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Title:
STABILZERS FOR SILICATE PAINTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/194270
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a silicate coating containing (A) at least one compound of the formula (I), where R represents H, C1-C4-alkyl, CH2CH2OH, or CH2CH(CH3)OH, (B) at least one silicate binder, (C) if appropriate, one or more polymer binders, (D) if appropriate, further additives usual for the production of silica coatings, and (E) water.

Inventors:
KUPFER RAINER (DE)
PITARCH LOPEZ JESUS (DE)
SÖFFING CHRISTOPH (DE)
RÜGER JÖRG (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/059115
Publication Date:
November 16, 2017
Filing Date:
April 18, 2017
Export Citation:
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Assignee:
CLARIANT INT LTD (CH)
International Classes:
C09D7/48; C09D7/63
Domestic Patent References:
WO1994018277A11994-08-18
WO2000073237A12000-12-07
Foreign References:
DE102014017368A12015-05-28
KR100862502B12008-10-08
US20050084466A12005-04-21
EP1222234A12002-07-17
EP1431354A12004-06-23
DE102006045853A12008-04-03
EP0614881A11994-09-14
US5449770A1995-09-12
US2016962A1935-10-08
EP1676831A12006-07-05
Other References:
S. WEBER, FARBE UND LACKE, vol. 5, 2007, pages 173 - 174
Attorney, Agent or Firm:
MIKULECKY, Klaus (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Dispersion enthaltend

(A) mindestens eine Verbindung der Formel (I)

worin R1 für H, Ci-C4-Alkyl, CH2CH2OH oder CH2CH(CH3)OH steht,

(B) mindestens einem Silikatbindemittel, und

(E) Wasser.

2. Dispersion nach Anspruch 1 , die darüber hinaus als Komponente (C) ein oder mehrere polymere Bindemittel enthält.

3. Dispersion nach Anspruch 1 und/oder 2, die darüber hinaus als

Komponente (D) einen oder mehrere der Bestandteile ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Pigment, Dispergiermittel, Entschäumer, Koaleszenzsmittel, Rheologie-Additiv, Biozid, Netzmittel und Alkali enthält.

4. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, wobei R1 H, Methyl oder CH2CH2OH ist.

5. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, wobei R1 H oder Methyl ist.

6. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, bei der die Konzentration der Verbindung der Formel (I) 0,01 bis 10 Gew.-% beträgt.

7. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, bei der die Konzentration der Verbindung der Formel (I) 0,02 bis 5 % beträgt.

8. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, die eine quartäre Ammonium-Verbindung enthält.

9. Dispersion nach Anspruch 8, worin die quartäre Ammonium-Verbindung aus Verbindungen der Formeln (II a) und (II b) ausgewählt ist

worin

R3, R4, R5und R8 unabhängig voneinander für Ci-C6-Alkyl;

R2 für Ci-C2-Alkyl, CH2CH2OH oder CH2CH(CH3)OH;

R6 und R7 unabhängig voneinander für H oder Ci-C4-Alkyl;

n, x und y unabhängig voneinander für eine Zahl zwischen 1 und 10, und

X für ein Anion, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus

Halogenide, Nitrite, Nitrate, Carbonate, Phosphate,

Phosphonate, Hydroxyde, Sulfate oder Sulfonate

stehen.

10. Dispersion nach Anspruch 9, worin die Verbindungen der Formel (I) und (II) im Verhältnis 0,5:1 bis 1 :0,5 eingesetzt werden. 11. Dispersion nach Anspruch 9, worin die Verbindungen der Formel (I) und (II) im Verhältnis 0,75:1 bis 1 :0,75 eingesetzt werden.

12. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 1 1 , enthaltend ein Weiß- oder Buntpigment in einer Menge von 10 bis 70 Gew.-%

13. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, enthaltend Netz- oder Dispergiermittel in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-%

14. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, enthaltend Entschäumer in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%

15. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, enthaltend Biozide in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-% 16. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, enthaltend Koaleszenzmittel in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%.

17. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, enthaltend Rheologie-Additive in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%. 8. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, enthaltend polymeres Bindemittel in einer Menge von 0,01 bis 70 Gew.-%.

19. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, enthaltend polymeres Bindemittel in einer Menge von 0,5 bis 50 Gew.-%.

20. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, enthaltend Alkali in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-%.

21. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 20, worin 0,1 bis 40 Gew.-% des Bestandteils (B) enthalten sind. 22. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 20, worin 0,5 bis 25 Gew.-% des Bestandteils (B) enthalten sind.

23. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 22, worin 1 bis 80 Gew.-% Wasser enthalten sind.

24. Dispersion nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 23, worin die Verbindung der Formel (I) von Glucose abgeleitet ist.

Verwendung mindestens einer Verbindung der Formel (I)

worin R1 H, Ci-C4-Alkyl, CH2CH2OH oder CH2CH(CH3)OH bedeuten, als

Stabilisator für silikatische Beschichtungen, die mindestens ein Silikatbindemittel und Wasser enthalten.

26. Verwendung nach Anspruch 25, worin die Verbindung der Formel (I) mit mindestens einer quartären Ammonium-Verbindung kombiniert wird. 27. Verwendung nach Anspruch 26, worin die quartäre Ammonium-Verbindung der Formel (II a) und/oder (II b) entspricht R2

1 +

-N- X (II a)

R4-

worin

R3, R4, R5 und R8 unabhängig voneinander für d-Ce-Alkyl;

R2 für Ci-C2-Alkyl, CH2CH2OH oder CH2CH(CH3)OH;

R6 und R7 unabhängig voneinander für H oder Ci-C4-Alkyl;

n, x und y unabhängig voneinander für eine Zahl zwischen 1 und 10, und

X für ein Anion, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus

Halogenide, Nitrite, Nitrate, Carbonate, Phosphate,

Phosphonate, Hydroxyde, Sulfate oder Sulfonate

stehen.

28. Verwendung nach Anspruch 27, worin die Verbindungen der Formel (I) und (II) im Verhältnis 0,5:1 bis 1 :0,5 eingesetzt werden.

29. Verwendung nach Anspruch 27, worin die Verbindungen der Formel (I) und (II) im Verhältnis 0,75:1 bis 1 :0,75 eingesetzt werden.

30. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 25 bis 29, worin die silikatischen Beschichtungen zusätzlich mindestens ein polymeres Bindemittel enthalten.

Description:
Stabilisatoren für Silikatfarben

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Stabilisatoren für Silikat- und

Dispersionssilikat-Farben, die die Thixotropie und Viskosität der Farben

reduzieren,

Silikat- und Dispersionssilikat-Farben, die gemäß DIN 18363 bis zu 5 Gew.-% organischen Anteil enthalten dürfen, wie auch Organo-Silikat-Farben mit

> 5 Gew.-% organischem Anteil erfreuen sich zunehmenden Interesses, da sie auf Grund ihres hohen pH-Werts keine bzw. wenig Biozide benötigen. Nach dem Stand der Technik werden in wässrigen Silikat- und Dispersionssilikat-Farben Stabilisatoren eingesetzt, die das frühzeitige Verkieseln des Wasserglases im Gebinde verhindern, so dass die Beschichtung während der Lagerung nicht vergelt und applizierbar bleibt.

WO 9418277 beschreibt pyrogene Kieselsäure, dessen Oberfläche mit Tensiden modifiziert ist und als Rheologie-Additive und Verdicker eingesetzt werden kann. Insbesondere eignen sich dazu tertiäre und quaternäre Alkylamine einschließlich deren Alkoxylaten und Dimeren als Tenside.

WO 0073237 und EP 1222234 beschreiben beide eine silikatische Beschichtung, die quartäres bis-Hydroxy-Ammonium-Salz als Stabilisator verwendet.

EP 1431354 lehrt tertiäre Diamine als Stabilisatoren für Wasserglassysteme.

DE 102006045853 lehrt Zusammensetzungen von silikathaltigen Formulierungen bestehend aus stickstoffhaltigen Verbindungen und Alkylsilikonaten, die eine verbesserte Viskositätsstabilisierung aufweisen. S. Weber (Farbe und Lacke, 2007, Vol. 5, S.173-174) lehrt, dass technisch bewährte Stabilisatoren für Silikat- und Organosilikat-Farben auf quartären

Ammoniumverbindungen und Aminderivaten basieren. Insbesondere stellt S. Weber heraus, dass eine Kombination zweier Stabilisatoren zu einer reduzierten Verdickung während der Lagerung führt.

EP 0614881 , US 5449770 und US 2016962 beschreiben Methoden zur

Herstellung von Glukaminen ausgehend von Glukose.

