GOBEL JÜRGEN (DE)
DE102004021448A1 | 2005-11-24 | |||
DE19548378A1 | 1997-07-03 | |||
US20080290279A1 | 2008-11-27 | |||
US6420695B1 | 2002-07-16 | |||
US6249343B1 | 2001-06-19 | |||
DE102007029405A1 | 2009-01-08 | |||
DE69836166T2 | 2007-02-22 | |||
DE102004021448A1 | 2005-11-24 | |||
DE102004048103A1 | 2006-04-20 | |||
DE102018103509B3 | 2018-12-13 | |||
US20080290279A1 | 2008-11-27 | |||
EP2092296B1 | 2016-03-30 | |||
US6249343B1 | 2001-06-19 |
Patentansprüche 1. Verfahren zum Prüfen eines Spektrometersystems, wobei das Spektrometersystem ein mit einem Fenster versehenes Gehäuse umfasst, in welchem eine Beleuchtungsquelle, ein Spektrometer und mindestens ein Standard zur internen Rekalibrierung angeordnet sind, und wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Erkennen von spezifischen Absorptionsbanden eines im Gehäuse vorhandenen Füllgases in einem Referenzspektrum, welches nach einer Kalibrierung des Spektrometersystems mit dem Spektrometer unter Nutzung des Standards aufgenommen wurde, wobei jeweils eine die jeweilige erkannte spezifische Absorptionsbande charakterisierende Wellenlänge gemessen wird, sodass Messwerte für die Wellenlängen der erkannten spezifischen Absorptionsbanden erhalten werden; Aufnehmen eines PrüfSpektrums mit dem Spektrometer unter Nutzung des Standards; Erkennen der spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases in dem PrüfSpektrum, wobei jeweils eine die jeweilige erkannte spezifische Absorptionsbande charakterisierende Wellenlänge gemessen wird, sodass Messwerte für die Wellenlängen der erkannten spezifischen Absorptionsbanden erhalten werden; und Prüfen, ob die Messwerte der Wellenlängen der im Prüfspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases um nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß von den Messwerten der Wellenlängen der im Referenzspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases abweichen. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllgas gelöstes Wasser in Form von Wasserdampf umfasst, sodass die spezifischen Absorptionsbanden des Wassersdampfes in dem Referenzspektrum und in dem PrüfSpektrum erkannt werden. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Luftfeuchte im Füllgas mindestens 10 % beträgt. 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine im Wellenlängenbereich zwischen 1.300 nm und 2.050 nm liegende spezifische Absorptionsbande des Wassersdampfes in dem Referenzspektrum und in dem Prüfspektrum erkannt wird. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Standard durch eine körperliche Referenz zum Rekalibrieren des Spektrometersystems gebildet ist, wobei es sich bei dem Standard um einen Wellenlängenstandard handelt, welcher ein Referenzspektrum aufweist . 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass der Standard als ein Intensitätsstandard ausgebildet ist. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Standard durch eine Weiß-Referenz gebildet ist. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der im Gehäuse angeordnete Standard zur Aufnahme des Referenzspektrums und zur Aufnahme des PrüfSpektrums jeweils in einen vom Spektrometer zum Fenster verlaufenden Strahlengang eingeschwenkt wird. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse zwei der Standards zur internen Rekalibrierung angeordnet sind, bei denen es sich um einen Weiß-Standard und um einen Schwarz-Standard handelt, welche wahlweise in einen vom Spektrometer zum Fenster verlaufenden Strahlengang mechanisch eingeschwenkt werden. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Messwerte der Wellenlängen der im Prüfspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases und die Messwerte der Wellenlängen der im Referenzspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases durch eine 3-Punkt-Interpolation bestimmt werden . 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Prüfspektrum und das Referenzspektrum mit einer Auflösung im Wellenlängenbereich verarbeitet werden, welche höchstens 0,1 nm beträgt. 