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Title:
TEST DEVICE FOR TESTING A CONTROL UNIT OF A SWITCHING APPARATUS OF A SWITCHGEAR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/140582
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to enable improved functional testing of a control unit (6) of the switching apparatus (5) of an electrical switchgear (4), the invention provides a test device (10) which has a signal input (9) having a positive pin (p) and a negative pin (n) and is designed in such a manner that an input signal (Ue) can be applied between the positive pin (p) and the negative pin (n). The test device (10) also has a separating unit (12) which is connected to the positive pin (p) and to the negative pin (n) and is configured to separate a positive signal component in the form of a positive trace (Ue+) from the input signal (Ue) and to output said signal component at a first pin (A) and to separate a negative signal component in the form of a negative trace (Ue-) from the input signal and to output said signal component at a second pin (B). The use of the test device to test a control unit (6) of the switching apparatus (5) is described, wherein the test device (10) simulates the switching apparatus (5), the signal input (9) of the test device is connected to the control unit (6) and the control unit (6) outputs an input signal (Ue) to the signal input (9).

Inventors:
JOCHUM MICHAEL (AT)
GEIGER STEPHAN (AT)
KÜNG RAINER (AT)
Application Number:
PCT/EP2017/052961
Publication Date:
August 24, 2017
Filing Date:
February 10, 2017
Export Citation:
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Assignee:
OMICRON ELECTRONICS GMBH (AT)
International Classes:
G01R31/327
Foreign References:
GB2034997A1980-06-11
DE102011086412A12013-05-16
AT515592A12015-10-15
DE102014206366A12015-10-08
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE PINTER & WEISS OG (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Prüfgerät zum Prüfen einer Steuereinheit (6) einer Schaltvorrichtung (5) einer elektrischen Schaltanlage (4), wobei das Prüfgerät (10) einen Signaleingang (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Signaleingang (9) einen positiven Pin (p) und einen negativen Pin (n) aufweist und derart ausgelegt ist, dass ein Eingangssignal (Ue) zwischen dem positiven Pin (p) und dem negativen Pin (n) anlegbar ist, dass das Prüfgerät (10) eine Trenneinheit (12) aufweist, die mit dem positiven Pin (p) und dem negativen Pin (n) verbunden ist und ausgestaltet ist, vom Eingangssignal (Ue) einen positiven Signalanteil in Form einer positiven Spur (Ue+) zu trennen und an einem ersten Pin (A) auszugeben und vom Eingangssignal einen negativen Signalanteil in Form einer negative Spur (Ue-) zu trennen und an einem zweiten Pin (B) auszugegeben.

2. Prüfgerät nach Anspruchl , dadurch gekennzeichnet dass das Prüfgerät eine Logikeinheit (13) aufweist, die mit dem ersten Pin (A) und dem zweiten Pin (B) verbunden ist und die positive Spur (Ue+) und die negative Spur (Ue-) unabhängig voneinander verarbeitet.

3. Prüfgerät nach Anspruch 1 oder2, dadurch gekennzeichnet dass, das Prüfgerät eine Vergleichseinheit (14) aufweist, die die positive Spur (Ue+) mit einer positiven Schwelle (Us+) und die negative Spur (Ue-) mit einer negativen Schwelle (Us-) vergleicht.

4. Prüfgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet dass das Prüfgerät eine Detektionseinheit (15) aufweist, die die positive und/oder negative Flanken der positiven Spur (Ue+) und/oder der negativen Spur (Ue-) detektiert.

5. Prüfgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenneinheit (12) durch einen Gleichrichter realisiert ist, wobei der erste Pin (A) mit einem ersten Eingang des Gleichrichters und dem positiven Pin (p) verbunden ist und der zweite Pin (B) mit dem zweiten Eingang des Gleichrichters und dem negativen Pin verbunden ist.

6. Prüfgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Analog/Digital-Wandler (ADC1 ) vorhanden ist, der mit dem ersten Pin (A) verbunden ist und die positive Spur (Ue+) digitalisiert und/oder ein zweiter Analog/Digital-Wandler (ADC2) vorhanden ist, der mit dem zweiten Pin (B) verbunden ist und die negative Spur (Ue digitali- siert.

7. Prüfgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Eingangsfilter vorhanden ist, der digital realisiert ist.

8. Verwendung eines Prüfgeräts nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Prüfen einer Steuereinheit (6) einer Schaltvorrichtung (5) einer Schaltanlage (4) das Prüfgerät (10) die Schaltvorrichtung (5) nachbildet, der Signaleingang (9) des Prüfgeräts mit der Steuereinheit (6) verbunden ist und von der Steuereinheit (6) ein Ein- gangssignal (Ue) an den Signaleingang (9) ausgegeben wird.

