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Patent Searching and Data


Title:
STORAGE-STABLE OPHTHALMIC COMPOSITION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/178544
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a storage-stable multiphase ophthalmic composition that can be dispensed in drops, containing at least one liquid aqueous phase and at least one liquid hydrophobic phase, characterised in that this is both emulsifier free and buffer free, and contains hyaluronic acid and/or hyaluronate.

Inventors:
BELLMANN GÜNTHER (DE)
KRÖHNE LUTZ (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/058825
Publication Date:
October 19, 2017
Filing Date:
April 12, 2017
Export Citation:
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Assignee:
DR GERHARD MANN CHEM -PHARM FABRIK GMBH (DE)
International Classes:
A61K9/00; A61K31/728; A61K47/36
Domestic Patent References:
WO2007012625A12007-02-01
WO2007012625A12007-02-01
WO2013122801A12013-08-22
Foreign References:
EP1913934A12008-04-23
US20130210912A12013-08-15
EP1913934A12008-04-23
Other References:
BFARM; PEI, BULLETIN ZUR ARZNEIMITTELSICHERHEIT, vol. 1, 2013, pages 7 - 12
Attorney, Agent or Firm:
MÜLLER-DYCK, Martina (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung, enthaltend mindestens eine flüssige wässrige Phase und mindestens eine flüssige hydrophobe Phase, dadurch gekennzeichnet, dass

die Zusammensetzung emulgatorfrei ist,

die Zusammensetzung pufferfrei ist, und

die Zusammensetzung Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat enthält. 2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung eine Viskosität von weniger als 350 mPa-s bei 20°C aufweist, bevorzugt weniger als 250 mPa-s bei 20°C, bevorzugter weniger als 200 mPa-s bei 20°C, noch bevorzugter weniger als 150 mPa-s bei 20°C, und am meisten bevorzugt weniger als 100 mPa-s bei 20°C.

3. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat in einer Menge von mindestens 0,001 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthält, bevorzugt in einer Menge von mindestens 0,01 Gew.-%, bevorzugter in einer Menge von mindestens 0, 1 Gew.-%, noch bevorzugter in einer Menge von mindestens 0,15 Gew.-%, und am meisten bevorzugt in einer Menge von mindestens 0,2 Gew.-%.

4. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hyaluronsäure und/oder das Hyaluronat ein

Molekulargewicht Mw von 50 000 bis 10 000 000 g/mol aufweist, bevorzugt von 100 000 bis 5 000 000 g/mol, und am meisten bevorzugt von 250 000 bis

1 000 000 g/mol.

5. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hyaluronat ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Natrium-Hyaluronat, Kalium-Hyaluronat, Zink-Hyaluronat und Mischungen davon, bevorzugt ist das Hyaluronat Natrium-Hyaluronat.

6. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung die flüssige wässrige Phase als kontinuierliche Phase und die flüssige hydrophobe Phase als darin dispergierte Tröpfchen enthält.

7. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung mindestens eine polymere, gelbildende Komponente umfasst, bevorzugt mindestens eine Polyacrylsäure und/oder mindestens ein polymeres Acrylsäurederivat, und am meisten bevorzugt mindestens ein Carbomer.

8. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige hydrophobe Phase ein ophthalmisch verträgliches Öl umfasst, bevorzugt ein Triglycerid, und am meisten bevorzugt ein mittelkettiges Triglycerid.

9. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung ein Mittel zur Einstellung der

Isotonizität umfasst, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Dextrose, Glycerin, Propylenglycol, Sorbitol, Mannitol, Harnstoff, Polyethylenglycol,

Borsäure, Magnesiumsulfat, Zinksulfat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid,

Calciumchlorid, Natriumsulfat, Natriumhydrogenphosphat, Trinatriumcitrat, Trinatriumphosphat, und Mischungen davon, bevorzugter ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Dextrose, Glycerin, Propylenglycol, Sorbitol, Mannitol, Harnstoff, Polyethylenglycol, und am meisten bevorzugt Glycerin.

10. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, die folgenden Stoffe umfasst:

0,15 bis 0,3 Gew.-% Natrium-Hyaluronat,

0,15 bis 0,25 Gew.-% mittelkettige Triglyceride,

0,05 bis 0,1 Gew.-% Carbomer,

1,5 bis 7 Gew.-% Mittel zur Einstellung der Isotonizität, bevorzugt Glycerin, Natriumhydroxid zur pH Einstellung, und

q.s. ad 100 Gew.-% Wasser.

11. Zusammensetzung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung als Augenspray, Augenbad,

Augenspüllösung oder Augentropfen vorliegt, bevorzugt als Augenspray oder Augentropfen.

12. Verfahren zur Herstellung einer tropfbaren, lagerungsstabilen, mehrphasigen, ophthalmischen Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass eine flüssige hydrophobe Phase homogen in einer

kontinuierlichen flüssigen wässrigen Phase dispergiert wird, wobei die flüssige wässrige Phase Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat umfasst.

13. Tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, zur Verwendung als Arzneimittel.

14. Tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , zur Verwendung bei der Behandlung von Krankheiten und Fehlfunktionen des Auges oder der das Auge umgebenden oder damit zusammenhängenden Organe und Gewebe, bevorzugt zur Verwendung bei der Behandlung des trockenen Auges.

15. Behältnis enthaltend eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Behältnis ein Einmaldosen-Behältnis oder ein Mehrdosen- Behältnis ist, bevorzugt eine Ophtiole, eine Ein-Dosis-Ophtiole, oder ein

Applikationssystem, bevorzugter ein pumpenbasiertes Applikationssystem oder ein Tip-Seal- Applikationssystem.

16. Verwendung von Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat zur Stabilisierung einer mehrphasigen, emulgatorfreien Zusammensetzung, umfassend mindestens eine flüssige wässrige Phase und mindestens eine flüssige hydrophobe Phase.

Description:
Lagerungsstabile, ophthalmische Zusammensetzung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine tropfbare, lagerungsstabile, ophthalmische Zusammensetzung sowie deren Herstellung und Verwendung.

Es ist allgemein bekannt, dass die Augen beispielsweise durch intensive

Bildschirmarbeit, das Tragen von Kontaktlinsen oder durch trockene Raumluft beispielsweise durch Klimaanlagen häufig brennen, jucken oder tränen. Hierfür ist oft eine Funktionsstörung des Tränenfilms die Ursache, ausgelöst durch zu hohe Verdunstung oder zu geringe Tränenproduktion. Aber auch durch hormonelle Umstellungen im Alter, durch Einnahme von Medikamenten oder durch innere Erkrankungen wie dem Sjögren-Syndrom, Rheuma oder Diabetes können

Benetzungsstörungen des Auges begünstigt werden.

Es ist im Stand der Technik bekannt, bei gereizten oder entzündeten Augen, insbesondere bei„trockenem Auge", Keratokonjunktivitis sicca, wässrige Präparate zur Behandlung der Beschwerden einzusetzen. Diese Präparate liegen üblicherweise in Form von Flüssigkeiten, Gelen, oder Cremes vor.

Nachteilig ist, dass Lösungen vielfach Inhaltsstoffe zugesetzt sind, die Allergien auslösen, zu Irritation führen oder Unverträglichkeiten gegenüber den Inhaltsstoffen erzeugen können. Auch ist von wässrigen Lösungen bekannt, dass diese häufig Jucken, Brennen oder andere unangenehme Nebenwirkungen beim Kontakt mit dem Auge erzeugen können. Weiterhin haben insbesondere Präparate in Form von Gelen, Cremes oder Salben den Nachteil, dass das Auftragen von den Patienten, die bereits an einer schmerzhaften Reizung des Auges leiden, als zusätzlich unangenehm empfunden wird. Hinzu kommt, dass die Verteilung des Präparates im oder am Auge häufig durch Reiben unterstützt werden muss, ein Vorgang, der ebenfalls zu einem zusätzlichen Schmerzempfinden bei dem Patienten führt.

Es sind auch zweiphasige Emulsionen im Stand der Technik bekannt. Deren

Stabilität ist unter anderem jedoch von ihrer Viskosität abhängig. So werden Emulsionen beispielweise instabil, wenn eine in einer hydrophilen Phase

feindispergierte hydrophobe Phase aggregiert. Dieser Vorgang schränkt die Stabilität bei einer Lagerung der Emulsion ein und läuft umso langsamer ab, je viskoser die kontinuierliche Phase der Emulsion ist. Um eine ausreichende Stabilität von

Emulsionen erreichen zu können, werden üblicherweise Emulgatoren eingesetzt. Emulgatoren können jedoch ebenfalls allergische oder auf Überempfindlichkeit beruhende Reaktionen hervorrufen.

