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Title:
STENT TO BE SET INSIDE A BODY VESSEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/019952
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention pertains to a stent to be set inside a body vessel, having a flexible support structure imbedded in a hollow-cylindrical casing made of a plastic that has limited elasticity, at least at body temperature. The support structure consists of two zigzag-shaped wires that run parallel to the longitudinal axis of the casing, mutually offset at the perimeter of the casing. Each wire (1) has at least three segments (2, 3, 4), of which the middle segment (3) forms an acute angle ('alpha', 'beta') with each of the two adjoining segments (2, 4). If radial pressure from without is applied to the stent at point B, then point B moves downward in the focal plane in a circular movement as angulation point C moves upward in a countermovement. As a result the two movements counterbalance each other. The stent remains stable over its entire length X.

Inventors:
FREITAG LUTZ
Application Number:
PCT/DE1995/001849
Publication Date:
July 04, 1996
Filing Date:
December 19, 1995
Export Citation:
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Assignee:
RUESCH WILLY AG (DE)
International Classes:
A61F2/04; A61F2/07; A61F2/86; A61F2/89; A61L27/00; A61L31/02; A61L31/06; A61F2/00; (IPC1-7): A61F2/04; A61L27/00
Foreign References:
EP0472731A11992-03-04
EP0621015A11994-10-26
US5330500A1994-07-19
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Claims:
1. Platzhalter (Stent) zum Anordnen in einer Körper¬ röhre, der ein in einen hohlzylindrischen Mantel (24, 28, 37) aus mindestens bei Körpertemperatur begrenzt elastischem Kunststoff eingebettetes flexibles Stütz¬ gerüst (25) aufweist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Stützgerüεt (25) aus min¬ destens zwei jeweils zickzackför ig geformten, sich parallel zur Längsachse (L) des Mantels (24, 28, 37) erstreckenden und umfangsseitig des Mantels (24, 28, 0 37) zueinander versetzten Drähten gebildet ist, wobei jeαer Draht (1, 5, 1218, 26, 29, 31, 36, 42, 51 mαestens drei Schenkel (24, 66, 1922, 3234, 41, 42, 44, 45) aufweist, von denen der mittlere Schenkel (3, 7, 20, 21, 23) mit den beiden angrenzenden Schen 5 kein (2, 4, 6, 8, 32, 34) jeweils einen spitzen Win¬ kel (α, ß, γ' , γ' ' , ')' , ' ' , μ, τ) einschließt.
2. Platzhalter nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der spitze Winkel c {(i ßt " ' ι "," ' rτ) kleiner als 45 ist. ^' Z.
3. Platzhalter nach Anspruch 1, d a d u r c g e k e n n z e i c h n e t, daß der spitze Winkel (<)' , d ' ' , μ) größer oder gleich 45c und kleiner oder o gleich 90 ist.
4. Platzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, 3 d a d u r c h g e e n n z e i c h n e , daf zwei um nqsseitig des Kanteis (24, 26, 37) einander De nacnoarte Drähte (2 , 29, 31 i verzahnungsartig mein anαerαreif en .
5. Platzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die benachbarten Schenkel (6, 7, 8) über gerundete Län¬ genabschnitte (9, 10, 11, 27, 30) miteinander verbun den sind.
6. Platzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß am Mantel (37) über den Umfang (38) verteilt Vorsprünge (39) vorgesehen sind.
7. Platzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß jeder Vorsprung (39) durch zwei Schenkel (41, 42) miteinan¬ der verbindende, über den Umfang (38) vorstehende Längenabschnitte (40) gebildet ist.
8. Platzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Drähte (1, 5, 1218, 26, 29, 31, 36, 43, 51) aus Me¬ tall gebildet sind.
9. Platzhalter nach einem der Ansprüche . bis 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Drähte (1, 5, 1218, 26, 29, 31, 36, 43, 51) aus Stahl und der Mantel (24, 28, 37) aus einem Elasto¬ mer, insbesondere Silikon, bestehen.
10. Platzhalter nach einem der Ansprüche 2 bis 8, d a d u r c g e k e n n z e i c h n e t, daß die Drähte (1, 5, 1216, 26, 29, 31, 36, 43, 52) aus ei¬ nem MemoryMetali, insbesondere Nitinol, und der Man¬ tel (24, 28, 37) aus einem Elastomer, insbesondere Latex, bestehen.
11. Platzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Mantel (24, 28, 37) aus einem MemoryElastomer be¬ steht.
12. Platzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Drähte (1, 5, 1218, 26, 29, 31, 36, 43, 51) aus ei¬ nem MemoryMetall, insbesondere Nitinol, und der Man¬ tel (24, 28, 37) aus einem MemoryElastomer, insbe sondere auf Polyurethanbasis, bestehen.
13. Platzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Drähte (1, 5, 1218, 26, 29, 31, 36, 43, 51) aus Kunststoff bestehen.
14. Platzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Drähte (1, 5, 1218, 26, 29, 31, 36, 43, 51) aus Kunststoff und der Mantel (24, 28, 37) aus einem Me¬ moryElastomer bestehen.
15. Platzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 14, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Drähte (43, 51) Sollbiegestellen (46, 47, 52, 53) aufweisen.
Description:
Platzhalter zum Anordnen in einer Körperröhre