EP 1676831 beschreibt allgemein die Herstellung von tertiären Dialkylglukaminen wie Diethylglukamin und deren Verwendung als Tensid in wässrigen Anstrichen, ohne jedoch ein konkretes Beispiel anzuführen.

Die nach dem Stand der Technik beschriebenen silikatischen Beschichtungen weisen in der Praxis eine hohe Thixotropie auf, die die Handhabung für den Verbraucher erschwert, da die Beschichtung wie Pudding erscheint. Daher müssen Silikat- und Dispersionssilikat-Farben vor der Verwendung stark aufgerührt werden, um die Thixotropie zu zerstören und diese fließfähig zu bekommen, um die Farbe gleichmäßig auftragen zu können und einen besseren Verlauf zu generieren. Darüber hinaus zeigen silikatische Beschichtungen üblicherweise eine starke Neigung während der Lagerung zu verdicken, welche an Hand der Lösungen nach dem Stand der Technik nur teilweise gelöst wurde.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher, Stabilisatoren für Silikat- und Dispersionssilikat-Farben aufzufinden, die die Viskosität und Thixotropie reduzieren, um den Umgang und die Applizierbarkeit von Silikat- und

Dispersionssilikat-Farben zu verbessern, sowie deren Lagerstabilität zu

verbessern.

Überraschenderweise wurde gefunden, dass dies mit Aminen auf Basis des nachwachsenden Rohstoffes Glukose möglich ist. Gegenstand der Erfindung ist daher eine silikatische Beschichtung enthaltend

(A) mindestens einer Verbindung der Formel (I) worin R 1 für H, Ci-C4-Alkyl, CH2CH2OH oder CH 2 CH(CH 3 )OH steht, (B) mindestens einem Silikatbindemittel,

(C) gegebenenfalls einem oder mehreren polymeren Bindemittel,

(D) gegebenenfalls weitere zur Herstellung silikatischer Beschichtungen übliche

Zusatzstoffe und und

(E) Wasser.

Verbindung (I) ist ein Polyhydroxy-Amin wobei R 1 H, Ci-C4-Alkyl, CH2CH2OH oder CH 2 CH(CH3)OH sein kann. Vorzugsweise ist R 1 H, Methyl oder CH2CH2OH.

Die Polyhydroxy-Einheit ist eine Hexose, vorzugsweise das Epimer Glukose.

Das Verfahren zur Herstellung der Alkylglukamine der Formel (I) ist dem

Fachmann hinlänglich bekannt. Sie erfolgt für Verbindungen mit R = C1- bis C 4 -Alkyl beispielsweise gemäß der in EP 1676831 angegebenen Methode durch reduktive Alkylierung von N-Alkylpolyhydroxylaminen mit Aldehyden oder Ketonen in Gegenwart von Wasserstoff und eines Übergangsmetallkatalysators.

Hydroxyethyl- und Hydroxypropyl-N-Methyl-glukamin kann durch Reaktion von N-Methylglukamin mit Ethylenoxid bzw. Propylenoxid in wässriger Lösung hergestellt werden. Die Verbindungen der Formel (I) können als Reinsubstanzen oder als wässrige Lösungen eingesetzt werden. Da die tertiären Amine, wie Dimethylglukamin, Hydroxyethyl- und Hydroxypropyl-N-Methyl-glukamin wenig anfällig für die Bildung von Nitrosaminen sind, sind diese für die

erfindungsgemäßen silikatischen Beschichtungen zu bevorzugen.

Das Silikatbindemittel, Komponente (B), sind vorzugsweise gefällte Alkalislikate, Wasserglase oder Kieselsole.

Polymere Bindemittel, Komponente (C), sind vorzugsweise Homo- oder

Copolymere olefinisch ungesättigter Monomere. Bevorzugte olefinisch

ungesättigte Monomere sind beispielsweise

Vinylmonomere, wie Carbonsäureester des Vinylalkohols, beispielsweise Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylether der Isononansäure oder der

Isodecansäure, die auch als C9 und Cio-Versaticsäuren bezeichnet werden, Arylsubstituierte Olefine, wie Styrol und Stilben,

- olefinisch ungesättigte Carbonsäureester, wie Methylacrylat, Ethylacrylat, Propylacrylat, n-Butylacrylat, i-Butylacrylat, Pentylacrylat, Hexylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Tridecyacrylat, Stearylacrylat, Hydroxyethylacrylat, Hydroxypropylacrylat sowie die entsprechenden Methacrylsäureester, olefinisch ungesättigte Dicarbonsäureester, wie Dimethylmaleinat,