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass es folgende weitere Schritte umfasst: - Aufnehmen eines Spektrums einer Probe mit dem Spektrometer; Erkennen von spezifischen Absorptionsbanden der Probe im aufgenommenen Spektrum; Messen jeweils einer die jeweilige erkannte spezifische Absorptionsbande charakterisierende Wellenlänge, wodurch Messwerte der Probe erhalten werden; und Ausgeben einer Meldung, dass die Messwerte der Probe eine Ungenauigkeit aufweisen, wenn die Messwerte der Wellenlängen der im Prüfspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases um mehr als das vorbestimmte Maß von den Messwerten der Wellenlängen der im Referenzspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases abweichen. 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Meldung als eine Markierung der Messwerte in einer numerischen oder graphischen Anzeige der Messwerte ausgegeben wird. 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass es weiterhin zum Rekalibrieren des Spektrometersystems ausgebildet ist, wofür es folgende weitere Schritte umfasst: Vergleichen der Messwerte der Wellenlängen der im Prüfspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases mit den Messwerten der Wellenlängen der im Referenzspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases; Bestimmen einer Korrekturvorschrift ausgehend von dem vorgenommen Vergleich des Messwerte; und Anwenden der Korrekturvorschrift zum Verarbeiten von Messwerten, welche mit dem Spektrometer aufgenommen werden . 15. Spektrometersystem; umfassend ein mit einem Fenster versehenes Gehäuse, in welchem eine Beleuchtungsquelle, ein Spektrometer und mindestens ein Standard zur internen Rekalibrierung angeordnet sind, wobei das Spektrometersystem weiterhin eine Steuer- und Messsigalverarbeitungseinheit umfasst, welche zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14 konfiguriert ist. |
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen eines Spektrometersystems, welches beispielsweise als ein Inhaltsstoffanalysesystem für landwirtschaftliche Erzeugnisse oder für Lebensmittel ausgebildet ist. Das Verfahren kann ergänzend auch zum Rekalibrieren des Spektrometersystems ausgebildet sein. Im Weiteren betrifft die Erfindung ein
SpektrometerSystem.
Die DE 10 2007 029 405 Al lehrt einen Wellenlängen- und
Intensitätsstandard für Spektrometer, welcher insbesondere zur
Kalibrierung und Prüfung von Messköpfen von Spektrometern vorgesehen ist. Der Standard umfasst eine Fassung und einen in der Fassung angeordneten Plattenkörper aus transparentem
Kunststoff mit einer hohen Festigkeit und Formstabilität über einen großen Temperaturbereich. Der Kunststoff besitzt im gesamten NIR-Bereich ausgeprägte Absorptionsbanden und eine solche chemische Struktur und Zusammensetzung, welche
zuverlässig und zeitstabil eine hohe Feuchtigkeitsbarriere gegen Wasseraufnahme und Wasserabgabe gewährleisten soll. Der Plattenkörper besteht vorteilhaft aus einem amorphen,
transparenten Copolymer auf der Basis von cyclischen und/oder linearen Olefinen.
Die DE 698 36 166 T2 betrifft einen Wellenlängenstandard für den sichtbaren Bereich und den Infrarotbereich zum Gebrauch bei der Analyse und Identifizierung von Materialen. Der
Wellenlängenstandard umfasst einen Betonmix mit einem in der Matrix verteilten Seltenerdoxid.
Die DE 10 2004 021 448 Al zeigt einen spektrometrischen
Reflexionsmesskopf mit einer internen Rekalibrierung, welcher aus einem mit einem Fenster versehenen Gehäuse besteht, in welchem eine Beleuchtungsquelle und eine Optikbaugruppe zum Sammeln und Einkoppeln des Messlichtes in einen Lichtleiter angeordnet sind. Das Gehäuse weist Verbindungen zu einer
Spannungsquelle, zu einer Steuer- und Auswerteeinheit sowie zu einem Spektrometer auf. Im Gehäuse sind zusätzlich mindestens zwei Standards zur internen Rekalibrierung vorhanden, die wahlweise in den Strahlengang des Reflexionsmesskopfes zur Erfassung der Messdaten für die Rekalibrierung geschwenkt werden können.
Aus der DE 10 2004 048 103 Al ist eine Anordnung zur
Bestimmung der Bestandteile geernteter landwirtschaftlicher Produkte bekannt. Diese Anordnung umfasst einen
spektrometrischen Messkopf, welcher aus einem mit einem
Fenster versehenen Gehäuse besteht, in welchem eine
Beleuchtungsquelle, eine Spektrometeranordnung und mindestens zwei Standards zur internen Rekalibrierung vorhanden sind. Die Standards können so in den Strahlengang des Messkopfes geschwenkt werden, dass das gesamte von der Beleuchtungsquelle ausgehende Messlicht zur Rekalibrierung verwendet wird.
