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Title:
TRANSDERMAL THERAPEUTIC SYSTEM FOR THE DELIVERY OF LERISETRON
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/074338
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a pharmaceutical preparation containing lerisetron and provided in the form of a transdermal therapeutic system (TTS). The inventive preparation comprises a backing layer, an active substance reservoir and a detachable protective layer. Said active substance reservoir is adhesive, has at least one layer, contains lerisetron, is joined to said backing layer, and is based on silicon adhesive(s).

Inventors:
SELZER TORSTEN (DE)
BOTZEM PETRA (DE)
HOFFMANN GERD (DE)
KINDEL HEINZ (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/003089
Publication Date:
October 11, 2001
Filing Date:
March 17, 2001
Export Citation:
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Assignee:
LOHMANN THERAPIE SYST LTS (DE)
SELZER TORSTEN (DE)
BOTZEM PETRA (DE)
HOFFMANN GERD (DE)
KINDEL HEINZ (DE)
International Classes:
A61K9/70; A61K31/495; A61K45/00; A61K47/14; A61K47/38; A61P1/08; (IPC1-7): A61K9/70; A61K31/496; A61P1/08
Domestic Patent References:
WO2000027371A12000-05-18
WO1999017755A21999-04-15
Foreign References:
US5256665A1993-10-26
Attorney, Agent or Firm:
Flaccus, Rolf-dieter (Bussardweg 10 Wesseling, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Lerisetron enthaltende pharmazeutische Zubereitung in Form eines transdermalen therapeutischen Systems (TTS), welches eine Rückschicht, ein damit verbundenes, Lerisetron enthaltendes, mindestens einschichtiges haftklebendes Wirk stoffreservoir auf der Basis von Silikonhaftkleber (n), und eine ablösbare Schutzschicht umfaßt.
2. Lerisetron enthaltende pharmazeutische Zubereitung in Form eines transdermalen therapeutischen Systems, welches eine Rückschicht, ein damit verbundenes, Lerisetron enthal tendes, mindestens einschichtiges haftklebendes Wirkstoff reservoir auf der Basis von Polymeren aus der Polyisobuty lene, Polyterpene, EthylenvinylacetatCopolymere, Synthese kautschuke und Heißschmelzkleber umfassenden Gruppe, und eine ablösbare Schutzschicht umfaßt.
3. Zubereitung nach Anspruch l oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß das Wirkstoffreservoir eine Kombination von mindestens zwei Haftklebern enthält, ausgewählt aus der Gruppe der in Anspruch l und Anspruch 2 genannten Haftkle ber.
4. Zubereitung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Matrixschicht des Wirkstoffreservoirs Polymerbestandteile aus der Gruppe der substituierten Cellulosen, vorzugsweise aus der Gruppe der Methyloder Ethylcellulosen, enthält.
5. Zubereitung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch aekennzeichnet, daß die Wirkstoffkonzentration, bezogen auf die Gesamtmasse der wirkstoffhaltigen Schicht (en), im Bereich von 0,1 bis 30 Gew.%, vorzugsweise im Bereich zwischen l und 10 Gew.% liegt, wobei besonders bevorzugt ist, wenn die Wirkstoffkonzentration die Sätti gungslöslichkeit erreicht, oder diese überschreitet.
6. Zubereitung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff Lerisetron mole kulardispers im Wirkstoffreservoir vorliegt.
7. Zubereitung nach einem der Ansprüche l bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff Lerisetron grobdispers, kolloidal oder als Suspension im Wirkstoffreservoir vor liegt.
8. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkstoffreser voir als weiteren Bestandteil mindestens einen Lösungsver mittler aus der Gruppe der mehrwertigen Alkohole, vorzugs weise 1, 2Propandiol, enthält.
9. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorangehenden Anspruche, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkstoffreser voir als weiteren Bestandteil mindestens einen Hautpenetra tionsverstärker, bevorzugt aus der Gruppe der Polyoxyethy lenfettalkoholether, besonders bevorzugt Polyoxylauryl ether, enthält.
10. Zubereitung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der/die Hautpenetrationsverstärker ausgewählt ist/sind aus der Gruppe, die Polyoxyethylenfettsäureester, Polyoxye thylensorbitanfettsäureester, Sorbitanfettsäureester, Fett säuren, Fettalkohole, Ester von Fettsäuren mit Methanol, Ethanol oder Isopropanol, und Ester von Fettalkoholen mit Essigsäure oder Milchsäure umfaßt.