Die Erfindung betrifft einen Platzhalter , (Stent) zum An¬ ordnen in einer Körperröhre gemäß den Merkmalen im Ober¬ begriff des Anspruchs 1.

Derartige Platzhalter werden bei der Behandlung von Ste¬ nosen eingesetzt. Eine Stenose ist eine angeborene oder erworbene Verengung in einer Körperröhre. Sie kann Hohl¬ organe, wie beispielsweise Luftröhre, Speiseröhre, Magen und Darm, oder Blutgefäße betreffen und als Folge von Krankheitsprozessen durch Geschwulstbildungen, Entzündun¬ gen mit bindegewebigen Wucherungen, oder schrumpfenden Narben, durch Thrombosen oder arteriosklerotische Pro¬ zesse sowie auch durch Verätzungen hervorgerufen werden. Bei entsprechender Ausprägung bewirkt eine Stenose in der betroffenen Körperröhre eine Stauung oder sogar den Ver¬ schluß derselben.

Es ist bekannt, zum Aufweiten bzw. Offenhalten von Steno¬ sen, sei es in Blutgefäßen oder in anderen Hohlorganen, sogenannte Stents zu legen. Die Stents halten als innere Stütze das Gefäß offen und fungieren damit als Platzhal- ter.

Platzhalter (Stents) zum Offenhalten von Stenosen sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt. Es gibt sie aus Metall und/oder Kunststoffmaterial . Meist bestehen sie aus einem Geflecht von Metalldrähten, welche durch ihre Eigenspannung selbst expandieren. Es gibt aber auch sol¬ che Platzhalter, die erst an ihrem Einsatzort mittels ei¬ ner geeigneten Vorrichtung, beispielsweise einem Ballon¬ katheter, in ihre aufgeweitete Stellung expandiert werden müssen.

Durch die DE-OS 42 19 949 oder die DE-OS 43 01 181 gehö¬ ren auch Platzhalter aus sogenannten Memory-Metall zum Stand der Technik. Diese Platzhalter haben bei einer tie¬ fen Temperatur einen geringen radialen Durchmesser . In diesem Zustand werden sie in der Stenose plaziert. Sie weiten sich dann beim Überschreiten einer Grenztempera¬ tur, welche unter Körpertemperatur liegt, radial auf, so daß sie auf diese Weise eine Stenose offenhalten können.

Darüber hinaus ist es durch die EP 05 87 197 und auch die DE-OS 41 02 550 bekannt, die stützenden Metallsegmente in einen geschlossenen Mantel aus gewebekompatiblen Grund¬ stoffen, beispielsweise Silikon, einzubetten, um so ein Durchwachsen der Platzhalter durch Gewebezellen zu ver¬ hindern.