Die DE 10 2018 103 509 B3 zeigt ein Verfahren zur
probenrichtigen Messung mit einem mobilen
Inhaltsstoffanalysesystem, welches ein Gehäuse mit Fenster, eine Schnittstelle für eine externe Referenzeinheit, eine Anzeige- und Bedieneinheit, eine Lichtquelle, ein optisches Spektrometer, eine Kamera, eine interne Referenzeinheit und eine elektronische Steuereinheit aufweist. Bei diesem
Verfahren erfolgt eine Plausibilitätsprüfung eines gewählten Kalibrationsproduktes , wobei eine fehlerhafte Auswahl
signalisiert und eine erneute Auswahl eines alternativen
Kalibrationsproduktes initiiert wird. Während einer Messwertaufnahme werden die Temperatur und die relative
Luftfeuchte am Messort und im Gehäuseinneren erfasst und überwacht, wobei unzulässige Abweichungen von durch das
Kalibrationsprodukt vorgegebenen Temperaturwerten und
relativen Luftfeuchten mit der Anzeige- und Bedieneinheit signalisiert werden.
Der angeführte Stand der Technik zeigt u. a. die Anwendung der Spektroskopie als Inline- und Atline-Messtechnik für
landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel. Mithilfe der NIR-Spektroskopie können Feuchtigkeitswerte und Inhaltsstoffe der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Lebensmittel bestimmt werden. Die entsprechenden Messgeräte können stationär oder mobil ausgebildet sein. Da es sich bei der NIR-Spektroskopie um ein optisches Messverfahren handelt, hängt die Genauigkeit der Messung wesentlich von einer Schnittstelle zu einer Probe, d. h. von einem optischen Messfenster ab. Das Messfenster kann während einer Nutzung verschmutzen oder verkratzen. Auch kann das Messfenster beim Einsatz in einem landwirtschaftlichen Gerät durch Materialfluss abgearbeitet werden, sodass es ausgetauscht werden muss. Somit kommt es zu Veränderungen der Leistungsfähigkeit der Messungen, sodass es einer zyklischen Rekalibrierung unter Nutzung einer externen Referenz bedarf, wodurch ein erhöhter Aufwand erforderlich ist.
Die US 2008/0290279 Al zeigt ein Verfahren zur Normierung eines IR-Spektrometers . Das Verfahren basiert darauf, dass Spektrallinien der im Spektrometer natürlich vorkommenden Luft genutzt werden. Beispielsweise wird die Absorptionsbande von CO2 bei 2.350 cnT 1 genutzt. Eine Abweichung der gemessenen Wellenlänge der Absorptionsbande zum Referenzwert wird
bestimmt, um das Spektrometer zu kalibrieren. In der EP 2 092 296 Bl ist ein Verfahren für optische
spektroskopische Messungen beschrieben, bei welchem ein
Messkopf mit einer Beleuchtungsquelle, einer Sammeloptik und einer internen Referenz verwendet wird. Die interne Referenz wird durch die Beleuchtungsquelle beleuchtet und durch die Sammeloptik angesehen.
Die US 6,249,343 Bl zeigt einen Wellenlängenstandard, welcher Absorptionslinien von Gas, beispielsweise von Wasserdampf im Bereich von 1,3 pm nutzt. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ausgehend vom
Stand der Technik darin, ein Spektrometersystem prüfen und ggf. rekalibrieren zu können, ohne hierfür einen externen Wellenlängenstandard oder eine Linienlampe zu benötigen.
Die genannte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß dem beigefügten Anspruch 1 sowie durch ein Spektrometersystem gemäß dem beigefügten nebengeordneten Anspruch 15.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Prüfen eines
Spektrometersystems. Bei dem Spektrometersystem handelt es sich bevorzugt um ein optisches Messsystem zur
Inhaltsstoffermittlung auf spektroskopischer Basis. Es dient bevorzugt zur Inhaltsstoffermittlung von landwirtschaftlichen Produkten oder Lebensmitteln. Das Spektrometersystem ist bevorzugt auf einer landwirtschaftlichen Maschine, wie beispielsweise einem Feldhäcksler, angeordnet und zur
laufenden Prüfung eines landwirtschaftlichen Produktes ausgebildet. Das Spektrometersystem erlaubt bevorzugt eine Messung im UV-Bereich, im visuellen Bereich und/oder im NIR- Bereich. Das Spektrometersystem ist bevorzugt als ein Polychromator ausgebildet. Das Spektrometersystem ist
bevorzugt für eine Reflexionsmessung ausgebildet.
