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Title:
USE OF ALKOXYLATED POLYVINYL AMINES FOR THE MODIFICATION OF SURFACES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/096453
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the modification of the surface properties of particulate, linear, planar or three-dimensional bodies with alkoxylated polyvinyl amines. The invention further relates to novel alkoxylated polyvinyl amines and a method for production thereof.

Inventors:
ANDRE VALERIE (DE)
BERTLEFF WERNER (DE)
BORZYK OLIVER (DE)
HUFF JUERGEN (DE)
NOERENBERG RALF (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/006718
Publication Date:
December 20, 2001
Filing Date:
June 13, 2001
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
ANDRE VALERIE (DE)
BERTLEFF WERNER (DE)
BORZYK OLIVER (DE)
HUFF JUERGEN (DE)
NOERENBERG RALF (DE)
International Classes:
C08F8/00; C08G65/26; C08J3/12; C09D139/02; C08J7/04; D06M15/356; D06M15/61; (IPC1-7): C08J7/04; C08F8/00; C09D139/02; D06M15/356
Domestic Patent References:
WO1999055742A11999-11-04
Foreign References:
US6057404A2000-05-02
EP0111984A21984-06-27
GB2297503A1996-08-07
Attorney, Agent or Firm:
Kinzebach, Werner (Kinzebach & Partner Sternwartstr. 4 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Teilchen, linien, flächenförmiges oder dreidimensionales Gebilde, enthaltend zumindest auf seiner Oberfläche eine hy drophilisierend wirkende Menge wenigstens eines alkoxilierten Polyvinylamins, worin wenigstens ein Teil der Polyvinylamin Stickstoffatome Reste der allgemeinen Formel I : (;CH2;CR1R2;O;)m;(;CH2;CHR3;O);nH (I) trägt, worin die Variablen R1, R2, R3, m und n die folgenden Bedeutungen haben : RI C2C28Alkyl, C2C28Alkenyl, C6Cl6Aryl oder C7Cl6Arylalkyl R2 Wasserstoff oder Methyl, R3 Wasserstoff oder Methyl, m i ; eine ganze Zahl von 1 bis 20, und n 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 100.
2. Gebilde nach Anspruch 1, worin der über die Anzahl der Amino gruppen im Polyvinylamin gemittelte Wert m der Variablen m in den Seitenketten der Formel I wenigstens. 1 beträgt.
3. Gebilde nach Anspruch 1, worin der über die Anzahl der Amino gruppen im Polyvinylamin gemittelte Wert n der Variablen n in den Seitenketten der Formel I im Bereich von 0,1 bis 100 liegt.
4. Gebilde nach Anspruch 1, worin R1 in Formel I ausgewählt ist unter C2C8Alkyl oder Phenyl, das gegebenenfalls mit einer oder zwei ClC4Alkylgruppen substituiert ist.
5. Gebilde nach einem der. vorhergehenden Ansprüche in Form eines linienoder. flächenförmigen textilen Gebildes.
6. Gebilde nach Anspruch 5, worin das textile Gebilde aus Kunst stoff fasern aufgebaut ist.
7. Gebilde nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Form einer Kunststofffolie oder eines Kunststoffformkörpers.
8. Verwendung von alkoxilierten Polyvinylamins, worin wenigstens ein Teil der PolyvinylaminStickstoffatome Reste der allge meinen Formel I (CH2CRlR20)m (CH2CHR3O) nH (I) trägt, worin die Variablen R1, R2, R3, m und n die in An spruch 1 angegebene Bedeutung aufweisen, zur Modifizierung der Oberflächeneigenschaften teilchen, linien, flächenför miger oder dreidimensionaler Gebilde.
9. Verfahren zur Modifizierung der Oberflächeneigenschaften teilchen, linien, flächenförmiger oder dreidimensionaler Gebilde, bei dem man auf die Oberfläche davon eine wirksame Menge eines alkoxilierten Polyvinylamins aufbringt, worin we nigstens ein Teil der PolyvinylaminStickstoffatome Reste der allgemeinen Formel I : fCH2CR1R2oAm+CH2CHR3OWnH (I) trägt, worin die Variablen R1, R2, R3, m und n die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung aufweisen.
10. Verfahren zur Modifizierung der Oberflächeneigenschaften teilchen, linien, flächenförmiger oder dreidimensionaler Gebilde, bei dem man den Werkstoff, aus dem das Gebilde be steht, mit einer wirksamen Menge eines alkoxilierten Polyvi nylamins aufbringt, worin wenigstens ein Teil der Polyvinyla minStickstoffatome Reste der allgemeinen Formel I : (;CH2;CR1R2;O)m(;CH2;CHR3;O;)nH trägt, worin die Variablen R1, R2, R3, m und n die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung aufweisen, modifiziert und hieraus das Gebilde herstellt.
11. Alkoxilierte Polyvinylamine, worin wenigstens ein Teil der PolyvinylaminStickstoffatome Reste der allgemeinen Formel I (;CH2;CR1R2;O)m(;CH2;CHR3;O)nH (I) trägt, worin die Variablen Rl, R2, R3, m und n die folgenden Bedeutungen haben : R1 C2C28Alkyl, C2C28Alkenyl, C6C16Aryl oder CyCieAry lalkyl R2 Wasserstoff oder Methyl, R3 Wasserstoff oder Methyl, m eine ganze Zahl von 1 bis 20, und n 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 100. und worin der über die Anzahl der Aminogruppen im Polyvinyla min gemittelte Wert m der Variablen m in den Seitenketten der Formel I wenigstens 1 beträgt.
12. Verfahren zur Herstellung alkoxilierter Polyvinylamine aus Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man zunächst ein Polyvinylamin mit wenigstens 1 Mol eines Epoxids der Formel II, worin R die in Anspruch 1 für R1 und R'die für R2 genannten Bedeutungen hat, pro Mol Aminogruppen im Polyvinylamin um setzt und das hierbei erhaltene Alkoxilierungsprodukt gegebe nenfalls mit Ethylenoxid, Propylenoxid oder deren Mischungen umsetzt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung mit dem Epoxid der Formel II in einer wässri gen Lösung des Polyvinylamins durchführt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Lösung des Polyvinylamins weitgehend frei von Salzen ist.
15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man das Alkoxilierungsprodukt aus der Umsetzung des Polyvinyla mins mit dem Epoxid der Formel II unter wasserfreien Bedin gungen in Gegenwart einer Base umsetzt.
Description:
Verwendung alkoxilierter Polyvinylamine zur Modifizierung von Oberflächen Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft die Modifizierung von Oberflä- cheneigenschaften teilchen-, linien-, flächenförmiger oder drei- dimensionaler Gebilde mit alkoxilierten Polyvinylaminen. Die Er- findung betrifft außerdem neue alkoxilierte Polyvinylamine sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.

