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Title:
SUBSTITUTED GLUTARIMIDES AND USE THEREOF IL-12 PRODUCTION INHIBITORS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/053261
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to substituted glutarimides of formula (I), wherein x is a group of formula (CH¿2?)¿n?-(CR?8¿R?9¿)¿p?-Z-(CR?8¿R?9¿)¿m?, Z represents a sulphur or oxygen atom, the SO or SO¿2? group, the radical NR?8¿ (optionally in the form of N oxide) or a CR?8¿R?9¿ group, m and p are 0 or 1, n is 0, 1, 2 or 3, m, n and p cannot simultaneously be 0. The invention also relates to the production and use thereof in medicaments, especially as immunomodulators and inhibitors of angiopathies and/or haematological//oncological diseases..

Inventors:
GERMANN TIENO (DE)
FROSCH STEFANIE (DE)
WADE ERIK (DE)
BUSCHMANN HELMUT (DE)
ZIMMER OSWALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/000155
Publication Date:
July 26, 2001
Filing Date:
January 09, 2001
Export Citation:
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Assignee:
GRUENENTHAL GMBH (DE)
GERMANN TIENO (DE)
FROSCH STEFANIE (DE)
WADE ERIK (DE)
BUSCHMANN HELMUT (DE)
ZIMMER OSWALD (DE)
International Classes:
A61K31/45; A61K31/454; A61K31/5377; A61P1/04; A61P1/16; A61P1/18; A61P3/10; A61P7/00; A61P9/00; A61P9/10; A61P11/00; A61P11/02; A61P11/06; A61P13/12; A61P17/00; A61P17/06; A61P19/02; A61P25/00; A61P27/02; A61P29/00; A61P31/04; A61P35/00; A61P37/02; A61P37/06; A61P43/00; C07D211/88; C07D211/92; (IPC1-7): C07D211/88; A61K31/45; A61P37/02
Foreign References:
EP0989121A12000-03-29
US5114937A1992-05-19
Other References:
MOLLER D R ET AL: "Inhibition of IL-12 production by thalidomide", JOURNAL OF IMMUNOLOGY,US,THE WILLIAMS AND WILKINS CO. BALTIMORE, vol. 159, no. 10, 1997, pages 5157 - 5161, XP002125907, ISSN: 0022-1767
Attorney, Agent or Firm:
GRÜNENTHAL GMBH (Stabsstelle Patente Zieglerstrasse 6 Aachen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. 1) Substituierte Glutarimide der allgemeinen Formel I in der X eine Gruppe der Formel (CH2) n(CR8R9) pZ(CR8R9) m bedeutet, Z für ein Schwefeloder Sauerstoffatom, die SO oder SO2Gruppe, den Rest NR3 (gegebenenfalls in Form des Noxids) oder eine CR8R9Gruppe, m und p für 0 oder 1, n für 0,1,2 oder 3 stehen, wobei m, n und p nicht gleichzeitig 0 sein können, Ri und R2 gleich oder verschieden sind und für die Carboxylgruppe, eine Estergruppe der Formel COOR oder eine Acylgruppe der Formel COR, in denen R5 jeweils eine Alkylgruppe (geradkettig oder verzweigt) mit 1 bis 6 CAtomen (gegebenenfalls substituiert mit dem Rest COOR5 und/oder einer Phenylgruppe), eine C3 bis C7Cycloalkylgruppe oder einen Phenyl oder Benzylrest bedeutet, oder eine Amidgruppe der Formel CONR6R7, in der R6 und R gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, eine Alkylgruppe (geradkettig oder verzweigt) mit 1 bis 6 CAtomen (gegebenenfalls substituiert mit dem Rest COOR5 und/oder einer Phenylgruppe), den Allylrest, den Phenylrest oder zusammengenommen mit dem NAtom die Hydrazidgruppe, den Pyrrolidin, Piperidin, Hexamethylenimin, Morpholin, Thiomorpholin, Piperazinoder NMethylpiperazinring darstellen, für Wasserstoff, Brom, Chlor, Fluor, eine Mono, Dioder Trifluormethyl, Trityl, Hydroxy, Hydroxymethyl, Trifluormethoxy, Nitro, Amino (gegebenenfalls substituiert mit dem Rest CH (=O) oder COR5 oder einer Alkylsulfonylgruppe) oder Dimethylaminogruppe, einen Alkyloder Alkoxyrest (geradkettig oder verzweigt) mit 1 bis 6 CAtomen, einen Amidinrest der Formel NHCH (=NH) oder NH C (=NH) R5, einen Phenylrest oder einen ankondensierten Benzolring (jeweils gegebenenfalls substituiert mit vorgenannten Atomen oder Gruppen), mit der Einschränkung, daß für den Fall Z=CR8R9 R1 und R2 nicht gleichzeitig Wasserstoff und für den Fall Z = S und m = 0 nicht die Methoxygruppe darstellen können, stehen, R3 für Wasserstoff, den Hydroxyrest oder eine Gruppe der Formel CH2NR6R7, in der R6 und R7 wie oben definiert sind, steht, R4 für Wasserstoff, eine C1 bis C3Alkylgruppe, ein Fluoratom, die Difluoroder Trifluormethylgruppe steht, R8 für Wasserstoff, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 CAtomen (geradkettig oder verzweigt), den Benzyloder Phenethylrest (gegebenenfalls substituiert mit vorgenannten Atomen oder Gruppen) steht, und R9 dieselbe Bedeutung wie R8 hat, für die Estergruppe der Formel COOR5, den Phenylrest, die Hydroxygruppe oder einen Alkoxyrest (geradkettig oder verzweigt) mit 1 bis 4 C Atomen, ein Fluoroder Chloratom oder die Trifluormethylgruppe steht, und deren Enantiomere, Enantiomerengemische, Racemate, Diastereomere oder Diastereomerengemische in Form ihrer Basen oder Salze physiologisch verträglicher Säuren.
2. Substituierte Glutarimide der allgemeinen Formel I gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X für die Gruppen CH2N und SCH2 steht, Ru fur die Carboxylgruppe, eine Estergruppe der Formel COOR 5 wie oben definiert, eine Acylgruppe der Formel CoR5 wie oben definiert oder eine Amidgruppe der Formel CONR6R, in der R6 und R gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, eine Alkylgruppe (geradkettig oder verzweigt) mit 1 bis 6 CAtomen (gegebenenfalls substituiert wie oben definiert), den Phenylrest oder zusammengenommen mit dem NAtom die Hydrazidgruppe, den Pyrrolidinoder Morpholidinring darstellen, steht, R2 für Wasserstoff, die Nitrooder Aminogruppe, R3 für Wasserstoff und R für Wasserstoff, Methyl oder Fluor stehen.
3. Verbindungen nach Anspruch 1 : 2 [ (3S) (2, 6Dioxopiperidin3ylamino) methyl] benzoesäure 2 [ (3R) (2, 6Dioxopiperidin3ylamino) methyl] benzoesäure 2 [ (3S) (2, 6Dioxopiperidin3ylamino) methyl]N, N diethylbenzamid (3S) [2Morpholin4carbonyl) benzylamino]piperidin 2,6dion {2 [ (3S) (2, 6Dioxopiperidin3ylamino) methyls benzoylamino}essigsäuremethylester 2 [ (3S) (2, 6Dioxopiperidin3ylamino) methyl] benzamid 2 [ (3S) (2, 6Dioxopiperidin3ylamino) methyl]N ethylbenzamid (3S)[2Pyrrolidin1carbonyl) benzylamino] piperidin2,6dion 2 [ (3S) (2, 6Dioxopiperidin3ylamino) methyl benzoesäurehydrazid 2 [ (3S) (2, 6Dioxopiperidin3ylamino) methyl]N phenylbenzamid 2 [ (3R) (2, 6Dioxopiperidin3ylamino) methyl]N phenylbenzamid 2 [ (3R) (2, 6Dioxopiperidin3ylamino) methyl]N, N diethylbenzamid 2 [ (3R) (2, 6Dioxopiperidin3ylamino) methyl benzamid 2 [ (3S) (2, 6Dioxopiperidin3ylamino)methyl] benzoesäuremethylester 2 [ (3S) (2, 6Dioxopiperidin3ylamino)methyl] benzoesäurebenzylester 2 (2, 6Dioxopiperidin3ylmethyl) sulfanyl) benzoesäuremethylester 2 (2, 6Dioxopiperidin3ylmethylsulfanyl)6nitro benzoesäuremethylester.
4. Arzneimittel enthaltend als Wirkstoff wenigstens eine Verbindung nach Anspruch 1.
5. Arzneimittel nach Anspruch 2 mit immunmodulatori scher Wirkung und/oder zur Behandlung von Angio pathien und/oder hämatologisch/onkologischen Erkran kungen.
6. Verfahren zur Herstellung von substituierten Glutarimiden der allgemeinen Formel I nach An spruch 1, in der R3 für Wasserstoff oder den Hydroxy rest steht, dadurch gekennzeichnet, daß Glutarsäure derivate der allgemeinen Formel II, in der X, R1, R2 und R4 dieselben Bedeutungen wie oben haben, entweder wenn A für OH und B für NH2 oder NHOH oder umgekehrt stehen, in Gegenwart aktivierender Reagenzien, vorzugsweise Carbonyldiimidazol, cyclisiert werden oder wenn A und B gleich OH sind, in Acetanhydrid erhitzt werden und die durch Ringschluß erhaltenen Anhydride durch weiteres Erhitzen mit Harnstoff oder einer anderen Stickstoffquelle zu Verbindungen der For mel I mit R3 = H umgesetzt werden.
7. Verfahren zur Herstellung von substituierten Glutarimiden der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, in der R3 = H ist, dadurch gekennzeichnet, daß Lactame der allgemeinen Formel III in der R1, R2, R4 und X dieselben Bedeutungen wie oben haben, zum entsprechenden Imid oxidiert werden, vorzugsweise mit mChlorperbenzoesäure oder Ruthenium (IV) oxid/Natriumperiodat.
8. Verfahren zur Herstellung von substituierten Glutarimiden der allgemeinen Formel I nach An spruch 1, in der R3 für CH2NR6R7 steht, dadurch ge kennzeichnet, daß Verbindungen der Formel I mit R3= H mit Paraformaldehyd oder einer wässrigen Form aldehydlösung und einem sekundären Amin der Formel HNR6R7, wobei R6 und R7 wie oben definiert sind, umge setzt werden.
9. Verfahren zur Herstellung von substituierten Glutarimiden der allgemeinen Formel I nach An spruch 1, in der R4 eine C1 bis C3Alkylgruppe, ein Fluoratom, die Difluoroder Trifluormethylgruppe bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß in Verbindun gen der Formel I mit R4 = H dieser Wasserstoff durch an sich bekannte Alkylierungsreaktionen gegen eine C1 bis C3Alkylgruppe oder die Difluoroder die Tri fluormethylgruppe oder durch an sich bekannte Halo genierungsreaktionen gegen ein Fluoratom, ausge tauscht wird.
10. Verfahren zur Herstellung von substituierten Glutarimiden der allgemeinen Formel I nach An spruch 1, in der für die Gruppe X m=0 und Z=NR8 ist, wobei R8, und n und p dieselben Bedeutungen wie oben haben, dadurch gekennzeichnet, daß aAminoglutarimide der allgemeinen Formel IV, in der R3, R4 und R8 dieselben Bedeutungen wie oben haben, mit Verbindungen der allgemeinen Formel V, in der Ru, R2, R8, R9, n und p dieselben Bedeutungen wie oben haben und Y für ein Chlor, Bromoder Iodatom oder den Toluol4Sulfonatrest steht, alkyliert werden.
11. Verfahren zur Herstellung von substituierten Glutarimiden der allgemeinen Formel I nach An spruch 1, in der für die Gruppe X p=1 und R8 oder R9 Wasserstoff ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch reduktive Aminierung aus Verbindungen der allgemeinen Formeln VI und IV in denen Ru, R2, R4, R8, R9 und n dieselben Bedeutungen haben wie oben definiert und R3 für Wasserstoff oder die Hydroxygruppe steht, hergestellt werden, wobei als Reduktionsmittel vorzugsweise Natriumborhydrid, Natriumtriacetoxyborhydrid, Natriumcyanoborhydrid, der BoranPyridinkomplex oder katalytisch angeregter Wasserstoff eingesetzt werden.
12. Verfahren zur Herstellung von substituierten Glutarimiden der allgemeinen Formel I nach An spruch 1, in der für die Gruppe X m=0 und Z für 0, S oder NR8 steht und R8, n und p wie oben definiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verbindung der allgemeinen Formel VII, in der Ri, R2 dieselben Bedeutungen wie oben haben, mit aBromglutarimiden der allgemeinen Formel VIII, in der R3 und R4 wie oben definiert sind, alkyliert wird.
13. Verfahren zur Herstellung von substituierten Glutarimiden der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, in der R4=H ist und in der Gruppe X n und p wie oben definiert sind, m für 1, Z für 0, S oder NR8 und in der Gruppe CR8R9 mindestens einer der Reste R8 oder R9 für Wasserstoff stehen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verbindung der allgemeinen Formel VII an ein 3Methylenglutarimid der allgemeinen Formel IX addiert wird, wobei die Umsetzung vorzugsweise in Lösungsmitteln wie Acetonitril oder Toluol unter Zusatz von tertiären Aminen wie Triethylamin oder Diisopropyl ethylamin bei Temperaturen von 80110°C erfolgt.
14. Verfahren zur Herstellung von substituierten Glutarimiden der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, in der R1 und/oder R für eine Aminogruppe stehen, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch Reduktion von Verbindungen der Formel I mit R1 und/oder R2 N02 erhalten werden, wobei die Reduktion durch katalytisch angeregten Wasserstoff in säurehaltigen organischen Lösungsmitteln wie Essigsäureethylester unter bevorzugter Verwendung von Palladiumkatalysatoren oder aber mit Metallen wie Zinn oder Eisen in saurer Lösung erfolgt.
15. Verfahren zur Herstellung von substituierten Glutarimiden der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, in der Z in der Gruppe X für SO oder SO2 steht, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch stufenweise Oxidation des entsprechenden Thioethers (Z = S) erhalten werden, wobei als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid in essigsaurer Lösung, m Chlorperbenzoesäure, tertButylhydroperoxid oder Oxone, letzteres bevorzugt zur Herstellung der Sulfone (Z = SO2), eingesetzt werden, oder die Oxidation zu Sulfoxiden (Z = SO) alternativ asymmetrisch gestaltet wird durch Einsatz des SharplessSystems oder des DavisReagenz oder über enzymatische Methoden.
16. Verfahren zur Herstellung von substituierten Glutarimiden der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, in der Z in der Gruppe X für den Rest NR8 steht, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Rest in das entsprechende NOxid überführt wird, wobei bevorzugt Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel eingesetzt wird. 17) Verwendung eines substituierten Glutarimids der For mel I nach Anspruch 1 zur Herstellung eines Arznei mittels.
17. Verwendung nach Anspruch 17 zur Herstellung eines Arzneimittels mit immunmodulatorischer Wirkung.
18. Verwendung nach Anspruch 17 zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Angiopathien.
19. Verwendung nach Anspruch 17 zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von hämatolo gisch/onkologischen Erkrankungen.
Description:
SUBSTITUIERTE GLUTARIMIDE UND IHRE VERWENDUNG ALS INHIBITOREN DER IL-12 PRODUKTION Die Erfindung betrifft substituierte Glutarimide der allgemeinen Formel I ihre Herstellung sowie ihre Verwendung in Arzneimit- teln. « Ai Autoimmunerkrankungen entstehen aufgrund einer Reakti- vität des Immunsystems gegen körpereigene Strukturen.