Das Spektrometersystem umfasst ein mit einem Fenster
versehenes Gehäuse. Das Fenster bildet ein Messfenster des Spektrometersystems. In dem Gehäuse sind eine
Beleuchtungsquelle, ein Spektrometer und mindestens ein
Standard zur internen Rekalibrierung angeordnet. Die
Beleuchtungsquelle ist bevorzugt durch einen breitbandigen thermischen Strahler gebildet. Die Beleuchtungsquelle ist bevorzugt durch einen Infrarot-Strahler, durch eine
Halogenlampe oder durch eine LED-basierte Lichtquelle
gebildet .
Bei dem mindestens einen Standard handelt es sich um eine körperliche Referenz zum Rekalibrieren des
Spektrometersystems. Bei dem mindestens einen Standard handelt es sich insbesondere um einen Wellenlängenstandard, welcher ein Referenzspektrum aufweist. Der mindestens eine Standard ist bevorzugt weiterhin als ein Intensitätsstandard
ausgebildet. Der Standard ist bevorzugt als ein Weiß-Standard ausgebildet, sodass er eine Weiß-Referenz bildet. Im Gehäuse sind bevorzugt zwei der Standards zur internen Rekalibrierung angeordnet. Dabei handelt es sich bevorzugt um einen Weiß- Standard und um einen Schwarz-Standard. Die Standards sind bevorzugt wahlweise in einen vom Spektrometer zum Fenster verlaufenden Strahlengang mechanisch einschwenkbar. Der jeweilige Standard wird dann von der Beleuchtungsquelle mit Licht beleuchtet, welches der Standard zum Spektrometer reflektiert .
Das Spektrometersystem umfasst bevorzugt eine Steuer- und Messsigalverarbeitungseinheit in Form einer Recheneinheit. Die Steuer- und Messsigalverarbeitungseinheit weist bevorzugt eine grafische Benutzeroberfläche auf, beispielsweise in Form eines Touchscreens. Auch weist die Steuer- und
Messsigalverarbeitungseinheit bevorzugt Datenschnittstellen auf, welche bevorzugt drahtlos ausgebildet sind.
Das Spektrometersystem wird mit externen Standards bzw.
externen Referenzen kalibriert. Dieses Kalibrieren erfolgt beispielsweise bei einer Werksabnahme. Erfindungsgemäß wird nach der Kalibrierung des Spektrometersystems ein
Referenzspektrum mit dem Spektrometer unter Nutzung des im Gehäuse angeordneten Standards aufgenommen. Hierzu wird der Standard mit der Beleuchtungsquelle beleuchtet, und das vom Standard reflektierte Licht wird mit dem Spektrometer
aufgenommen. Das Referenzspektrum wird bevorzugt unmittelbar nach der Kalibrierung des Spektrometersystems aufgenommen, sodass von einer sehr hohen Genauigkeit des Referenzspektrums ausgegangen werden kann.
Im Gehäuse ist ein Füllgas vorhanden, welches
Absorptionsbanden aufweist. Da der Strahlengang des Lichtes von der Beleuchtungsquelle und des vom Standard reflektierten Lichtes durch das Füllgas verläuft, sind die spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases im Referenzspektrum erkennbar. Erfindungsgemäß werden die spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases im Referenzspektrum detektiert und erkannt. Es wird jeweils mindestens eine die jeweilige erkannte spezifische Absorptionsbande charakterisierende Wellenlänge gemessen, sodass Messwerte für die Wellenlängen der erkannten
spezifischen Absorptionsbanden erhalten werden.
Zur Prüfung und ggf. für eine interne Rekalibrierung wird ein Prüfspektrum mit dem Spektrometer unter Nutzung des Standards aufgenommen. Dies erfolgt insbesondere dann, wenn mit dem Spektrometersystem zahlreiche Proben vermessen wurden und/oder eine relevante Zeitdauer nach dem Kalibrieren mit den externen Standards bzw. Referenzen vergangen ist. Das PrüfSpektrum wird in gleicher Weise wie das Referenzspektrum aufgenommen.
