Motor

FIC Durchflussmessung