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Title:
STUD WELDING GUN AND STUD WELDING METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/120842
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a welding gun (40) for welding a welding stud (20, 120) in a welding direction to a substrate (30), comprising a holding device (144) for holding the welding stud during a welding process, wherein the welding stud has a contact surface (125), which is provided in order to contact the substrate before and/or during the welding process, furthermore comprising a stud lifting device (150) for conveying the holding device into a plunge start position in the welding direction, furthermore comprising a stud plunging device (160) for conveying the holding device from the plunge start position in the welding direction, furthermore comprising a support element (170) having a support surface (175) for supporting the welding gun on the substrate, and furthermore comprising a device for automatically adjusting the plunge start position relative to the support surface in the welding direction.

Inventors:
POPP UWE (CH)
BERTSCH KLAUS (AT)
Application Number:
PCT/EP2018/082102
Publication Date:
June 27, 2019
Filing Date:
November 21, 2018
Export Citation:
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Assignee:
HILTI AG (LI)
International Classes:
B23K9/20
Foreign References:
DE906963C1954-03-18
DE202013104503U12015-01-16
FR2915911A12008-11-14
DE3606613C11987-06-11
Other References:
None
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Claims:
PATENTANSPRUECHE

1. Schweisspistole zur Verschweissung eines Schweissbolzens in einer Schweissrichtung mit einem Untergrund, umfassend eine Haltevorrichtung zum Halten des Schweissbolzens während eines Schweissvorgangs, wobei der Schweissbolzen eine Kontaktfläche aufweist, welche dafür vorgesehen ist, vor und/oder während des Schweissvorgangs den Untergrund zu kontaktieren, weiterhin umfassend eine Bolzenabhubeinrichtung für eine Beförderung der Haltevorrichtung gegen die Schweissrichtung bis zu einer Eintauchstartposition, weiterhin umfassend eine Bolzeneintaucheinrichtung für eine Beförderung der Haltevorrichtung von der Eintauchstartposition in die Schweissrichtung, weiterhin umfassend ein Auflageelement mit einer Auflagefläche für eine Auflage der Schweisspistole auf dem Untergrund, und weiterhin umfassend eine Einrichtung zur automatischen Anpassung der Eintauchstartposition relativ zu der Auflagefläche in der Schweissrichtung.

2. Schweisspistole nach Anspruch 1 , wobei die Einrichtung zur automatischen Anpassung der Eintauchstartposition zur Versetzung der Bolzenabhubeinrichtung relativ zu der Auflagefläche in der Schweissrichtung vorgesehen ist.

3. Schweisspistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schweisspistole ein Verriegelungselement für eine Verriegelung der Bolzenabhubeinrichtung in zwei oder mehr verschiedenen Positionen relativ zu der Auflagefläche umfasst.

4. Schweisspistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schweisspistole ein Mitnahmeelement umfasst, welches zwischen einer Mitnahmestellung und einer Freigabestellung versetzbar ist, wobei das Mitnahmeelement in der Mitnahmestellung eine Bewegung der Haltevorrichtung gegen die Schweissrichtung auf die

Bolzenabhubeinrichtung überträgt, und wobei das Mitnahmeelement in der

Freigabestellung eine Bewegung der Haltevorrichtung gegen die Schweissrichtung relativ zur Bolzenabhubeinrichtung freigibt.

5. Schweisspistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schweisspistole eine die Haltevorrichtung relativ zur Bolzenabhubeinrichtung in der Schweissrichtung beaufschlagende Haltefeder umfasst.

6. Schweisspistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schweisspistole eine die Bolzenabhubeinrichtung relativ zum Auflageelement in der Schweissrichtung beaufschlagende Mitnahmefeder aufweist.

7. Schweisspistole nach den Ansprüchen 5 und 6, wobei eine Federhärte der Mitnahmefeder grösser ist als eine Federhärte der Haltefeder.

8. Schweisspistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bolzenabhubeinrichtung dafür geeignet ist, das Mitnahmeelement aus der Mitnahmestellung in die Freigabestellung zu versetzen, wenn die Haltevorrichtung zur Eintauchstartposition befördert wird.