Ein emulgatorfreies Präparat ist beispielsweise in EP 1913934 AI offenbart. Dieses Präparat hat jedoch den Nachteil, dass das Präparat eine hohe Viskosität aufweist, so dass die Applikation des Präparates für den Patienten unangenehm sein kann und eine Unterstützung der Verteilung des Präparates beispielsweise durch Reiben im Auge zusätzliche Schmerzen auslösen kann. Weiterhin ist die Entnahme von höherviskose Präparaten aus Ophtiolen oder Ein-Dosis-Ophtiolen schwierig, insbesondere für ältere Patienten oder Patienten mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten.

WO 2007/012625 AI beschreibt ein steriles, tropfbares, mehrphasiges,

emulgatorfreies, ophthalmisches Präparat mit einer Viskosität im Bereich von größer oder gleich 200 mPa-s und weniger als 2000 mPa-s. Allerdings werden bei dieser Formulierung Phosphatsalze eingesetzt, die in seltenen Fällen bei Patienten mit signifikanter Schädigung der Hornhautoberfläche mit dem im Hornhautstroma vorhandenen Kalzium reagieren und zur Ausfällung von Kalziumphosphat auf der Hornhaut führen können (siehe BfArM & PEI Bulletin zur Arzneimittelsicherheit 2013, 1, 7-12).

Lagerungsstabile, mehrphasige ophthalmische Zusammensetzungen werden auch in WO 2013/122801 AI beschrieben. Allerdings können diese Zusammensetzungen Emulgatoren, Puffer oder auch Phosphatsalze enthalten. Es besteht somit weiterhin ein Bedarf im Stand der Technik an lagerungsstabilen ophthalmischen Zusammensetzungen, die sehr gut verträglich sind und die bekannten Nachteile vermeiden. Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine ophthalmische

Zusammensetzung bereitzustellen, die lagerungsstabil und sehr gut verträglich ist. Es ist wünschenswert, dass die Zusammensetzung tropfbar ist und eine lipophile Komponente enthält. Des Weiteren ist es wünschenswert, dass die Zusammensetzung auch bei einer geringen Viskosität ohne Zusatz von Emulgatoren oder

Puffersubstanzen lagerungsstabil ist.

Es ist weiterhin eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine ophthalmische Zusammensetzung zur Verwendung als Arzneimittel bereitzustellen. Es ist wünschenswert, dass sich diese Zusammensetzung zur Behandlung von Krankheiten und Fehlfunktionen des Auges oder der das Auge umgebenden oder damit zusammenhängenden Organe und Gewebe eignet, insbesondere zur Behandlung des trockenen Auges.

Die zuvor genannten und weitere Aufgaben werden gemäß den in den unabhängigen Ansprüchen definierten Gegenständen gelöst.

Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung bereitgestellt, enthaltend mindestens eine flüssige wässrige Phase und mindestens eine flüssige hydrophobe Phase, dadurch gekennzeichnet, dass

die Zusammensetzung emulgatorfrei ist,

die Zusammensetzung pufferfrei ist, und

die Zusammensetzung Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat enthält. Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer tropfbaren, lagerungsstabilen, mehrphasigen, ophthalmischen Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet, dass eine flüssige hydrophobe Phase homogen in einer

kontinuierlichen flüssigen wässrigen Phase dispergiert wird, wobei die flüssige wässrige Phase Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat umfasst.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung, zur Verwendung als Arzneimittel bereitgestellt.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung, zur Verwendung bei der Behandlung von Krankheiten und Fehlfunktionen des Auges oder der das Auge umgebenden oder damit

zusammenhängenden Organe und Gewebe bereitgestellt, bevorzugt zur Verwendung bei der Behandlung des trockenen Auges.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Behältnis enthaltend eine Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung bereitgestellt, wobei das Behältnis ein Einmaldosen-Behältnis oder ein Mehrdosen-Behältnis ist, bevorzugt eine Ophtiole, eine Ein-Dosis-Ophtiole, oder ein Applikationssystem, bevorzugter ein pumpenbasiertes Applikationssystem oder ein Tip-Seal- Applikationssystem.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung von Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat zur Stabilisierung einer mehrphasigen, emulgatorfreien Zusammensetzung bereitgestellt, umfassend mindestens eine flüssige wässrige Phase und mindestens eine flüssige hydrophobe Phase. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den entsprechenden Unteransprüchen beschrieben.

Gemäß einer Ausführungsform weist die Zusammensetzung eine Viskosität von weniger als 350 mPa-s bei 20°C auf, bevorzugt weniger als 250 mPa-s bei 20°C, bevorzugter weniger als 200 mPa-s bei 20°C, noch bevorzugter weniger als

150 mPa-s bei 20°C, und am meisten bevorzugt weniger als 100 mPa-s bei 20°C. Gemäß einer weiteren Ausführungsform enthält die Zusammensetzung

Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat in einer Menge von mindestens 0,001 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt in einer Menge von mindestens 0,01 Gew.-%, bevorzugter in einer Menge von mindestens

0,1 Gew.-%, noch bevorzugter in einer Menge von mindestens 0,15 Gew.-%, und am meisten bevorzugt in einer Menge von mindestens 0,2 Gew.-%. Gemäß einer Ausführungsform weist die Hyaluronsäure und/oder das Hyaluronat ein Molekulargewicht M w von 50 000 bis 10 000 000 g/mol auf, bevorzugt von 100 000 bis 5 000 000 g/mol, und am meisten bevorzugt von 250 000 bis 1 000 000 g/mol. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Hyaluronat ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Natrium-Hyaluronat, Kalium-Hyaluronat, Zink-Hyaluronat und Mischungen davon, bevorzugt ist das Hyaluronat Natrium-Hyaluronat. Gemäß einer weiteren Ausführungsform enthält die Zusammensetzung die flüssige wässrige Phase als kontinuierliche Phase und die flüssige hydrophobe Phase als darin dispergierte Tröpfchen. Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung mindestens eine polymere, gelbildende Komponente, bevorzugt mindestens eine Polyacrylsäure und/oder mindestens ein polymeres Acrylsäurederivat, und am meisten bevorzugt mindestens ein Carbomer. Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die flüssige hydrophobe Phase ein ophthalmisch verträgliches Öl, bevorzugt ein

Triglycerid, und am meisten bevorzugt ein mittelkettiges Triglycerid. Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung ein Mittel zur Einstellung der Isotonizität, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Dextrose, Glycerin, Propylenglycol, Sorbitol, Mannitol, Harnstoff, Polyethylenglycol,

Borsäure, Magnesiumsulfat, Zinksulfat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid,

Calciumchlorid, Natriumsulfat, Natriumhydrogenphosphat, Trinatriumcitrat,

Trinatriumphosphat, und Mischungen davon, bevorzugter ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Dextrose, Glycerin, Propylenglycol, Sorbitol, Mannitol, Harnstoff, Polyethylenglycol, und am meisten bevorzugt Glycerin. Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, die folgenden Stoffe:

0,15 bis 0,3 Gew.-% Natrium-Hyaluronat,

0,15 bis 0,25 Gew.-% mittelkettige Triglyceride,

0,05 bis 0, 1 Gew.-% Carbomer,

1,5 bis 7 Gew.-% Mittel zur Einstellung der Isotonizität, bevorzugt Glycerin, Natriumhydroxid zur pH Einstellung, und

q.s. ad 100 Gew.-% Wasser. Gemäß einer Ausführungsform liegt die Zusammensetzung als Augenspray,

Augenbad, AugenspüUösung oder Augentropfen vor, bevorzugt als Augenspray oder Augentropfen.

Nachfolgend werden in der vorliegenden Anmeldung verwendete Begriffe näher erläutert:

Im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff„tropfbar", dass die ophthalmische Zusammensetzung fähig, ist Tropfen zu bilden, und sich daher in Form von Tropfen applizieren lässt. Die Tropfengröße ist abhängig von dem Behältnis und insbesondere dem Tropfer, aus dem die Zusammensetzung appliziert wird. Zum Beispiel kann die Tropfengröße in einem Bereich von 5 bis 70 μΐ liegen.

Der Begriff„lagerungsstabü" bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass keine sichtbare Phasenseparation auftritt und die Zusammensetzung kaum oder nur geringfügige Veränderungen im Hinblick auf pH- Wert, Osmolalität, Viskosität und Aussehen zeigt, wenn sie über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten bei einer Temperatur von 2 bis 8°C gelagert wird. Gemäß einer Ausführungsform ist eine Zusammensetzung lagerungsstabil, wenn ein Tropfen, bevorzugt 50 μΐ, der

Zusammensetzung, nachdem sie über einen Zeitraum von 12 Monaten bei einer Temperatur von 2 bis 8°C gelagert wurde, maximal 10 Öltropfen (lipophile Phase) mit einem Tropfendurchmesser von mehr als 150 μιη und maximal 15 Öltropfen (lipophile Phase) mit einem Durchmesser von mehr als 100 μιη aufweisen. Der Tropfendurchmesser der lipophilen Phase kann mikroskopisch ermittelt werden.