Die vorgenannten Ausführungsformen verbindet jedoch der Nachteil, daß sich die Platzhalter, wenn radialer Druc auf sie ausgeübt wird, wie beispielsweise durch das Zusammendrücken vor dem Einsetzen, in axialer Richtung

verlängern und dementsprechend beim Aufweiten wieder ver¬ kürzen.

Dieser Umstand muß insbesondere bei der Planung der Be¬ handlung einer Stenose berücksichtigt- werden, da der Platzhalter sehr genau angepaßt sein muß. Eine nachträg¬ liche Anpassung bzw. Korrektur der Länge im Körper ist nicht möglich.

Auch bei natürlichen Belastungen des Platzhalters, wie beispielsweise bei einem Hustenvorgang, ist eine Längen- Veränderung zu beobachten. Dies kann zu Problemen führen, weil es so zu Relativbewegungen zwischen dem Platzhalter und der Wand der Körperröhre in die der Platzhalter pla¬ ziert ist, kommen kann. Als Folge treten Reizungen der Röhrenwand oder des umliegenden Gewebes auf. Weiterhin kann die Relativbewegung auch zum Verrutschen des Platz¬ halters führen.

Aus der US-PS 50 64 435 ist zwar ein selbstexpandierender Platzhalter bekannt, der eine stabile axiale Länge gewährleisten soll. Dieser ist jedoch in seinem Aufbau vergleichsweise kompliziert. Er ist daher sowohl bei sei¬ ner Fertigung als auch in seiner Anwendung aufwendig. Darüber hinaus besteht bei dieser Form die Gefahr, daß das Maschengitter von Gewebezellen durchwachsen wird, was zu einem erneuten teilweisen oder vollständigen Verschluß des Gefäßes führen kann.

Insgesamt gibt es eine Reihe von Platzhaltern, die die an sie gestellten Anforderungen je nach Anwendungsfall un¬ terschiedlich erfüllen. Es besteht trotzdem das Bedürfnis die Platzhalter weiter zu entwickeln und zu verbessern. Insbesondere wird der Aufbau des Geflechts aus Metall¬ drähten, welche das Stützgerüst eines Platzhalters

bilden, als zu kompliziert und damit nachteilig angese¬ hen.

Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, einen Platzhalter mit einem einfachen Aufbau zu schaffen, bei dem insbesondere auch die Gefahr des Durchwachsens vermieden wird und der eine schonende Platzierung in der Körperröhre gewährleistet.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmalen.

Kernpunkt der Erfindung bildet die Maßnahme das Stützge¬ rüst des Platzhalters aus zick-zack-för ig geformten Drähten zu bilden. Jeder Draht weist mindestens drei Schenkel auf, wobei der mittlere Schenkel mit den beiden angrenzenden Schenkeln jeweils einen spitzen Winkel ein¬ schließt.

Die einzelnen Drähte des Stützgerüsts haben damit eine tannenbaumartige Konfiguration. Ein Schenkel geht unter Einschluß eines spitzen Winkels in einen gegenläufigen Schenkel über. An diesen Schenkel schließt sich dann eoenfallε unter einem spitzen Winkel der nächste Schenkel an.

Das aus mehreren versetzt zueinander angeordneten Drähten gebildete Stützgerüst ist in einen Mantel eingebettet, der aus einem bei Körpertemperatur elastischen Kunststoff besteht. Der Mantel verhindert, daß das Stützgerüst von Gewebezellen durchwachsen wird.

In seiner einfachsten Form kann ein ganzer Draht somit aus lediglich drei Schenkeln bestehen. Dadurch, daß der mittlere Schenkel mit den beiden angrenzenden Schenkeln

jeweils einen spitzen Winkel einschließt, kann der mitt¬ lere Schenkel kürzer sein als die beiden angrenzenden äußeren Schenkel.