9. Verfahren zur Verwendung einer Schweisspistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit den Schritten: a) Halten des Schweissbolzens an der Haltevorrichtung,

b) Ansetzen der Schweisspistole mit dem Schweissbolzen an den Untergrund, bis die Kontaktfläche den Untergrund kontaktiert,

c) Andrücken der Schweisspistole an den Untergrund, bis die Haltevorrichtung an dem Mitnahmeelement anliegt,

d) weiteres Andrücken der Schweisspistole an den Untergrund, bis die Auflagefläche an dem Untergrund anliegt,

e) Verriegeln der Bolzenhubeinrichtung,

f) Versetzen des Mitnahmeelements in die Freigabestellung,

g) Befördern der Haltevorrichtung gegen die Schweissrichtung bis zur Eintauchstartposition, und

h) Befördern der Haltevorrichtung von der Eintauchstartposition in die Schweissrichtung.

10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei während Schritt c) die Haltefeder gespannt wird.

1 1. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 10, wobei während Schritt d) die

Mitnahmefeder gespannt wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 1 1 , wobei während Schritt f) das

Mitnahmeelement von der Bolzenabhubeinrichtung versetzt wird.

Description:
BOLZENSCHWEISSPISTOLE UND -VERFAHREN

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft allgemein eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Befestigung eines Bolzens an einem Untergrund sowie einen derartigen Bolzen.

Stand der Technik

Es sind etliche Vorrichtungen und Verfahren bekannt, mit denen verschiedene Bolzen in unterschiedlichen Anwendungsfällen an einem Untergrund befestigt werden. Beispielsweise wird ein Bolzen mit dem Untergrund in Kontakt gebracht und mit elektrischem Strom beaufschlagt. Dazu wird der Bolzen von einem elektrisch leitfähigen Bolzenhalter gehalten.

Sobald der elektrische Strom zwischen dem Bolzen und dem Untergrund fliesst, wird der Bolzen unter Ausbildung eines Lichtbogens von dem Untergrund abgehoben. Aufgrund der freiwerdenden Energie verflüssigt sich teilweise das Material des Bolzens und des Untergrunds. Anschliessend wird der elektrische Strom abgeschaltet und der Bolzen in das verflüssigte Material eingetaucht, während dieses Material erkaltet und fest wird. Der Bolzen ist dann stoffschlüssig mit dem Untergrund verbunden.

Um die notwendige Energie für die Verflüssigung des Materials des Bolzens und des Untergrunds in ausreichend kurzer Zeit zur Verfügung zu stellen, sind Vorrichtungen bekannt, welche einen elektrischen Strom mit sehr hoher Stromstärke erzeugen und über ein entsprechend dimensioniertes elektrisches Kabel dem Bolzen zuführen. Um ein Oxidieren des verflüssigten Materials zu vermeiden, ist es bekannt, die Kontaktstelle zwischen dem Bolzen und dem Untergrund mit einem Inertgas zu spülen.

Bei Anwendungen beispielsweise im Gebäude- oder Schiffsbau werden Bolzen in verschiedenen Grössen mit einem Gewinde verwendet, an welches ein Gegenstand geschraubt wird, um den Gegenstand an dem Untergrund zu befestigen. Einige Parameter des Befestigungsverfahrens wie beispielsweise die Dauer und die elektrische Leistung des elektrischen Stroms sind von einem Anwender an der Vorrichtung einzustellen und an den verwendeten Bolzen anzupassen. Mittels einer Sichtprüfung beurteilt der Anwender schliesslich die Qualität der Verbindung zwischen dem Bolzen und dem Untergrund. Die Verbindungsqualität hängt damit auch von der Erfahrung und den Fähigkeiten des Anwenders ab.

Darstellung der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und/oder ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit welchem eine Befestigung eines Bolzens an einem Untergrund vereinfacht und/oder verbessert wird.

Diese Aufgabe ist gelöst bei einer Schweisspistole zur Verschweissung eines

Schweissbolzens in einer Schweissrichtung mit einem Untergrund, umfassend eine Haltevorrichtung zum Halten des Schweissbolzens während eines Schweissvorgangs, wobei der Schweissbolzen eine Kontaktfläche aufweist, welche dafür vorgesehen ist, vor und/oder während des Schweissvorgangs den Untergrund zu kontaktieren, weiterhin umfassend eine Bolzenabhubeinrichtung für eine Beförderung der Haltevorrichtung gegen die Schweissrichtung bis zu einer Eintauchstartposition, weiterhin umfassend eine Bolzeneintaucheinrichtung für eine Beförderung der Haltevorrichtung von der Eintauchstartposition in die Schweissrichtung, weiterhin umfassend ein Auflageelement mit einer Auflagefläche für eine Auflage der Schweisspistole auf dem Untergrund, und weiterhin umfassend eine Einrichtung zur bevorzugt automatischen Anpassung der Eintauchstartposition relativ zu der Auflagefläche in der Schweissrichtung. Die