„Emulgatorfrei" bedeutet im Sinne dieser Erfindung, dass die Zusammensetzung ausschließlich Inhaltsstoffe aufweist, die keine Emulgatoren im Sinne der vorliegenden Erfindung sind.„Emulgatoren" im Sinne der vorliegenden Erfindung sind grenzflächenaktive Substanzen, die in der Lage sind, die Grenzflächenspannung zwischen Öl und Wasserphase zu vermindern, indem sie sich bevorzugt an der Grenzfläche zwischen diesen beiden anlagern. Dies wird durch den amphiphilen Molekülaufbau der Emulgatoren ermöglicht, die wenigstens eine polare (hydrophile) Gruppe und wenigstens eine unpolare (lipophile) Gruppe besitzen. Damit sind sie sowohl in der hydrophilen als auch in der lipophilen Phase löslich. Der in der entsprechenden Phase besser lösliche Teil ragt in diese hinein und senkt dadurch die Grenzflächenspannung zwischen beiden Phasen.

Insbesondere kann die Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung Stoffe ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem ophthalmisch verträglichem Öl, eine polymere, gelbildende Komponente, ein Mittel zur Einstellung der Isotonizität, einen ophthalmischen Wirkstoff, Säuren oder Basen zur Einstellung des pH- Wertes, Wasser und Mischungen davon aufweisen, wobei es sich bei diesen Stoffen im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht um Emulgatoren handelt. „Pufferfrei" bedeutet im Sinne dieser Erfindung, dass die Zusammensetzung ausschließlich Inhaltsstoffe aufweist, die keine Puffer im Sinne der vorliegenden Erfindung sind. Ein„Puffer" im Sinne der vorliegenden Erfindung kann ein

Puffersystem sein, z.B. eine Mischung aus einer Säure und ihrer konjugierten Base, oder eine Puffersubstanz. Beispiele für Puffer im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Phosphat-Puffer, Phosphat-Citrat-Puffer, Citrat-Puffer, Tartrat-Puffer, Borat- Puffer, Malat-Puffer, Succinat-Puffer, Acetat-Puffer, Acetat-Borat-Puffer, MES (2- (N-Morpholino)ethansulfsäure), HEPES (2-(4-(2-Hydroxyethyl)- 1 -piperazinyl)- ethansulfonsäure), BES (N,N-Bis(2- hydroxyethyl)-2-aminoethansuIfonsäure), MOPS (3-(N-Morpholino)-propansulfonsäure), TRIS (Tris(hydroxymethyl)- aminomethan), oder BIS-TRIS (Bis(2-hydroxyethyl)amino- tris(hy droxymethy l)methan) .

Gemäß einer Ausführungsform ist die Zusammensetzung pufferfrei, wenn die Pufferkapazität Pi der Zusammensetzung weniger als 0,005 beträgt, und bevorzugt weniger als 0,0005 beträgt. Zur Bestimmung der Pufferkapazität Pi wird zu 10 ml der zu prüfenden Zusammensetzung so viel 0, 1 N Natronlauge gegeben, bis eine pH- Verschiebung von 0,3 Einheiten eintritt. Die Pufferkapazität Pi lässt sich dann wie folgt bestimmen: ml Lauge 0, 1

P =

1 pH-Verschiebung 10

(Vgl. Dolder, Skinner, Ophthalmika, 4. Auflage, Wissenschaftliche

Verlagsgesellschaft, Seite 606, Kapitel 4.1.2.4). Unter dem Begriff„Viskosität" wird vorliegend, sofern nicht anders angegeben, die dynamische Viskosität verstanden, die auch als absolute Viskosität bezeichnet wird. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Viskosität nach dem Kegel-Platte- Verfahren unter Verwendung eines Wells-Brookfield Kegel-Platte- Viskosimeters des Typs DV-III+ (Brookfield Engineering Laboratories Vertriebs GmbH, Deutschland) mit einer CP51 Spindel bei 5 U/min und 20°C bestimmt. Die Viskosität bezieht sich, sofern nicht anders angegeben, auf die Viskosität der Zusammensetzung vor der Applikation im Auge. Sofern ein unbestimmter oder bestimmter Artikel im Zusammenhange mit einem

Substantiv im Singular verwendet wird, wie z.B.„ein/eine/einer" oder„die/der/das", schließt dies auch immer den Plural dieses Substantivs mit ein, es sei denn es ist etwas anderes angegeben. Wenn der Begriff„umfassend" in der vorliegenden Beschreibung oder Ansprüchen, verwendet wird, schließt dies nicht andere Elemente aus. Im Sinne der vorliegenden Erfindung, wird der Begriff„bestehend aus" als eine bevorzugte Ausführungsform des Begriffs„umfassend" verstanden. Wird nachstehend eine Gruppe von Elementen definiert, die mindestens eine bestimmte Zahl von Ausführungsformen umfasst, ist dies so zu verstehen, dass die Gruppe vorzugsweise nur aus diesen Elementen besteht.

Begriffe wie„erhältlich" oder„definierbar" und„erhalten" oder„definiert" werden synonym verwendet. Dies bedeutet zum Beispiel, sofern sich aus dem

Zusammenhang nichts anderes ergibt, dass der Begriff„erhalten" nicht so zu verstehen ist, dass beispielsweise eine Ausführungsform z.B. durch eine bestimmte Schrittreihenfolge erhalten werden muss, die dem Begriff„erhalten" folgt.

Nichtdestotrotz beinhalten die Begriffe„erhalten" oder„definiert" diese

eingeschränkte Betrachtung als bevorzugte Ausführungsform. Wann auch immer die Begriffe„einschließend" oder„aufweisend" verwendet werden, sind diese als äquivalent zu dem Begriff„umfassend" anzusehen.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung bereitgestellt, die mindestens eine flüssige wässrige Phase und mindestens eine flüssige hydrophobe Phase beinhaltet. Die Zusammensetzung ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie sowohl emulgatorfrei als auch pufferfrei ist und Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat enthält. Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ausführlich beschrieben. Diese Ausführungsformen und Angaben gelten

entsprechend für das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäßen Verwendungen.

Die flüssige wässrige und die flüssige hydrophobe Phase

Die ophthalmische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist mehrphasig und enthält mindestens eine flüssige wässrige Phase und mindestens eine flüssige hydrophobe Phase. Die hydrophobe Phase kann auch als lipophile Phase bezeichnet werden.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die flüssige wässrige Phase Wasser, und bevorzugt Wasser für Injektionszwecke. Gemäß einer anderen Ausführungsform bildet die flüssige wässrige Phase den natürlichen Tränenfilm nach. Hierdurch kann die flüssige wässrige Phase die Hornhaut befeuchten und eine reinigende und schützende Funktion ausüben. Gemäß einer Ausführungsform weist die flüssige wässrige Phase einen pH- Wert von 7,1 bis 7,8 auf und/oder eine Osmolalität von 260 bis 320 mosmol/kg. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die flüssige hydrophobe Phase ein ophthalmisch verträgliches Öl. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das ophthalmisch verträgliche Öl ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Fettsäureestern, Phthalsäureestern, mittelkettigen

Triglyceriden, langkettigen Triglyceriden, Erdnussöl, Olivenöl, Kokosnussöl,

Sesamöl, Baumwollsamenöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Kiwisamenöl, Leinöl, Walnussöl, Rapsöl, Chiaöl, Perillaöl, Hanföl, Palmöl, Mandelöl, Fischöl, Algenöl und Mischungen davon. Vorzugsweise ist das Öl ein biologisches Öl, d.h. ein Öl pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Gemäß einer Ausführungsform umfasst die hydrophobe Phase ein ophthalmisch verträgliches Pflanzenöl, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Erdnussöl, Olivenöl, Kokosnussöl, Sesamöl, Baumwollsamenöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Kiwisamenöl, Leinöl, Walnussöl, Rapsöl, Chiaöl, Perillaöl, Hanföl, Palmöl, Mandelöl, und Mischungen davon.

"Mittelkettige Triglyceride" im Sinne der vorliegenden Erfindung weisen Fettsäuren mit einer Kettenlänge von 6 bis 12 C-Atomen auf. "Langkettige Triglyceride" im Sinne der vorliegenden Erfindung weisen Fettsäuren mit einer Kettenlänge von 14 bis 18 C-Atomen auf.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die flüssige hydrophobe Phase ein

Triglycerid. Verwendbare Triglyceride sind erhältlich in Form von synthetischen, halbsynthetischen oder natürlichen Ölen, wie Olivenöl, Palmöl, Mandelöl,

Kokosnussöl oder deren Mischungen. Bevorzugt verwendbare Triglyceride sind erhältlich aus Kokosnussöl. Solche mittelkettigen Triglyceride werden beispielsweise aus dem Öl des Endosperms von Cocos nucifera L., vorzugsweise des festen getrockneten Teils, oder Elasis guineensis Jacq. hergestellt. Weiterhin bevorzugt verwendbare Triglyceride, vorzugsweise mittelkettige Triglyceride, sind Neutralöle, beispielsweise erhältlich unter den Handelsnamen Myritol ® 312, Myritol ® 318, oder Myritol 331 , kommerziell erhältlich von der Firma Cognis Ltd., Japan.