Diethylmaleinat, Dipropylmaleinat, Dibutylmaleinat, Dipentylmaleinat,

Dihexylmaleinat und Di-2-ethylhexylmaleinat,

olefinisch ungesättigte Carbonsäuren und Dicarbonsäuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure und Fumarsäure und ihre

Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze,

- olefinisch ungesättigte Sulfonsäuren und Phosphonsäuren und ihre Alkali- und Ammoniumsalze, wie Vinylsulfonsäure, Vinylphosphonsäure,

Acrylamidomethylpropansulfonsäure und ihre Alkali- und Ammonium-, Alkylammonium- und Hydroxyalkylammoniumsalze, Allylsulfonsäure und ihre Alkali- und Ammoniumsalze, Acryloyloxethylphosphonsäure und ihre Ammonium- und Alkalisalze sowie die entsprechenden

Methacrylsäurederivate,

olefinisch ungesättigte Amine, Ammoniumsalze, Nitrile und Amide, wie Dimethylaminoethylacrylat, Acryloyloxethyltrimethylammoniumhalide, Acrylnitril, Acrylamid, Methacrylamid, N-Methylacrylamid, N-Ethylacrylamid, N-Propylacrylamid, N-Methylolacrylamid sowie die entsprechenden

Methacrylsäurederivate und Vinylmethylacetamid. Übliche Zusatzstoffe, Komponente (D), können sein: Pigmente, wobei mit dem Begriff„Pigmente" sowohl Pigmente, als auch Füllstoffe im weiteren Sinne gemeint sind, und Hilfsstoffe. Hilfsstoffe können unter anderem Netz- und

Dispergiermittel, Entschäumer, Biozide, Koaleszensmittel, Alkali sowie Rheologie- Additive sein.

Geeignete Pigmente sind feinteilige, organische oder anorganische Weiß- oder Buntpigmente oder ein Gemisch verschiedener solcher Pigmente.

Als beispielhafte Auswahl besonders bevorzugter organischer Pigmente sind dabei Rußpigmente, wie z. B. Gas- oder Furnaceruße; Monoazo- und

Disazopigmente, insbesondere die Color Index Pigmente Pigment Yellow 1 , Pigment Yellow 3, Pigment Yellow 12, Pigment Yellow 13, Pigment Yellow 14, Pigment Yellow 16, Pigment Yellow17, Pigment Yellow 73, Pigment Yellow 74, Pigment Yellow 81 , Pigment Yellow 83, Pigment Yellow 87, Pigment Yellow 97, Pigment Yellow 111 , Pigment Yellow 126, Pigment Yellow 127, Pigment

Yellow 128, Pigment Yellow 155, Pigment Yellow 174, Pigment Yellow 176, Pigment Yellow 191 , Pigment Yellow 213, Pigment Yellow 214, Pigment Red 38, Pigment Red 144, Pigment Red 214, Pigment Red 242, Pigment Red 262,

Pigment Red 266, Pigment Red 269, Pigment Red 274, Pigment Orange 13, Pigment Orange 34 oder Pigment Brown 41 ; ß-Naphthol- und Naphthol AS

Pigmente, insbesondere die Colour Index Pigmente Pigment Red 2, Pigment Red 3, Pigment Red 4, Pigment Red 5, Pigment Red 9, Pigment Red 12, Pigment Red 14, Pigment Red 53:1 , Pigment Red 112, Pigment Red 146, Pigment

Red 147, Pigment Red 170, Pigment Red 184, Pigment Red 187, Pigment

Red 188, Pigment Red 210, Pigment Red 247, Pigment Red 253, Pigment

Red 254, Pigment Red 256, Pigment Orange 5, Pigment Orange 38 oder Pigment Brown 1 ; verlackte Azo- und Metallkomplexpigmente, insbesondere die Colour Index Pigmente Pigment Red 48:2, Pigment Red 48:3, Pigment Red 48:4, Pigment Red 57:1 , Pigment Red257, Pigment Orange 68 oder Pigment Orange 70;