11. Zubereitung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn zeichnet, daß das Wirkstoffreservoir mindestens zwei Haut penetrationsverstärker in Kombination enthält.
12. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkstoffreser voir als weiteren Bestandteil mindestens einen Emulgator enthält, vorzugsweise aus der Natriumdodecylsulfat, Leci thin, Cetylalkohol, Cetylstearylalkohol, Sorbitanfettsäure ester, PolyoxyethylenSorbitanfettsäureester, Polyoxyethy lenFettsäureglyceride und Polyoxyethylenfettsäureester um fassenden Gruppe.
13. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkstoffreser voir als weiteren Bestandteil mindestens einen Weichmacher enthält, wobei die Konzentration des/der Weichmacher (s), bezogen auf das Wirkstoffreservoir, 0 bis 30 Gew.%, vor zugsweise 5 bis 20 Gew.% beträgt, und wobei der/die Weich macher vorzugsweise ausgewählt ist/sind aus der Gruppe, welche Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Carbonsäuren und ihre Derivate, Ether, Ester und Amine umfaßt.
14. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das transdermale therapeutische System einen schichtförmigen Aufbau des Wirkstoffreservoirs mit mindestens zwei PolymerMatrix schichten aufweist.
15. Zubereitung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens zwei PolymerMatrixschichten unter schiedliche Konzentrationen von Wirkstoff, Hautpenetrati onsverstärker (n) oder Emulgator (en) aufweisen.
16. Zubereitung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekenn zeichnet, daß die mindestens zwei PolymerMatrixschichten sich hinsichtlich der an ihrem Aufbau beteiligten Polymere unterscheiden, wobei vorzugsweise mindestens eine Polymer Matrixschicht Polymerbestandteile aus der in Anspruch 2 ge nannten Gruppe von Polymeren enthält.
17. Zubereitung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkstoffreser voir des TTS beutelförmig ist und mit einer flüssigen, hochviskosen, halbfesten oder thixotropen wirkstoffhaltigen Matrix gefüllt ist, wobei das halbfeste oder thixotrope Wirkstoffreservoir vorzugsweise einen Gelbildner enthält.
18. Verwendung einer Zubereitung nach den Ansprüchen l bis 17 zur transdermalen Verabreichung des Wirkstoffs Lerise tron zur Prävention und Therapie von Übelkeit oder Erbre chen beim Menschen.
19. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 18 zur Prä vention und Therapie von durch Chemotherapie oder Strahlen therapie induzierter Übelkeit oder induziertem Erbrechen beim Menschen.
20. Verwendung des Wirkstoffs Lerisetron zur Herstellung einer Arzneizubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 17 zur transdermalen Verabreichung des Wirkstoffs Lerisetron an den Menschen zur Prävention und Therapie von Übelkeit oder Erbrechen, vorzugsweise zur Prävention und Therapie von durch Chemotherapie oder Strahlentherapie induzierter Übelkeit oder induziertem Erbrechen.
21. Methode zur Verabreichung des Wirkstoffs Lerisetron an einen Patienten, der an Übelkeit oder Erbrechen, insbeson dere an durch Chemotherapie oder Strahlentherapie induzier ter Übelkeit oder induziertem Erbrechen leidet, wobei der genannte Wirkstoff unter Verwendung einer Zubereitung nach einem der Ansprüche l bis 17 an die Haut des Patienten ver abreicht wird.
Description:
Transdermales therapeutisches System zur Abgabe von Lerisetron Die vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Zuberei- tungen zur Verabreichung des Wirkstoffs Lerisetron an die Haut. Sie betrifft ferner die Verwendung solcher Zuberei- tungen zur transdermalen Applikation dieses Wirkstoffs an Patienten zur Prävention und Therapie von Übelkeit und Er- brechen.

Der Wirkstoff Lerisetron gehört zur Klasse der selektiven 5-HT3-Rezeptor-Antagonisten. Er eignet sich allgemein zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen. Insbesondere kann dieser Wirkstoff eingesetzt werden, um die durch Strahlen- oder Chemotherapie verursachte Übelkeit oder das Erbrechen zu unterdrücken oder zu verhindern.