Insbesondere sind auch mittelkettige Triglyceride der Art bevorzugt, wie sie im Europäischen Arzneibuch, European Pharmacopoeia 5.0, 01/2010:0868, S. 3471, Triglycerida saturata media, beschrieben werden. Bevorzugt enthält der

Säurebestandteil ein Gemisch mit einem Anteil von wenigstens 90 Gew.-%, bevorzugter wenigstens 94 Gew.-%, am meisten bevorzugt wenigstens 95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Fettsäuren n-Octansäure und n-Decansäure. Andere geeignete, mittelkettige Triglyceride sind unter den Handelsnamen

Acomed ® , Captex ® , Neobee ® M5F, Miglyol ® 810, Miglyol ® 812, Mazol ® , oder Sefsol ® 860 kommerziell erhältlich. Die mittelkettigen Triglyceride können vorteilhafter Weise die Verdunstung der wässrigen Komponente verhindern und einem zu raschen Trocknen des Tränenfilms oder der ophthalmischen

Zusammensetzung vorbeugen. Gemäß einer Ausführungsform ist das Triglycerid ein mittelkettiges Triglycerid. Das mittelkettige Triglycerid kann beispielsweise aus, bezogen auf das Gesamtgewicht der Fettsäuren, wenigstens 80 Gew.-%, bevorzugt wenigstens 90 Gew.-%, und bevorzugter wenigstens 95 Gew.-%, C8-Ci2-Fettsäuren ausgebildet sein, bevorzugt Cs-Cio-Fettsäuren. Vorzugsweise kann das mittelkettige Triglyceride ein gesättigtes mittelkettiges Triglycerids sein. Gemäß einer Ausführungsform ist das gesättigte mittelkettige Triglycerid ausgebildet aus wenigstens 80 Gew.-%, bevorzugt wenigstens 90 Gew.-%, und bevorzugter wenigstens 95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Fettsäuren, gesättigten C 8 - und Cio-Fettsäuren. Besonders bevorzugt sind Capryl-Caprinsäure-Triglyceride, d.h. eine Mischung ausgebildet aus veresterten gesättigten C 8 - und Cio-Fettsäuren. Diese Mischung hat den Vorteil, dass die gesättigten Fettsäuren eine verbesserte Stabilität des Lipidfilms und damit eine überraschend verbesserte längere Verweildauer der

Zusammensetzung im Auge zur Verfügung stellen können. Gemäß einer Ausführungsform besteht die flüssige hydrophobe Phase aus einem ophthalmisch verträglichen Öl, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Fettsäureestern, Phthalsäureestern, mittelkettigen Triglyceriden, langkettigen

Triglyceriden, Erdnussöl, Olivenöl, Kokosnussöl, Sesamöl, BaumwollsamenöT, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Kiwisamenöl, Leinöl, Walnussöl, Rapsöl, Chaiöl, Perillaöl, Hanföl, Palmöl, Mandelöl, Fischöl, Algenöl und Mischungen davon, bevorzugter ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Fettsäureestern,

Phthalsäureestern, mittelkettigen Triglyceriden, langkettigen Triglyceriden,

Erdnussöl, Olivenöl, Kokosnussöl, Sesamöl, Baumwollsamenöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Kiwisamenöl, Leinöl, Walnussöl, Rapsöl, Chaiöl, Perillaöl, Hanföl, Palmöl, Mandelöl, und Mischungen davon, und am meisten bevorzugt ist das ophthalmisch verträgliche Öl ein mittelkettiges Triglycerid. Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die flüssige hydrophobe Phase ein ophthalmisch verträgliches Öl, bevorzugt ein Triglycerid, und am meisten bevorzugt ein mittelkettiges Triglycerid.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung das ophthalmisch verträgliche Öl in einer Menge von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das

Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugter von 0,15 bis 2 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 0,2 bis 1,5 Gew.-%. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung das

ophthalmisch verträgliche Öl in einer Menge von weniger als 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Ohne an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, vermuten die Erfinder, dass durch Zugabe eines ophthalmisch verträglichen Öls, die Integrität der Lipidschicht des Tränenfilms verbessert bzw. wiederhergestellt werden kann. Durch diese Stabilisierung des Tränenfilms kann die Verdunstung der Tränenflüssigkeit des Auges auf ein Minimum reduziert werden. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben herausgefunden, dass in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung bereits eine geringe Menge an ophthalmisch verträglichem Öl nach dem Einbringen in das Auge eine ausreichende Verdunstungsbarriere bereitstellen kann. Hierdurch kann eine Sehbeeinträchtigung nach der Applikation der Zusammensetzung vermieden oder reduziert werden.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung das ophthalmisch verträgliche Öl in einer Menge von 0,05 bis 0,45 Gew.-%, bezogen auf das

Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt von 0,1 bis 0,4 Gew.-%, bevorzugter von 0,15 bis 0,35 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 0,2 bis 0,3 Gew.-%. Beispielsweise kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung das ophthalmisch verträgliche Öl in einer Menge von 0,15 bis 0,25 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, umfassen.

Gemäß einer Ausführungsform enthält die mehrphasige, ophthalmische

Zusammensetzung die flüssige wässrige Phase als kontinuierliche Phase, und die flüssige hydrophobe Phase als darin dispergierte Tröpfchen. Die Tröpfchen können einen Durchmesser von 1 bis 30 μιη aufweisen, vorzugsweise von 5 bis 15 μιη.

Das Präparat ist vorzugsweise wenigstens zweiphasig ausgebildet, und kann in bevorzugten Ausführungsformen auch dreiphasig ausgebildet sein. Die

Zusammensetzung kann zum Beispiel eine zusätzliche wässrige Phase mit einer polymeren, gelbildenden Komponente enthalten, wie sie weiter unten beschrieben ist. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann einen hohen Anteil an flüssiger wässriger Phase aufweisen. Gemäß einer Ausführungsform umfasst die

Zusammensetzung die flüssige wässrige Phase in einer Menge von 60 bis

99,95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt 80 bis 99,9 Gew.-%, bevorzugter von 90 bis 99,85 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 92 bis 99,8 Gew.-%. Gemäß einer anderen Ausführungsform umfasst Zusammensetzung die flüssige hydrophobe Phase in einer Menge von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugter von 0,15 bis 2 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 0,2 bis 1,5 Gew.-%. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht die flüssige hydrophobe Phase vollständig aus dem ophthalmisch verträglichen Öl.

Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat

Die ophthalmische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnete, dass sie Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat enthält.

Hyaluronsäure ist ein natürlich vorkommendes hochviskoses Glycosaminoglykan bestehend aus den Glucosederivaten D-Glucuronsäure und N-Acetyl-D-glucosamin. Je nach Extraktionsverfahren kann das Molekulargewicht M w der Hyaluronsäure in dem Bereich von 50 000 bis 10 000 000 g/mol liegen. Die Hyaluronsäure ist ein Bestandteil der extrazellulären Matrix von Wirbeltieren und insbesondere ein natürlicher Bestandteil der menschlichen Augenflüssigkeiten. Die Hyaluronsäure kann aus tierischen oder pflanzlichen Quellen gewonnen oder synthetisch oder halbsynthetisch hergestellt werden.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, enthält die

Zusammensetzung Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat in einer Menge von mindestens 0,001 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt in einer Menge von mindestens 0,01 Gew.-%, bevorzugter in einer Menge von mindestens 0,1 Gew.-%, noch bevorzugter in einer Menge von mindestens

0,15 Gew.-%, und am meisten bevorzugt in einer Menge von mindestens 0,2 Gew.- %. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, enthält die Zusammensetzung Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 2 Gew.-%, bevorzugter in einer Menge von 0,1 bis 1,5 Gew.-%, noch bevorzugter in einer Menge von 0,15 bis 1 Gew.-%, und am meisten bevorzugt in einer Menge von 0,2 bis 0,8 Gew.-%. Beispielsweise kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat in einer Menge von 0,15 bis 0,3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der

Zusammensetzung, umfassen.

Gemäß einer Ausführungsform weist die Hyaluronsäure und/oder das Hyaluronat ein Molekulargewicht M w von 50 000 bis 10 000 000 g/mol auf, bevorzugt von 100 000 bis 5 000 000 g/mol, und am meisten bevorzugt von 250 000 bis 1 000 000 g/mol.