Gegenstände aus synthetischen Materialien, wie duroplastische oder thermoplastische Kunststoffe, weisen in der Regel hydrophobe Oberflächeneigenschaften auf. Vielfach sind hydrophobe Eigen- schaften jedoch unerwünscht, wenn die Gegenstände beklebt, be- schichtet, bedruckt, gefärbt oder lackiert werden sollen, da die meisten Klebstoffe, Beschichtungsmittel oder Anstrichmittel auf hydrophoben Oberflächen nur unzureichende Haftung zeigen. Hydro- phobe Eigenschaften sind auch bei flächenförmigen textilen Gebil- den, wie insbesondere Vliesstoffen unerwünscht. Vliesstoffe wer- den z. B. als Putz-und Wischtücher, Spültücher und Serviette verwendet. Bei diesen Anwendungen ist es wichtig, dass z. B. ver- schüttete Flüssigkeiten, wie Milch, Kaffee usw. beim Aufwischen rasch und vollständig aufgesaugt und feuchte Oberflächen mög- lichst vollständig getrocknet werden. Ein Putztuch saugt Flüssig- keiten umso rascher auf, je schneller deren Transport auf der Fa- seroberfläche erfolgt, wobei Fasern mit hydrophiler Oberfläche von wässrigen Flüssigkeiten leicht und rasch benetzt werden.

Um die Oberflächen von Folien oder Formkörpern zu hydrophilieren sind verschiedene Verfahren üblich. Z. B. können die Oberflächen von Kunststoffartikeln durch gasförmiges Fluor aktiviert werden.

Dieses Verfahren erfordert allerdings das Arbeiten mit dem hoch- giftigen Gas Fluor unter einem erhöhten apparativen Aufwand. Da- neben werden Korona-oder Plasmabehandlungen angewandt, um die Hydrophilie der Oberfläche verschiedener Materialien wie Kunst- stoffen oder Metallen zu erhöhen.

Zur Verbesserung der Wasseraufnahmeeigenschaften von Vliesstoffen werden auch oberflächenaktive hydrophilierende Agentien, wie Emulgatoren, Tenside oder Netzmittel eingesetzt. Hierdurch wird eine ausgezeichnete Anfangshydrophilie erreicht. Diese Vlies- stoffe weisen aber den Nachteil auf, dass die hydrophilen Agen-

tien durch Wasser oder andere wässrige Medien allmählich ausgewa- schen werden.

Nach mehrmaligem Wasserkontakt wird das Erzeugnis zunehmend hy- drophober. Ein weiterer Nachteil der bekannten oberflächenaktiven Agentien besteht in der starken Herabsetzung der Grenzflächen- spannung von Wasser, so dass in vielen Anwendungen, insbesondere bei Hygiene-und Windelvliesen, die Permeationsneigung und das Netzvermögen der aufgesaugten Flüssigkeit unerwünscht erhöht ist.

Die WO 98/27263 offenbart beständig hydrophile Polymerbeschich- tungen für Polyester-, Polypropylen-und ähnliche Fasern. Die Be- schichtung enthält bestimmte Polyoxyproylamine oder Polypropyle- noxidpolymere und Ethylentherephthalateinheiten enthaltende hy- drophile Polyestercopolymere.

Die WO 97/00351 beschreibt dauerhaft hydrophile Polymerbeschich- tungen für Polyester-, Polyethylen-oder Polypropylenfasern und -gewebe, die hydrophile Copolyester sowie Polypropylenoxidpoly- mere enthalten.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hydrophil ausgerüstete teilchen-, linien-, flächenförmige oder dreidimen- sionale Gebilde sowie ein Verfahren zur Erhöhung der Oberflächen- hydrophilie derartiger Gebilde bereitzustellen. Diese Aufgabe wird überraschenderweise durch alkoxilierte Polyvinylamine ge- löst, die an den Aminostickstoffatomen des Polyvinylamin Seiten- ketten aufweisen, welche von Oxiranen abgeleitet sind- Die vorliegende Erfindung betrifft somit ein teilchen-, linien-, flächenförmiges oder dreidimensionales Gebilde, enthaltend zumin- dest auf seiner Oberfläche eine hydrophilierend wirkende Menge wenigstens eines alkoxilierten Polyvinylamins, worin wenigstens ein Teil der Polyvinylamin-Stickstoffatome Seitenketten der For- <BR> <BR> <BR> mel I :<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> - (-CH2-CRlR2-0-CH2-CHR3-OH (1) trägt, worin die Variablen R1, R2, R3, m und n die folgenden Be- deutungen haben : RI C2-C28-Alkyl, C2-C28-Alkenyl, C6-C16-Aryl oder C7-Cl6-Arylalkyl, R2 Wasserstoff oder Methyl, insbesondere Wasserstoff, R3 Wasserstoff oder Methyl,

m eine ganze Zahl von 1 bis 20, und n 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 100.

Teilchenförmige Gebilde sind insbesondere solche mit einer Teil- ohengröße von 1 nm bis 10 mm, insbesondere 10 nm bis 1 mm, die vorzugsweise in einem Medium dispergierbar oder dispergiert sind.

Als Beispiele lassen sich Pigmente, mineralische oder metallische Füllstoffe oder unbelebte organische Materialien nennen.

Unter linienförmige Gebilden werden insbesondere Fasern, Fila- mente, Garne, Fäden und dergleichen verstanden. Derartige Gebilde werden auch als textile linienförmige Gebilde bezeichnet.

Unter linienförmigen textilen Gebilden werden im Rahmen der vor- liegenden Anmeldung auch Textilverbundstoffe, wie z. B. Teppiche, kaschierte und laminierte Textilien etc. verstanden.

Flächenförmige Gebilde sind insbesondere textile Gebilde, wie Ge- webe, Gewirke, Filze, Vliese oder Vliesstoffe, wobei Letztere be- vorzugt sind. Zur Herstellung eines Vliesstoffs wird ein Gefüge von Fasern (Vlies) abgelegt, das anschließend nach unterschiedli- chen Verfahren zu Vliesstoffen verfestigt wird. Z. B. wird das Vlies mit einem wässrigen Bindemittel, z. B. einem Polymerlatex, behandelt und anschließend, gegebenenfalls nach Entfernung von überschüssigem Bindemittel, getrocknet und gegebenenfalls gehär- tet. Flächenförmige Gebilde sind auch Folien, Papier und ver- gleichbare zweidimensionale Gebilde.

Dreidimensionale Gebilde sind allgemein Formkörper unterschied- lichster Dimensionen. Dazu zählen insbesondere Formkörper aus zu Holz, Papier, Metallen, Kunststoffen, keramischen Trägern, Gewe- ben aus natürlichen oder synthetischen Fasern in Form von Fluffs, Tissues etc.

Bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Gebildes sind linien-oder flächenförmige textile Gebilde. Andere bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Gebildes sind Kunststofffo- lien oder Kunststoff formkörper.