Benzimidazolinpigmente, insbesondere die Colour Index Pigmente Pigment Yellow 120, Pigment Yellow 151 , Pigment Yellow 154, Pigment Yellow 175, Pigment Yellow 180, Pigment Yellow 181 , Pigment Yellow 194, Pigment Red 175, Pigment Red 176, Pigment Red 185, Pigment Red 208, Pigment Violet 32, Pigment Orange 36, Pigment Orange 62, Pigment Orange 72 oder Pigment Brown 25; Isoindolinon- und Isoindolinpigmente, insbesondere die Colour Index Pigmente Pigment Yellow 139 oder Pigment Yellow 173; Phthalocyaninpigmente, insbesondere die Colour Index Pigmente Pigment Blue 15, Pigment Blue 15:1 , Pigment Blue 15:2, Pigment Blue 15:3, Pigment Blue 15:4, Pigment Blue 15:6, Pigment Blue 16, Pigment Green 7 oder Pigment Green 36; Anthanthron-, Anthrachinon-, Chinacridon-, Dioxazin-, Indanthron-, Perylen-, Perinon- und Thioindigopigmente, insbesondere die Colour Index Pigmente Pigment

Yellow 196, Pigment Red 122, Pigment Red 149, Pigment Red 168, Pigment Red 177, Pigment Red 179, Pigment Red 181 , Pigment Red 207, Pigment Red 209, Pigment Red 263, Pigment Blue 60, Pigment Violet 19, Pigment

Violet 23 oder Pigment Orange 43; Triarylcarboniumpigmente, insbesondere die Colour Index Pigmente Pigment Red 169, Pigment Blue 56 oder Pigment Blue 61 zu nennen.

Geeignete anorganische Pigmente sind beispielsweise Titandioxide, Zinksulfide, Zinkoxide, Eisenoxide, Magnetite, Manganeisenoxide, Chromoxide, Ultramarin, Nickel- oder Chromantimontitanoxide, Mangantitanrutile, Cobaltoxide, Mischoxide des Cobalts und Aluminiums, Rutilmischphasenpigmente, Sulfide der seltenen Erden, Spinelle des Cobalts mit Nickel und Zink, Spinelle basierend auf Eisen und Chrom mit Kupfer Zink sowie Mangan, Bismutvanadate sowie Verschnittpigmente, insbesondere werden die Color Index Pigmente Pigment Yellow 184, Pigment Yellow 53, Pigment Yellow 42, Pigment Yellow Brown 24, Pigment Red 101 , Pigment Blue 28, Pigment Blue 36, Pigment Green 50, Pigment Green 17, Pigment Black 11 , Pigment Black 33 sowie Pigment White 6 verwendet; auch als Füllstoffe bezeichnete Calciumcarbonate wie natürlich vorkommende Kreide und gefälltes Calciumcarbonat, Dolomit, natürliches Siliciumdioxid (Quarzmehl), pyrogene und gefällte Kieselsäuren, Kieselgur, Aluminiumoxide, Aluminiumhydroxide, Talkum, Kaolin, Glimmer (Kalium-Aluminium-Silikat-Hydrat), Bariumsulfate wie natürlich vorkommendes Schwerspate und gefälltes Blanc Fix. Bevorzugt werden auch häufig Mischungen anorganischer Pigmente verwendet. Mischungen von organischen mit anorganischen Pigmenten werden ebenfalls häufig verwendet.

Geeignete Netz- und Dispergiermittel sind vorzugsweise Polyacrylatsalze, Acrylat- und MAS-Copolymere, Alkylphenolethoxylate und Alkylphenolethoxylat- Ersatzstoffe, wie Guerbet-Derivate, Fettsäuer- und Fettalkoholderivate,

insbesondere deren Alkoxylate, sowie EO/PO-Homo- und Blockcopolymere und Polysiloxanether.

Geeignete Entschäumer sind vorzugsweise Mineralölentschäumer und deren Emulsionen, Siliconölentschäumer und Siliconölemulsionen, Polyalkylenglykole, Polyalkylenglykolfettsäureester, Fettsäuren, höherwertige Alkohole,

Phosphorsäureester, hydrophob modifizierte Silika, Aluminiumtristearat,

Polyethylenwachse und Amidwachse.