Eintauchstartposition hängt nicht, wie bei bekannten Schweisspistolen, von einer Position des Auflageelements in der Schweissrichtung ab, sondern von einer Position der Kontaktfläche. Dadurch ist die gewünschte Eintauchstartposition auch bei unebenen Untergründen gewährleistet, beispielsweise bei Untergründen mit Wölbungen, Vertiefungen, Verschmutzungen oder zuvor entfernten Oberflächenschichten. Bevorzugt ist die Einrichtung zur automatischen Anpassung der Eintauchstartposition zur Versetzung der Bolzenabhubeinrichtung relativ zu der Auflagefläche in der Schweissrichtung vorgesehen, das heisst zur automatischen Anpassung eines Abstands in der Schweissrichtung zwischen der Bolzenabhubeinrichtung und der Auflagefläche.

Eine vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schweisspistole ein Verriegelungselement für eine Verriegelung der Bolzenabhubeinrichtung in zwei oder mehr verschiedenen Positionen relativ zu der Auflagefläche umfasst.

Eine vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schweisspistole ein Mitnahmeelement umfasst, welches zwischen einer Mitnahmestellung und einer Freigabestellung versetzbar ist, wobei das Mitnahmeelement in der Mitnahmestellung eine Bewegung der Haltevorrichtung gegen die Schweissrichtung auf die Bolzenabhubeinrichtung überträgt, und wobei das Mitnahmeelement in der Freigabestellung eine Bewegung der Haltevorrichtung gegen die Schweissrichtung relativ zur Bolzenabhubeinrichtung freigibt.

Eine vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schweisspistole eine die Haltevorrichtung relativ zur Bolzenabhubeinrichtung in der Schweissrichtung beaufschlagende Haltefeder umfasst. Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schweisspistole eine die Bolzenabhubeinrichtung relativ zum Auflageelement in der Schweissrichtung beaufschlagende Mitnahmefeder aufweist. Bevorzugt ist eine Federhärte der Mitnahmefeder grösser als eine Federhärte der Haltefeder.

Eine vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bolzenabhubeinrichtung dafür geeignet ist, das Mitnahmeelement aus der Mitnahmestellung in die Freigabestellung zu versetzen, wenn die Haltevorrichtung zur Eintauchstartposition befördert wird.

Die Aufgabe ist ebenfalls gelöst bei einem Verfahren zur Verwendung einer derartigen Schweisspistole, bei dem der Schweissbolzen an der Haltevorrichtung gehalten wird, die Schweisspistole mit dem Schweissbolzen an den Untergrund angesetzt wird, bis die Kontaktfläche den Untergrund kontaktiert, die Schweisspistole an den Untergrund angedrückt wird, bis die Haltevorrichtung an dem Mitnahmeelement anliegt, wobei hierbei bevorzugt die Haltefeder gespannt wird, die Schweisspistole weiter an den Untergrund angedrückt wird, bis die Auflagefläche an dem Untergrund anliegt, wobei hierbei bevorzugt die Mitnahmefeder gespannt wird, die Bolzenhubeinrichtung verriegelt wird, das Mitnahmeelement, bevorzugt von der Bolzenabhubeinrichtung, in die Freigabestellung versetzt wird, die Haltevorrichtung gegen die Schweissrichtung bis zur Eintauchstartposition und von der Eintauchstartposition in die Schweissrichtung befördert wird.

Ausführungsbeispiele

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 schematisch eine Schweissvorrichtung,

Fig. 2 eine Schweisspistole in einer teilweisen Längsschnittsansicht, Fig. 3 die Schweisspistole aus Fig. 2 in einer teilweisen Längsschnittsansicht

Fig. 4 die Schweisspistole aus Fig. 2 bis 3 in einer teilweisen Längsschnittsansicht, und

Fig. 5 die Schweisspistole aus Fig. 2 bis 4 in einer teilweisen Längsschnittsansicht.