Description:
Prüfgerät zum Prüfen einer Steuereinheit einer Schaltvorrichtung einer Schaltanlage

Die gegenständliche Erfindung betrifft ein Prüfgerät und ein Verfahren zum Prüfen einer Steuereinheit einer Schaltvorrichtung einer Schaltanlage wobei das Prüfgerät einen Signaleingang aufweist. Ebenso betrifft die Erfindung die Verwendung des Prüfgeräts zum Prüfen einer Steuereinheit einer Schaltvorrichtung einer Schaltanlage.

Oftmals sind Geräte zur Prüfung von Steuereinheiten von elektrischen Schaltvorrichtungen notwendig. Speziell im Bereich der elektrischen Schutztechnik und elektrischen Energieversorgung ist die Prüfung der Funktion von Schaltvorrichtungen und deren Steuereinheiten wichtig und oftmals sogar vorgeschrieben. Beispielsweise sind in elektrischen Mittelspan- nungsnetzen an Masten montierte Schaltvorrichtungen oft mit elektro-magnetischen Aktua- toren ausgestattet und über Steuerverbindungen mit Steuereinheiten verbunden. Üblicherweise wird ein Prüfgerät verwendet, das die Schaltvorrichtung simulieren soll. Dazu wird die Schaltvorrichtung und die Steuerverbindung von der Steuereinheit getrennt und stattdessen ein Prüfgerät über ein Adapterkabel an die Steuereinheit angeschlossen, um deren Funktion zu prüfen. Das Prüfgerät muss dann entsprechende elektrische Signale erzeugen, die die Steuereinheit zu bestimmten Reaktionen anregen sollen. Die Reaktionen werden vom Prüfgerät erfasst und ausgewertet.

Steuereinheiten haben unter anderem die Funktion, über Steuerverbindungen kurzzeitig eine positive Spannung auf die Spule des Aktuators auszugeben und damit die Schaltvorrichtung zu öffnen. Zum Schließen der Schaltvorrichtung wird eine negative Spannung über die gleiche oder eine andere Steuerleitungen ausgegeben. Typischerweise werden Gleichspannungen im Bereich von 12-250V verwendet. Die Dauer der Spannungsimpulse liegt typischerweise im Bereich von 10ms bis 100ms und ist von der Ausgestaltung der Schaltvorrichtung abhängig. Um ein Schalten der Schaltvorrichtung zu ermöglichen, muss die Schaltvorrich- tung, d.h. in erster Linie die angeschlossene Spule des magnetischen Aktuators, oftmals zuerst von der Steuereinheit erkannt werden, um beispielsweise eine defekte Steuerverbindung zu erkennen, bzw. um sicherzustellen, dass die Schaltvorrichtung angeschlossen ist. Diese Erkennung erfolgt über kurzzeitig ausgegebene Pulse durch die Steuereinheit, wobei die Pulse selbstverständlich so kurz sein müssen, dass die Schaltvorrichtung keine Schalt- handlung auslöst. Durch Messung des rückfließenden Stroms wird auf die angeschlossene Last (also in erster Linie auf den Widerstand der Spule) geschlossen. Um den Zustand des Aktuators zu bestimmen, d.h. ob die Schaltvorrichtung betätigt oder nicht betätigt ist, ist es in manchen Steuereinheiten auch üblich, die Impedanz des magnetischen Aktuators kontinuierlich oder in Intervallen zu messen, da die Impedanz der Schaltvorrichtung vom Zustand des Aktuators abhängig ist. Es sind in der Regel Adapterkabel notwendig, um diese Steuerleitungen der Steuereinheit an den Messeingang eines Prüfgerätes anzuschließen. Diese Adapterkabel beinhalten oftmals eine zusätzliche Elektronik oder ein zusätzliche elektrische Beschaltung. Zumeist werden im Adapterkabel Widerstände verwendet, um die Impedanz der Spule des magnetischen Aktua- tors zu simulieren und damit der Steuereinheit eine angeschlossene Schaltvorrichtung zu suggerieren. Zudem sind in den Adapterkabeln Vorrichtungen notwendig, welche die an den Steuerleitungen anliegenden positiven und negativen Spannungen trennen und zu jeweils positiven Spannungen wandeln und separat (also über separate Leitungen) an das Prüfgerät weiterleiten. Diese entstehenden positiven Spannungen können also an das Prüfgerät an zwei unterschiedliche binäre Signaleingänge mit jeweils zwei Pins angelegt werden, woraufhin das Prüfgerät die Funktion der Steuereinheit prüfen kann.