Bei der oralen Verabreichung dieses Wirkstoffs können- insbesondere während einer Chemo-oder Strahlentherapie- Probleme auftreten, wie z. B. gastrointestinale Intoleranz, niedrige enterale Absorption und schnelle"First-Pass"- Metabolisierung in der Leber. Vor allem der letztgenannte Effekt kann eine erhöhte Applikationsfrequenz erforderlich machen.

Eine Umgehung des Gastrointestinaltraktes und damit auch des"First-Pass"-Effekts läßt sich grundsätzlich durch eine e transdermale Verabreichung des jeweiligen Wirkstoffes er- reichen, beispielsweise durch Verwendung von transdermalen therapeutischen Systemen (TTS). Dabei handelt es sich um Darreichungsformen, die auf die Haut appliziert werden und den enthaltenen Wirkstoff an die Haut abgeben. Allgemein können TTS den therapeutischen Wert einer Arzneistoffzube- reitung erhöhen, indem sie eine konstante Abgabe des Arz-

neistoffes über einen verlängerten Zeitraum in das Blutkom- partiment gewährleisten.

Derartige TTS weisen typischerweise einen Aufbau aus einer arzneistoffundurchlässigen Trägerschicht, einer arznei- stoffhaltigen Reservoirschicht, gegebenenfalls einer Steu- ermembran, sowie einer Haftkleberschicht zur Befestigung auf der Haut auf, wobei letztere mit der arzneistoffhalti- gen Reservoirschicht identisch sein kann. Die arzneistoff- haltige Schicht kann noch weitere Inhaltsstoffe enthalten, z. B. Weichmacher, Klebrigmacher, Lösungsvermittler, Stabi- lisatoren, Füllstoffe, Trägerstoffe und Permeationsbe- schleuniger. Die hierfür in Frage kommenden pharmazeutisch unbedenklichen Substanzen sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt.

Auch wenn TTS als Darreichungsformen grundsätzlich bekannt sind, stellt die Formulierung eines bestimmten Wirkstoffs, z. B. Lerisetron, als TTS eine gewisse Herausforderung dar, und es können verschiedene Probleme auftreten. So muß ein TTS, um therapeutisch eingesetzt werden zu können, einen genügend hohen Wirkstoff-Flux durch die Haut ermöglichen.

Es muß ferner eine gute Stabilität aufweisen und darf ins- besondere während der Lagerung keinen Veränderungen unter- liegen. Die Auswahl geeigneter Polymere für das Wirkstoff- reservoir kann sich als schwierig erweisen, da diese Poly- mere kompatibel sein müssen zu dem jeweiligen Wirkstoff.

Außerdem muß das TTS kostengünstig hergestellt werden kön- nen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, eine transdermale Darreichungsform für den Wirkstoff Lerisetron bereitzustellen, welche einen genügend hohen Wirkstoff-Flux in vivo ermöglicht, und welche mittels gängiger Herstel- lungsverfahren kostengünstig produziert werden kann.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Leri- setron enthaltende pharmazeutische Zubereitung in Form ei- nes transdermalen therapeutischen Systems (TTS) gemäß An- spruch 1, welches ein Lerisetron enthaltendes, mindestens einschichtiges haftklebendes Wirkstoffreservoir auf der Ba- sis von Silikonhaftkleber (n) aufweist. Diese Haftkleber, und gegebenenfalls weitere Polymere, bilden die Polymerma- trix des Wirkstoffreservoirs. Als Silikonhaftkleber werden Haftkleber basierend auf einer Polydimethylsiloxanstruktur verstanden.

Das Wirkstoffreservoir ist mit einer wirkstoffundurchlässi- gen Schutzschicht verbunden. Ferner weist die erfindungsge- mäße pharmazeutische Zubereitung in Form eines TTS eine ab- lösbare Schutzschicht auf, welche vor der Applikation des haftklebenden TTS auf die Haut von der Klebeschicht ent- fernt wird.