Hier und im Folgenden bedeutet C2-C28-Alkyl einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 2 bis 28 C-Atomen, z. B. Ethyl, n-Pro- pyl, Isopropyl, n-Butyl, 1-Methylpropyl, 2-Methylpropyl, 1, 1-Di- methylethyl, n-Pentyl, 1-Methylbutyl, 2-Methylbutyl, 3-Methylbu- tyl, n-Hexyl, n-Octyl, Ethylhexyl, 1,1,3,3-Tetramethylbutyl, n- Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, Myristyl, Pen- tadecyl, Palmityl (=Cetyl), Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl,

Arachinyl, Behenyl, Lignocerenyl, Cerotinyl, Melissinyl etc. Be- vorzugt sind hierunter lineare oder verzweigte Reste mit 2 bis 8 und insbesondere 2 bis 6 Kohlenstoffatomen.

Dementsprechend steht C2-C28-Alkenyl für einen linearen oder ver- zweigten Alkylrest mit 2 bis 28 C-Atomen der ein, zwei oder drei Doppelbindungen, die konjugiert oder nicht konjugiert sein kön- nen, aufweist. Beispiele hierfür sind Vinyl, Allyl, 1-Methylvi- nyl, Methallyl, 1-Butenyl, Octenyl, Nonenyl, Decenyl, Undecenyl, Dodecenyl, Tridecenyl, Tetradecenyl, Pentadecenyl, Hexadecenyl, Heptadecenyl, Octadecenyl, Nonadecenyl, Linolyl, Linolenyl, Elao- stearyl etc. Bevorzugt sind hierunter lineare oder verzweigte Re- ste mit 2 bis 8 und insbesondere 2 bis 6 Kohlenstoffatomen.

C6-C16-Aryl steht für einen aromatischen Rest mit 6 bis 16 Kohlen- stoffatomen, z. B. für Phenyl oder Naphthyl, das gegebenenfalls substituiert sein kann, z. B. mit einem, zwei oder drei Substi- tuenten, ausgewählt unter Halogen, C1-C4-Alkyl, z. B. Methyl oder Ethyl, und C1-C4-Alkoxy, z. B. Methoxy oder Ethoxy.

C7-C16-Arylalkyl steht für einen Alkylrest mit vorzugsweise 1, 2, 3 oder 4 C-Atomen, der einen aromatischen Rest mit 6 bis 16 Koh- lenstoffatomen, wie vorstehend definiert, trägt. Beispiele hier- für sind Benzyl, 1-Phenylethyl, 2-Phenylethyl.

Die erfindungsgemäß zur Anwendung kommenden alkoxilierten Polyvi- nylamine leiten sich von Polyvinylaminen ab.

Unter Polyvinylaminen versteht man Polymere, die teilweise oder vollständig aus Wiederholungseinheiten aufgebaut sind, welche sich formal von N-Vinylamin oder einem N-Alkyl-N-vinylamin ablei- ten. Diese Polymerisate sind dadurch erhältlich, dass man offen- kettige N-Vinylcarbonsäureamide A allein oder zusammen mit ande- ren monoethylenisch ungesättigten Comonomeren B copolymerisiert und anschließend aus den einpolymerisierten offenkettigen N-Vi- nylcarbonsäureamid-Einheiten die Formyl-bzw. Alkylcarbonylgruppe durch Einwirkung von Säuren, Basen oder Enzymen unter Bildung von Vinylamineinheiten abspaltet. Polyvinylamine sind bekannt, vgl. beispielsweise US-A-4 217 214, EP-A-0 071 050 und EP-A-0 216 387.

Beispiele für offenkettige N-Vinylcarbonsäureamide A sind : N-Vi- nylformamid, N-Vinyl-N-methylformamid, N-Vinylacetamid, N-Vinyl- N-methylacetamid, N-Vinyl-N-ethylacetamid, N-Vinyl-N-methylpro- pionamid und N-Vinylpropionamid. Zur Herstellung der Polyvinyla- mine können die genannten Monomeren entweder allein, in Mischung

untereinander oder zusammen mit anderen monoethylenisch ungesättigten Monomeren polymerisiert werden.

Bevorzugt leitet sich das Polyvinylamin von Polymerisaten des N- Vinylformamids aus.

Geeignete Comonomere B sind monoethylenisch ungesättigte Mono- mere, insbesondere Vinylester von gesättigten Carbonsäuren 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Vinylformiat, Vinylacetat, Vinyl- propionat und Vinylbutyrat. Weitere geeignete Comonomere B sind ethylenisch ungesättigte C3-bis C6-Carbonsäuren, beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Crotonsäure, Itakonsäure und Vinylessigsäure sowie deren Alkalimetall-und Erdalkali- metallsalze, Ester, Amide und Nitrile, beispielsweise Methyl- acrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat und Ethylmethacrylat.

Weitere geeignete Comonomere sind Ester von ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren mit Aminoalkoholen wie Dimethylaminoe- thylacrylat, Dimethylaminoethylmethacrylat, Diethylaminoethyl- acrylat, Diethylaminomethylmethacrylat, Dimethylaminopropyl- acrylat, Dimethylaminopropylmethacrylat, Diethylaminopropyl- acrylat, Dimethylaminobutylacryalt und Diethylaminobutylacrylat, die Amide ethylenisch ungesättigter Carbonsäuren, wie Acrylamid, Methacrylamid, N-Methyl-acrylamid, N, N-Dimethylacrylamid, N-Me- thylmethacrylamid, N-Ethylacrylamid, N-Propylacrylamid und tert.

Butylacrylamid sowie basische (Meth) acrylamide, wie z. B.

Dimethylaminoethylacrylamid, Dimethylaminoethylmethacrylamid, <BR> <BR> <BR> Diethylaminoethylacrylamid, Diethylaminoethylmethacrylamid,<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Dimethylaminopropylacrylamid, Diethylaminopropylacrylamid, Dimethylaminopropylmethacrylamid und Diethylaminopropylmethacryl- amid.

Weiterhin sind als Comonomere B geeignet : N-Vinylpyrrolidon, N- Vinylcaprolactam, Acrylnitril, Methacrylnitril, N-Vinylimidazol sowie substituierte N-Vinylimidazole, wie N-Vinyl-2-methyl- imidazol, N-Vinyl-4-methylimidazol, N-Vinyl-5-methylimidazol, N- Vinyl-2-ethylimidazol, und N-Vinylimidazoline, wie z. B. Vinyl- imidazolin, N-Vinyl-2-methylimidazolin und N-Vinyl-2-ethyl- imidazolin. N-Vinylimidazole und N-Vinylimidazoline werden außer in Form der freien Basen auch in mit Mineralsäuren oder organi- schen Säuren neutralisierter oder in quaternisierter Form einge- setzt, wobei die Quaternisierung vorzugsweise mit Dimethylsulfat, Diethylsulfat, Methylchlorid oder Benzylchlorid vorgenommen wird.