Erfindungsgemäß werden die spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases im PrüfSpektrum detektiert und erkannt. Es wird jeweils mindestens eine die jeweilige erkannte spezifische Absorptionsbande charakterisierende Wellenlänge gemessen, sodass Messwerte für die Wellenlängen der erkannten
spezifischen Absorptionsbanden erhalten werden.
In einem weiteren Schritt des Verfahrens wird geprüft, ob die Messwerte der Wellenlängen der im Prüfspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases um nicht mehr als ein vorbestimmtes Maß von den Messwerten der Wellenlängen der im Referenzspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases abweichen. Durch das vorbestimmte Maß ist definiert, ab wann die Ungenauigkeit der Messung mit dem
Spektrometersystem so groß ist, dass eine geforderte
Genauigkeit des Spektrometersystems nicht mehr erreicht wird. Weichen die Messwerte der Wellenlängen der im Prüfspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases um nicht mehr als das vorbestimmte Maß von den Messwerten der Wellenlängen der im Referenzspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases ab, so ist die Prüfung des Spektrometersystems positiv. Anderenfalls ist die Prüfung negativ .
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass es eine schnelle und aufwandsarme Prüfung des Spektrometersystems erlaubt, ohne dass hierfür externe Referenzen oder Standards erforderlich sind. Stattdessen dienen der intern vorhandene Standard und die spezifischen Absorptionsbanden des grundsätzlich vorhandenen Füllgases als Referenz .
Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung umfasst das Füllgas gelöstes Wasser in Form von Wasserdampf, sodass das Wasser eine Luftfeuchte bildet. Diese Voraussetzung ist in der Praxis ohnehin in nahezu allen Anwendungen gegeben. Die
Luftfeuchte weist in einem Bereich von 0°C bis 70°C eine
Sättigung auf, welche bevorzugt mindestens 10 % beträgt, was einen geringen Wert darstellt und dennoch für die Erkennung der Absorptionsbanden ausreichend ist. Entsprechend werden die spezifischen Absorptionsbanden des Wasserdampfes in dem
Referenzspektrum und in dem PrüfSpektrum erkannt. Bevorzugt wird mindestens eine im Wellenlängenbereich zwischen 1.300 nm und 2.050 nm liegende spezifische Absorptionsbande des
Wasserdampfes in dem Referenzspektrum und in dem Prüfspektrum erkannt. Bevorzugt werden mehrere im Wellenlängenbereich zwischen 1.300 nm und 2.050 nm liegende spezifische
Absorptionsbanden des Wasserdampfes in dem Referenzspektrum und in dem PrüfSpektrum erkannt. Bei dem Füllgas kann sich aber auch um ein anderes Gas bzw. um ein Schutzgas handeln, oder die spezifischen Absorptionsbanden können durch andere Komponenten des Füllgases bewirkt werden.
Der im Gehäuse angeordnete Standard ist bevorzugt in einen vom Spektrometer zum Fenster verlaufenden Strahlengang
einschwenkbar. Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird der Standard zur Aufnahme des Referenzspektrums und zur Aufnahme des PrüfSpektrums jeweils in diesen Strahlengang eingeschwenkt, was bevorzugt durch einen Aktuator erfolgt, sodass dieser Vorgang automatisiert erfolgen kann. Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung werden die Messwerte der Wellenlängen der im Prüfspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases und die Messwerte der Wellenlängen der im Referenzspektrum erkannten
spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases durch eine
3-Punkt-Interpolation bestimmt. Das PrüfSpektrum und das Referenzspektrum werden mit einer Auflösung im
Wellenlängenbereich verarbeitet, welche bevorzugt höchstens 0,1 nm beträgt, was bevorzugt durch eine Verarbeitung des PrüfSpektrums und des Referenzspektrums in einem Subpixel- Bereich erfolgt. Hierdurch kann eine Genauigkeit des
Spektrometersystems geprüft werden, welche ±1 nm beträgt. Dies ist beispielsweise von Vorteil, wenn das Spektrometersystem als ein Prozessspektrometersystem auf einer
landwirtschaftlichen Maschine, wie einem Feldhäcksler, ausgebildet ist, wo das Spektrometersystem großen Schock- und Vibrationsbelastungen über einen langen Zeitraum ausgesetzt ist .