Dabei ist die normalerweise vorhandene Toleranz gegen- über körpereigenem Gewebe aufgehoben. In der Pathoge- nese der verschiedenen Autoimmunerkrankungen spielen neben Antikörpern insbesondere T-Lymphozyten und Mono- zyten/Makrophagen eine entscheidende Rolle. Aktivierte Monozyten/Makrophagen sezernieren eine Vielzahl ver- schiedener entzündungsfördernder Mediatoren, die direkt oder indirekt für die Zerstörung der von der Au- toimmunerkrankung betroffenen Gewebe verantwortlich sind. Die Aktivierung von Monozyten/Makrophagen erfolgt

entweder in der Interaktion mit T-Lymphozyten oder über bakterielle Produkte wie Lipopolysaccharid (LPS).

IL-12 ist ein heterodimeres Molekül, welches aus einer kovalent verbundenen p35 und p40 Kette besteht. Das Mo- lekül wird von antigenpräsentierenden Zellen (Mono- zyten/Makrophagen, dendritische Zellen, B-Lymphozyten) gebildet. Die Bildung von IL-12 durch Mono- zyten/Makrophagen wird entweder durch verschiedene mikrobielle Produkte wie LPS, Lipopeptide, bakterielle DNA oder in der Interaktion mit aktivierten T-Lympho- zyten ausgelöst (Trinchieri 1995. Ann. Rev. Immunol. 13 : 251). IL-12 hat eine zentrale immunregulatorische Be- deutung und ist verantwortlich für die Entwicklung ent- zündungsfördernder TH1 Reaktivitäten. Beim Vorliegen einer TH1 Immunreaktion gegen Eigenantigene kommt es zum Auftreten schwerer Erkrankungen.