Außerdem kommen als Comonomere B Sulfogruppen enthaltende Monomere, wie beispielsweise Vinylsulfonsäure, Allylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure, die Alkalimetall-oder

Ammoniumsalze dieser Säuren oder Acrylsäure-3-sulfopropylester in Frage.

Die Polyvinylamine umfassen auch Terpolymerisate und solche Poly- merisate, die zusätzlich mindestens ein weiteres Monomer einpoly- merisiert enthalten.

Die Copolymerisate enthalten beispielsweise -99 bis 1 Mol-% Monomere A und -1 bis 99 Mol-% Comonomere B.

Um Vinylamineinheiten enthaltende Copolymerisate herzustellen, geht man vorzugsweise von Homopolymerisaten des N-Vinylformamids oder von Copolymerisate aus, die -N-Vinylformamid und -Vinylformiat, Vinylacetat, Vinylpropionat, Acrylnitril oder N-Vinylpyrrolidon einpolymerisierte enthalten.

Die oben beschriebenen Polymerisate werden durch Einwirkung von Säuren, Basen oder Enzymen in Polyvinylamine umgewandelt. Hierbei werden aus den einpolymerisierten Monomeren A die Carbonsäurere- ste unter Bildung von einpolymerisierten N-Vinylamineinheiten ab- gespalten.

Die Homopolymerisate der Monomere A und ihre Copolymerisate mit den Monomeren B können zu 0,1 bis 100, vorzugsweise 10 bis 100 Mol-% hydrolysiert sein. In den meisten Fällen beträgt der Hydrolysegrad der Homo-und Copolymerisate 50 bis 99 Mol-%. Der Hydrolysegrad der Polymerisate ist gleichbedeutend mit dem Gehalt der Polyvinylamine an Vinylamineinheiten. Bei Copolymerisaten, die Vinylester einpolymerisiert enthalten, kann neben der Hydro- lyse der N-Vinylformamid-Einheiten eine Hydrolyse der Ester- gruppen unter Bildung von Vinylalkoholeinheiten eintreten. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn man die Hydrolyse der Copolymerisate in Gegenwart von Natronlauge durchführt. Einpoly- merisiertes Acrylnitril wird ebenfalls bei der Hydrolyse chemisch verändert. Hierbei entstehen beispielsweise Amidgruppen oder Carboxylgruppen.

Erfindungsgemäß bevorzugt leiten sich die alkoxylierten Polyvi- nylamine von Polyvinylaminen mit einem K-Wert im Bereich von 10 bis 200, vorzugsweise 20 bis 100. Die K-Werte werden nach H. Fikentscher in 5 Eiger wässriger Kochsalzlösung bei pH 7,

einer Temperatur von 25 °C und einer Polymerkonzentration von 0,5 Gew.-% bestimmt, vgl. Cellulose-Chemie, Band 13,58-64 und 71-74 (1932).

Erfindungsgemäß werden alkoxilierte Polyvinylamine eingesetzt.

Diese werden durch Umsetzung von Vinylamin-Einheiten enthaltenden Polymerisaten mit Epoxiden der Formel II erhalten, worin R die für R1 und R'die für R2 angegebenen und insbesondere die als bevorzugt angegebenen Bedeutungen hat. Hier- bei bilden sich an den Aminogruppen der Vinylamin-Einheiten des Polyvinylamins Seitenketten der allgemeinen Formel I, worin m die zuvor angegebenen Bedeutungen hat und n = 0 ist. Anschließende Umsetzung der dabei erhaltenen primären Alkoxilierungsprodukte mit Ethylenoxid und/oder Propylenoxid führt zum Aufbau von Sei- tenketten der allgemeinen Formel I, in denen n > 0 ist.

Beispiele für bevorzugte Epoxide II sind die Epoxide des 1-Butens (R = Ethyl ; Butylenoxid), des 1-Pentens (R = Propyl), des 1-He- xens (R = n-Butyl), des Styrols (R = Phenyl) und des Butadiens (R = Vinyl).

Erfindungsgemäß geeignet sind alkoxilierte Polyvinylamine, in de- nen ein Teil oder alle Aminogruppen der Vinylamin-Einheiten des Polyvinylamins Seitenketten der allgemeinen : Formel I aufweisen.

Dabei kann eine primäre Aminofunktion sowohl einen als auch zwei Seitenketten der allgemeinen Formel I aufweisen. Im Folgenden wird daher zur Beschreibung der alkoxilierten Polyvinylamine der über die Anzahl der Aminogruppen im Polyvinylamin gemittelte Wert m der Variablen m in den Seitenketten Bezug genommen. Der Mittel- wert m ist definitionsgemäß der Quotient aus der Summe von m in Formel I aller Seitenketten geteilt durch die Anzahl aller Vi- nylamin-Einheiten in dem Polyvinylamin. Dementsprechend bedeutet ein Mittelwert m = 1, dass 100 Mol-%, d. h. im Mittel alle Amino- gruppen der Vinylamin-Einheiten in Polyvinylamin, eine Seiten- kette der Formel I mit m = 1 tragen. Der Mittelwert m entspricht somit der Anzahl der pro Vinylamin-Einheit eingesetzten Epoxide der Formel II. In gleicher Weise definiert sich der über die An- zahl der Aminogruppen im Polyvinylamin gemittelte Mittelwert n.

In der Regel werden in den alkoxilierten Polyaminen wenigstens 10 Mol-% der Vinylamin-Einheiten eine Seitenkette der allgemeinen Formel I, worin m mindestens 1 ist, aufweisen. Dementsprechend

wird der Mittelwert m in der Regel wenigstens 0,1 betragen. Vor- zugsweise beträgt der Mittelwert m wenigstens 0,5, d. h. im Mit- tel weisen mindestens 50 % der Vinylamin-Einheiten eine Seiten- kette der Formel I auf, worin m > 1 ist.

Besonders bevorzugt sind alkoxilierte Polyvinylamine, in denen der über die Anzahl der Aminogruppen im Polyvinylamin gemittelte Wert m der Variablen m in der Seitenkette der Formel I wenigstens 1, vorzugsweise wenigstens 1,1, insbesondere wenigstens 1,2, be- sonders bevorzugt wenigstens 1,4 und ganz besonders bevorzugt we- nigstens 1,5 beträgt. In der Regel wird der Mittelwert m einen Wert von 50, bevorzugt 10, besonders bevorzugt 8 und insbesondere 6 nicht überschreiten.

Der Mittelwert n kann 0 sein oder auch Werte > 0, z. B. Werte bis n = 100 annehmen. Sofern n 0 ist, wird sein Wert in der Regel im Bereich von 0,1 bis 100, bevorzugt 1 bis 100 und insbesondere im Bereich von 5 bis 50 liegen.

Alkoxilierte Polyvinylamine mit n = 0 und m < 0,95 sind aus der WO 97/42229 bekannt, auf die hiermit Bezug genommen wird. Die er- findungsgemäß bevorzugten alkoxilierten Polyvinylamine, in denen m wenigstens 1 ist, sind neu und ebenfalls Gegenstand der vorlie- genden Erfindung.