Es hat sich gezeigt, daß die oben erwähnte Formulierung auf der Basis von Silikonhaftkleber (n) besonders vorteilhaft ist, da Lerisetron einerseits eine hohe Permeabilität in der Silikonmatrix des Wirkstoffreservoirs, andererseits aber eine niedrige Affinität zu dieser Matrix besitzt. Zu- dem weisen Silikonhaftkleber eine hohe Kompatibilität zu dem Wirkstoff Lerisetron auf. Weiterhin ist von Vorteil, daß die Klebeeigenschaften auch bei Temperatur-und Feuch- tigkeitsschwankungen konstant bleiben.

Erfindungsgemäß können Lerisetron enthaltende pharmazeuti- sche Zubereitungen in Form von transdermalen therapeuti- schen Systemen gemäß Anspruch 2 auch ein mindestens ein- schichtiges haftklebendes Wirkstoffreservoir aufweisen, welches auf der Basis von Polymeren aufgebaut ist, die aus der Polyisobutylene, Polyterpene, Ethylenvinylacetat-

Copolymere, Synthesekautschuke und Heißschmelzkleber umfas- senden Gruppe ausgewählt sind.

Ferner kann das Lerisetron enthaltende Wirkstoffreservoir der erfindungsgemäßen TTS auch aus einer Mischung von min- destens zwei Polymeren aufgebaut sein, wobei diese Polymere aus der Gruppe ausgewählt werden können, welche Silikon- haftkleber, Polyisobutylene, Polyterpene, Ethylenvinylace- tat-Copolymere, Synthesekautschuke und Heißschmelzkleber umfaßt.

Grundsätzlich ist das Wirkstoffreservoir aus einer minde- stens einschichtigen Polymermatrix aufgebaut, welche den Wirkstoff Lerisetron und ggf. die weiter unten genannten zusätzlichen Inhaltsstoffe enthält.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß mindestens eine Polymermatrixschicht des Wirkstoffreser- voirs Polymerbestandteile aus der Gruppe der substituierten Cellulosen, vorzugsweise aus der Gruppe der Methyl-oder Ethylcellulosen, enthält.

Grundsätzlich kann der Wirkstoff Lerisetron im Wirkstoffre- servoir molekular-dispers oder in Lösung vorliegen ; aller- dings ist auch eine Formulierung möglich, bei welcher der Wirkstoff grob-dispers, kolloidal oder als Suspension vor- liegt.

Vorzugsweise wird eine möglichst hohe Wirkstoffkonzentrati- on in der bzw. den wirkstoffhaltigen Schichten des Wirk- stoffreservoirs angestrebt, um eine hohe Freisetzungsrate (Wirkstoff-Flux) zu erzielen. Nach Möglichkeit sollte die e Konzentration von Leriseton die Sättigungslöslichkeit er- reichen ; die wirkstoffhaltigen Schichten können auch wirk- stoffübersättigt sein, wobei die Sättigungslöslichkeit überschritten wird. Allerdings ist dabei zu beachten, daß bei zu hohen Wirkstoffkonzentrationen die physikalische Stabilität des Wirkstoffs im Wirkstoffreservoir beeinträch-

tigt werden kann. Bei den erfindungsgemäßen TTS werden des- halb Wirkstoffkonzentrationen im Bereich von 0,1 bis 30 Gew.-% angestrebt, wobei Wirkstoffkonzentrationen im Be- reich zwischen l und 10 Gew.-% besonders bevorzugt werden ; die Konzentrationsangaben beziehen sich auf die Gesamtmasse der wirkstoffhaltigen Schichten.

Wenn der Wirkstoff im Wirkstoffreservoir in gelöster Form vorliegen soll, ist es vorteilhaft, wenn die Formulierung der Polymermatrix des Wirkstoffreservoirs einen Lösungsver- mittler enthält. Als Beispiele für solche Lösungsvermittler seien genannt : 1, 2-Propandiol, Tetrahydrofurfurylalkohol, Transcutol, Butandiol, Glycerin, PEG 400, Diethyltoluamid, Monoisopropylidenglycerin, wobei 1, 2-Propandiol als Lö- sungsvermittler besonders bevorzugt wird. Als vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn der Anteil des Lösungsver- mittlers, bezogen auf das gesamte TTS, zwischen l und 50 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 5 und 35 Gew.-% beträgt.