Die bisher bekannte Lösung bedarf somit zusätzlicher Komponenten, um eine Prüfung der Steuereinheit zu ermöglichen. Die Herstellung von Adapterkabeln, die diese Komponenten beinhalten, wird dadurch komplexer, teurer und fehleranfällig. Weiters müssen unterschiedli- che Adapterkabel mit unterschiedlichen elektrischen Eigenschaften verwendet werden, wenn Schaltvorrichtungen mit unterschiedlichen elektrischen Eigenschaften getestet werden. Außerdem müssen mehrere binäre Signaleingänge des Prüfgeräts belegt werden, was auch die eigentliche Verkabelung komplexer und fehleranfälliger macht.

Die Aufgabe der gegenständlichen Erfindung besteht somit darin, ausgehend vom oben be- schriebenen Stand der Technik eine verbesserte Funktionsprüfung der Schaltvorrichtung durch ein Prüfgerät zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird gelöst, indem der Signaleingang des Prüfgeräts einen positiven Pin und einen negativen Pin aufweist und derart ausgelegt ist, dass ein Eingangssignal zwischen dem positiven Pin und dem negativen Pin angelegt werden kann. Weiters weist das Prüfge- rät eine Trenneinheit auf, die mit dem positiven Pin und dem negativen Pin verbunden ist und ausgestaltet ist, vom Eingangssignal einen positiven Signalanteil in Form einer positiven Spur zu trennen und an einem ersten Pin auszugeben und vom Eingangssignal einen negativen Signalanteil in Form einer negative Spur zu trennen und an einem zweiten Pin auszugegeben. Somit stellt das Prüfgerät einen ternären Signaleingang zur Verfügung. Im Unterschied zum herkömmlichen Binäreingang wird die Eingangsspannung im Prüfgerät mittels der Trenneinheit in eine positive und negative Spur aufgeteilt. Die erfindungsgemäße Lösung benötigt im Gegensatz zum Stand der Technik keine externen Komponenten, um das Signal in zwei Spuren aufzuteilen und belegt somit auch lediglich die halbe Anzahl von Eingängen am Prüfgerät. Die Erfindung erlaubt es, das Prüfgerät zur Prüfung der Steuerung mittels eines Adapterkabels direkt an die Steuerleitung anzuschließen, wobei das Adapterkabel keinerlei Elektronik aufweisen muss. Die Herstellung von Adapterkabeln wird dadurch günstiger und einfacher. Zudem wird das Risiko von Komponentenfehlern im Adapterkabel minimiert.

Das Prüfgerät kann somit zum Prüfen einer Steuereinheit einer Schaltvorrichtung einer Schaltanlage verwendet werden, indem das Prüfgerät die Schaltvorrichtung nachbildet. Der Signaleingang des Prüfgeräts wird mit der Steuereinheit verbunden und von der Steuereinheit wird ein Eingangssignal an den Signaleingang ausgegeben.

Vorteilhafterweise weist das Prüfgerät eine Logikeinheit auf, die mit dem ersten Pin und dem zweiten Pin verbunden ist und die positive Spur und die negative Spur unabhängig vonei- nander verarbeitet.

Ferner kann das Prüfgerät eine Vergleichseinheit aufweisen, die die positive Spur mit einer positiven Schwelle und die negative Spur mit einer negativen Schwelle vergleicht.

Ebenso kann das Prüfgerät das Prüfgerät eine Detektionseinheit aufweisen, die die positive und/oder negative Flanken der positiven Spur und/oder der negativen Spur detektiert. Die Trenneinheit kann vorteilhafterweise durch einen Gleichrichter realisiert werden, wobei der erste Pin mit einem ersten Eingang des Gleichrichters und dem positiven Pin verbunden ist und der zweite Pin mit dem zweiten Eingang des Gleichrichters und dem negativen Pin verbunden ist.

Diese Realisierung ist besonders kostengünstig, da lediglich ein Vollweggleichrichter, d.h. in der Regel 4 Dioden benötigt werden. Es ist möglich den Gleichrichter im Leerlauf zu betreiben oder einen Eingangsstrom zu beziehen, welcher durch einen festen Wert repräsentiert, oder dynamisch einstellbar ist - je nach Notwendigkeit der Anwendung.