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst bevorzugt weitere
Schritte, welche während des bestimmungsgemäßen Betriebes des Spektrometersystems, d. h. während des Ausmessens einer Probe durchgeführt werden und dazu dienen, dem Nutzer des
Spektrometersystems die Verlässlichkeit von Messwerten
mitzuteilen. In einem Schritt wird zunächst ein Spektrum einer Probe mit dem Spektrometer aufgenommen. Hierzu wird die Probe mit der Beleuchtungsquelle beleuchtet, und das von der Probe reflektierte Licht wird mit dem Spektrometer aufgenommen. Es werden spezifische Absorptionsbanden der Probe und ggf.
weitere spektrale Charakteristika im aufgenommenen Spektrum erkannt. In einem weiteren Schritt wird jeweils eine die jeweilige erkannte spezifische Absorptionsbande
charakterisierende Wellenlänge gemessen, wodurch Messwerte der Probe erhalten werden. Es wird eine Meldung ausgegeben, dass die Messwerte der Probe eine Ungenauigkeit aufweisen, wenn die Messwerte der Wellenlängen der im Prüfspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases um mehr als das vorbestimmte Maß von den Messwerten der Wellenlängen der im Referenzspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases abweichen. Diese Meldung wird bevorzugt als eine Markierung der Messwerte in einer numerischen oder graphischen Anzeige der Messwerte ausgegeben. Die Meldung stellt bevorzugt eine Warnmeldung dar; insbesondere für den Fall, dass die Messwerte eine verringerte Genauigkeit aufweisen, aber noch verwendbar sind. Bevorzugt wird eine weitere Meldung
ausgegeben, wenn die Messwerte der Wellenlängen der im
Prüfspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases um mehr als ein weiteres vorbestimmtes Maß von den Messwerten der Wellenlängen der im Referenzspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases abweichen. Diese weitere Meldung stellt bevorzugt eine Eingriffsmeldung dar, durch welche bevorzugt eine interne Rekalibrierung gefordert oder ausgelöst wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist bevorzugt weiterhin zum internen Rekalibrieren des Spektrometersystems ausgebildet, wofür es weitere Schritte umfasst. Es erfolgt zunächst ein Vergleichen der Messwerte der Wellenlängen der im Prüfspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases mit den Messwerten der Wellenlängen der im Referenzspektrum erkannten spezifischen Absorptionsbanden des Füllgases. Ausgehend von diesem Vergleich wird eine Korrekturvorschrift bestimmt. Diese Korrekturvorschrift ist dazu geeignet, Messwerte des
Spektrometers zu korrigieren, damit diese eine hohe
Genauigkeit aufweisen. Die Korrekturvorschrift ist bevorzugt durch eine Korrekturfunktion oder durch einen Korrekturfaktor gebildet. Die Korrekturvorschrift wird zum Verarbeiten von Messwerten, welche mit dem Spektrometer aufgenommen werden, angewendet. Das interne Rekalibrieren des Spektrometersystems kann auf Veranlassung durch einen Nutzer und/oder dann
erfolgen, wenn die Messwerte der Wellenlängen der im
Prüfspektrum erkannten Absorptionsbanden des Füllgases um mehr als ein weiteres vorbestimmtes Maß von den Messwerten der Wellenlängen der im Referenzspektrum erkannten
Absorptionsbanden des Füllgases abweichen. Das erfindungsgemäße Spektrometersystem umfasst ein mit einem Fenster versehenes Gehäuse. In dem Gehäuse sind eine
Beleuchtungsquelle, ein Spektrometer und mindestens ein
Standard zur internen Rekalibrierung angeordnet. Das
Spektrometersystem umfasst weiterhin eine Steuer- und
Messsigalverarbeitungseinheit, welche zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens konfiguriert ist. Die Steuer- und Messsigalverarbeitungseinheit ist bevorzugt zur Ausführung einer der beschriebenen bevorzugen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens konfiguriert. Im Übrigen weist das erfindungsgemäße Spektrometersystem bevorzugt auch
Merkmale auf, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren angegeben sind.