Unter Umständen kann durch die Einarbeitung eines Lösungs- vermittlers in die Polymermatrix ein Zwei-Phasen-System entstehen, und/oder der Wirkstoff Lerisetron kann als Dis- persion vorliegen. Insbesondere in diesen Fällen ist es vorteilhaft, der wirkstoffhaltigen Polymermatrix einen Emulgator beizumischen.

Dabei wird der Emulgator üblicherweise vor der Bildung des Zwei-Phasen-Systems eingearbeitet. Der Emulgator wird ent- weder in die kohärente äußere Phase gegeben und die disper- se Phase wird nach und nach eingearbeitet, oder der Emulga- tor wird in die disperse innere Phase eingearbeitet.

Alternativ kann der Emulgator auch erst nach erfolgter Bil- dung des Zwei-Phasen-Systems eingearbeitet werden.

Als Emulgatoren kommen beispielsweise Natriumdodecylsulfat, Lecithin, Cetylalkohol, Cetylstearylalkohol, Sorbitanfett-

säureester, Polyoxyethylen-Sorbitanfettsäureester, Polyoxy- ethylen-Fettsäureglyceride und Polyoxyethylenfettsäureester in Frage.

Um während der Applikation der erfindungsgemäßen Lerisetron enthaltenden TTS einen möglichst hohen Wirkstoff-Flux durch die Haut zu erreichen, hat es sich ferner als besonders günstig erwiesen, wenn das wirkstoffhaltige Reservoir zu- sätzlich mindestens einen Haut-Penetrationsverstärker ("En- hancer") enthält. Als Haut-Penetrationsverstärker eignen sich beispielsweise Stoffe, die ausgewählt sind aus der Gruppe, die Polyoxyethylenfettsäureester, Polyoxyethylen- sorbitanfettsäureester, Sorbitanfettsäureester, Fettsäuren, Fettalkohole, Ester von Fettsäuren mit Methanol, Ethanol oder Isopropanol, und Ester von Fettalkoholen mit Essigsäu- re oder Milchsäure umfaßt. Beispiele für Penetrationsver- stärker sind Decanol, Dodecanol, blsäure, Ölsäurediethanol- amin, Myristinsäure, Sorbitanmonolaurat, Polyoxylaurylether (z. B. Brij@). Bevorzugt werden Polyoxyethylenfettalkohol- ether, besonders bevorzugt Polyoxylaurylether (wie Brij@ z. B. Brij 30) als Hautpenetrationsverstärker eingesetzt.

Um den Wirkstoff-Flux zu optimieren, können erfindungsgemäß auch Kombinationen zweier oder mehrerer penetrationsver- stärkender Substanzen eingesetzt werden.

Die Polymer-Matrixschicht (en) des Wirkstoffreservoirs kann bzw. können auch Weichmacher enthalten, um die physikali- schen Eigenschaften der Haftklebematrix zu beeinflussen.

Als Weichmacher eignen sich vor allem Stoffe, die ausge- wählt sind aus der Gruppe, welche Kohlenwasserstoffe, Alko- hole, Carbonsäuren und ihre Derivate, Ether, Ester und Ami- ne umfaßt. Die Konzentration des/der Weichmacher (s), bezo- gen auf das Wirkstoffreservoir, kann zwischen 0 bis 30 Gew.-% betragen, vorzugsweise beträgt sie 5 bis 20 Gew.-%.

Das Wirkstoffreservoir der erfindungsgemäßen Lerisetron enthaltenden pharmazeutischen Zubereitungen in Form von TTS ist in der einfachsten Ausführungsform eine einschichtige Polymermatrix. Allerdings sind nach der Erfindung auch wei- tere Ausführungsformen vorgesehen, welche sich dadurch aus- zeichnen, daß das TTS einen schichtförmigen Aufbau des Wirkstoffreservoirs mit mindestens zwei Polymer-Matrix- schichten aufweist.

Bei einem solchen mehrschichtigen Wirkstoffreservoir kann : von der Möglichkeit Gebrauch gemacht werden, daß die ein- zelnen Polymer-Matrixschichten unterschiedliche Konzentra- tionen von Wirkstoff, Hautpenetrationsverstärker (n) oder Emulgator (en) aufweisen.