Statt der freien Hyaluronsäure oder zusätzlich zu der freien Hyaluronsäure kann in der ophthalmischen Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung auch ein Salz der Hyaluronsäure, d.h. ein Hyaluronat, eingesetzt werden. Gemäß einer

Ausführungsform ist das Hyaluronat ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Natrium-Hyaluronat, Kalium-Hyaluronat, Zink-Hyaluronat und Mischungen davon. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Hyaluronat Natrium-Hyaluronat.

Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben überraschenderweise

herausgefunden, dass der Zusatz von Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat die Stabilität und insbesondere die Lagerungsstabilität von mehrphasigen

ophthalmischen Zusammensetzungen verbessert. Ohne an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, vermuten die Erfinder, dass die Hyaluronsäure und/oder das Hyaluronat die in der flüssigen wässrigen Phase dispergierten Tröpfchen der flüssigen hydrophoben Phase über einen sterischen Effekt stabilisieren kann.

Des Weiteren hat sich überraschend gezeigt, dass die erfindungsgemäße

Zusammensetzung auch in niedrigen Viskositätsbereichen, insbesondere bei einer Viskosität von weniger als 350 mPa-s, z.B. bei weniger als 250 mPa-s oder weniger als 200 mPa-s, über einen längeren Zeitraum stabil bleibt. Dies kann insbesondere für die Formulierung von niedrigviskosen Emulsionen vorteilhaft sein, da diese üblicherweise bei Lagerung rasch instabil werden und sich entmischen. Insbesondere ist von Vorteil, dass eine Zusammensetzung mit geringer Viskosität die

Applizierbarkeit für den Patienten deutlich verbessert. Somit kann in vorteilhafter Weise eine tropfbare Zusammensetzung zur Verfügung gestellt werden, die sich aufgrund der geringen Viskosität auf der Cornea des Auges besser verteilen kann, und das Auge weniger durch eine zusätzliche mechanische Unterstützung der Verteilung gereizt werden muss. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass eine Zusammensetzung mit geringer Viskosität bei der Applikation ein nur geringes Fremdkörpergefühl im Auge erzeugt und für den Patienten eine angenehmere Verträglichkeit bereitstellt. Zudem lassen sich Zusammensetzungen mit geringerer Viskosität leichter aus Dosier-Behältnissen entnehmen und einfacher applizieren. Es besteht auch die Möglichkeit, Zusammensetzungen mit geringer Viskosität in Form von Augensprays bereitzustellen, welche für den Patienten ebenfalls leichter zu applizieren sind.

Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist, dass die Stabilität der ophthalmischen Zusammensetzung ohne Zusatz von Emulgatoren erzielt werden kann. Zudem kann auf die Zugabe eines Puffers verzichtet werden. Somit kann erfindungsgemäß eine emulgatorfreie und pufferfreie Zusammensetzung bereitgestellt werden. Dies ermöglicht eine Verbesserung der Verträglichkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung und vermeidet Reizungen oder das „Brennen" am Auge.

Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Verwendung von Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat zur Stabilisierung einer mehrphasigen, emulgatorfreien Zusammensetzung, umfassend mindestens eine flüssige wässrige Phase und mindestens eine flüssige hydrophobe Phase, bereitgestellt. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird eine Verwendung von

Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat zur Stabilisierung einer tropfbaren,

mehrphasigen, emulgatorfreien, pufferfreien Zusammensetzung, umfassend mindestens eine flüssige wässrige Phase und mindestens eine flüssige hydrophobe Phase, bereitgestellt.

Weitere Bestandteile

Zusätzlich zu den oben beschriebenen Komponenten, kann die ophthalmische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung weitere Bestandteile enthalten. Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung zusätzlich mindestens eine polymere, gelbildende Komponente. Hierdurch kann beispielsweise die

Viskosität der Zusammensetzung gezielt gesteuert werden. Zudem kann durch eine polymere, gelbildende Komponente die Adsorbierbarkeit der Zusammensetzung an die Muzinschicht des Tränenfilms verbessert und so die Verweildauer der

Zusammensetzung im Auge verlängert werden. Die Schmiereigenschaften und/oder das Wasserbindevermögen der Zusammensetzung können durch Anwesenheit einer polymeren, gelbildenden Komponente ebenfalls verbessert werden.

Vorzugsweise kann die polymere, gelbildende Komponente mindestens eine Polyacrylsäure und/oder mindestens ein polymeres Acrylsäurederivat umfassen.

Bevorzugte Polyacrylsäuren oder polymere Acrylsäurederivate weisen

beispielsweise ein Molekulargewicht M w im Bereich von etwa 3 bis 5 Millionen g/mol auf. Besonders bevorzugt verwendbare Polyacrylsäuren oder polymere Acrylsäurederivate sind die unter dem INCI-Bezeichnung Carbomer bezeichneten quervernetzten Acrylsäurepolymere, vorzugsweise hydrophobisch modifizierten quervernetzten Acrylsäurepolymere. Bevorzugte Carbomere sind unter dem

Handelsnamen Carbopol ® beispielsweise bei der Firma The Lubrizol Corporation, U.S.A., erhältlich. Besonders bevorzugte Carbomere sind Acrylsäure- Homopolymere, beispielsweise Carbopol ® -Homopolymere, besonders bevorzugt verwendbar ist Carbopol 980 NF, weiterhin bevorzugt verwendbar ist Carbopol 940 NF. Die Begriffe Polyacrylsäure und polymere Acrylsäure werden im Sinne dieser Anmeldung synonym verwendet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung mindestens ein Carbomer.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung die polymere, gelbildende Komponente in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt von 0,02 bis 3 Gew.-%, bevorzugter von 0,04 bis 1 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 0,05 bis 0,08 Gew.-%. Gemäß einer anderen Ausführungsform umfasst die

Zusammensetzung mindestens eine Polyacrylsäure und/oder mindestens ein polymeres Acrylsäurederivat, bevorzugt mindestens ein Carbomer, in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt von 0,02 bis 3 Gew.-%, bevorzugter von 0,04 bis 1 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 0,05 bis 0,1 Gew.-%.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung die polymere gelbildende Komponente in einer Menge, so dass die Zusammensetzung eine Viskosität von weniger als 350 mPa-s bei 20°C aufweist, bevorzugt weniger als 250 mPa-s bei 20°C, bevorzugter weniger als 200 mPa-s bei 20°C, noch bevorzugter weniger als 150 mPa-s bei 20°C, und am meisten bevorzugt weniger als 100 mPa-s bei 20°C.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung zusätzlich ein Mittel zur Einstellung der Isotonizität, d.h. ein Isotonisierungsmittel. Als Isotonisierungsmittel können Nichtelektrolyte und/oder Elektrolyte eingesetzt werden. Beispiele für zur Einstellung der Isotonizität geeignete Nichtelektrolyte sind Dextrose, Glycerin, Propylenglycol, Sorbitol, Mannitol, Harnstoff,

Polyethylenglycol, oder Mischungen davon. Beispiele für zur Einstellung der Isotonizität geeignete Elektrolyte sind Borsäure, Magnesiumsulfat, Zinksulfat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Calciumchlorid, Natriumsulfat,

Natriumhydrogenphosphat, Trinatriumcitrat, Trinatriumphosphat, oder Mischungen davon. Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung ein Mittel zur Einstellung der Isotonizität ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Dextrose, Glycerin, Propylenglycol, Sorbitol, Mannitol, Harnstoff, Polyethylenglycol,

Borsäure, Magnesiumsulfat, Zinksulfat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid,

Calciumchlorid, Natriumsulfat, Natriumhydrogenphosphat, Trinatriumcitrat, Trinatriumphosphat, und Mischungen davon, und bevorzugter ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Dextrose, Glycerin, Propylenglycol, Sorbitol, Mannitol, Harnstoff, Polyethylenglycol, und Mischungen davon. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Mittel zur Einstellung der Isotonizität Glycerin. Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung das Mittel zur

Einstellung der Isotonizität in einer Menge, die ausreicht, um die Zusammensetzung isotonisch mit natürlicher Tränenflüssigkeit bereit zu stellen. In bevorzugten