In Fig. 1 ist eine Schweissvorrichtung 10 zum Schweissen eines Schweissbolzens 20 an einen

Untergrund 30 schematisch dargestellt. Ein Material des Schweissbolzens 20 und ein Material des Untergrunds 30 sind elektrisch leitfähig, insbesondere metallisch. Die

Schweissvorrichtung 10 umfasst eine Schweisspistole 40 mit einem als Tastschalter ausgebildeten Auslöseschalter 41 , ein Schweissgerät 50, ein erstes elektrisches Kabel 61 , ein zweites elektrisches Kabel 62 mit einer Anschlussklemme 63, ein beispielsweise als Netzkabel ausgebildetes elektrisches Versorgungskabel 64, eine elektrische Kommunikationsleitung 65, ein als Gasflasche ausgebildetes Gasreservoir 70, eine schlauchförmige

Gasversorgungsleitung 71 und einen Gasschlauch 72.

Das erste Kabel 61 dient einer Versorgung des Schweissbolzens 20 mit elektrischem Strom durch das Schweissgerät 50. Das zweite Kabel 62 dient einer elektrischen Verbindung des Untergrunds 30 mit dem Schweissgerät 50, wenn die Anschlussklemme 63 an den Untergrund 30 geklemmt ist. Bei Berührung des Schweissbolzens 20 mit dem Untergrund 30 schliesst sich ein Stromkreis, so dass der Schweissbolzen 20 von dem Schweissgerät 50 mit Schweissstrom beaufschlagbar ist, welcher beispielsweise als Gleichstrom oder Wechselstrom ausgebildet ist. Die Schweisspistole 40 umfasst zu diesem Zweck ein in Fig. 1 nicht gezeigtes Schweissstrom-Kontaktelement. Das Schweissgerät 50 umfasst eine nicht gezeigte Einrichtung zur Konvertierung von elektrischem Strom aus dem Versorgungskabel 64 in Schweissstrom, welche beispielsweise einen elektrischen Kondensator, einen Thyristor, einen Bipolar-Transistor mit isolierter Gate-Elektrode oder andere leistungselektronische Bauelemente sowie ein zugehöriges Steuergerät mit einem Mikroprozessor umfasst, um den Schweissstrom mit gewünschter Spannung und Stromstärke bereitzustellen.

Die Gasversorgungsleitung 71 und der Gasschlauch 72 dienen einer Versorgung eines Kontaktbereichs zwischen dem Schweissbolzen 20 und dem Untergrund 30 mit einem Schutzgas aus dem Gasreservoir 70, um den Kontaktbereich während eines Schweissvorgangs vor einer Oxidation durch Sauerstoff einer Umgebung zu schützen. Zur Steuerung eines Gasflusses zu dem Kontaktbereich umfasst das Gasreservoir 70, die Gasversorgungsleitung 71 , das Schweissgerät 50, der Gasschlauch 72 oder die Schweisspistole 40 ein nicht gezeigtes, insbesondere regelbares Ventil auf.

Das Schweissgerät 50 weist eine Eingabeeinrichtung 51 mit Betätigungselementen 52 sowie eine Ausgabeeinrichtung 53 mit einem visuellen Anzeigeelement 54 und einer drahtlosen Übertragungseinheit auf. Die Eingabeeinrichtung 51 dient der Eingabe von Parametern eines mit der Schweissvorrichtung 10 durchzuführenden Schweissverfahrens, wie beispielsweise der elektrischen Spannung, Stromstärke, Leistung und zeitliche Dauer des Schweissstroms, Position und Geschwindigkeit des Bolzens und so weiter, durch einen Anwender der Schweissvorrichtung 10. Die Ausgabeeinrichtung 53 dient der Ausgabe von Informationen, wie beispielsweise Informationen über Parameter des Schweissverfahrens, Informationen über erfasste Emissionen des Schweissverfahrens oder andere Grössen, Informationen über eine Güte des Schweissvorgangs, Informationen über Massnahmen zur Verbesserung des Schweissvorgangs, Informationen über erfasste Eigenschaften des Schweissbolzens oder aus den vorgenannten Grössen abgeleitete Informationen, und/oder Empfehlungen oder Anweisungen zur Reinigung und/oder Wartung der Schweissvorrichtung 10, insbesondere der Schweisspistole 40, an den Anwender.