Eine vorteilhafte Ausführungsform des •erfindungsgemäßen Grundgedankens wird in den Merkmalen des Anspruchs 2 ge¬ sehen. Danach sind die Schenkel eines Drahts so aus¬ gelegt, daß jeweils zwei Schenkel einen Winkel ein¬ schließen, der kleiner als 45° ist.

Durch diese geometrische Form der Drähte ist eine Längen- Stabilität des Platzhalters gewährleistet. Selbst wenn der Platzhalter zusammengedrückt wird, ändert sich seine Länge nicht. Dies ist insbesondere bei der Planung αer Behandlung einer Stenose von Bedeutung, da jetzt der Platzhalter exakt auf seine erforderliche Länge abge- stimmt werden kann.

Wird auf einen solchen Platzhalter radial von außen Druck ausgeübt, so bewegt sich der zwischen zwei Schenkeln lie¬ gende Knickpunkt in einer drehförmigen Bewegung nach in¬ nen. Gleichzeitig bewegt sich jedoch das innenliegende Ende des Schenkels mit seinem Knickpunkt in einer gegen¬ läufiger. Bewegung nach außen. Dadurch heben sich die Be¬ wegungen gegenseitig auf. Der Platzhalter bleibt in sei¬ ner Gesamtlänge stabil.

Auch wenn auf einen Draht, senkrecht zur Längsachse der Schenkel, Druck ausgeübt wird, bleibt der Platzhalter in seiner Länge stabil . In diesem Fall biegt sich der Draht zur Mitte hin durch. Die jeweils benachbarten Drähte wür¬ den sich dann relativ von einander entfernen. Dies wird jedoch durch die Einbettung des Stützgerüstes im elasti- sehen Mantel verhindert.

Wenn eine Längenstabilität des Platzhalters nicht nötig oder nicht gewollt ist, kann der Platzhalter auch gemäß den Merkmalen des Anspruchs 3 so ausgebildet sein, daß der Winkel zwischen jeweils zwei Schenkeln größer oder gleich 45° und kleiner oder gleich 90° ist.

Ein solcher Platzhalter weist eine u fangseitige gleich¬ mäßige Rückstellkraft auf. Er ist unkompliziert in seinem Aufbau und läßt sich dementsprechend einfach fertigen. Auch hinsichtlich der Konfektionierung, die auf die je- weilige Stenose abgestimmt sein muß, bringt der Platzhal¬ ter Vorteile mit sich, da man den Platzhalter einfach auf die er orderliche Länge zurechtschneiden kann.

Die umfangseitige Rückstellkraft des Platzhalters wird durch die Merkmale des Anspruchs 4 unterstützt. Danach greifen zwei u fangseitig des Mantels einander benach¬ barte Drähte verzahnungsartig ineinander. Das bedeutet, daß die jeweils von zwei Schenkeln eines Drahtes gebilde¬ ten Spitzen sich einander um ein bestimmtes Maß überlap¬ pen, und zwar in der Weise, daß die Spitzen eines Drahtes in die Ausbuchtungen des benachbarten Drahtes eingreifen. Die Drähte berühren sich jedoch nicht. Auf diese Weise wird ein effektives Zusammenwirken des Stützgerüstes mit dem Mantel gewährleistet. Wird auf den Platzhalter Druck ausgeübt, entfernen sich die Schenkel relativ zueinander, wodurch im Mantel eine Zugspannung entsteht, die die Rückstellung bewerkstelligt. Damit wird die Zugkraft im Mantel in eine Druckkraft transformiert. Diese steht der von außen einwirkenden Druckkraft entgegen und erzeugt somit eine Reaktionskraf in den Drähten.

Den Merkmalen des Anspruchs 5 entsprechend sind die je¬ weils benachbarten Schenkel über gerundete Längenab¬ schnitte miteinander verbunden. Damit werden spitze Kan¬ ten vermieden, die u. U. zu Beschädigungen des Mantels

führen könnten. Darüber hinaus läßt sich ein Draht dann durch Biegen über gerundete Formwerkzeuge auf einfache Weise herstellen.