Weiter kann ein erster Analog/Digital-Wandler vorhanden ist, der mit dem ersten Pin verbunden ist und die positive Spur digitalisiert und/oder ein zweiter Analog/Digital-Wandler vor- handen ist, der mit dem zweiten Pin verbunden ist und die negative Spur digitalisiert.

Somit ist eine weitere Behandlung der positiven bzw. negativen Spur in Digitaler Form möglich, wodurch positive oder negative Schwellwerte, positive oder negative Flanken, usw. in einfacher Weise, beispielsweise in der Logikeinheit, analysiert und davon ausgehend Aktionen gesetzt werden können. Der Signaleingang kann über digitale Eingangsfilter F verfügen, die beispielsweise eine Entstörung oder Entprellung von Eingangssignalen bewirken. So können Degitlich-Filter kurze Störimpulse ausfiltern oder Debounce-Filter das Eingangssignal entprellen. Die Parameter, wie z.B. Grenzfrequenzen, sowie Filterlaufzeiten wie Entprellzeiten oder Entstörzeiten der Filter können durch die vorteilhafte digitale Realisierung individuell je nach Anforderungen unterschiedlicher Schaltvorrichtungen eingestellt werden.

Die gegenständliche Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 näher erläutert, die beispielhaft, schematisch und nicht einschränkend vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung zeigen. Dabei zeigt

Fig.1 einen Teil eines elektrischen Versorgungsnetzes,

Fig.2 das Versorgungsnetz mit getrennter Verbindung zwischen Schaltvorrichtung und Steuereinheit, die zur Prüfung an ein Prüfgerät angeschlossen ist, und Fig.3 einen erfindungsgemäßen Schaltungsaufbau des Prüfgeräts.

In Fig.1 ist ein Teil eines elektrischen Versorgungsnetzes 1 dargestellt, im gezeigten Ausführungsbeispiel eine 3-phasige Freileitung, deren Leitungen 3 in herkömmlicher Weise zwischen Masten 2 gespannt sind. Am Mast 2 ist als Sicherheitseinrichtung eine Schaltanlage 4 vorgesehen, die aus einer Schaltvorrichtung 5 und einer zugehörigen Steuereinheit 6 be- steht. Die Schaltvorrichtung 5 ist beispielsweise in bekannter Weise ein Recloser oder ein Leistungsschalter in Form eines magnetischen Aktuators, der eine Spule beinhaltet. Die Schaltvorrichtung 5 ist in der Lage, durch eine von der Steuereinheit 6 ausgelöste Schalthandlung, zumindest eine der Leitungen 3 zu trennen oder zu verbinden. Die Erfindung ist aber natürlich nicht auf die Anwendung in einem elektrischen Versorgungsnetz 1 in Form einer Freileitung beschränkt, sondern kann in jeder Anlage zur Übertragung oder Verteilung von elektrischer Energie mit Sicherheitseinrichtungen in Form einer Schaltanlage 4 mit einer Schaltvorrichtung 5 und einer zugehörigen Steuereinheit 6 verwendet werden.

Die Schaltvorrichtung 5 ist hierzu mit einer Steuerverbindung 7 mit der Steuereinheit 6 verbunden. Die Steuerverbindung 7 umfasst hierzu in der Regel eine Anzahl von Steuerleitun- gen zur Übermittlung von Steuereingangsgrößen und Steuerausgangsgrößen. Durch Steuerausgangsgrößen werden typischerweise Schalthandlungen ausgelöst. Hier gibt es auf Seite der Steuereinheit 6, auf für jede Phase einzeln, oftmals separate Signalausgänge für ein Trip-Signal (also Öffnen der Schaltvorrichtung 5) und für ein Close-Signal (also Schließen der Schaltvorrichtung 5), es kann aber auch nur ein binärer Signaleingang für Trip und Close verwendet werden. Insbesondere relevant für die Erfindung sind dabei Steuerausgangsgrößen. Diese Steuerausgangsgrößen sind Signale, die von der Steuereinheit 6, z.B. in Reaktion auf die Steuereingangsgrößen, erzeugt werden und mit denen die Funktion der Schaltvorrichtung 5 gesteuert wird, beispielsweise eine Schalthandlung ausgelöst wird. Dabei wird beispielsweise von der Steuereinheit 6 als Steuerausgangsgröße über die Steuerleitungen 7 ein positiver Puls für das Trip-Signal, oder ein negativer Puls als Close-Signal ausgegeben.