Die Kommunikationsleitung 65 dient einer Kommunikation zwischen der Schweisspistole 40, insbesondere einer in Fig. 1 nicht gezeigten Steuereinrichtung der Schweisspistole 40, und dem Schweissgerät 50, insbesondere dem Steuergerät und/oder der Eingabeeinrichtung 51 und/oder der Ausgabeeinrichtung 53. Durch diese Kommunikation wird beispielsweise ein Austausch von Informationen über die Parameter eines Schweissvorgangs bewerkstelligt, um beispielsweise eine Synchronisation des Schweissstroms mit einer Bewegung des Schweissbolzens 20 zu erreichen oder zu erleichtern. Bei nicht gezeigten Ausführungsbeispielen geschieht die Kommunikation zwischen der Schweisspistole und dem Schweissgerät drahtlos, per Funk oder mittels des ersten elektrischen Kabels, welches den Schweissstrom führt.

Die Schweisspistole 40 weist ein Gehäuse 42 mit einer Mündung 46 auf, von welchem ein Handgriff 43 mit dem Auslöseschalter 41 abragt. Die Schweisspistole 40 weist ferner einen Bolzenhalter 44 auf, an welchem der Schweissbolzen 20 während eines Schweissvorgangs gehalten ist. Hierzu umfasst der Bolzenhalter beispielsweise zwei, drei, vier oder mehr nicht im einzelnen gezeigte federnde Arme, zwischen die der Schweissbolzen 20 eingesteckt und mittels Klemmsitz gehalten wird. Die Schweisspistole 40 weist ferner ein Schweissstrom- Kontaktelement zur Beaufschlagung des Schweissbolzens 20 mit einem Schweissstrom auf, welches in den Bolzenhalter 44 integriert ist, beispielsweise in Form eines oder mehrerer der federnden Arme.

Die Schweisspistole 40 weist ferner eine Steuereinrichtung 99 zum Steuern der verschiedenen Komponenten und Einrichtungen der Schweisspistole und des Schweissgeräts 50 auf. Die Steuereinrichtung 99 ist zum Steuern eines oder mehrerer Parameter des Schweissvorgangs vorgesehen. Die Steuereinrichtung 99 umfasst dazu verschiedene elektronische Bauteile, wie beispielsweise einen oder mehrere Mikroprozessoren, einen oder mehrere temporäre oder dauerhafte Datenspeicher und dergleichen, auf.

Die Schweisspistole 40 weist ferner eine als ein erster Hubmagnet ausgebildete Bolzenabhubeinrichtung auf, welche den Bolzenhalter 44 mit einer Kraft von der Mündung 46 weg nach hinten (in Fig. 1 nach oben) beaufschlagt, wenn die Bolzenabhubeinrichtung aktiviert ist. Über eine nicht gezeigte Signalleitung kommuniziert die Steuereinrichtung 99 mit der Bolzenabhubeinrichtung, um die Bolzenabhubeinrichtung zu steuern, insbesondere zu aktivieren und zu deaktivieren.

Die Schweisspistole 40 weist ferner eine als Federelement oder als ein zweiter Hubmagnet ausgebildete Bolzeneintaucheinrichtung auf, welche den Bolzenhalter 44 mit einer Kraft zu der Mündung 46 hin nach vorne (in Fig. 1 nach unten) beaufschlagt, wenn die Bolzeneintaucheinrichtung aktiviert ist. Über eine nicht gezeigte Signalleitung kommuniziert die Steuereinrichtung 99 mit der Bolzeneintaucheinrichtung, um die Bolzeneintaucheinrichtung zu steuern, insbesondere zu aktivieren und zu deaktivieren. Wenn die Bolzeneintaucheinrichtung als ein Federelement ausgebildet ist, wird dieses Federelement vorzugsweise gespannt, wenn der Bolzenhalter von der Bolzenabhubeinrichtung nach hinten bewegt wird, so dass das Federelement den Bolzenhalter nach vorne bewegt, sobald die Bolzenabhubeinrichtung deaktiviert wird.