Die Bedeutung von entzündungsfördernden Zytokinen wie IL-12 für die Entwicklung und den Verlauf von Entzün- dungen und Autoimmunerkrankungen ist aufgrund zahlrei- cher tierexperimenteller und erster klinischer Untersu- chungen klar dokumentiert. In verschiedenen Tiermodel- len für Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Mul- tiple Sklerose, Diabetes mellitus sowie entzündliche Darm-, Haut-und Schleimhauterkrankungen zeigt sich die pathophysiologische Bedeutung von IL-12 (Trembleau et al. 1995. Immunol. Today 16 : 383 ; Müller et al. 1995.

J. Immunol. 155 : 4661 ; Neurath et al. 1995. J. Exp. Med.

182 : 1281 ; Segal et al. 1998. J. Exp. Med. 187 : 537 ; Powrie et al. 1995. Immunity 3 : 171 ; Rudolphi et al.

1996. Eur. J. Immunol. 26 : 1156 ; Bregenholt et al. 1998.

Eur. J. Immunol. 28 : 379). Durch Applikation von IL-12 ließ sich die jeweilige Erkrankung auslösen bzw. nach Neutralisierung von endogenem IL-12 zeigte sich ein ab- geschwächter Krankheitsverlauf bis hin zu einer Heilung

der Tiere. Die Anwendung von Antikörpern gegen IL-12 am Menschen steht derzeit bevor.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß ein Überschuß an IL-12 die Pathophysiologie einer Vielzahl entzündlicher Erkrankungen bedingt. Ansätze zur Normalisierung des IL-12 Spiegels haben daher ein großes therapeutisches Potential.

Daneben ist IL-12 auch an der Regulation des Oberlebens von Zellen beteiligt. Unkontrolliertes Zellwachstum wird u. a. durch Apoptose (programmierter Zelltod) regu- liert. An T-Lymphozyten wurde gezeigt, daß IL-12 eine anti-apoptotische Wirkung besitzt und das übergeben von T-Zellen fördert (Clerici et al. 1994.

Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91 : 11811 ; Estaquier et al.

1995. J. Exp. Med. 182 : 1759). Eine lokale Überproduktion von IL-12 kann daher zum Überleben von Tumorzellen bei- tragen.

Inhibitoren der Bildung von IL-12 besitzen daher ein großes therapeutisches Potential.

In DE 198 43 793.5 sind substituierte Benzamide mit im- munmodulatorischen Eigenschaften vorgeschlagen worden, bei denen die ringhaltigen Strukturteile des Moleküls über eine Amidbindung miteinander verknüpft sind. Nach- teil der Amidbindung ist die Anfälligkeit gegenüber Hydrolyse mit einhergehendem Wirkverlust für die Ver- bindung.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand somit in der Entwicklung von neuen Immunmodulatoren, die sich für die Behandlung und/oder Prophylaxe von Er- krankungen, die durch die Bildung des entzündungsför- dernden Zytokins IL-12 hervorgerufen werden, eignen und

gleichzeitig eine verbesserte Hydrolysestabilität aufweisen.

Diese an die zu entwickelnden Substanzen gestellten An- forderungen werden von bestimmten substituierten Glutarimiden erfüllt.

Gegenstand der Erfindung sind dementsprechend substitu- ierte Glutarimide der Formel I in der X eine Gruppe der Formel (CH2) n- (CR8R') p-Z- (CR'R') bedeutet, Z für ein Schwefel-oder Sauerstoffatom, die SO- oder S02-Gruppe, den Rest NR8 (gegebenenfalls in Form des N-oxids) oder eine CR$R9-Gruppe, m und p für 0 oder 1, n für 0,1,2 oder 3 stehen, wobei m, n und p nicht gleichzeitig 0 sein können, Ri und R2 gleich oder verschieden sind und für die Carboxylgruppe, eine Estergruppe der Formel COOR oder eine Acylgruppe der Formel COR, in denen R5 jeweils eine Alkylgruppe (geradkettig oder verzweigt) mit 1 bis 6 C-Atomen

(gegebenenfalls substituiert mit dem Rest COOR5 und/oder einer Phenylgruppe), eine C3- bis C7-Cycloalkylgruppe oder einen Phenyl- oder Benzylrest bedeutet, oder eine Amidgruppe der Formel CONR 6 R7. in der R6 und R gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, eine Alkylgruppe (geradkettig oder verzweigt) mit 1 bis 6 C-Atomen (gegebenenfalls substituiert mit dem Rest COOR'und/oder einer Phenylgruppe), den Allylrest, den Phenylrest oder zusammengenommen mit dem N-Atom die Hydrazidgruppe, den Pyrrolidin-, Piperidin-, Hexamethylenimin-, Morpholin-, Thiomorpholin-, Piperazin-oder N-Methylpiperazinring darstellen, für Wasserstoff, Brom, Chlor, Fluor, eine Mono-, Di-oder Trifluormethyl-, Trityl-, Hydroxy-, Hydroxymethyl-, Trifluormethoxy-, Nitro-, Amino- (gegebenenfalls substituiert mit dem Rest CH (=O) oder CORS oder einer Alkylsulfonylgruppe) oder Dimethylaminogruppe, einen Alkyl-oder Alkoxyrest (geradkettig oder verzweigt) mit 1 bis 6 C-Atomen, einen Amidinrest der Formel NH-CH (=NH) oder NH- C (=NH) R5, einen Phenylrest oder einen ankondensierten Benzolring (jeweils gegebenenfalls substituiert mit vorgenannten Atomen oder Gruppen), mit der Einschränkung, daß für den Fall Z=CR8R9 R1 und R2 nicht gleichzeitig Wasserstoff und für den Fall Z = S und m = 0 nicht die Methoxygruppe darstellen können, stehen,

R3 für Wasserstoff, den Hydroxyrest oder eine Gruppe der Formel CH2-NR6R7, in der R6 und R7 wie oben definiert sind, steht, R4 für Wasserstoff, eine C1 bis C3-Alkylgruppe, ein Fluoratom, die Difluor-oder Trifluormethylgruppe steht, R8 für Wasserstoff, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen (geradkettig oder verzweigt), den Benzyl-oder Phenethylrest (gegebenenfalls substituiert mit vorgenannten Atomen oder Gruppen) steht, und R9 dieselbe Bedeutung wie R8 hat, für die Estergruppe der Formel COURS, den Phenylrest, die Hydroxygruppe oder einen Alkoxyrest (geradkettig oder verzweigt) mit 1 bis 4 C- Atomen, ein Fluor-oder Chloratom oder die Trifluormethylgruppe steht, und deren Enantiomere, Enantiomerengemische, Racemate, Diastereomere oder Diastereomerengemische in Form ihrer Basen oder Salze physiologisch verträglicher Säuren.

Bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen sind solche, in denen X für die Gruppen CH2-N und S-CH2 steht, R1 für die Carboxylgruppe, eine Estergruppe der Formel COOR5 wie oben definiert, eine Acylgruppe der Formel COR5 wie oben definiert oder eine Amidgruppe der Formel CONR6R, in der R6 und R7 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, eine Alkylgruppe (geradkettig oder verzweigt) mit 1 bis 6 C-Atomen (gegebenenfalls substituiert wie oben definiert), den Phenylrest oder die zusammengenommen mit dem N-Atom die Hydrazidgruppe, den Pyrrolidin-oder Morpholidinring darstellen, steht,

R2 für Wasserstoff, die Nitro-oder Aminogruppe, R3 für Wasserstoff und R4 für Wasserstoff, Methyl oder Fluor stehen.

Besonders bevorzugt sind folgende substituierte Glutarimide : 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]- benzoesäure 2- [ (3R)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]- benzoesäure 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]-N, N- diethylbenzamid (3S)- [2-Morpholin-4-carbonyl) benzylamino]-piperidin 2,6-dion {2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyls benzoylamino}-essigsäuremethylester 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl- benzamid 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]-N- ethylbenzamid (3S)-[2-Pyrrolidin-1-carbonyl) benzylamino]- piperidin-2,6-dion 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl- benzoesäurehydrazid 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]-N- phenylbenzamid 2- [ (3R)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]-N-

phenylbenzamid 2- [ (3R)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]-N, N- diethyl-benzamid 2- [ (3R)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl- benzamid 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino)-methyl]- benzoesäuremethylester 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino)-methyl]- benzoesäurebenzylester 2- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylmethyl) sulfanyl)- benzoesäuremethylester 2- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylmethylsulfanyl)-6-nitro- benzoesäuremethylester Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbin- dungen der allgemeinen Formel I.

Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der R3 für Wasserstoff oder den Hydroxyrest steht, lassen sich da- durch erhalten, dass man Glutarsäurederivate der allge- meinen Formel II,

in der X, R1, R2 und R4 dieselbe Bedeutung wie oben haben, A für OH, B für NH2 oder NHOH oder umgekehrt ste- hen, in Gegenwart aktivierender Reagenzien wie zum Bei- spiel Carbonyldiimidazol, cyclisiert. Bedeutet in der Verbindung der Formel I innerhalb X der Rest Z eine NH-Gruppe, so wird der Ringschluß vorzugsweise mit Verbindungen der Formel II durchgeführt, bei denen die NH-Funktion in geschützter Form, beispielsweise mit einer Benzyloxycarbonylgruppe, vorliegt. Diese wird anschließend, z. B. mit einer Lösung von Bromwasserstoff in Essigsäure, bei Temperaturen von 20-40°C abgespalten.