Geeignete Biozide zur Verhinderung der unkontrollierten Vermehrung von

Bakterien, Algen und Pilzen sind Formaldehyd, Formaldehyd abspaltende

Verbindungen, Methylisothiazolinon, Chlormethylisothiazolinon,

Benzisothiazolinon, Bronopol, Dibromodicyanonbutan und

silberchloridbeschichtetes Titandioxid. Geeignete Koaleszensmittel sind Ester und Ketone wie Benzoate und Butyrate, sowie Etheralkohole und Glykole. Insbesondere 2,2,4-Trimethyl-pentan-1 ,3-diol- mono-iso-butyrat, Butylglykol, Butyldiglykol, Butyldipropylenglykol,

Propylenglykolbutylether und Dipropylenglykolbutylether sind als Koaleszensmittel zu nennen.

Geeignete Alkalien sind Metallhydroxyde ein-, zwei- oder dreiwertiger Metallionen. Bevorzugte Alkalien sind Natronlauge oder Kalilauge sowie deren wässrige Lösungen. Geeignete Rheologieadditive als Mittel zur Regulierung der Viskosität sind z. B. Stärke- und Cellulosederivate und hydrophobmodifizierte ethoxylierte Urethane (HEUR)-Verdicker, alkaliquellbare Acrylatverdicker, hydrophob modifizierte Acrylatverdicker, Xanthane, Schichtsilikate, Polymere der

Acrylamidomethylpropansulfonsäure oder pyrogene Kieselsäure.

Eine Übersicht über gängige Hilfsstoffe geben Wernfried Heilen et al. in„Additive für wässrige Lacksysteme", erschienen bei Vincentz Network, 2009.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen silikatische Beschichtung benutztes Wasser, Komponente (E), wird vorzugsweise in Form von destilliertem oder entsalztem Wasser eingesetzt. Auch Trinkwasser (Leitungswasser) und/oder Wasser natürlichen Ursprungs kann eingesetzt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Komponente (A) in einer Menge von 0,01 bis 0 Gew-%, insbesondere 0,02 bis 5,0 Gew-% in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Komponente (B) in einer Menge von 0,1 bis 40 Gew-%, insbesondere 0,5 bis 25 Gew-% in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung enthalten.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Komponente (C) in einer Menge von 0,1 bis 70 Gew-%, insbesondere 0,5 bis 50 Gew-% in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung enthalten.

Enthält die erfindungsgemäße Zusammensetzung ein oder mehrere Bestandteile, die unter Komponente (D) zu subsumieren sind, so gelten folgende bevorzugte Mengen solcher Bestandteile:

Weiß- oder Buntpigment in einer Menge von 10 bis 70 Gew.-% Netz- oder Dispergiermittel in einer Menge von 0,01 bis 0 Gew.-% Entschäumer in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-% - Biozide in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%

Koaleszenzm ittel in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%. Rheologie-Additive in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%.

Alkalien in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-%.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Komponente (E) in einer Menge von 1 bis 80 Gew.-%, insbesondere ad 100 Gew-% in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung enthalten.

Angaben in Gewichtsprozenten beziehen sich auf das Gesamtgewicht der Beschichtungszusammensetzung.

In einer weiteren bevorzugten Form wird Komponente (A), Verbindung der Formel (I) mit einer quartären Ammonium-Verbindung kombiniert. In einer bevorzugten Form handelt es sich bei der quartären Ammonium-Verbindung um eine Verbindung der Formel (II a) oder (II b),

worin

R 3 , R 4 , R 5 und R 8 unabhängig voneinander für Ci-C6-Alkyl;

R 2 für Ci-C2-Alkyl, CH2CH2OH oder CH 2 CH(CH 3 )OH;

R 6 und R 7 für H oder Ci-C4-Alkyl; und

n, x und y unabhängig voneinander für eine Zahl zwischen 1 und 10 stehen.

X ist ein Anion ausgewählt aus der Gruppe den Halogenide,

Nitritde, Nitrate, Carbonate, Phosphate, Phosphonate,

Hydroxyde, Sulfate oder Sulfonate.

In einer besonders bevorzugten Form werden die Verbindungen der Formeln (I) und (II) im Verhältnis 0,5:1 bis 1 :0,5 eingesetzt. In einer besonders bevorzugten Form liegt das Verhältnis der Verbindungen der Formeln (I) und (II) zwischen 0,75:1 bis 1 :0,75.

Die erfindungsmäßigen silikatische Beschichtungen eignen sich zur Herstellung von Beschichtungen aller Arten. Besonders eignen sich die erfindungsmäßigen silikatische Beschichtungen zur Herstellung von Silikat-, Dispersionssilikat- und Organo-Silikat-Farben und Putze für innen und außen, sowie Form-, Kleb- und Spachtelmassen. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der Verbindung der Formel (I) als Stabilisator für Silikat-, Dispersionssilikat- und Organo-Silikat-Farben und Putze für innen und außen, sowie Form-, Kleb- und Spachtelmassen.