Ausführungsformen umfasst die Zusammensetzung das Mittel zur Einstellung der Isotonizität in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt von 0,5 bis 9 Gew.-%, bevorzugter von 1 bis 8 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 1,5 bis 7 Gew.-%. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsformen umfasst die Zusammensetzung Glycerin als Isotonisierungsmittel in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt von 0,5 bis 9 Gew.-%, bevorzugter von 1 bis 5 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 2 bis 3 Gew.-%. Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung das Mittel zur Einstellung der Isotonizität in einer Menge so dass die Zusammensetzung eine Osmolalität von 100 bis 500 mosmol/kg aufweist, bevorzugt von 200 bis 400 mosmol/kg, und am meisten bevorzugt von 260 bis 320 mosmol/kg. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann vorzugsweise keine Arzneistoffe oder pharmazeutisch aktiven Substanzen wie antivirale Mittel, steroidale und nichtsteroidale entzündungshemmende Verbindungen oder Corticosteroide, Antibiotika, Antimykotika, Narkotika, entzündungshemmender Agenzien oder antiallergische Agenzien enthalten.„Pharmazeutisch aktive Substanzen" im Sinne der Erfindung sind insbesondere nicht Vitamin A und Vitamin E.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung mindestens einen ophthalmischen Wirkstoff. Beispielsweise kann die

erfindungsgemäße Zusammensetzung Arzneistoffe oder pharmazeutisch aktiven Substanzen wie antivirale Mittel, steroidale und nicht-steroidale

entzündungshemmende Verbindungen oder Corticosteroide, Antibiotika,

Antimykotika, Narkotika, entzündungshemmende Wirkstoffe, immunosuppressive Wirkstoffe und/oder antiallergische Wirkstoffe enthalten.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung zusätzlich einen immunosuppressiven Wirkstoff, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Cyclosporin A, Azathioprin, Cyclophosphamid, Tacrolimus Hydrat, Mycophenolat- Mofetil, Mycophenolsäure, Pimecrolimus, Pimecrolimus Hydrat, Sirolimus, Sirolimus Hydrat und Mischungen davon. Gemäß einer bevorzugten

Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung zusätzlich Cyclosporin A.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung zusätzlich eine Vitamin A-Komponente, bevorzugt Vitamin A-palmitat.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung mindestens einen ophthalmischen Wirkstoff, bevorzugt eine Vitamin A-Komponente, am meisten bevorzugt Vitamin A-palmitat, und/oder ein Antioxidans, am meisten bevorzugt Vitamin E. Vorzugsweise kann der Gehalt an Vitamin A-palmitat bei 1000 I.E. Vitamin A-palmitat pro Gramm Zusammensetzung liegen, wobei vorteilhafter Weise zusätzlich 20 % Stabilitätszuschlag verwendet werden. Bevorzugt verwendbares Vitamin A-palmitat weist 1 Mio. I. E. pro Gramm Vitamin A-palmitat auf und enthält vorzugsweise als Stabilisatoren butyliertes Hydroxyanisol und/oder butyliertes Hydroxytoluol. Gemäß einer Ausführungsform umfasst die

Zusammensetzung eine Vitamin A-Komponente, insbesondere Vitamin A-palmitat, in einer Menge von 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bevorzugt von 0,08 bis 0,2 Gew.-%, und am meisten bevorzugt in einer Menge von etwa 0,1 Gew.-%, unter Berücksichtigung des Stabilitätszuschlags bei etwa 0,12 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.

Besonders bevorzugt ist die Vitamin A-Komponente in Kombination mit einem Antioxidans wie Vitamin E verwendbar. Die Vitamin A-Komponente kann mit wenigstens einem Antioxidans, bevorzugt Vitamin E, besonders bevorzugt

D,L-a-Tocopherol, stabilisiert werden. Zur Stabilisierung ist besonders bevorzugt ein geringer Gehalt Antioxidans, bevorzugt Vitamin E, besonders bevorzugt

D,L-a-Tocopherol, verwendbar, beispielsweise in einer Menge von 0,002 bis 0,01 Gew.-%, bevorzugt von 0,006 bis 0,008 Gew.-%, bezogen auf das

Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist, dass ein suspendierter bzw. in der flüssigen hydrophoben Phase gelöster Wirkstoff gleichmäßiger verteilt werden kann. Die Benetzbarkeit von Objekten, die auf die Cornea aufgelegt werden, wie Kontaktschalen oder Frontlinsen ophthalmischer Geräte, kann dadurch verbessert werden.

Der pH- Wert der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann mit Säuren und/oder Basen eingestellt werden. Beispielsweise kann der pH- Wert mit Borsäure und/oder Natronlauge eingestellt werden. Gemäß einer Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung eine Säure und/oder Base in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt von 0,02 bis 0,5 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 0,02 bis

0,05 Gew.-%.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung Natronlauge zur Einstellung des pH- Wertes. Zur Einstellung des pH- Wertes ist eine 2 %ige bis 3%ige Lösung von Natriumhydroxid in Wasser besonders geeignet. Gemäß einer

Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung

Natriumhydroxid in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das

Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt von 0,02 bis 0,5 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 0,02 bis 0,05 Gew.-%.

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann weiterhin ein wasserlösliches Phosphatsalz umfassen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Zusammensetzung frei von Phosphatsalzen.

Gemäß einer Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung einen pH- Wert im Bereich von 6 bis 8 auf, bevorzugt im Bereich von 6,5 bis 7,5, und am meisten bevorzugt im Bereich von 6,8 bis 7,2. Gemäß einer beispielhaften

Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung einen pH- Wert im Bereich von 6 bis 7 auf.

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann weitere Komponenten enthalten, beispielsweise Konservierungsmittel, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe enthaltend Cetrimid, Benzododeciniumchlorid, Benzalkoniumchlorid, Thiomersal, Alexidin, und Mischungen davon, und am meisten bevorzugt Cetrimid und/oder Alexidin.„Cetrimid" ist die übliche Bezeichnung für N-Cetyl-N,N,N-trimethyl- ammoniumbromid,„Benzododeciniumchlorid" für N-Benzyl-N-dodecyl-N,N- dimethyl-ammoniumchlorid,„Benzalkoniumchlorid" für Benzyllauryldimethylamrnoniumchlorid, und„Thiomersal" für das Natriumsalz von 2-(Ethylmercurithio)-benzoesäure. Bei Alexidin handelt es sich im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht um einen Emulgator, oder Alexidin ist in Mengen enthalten, dass der Stoff keine emulgierende Wirkung aufweist.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung ein Konservierungsmittel in einer Menge von 0,001 bis 0,05 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt von 0,005 bis 0,01 Gew.-%. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße

Zusammensetzung frei von Konservierungsmitteln.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung Hyaluronsäure und/oder ein Hyaluronat, ein ophthalmisch verträgliches Öl, mindestens eine polymere, gelbildende Komponente, ein Mittel zur Einstellung der Isotonizität, eine Base und Wasser. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden

Erfindung umfasst die tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung Hyaluronsäure und/oder ein Hyaluronat, ein mittelkettiges Triglycerid, mindestens eine Polyacrylsäure und/oder mindestens ein polymeres Polyacrylsäurederivat, ein Mittel zur Einstellung der Isotonizität, eine Base und Wasser. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische

Zusammensetzung Hyaluronsäure und/oder ein Hyaluronat, bevorzugt ein

Hyaluronat, ein mittelkettiges Triglycerid, ein Carbomer, ein Mittel zur Einstellung der Isotonizität ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Dextrose, Glycerin, Propylenglycol, Sorbitol, Mannitol, Harnstoff, Polyethylenglycol, und Mischungen davon, eine Base, bevorzugt Natriumhydroxid, und Wasser. Gemäß einer

Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung frei von

Phosphatsalzen und Konservierungsmitteln. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, die folgenden Stoffe:

Hyaluronsäure und/oder ein Hyaluronat, bevorzugt ein Hyaluronat, in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, bevorzugt von 0,01 bis 2 Gew.-%, bevorzugter von 0,1 bis 1,5 Gew.-%, noch bevorzugter von 0,15 bis 1 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 0,2 bis 0,8 Gew.-%, ein ophthalmisch verträgliches Öl, bevorzugt ein

mittelkettiges Triglycerid, in einer Menge von 0,05 bis 10 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugter von 0,15 bis 2 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 0,2 bis 1,5 Gew.-%, mindestens eine polymere, gelbildende Komponente, bevorzugt eine Polyacrylsäure und/oder ein polymeres Polyacrylsäurederivat, bevorzugter ein Carbomer, in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, bevorzugt von 0,02 bis 3 Gew.-%, bevorzugter von 0,04 bis 1 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 0,05 bis 0,1 Gew.-%, ein Mittel zur Einstellung der Isotonizität, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Dextrose, Glycerin, Propylenglycol, Sorbitol, Mannitol, Harnstoff, Polyethylenglycol, und Mischungen davon, bevorzugter Glycerin, in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt von 0,5 bis 9 Gew.-%, bevorzugter von 1 bis 8 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 1,5 bis 7 Gew.-%, eine Base, bevorzugt Natriumhydroxid, in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, bevorzugt von 0,02 bis 0,5 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von 0,02 bis 0,05 Gew.-%, und Wasser.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung, bezogen auf das Gesamtgewicht der

Zusammensetzung, die folgenden Stoffe:

0,15 bis 0,3 Gew.-% Natrium-Hyaluronat, 0,15 bis 0,25 Gew.-% mittelkettige Triglyceride,

0,05 bis 0,1 Gew.-% Carbomer,

1,5 bis 7 Gew.-% Mittel zur Einstellung der Isotonizität, bevorzugt Glycerin, Natriumhydroxid zur pH Einstellung, bevorzugt in einer Menge von 0,02 bis 0,05 Gew.-%, und

q.s. ad 100 Gew.-% Wasser.