Zum Prüfen der Schaltanlage 4 wird die Steuerverbindung 7 zwischen Schaltvorrichtung 5 und Steuereinheit 6 getrennt, wie in Fig.2 dargestellt. Es wäre auch möglich, dass die Schaltvorrichtung 5 vor der Prüfung gar nicht mit der Steuereinheit 6 verbunden ist, beispielsweise bei Erstinbetriebnahme. Dann würde das Trennen der Steuerverbindung 7 entfallen. Das ist recht häufig der Fall, da die Steuereinheiten 6 oft vor Installation parametriert und anschließend mit dem Prüfgerät 10 auf Funktion getestet werden, bevor diese„ins Feld" gebracht und installiert werden. Die Steuereinheit 6 wird zur Prüfung mit einem Adapterkabel 1 1 mit einem Prüfgerät 10 verbunden, das die Schaltvorrichtung 5 simuliert, um die ordnungsgemäße Funktion und Parametrierung der Steuereinheit 6 der Schaltanlage 4 prüfen zu können. Das Adapterkabel 1 1 wird mit einer Seite an den Signalausgang der Steuereinheit 6 und mit der anderen Seite an den Signaleingang 9 des Prüfgeräts 10 angeschlossen. Selbstverständlich können mit dem Adapterkabel 1 1 auch Signaleingänge der Steuereinheit 6 und Signalausgänge des Prüfgeräts 10 kontaktiert werden. Das Prüfgerät 10 dient somit dazu, die Schaltvorrichtung 5 nachzubilden bzw. zu simulieren.

Über den Signaleingang empfängt das Prüfgerät 10 Steuerausgangsgrößen der Steuereinheit 6, wobei Prüfgeräte 10 nach Stand der Technik in der Regel binäre Signaleingänge aufweisen. Das Prüfgerät 10 zur Nachbildung der Schaltvorrichtung 5 muss daher konfiguriert werden, um die in der Schaltvorrichtung 5 vorhandenen Signaleingänge und Signalausgänge nachbilden zu können. Wobei für eine Prüfung nicht unbedingt alle Signaleingänge oder Signalausgänge benötigt werden. Üblicherweise sind am Prüfgerät 10 je ein Signaleingang 9 für das Trip-Signal und je ein Signaleingang 9 für das Close-Signal vorhanden, wobei jeder Signaleingang 9 wiederum aus zwei Pins besteht. Hierzu wird in einer im Adapterkabel 1 1 un- tergebrachten Elektronik oder elektrischen Beschaltung das positive Steuersignal (z.B. Trip) oder negative Steuersignal (z.B. Close) aufgespalten und an jeweils einen binären Signaleingang 9 zugeführt. Dies kann jeweils als positives oder als negatives Steuersignal erfolgen, pro Signaleingang ist jedenfalls nur eine (positive oder negative) Schaltschwelle möglich. Dazu sind die Adapterkabel 1 1 üblicherweise mit Elektronik oder einer elektrischen Be- Schaltung versehen, was die Produktion der Adapterkabel 1 1 kostenintensiver macht und auch deren Robustheit negativ beeinflusst.

Zudem weist die Schaltvorrichtung 5 eine Impedanz auf, welche ebenso in der Elektronik bzw. der elektrischen Beschaltung des Adapterkabels 1 1 , beispielsweise in Form von Widerständen, berücksichtigt werden muss. Somit sind für unterschiedliche Schaltvorrichtungen 5 mit unterschiedlichen Impedanzen unterschiedliche Adapterkabel 1 1 notwendig. Diese Impedanz ist beispielsweise bei Realisierung der Schaltvorrichtung 5 durch einen magnetisch betätigten Aktuator zudem abhängig von der Schalterstellung der Schaltvorrichtung 5. Das bedeutet, dass bei Simulierung der Schaltvorrichtung 5 durch das Prüfgerät 10 und das Adapterkabel 1 1 im laufenden Betrieb, sobald ein Schaltvorgang durch die Steuereinheit 6 ausgelöst wird, auch die veränderliche Impedanz durch das Prüfgerät 10 bzw. das Adapter- kabel 1 1 berücksichtigt werden muss.