Bei einem Schweissverfahren mit der Schweissvorrichtung 10 werden zunächst der Untergrund 30 und der Bolzen 20 zur Verfügung gestellt. In einem weiteren Schritt werden von einem Anwender über die Eingabeeinrichtung Informationen eingegeben, beispielsweise über gewünschte Parameter des folgenden Schweissvorgangs. In einem weiteren Schritt wird der Schweissbolzen 20 von dem Schweissgerät 50 mittels des ersten Kabels 61 und des zweiten Kabels 62 mit einem Schweissstrom zwischen dem Schweissbolzen 20 und dem Untergrund 30 beaufschlagt. In einem weiteren Schritt wird der Schweissbolzen 20 mittels der Bolzenabhubeinrichtung von dem Untergrund unter Beibehaltung des zwischen dem Schweissbolzen 20 und dem Untergrund 30 fliessenden Schweissstroms abgehoben, wobei sich zwischen dem Schweissbolzen 20 und dem Untergrund 30 ein Lichtbogen ausbildet. Insbesondere aufgrund der von dem Lichtbogen erzeugten Hitze wird dann ein Material des Schweissbolzens 20 und/oder des Untergrunds 30 teilweise verflüssigt. In einem weiteren Schritt wird der Schweissbolzen 20 mittels der Bolzeneintaucheinrichtung in das verflüssigte Material des Schweissbolzens 20 beziehungsweise des Untergrunds 30 eingetaucht. Danach erstarrt das verflüssigte Material des Schweissbolzens 20 beziehungsweise des Untergrunds 30, so dass der Schweissbolzen 20 stoffschlüssig mit dem Untergrund 30 verbunden ist. In den Fig. 2 bis 5 ist eine Schweisspistole 140 zur Verschweissung eines Schweissbolzens 120 mit einer Kontaktfläche 125 in einer Schweissrichtung 1 10 mit einem Untergrund 130 in einem Längsschnitt dargestellt. Die Schweisspistole 140 umfasst eine als Bolzenhalter ausgebildete Haltevorrichtung 144 zum Halten des Schweissbolzens 120 während eines Schweissvorgangs. Hierzu weist die Haltevorrichtung 144 eine Bolzenaufnahme 146 auf. Die Schweisspistole umfasst weiterhin eine Bolzenabhubeinrichtung 150 für eine Beförderung der Haltevorrichtung 144 gegen die Schweissrichtung 1 10 bis zu einer Eintauchstartposition, wobei die Bolzenabhubeinrichtung 150 einen Hubmagneten 155 und einen Träger 156 umfasst, wobei der Hubmagnet 155 an dem Träger 156 befestigt ist.

Die Schweisspistole 140 umfasst eine Bolzeneintaucheinrichtung 160 für eine Beförderung der Haltevorrichtung 144 von der Eintauchstartposition in die Schweissrichtung 1 10. Die Bolzeneintaucheinrichtung 160 umfasst eine die Haltevorrichtung 144 relativ zur Bolzenabhubeinrichtung 150 in der Schweissrichtung 1 10 beaufschlagende Haltefeder 145 und die Haltevorrichtung 144. Die Schweisspistole 140 umfasst weiterhin ein Auflageelement 170 mit einer Auflagefläche 175 für eine Auflage der Schweisspistole 140 auf dem Untergrund 130. Die Schweisspistole 140 umfasst ferner eine die Bolzenabhubeinrichtung 150 relativ zum Auflageelement 170 in der Schweissrichtung 1 10 beaufschlagende Mitnahmefeder 180, deren Federhärte grösser als eine Federhärte der Haltefeder 145 ist.

Die Schweisspistole 140 umfasst weiterhin eine nicht mit Bezugszeichen versehene Einrichtung zur automatischen Anpassung der Eintauchstartposition relativ zu der Auflagefläche 175 in der Schweissrichtung 1 10. Diese Anpassungseinrichtung umfasst die Haltevorrichtung 144, den Träger 156, die Mitnahmefeder 180, ein Verriegelungselement 190 für eine Verriegelung der Bolzenabhubeinrichtung 150 in zwei oder mehr verschiedenen Positionen relativ zu der Auflagefläche 175 und ein Mitnahmeelement 200. Das Mitnahmeelement 200 ist zwischen einer in den Fig. 2 bis 4 gezeigten Mitnahmestellung und einer Freigabestellung gemäss Fig. 5 versetzbar.