Der Ausdruck„q.s. ad 100 Gew.-% Wasser" bedeutet im Sinne der vorliegenden Erfindung, dass so viel Wasser zugegeben wird, wie benötigt wird, um eine

Gesamtmenge von 100 Gew.-% zu erreichen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße

Zusammensetzung neben den oben genannten Stoffen keine weiteren Bestandteile.

Eigenschaften, Herstellung und Verwendung

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung bereitgestellt, enthaltend mindestens eine flüssige wässrige Phase und mindestens eine flüssige hydrophobe Phase, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung emulgatorfrei ist, die

Zusammensetzung pufferfrei ist, und die Zusammensetzung Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat enthält. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann in jeder dem Fachmann bekannten, geeigneten, flüssigen Zubereitung bereitgestellt werden. Gemäß einer

Ausführungsform liegt die Zusammensetzung als Augenspray, Augenbad,

Augenspüllösung, oder Augentropfen vor. Gemäß einer bevorzugten

Ausführungsform liegt die Zusammensetzung als Augenspray oder Augentropfen vor. Gemäß einer Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung eine Viskosität von weniger als 350 mPa-s bei 20°C auf, bevorzugt weniger als

250 mPa-s bei 20°C, bevorzugter weniger als 200 mPa-s bei 20°C, noch bevorzugter weniger als 150 mPa-s bei 20°C, und am meisten bevorzugt weniger als 100 mPa-s bei 20°C. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Viskosität nach dem Kegel- Platte- Verfahren unter Verwendung eines Wells-Brookfield Kegel-Platte- Viskosimeters des Typs DV-III+ (Brookfield Engineering Laboratories Vertriebs GmbH, Deutschland) unter Verwendung einer CP51 Spindel bei 5 U/min und 20°C bestimmt.

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung lässt sich unproblematisch aseptisch herstellen und ist hervorragend verträglich. Geeignete Verfahren zur Herstellung von mehrphasigen Zusammensetzungen sind dem Fachmann bekannt. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung erfolgt vorzugsweise in einem

mehrstufigen Verfahren. Insbesondere wird der flüssigen wässrigen Phase der erfindungsgemäßen Zusammensetzung Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat zugesetzt. Es versteht sich von selbst, dass die ophthalmische Zusammensetzung zur Verwendung vorzugsweise steril vorliegt, so dass sterile Stoffe unter sterilen Bedingungen verwendet werden, oder die Zusammensetzung nach der Einarbeitung der Stoffe sterilisiert wird.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer tropfbaren, lagerungsstabilen, mehrphasigen, ophthalmischen Zusammensetzung bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet, dass eine flüssige hydrophobe Phase homogen in einer kontinuierlichen flüssigen wässrigen Phase dispergiert wird, wobei die flüssige wässrige Phase Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat umfasst. Bei einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen

Zusammensetzung wird zunächst Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat in der flüssigen wässrigen Phase gelöst, bevorzugt unter aseptischen Bedingungen. In dieser wässrigen flüssigen Phase wird dann die hydrophobe flüssige Phase, vorzugsweise unter aseptischen Bedingungen, dispergiert. Bevorzugt wird bis zur vollständigen Homogenisierung gerührt. Der Durchmesser der so erzeugten

Tröpfchen der hydrophoben flüssigen Phase in der Dispersion liegt vorzugsweise bei weniger 100 μιη. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird so lange homogenisiert bis Tröpfchen mit einem Durchmesser von 1 bis 30 μιη erhalten werden, vorzugsweise von 5 bis 15 μιη. Die erhaltene, bevorzugt sterile,

Zusammensetzung kann anschließend in üblicher Weise konfektioniert werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der flüssigen wässrigen Phase mindestens eine polymere, gelbildende Komponente zugesetzt werden. Hierdurch kann eine dreiphasige Zusammensetzung bereitgestellt werden, die zusätzlich zu der flüssigen wässrigen und der flüssigen hydrophoben Phase noch eine Gel-Phase bzw. Muzin-Phase enthält. Des Weiteren können der flüssigen wässrigen Phase ein Mittel zur Isotonisierung und/oder andere der oben beschriebenen, weiteren Bestandteile zugesetzt werden.

Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform wird zunächst eine Suspension aus mindestens einer Polyacrylsäure und/oder mindestens einem Acrylsäurederivat hergestellt, bevorzugt unter aseptischen Bedingungen. Zu dieser Suspension wird anschließend eine wässrige sterilfiltrierte Lösung gegeben, die Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat sowie gegebenenfalls ein Mittel zur Isotonisierung enthält, wobei unter Verwendung von bevorzugt sterilfütiertem Stickstoff oder Druckluft als Druckgas gearbeitet werden kann. Nach sorgfältigem Durchmischen werden dann durch Zugabe einer geeigneten Base, vorzugsweise einer sterilen 2 %igen bis 3 %igen Natriumhydroxidlösung, die Carboxylgruppen der mindestens einer Polyacrylsäure und/oder mindestens einem Acrylsäurederivat neutralisiert, die Gelbildung der mindestens einer Polyacrylsäure und/oder mindestens einem

Acrylsäurederivat eingeleitet, und es wird vorzugsweise bis zur Homogenität des Gels weitergerührt. In das hergestellte sterile Hydrogel wird dann die flüssige hydrophobe Phase unter aseptischen Bedingungen eingearbeitet.

Des Weiteren kann dem so hergestellten sterilen Gel ein ophthalmischer Wirkstoff, z.B. Vitamin A-palmitat, zugesetzt werden. Gemäß einer beispielhaften

Ausführungsform wird der Wirkstoff unter aseptischen Bedingungen zugesetzt und homogen eingemischt. Zum Beispiel kann eine Vitamin A-Komponente und die vorzugsweise vorhandene sehr viel geringere Menge eines Antioxidans in der hydrophoben Phase gelöst und dann steril filtriert werden. Die sterile hydrophobe wirkstoffhaltige Phase kann dann unter Rühren in das Gel eingearbeitet werden.

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung eignet sich besonders zur Behandlung von Krankheiten oder Zuständen des Auges oder der das Auge umgebenden oder damit zusammenhängenden Organe oder Gewebe. Insbesondere ist die ophthalmische Zusammensetzung zur Linderung der Beschwerden bei trockenem Auge und/oder für die symptomatische Behandlung des trockenen Auges geeignet. Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird daher eine tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung zur Verwendung als Arzneimittel bereitgestellt, wobei die Zusammensetzung mindestens eine flüssige wässrige Phase und mindestens eine flüssige hydrophobe Phase enthält, und dadurch gekennzeichnet ist, dass sie emulgatorfrei und pufferfrei ist und

Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat enthält. Gemäß einer Ausführungsform wird eine tropfbare, lagerungsstabile, mehrphasige, ophthalmische Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung, zur Verwendung bei der Behandlung von Krankheiten und Fehlfunktionen des Auges oder der das Auge umgebenden oder damit zusammenhängenden Organe und Gewebe, bevorzugt zur Verwendung bei der Behandlung des trockenen Auges, wobei die Zusammensetzung mindestens eine flüssige wässrige Phase und mindestens eine flüssige hydrophobe Phase enthält, und dadurch gekennzeichnet ist, dass sie emulgatorfrei und pufferfrei ist und

Hyaluronsäure und/oder Hyaluronat enthält. Auf Grund der Abwesenheit von augenreizenden Stoffen wie z.B. Emulgatoren oder Puffersubstanzen, eignet sich die erfindungsgemäße ophthalmische

Zusammensetzung zur Langzeitanwendung bei trockenem Auge, beispielsweise als Tränenersatzmittel. Es wurde überraschend gefunden, dass schon innerhalb weniger Minuten nach der Applikation der erfindungsgemäßen Zusammensetzung eine deutliche Besserung der Beschwerden wie Trockenheitsgefühl am Auge, aber auch Brennen, Jucken, Rötungen oder Schwellungen, bewirkt werden kann. Von besonderem Vorteil ist, dass diese Beschwerden nachhaltig durch die

erfindungsgemäße Zusammensetzung gelindert werden können. Die

konservierungsmittelfreie und/oder phosphatsalzfreie erfindungsgemäße

Zusammensetzung ist für eine Langzeitanwendung besonders gut geeignet.