Erfindungsgemäß weist der Signaleingang 9 des Prüfgeräts 10 nun einen positiven Pin p und einen negativen Pin n auf und ist derart ausgelegt, dass ein Eingangssignal U e zwischen dem positiven Pin p und dem negativen Pin n angelegt werden kann, wie in Fig.3 dargestellt. Weiter weist das Prüfgerät 10 eine Trenneinheit 12 auf, die mit dem positiven Pin p und dem negativen Pin n verbunden ist und ausgestaltet ist, vom Eingangssignal U e einen positiven Signalanteil in Form einer positiven Spur U e+ zu trennen und an einem ersten Pin A auszugeben, bzw. intern zur Verfügung zu stellen, und vom Eingangssignal einen negativen Signalanteil in Form einer negative Spur U e- zu trennen und an einem zweiten Pin B auszugegeben, bzw. intern zur Verfügung zu stellen. Das erfindungsgemäße Prüfgerät 10 ermöglicht es somit, nur einen Signaleingang 9 für sowohl ein Trip-, als auch ein Close-Signal zu verwenden. Da der Signaleingang 9 ternär ausgestaltet ist, ist nur eine geringere Anzahl an Eingängen, als bei einer binären Ausgestaltung der Signaleingänge 9 notwendig.

Ein erfindungsgemäßes Prüfgerät 10 kann zum Prüfen einer Steuereinheit 6 einer Schaltvor- richtung 5 einer Schaltanlage 4 die Schaltvorrichtung 5 nachbilden, wobei der Signaleingang 9 des Prüfgeräts 10 mit der Steuereinheit 6 verbunden ist, z.B. über ein Adapterkabel 1 1 , und von der Steuereinheit 6 ein Eingangssignal U e an den Signaleingang 9 ausgegeben wird.

Weiters kann das Prüfgerät 10 eine Logikeinheit 13 aufweisen, die mit dem ersten Pin A und dem zweiten Pin B verbunden ist und die positive Spur U e + und die negative Spur U e - unabhängig voneinander verarbeitet.

Zudem kann das Prüfgerät 10 eine Vergleichseinheit 14 aufweisen, beispielsweise in der Logikeinheit 13, die die positive Spur U e+ mit einer vorgegebenen oder eingestellten positiven Schwelle U s + und die negative Spur U e - mit einer vorgegebenen oder eingestellten negativen Schwelle U S - vergleicht.

Auch kann das Prüfgerät 10 eine Detektionseinheit 15, beispielsweise in der Logikeinheit 13, aufweisen, die die positive und/oder negative Flanken der positiven Spur U e+ und/oder der negativen Spur U e - detektiert. Ganz besonders vorteilhafte ist die Realisierung der Trenneinheit 12 durch einen Gleichrichter, wobei der erste Pin A mit einem ersten Eingangsanschluss des Gleichrichters und dem positiven Pin p verbunden ist und der zweite Pin B mit dem zweiten Eingangsanschluss des Gleichrichters und dem negativen Pin verbunden ist. Anders ausgedrückt fallen der erste Eingangsanschluss des Gleichrichters, der positive Pin p und der erste Pin A und der zweiten Eingangsanschluss des Gleichrichters, der negativen Pin und der zweite Pin B zusammen. Die Realisierung der Trenneinheit 12 in Form eines Gleichrichters bedeutet einen geringen schaltungstechnischen Aufwand.

Zudem kann ein erster Analog/Digital-Wandler ADCI vorhanden sein, der mit dem ersten Pin A verbunden ist und die positive Spur U e + digitalisiert und/oder ein zweiter Analog/Digital- Wandler ADC2 vorhanden sein, der mit dem zweiten Pin B verbunden ist und die negative Spur U e - digitalisiert. Das ermöglicht die digitale Verarbeitung der positive Spur U e + und der negative Spur U e - und die einfache Ausgestaltung der Vergleichseinheit 14 und der Detekti- onseinheit 15 als Software. In Fig. 3 ist eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung dargestellt. Am Signaleingang 9 liegt am positiven Pin p und am negativen Pin n eine Eingangsspannung U e an, die von der Steuereinheit 6 über das Adapterkabel 1 1 geliefert wird. Eine Trenneinheit 12 ist beispielhaft in Form eines Gleichrichters mit dem positiven Pin p und dem negativen Pin n verbunden. Dabei sind der positive Pin p und der negativen Pin n mit der Eingangsseite des Gleichrichters verbunden.

Der Gleichrichter ist in der gezeigten Ausgestaltung als hinlänglich bekannter Brückengleichrichter mit Dioden ausgeführt, wobei auch andere Ausgestaltungen des Gleichrichters denkbar sind.