Stehen in der Formel II A und B für OH, so läßt sich, durch Erhitzen in Acetanhydrid, zunächst ein Ringschluß zum cyclischen Anhydrid erreichen, aus dem durch Erhitzen mit Harnstoff oder einer anderen Stickstoffquelle die Verbindung der Formel I mit R3 = H erhalten wird. Daraus lassen sich durch Umsetzung mit Paraformaldehyd oder einer wässrigen Formaldehydlösung und einem sekundären Amin der Formel HNR6R7, wobei R6 und R7 wie oben definiert sind, Verbindungen der allgemeinen Formel I mit R3 = CH2-NR6R7 herstellen.

Verbindungen der allgemeinen Formel I mit R3 = H lassen sich auch aus Lactamen der allgemeinen Formel III,

in der R1, R, R4 und X dieselben Bedeutungen wie oben haben, herstellen, indem man die Verbindung III zum Imid oxidiert, vorzugsweise mit m-Chlor-perbenzoesäure oder Ruthenium (IV)-oxid/Natriumperiodat.

In Verbindungen der allgemeinen Formel I, in R' bis R3 und X dieselben Bedeutungen wie oben haben und R4 für Wasserstoff steht, läßt sich durch an sich bekannte Alkylierungs-oder Halogenierungsreaktionen dieser Was- serstoff gegen die übrigen definitionsgemäßen R4-Substi- tuenten austauschen.

Ist für die Guppe X in den Verbindungen der Formel I m = 0 und steht Z für den Rest NR8, wobei R8, und n und p dieselben Bedeutungen wie oben haben, so können diese durch Alkylierung von a-Aminoglutarimiden der allgemeinen Formel IV, in der R3, R4 und R8 dieselben Bedeutungen wie oben haben, mit Verbindungen der allgemeinen Formel V,

in der R1, R2, R8, R9, n und p dieselben Bedeutungen wie oben haben und Y für ein Chlor-, Brom-oder Iodatom oder den Toluol-4-Sulfonatrest steht, erhalten werden.

Solche Verbindungen, in denen zudem p für 1 und P, oder R9 für Wasserstoff stehen, können auch durch reduktive Aminierung aus Verbindungen der allgemeinen Formeln VI und IV, in denen R1, R2, R4, R3 und n dieselben Bedeutungen wie oben haben und R3 für Wasserstoff oder die-Hydroxygruppe steht, erhalten werden.

Als Reduktionsmittel dienen dabei vorzugsweise Natrium- borhydrid, Natriumtriacetoxyborhydrid, Natriumcyanobor- hydrid, der Boran-Pyridinkomplex oder katalytisch an- geregter Wasserstoff.

Steht in der Gruppe X der Verbindung der Formel I m für 0 und Z für 0, S oder NR8 und sind R8, n und p wie oben definiert, so sind diese Verbindungen auch durch Alky- lierung einer Verbindung der allgemeinen Formel VII,

mit a-Bromglutarimiden der allgemeinen Formel VIII, in der R3 und R4 wie oben definiert sind, erhältlich.

Verbindungen der allgemeinen Formel I mit R4 Wasserstoff, bei denen in der Gruppe X n und p wie oben definiert sind, m für 1, Z für 0, S oder NR8 und in der Gruppe CRBR9 mindestens einer der Reste R8 oder R9 für Wasserstoff stehen, können dadurch erhalten werden, daß eine Verbindung der allgemeinen Formel VII an ein 3-Methylenglutarimid der allgemeinen Formel IX addiert wird.

Die Umsetzung wird vorzugsweise in Lösungsmitteln wie Acetonitril oder Toluol unter Zusatz von tertiären Aminen wie beispielsweise Triethylamin oder Diisopropyl-ethylamin bei Temperaturen von 80-110°C durchgeführt.

Allgemein lassen sich aus Verbindungen der Formel I, in denen R1 und/oder R2 für eine Aminogruppe stehen, durch Reduktion von Verbindungen der Formel I mit R1 und/oder R2 = N02 erhalten. Die Reduktion erfolgt beispielsweise durch katalytisch angeregten Wasserstoff in säurehaltigen organischen Lösungsmitteln wie e, Essigsäureethylester, wobei bevorzugt Palladiumkatalysatoren eingesetzt werden. Alternativ kann die Reduktion mit Metallen wie Zinn oder Eisen in saurer Lösung durchgeführt werden.

Steht Z in der Gruppe X für SO oder SO2, können solche Verbindungen der Formel I durch stufenweise Oxidation des entsprechenden Thioethers (Z = S) erhalten werden.

Als Oxidationsmittel stehen Wasserstoffperoxid in essigsaurer Lösung, m-Chlorperbenzoesäure, tert- Butylhydroperoxid oder Oxone zur Verfügung, wobei letzteres bevorzugt zur Herstellung der Sulfone (Z = SO2) dient. Die Oxidation zu Sulfoxiden (Z = SO) kann auch asymmetrisch gestaltet werden, etwa durch Einsatz des Sharpless-Systems bzw. des Davis-Reagenz oder über enzymatische Methoden.

Steht Z in der Gruppe X für den Rest NR8, so kann dieser in das entsprechende N-Oxid übergeführt werden, wobei bevorzugt Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel geeignet ist.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen immunmodu- latorische Aktivität, die sich in einer Inhibition der Produktion von IL-12 durch LPS-aktivierte Monozyten zeigt. Sie weisen außerdem im Vergleich zu bereits vor- geschlagenen Verbindungen eine verbesserte Hydrolyse- Stabilität auf. Sie eignen sich zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Entzündungs-sowie Autoimmunerkrankungen und auch von hämatologisch-onkologischen Erkrankungen.

Zu den Erkrankungen oben genannter Formenkreise zählen unter anderem Entzündungen der Haut (z. B. atopische Dermatitis, Psoriasis, Ekzeme), Entzündungen der Atem- wege (z. B. Bronchitis, Pneumonie, Asthma bronchiale, ARDS (adult respiratory distress syndrome), Sarkoidose, Silikose/Fibrose), Entzündungen des Gastrointestinal- traktes (z. B. gastroduodenale Ulcera, Morbus Crohn, ulcerative Colitis), ferner Erkrankungen wie Hepatitis, Pankreatitis, Appendizitis, Peritonitis, Nephritis, Aphthosis, Konjunktivitis, Keratitis, Uveitis, Rhinitis.

Die Autoimmunerkrankungen umfassen z. B. Erkrankungen des arthritischen Formenkreises (z. B. rheumatoide Arthritis, HLA-B27 assoziierte Erkrankungen), Morbus Behcet ferner Multiple Sklerose, jugendlicher Diabetes oder Lupus erythematosus.

Weitere Indikationen sind Sepsis, bakterielle Meningi- tis, Kachexie, Transplantat-Abstoßungs-Reaktionen, Graft-versus-Host Reaktionen sowie das Reperfusions- Syndrom und Atherosklerose sowie Angiopathien (wie Maculadegeneration, diabetische Retinopathien).

Ferner gehören hämatologische Erkrankungen wie multip- les Myelom und Leukämie sowie weitere onkologische Erkrankungen wie z. B. Glioblastom, Prostatacarcinom sowie Mammacarcinom zu den Krankheitsbildern, die durch eine Reduktion von IL-12 zu inhibieren sind.

Erfindungsgemäße Arzneimittel enthalten neben minde- stens einer Verbindung der allgemeinen Formel I Träger- materialien, Füllstoffe, Lösungsmittel, Verdünnungsmit- tel, Farbstoffe und/oder Bindemittel. Die Auswahl der Hilfsstoffe sowie die einzusetzenden Mengen hängen da- von ab, ob das Arzneimittel oral, rektal, ophthalmisch

(intravitreal, intracameral), nasal, topisch (ein- schließlich buccal und sublingual), vaginal oder paren- teral (einschließlich subkutan, intramuskulär, intra- venös, intradermal, intratracheal und epidural) verab- reicht werden soll.

Für die orale Applikation eignen sich Zubereitungen in Form von Tabletten, Kautabletten, Dragees, Kapseln, Granulaten, Tropfen, Säften oder Sirupen, für die parentale, topische und inhalative Applikation Lösun- gen, Suspensionen, leicht rekonstituierbare Trockenzu- bereitungen sowie Sprays. Kutane Applikationsformen sind Salben, Gele, Cremes und Pasten. Ophthalmische Applikationsformen umfassen Tropfen, Salben und Gele.