Mit den Merkmalen des Anspruchs 6 wird ein Verrutschen des Platzhalters in der Körperröhre vermieden. Hierzu sind am Mantel über den Umfang verteilt Vorsprünge vorge¬ sehen. Diese können gleichmäßig oder unregelmäßig ange¬ ordnet sein.

Obwohl es grundsätzlich denkbar ist, die Vorsprünge auf unterschiedlichste Weise zu erzeugen - beispielsweise durch Noppen, Haken oder Spitzen - wird eine günstige Ausbildung der Vorsprünge in den Merkmalen des Anspruchs 7 gesehen. Auf diese Weise werden über den Umfang des Platzhalters verteilt radiale Widerlager gebildet, die die ortsstabile Lage des Platzhalters gewährleisten.

Die Widerlager können dadurch erzeugt werden, daß jeweils zwei benachbarte Schenkel nicht planparallel zum Außenum¬ fang des Platzhalters verlaufen, sondern hierzu relativ nach außen gekippt oder tordiert sind. Folglich erhält der Platzhalter eine nicht glatte, mit Vorsprüngen verse¬ hene Oberfläche. Diese Konfiguration ist insgesamt scho¬ nender für die betroffenen Organ- bzw. Gefäßwände und auch die Schleimhäute, als eine zirkuläre Verankerung. Die Oberfläche weist dann eine unregelmäßige geriffelte Struktur auf. Damit wird ein Abschnüren oder Abdrücken von Blutgefäßen auf dem Umfang des Platzhalters vermie¬ den. Folglich ist eine bessere Blutversorgung in den außenliegenden Blutgefäßen gewährleistet.

Die Widerlagerstruktur des Drahtes kann auf seiner σe- samten Länge vorgesehenen sein. Denkbar ist es aber auch, die Vorsprünge nur jeweils an einigen Schenkeln auszubil¬ den.

Eine andere Möglichkeit einen Platzhalter mit Vorsprüngen zu schaffen ist gegeben, wenn man die Drähte des Stützge¬ rüstes endseitig über den Mantel vorstehen läßt und/oder noch umformt. So können Vorsprünge in Form von endseiti- gen Krallen gebildet werden.

Nach dem Merkmal des Anspruchs 8 sind die Drähte aus Me¬ tall. Hier kann jedes Metall zum Einsatz kommen, das den Anforderungen aus medizinischer Sicht genügt.

Es ist denkbar, daß die Drähte aus Stahl bestehen und der Mantel aus einem Elastomer, wie dies Anspruch 9 vorsieht. Es muß sich um rostfreien Stahl handeln. Dieser ist preisgünstig und auch einfach in seiner Verarbeitung. Durch die dem Stahl innewohnende Eigenspannung wird der selbstexpandierende Effekt des Platzhalters gefördert. Als Material für den Mantel kommt bevorzugt Silikon zum Einsatz. Es können aber auch andere Synthese-Kautschuk¬ arten Verwendung finden, die die medizinischen Anforde¬ rungen, insbesondere hinsichtlich der Gewebeverträglich¬ keit und der Allergenfreiheit aufweisen. Durch die Aus- wähl des Elastomers ist es möglich die u fangseitigen Rückstellkräfte des Platzhalters mehr oder weniger stark einzustellen.

Für das Einsetzen des Platzhalters ist ein entsprechendes Werkzeug nötig. Das Werkzeug hält den Platzhalter beim Einführvorgang zusammen. Zum Plazieren wird der Platzhal¬ ter von dem Werkzeug freigegeben und expandiert in seine aufgeweitete Stellung allein durch die dem Material inne¬ wohnende Eigenspannung.

Die Drähte können aber auch aus einem Memory-Metall sein, wie dies Anspruch 10 vorsieht. Hierbei handelt es sich um eine Form-Gedächtnis-Legierung. Solche Legierungen werden

meist aus einer Kombination der beiden Metalle Nickel und Titan gebildet (Nitinol).