Beispiele

Prozentangaben in dieser Beschreibung sind Gewichtsprozente bezogen auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung, sofern nichts anderes angegeben ist.

In einer Vergleichsreihe wurden die stickstoffhaltigen Verbindungen der Tabelle 1 in silikatischen Beschichtungen hinsichtlich Ihrer Auswirkungen auf die Rheologie und untersucht. Die Viskosität und Vsikositätsänderung über die Lagerzeit zeigen das Maß der Verdickung. Die Fließgrenze und die Thixotropie-Fläche zeigen die Kraft, die benötigt wird, um die silikatische Beschichtung fließfähig zu bekommen, um die Farbe gleichmäßig auftragen zu können. Die Änderung über die Lagerzeit zeigt, wie schnell sich die Thixotropie wieder aufbaut und so den gleichmäßigen Verlauf verhindert. Die rheologischen Messungen wurden am Rheometer HAAKE MARS III (Thermo Scientific) durchgeführt. Eine Lösemittelfalle gefüllt mit Wasser und

Probenraumabdeckung wurden bei jeder Messung verwendet.

Die Viskosität wurde mit einer Kegel-Platte Messgeometrie (1° 60 mm) bei 20 °C gemessen. Eine Rotationsrampe mit Scherratenvorgabe zwischen 1 und 200 s _1 wurde gemessen und der Wert der Viskosität bei einer Scherrate von 60 s _1 abgelesen.

Die Ermittlung der Thixotropie erfolgte über die Auswertung der Hysteresefläche zwischen Rotationsaufwärts- und abwärtsrampen mit Scherratenvorgabe zwischen 0,1 und 1000 s ~1 . Die Messungen wurde mit einer Kegel-Platte

Messgeometrie (1 ° 60 mm) bei 23 °C durchgeführt. Vor der Fließgrenzenbestimmung wurde die Probe auf die Messplatte aufgetragen, 5 Minuten bei 0,1 s _1 geschert und 5 Minuten ruhen gelassen (Strukturerholungsphase). Anschließend wurde eine Rotationsrampe mit Schubspannungsvorgabe zwischen 0,01 und 80 Pa durchgeführt. Die Ermittlung der Fließgrenze erfolgte nach der Tangentenmethode in einer doppelt- logarithmischer Darstellung der Messkurve. Die Messungen wurden mit einer Platte-Platte Geometrie (35 mm - Spalt 1 mm) bei 23 °C durchgeführt.

Verwendete Stabilisatoren

Tabelle 2: Zusammensetzung der Silikat-Farben in Gew.-%

Pos. Rohstoff Funktion Gew.-%

1 Wasser Lösemittel 24,5

2 Tylose H 30.000 P2 Cellulose-Verdicker 0,4

3 Sapetin D27 Netzmittel 0,2

4 DispersogenSPS Stabilisator (Quartäre 1

Ammonium-Verbindung)

5 Agitan E 256 Entschäumer 0,15

6 Tiona 595 Weißpigment 10

7 Finntalc M30SL Füllstoff 5

8 Omyacarb 2 GU Füllstoff 10 9 Omyacarb 5 GU Füllstoff 16

10 Omyacarb extra GU Füllstoff 3,7

11 Wasser Lösemittel 1

12 Mowilith LDM 6119 Bindemittel 9

13 Wasser Lösemittel 1

14 Silres BS 1306 Silikon Öl 0,65

15 Betolin K28 Alkali 16

16 Stabilisator gemäß Tabelle Stabilisator 0,2

1

17 Wasser Lösemittel 0,2

18 Agitan E 256 Entschäumer 0,15

19 Wasser Lösemittel 0,85

Total 100

Eine Silikat-Farbe war entsprechend der Tabelle 2 zusammengesetzt. Dazu wurden die Komponenten 1 - 5 bei Raumtemperatur durch sukzessive Zugabe bei 00 bis 300 U/min mit Hilfe eines Dissolvers der Firma Getzmann mit

Sägezahnrührer homogenisiert. Anschließend wurden die Komponenten 6-10 bei hoher Scherrate (1000 - 1300 U/min) dispergiert. Abschließend werden die