Erfindungsgemäße Verbindungen in einem Depot in gelö- ster Form, einer Trägerfolie oder einem Pflaster, ge- gebenenfalls unter Zusatz von die Hautpenetration för- dernden Mitteln, sind Beispiele für geeignete perkutane Applikationsformen. Aus oral oder perkutan anwendbaren Zubereitungsformen können die erfindungsgemäßen Ver- bindungen verzögert freigesetzt werden.

Die an Patienten zu verabreichende Wirkstoffmenge vari- iert in Abhängigkeit vom Gewicht des Patienten, von der Applikationsart, der Indikation und dem Schweregrad der Erkrankung. Üblicherweise werden 1 bis 150 mg/kg wenig- stens einer erfindungsgemäßen Verbindung der Formel I appliziert.

Beispiele Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der vorliegenden Erfindung.

Als stationäre Phase für die chromatographischen Trennungen wurde Kieselgel 60 (0.040-0.063 mm) der Firma E. Merck, Darmstadt, eingesetzt. Die Mischungsverhältnisse der Elutionsmittel sind stets in Volumen/Volumen angegeben.

Die Substanzen wurden über ihren Schmelzpunkt und/oder das 1H-NMR-Spektrum charakterisiert. Die Aufnahme der Spektren erfolgte bei 300 MHz mit dem Gerät Gemini 300 der Firma Varian. Die chemischen Verschiebungen sind in ppm angegeben (5-Skala). Als interner Standard wurde Tetramethylsilan (TMS) verwendet.

Beispiel 1 3- (2-Chlorbenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Stufe 1 : 3-Brom-piperidin-2,6-dion 10,2 g Glutarimid, suspendiert in 20 ml Chloroform, wurden mit 4,5 ml Brom versetzt und das Gemisch in einem geschlossenen Gefäß 90 Minuten bei einer Badtemperatur von 110°C gerührt. Nach dem Abkühlen wurde das Gefäß geöffnet und solange weitergerührt, bis kein Bromwasserstoff mehr entwich. Das Reaktionsgemisch wurde im Vakuum eingedampft, der Rückstand in Ethanol gelöst und erneut eingedampft. Dabei blieben 17,1 g (99 %) der Titelverbindung in Form nahezu weißer Kristalle zurück, die bei 76-83°C schmolzen.

Stufe 2 : 3- (2-Chlorbenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Eine Lösung von 0,39 g des Produkts aus Stufe 1 und 0,71 g 2-Chlorbenzylamin in 8 ml N, N-Dimethylformamid wurde bei 20°C 36 Stunden gerührt. Nach Eindampfen im Vakuum wurde der ölige Rückstand in 25 ml Methanol gelöst und die Lösung mit 1 g Amberlyst A-21 zwei Stunden gerührt. Man filtrierte ab, versetzte das Filtrat mit 2 g Kieselgel und engte zur Trockne ein.

Die adsorbierte Substanz wurde auf eine Chromatographiesäule gegeben und das Produkt mit einem Gemisch Essigsäureethylester/Cyclohexan (1/2- 1/1), das 1 % Triethylamin enthielt, eluiert. Der nach Eindampfen der Produktfraktionen verbleibende Rückstand wurde in 10 ml Methanol gelöst und die Lösung mit je 25 ml mit Chlorwasserstoff gesättigtem Diethylether bzw. Diethylether versetzt. Das ausgefallene Hydrochlorid wurde abgetrennt und aus Methanol/Diethyl- ether umkristallisiert. Dabei fielen 0,24 g (41 % der Theorie) der Titelverbindung in Form von Kristallen an, die bei 217°C unter Zersetzung schmolzen.

1H-NMR (DMSO-d6) : 2,15-2,34 (1H, m) ; 2,40-2,56 (1H, m) ; 2,60-2,80 (2H, m) ; 4,35 (1H, t, J = 13, 5 Hz) ; 4,45 (2H, d, J = 13,8 Hz) ; 7,40-7,94 (4H, m).

Beispiel 2 Unter Anwendung der in Beispiel 1, Stufe 2, beschriebenen Verfahrensweise und unter Einsatz entsprechender Benzylamine wurden analog erhalten :

2.1 : 3- (2-Trifluormethyl benzylamino)-piperidin-2,6- dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : > 250°C (Zersetzung) 2.2 : 3- (2, 4-Dimethoxybenzylamino)-piperidin-2,6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 214°C (Zersetzung) 2.3 : 3- (2, 6-Difluorbenzylamino)-piperidin-2,6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 208-215°C (Zersetzung) 2.4 : 3- (2, 5-Difluorbenzylamino)-piperidin-2,6-dion, Hydrochlorid Schmelzpunkt : 208°C (Zersetzung) 2.5 : 3- (3, 5-Difluorbenzylamino)-piperidin-2,6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 230-236°C (Zersetzung) 2.6 : 3-[(Naphth-1-ylmethyl) amino]-piperidin-2,6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 188°C (Zersetzung) 2.7 : 3- (2, 3-Difluorbenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 206-212°C (Zersetzung) 2. 8 : 3- (4-Dimethylaminobenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Base 2.9 : 3- (4-Nitrobenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid 2.10 : 3- (3-Trifluormethylbenzylamino)-piperidin-2, 6- dion ; Hydrochlorid

2. 11 : 3- (3-Trifluormethoxybenzylamino)-piperidin-2, 6- dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 199-201°C 2. 12 : 3-[(Naphth-2-ylmethyl) amino]-piperidin-2, 6-dion, Base Schmelzpunkt : 120-125°C (Zersetzung) 2.13 : 3-((2-Chlor-4-fluorbenzylamino)-piperidin-2, 6- dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 241-242°C 2.14 : 3- (3-Nitrobenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : ab 240°C unter Zersetzung 2.15 : 3- (2-Chlor-6-methylbenzylamino)-piperidin-2, 6- dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 238-240°C 2.16 : 3- (2-Methylbenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 235-240°C 2. 17 : 3- (3, 5-Dichlorbenzylamino)-piperidin-2,6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 234-238°C 2.18 : 3- [3-Fluor-5- (trifluormethyl)-benzylamino]- piperidin-2,6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 241-243°C 2.19 : 3- (3-Fluorbenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 231-235°C

2.20 : 3- (3-Methylbenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 240-242°C 2.21 : 3- (4-Trifluormethylbenzylamino)-piperidin-2, 6- dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 252-255°C 2.22 : 3- [4-Fluor-2- (trifluormethyl)-benzylamino]- piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : ab 241°C unter Zersetzung 2.23 : 3- (4-Fluorbenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 241-242°C 2.24 : 3- (4-tert-Butylbenzylamino)-piperidin-2, 6- dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : ab 239°C unter Zersetzung 2.25 : 3- (3, 5-Dimethylbenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : ab 226°C unter Zersetzung 2.26 : 3- (3-Chlorbenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 237-238°C 2.27 : 3- (4-Methoxybenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : ab 227°C unter Zersetzung 2.28 : 3- (2, 4-Dichlorbenzylamino)-piperidin-2,6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 240-242°C

2.29 : 3- (2-Fluorbenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 245-247°C 2.30 : 3- (2-Brombenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 244-246°C 2.31 : 3- [2-Fluor-5- (trifluormethyl)-benzylamino- piperidin-2,6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : ab 251°C unter Zersetzung 2.32 : 3- (2, 3-Dichlorbenzylamino)-piperidin-2,6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 246-248°C 2.33 : 3- (3, 4-Dichlorbenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 252-254°C 2.34 : 3- [3, 5-Bis- (trifluormethyl)-benzylamino]- piperidin-2,6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 263-265°C 2.35 : 3- (3-Brombenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 229-232°C 2.36 : 3- (4-Trifluormethoxybenzylamino)-piperidin-2, 6- dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 253-255°C 2.37 : 3- (4-Chlorbenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 262-265°C

2.38 : 3- (4-Methylbenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 256°C unter Zersetzung 2.39 : 3- (2-Ethoxybenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 208-212°C 2.40 : 3- (2, 5-Dichlorbenzylamino)-piperidin-2,6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 242-246°C 2.41 : 3- (3-Methoxybenzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 217-219°C Alle unter 2.1 bis 2.41 aufgeführten Verbindungen liegen in Form des Racemats vor.

Beispiel 3 3- (3-Amino-benzylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid 0,56 g des Produkts aus Beispiel 2.14 in einem Gemisch aus 17 ml Essigsäureethylester und 0,85 ml 6N Salzsäure wurden bei 20°C und einem Druck von 4 bar über 0,17 g Palladium auf Aktivkohle (10 % Pd) hydriert. Nach Aufnahme der theoretischen Menge Wasserstoff wurde vom Katalysator abfiltriert und das Filtrat im Vakuum eingedampft. Nach Umkristallisation des Rückstands aus Methanol erhielt man 0,25 g (50 % der Theorie) der razemischen Titelverbindung in Form leicht gefärbter Kristalle, die bei 236-239°C schmolzen.