Die Herstellung der alkoxilierten Polyvinylamine, in denen m : 1 ist, erfolgt durch Umsetzung der oben beschriebenen Polyvinyla- mine mit einem Epoxid der Formel II in der jeweils-gewünschten Stöchiometrie, d. h. bei m 2 1 mit wenigstens 1 Mol Epoxid pro Mol Aminogruppen im Polyvinylamin.

Die Umsetzung des Polyvinylamins mit dem Epoxid II erfolgt in der Regel bei Temperaturen oberhalb 70 °C in einem Lösungs-oder Ver- dünnungsmittel. Vorzugsweise wird die Reaktion in einem Lösungs- mittel durchgeführt. Als Lösungsmittel eignen sich neben Wasser auch C1-C4-Alkanole, Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylformamid und deren Mischungen. Man kann auch mit Wasser nicht mischbare Lö- sungsmittel, beispielsweise aliphatische oder aromatische Kohlen- wasserstoffe, wie Hexan, Cyclohexan, Toluol, Xylole, und ähnliche Lösungsmittel einsetzen. In einer bevorzugten Ausgestaltung die- ser ersten Alkoxilierungsstufe setzt man eine wässrige Lösung des Polyvinylamins in Mischung mit einem der vorgenannten, mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel ein.

Die Reaktionstemperatur in der ersten Umsetzungsstufe liegt in der Regel oberhalb 70 °C und beträgt vorzugsweise 70 bis 150 °C und insbesondere 75 bis 110 °C.

Die Umsetzung kann in den hierfür üblichen Reaktoren erfolgen.

Bei flüchtigen Einsatzstoffen, wie Butylenoxid oder bei Reakti- onstemperaturen oberhalb 100 °C arbeitet man vorzugsweise in ge- schlossenen Reaktionsgefäßen. Die Anwendung von erhöhtem Druck ist grundsätzlich nicht erforderlich. Sie kann jedoch bei Umset- zung flüchtiger Komponenten von Vorteil sein. Der Reaktionsdruck kann dann bis zu 50 bar, vorzugsweise bis zu 10 bar betragen.

Vorzugsweise setzt man zur Umsetzung des Polyvinylamins mit dem Epoxid II eine Polyvinylamin-Lösung, vorzugsweise eine wässrige Polyvinylamin-Lösung ein, die weitgehend frei von Salzen ist.

Hierunter versteht man, dass der Salzgehalt, bezogen auf das in der Lösung enthaltene Polyvinylamin, weniger als 10 Gew.-%, ins- besondere weniger als 1 Gew.-% beträgt. Die in den Polyvinylamin- Lösungen üblicherweise enthaltenen Salze resultieren aus der Her- stellung der Polyvinylamine durch Hydrolyse der korrespondieren- den Poly-N-vinylamide. Insbesondere hat es sich als günstig er- wiesen., wenn die Polyvinylamin-Lösung frei von Formiat ist. Die Entfernung der Salze, insbesondere des Formiats, aus den wässri- gen Polyvinylamin-Lösungen, welche bei der Hydrolyse der korres- pondierenden Poly-N-vinylamide anfallen, geschieht in bekannter Weise, beispielsweise durch Dialyse oder Membranfiltration.

Gewünschtenfalls kann man dann in einer zweiten Stufe das bei der Umsetzung von Polyvinylamin mit den Epoxiden II erhaltene Alkoxi- lierungsprodukt mit Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder deren Mi- schungen umsetzen. Die Umsetzung kann grundsätzlich in der » Reak- tionsmischung der Umsetzung aus Polyvinylamin und Epoxid II er- folgen. Hierbei hat es sich bewährt, wenn man das in der Reakti- onsmischung gegebenenfalls enthaltene Wasser zuvor entfernt. Die Entfernung des Wassers kann beispielsweise durch azeotrope De- stillation, insbesondere durch azeotrope Destillation mit einem der vorgenannten unpolaren, mit Wasser nicht mischbaren Lösungs- mittel, beispielsweise einem Alkylbenzol, wie Toluol, Xylol oder einem aliphatischen Kohlenwasserstoff, wie Hexan oder Cyclohexan, erfolgen.

Es hat sich besonders bewährt, wenn man die erste Stufe in einem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel durch- führt, das zur azeotropen Destillation mit Wasser geeignet ist.

Auf diese Weise kann man das aus der wässrigen Polyvinylamin-Lö- sung stammende Wasser im Anschluss an die erste Reaktionsstufe in

einfacher Weise durch azeotrope Destillation entfernen, bevor man die Umsetzung mit Ethylenoxid/Propylenoxid durchführt.

Die Umsetzung mit Ethylenoxid und/oder Propylenoxid in der zwei- ten Stufe erfolgt in der Regel durch Zugabe des entsprechenden Oxirans zu einer vorzugsweise wasserfreien Lösung des Alkoxilie- rungsprodukts der ersten Stufe. Dabei kann das entsprechende Oxi- ran in einer Portion oder über einen Zeitraum, der einige Minuten bis mehrere Stunden betragen kann, zugegeben werden. Die Reakti- onstemperatur für die Umsetzung mit dem Oxiran liegt in der Regel oberhalb 80 °C und insbesondere im Bereich von 100 bis 250 °C und insbesondere im Bereich von 120 bis 200 °C.

Vorzugsweise führt man die Umsetzung mit dem Oxiran in Gegenwart einer Base durch. Als Base haben sich insbesondere solche Sub- stanzen bewährt, die in der Lage sind, ein alkoholisches OH-Pro- ton zumindest partiell zu abstrahieren. Beispiele für geeignete Basen sind Alkalimetallcarbonate, wie Natriumcarbonat oder Kali- umcarbonat, Alkalimetall-und Erdalkalimetallhydroxide, wie Na- triumhydroxid, Kaliumhydroxid und Calciumhydroxid, Alkalime- tallalkoholate, wie Natriummethanolat und Natriumethanolat, wei- terhin Natriumhydrid und Calciumhydrid. Bevorzugte Basen sind die, Alkalimetallhydroxide und insbesondere Natriumhydroxid.

In einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens gibt man die Base zu einer Lösung des Alkoxilierungsprodukts der ersten Stufe in einen mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, -das zur azeotropen Destillation von Wasser geeignet ist-. An- schließend erhöht man « die Temperatur bis auf einen Wert, bei dem das Lösungsmittel zusammen mit dem Wasser abzudestillieren be- ginnt. Hierfür sind in der Regel Temperaturen oberhalb 100 °C, vorzugsweise 120 bis 200 °C erforderlich. Diese Methode hat sich insbesondere bewährt, wenn man Alkalimetallhydroxide als Base verwendet, da das bei der Basenreaktion gebildete Wasser auf- diese Weise ebenfalls abgeschieden wird. Anschließend gibt man dann das Oxiran zu und lässt die Reaktionsmischung unter Eigen- druck, vorzugsweise bis zur Druckkonstanz nachreagieren.