Komponenten 11 bis 19 bei 1300 U/min sukzessive zugegeben und

homogenisiert. Die Eigenschaften der Silikatfarbe gemäß Tabelle 2, wenn Sie mit einem

Stabilisator gemäß Tabelle 1 additiviert war, zeigt Tabelle 3. Tabelle 3: Beispiele 1 (V) bis 3 in Silikat Farbe

Tabelle 3, Beispiel 1 (V) zeigt eine höhere Viskosität und einen stärkeren Viskositätsanstieg gegenüber der Erfindung (Beispiele 2 & 3). Die geringere Thixotropie-Fläche und Fließgrenze der Beispiele 2 und 3 weist einen leichteren Umgang der Silikatfarben auf.

Tabelle 4: Zusammensetzung der Organosilikat-Farben in Gew.-%

Pos. Rohstoff Funktion Gew.-%

1 Wasser Lösemittel 20

2 Tafigel PUR 40 PU-Verdicker 0,3

3 Tylose MH 6000 YG8 Cellulose-Verdicker 0,08

4 Lopon 890 Netzmittel 0,3

5 Dispersogen SPS Stabilisator (Quartäre 0,16

Ammonium-Verbindung)

6 Agitan E 256 Entschäumer 0,4

7 Wükonil HB 3000 Wachs 2

8 Tiona 595 Weißpigment 17,5

9 Finntalc M30SL Füllstoff 5

10 Omyacarb 2 GU Füllstoff 8,5

11 Omyacarb 5 GU Füllstoff 6,5

12 Omyacarb extra GU Füllstoff 12

13 Wasser Lösemittel 1

14 Mowilith LD 1828 Bindemittel 17

15 Wasser Lösemittel 1

16 Tafigel PUR 44 PU-Verdicker 0,5

17 Kalilauge (10 %-ig) Alkali 1

18 Betolin K28 Wasserglas 3,5

19 Stabilisator gemäß Tabelle 1 Stabilisator 0,2

20 Wasser Lösemittel 0,2 21 Agitan E 256 Entschäumer 0,15

22 Wasser Lösemittel 1 ,67

Total 100

Eine Organosilikat-Farbe war entsprechend der Tabelle 4 zusammengesetzt. Dazu wurden die Komponenten 1 - 7 bei Raumtemperatur durch sukzessive Zugabe bei 100 bis 300 U/min mit Hilfe eines Dissolvers der Firma Getzmann mit Sägezahnrührer homogenisiert. Anschließend wurden die Komponenten 8-13 bei hoher Scherrate (1000 - 1300 U/min) dispergiert. Abschließend werden die Komponenten 14 bis 22 bei 1300 U/min sukzessive zugegeben und

homogenisiert. Die Eigenschaften der Organosilikatfarbe gemäß Tabelle 4, wenn Sie mit einem Stabilisator gemäß Tabelle 1 additiviert war, zeigt Tabelle 5.

Tabelle 5: Beispiele 4 (V) bis 6 in Organosilikat-Farbe

Beispiel 4 (V) 5 6

Stabilisator Ν,Ν,Ν',Ν'- N- N,N- tetrahydroxyalkyl- Methylglukami Dimethylglukami α-ω-alkylamin n n

Viskosität nach 1441 mPas 838 mPas 832 mPas 24 h Lagerung bei

Raumtemperatur

Viskosität nach 2855 mPas 1567 mPas 1463 mPas

28 Tagen Lagerung bei

Raumtemperatur pH-Wert 11 11 11 Fließgrenze nach 5 Pa 1 Pa 4 Pa

24 h Lagerung bei

Raumtemperatur

Fließgrenze nach 9 Pa 5 Pa 6 Pa

28 Tagen Lagerung bei

Raumtemperatur

Thixotropy-Fläche nach 36 kPa/s 33 kPas/s 28 kPas/s 7 Tagen Lagerung bei

Raumtemperatur

Thixotropy-Fläche nach 57 kPa/s 48 kPa/s 42 kPa/s 28 Tagen Lagerung bei

Raumtemperatur

Tabelle 5, Beispiel 4 (V) zeigt eine höhere Viskosität und einen stärkeren Viskositätsanstieg gegenüber der Erfindung (Beispiele 5 & 6). Die geringere Thixotropie-Fläche und Fließgrenze der Beispiele 5 und 6 weist einen leichteren Umgang der Organosilikat-Farben auf.