1H-NMR (DMSO-d6) : 2,05-2, 20 (m, 1H) ; 2,28-2, 39 (m, 1H) ; 2,55-2,74 (m, 2H) ; 3,97-4,12 (q, 2H) ; 4,18- 4,28 (m, 1H) ; 6,58-6, 70 (m, 3H) ; 7, 02-7, 11 (m, 1H).

Beispiel 4 Unter Anwendung der in Beispiel 1, Stufe 2, beschriebenen Verfahrensweise und unter Einsatz entsprechender Arylalkylamine wurden analog erhalten : 4.1 : 3-Phenethylamino-piperidin-2,6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : ab 220°C unter Zersetzung 4.2 : 3- [2- (2-Chlorphenyl)-ethylamino-piperidin-2, 6- dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 230°C (Zersetzung) 4.3 : 3- (4-Phenylbutylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : ab 231°C unter Zersetzung 4.4 : 3- (N-Benzyl-N-methylamino)-piperidin-2, 6-dion ; Base Schmelzpunkt : 95-115°C 4.5 : 3- (Methyl-naphth-1-ylmethylamino)-piperidin-2, 6- dion ; Base Schmelzpunkt : 157-162°C Alle unter 4.1 bis 4.5 aufgeführten Verbindungen liegen in racemischer Form vor.

4.6 : (2S)- [ (3S) oder (3R)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3- ylamino)]-phenylessigsäuremethylester; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 200-207°C

(2R)- [ (3S) oder (3R)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3- ylamino)]-phenylessigsäuremethylester ; Hydrochlorid Schmelzpunkt : 171-177°C (Zersetzung) 4.8 : (2S)- [ (3R, S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino)]-3- phenylpropionsäuremethylester ; Hydrochlorid (Diastereomerengemisch) Schmelzpunkt : 146-150°C (Zersetzung) Beispiel 5 3-Benzylamino-piperidin-2,6-dion A) Eine Lösung von 0,50 g 3-Amino-piperidin-2,6-dion [K. Fickentscher, Arch. Pharm. 1974,307,840-844], 1,5 ml Triethylamin und 0,4 ml Benzylbromid wurde 20 h bei 20°C gerührt. Dann wurde eingedampft, der Rückstand in 50 ml wässriger Kaliumcarbonatlösung (10 % K2CO3) aufgenommen und die Lösung zweimal mit je 40 ml Essigsäureethylester extrahiert. Die organischen Phasen wurden mit je 50 ml dest. Wasser und gesättigter Natriumchloridlösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt.

Der Rückstand wurde durch Flashchromatographie an Kieselgel mit einem Gemisch Essigsäureethyl- ester/Cyclohexan (2/1), das 1 % Triethylamin enthielt, als Elutionsmittel gereinigt, wobei 0,21 g (26 % der Theorie) der Titelverbindung als viskoses Öl anfielen.

Die Titelverbindung konnte in Form des Hydrobromids als reines S-Enantiomer auch auf folgendem Weg erhalten werden :

B) Stufe 1 : (2S)- (N-Benzyl-N-benzyloxycarbonylamino)-4- carbamoylbuttersäure 0,95 g (2S)-Benzylamino-4-carbamoylbuttersäure [E.

Davidov et al., Isr. J. Chem. 1969,7,487-489], gelöst in 4 ml 2 M wässriger Natriumhydroxid-und 8 ml 1 M Natriumhydrogencarbonatlösung, wurden bei 20°C unter Rühren innerhalb von 2,5 h tropfenweise mit 0,6 ml Chlorameisensäurebenzylester versetzt.

Dann wurde zweimal mit je 20 ml Diethylether extrahiert. Die wässrige Phase wurde mit conc.

Salzsäure auf pH 2-3 angesäuert und zweimal mit je 30 ml Essigsäureethylester extrahiert. Die Extrakte wurden mit dest. Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingedampft.

Nach Versetzen des öligen Rückstands mit Diethylether fielen 0,55 g (37 % der Theorie) der Titelverbindung in Form farbloser Kristalle an, die bei 98-99°C schmolzen.

Stufe 2 : (3S)- (N-Butyl-N-benzyloxycarbonylamino)-piperidin- 2,6-dion Zu einer Lösung von 0,37 g des Produkts aus Stufe 1 in 2,5 ml trockenem Tetrahydrofuran tropfte man eine Lösung von 0,162 g N, N'-Carbonyldiimidazol in 3 ml trockenem Tetrahydrofuran. Es wurde 3,5 h zum Rückfluß erhitzt, dann noch 3 h bei 20°C gerührt.

Das nach Abdampfen des Lösungsmittels im Vakuum zurückbleibende Öl wurde in Essigsäureethylester gelöst und die Lösung nacheinander mit je 20 ml 1 M wässriger Natriumhydrogencarbonatlösung, gesättigter Natriumchloridlösung und dest. Wasser gewaschen.

Dann wurde über Natriumsulfat getrocknet und im

Vakuum eingedampft. Dabei blieben 0,23 g (65 % der Theorie) der Titelverbindung in Form von Kristallen zurück, die bei 51-52°C schmolzen.

Stufe 3 : (3S)-Benzylamino-piperidin-2, 6-dion ; Hydrobromid Die Lösung von 0,15 g des Produkts aus Stufe 2 in 3 ml einer Lösung von Bromwasserstoff in Essigsäure (33 % HBr) wurde 1 h bei 20°C gerührt. Dann wurde das Reaktionsgemisch auf 50 ml Diethylether gegossen. Der sich dabei bildende Niederschlag wurde abgetrennt, mit Diethylether gewaschen und im Vakuum getrocknet. Es blieben 0,08 g (63 % der Theorie) der Titelverbindung in Form von Kristallen zurück, die bei 228-230°C unter Zersetzung schmolzen.

1H-NMR (DMSO-d6) : 2,01-2,43 (m, 2H) ; 2,60-2,80 (m 2H) ; 4,20-4,45 (m, 3H) ; 7,40-7,60 (m, 5H).

Beispiel 6 6.1 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl- benzoesäure, Hydrobromid Stufe 1 : 2-[(lS)-(3-Carbamoyl-1-carboxypropylamìno) methyl]- benzoesäure Zu einer Lösung von 1,46 g L-Glutamin in 5 ml einer 2 M wässrigen Natriumhydroxidlösung wurde eine Suspension von 1,65 g 2-Formylbenzoesäure in 5 ml Ethanol und 5 ml 2 M Natriumhydroxidlösung gegeben. Nach 1 h Rühren des Gemisches bei 20°C wurde auf 0°C gekühlt und unter kräftigem Rühren innerhalb von 15 min portionsweise mit 0,25 g Natriumborhydrid versetzt. Nach 90 min wurden

weitere 0,33 g 2-Formylbenzoesäure und 0,05 g Natriumborhydrid zugegeben. Nach 16 h Rühren bei 20°C wurde die Reaktionsmischung mit conc. Salzsäure auf pH 2 angesäuert und auf 0°C gekühlt. Der entstandene Niederschlag wurde abgetrennt, mit Aceton gewaschen und im Vakuum getrocknet. Es blieben 0,87 g (31 % der Theorie) der Titelverbindung in Form von Kristallen zurück, die bei 132-133°C schmolzen.

Stufe 2 : 2-{(lS)-[N-Benzyloxycarbonyl-N-(3-carbamoyl-1- carboxypropyl) amino]-methyl}-benzoesäure Unter Anwendung der in Beispiel 5 B, Stufe 1, beschriebenen Verfahrensweise wurde aus dem Produkt aus Stufe 1 analog die Titelverbindung in Form von Kristallen, die bei 103-104°C unter Zersetzung schmolzen, erhalten.

Stufe 3 : 2- { (3S)- [N-Benzyloxycarbonyl-N- (2, 6-dioxo-piperidin-3- yl) amino]-methyl}-benzoesäure Unter Anwendung der in Beispiel 5 B, Stufe 2, beschriebenen Verfahrensweise wurde aus dem Produkt aus Stufe 2 analog die Titelverbindung in Form von Kristallen, die bei 71-73°C schmolzen, erhalten.

Stufe 4 : 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino)-methyl]- benzoesäure, Hydrobromid Unter Anwendung der in Beispiel 5B, Stufe 3, beschriebenen Verfahrensweise wurde aus dem Produkt aus Stufe 3 analog die Titelverbindung in Form nahezu farbloser Kristalle erhalten, die bei 158-161°C schmolzen.

H-NMR (DMSO-d6) : 2, 00-2, 25 (m, 1H) ; 2,35-2,95 (m, 1H) ; 2,60-2,80 (m, 2H) ; 4,35-4,50 (m, 1H) ; 4, 50- 4,70 (m, 2H) ; 7,50-7,75 (m, 3H) ; 8,00-8,10 (m, 1H).

6.2 2- [ (3R)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl- benzoesäure ; Hydrobromid Unter Ersatz von L-durch D-Glutamin in Beispiel 6.1, Stufe 1, und bei Anwendung der in Beispiel 6.1 beschriebenen Verfahrensweise wurde analog die Titelverbindung in Form von Kristallen erhalten, die bei 148-152 °C schmelzen.