Dieses Material hat bei einer tiefen Temperatur eine kom¬ primierte Struktur. Es dehnt sich jedoch bei Uberschrei- ten einer Grenztemperatur aus. Die jeweils gewünschten Grenzbedinungen können durch eine entsprechende Wahl der Legierungskomponenten eingestellt werden.

Als Material für den Mantel kommt ein Elastomer zum Ein¬ satz mit einer geringen Zugkraft, wie dies beispielsweise Latex ist. Der Mantel muß die Expansion der Memory- Metall-Drähte zulassen und nach der Expansion eine solche Elastizität gewährleisten, daß ein Kollabieren, d. h. ein in sich zusammenfallen der Gesamtstruktur, verhindert wird. Das Elastomer bewerkstelligt folglich die ausrei- chende Stabilisierung der Drähte.

Auch für diese Kombination ist ein Einführwerkzeug not¬ wendig.

Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht n dem Merkmal des Anspruchs 11. Danach besteht der Man- tel aus einem Memory-Elastomer. Dies ist ein temperatu¬ rabhängiges Elastomer (Shape Memory Polyurethan), welches in kaltem Zustand hart und klein ist. Folglich kann der Platzhalter problemlos eingeführt werden. Erst bei Kör¬ pertemperatur bzw. geringfügig unterhalb kommt es dann zur Expansion des Platzhalters.

Insbesondere die Kombination eines Memory-Elastomers als Mantel mit Drähten aus einem Memory-Metall, wie dies An¬ spruch 12 vorsieht, wird als besonders vorteilhaft ange¬ sehen. Die Drähte aus Memory-Metall bzw. Nitinol sind bei Raumtemperatur weich. Ein Shape Memory Polyurethan ist αagegen hart. Durch die Kombination ergibt sich ein Röhr-

- lo ¬

chen, welches bei Raumtemperatur dünn und hart ist. Bei Körpertemperatur wird das Shape Memory Polyurethan weich und flexibel, während sich das Stützgerüεt aus Nitinol entfaltet. Es entsteht dann ein dicker, harter, aber ela- stischer Platzhalter.

Ein Einführwerkzeug ist für einen solchen Platzhalter nicht erforderlich, weil der Platzhalter im kalten Zu¬ stand hart und klein ist. Er kann folglich problemlos eingeführt werden. Hierzu trägt auch bei, daß Nitinol im kalten Zustand verformbar, d. h. plastisch weich, ist.

Die Herstellung des Platzhalters erfolgt in der Weise, daß das Memory-Metall in einem Zustand, in dem es noch weich und formbar ist, mit dem Memory-Elastomer zusammen¬ gebracht wird, wenn dieses schon weich ist. Das Stützge- rüst wird demnach in einem engen, kleinen Zustand in das Elastomer eingegossen. Der Herstellvorgang wird in einem Temperaturbereich durchgeführt, bei dem die beiden Mate¬ rialien ihren Kσrperzustand noch nicht gewechselt haben.

Grundsätzlich ist es auch vorstellbar, daß die das Stütz- gerüst bildenden Drähte gemäß Anspruch 13 aus Kunststoff bestehen. Hierzu stehen geeignete Kunststoffe zur Verfü¬ gung, die die gewünschte Stabilität und Rückstellkraft für den Platzhalter gewährleisten.

Die Drähte aus Kunststoff können ebenfalls in einen Man- tel eingebettet sein, der aus einem Memory-Elastomer be¬ steht (Anspruch 14) .

Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform wird in dem Merkmal des Anspruchs 15 gesehen. Hiernach weisen die Drähte Sollbiegestellen auf. Auch auf diese Weise kann ein Platzhalter bereitgestellt werden, der sich durch seine Länqenstabilität auszeichnet. Wird beispielsweise

eine äußere Kraft senkrecht auf die von zwei Schenkeln gebildete Spitze aufgebracht, führt dies zu einer Durch¬ biegung der Schenkel. Die jeweils anderen Enden eines Schenkels bleiben jedoch in ihrer Lage ortsstabil, d. h. sie werden in axialer Richtung des Platzhalters gesehen, nicht verschoben. Der Platzhalter bleibt damit in seiner Gesamtlänge konstant. Die Rückstellung der Schenkel er¬ folgt durch die federnden Eigenschaften des Drahtes, wel¬ che durch die elastischen Eigenschaften des Mantels un¬ terstützt werden. Die erfindungsgemäßen Sollbiegestellen können beispielsweise dadurch erzeugt werden, daß in den Drähten an geeigneten Stellen Verdünnungen oder Einker¬ bunger. vorgesehen sind. Es ist aber auch möglich, die Sollbiegestellen durch die Kombination zweier oder mehre¬ rer unterschiedlicher Materialien in den Drähten zu er¬ zeugen.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnun¬ gen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 in der Seitenansicht einen Draht mit drei Schenkeln und der Darstellung von Bewegungsabläufen;

Figur 2 einen erfindungsgemäßen Draht mit abge¬ rundeten Knickpunkten;

Figur 3a-g s ieben unterschiedl iche Aus führungs for¬ men von Drähten ;

Figur 4 einen Platzhalter in einer dreidimensio¬ nalen Darstellung;

Fiαur 5a einen abgewickelten Ausschnitt aus einem Platzhalter;

Figur 5b den abgewickelten Ausschnitt einer wei¬ teren Alternative eines Platzhalters;

Figur 6 in der Seitenansicht einen vertikalen

Längsschnitt durch den Mantel eines Platzhalters;

Figur 7 einen Ausschnitt eines Platzhalters im horizontalen Querschnitt;

Figur 8a zwei Schenkel eines Drahtes mit Soll- Biegestellen;

Figur 8b die Darstellung der Figur 8a in einer gebogenen Position

Figur 9 einen Ausschnitt aus einem Draht, der aus zwei unterschiedlichen Materialien hergestellt ist.

In der Figur 1 sind drei Schenkel 2, 3, 4 eines Drahtes 1 veranschaulicht. Der mittlere Schenkel 3 schließt mit den beiden angrenzenden Schenkeln 2 und 4 jeweils spitze Win¬ kel , ß von 35 c ein.

Die End- bzw. Knickpunkte zwischen den Schenkeln sind mit den Buchstaben A bis D gekennzeichnet.

Wird radial von außen auf den Knickpunkt B Druck ausgeübt und werden die Endpunkte A und L als fixiert angesehen, so bewegt sich der Knickpunkt B i einer drehförmigen Be¬ wegung (mit PF1 gekennzeichnet) m der Bildebene nach un- ten und innen. Gleichzeitig bewegt sich der innenliegende Knickpunkt C in einer gegenläu igen Bewegung (mir PF2 gekennzeichnet) nach außen bzw. oben. Durch die sich überlaαernden Bewegungen heben sich diese gegenseitig

auf. Die Gesamtlänge X vom Draht 1 bleibt folglich kon¬ stant. Die Endpunkte A und D können sich radial in der Richtung PF3 und PF4 bewegen, ohne eine axiale Verlage¬ rung zu erfahren.

Bei der Belastung des Drahtes 1 mit einer Kraft, die senkrecht in die Bildebene gerichtet ist, würde sich der Draht 1 senkrecht zu seiner Längsachse durchbiegen.

Infolge der vorbeschriebenen Zusammenhänge kann eine Län¬ genstabilität eines Platzhalters gewährleistet werden. Ein Platzhalter dessen Stützgerüst aus den zick-zack-för- mig geformten Drähten (entsprechend der Konfiguration von Figur 1) aufgebaut ist, bleibt in seiner Gesamtlänge sta¬ bil, auch wenn er zusammengedrückt wird.

Die Figur 2 zeigt einen Ausschnitt aus einem Draht 5, dessen Schenkel 6, 7, 8 über gerundete Längenabschnitte 9, 10, 11 miteinander verbunden sind.