Zur Aufarbeitung des bei der Umsetzung mit Ethylenoxid/Propyleno- xid erhaltenen alkoxilierten Polyvinylamins entfernt man in der Regel das organische Lösungsmittel und ersetzt es durch Wasser.

Hierbei erhält man wässrige Lösungen der gewünschten alkoxilier- ten Polyvinylamine, die direkt in der erfindungsgemäßen Anwendung eingesetzt werden können. Selbstverständlich ist es auch möglich, die erfindungsgemäßen, alkoxilierten Polyvinylamine als Feststoff

zu isolieren, indem man die flüchtigen Bestandteile der Reaktion entfernt.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen, alkoxilier- ten Polyvinylamine weisen naturgemäß Seitenketten der allgemeinen Formel I auf, wobei m wenigstens 1 beträgt und insbesondere die als bevorzugt angegebenen Werte aufweist. Je nach Reaktionsfüh- rung liegt n in den oben angegebenen Bereichen. Insbesondere zeichnen sich die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte durch einen geringen Anteil an Nebenprodukten, beispielsweise Polyalkylenoxi- den, wie Polyethylenoxid oder Polypropylenoxid aus.

Die erfindungsgemäßen alkoxilierten Polyvinylamine haben in Ab- hängigkeit von ihrem Alkoxilierungsgrad Molmassen Mw (bestimmt nach der Methode der Lichtstreuung) von 1000 bis 10 000 000, vor- zugsweise von 10 000 bis 2 000 000. Die K-Werte der erfindungsge- mäßen, alkoxilierten Polyvinylamine liegen im Bereich von 20 bis 300, vorzugsweise im Bereich von 30 bis 200. Die K-Werte wurden nach H. Fikentscher in 5 gew.-% iger wässriger Kochsalzlösung bei pH 7 und einer Temperatur von 25 oc sowie einer Polymerkonzentra- tion von 0,5 Gew.-% bestimmt (vergleiche oben).

Vorzugsweise umfassen die erfindungsgemäß eingesetzten Gebilde wenigstens ein natürliches oder synthetisches polymeres Material.

Beispiele für derartige Materialien sind : 1. Polymere-von Mono-und-Diolefinen, beispielsweise Polypropy- len, Polyisobutylen, Polybuten-1, Poly-4-methyl-penten-1, Po- lyisopren oder Polybutadien sowie Polymerisate von Cycloole- einen wie z. B. von Cyclopenten oder Norbornen ; ferner Poly- ethylen (das gegebenenfalls vernetzt sein kann), z. B. Poly- ethylen hoher Dichte (HDPE), Polyethylen hoher Dichte und ho- her Molmasse (HDPE-HMW), Polyethylen hoher Dichte und ultra- hoher Molmasse (HDPE-UHMW), Polyethylen mittlerer Dichte (MDPE), Polyethylen niederer Dichte (LDPE), lineares Poly- ethylen niederer Dichte (LLDPE), verzweigtes Polyethylen nie- derer Dichte (VLDPE).

Polyolefine, d. h. Polymere von Monoolefinen, wie sie bei- spielhaft im vorstehenden Absatz erwähnt sind, insbesondere Polyethylen und Polypropylen, können nach verschiedenen Ver- fahren hergestellt werden, insbesondere radikalisch oder mit- tels Katalysator, wobei der Katalysator gewöhnlich ein oder mehrere Metalle der Gruppe IVb, Vb, VIb oder VIII enthält.

Diese Katalysatorsysteme werden gewöhnlich als Phillips,

Standard Oil Indiana, Ziegler (-Natta), TNZ (DuPont), Metal- locen oder Single Site Katalysatoren (SSC) bezeichnet.

2. Mischungen der unter 1. genannten Polymeren, z. B. Mischungen von Polypropylen mit Polyisobutylen, Polypropylen mit Poly- ethylen (z. B. PP/HDPE, PP/LDPE) und Mischungen verschiedener Polyethylentypen (z. B. LDPE/HDPE).

3. Copolymere von Mono-und Diolefinen untereinander oder mit anderen Vinylmonomeren, wie z. B. Ethylen-Propylen-Copoly- mere, lineares Polyethylen niederer Dichte (LLDPE) und Mi- schungen desselben mit Polyethylen niederer Dichte (LDPE), Propylen-Buten-1-Copolymere, Propylen-Isobutylen-Copolymere, Ethylen-Buten-1-Copolymere, Ethylen-Hexen-Copolymere, Ethy- len-Methylpenten-Copolymere, Ethylen-Hepten-Copolymere, Ethy- len-Octen-Copolymere, Propylen-Butadien-Copolymere, Isobuty- len-Isopren-Copolymere, Ethylen-Alkylacrylat-Copolymere, Ethylen-Alkylmethacrylat-Copolymere, Ethylen-Vinylacetat-Co- polymere und deren Copolymere mit Kohlenstoffmonoxid, oder Ethylen-Acrylsäure-Copolymere und deren Salze (Ionomere), so- wie Terpolymere von Ethylen mit Propylen und einem Dien, wie Hexandien, Dicyclopentadien oder Ethylidennorbornen ; ferner Mischungen solcher Copolymere untereinander und mit unter 1. genannten Polymeren, z. B. Polypropylen/Ethylen-Propylen-Co- polymere, LDPE/Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, LDPE/Ethylen- Acrylsäure-Copolymere, LLDPE/Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, LLDPE/Ethylen-Acrylsäure-Copolymere und alternierend. oder statistisch aufgebaute Polyalkylen/Kohlenstoffmonoxid-Con mere und deren Mischungen mit anderen i Polymere wie z.. B.

Polyamiden.

4. Kohlenwasserstoffharze, inklusive hydrierte Modifikationen davon (z. B. Klebrigmacherharze) und Mischungen von Polyalky- lenen und Stärke.

5. Polystyrol, Poly- (p-methylstyrol), Poly- (a-methylstyrol).

6. Copolymere von Styrol oder a-Methylstyrol mit Dienen oder Acrylderivaten, wie z. B. Styrol-Butadien, Styrol-Acrylni- tril, Styrol-Alkylmethacrylat, Styrol-Butadien-Alkylacrylat und-methacrylat, Styrol-Maleinsäureanhydrid, Styrol-Acrylni- tril-Methylacrylat ; Mischungen von hoher Schlagzähigkeit aus Styrol-Copolymeren und einem anderen Polymer, wie z. B. einem Polyacrylat, einem Dien-Polymeren oder einem Ethylen-Propy- len-Dien-Terpolymeren ; sowie Block-Copolymere des Styrols, wie z. B. Styrol-Butadien-Styrol, Styrol-Isopren-Styrol, Sty-

rol-Ethylen/Butylen-Styrol oder Styrol-Ethylen/Propylen-Sty- rol.