Beispiel 7 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]-N, N- diethylbenzamid ; Hydrobromid Stufe 1 : (3S)- [N- (2-Diethylcarbamoylbenzyl)-N-benzyloxy- carbonyl] amino-piperidin-2, 6-dion Eine Lösung von 1,00 g des Produkts aus Beispiel 6.1, Stufe 3,0,27 g N-Methylmorpholin und 0,46 g 2-Chlor- 4,6-dimethoxy-1,3,5-triazin in 7 mi trockenem Tetra- hydrofuran wurde 1 h bei 20°C gerührt. Nach Zugabe von 0,19 g Diethylamin wurde das Rühren noch 7 h fort- gesetzt. Dann wurde mit Chloroform auf ein Volumen von 50 ml verdünnt und nacheinander mit 25 ml 0,05 N Salz- säure, 25 ml 1 M wässriger Natriumhydrogencarbonat- lösung und gesättigter Natriumchloridlösung gewaschen.

Die organische Phase wurde über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingedampft. Nach Reinigung des Rückstands durch Flashchromatographie an Kieselgel mit Essigsäureethylester/Cyclohexan (9/1) als Elutionsmittel wurden 0,36 g (32 % der Theorie) der

Titelverbindung in Form von Kristallen erhalten, die bei 65-66°C schmolzen.

Stufe 2 : 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]-N, N- diethylbenzamid ; Hydrobromid 0,30 g des Produkts aus Stufe 1 wurden wie unter Beispiel 5B, Stufe 3, beschrieben mit 3 ml einer Lösung von Bromwasserstoff in Essigsäure (33 % HBr) zur Reaktion gebracht. Nach ebenfalls analoger Aufarbeitung und Reinigung durch Umkristallisation aus Methanol/Diethylether wurden 0,175 g (66 % der Theorie) der Titelverbindung in Form von Kristallen erhalten, die bei 119-120°C schmolzen.

H-NMR (DMSO-d6) : 1,06 (t, J = 7,5 Hz, 3H) ; 1,21 (t, J = 6,9 Hz, 3H) ; 2,04-2,24 (m, 1H) ; 2,28-2,46 (m, 2H) ; 2,58-2,80 (m, 2H) ; 3,19 (dd, 2H) ; 3,51 (dd, 2H) ; 4,24 (s, 2H) ; 4, 25-4, 40 (m, 1H) ; 7,44 (d, 1H) ; 7,48-7,66 (m, 2H ; 7,72 (d, 1H).

Beispiel 8 Bei Ersatz von Diethylamin in Beispiel 7,'Stufe 1, durch andere Amine, Ammoniak oder Hydrazin und unter Anwendung der in Beispiel 7 beschriebenen weiteren Vorgehensweise wurden analog erhalten : 8.1 : (3S)- [2-Morpholin-4-carbonyl) benzylamino]- piperidin-2, 6-dion ; Hydrobromid Schmelzpunkt : 133-135°C 8.2 : {2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]- benzoylaminol-essigsduremethyleater ; Hydrobromid Schmelzpunkt : 121-123°C

8.3 : 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl- benzamid ; Hydrobromid Schmelzpunkt : 155-156°C (Zersetzung) 8.4 : 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]-N- ethylbenzamid ; Hydrobromid Schmelzpunkt : 144-146°C 8.5 : (3S)- [2-Pyrrolidin-l-carbonyl) benzylamino]- piperidin-2,6-dion ; Hydrobromid Schmelzpunkt : 136-138°C 8.6 : 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl- benzoesäurehydrazid ; Hydrobromid Schmelzpunkt : 241-242°C 8.7 : 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]-N- phenylbenzamid ; Hydrobromid Schmelzpunkt : 136-138°C 8.8 : (2R)- { (3S)-2- [ (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]-benzoylamino}-phenylessigsäuremethylester ; Hydrobromid Schmelzpunkt : 149-151°C 8.9 : (2S)-{(3S)-2-[(2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]-benzoylamino}-phenylessigsäuremethylester ; Hydrobromid Schmelzpunkt : 181-182°C 8. 10 : 2- [ (3R)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl]-N- phenylbenzamid ; Hydrobromid Schmelzpunkt : 168-171°C

8.11 : 2- [ (3R)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl- N, N-diethyl-benzamid ; Hydrobromid Schmelzpunkt : 128-132°C 8.12 : 2- [ (3R)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino) methyl- benzamid ; Hydrobromid Schmelzpunkt : 232-233°C Beispiel 9 9.1 : 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino)-methyl]- benzoesäuremethylester ; Hydrobromid Stufe 1 : 2- { (3S)- [N-Benzyloxycarbonyl-N- (2, 6-dioxo-piperidin-3- yl) amino]-methyl}-benzoesäuremethylester Eine Mischung aus 0,60 g des Produkts aus Beispiel 6.1, Stufe 3, und 0,25 g N, N'-Carbonyldiimidazol in 5 ml trockenem Tetrahydrofuran wurde 1,5 h bei 20°C gerührt.

Dann gab man 64 ul Methanol hinzu und rührte weitere 40 h bei 20 °C. Nach Abdampfen des Lösungsmittels im Vakuum wurde der Rückstand in 80 ml Chloroform auf- genommen und die Lösung mit 1 M Natriumhydrogencarbonatlösung und dest. Wasser gewaschen. Es wurde über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt. Nach säulenchromatographischer Reinigung des Rückstands an Kieselgel mit Chloro- form/Aceton (94/6) als Elutionsmittel wurden 0,32 g (51 % der Theorie) der Titelverbindung als viskoses Öl erhalten.

Stufe 2 : 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino)-methyl]- benzoesäuremethylester ; Hydrobromid Durch Abspaltung der Benzyloxycarbonyl-Schutzgruppe im Produkt der Stufe 1 auf die in Beispiel 5B, Stufe 3, beschriebene Verfahrensweise wurde analog die Titelver- bindung in Form von Kristallen erhalten, die bei 187°C schmolzen.

H-NMR (DMSO-d6) : 2, 07-2,30 (m, 1H) ; 2,30-2,48 (m, 1H) ; 2,60-2,85 (m, 2H) ; 3,90 (s, 3H) ; 4,40-4,70 (m, 3H) ; 7,58-7,78 (m, 3H) ; 8,05 (d, J = 8 Hz, 1H).

9.2 : 2- [ (3S)- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylamino)-methyl]- benzoesäurebenzylester ; Hydrobromid Bei Ersatz von Methanol durch Benzylalkohol in Beispiel 9.1 und unter Anwendung der dort beschriebenen Verfahrensweise wurde analog die Titelverbindung in Form weißer Kristalle erhalten, die bei 175-177°C schmolzen.

Beispiel 10 3-Phenylaminomethyl-piperidin-2,6-dion Eine Lösung von 1,25 g 3-Methylen-piperidin-2,6-dion [M. J. Wanner u. G.-J. Koomen, Tetrahedron Lett. 1992, 33, 1513-1516] in 100 ml Acetonitril wurde mit 30 ml absolutem Triethylamin und 2,75 ml frisch destilliertem Anilin versetzt und das Gemisch 16 h bei 80°C gerührt.

Nach dem Abkühlen wurden 10 g Kieselgel zugegeben und im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wurde durch Flashchromatographie an Kieselgel mit tert-

Butylmethylether/Cyclohexan (2/1) als Elutionsmittel gereinigt. Dabei fielen 1,87 g (86 % der Theorie) der Titelverbindung in Form von Kristallen an, die bei 137°C schmolzen.

1H-NMR (CDC13) : 1,84-1,99 (m, 1H) ; 2,08-2,17 (m, 1H) ; 2,49-2,64 (m, 1H) ; 2,73-2,83 (m, 2H) ; 3,41- 3,50 (m, 1H) ; 3,60-3,70 (m, 1H) ; 6,64-6,80 (m, ; 7,17- 7,29 (m, 2H).