In den Figuren 3a bis 3g sind verschiedene Konfiguratio¬ nen von Drähten 12 bis 18 dargestellt. Allen Drähten 12 bis 18 gemeinsam ist, ist daß die Schenkel jeweils spitze Winkel einschließen.

Hierbei sind die Winkel γ ' , ■ • ' ' der Drähte 12, 13, 14 und 17 jeweils kleiner als 45 ' - . Die Winkel < ) ' , < '>' ' der Drähte 15 und 16 sind dagegen größer als 45°.

Die Figur 3g zeigt einer. Draht 18 mit Schenkeln 19-22, bei dem die Winkel u zwischen den Schenkeln 19 und 20 bzw. 21 und 22 jeweils größer als 45 r , der Winkel τ zwi¬ schen den Schenkein 20 und 21 hingegen kleiner als 45 c ist .

Aus der Figur 4 ist ein Platzhalter 23 mit einem hohlzy- lindrischen Mantel 24 ersichtlich. In den Mantel 24 ist ein Stützgerüst 25 eingebettet. Das Stützgerüst 25 wird von den Drähten 26 gebildet, welche sich parallel zur Längsachse L des Mantels 24 erstrecken und jeweils zuein¬ ander versetzt sind.

Der Mantel 24 besteht aus einem Elastomer. Hierbei kommt bevorzugt ein Memory-Elastomer zur Anwendung. Die Drähte 26 sind aus Metall, wobei hier in vorteilhafter Weise ein Memory-Metall zum Einsatz kommt.

Die einzelnen Drähte 26 greifen mit ihren gerundeten Län¬ genabschnitten 27 verzahnungsartig ineinander. Das bedeu¬ tet, die Längenabschnitte 27 überlappen sich in Bildebene gesehen um das Maß R.

In der Figur 5a ist ein Ausschnitt aus einem Platzhalter dargestellt, bei dem im Mantel 28 Drähte 29 mit gerunde¬ ten Längenabschnitten 30 eingebettet sind. Auch die Drähte 29 greifen verzahnungsartig ineinander.

Eine Verzahnung ist auch bei der Konfiguration gemäß Fi- g ur 5b realisiert. Bei den hier eingesetzten Drähten 31 gehen jedoch die einzelnen Schenkel 32, 33, 34 mit spit¬ zen Kanten 35 ineinander über.

Die Figuren 6 und 7 zeigen einen Draht 36, der im Mantel 37 über dessen Umfang 38 verteilt Vorsprünge 39 ausformt. Die Biegungen 40 zwischen den einzelnen Schenkeln 41, 42 des Drahtes 36 sind derart über den Umfang 38 nach außen tordiert, daß aus dem Mantel 37 die Vorsprünge 39 heraus- αebildet werden.

Die Vorsprünge 39 gewährleisten eine sichere Halterung eines Platzhalters nach seinem Einbau in einer Körper¬ röhre.

Die Figuren 8a und 8b zeigen einen - Ausschnitt eines Drahtes 43, in dessen Schenkel 44, 45 Sollbiegestellen 46, 47 integriert sind. Wird der Draht 43 aus der mit PF5 gekennzeichneten Richtung belastet, wird die Spitze 48 zwischen den beiden Schenkeln 44, 45 in Bildebene nach rechts unter Verformung der Sollbiegestellen 46, 47 ver- schoben, ohne daß es zu einer Verlagerung der Schen¬ kelbereiche 49, 50 kommt. Folglich bleibt der Draht 43 in seiner Gesamtlänge konstant .

Eine weitere Ausführungsform eines Drahtes 51 mit Soll¬ biegestellen 52, 53 zeigt Figur 9. Der Draht 51 weist Ab- schnitte 54, 55 auf, die aus unterschiedlichem Material bestehen. Durch die Kombination der verschiedenen Mate¬ rialien mit unterschiedlichen Materialkenngrößen werden in dem Draht 51 Zonen realisiert, an denen der Draht 51 bei Belastung bevorzugt durchbiegt.

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