7. Pfropfcopolymere von Styrol oder a-Methylstyrol, wie z. B.

Styrol auf Polybutadien, Styrol auf Polybutadien-Styrol-oder Polybutadien-Acrylnitril-Copolymere, Styrol und Acrylnitril (bzw. Methacrylnitril) auf Polybutadien ; Styrol, Acrylnitril und Methylmethacrylat auf Polybutadien ; Styrol und Maleinsäu- reanhydrid auf Polybutadien ; Styrol, Acrylnitril und Malein- säureanhydrid oder Maleinsäureimid auf Polybutadien ; Styrol und Maleinsäureimid auf Polybutadien, Styrol und Alkylacry- late bzw. Alkylmethacrylate auf Polybutadien, Styrol und Acrylnitril auf Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymeren, Styrol und Acrylnitril auf Polyalkylacrylaten oder Polyalkyl- methacrylaten, Styrol und Acrylnitril auf Acrylat-Butadien- Copolymeren, sowie deren Mischungen mit den unter 6. genann- ten Copolymeren, wie sie z. B. als sogenannte ABS-, MBS-, ASA-oder AES-Polymere bekannt sind.

8. Halogenhaltige Polymere, wie z. B. Polychloropren, Chlor- kautschuk, chloriertes und bromiertes Copolymer aus Isobuty- len-Isopren (Halobutylkautschuk), chloriertes oder chlorsul- foniertes Polyethylen, Copolymere von Ethylen und chloriertem Ethylen, Epichlorhydrinhomo-und-copolymere, insbesondere Polymere aus halogenhaltigen Vinylverbindungen, wie z. B. Po- lyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylfluorid, Poly- vinylidenfluorid ; sowie deren Copolymere, wie Vinylchlorid- Vinylidenchlorid, Vinylchlorid-Vinylacetat oder Vinyli- denchZorid-Vinylåcetat.

9. Polymere ; die sich von a, ß-ungesättigten Säuren und deren De- rivaten ableiten, wie Polyacrylate und Polymethacrylate, mit Butylacrylat schlagzäh modifizierte Polymethylmethacrylate, Polyacrylamide und Polyacrylnitrile.

10. Copolymere der unter 9. genannten Monomeren untereinander oder mit anderen ungesättigten Monomeren, wie z. B. Acrylni- tril-Butadien-Copolymere, Acrylnitril-Alkylacrylat-Copoly- mere, Acrylnitril-Alkoxyalkylacrylat-Copolymere, Acrylnitril- Vinylhalogenid-Copolymere oder Acrylnitril-Alkylmethacrylat- Butadien-Terpolymere.

11. Polymere, die sich von ungesättigten Alkoholen und Aminen bzw. deren Acylderivaten oder Acetalen ableiten, wie Polyvi- nylalkohol, Polyvinylacetat,-stearat,-benzoat,-maleat, Po-

lyvinylbutyral, Polyallylphthalat, Polyallylmelamin ; sowie deren Copolymere mit in Punkt 1 genannten Olefinen.

12. Homo-und Copolymere von cyclischen Ethern, wie Polyalkylen- glykole, Polyethylenoxyd, Polypropylenoxyd, oder deren Copo- lymere mit Bisglycidylethern.

13. Polyacetale, wie Polyoxymethylen, sowie solche Polyoxymethy- lene, die Comonomere, wie z. B. Ethylenoxid, enthalten ; Poly- acetale, die mit thermoplastischen Polyurethanen, Acrylaten oder MBS modifiziert sind.

14. Polyphenylenoxide und-sulfide und deren Mischungen mit Sty- rolpolymeren oder Polyamiden.

15. Polyurethane, die sich von Polyethern, Polyestern und Polybu- tadienen mit endständigen Hydroxylgruppen einerseits und ali- phatischen oder aromatischen Polyisocyanaten andererseits ab- leiten, sowie deren Vorprodukte.

16. Polyamide und Copolyamide, die sich von Diaminen und Dicar- bonsäuren und/oder von Aminocarbonsäuren oder den entspre- chenden Lactamen ableiten, wie Polyamid 4, Polyamid 6, Poly- amid 6/6,6/10,6/9,6/12,4/6,12/12, Polyamid 11, Polyamid 12, aromatische Polyamide z. B. ausgehend von p-Phenylendia- min und Adipinsäure ; Polyamide, hergestellt aus Hexamethylen- diamin und Iso-und/oder-Terephthalsäure und gegebenenfalls- einem Elastomer als Modifikator, z. B Poly-2, 4,4-trimethyl- hexamethylenterephthalamid oder Poly-m-phenylen-isophthala-, mid. Geeignet sind auch Block-Copolymere der vorstehend ge- nannten Polyamide mit Polyolefinen, Olefin-Copolymeren, > Iono- meren oder chemisch gebundenen oder gepfropften Elastomeren ; oder mit Polyethern, wie z. B. mit Polyethylenglykol, Poly- propylenglykol oder Polytetramethylenglykol. Geeignet sind ferner mit EPDM oder ABS modifizierte Polyamide oder Copolya- mide ; sowie während der Verarbeitung kondensierte Polyamide ("RIM-Polyamidsysteme").

17. Polyharnstoffe, Polyimide, Polyamidimide, Polyetherimide, Po- lyesterimide, Polyhydantoine und Polybenzimidazole.

18. Polyester, die sich von Dicarbonsäuren und Dialkoholen und/ oder von Hydroxycarbonsäuren oder den entsprechenden Lactonen ableiten, wie Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephtha- lat, Poly-1, 4-dimethylolcyclohexanterephthalat, Polyhydroxy- benzoate, sowie Block-Polyetherester, die sich von Polyethern

mit Hydroxylendgruppen ableiten ; ferner mit Polycarbonaten oder MBS modifizierte Polyester.

19. Polycarbonate und Polyestercarbonate.

20. Polysulfone, Polyethersulfone und Polyetherketone.

21. Vernetzte Polymere, die sich von Aldehyden einerseits und Phenolen, Harnstoff oder Melamin andererseits ableiten, wie Phenol-Formaldehyd-, Harnstoff-Formaldehyd-und Melamin- Formaldehydharze.

22. Trocknende und nicht-trocknende Alkydharze.

23. Ungesättigte Polyesterharze, die sich von Copolyestern gesät- tigter und ungesättigter Dicarbonsäuren mit mehrwertigen Al- koholen, sowie Vinylverbindungen als Vernetzungsmittel ablei- ten, wie auch deren halogenhaltige, schwerbrennbare Modifika- tionen.

24. Vernetzbare Acrylharze, die sich von substituierten Acrylsäu- reestern ableiten, wie z. B. von Epoxyacrylaten, Urethanacry- laten oder Polyesteracrylaten.

25. Alkydharze, Polyesterharze und Acrylatharze, die mit Melamin- harzen, Harnstoffharzen, Isocyanaten, Isocyanuraten, Polyiso- cyanaten oder Epoxidharzen vernetzt sind.