Durch den Abgriff des positiven Anteils der Eingangsspannung U e am ersten Pin A des Gleichrichters, kann eine positive Spur U e + der Eingangsspannung U e abgetrennt werden. Durch den Abgriff des negativen Anteils der Eingangsspannung U e am zweiten Pin B des Gleichrichters, kann eine negative Spur U e - der Eingangsspannung U e abgetrennt werden. Um die positive Spur U e + und die negative Spur U e - in Spannungen zu wandeln, die vom ersten Analog/Digital-Wandler ADCI und vom zweiten Analog/Digital-Wandler ADC2 verar- beitet werden können, werden die positive Spur U e + und die negative Spur U e - jeweils mittels eines Spannungsteilers in Form der Widerstände R2 und R4, respektive R5 und R3 auf einen geringeren Spannungswert gewandelt. Die digitalisierten Werte der positiven Spur U e+ und der negativen Spur U e - werden einer Logikeinheit 13 zugeführt, die in diesem Fall eine Vergleichseinheit 14 beinhaltet, und unabhängig voneinander verarbeitet. Die Vergleichsein- heit 14 vergleicht die positive Spur U e + bzw. die die negative Spur U e - mit einer vorgegebe- nen positiven Schwelle U s + bzw. einer vorgegebenen negativen Schwelle U s - Daraus kann auf ein durch die Steuereinheit 6 gesendetes Trip-, oder Close-Signal geschlossen werden. In der Logikeinheit 13 können digitale Filter realisiert werden. Ein großer Vorteil der digitalen Filterrealisierung sind die, im Betrieb je nach Anforderung unterschiedlich, einstellbaren Fil- terparameter. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit analoge Filter vor den ADCs zu platzieren, jedoch mit dem Nachteil der fixen Parameter und des zusätzlichen Schaltungsaufwandes.

Die Realisierung der Trenneinheit 12 in Form eines Gleichrichters am Eingang hat schaltungstechnische Vorteile, da die Verwendung einer unipolaren Spannungsversorgung bzw. ADC Wandlung ermöglich wird und eine gesteuerte Stromquelle mittels eines MOSFET auf einfache Weise realisierbar ist.

Es wäre natürlich auch möglich den Signaleingang 9 bipolar ausführen und anschließend die positive Spur U e + und die negative Spur U e - in digitaler Weise aus der Eingangsspannung U e zu erzeugen. Diese Lösung bringt jedoch gegenüber der zuvor geschilderten Ausgestaltung einige Nachteile mit sich: Die Realisierung der ADCs, insbesondere deren Spannungsversorgung ist aufwendiger und eine spannungsgesteuerte Stromquelle unter Verwendung nur einen MOSFET ist nicht möglich. Stattdessen wäre eine bipolare spannungsgesteuerte Stromquelle vonnöten, was schaltungstechnisch deutlich komplexer wäre. Eine mögliche Realisierung würde beispielsweise jeweils ein MOSFET mit n-Kanal und ein MOSFET mit p- Kanal umfassen. Diese Lösung ist somit nur in einer aufwendigen und komplexen Kabellösung realisierbar, da doppelt so viele (binäre) Eingänge und, wie erwähnt, zusätzlich einstellbare Impedanzen notwendig sind.

Der in Fig. 3 dargestellte Gleichrichter könnte auch mit hochohmig geschalteten Ausgangsanschlüssen A1 , A2 des Gleichrichters betrieben werden, also beinahe im Leerlauf. Ein ge- schlossener Stromkreis muss jedoch in jedem Fall vorhanden sein, damit der Gleichrichter tatsächlich betrieben werden kann und somit die positiven und negativen Spuren getrennt werden können.

Um allerdings die Impedanz der Schaltvorrichtung 5 durch das Prüfgerät 10 in Form einer dynamisch einstellbaren Eingangsimpedanz Z des Prüfgerätsl O zu simulieren, kann im Prüf- gerät 10 eine gesteuerte Stromsenke 20 vorhanden sein, die mit dem Signaleingang 9 verbunden ist, wobei die gesteuerte Stromsenke 20 vom Signaleingang 9 einen Eingangsstrom i q abzweigt.