Für die Applikation kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung in geeignete Behältnisse abgefüllt werden, die vorzugsweise so gestaltet sind, dass der Inhalt auf das Auge aufgebracht werden kann.

Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Behältnis enthaltend eine Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung bereitgestellt, wobei das Behältnis ein

Einmaldosen-Behältnis oder ein Mehrdosen-Behältnis ist, bevorzugt eine Ophtiole, eine Ein-Dosis-Ophtiole, oder ein Applikationssystem, bevorzugter ein

pumpenbasiertes Applikationssystem oder ein Tip-Seal- Applikationssystem.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die

erfindungsgemäße Zusammensetzung in Form eines Einmaldosen-Behältnisses bereitgestellt. Einmaldosis-Behältnisse sind im Stand der Technik beispielsweise bekannt unter der Bezeichnung Eindosis-Ophtiole ® , und können bevorzugt aus einem Polyethylen wie z.B. LDPE (low density Polyethylene, Polyethylen niederer Dichte) bestehen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die

erfindungsgemäßen Zusammensetzung in einem Einmaldosis-Behältnis frei von Konservierungsmitteln bereitgestellt.

Alternativ kann das Behältnis, welches die erfindungsgemäße Zusammensetzung umfasst, auch ein Mehrdosen-Behältnis sein. Beispielsweise kann das Behältnis eine Tropflasche sein. Geeignete Tropfflaschen sind im Stand der Technik bekannt, z.B. unter der Bezeichnung Ophtiole ® , und können aus Polyethylen bestehen, bevorzugt aus HDPE (high density polyethyle,n Polyethylen hoher Dichte) oder LDPE (low density Polyethylen, Polyethylen niederer Dichte).

Der Mehrdosen-Behältnis kann auch ein Applikationssystem sein, wie z.B. ein pumpenbasiertes Applikationssystem oder ein Tip-Seal-System. Beispiele für pumpenbasierte Applikationssysteme sind Augensprays, Dosiersprühflaschen, sowie Augentropfenpumpen, wie z.B. das COMOD ® -System oder das 3K ® -System, beides hergestellt von der Firma Ursatec Verpackung GmbH. Beispiele für Tip-Seal- Systeme sind das Ophthalmie Squeeze Dispenser (OSD ® )-System der Firma Aptargroup, Inc., oder das Novelia ® -System der Firma Nemera.

Gemäß einer Ausführungsform wird eine Dosiersprühflasche umfassend eine Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung bereitgestellt, wobei die Zusammensetzung vorzugsweise als Augenspray vorliegt. Das Augenspray kann hierbei in Form eines Sprühnebels am Auge angewandt werden. Typischerweise werden Augensprays mehrmals täglich auf das geschlossene Augenlied gesprüht. Es ist jedoch auch möglich, das erfindungsgemäße Augenspray von vorne oder von der Seite auf das geöffnete Auge sprühen. Sobald die erfindungsgemäße

Zusammensetzung mit der Tränenflüssigkeit des Auges in Kontakt kommt, kann durch den Salzgehalt der Tränenflüssigkeit die Viskosität der Zusammensetzung herabgesetzt und damit die Zusammensetzung destabilisiert werden. Als Folge kann eine Entmischung der flüssigen wässrigen und flüssigen hydrophoben Phase stattfinden und sich ein homogener hydrophober Film, z.B. ein Ölfilm, auf dem Tränenfilm des Auges ausbilden, um so eine Verdunstungsbarriere bereitzustellen und/oder die Integrität der Lipidschicht des Tränenfilms zu verbessern bzw.

wiederherzustellen. Somit kann eine schnelle, direkte, und effektive Wirkung bereitgestellt werden.

Dies ist ein Vorteil gegenüber den im Stand der Technik bekannten liposomalen Augensprays, die typischerweise Phospholipid-haltige Liposomen enthalten. Die in den Liposomen enthaltenen Lipide sollen in die Lipidschicht des Tränenfilms integriert werden und diese so stabilisieren, was zunächst ein Aufbrechen der Liposomen notwendig zu machen scheint. Zudem weisen liposomale Augensprays oft einen Eigengeruch auf, der von den Patienten als unangenehmen empfunden wird.

Umfang und Gegenstand der vorliegenden Erfindung werden durch die nachfolgenden Beispiele anhand von ausgewählten Ausführungsformen veranschaulicht, die jedoch nicht als einschränkend zu verstehen sind.

Beispiele

1. Messmethoden pH-Wert

Der pH- Wert der hergestellten, ophthalmischen Zusammensetzungen wurde bei einer Temperatur von 20°C mit einem Knick pH-Meter 765 oder Knick pH-Meter 766 (Knick Elektronische Messgeräte GmbH & Co. KG, Deutschland) gemessen.

Osmolarität

Die Osmolarität der hergestellten, ophthalmischen Zusammensetzungen wurde bei einer Temperatur von 20°C mit einem Mikro-Osmometer gemessen (Hermann Röbling Messtechnik, Deutschland).

Viskosität Die Viskosität der hergestellten, ophthalmischen Zusammensetzungen wurde nach dem Kegel-Platte- Verfahren unter Verwendung eines Wells-Brookfield Kegel-Platte- Viskosimeters des Typs DV-III+ (Brookfield Engineering Laboratories Vertriebs GmbH, Deutschland) mit einer CP51 Spindel bei 5 U/min und 20°C bestimmt. Messung der Tröpfchengröße

Der Durchmesser der Tröpfchen der flüssigen hydrophoben Phase wurde

mikroskopisch mit dem Mikroskop Axio I mager M 1 (Carl Zeiss AG. Deutschland) bestimmt. Tropfversuch (Priming)

Die Tropfversuche wurden manuell durch senkrechte Betätigung eines

pumpenbasierten Applikationssystems (3K ® -System, Ursatec Verpackung GmbH, Deutschland), durchgeführt. Dabei wurde die erforderliche Anzahl an Betätigungen bestimmt, bis ein Tropfen mittlerer Tropfengröße vom Applikationssystem abgegeben wurde.

Stabilitätstest

Die Lagerungsstabilität der hergestellten, ophthalmischen Zusammensetzungen wurde durch Zentrifugieren der Zusammensetzung bei einer Geschwindigkeit von 5700 Umdrehungen pro Minute bei 20°C über einen Zeitraum von 60 Minuten bestimmt. Für diese Untersuchungen wurde eine Laborzentrifuge Multifuge 1 S (Kendro Laboratory Products GmbH, Deutschland) verwendet.

Nach Beendigung des Zentrifugierens wurde die Zusammensetzung visuell begutachtet und wie folgt bewertet:

OK: Optisch keine Trennung oder Trübungsunterschiede erkennbar.

ET: Eintrübung von unten erkennbar.

2. Stoffe

HA: Natrium-Hyaluronat (Bloomage Freda Biopharm Co., Ltd., China).

MCT: Capryl-Caprinsäure-Triglycerid (Myritol 318, BASF AG,

Deutschland).

Carbomer: Carbopol 980 NF (Lubrizol Advanced Materials Europe BVBA,

Belgium). IM: Isotonisierungsmittel; folgende Stoffe wurden eingesetzt: Glycerin, Sorbitol, Mannitol, Glucose, Propylenglycol, Harnstoff, PEG 300.

3. Beispiel

Es wurden ophthalmische Zusammensetzungen, bezeichnet mit Probe 1 bis 9 nach dem folgenden Verfahren unter Verwendung der in Tabelle 1 genannten Stoffe und Mengen hergestellt.

Im ersten Schritt der Herstellung wurde Carbomer in Wasser suspendiert und anschließend autoklaviert. Im zweiten Schritt wurde eine sterile wässrige Lösung, bestehend aus Wasser, Natrium-Hyaluronat und einem Isotonisierungsmittel hergestellt und der sterilen Carbomersuspension aseptisch zugegeben. Nachfolgend wurde ein pH- Wert von 6 bis 7, sofern notwendig durch Zugabe steriler NaOH- Lösung eingestellt, und die flüssige hydrophobe Phase unter Homogenisierung zugegeben. Die fertiggestellte Zusammensetzung wurde aseptisch in ein

Primärpackmittel abgefüllt. Die in Tabelle 2 zusammengefassten Ergebnisse zeigen, dass alle

erfindungsgemäßen Proben 2 bis 9 den Stabilitätstest bestehen und daher lagerungsstabil sind. Dagegen zeigt die Vergleichsprobe 1 ohne Hyaluronat nach der Durchführung des Stabilitätstests eine Eintrübung von unten, was auf eine

Entmischung der Phasen hinweist.

Tabelle 2: Eigenschaften der hergestellten Proben 1 bis 9 (Vgl.: Vergleichsprobe).