Bei der Verwendung einer mehrschichtigen Polymer-Matrix er- geben sich auch zusätzliche Variationsmöglichkeiten hin- sichtlich der Auswahl der Haftkleber-Polymere. Beispiels- weise kann es von Vorteil sein, wenn mindestens zwei Poly- mer-Matrixschichten sich hinsichtlich der an ihrem Aufbau beteiligten Polymere unterscheiden, wobei vorzugsweise min- destens eine Polymer-Matrixschicht Polymerbestandteile aus der in Anspruch 2 genannten Gruppe von Polymeren enthält.

Auch können die einzelnen Schichten unterschiedliche Sili- konhaftkleber aufweisen.

Falls eine Steuerung der Wirkstoff-Freisetzung erforderlich ist und nicht durch andere Mechanismen bewirkt wird, kann das Wirkstoff-Reservoir auf der Abgabeseite (hautnahe Sei- te) auch mit einer Steuermembran versehen werden, welche die Abgabe des Wirkstoffs an die Haut steuert. Für diesen Zweck geeignete Membran-Materialien sind dem Fachmann be- kannt.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann der Wirkstoff Lerisetron in der erfindungsgemäSen Zubereitung in Form ei-

nes TTS auch in einem beutelförmigen Wirkstoffreservoir vorliegen. Dieses beutelförmige Reservoir ist mit einer flüssigen, hochviskosen, halbfesten oder thixotropen wirk- stoffhaltigen Matrix gefüllt, wobei es besonders vorteil- haft ist, wenn das halbfeste oder thixotrope Wirkstoffre- servoir einen Gelbildner enthält. Dabei muß die der Haut abgewandte Beutelrückseite wirkstoffundurchlässig, die der Haut zugewandte Seite wirkstoffdurchlässig sein. Optional kann auch eine wirkstoffdurchlässige Membran die Steuerung g der Wirkstofffreisetzung kontrollieren.

Der Aufbau der erfindungsgemäßen TTS umfaßt neben dem oben besprochenen Wirkstoffreservoir eine wirkstoffundurchlässi- ge Rückschicht sowie eine ebenfalls wirkstoffundurchlässige ablösbare Schutzfolie.

Als Material für die Rückschicht eignen sich eine Vielzahl von hautverträglichen Kunststoffolien, wie z. B. Folien aus Polyvinylchlorid, Ethylenvinylacetat, Vinylacetat, Poly- ethylen, Polypropylen oder Cellulosederivaten. Besonders geeignet als Material für die Rückschicht sind Polyester, die sich durch besondere Festigkeit auszeichnen. Ferner kann es im Einzelfall nützlich sein, die aus Folienmaterial bestehende Rückschicht mit einer zusätzlichen Auflage zu versehen, z. B. durch Bedampfung mit Metallen oder anderen diffusionssperrenden Zusatzstoffen wie Siliciumdioxid, Alu- miniumoxid oder ähnlicher, dem Fachmann bekannter Stoffe.

Für die ablösbare Schutzschicht können grundsätzlich die- selben Materialien verwendet werden wie für die Rück- schicht, vorausgesetzt, daß diese Schicht einer geeigneten Oberflächenbehandlung, z. B. Fluorosilikonisierung, unter- zogen wird, so daß sie von der von ihr bedeckten Haftklebe- schicht ablösbar ist und vor Applikation des TTS abgezogen werden kann. Außerdem können als ablösbare Schutzschichten auch andere Materialien verwendet werden, wie z. B. Polyte-

trafluorethylen-behandeltes Papier, Cellophan, Polyvinyl- chlorid oder ähnliche.

Die erfindungsgemäßen Lerisetron enthaltenden TTS werden anhand eines Herstellungsbeispiels nachfolgend näher erläu- tert.

Beispiel Die erfindungsgemäßen TTS können wie folgt hergestellt wer- den : Zunächst wird der Wirkstoff Lerisetron sowie ein ge- eigneter Enhancer (z. B. Brij 30) in einem Lösungsver- mittler (z. B. 1,2 Propandiol) gelöst, wobei die Konzentra- tion von Lerisetron möglichst die Sättigungslöslichkeit er- reichen sollte. Gegebenenfalls kann die Lösung auch über- sättigt sein. Diese Lösung wird mit einer geeigneten Rühr- apparatur in den Silikonkleber, der ebenfalls in einem Lö- sungsmittel gelöst ist, gegeben und dispergiert, so daß ei- ne möglichst homogene Flüssig-Flüssig-Dispersion entsteht.