Beispiel 11 Bei Ersatz von Anilin in Beispiel 10 durch andere Amine und unter Anwendung der dort beschriebenen Vorgehensweise, wobei gegebenenfalls statt des Lösungsmittelsystems Acetonitril/Triethylamin auch das Gemisch Toluol/Diisopropyl-ethylamin bei einer Reaktionstemperatur von 110°C eingesetzt wurde, ließen sich analog erhalten : 11.1 : 3- [ (4-Brom-phenylamino) methyl]-piperidin-2, 6-dion Schmelzpunkt 149-150°C 11.2 : 3- [ (3-Trifluormethyl-phenylamino) methyl]- piperidin-2,6-dion Schmelzpunkt : 135-138°C 11.3 : 3- (Naphth-1-ylaminomethyl)-piperidin-2, 6-dion Schmelzpunkt : 145-148°C 11.4 : 3- (Biphenyl-4-ylaminomethyl)-piperidin-2, 6-dion Schmelzpunkt : 135-138°C 11.5 : 3- [ (3-Methoxy-phenylamino) methyl]-piperidin-2, 6- dion viskos

11.6 : 3- [ (4-Trityl-phenylamino) methyl]-piperidin-2, 6- dion Schmelzpunkt : 221-225°C 11.7 : 3- [ (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylmethyl) amino]- benzoesäureethylester viskos 11.8 : 3- (Benzylamino-methyl)-piperidin-2, 6-dion viskos 11.9 : 3- [ (3-Acetyl-phenylamino) methyl]-piperidin-2, 6- dion Schmelzpunkt : 129-132°C 11.10 : 3-[(N-Methyl-N-phenylamino) methyl]-piperidin-2, 6- dion Schmelzpunkt : 132-134°C 11.11 : 3-{[(Naphth-1-ylmethyl) amino]-methyl}-piperidin- 2,6-dion viskos 11.12 : 3-[(2-Methoxy-phenylamino) methyl]-piperidin-2, 6- dion viskos 11.13 : 3- [ (4-Methoxy-phenylamino) methyl]-piperidin-2, 6- dion Schmelzpunkt : 131-134°C 11.14 : (2S)- [ (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylmethyl) amino]-3- phenylpropionsäuremethylester viskos

11.15 : 2-[(2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylmethyl) amino]- benzamid Schmelzpunkt : 203-206°C 11.16 : 3- [ (4-Acetyl-phenylamino) methyl]-piperidin-2,6- dion Schmelzpunkt : 160°C 11.17 : 3- [ (3-Benzoyl-phenylamino) methyl]-piperidin-2, 6- dion Schmelzpunkt : 152-158°C 11.18 : 4-[(2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylmethyl) amino]- benzoesäuremethylester Schmelzpunkt : 142-144°C Beispiel 12 3-[(2-Hydroxymethyl-phenylamino) methyl]-piperidin-2,6- dion Stufe 1 : <BR> 3- { [2-tert-Butyl-dimethyl-silanyloxymethyl) phenylamino] -methyl}-piperidin-2,6-dion Bei Ersatz von Anilin in Beispiel 10 durch 2- (tert- Butyl-dimethyl-silanyloxymethyl) phenylamin und unter Anwendung der dort beschriebenen Verfahrensweise wurde die Titelverbindung in Form weißer Kristalle erhalten, die bei 85-87°C schmolzen.

Stufe 2 : 3-[(2-Hydroxymethyl-phenylamino)methyl]-piperidin-2,6-. dion Zu einer Lösung von 0,20 g des Produkts aus Stufe 1 in 5 ml Tetrahydrofuran wurden 5 ml einer 1 M Lösung von Tetrabutylammoniumfluorid-Trihydrat in Tetrahydrofuran gegeben. Man rührte 3 h bei 20°C, dampfte im Vakuum ein und reinigte den Rückstand durch Flashchromatographie an Kieselgel mit Essigsäureethylester als Elutions- mittel. Dabei wurden 0,12 g (85 % der Theorie) der Titelverbindung in Form eines gelblichen Ols erhalten.

Beispiel 13 Bei Ersatz von Anilin in Beispiel 10 durch Thiophenole oder Mercaptane und unter Anwendung der dort beschriebenen Verfahrensweise wurden analog erhalten : 13.1 : 3-Phenylsulfanylmethyl-piperidin-2,6-dion Schmelzpunkt : 98°C 13.2 : 3-Phenethylsulfanylmethyl-piperidin-2,6-dion Schmelzpunkt : 78°C 13.3 : 2- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylmethyl) sulfanyl)- benzoesäuremethylester Schmelzpunkt : 142-144°C 13.4 : 3-Benzylsulfanylmethyl-piperidin-2,6-dion Schmelzpunkt : 105-107°C 13.5 : 3- (3-Amino-phenylsulfanylmethyl)-piperidin-2, 6- dion Schmelzpunkt : 133-135°C

13.6 : 2- (2, 6-Dioxo-piperidin-3-ylmethylsulfanyl)-6- nitro-benzoesäuremethylester Schmelzpunkt : 147-150°C Beispiel 14 2-Amino-6- (2, 6-dioxo-piperidin-3-ylmethylsulfanyl)- benzoesäuremethylester Die Titelverbindung wurde durch katalytische Hydrierung des Produkts aus Beispiel 13.6 über Palladium auf Aktivkohle (10 % Pd) unter den in Beispiel 3 beschriebenen Bedingungen analog erhalten.

Schmelzpunkt : 164-167°C Beispiel 15 3-Phenylsulfanylmethyl-1-piperidin-1-ylmethyl- piperidin-2,6-dion Eine Lösung von 1,20 g des Produkts aus Beispiel 13.1 in 30 ml Ethanol wurde mit 0,52 ml wässriger Formaldehydlösung (35 %) und 0,43 ml Piperidin versetzt. Nach einstündigem Erhitzen des Gemisches unter Rückfluß wurde im Vakuum eingedampft. Der Rückstand wurde in Essigsäureethylester aufgenommen und die Lösung solange mit n-Hexan versetzt, bis sich ein kristalliner Niederschlag bildete. Dieser wurde abgetrennt und im Vakuum getrocknet. Dabei fielen 1,23 g (74 % der Theorie) der Titelverbindung an, die einen Schmelzpunkt von 63-66°C aufwiesen.

H-NMR (DMSO-d6) : 1,37-1, 47 (m, 6H), 1,72-1, 88 (m, 1H), 2,08-2,16 (m, 1H), 2,21-2,33 (m, 4H), 2,49- 2,57 (m, 1H), 2,70-2,82 (m, 1H), 3, 07-3,18 (m, 1H), 3,28-3,33 (m, 1H), 3,47-3,56 (m, 1H), 4,56-4,69 (m, 2H), 7,17-7,25 (m, 1H), 7,28-7,39 (m, 4H).

Stimulation humaner Monozyten mit Lipopolysaccharid zur Sekretion von IL-12 Humane Monozyten wurden aus peripheren Blut-mononucleä- ren Zellen (PBMC), die mittels einer Ficoll-Dichtegra- dientenzentrifugation von heparinisiertem Vollblut ge- wonnen wurden, isoliert. Dazu wurden die PBMC mit einem monoklonalen Antikörper inkubiert, der gegen das Mono- zyten-spezifische Oberflächenmolekül CD14 gerichtet ist und an den superparamagnetische Microbeads (Miltenyi Biotech, Bergisch Gladbach) gekoppelt sind. Zur positi- ven Selektion der markierten Monozyten aus dem Zellge- misch der PBMC wurde die Gesamtzellsuspension auf eine Säule mit ferromagnetischer Trägermatrix aufgebracht und diese in ein Magnetfeld gestellt. Dadurch wurden die Zellen, die mit Microbeads beladen waren, an die Trägermatrix gebunden, unmarkierte Zellen passierten die Säule und wurden verworfen. Nach Herausnehmen der Matrix aus dem Magnetfeld wurden die Antikörper-belade- nen Zellen durch Spülen der nun entmagnetisierten Säule mit Puffer eluiert. Die Reinheit dieser so erhaltenen CD14-positiven Monozytenpopulation betrug etwa 95 bis 98%. Diese Monozyten wurden in einer Dichte von 106 Zel- len/ml Kulturmedium (RPMI, supplementiert mit 10% foe- talem Kälberserum) mit den in DMSO-gelösten Prüfsub- stanzen für eine Stunde bei 37 °C und 5% CO2 inkubiert.

Anschließend wurden 20 ug/ml LPS aus E. coli zugegeben.

Nach 24 Stunden wurden zellfreie Kulturüberstände ge- nommen und auf den Gehalt an IL-12 getestet.

Die Konzentration von IL-12 in den Zellkulturüberständen wurde mittels Sandwich-ELISAs unter Verwendung zweier anti-IL-12 monoklonaler Antikörper (Biosource Europe, Fleurus, Belgien) bestimmt. Eine Referenzstandardkurve mit humanem IL-12 wurde eingeschlossen. Das Detektionslimit des IL-12 ELISAs betrug 10 pg/ml.

Tabelle 1. Einfluß der Prüfsubstanzen auf die IL-12- Produktion von LPS-aktivierten Monozyten.

Beispiel-Nr. Hemmung der IL-12 Produktion Maximal(%) IC50 (ug/ml) 6.1 85 1,0 6.2 751,0 9.1 900,1 9.2 8.3 900,15 8.12 841,0 7 901,5 8.11 900,2 8.1 901,8 8.5 802,0 8.4 800,9 8.7 550,7 8.10 50- 8.6 900,04 8.2 701,8 13.3 506,0 13.6 57 3,0 Die in Tabelle 1 dargestellten Ergebnisse zeigen, daß die substituierten Glutarimide immunmodulatorisch wirksam sind. Sie hemmen die Synthese von IL-12 durch LPS-aktivierte Monozyten in potenter Weise.