Die Schweisspistole 140 ist wie folgt zu verwenden. Zunächst wird der Schweissbolzen 120 an der Haltevorrichtung 144 gehalten, in dem er in die Bolzenaufnahme 146 aufgenommen wird, beispielsweise durch Einstecken (Fig. 2). Dann wird die Schweisspistole 140 mit dem Schweissbolzen 120 an den Untergrund 130 angesetzt, so dass die Kontaktfläche 125 den Untergrund kontaktiert. Dann wird die Schweisspistole 140 in Schweissrichtung 1 10 an den Untergrund 130 angedrückt, bis die Haltevorrichtung 144 an dem Mitnahmeelement 200 anliegt (Fig. 3). Hierbei wird die Haltefeder 145 gespannt. Dann wird die Schweisspistole 140 weiter an den Untergrund 130 angedrückt, bis die Auflagefläche 175 an dem Untergrund 130 anliegt (Fig. 4). Hierbei wird die Mitnahmefeder 200 gespannt und die Bolzenabhubeinrichtung 150 mit dem T räger 156 gegenüber dem Auflageelement 170 gegen die Schweissrichtung 1 10 verschoben, indem das Mitnahmeelement 200 in der Mitnahmestellung die Bewegung der Haltevorrichtung 144 gegen die Schweissrichtung 1 10 auf die Bolzenabhubeinrichtung 150 überträgt. Dann wird die Bolzenabhubeinrichtung 150 mit dem Träger 156 mittels des Verriegelungselements 190 verriegelt und das Mitnahmeelement 200 in die Freigabestellung versetzt (Fig. 5), in welcher es ausserhalb der Zeichenebene angeordnet ist, so dass es in Fig. 5 nicht zu sehen ist. Das Verriegelungselement 190 verriegelt dabei den Träger 156 mittels eines Reibschlusses. Bei nicht gezeigten Ausführungsbeispielen verriegelt das Verriegelungselement die Bolzenabhubeinrichtung mittels eines Formschlusses und wird dazu linear verschoben und/oder verschwenkt.

Jetzt ist die Schweisspistole 140 für einen Schweissvorgang bereit, während dessen die Haltevorrichtung 144 von der Bolzenabhubeinrichtung 150 gegen die Schweissrichtung 1 10 bis zur Eintauchstartposition und von der Bolzeneintaucheinrichtung 160 von der Eintauchstartposition in die Schweissrichtung 1 10 befördert wird. Hierzu gibt das Mitnahmeelement 200 in der Freigabestellung die Bewegung der Haltevorrichtung 144 gegen die Schweissrichtung 1 10 relativ zur Bolzenabhubeinrichtung 150 frei. Bevorzugt wird das Mitnahmeelement 200 von der Bolzenabhubeinrichtung 150, bevorzugt dem Hubmagneten 155, aus der Mitnahmestellung in die Freigabestellung versetzt, indem der Hubmagnet 155 zur Beförderung der Haltevorrichtung 144 zur Eintauchstartposition aktiviert wird. Bevorzugt ist das Mitnahmeelement 200 dann auf die Mitnahmestellung zu federbelastet. Das Mitnahmeelement 200 wird von der Mitnahmestellung zu der Freigabestellung linear bewegt. Bei nicht gezeigten Ausführungsbeispielen wird das Mitnahmeelement von der Mitnahmestellung zu der Freigabestellung verschwenkt. Bei weiteren nicht gezeigten Ausführungsbeispielen werden das Mitnahmeelement und das Verriegelungselement von einem gemeinsamen Aktor bewegt. Bei weiteren nicht gezeigten Ausführungsbeispielen werden das Mitnahmeelement, das Verriegelungselement und die Haltevorrichtung von einem gemeinsamen Aktor oder von drei voneinander unabhängigen Aktoren bewegt.

Die Eintauchstartposition hängt nun von einer Position der Kontaktfläche 125 ab und ist nur noch durch einen Hub des Hubmagneten 155 vorgegeben. Dadurch ist die gewünschte Eintauchstartposition auch bei unebenen Untergründen gewährleistet und wird nicht von einem Positionsunterschied zwischen der Auflagefläche 175 und der Kontaktfläche 125 in Schweissrichtung 1 10 beeinflusst.

Bevorzugt dient die Haltevorrichtung 144 der Schweisspistole 140 auch als Schweissstrom- Kontaktelement, so dass ein stabiler Schweissstrom sichergestellt ist. Ausserdem wird unter Umständen ein Verschleiss der Haltevorrichtung 144 reduziert. Die Erfindung wurde anhand von Beispielen einer Schweisspistole sowie einem Verfahren zu ihrer Verwendung beschrieben. Die Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen sind dabei auch beliebig miteinander innerhalb einer einzigen Schweisspistole beziehungsweise eines einzigen Schweissverfahrens kombinierbar. Es wird darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemässe Vorrichtung und das erfindungsgemässe Verfahren auch für andere Zwecke geeignet sind.