Diese Dispersion wird mit einer geeigneten Vorrichtung ho- mogen auf eine Trägerfolie (z. B. Rückschicht) beschichtet.

Anschließend wird durch eine kontrollierte Trocknung das Lösungsmittel des Silikonklebers sowie eventuelle Anteile des Lösungsvermittlers entfernt. Das so erhaltene Laminat wird anschließend mit einer weiteren Folie (z. B. Schutzfo- lie) zukaschiert. Zuletzt werden einzelne TTS einer be- stimmte Fläche ausgestanzt und in ein adäquates Packmittel verpackt. Es hat sich gezeigt, daß mit einem derartigen TTS eine für therapeutische Zwecke ausreichende Abgaberate von Lerisetron an die Haut erreicht werden kann. Bei Messungen der Wirkstoffpermeation, die bei 37 °C an humaner Epidermis vorgenommen wurden, ergaben sich Wirkstoff-Permeationen von 100-600 pg/cm2d. Dieser Wirkstoffflux ist für therapeuti- sche Anwendungen ausreichend.

Das Beispiel zeigt, daß die erfindungsgemäßen Lerisetron enthaltenden TTS mit Herstellungsverfahren hergestellt wer- den können, die eine einfache und kostengünstige Produktion ermöglichen.

Die erfindungsgemäßen Lerisetron enthaltenden Zubereitungen in Form von TTS können vorteilhaft dazu verwendet werden, um diesen Wirkstoff auf transdermalem Wege an Patienten zu verabreichen, zum Zwecke der Prävention und Therapie von Übelkeit und Erbrechen, beispielsweise bei Übelkeit und Er- brechen, die bzw. das infolge einer Chemo-oder Strahlen- therapie des betreffenden Patienten induziert wird.

Die erfindungsgemäß vorgeschlagene transdermale Verabrei- chung ist gerade in den vorstehend genannten Situationen besonders vorteilhaft, da sie eine systemische Verabrei- chung des Wirkstoffs Lerisetron unter Umgehung des Magen- Darm-Traktes ermöglicht. Insbesondere bei an Übelkeit und Erbrechen leidenden Patienten ist eine zuverlässige, siche- re und wirksame Verabreichung von Arzneistoffen auf oralem Wege fast nicht möglich. Ferner ist die erfindungsgemäß vorgeschlagene transdermale Verabreichung des Wirkstoffs Lerisetron auch patientenfreundlicher als eine entsprechen- de orale Verabreichung, da auf diese Weise eine unnötige zusätzliche Belastung des ohnehin geschädigten oder gereiz- ten Magen-Darm-Traktes vermieden werden kann.

Ein an Übelkeit oder Erbrechen, z. B. infolge einer Strah- len-oder Chemotherapie leidender Patient, kann zur Linde- rung oder Ausschaltung dieser Symptome mit dem Wirkstoff Lerisetron behandelt werden, indem man auf die Haut des be- treffenden Patienten ein erfindungsgemäßes Lerisetron ent- haltendes TTS aufklebt und diesen Vorgang nötigenfalls in gewissen Zeitabständen wiederholt. Auf diese Weise kann ein

systemischer Wirkstoffspiegel aufgebaut werden, der thera- peutisch wirksam ist.

Die erfindungsgemäßen Lerisetron enthaltenden TTS eignen sich auch insbesondere zur Prävention von Übelkeit bzw. Er- brechen bei einer bevorstehenden Chemo-oder Strahlenthera- pie. In diesem Fall werden die Lerisetron enthaltenden TTS vorzugsweise schon vor Beginn der Chemo-oder Strahlenthe- rapie auf die Haut des jeweiligen Patienten appliziert.

Erfindungsgemäß kann der Wirkstoff Lerisetron folglich ver- wendet werden, um eine Arzneizubereitung in Form eines TTS zur transdermalen Verabreichung des Wirkstoffs Lerisetron an den Menschen herzustellen, wobei diese Zubereitung zur Prävention und Therapie von Übelkeit oder Erbrechen, vor- zugsweise zur Prävention und Therapie von durch Chemothera- pie oder Strahlentherapie induzierter Übelkeit oder indu- ziertem Erbrechen geeignet ist.