Ganz besonders vorteilhafterweise ist die gesteuerte Stromsenke 20 mittels eines gesteuerten Regelkreises realisiert, in dem eine gesteuerte Spannungsquelle U q und ein auf ein Be- zugspotential, z.B. Masse, gelegter Shunt R1 vorhanden sind. Die Höhe des Eingangsstroms l q der gesteuerten Stromsenke 20 wird von einem über den Shunt R1 fließenden Strom eingestellt wird, wobei der Strom von der gesteuerten Spannungsquelle U q eingestellt wird und in etwa dem Eingangsstrom i q entspricht. In Fig. 3 ist der Signaleingang 9 über die Trenneinheit 12, in diesem Fall der Gleichrichter, und den Widerstand R8, mit der gesteuerten Stromsenke 20, beispielsweise in Form eines n- Kanal-MOSFETS, verbunden. Der MOSFET als gesteuerte Stromsenke 20 bezieht über den Drain-Eingang von einem ersten Ausgang des Gleichrichters den Eingangsstrom i q , welcher von der gesteuerten Spannungsquelle U q eingestellt wird, der zweite Ausgang des Gleich- richters liegt auf Bezugspotential (hier Masse). Dazu ist die gesteuerte Spannungsquelle U q mit dem nicht invertierenden Eingang eines OPV verbunden. Der invertierende Eingang des OVP ist über den Widerstand R7 mit dem ersten Anschluss des Shunts R1 verbunden, womit sich die Spannung der gesteuerten Spannungsquelle U q am Shunt R1 einstellt, da der zweite Anschluss des Shunts R-i , sowie der negative Ausgang der Spannungsquelle U q mit dem Bezugspotential (hier Masse) verbunden ist. Damit fließt über den Shunt R-ι ein Strom , der in etwa dem über die gesteuerte Stromsenke 20 bezogenen Eingangsstrom i q entspricht . Der erste Anschluss des Shunts R1 ist mit dem Source-Eingang S des MOSFET verbunden. Zwischen dem nicht invertierendem Eingang des OPV und dem Ausgang des OPVs ist ein Kondensator C1 geschaltet. Weiters ist der Ausgang des OPV über den Widerstand R6 mit dem Gate des MOSFET verbunden. Da der MOSFET vorzugsweise im Sättigungsbereich betrieben wird, wird der Eingangsstrom i q , der dem Drainstrom des MOSFET entspricht, über die Drain-Source-Spannung, d.h. in weiterer Linie über die gesteuerte Spannungsquelle U q , eingestellt.

Selbstverständlich kann die gesteuerte Stromsenke 20 alternativ auch beispielsweise mittels Bipolar Transistoren realisiert werden. Eine derartige Änderung der Ansteuerung würde jedoch eine verringerte Spannungsfestigkeit bedeuten

Der Eingangsschutzwiderstand R8 weist einen positiven Temperaturkoeffizienten auf. Bei zu großen Eingangsströmen dient der Eingangsschutzwiderstand R8 als reversible thermische Sicherung, d.h. der Wert des Eingangswiderstands R8 steigt mit erhöhtem Eingangsstrom iq womit die Stromsenke 20 vor Überströmen geschützt wird. Der Operationsverstärke OPV dient als P-Regler, wobei die am nicht invertierenden Eingang anliegende Eingangsspannung U q am Shunt R1 ausgeregelt wird. Der Proportionalwiderstand R7 ergibt im Verhältnis zu R1 den proportional Anteil des durch die OPV -Schaltung realisierten P-Reglers. Der sich dabei einstellende Strom am Ausgang des Operationsverstärkers OPV ergibt sich aus dem Quotienten von Eingangsspannung U q am nicht invertierenden Eingang des OPV und dem Widerstand des Shunts R1. Der Kondensator C1 dient der Stabilität des Reglers, indem er bei höheren Frequenzen die Verstärkung reduziert. Der Gate-Widerstand R6 dient zur An- steuerung des MOSFET.

Ein erfindungsgemäßes Prüfgerät 10 kann somit dazu verwendet werden, die Eingangsimpedanz Z durch den einstellbaren Eingangsstrom i q und die anliegende Eingangsspannung U e einzustellen.

Dazu kann die gesteuerte Stromsenke 20 oder die die gesteuerte Stromsenke 20 steuernde gesteuerte Spannungsquelle U q softwaremäßig angesteuert werden. Damit kann der vom Signaleingang 9 abgezweigte Eingangsstrom i q eingestellt werden, der in Kombination mit der Eingangsspannung U e die gewünschte Eingangsimpedanz Z ergibt. Die dynamisch ein- stellbare Eingangsimpedanz Z ermöglicht einerseits eine Simulation diverser Schaltvorrichtungen 5 mit einem Prüfgerät 10 ohne die Notwendigkeit unterschiedlicher Adapterkabel 1 1 (abgesehen von eventuell unterschiedlichen Steckverbindungen). Weiters kann eine vom Schaltzustand abhängige Impedanz der Schaltvorrichtung 5 berücksichtigt werden, da im laufenden Betrieb/Test des Prüfgeräts 10 die Eingangsimpedanz Z beliebig variiert werden kann.