26. Vernetzte Epoxidharze, die sich von aliphatischen, cycloali- phatischen, heterocyclischen oder aromatischen Glycidylver- bindungen ableiten, z. B. Produkte von BisphenolnA-diglyci- dylethern, Bisphenol-F-diglycidylethern, die mittels üblichen Härtern, wie z. B. Anhydriden oder Aminen mit oder ohne Be- --schleunigern vernetzt werden.

27. Natürliche Polymere, wie Cellulose, Naturkautschuk, Gelatine, sowie deren polymerhomolog chemisch abgewandelte Derivate, wie Celluloseacetate,-propionate und-butyrate, bzw. die Celluloseether, wie Methylcellulose ; sowie Kolophoniumharze und Derivate.

28. Geeignet sind ganz allgemein binäre und polynäre Mischungen (Polyblends) der vorgenannten Polymeren, wie z. B. PP/EPDM, Polyamid/EPDM oder ABS, PVC/EVA, PVC/ABS, PVC/MBS, PC/ABS, PC/ASA, PC/PBT, PVC/CPE, PVC/Acrylate, POM/thermoplastisches PUR, PC/thermoplastisches PUR, POM/Acrylat, POM/MBS, PPO/

HIPS, PPO/PA 6.6 und Copolymere, PA/HDPE, PA/PP, PA/PPO, PBT/ PC/ABS oder PBT/PET/PC.

Bevorzugt sind teilchen-, linien-, flächenförmige oder dreidimen- sionale Gebilde, die wenigstens ein polymeres Material umfassen, das ausgewählt ist unter Polyolefinen, Polyestern, Polyamiden, Polyacrylnitril, Polyaromaten, Styrol-Acrylnitril-Copolymeren (SAN), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymeren (ABS), Polyuretha- nen und Mischungen (Polyblends) der vorgenannten Polymeren.

Vorzugsweise handelt es sich bei den erfindungsgemäß eingesetzten Gebilden um Kunststofffasern insbesondere aus Polyolefinen, wie Polyethylen und Polypropylen, Polyestern, Polyacrylnitril und Po- lyamiden, wie z. B. Polyamid 6 und Polyamid 66.

Vorzugsweise handelt es sich bei den erfindungsgemäß eingesetzten Gebilden weiterhin um flächenförmige Gebilde und insbesondere um Filme oder Folien. Diese umfassen vorzugsweise ein Polymer, das ausgewählt ist unter Polyolefinen, wie Polyethylen und/oder Poly- propylen, Polymeren halogenierter Monomere, wie z. B. Polyvinyl- chlorid und/oder Polytetrafluorethylen, Polyestern und Mischungen davon.

Vorzugsweise handelt es sich bei dem erfindungsgemäß eingesetzten Gebilde weiterhin um einen Formkörper. Dieser umfasst vorzugs- weise wenigstens ein polymeres Material, das ausgewählt ist unter Polyolefinen, wie z. B. Polyethylen und/oder Polypropylen, Poly- aromaten, wie Polystyrol, Polymeren halogenierter Monomerer wie Polyvinylchlorid und/oder Polytetrafluorethylen, Polyestern, Po- lyacrylnitril, Styrol-Acrylnitril-Copolymeren, Acrylnitril-Buta- dien-Styrol-Copolymeren, Polyamiden, wie Polyamid 6 und/oder Po- lyamid 66, Polyurethanen und Mischungen davon.

Die Polymere können in Mischungen oder in Kombination mit ober- flächenaktiven Substanzen, wie z. B. anionischen, nichtionischen oder kationischen Tensiden bzw. Netzmitteln, eingesetzt werden.

Sie können auch in Mischung mit weiteren Polymeren eingesetzt werden, wobei dadurch unter Umständen noch eine Verstärkung der oberflächenmodifizierenden Wirkung erzielt werden kann.

Die erfindungsgemäß eingesetzten Polymere eignen sich in vorteil- hafter Weise zur Modifizierung der Oberflächeneigenschaften teil- chen-, linien-, flächenförmiger oder dreidimensionaler Gebilde.

Der Begriff"Modifizierung der Oberflächeneigenschaften"wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung weit verstanden. Dazu zählt vor allem die Hydrophilierung, worunter in der Regel eine Verbesse- rung der Benetzbarkeit mit Wasser bzw. einer wässrigen Flüssig-

keit verstanden wird. Eine verbesserte Benetzbarkeit geht in der Regel einher mit einer schnelleren und/oder vermehrten Flüssig- keitsaufnahme und/oder einer verbesserten Flüssigkeitsretention, im Allgemeinen auch unter Druck. Zur"Modifizierung von Oberflä- chen"gehört erfindungsgemäß aber auch eine Verbesserung der Haf- tungswirkung, eine verbesserte antistatische Wirkung, eine Anti- beschlagwirkung, verbesserte Trageeigenschaften, z. B. bei Hygie- neprodukten, und/oder ein verbesserter Griff.

Die erfindungsgemäßen Gebilde eignen sich im Allgemeinen vorteil- haft für alle Einsatzbereiche, bei denen Wasser oder wässrige Flüssigkeiten mit in unmodifiziertem Zustand im Wesentlichen hy- drophoben Materialien in Kontakt kommen. Dazu zählt insbesondere das rasche Aufsaugen und/oder der rasche Transport von Wasser in an sich hydrophobe Materialien. Die erfindungsgemäßen Gebilde sind weiterhin im Allgemeinen dort vorteilhaft einsetzbar, wo durch Modifizierung von Oberflächen im Sinne einer Hydrophilie- rung verbesserte Hafteigenschaften, verbesserte antistatische Ei- genschaften, verbesserte Antibeschlageigenschaften, ein verbes- serter Griff und/oder ein verbesserter Tragekomfort erreicht wer- den kann.

Die erfindungsgemäßen Gebilde eignen sich vorteilhaft in oder als Synthesefasern, Geweben, Gewirken, Vliesstoffen, Filzen, Textil- verbundstoffen, wie z. B. Teppichen, kaschierten und laminierten Textilien etc. Sie eignen sich weiterhin in vorteilhafter Weise für den Einsatz in Windeln, Hygieneeinlagen,-Putz-und Wischtü- chern, Spültüchern, Servietten, Landwirtschafts-und/oder-Geotex- tilien sowie für Filteranwendungen.

Die alkoxilierten Polyvinylamine mit Seitenketten der allgemeinen Formel I, insbesondere die erfindungsgemäßen, alkoxilierten Poly- vinylamine, in denen m wenigstens 1 beträgt, sind als Hydrophi- liermittel für die oben genannten Materialien, insbesondere für Synthesefasern, beispielsweise solche aus Polyethylen, Polypropy- len, Polyestern, Polyacrylnitril und Polyamiden geeignet. Außer- dem eignen sich die alkoxilierten Polyvinylamine zur Verbesserung der Bedruckbarkeit und Klebbarkeit von Filmen und Folien, bei- spielsweise solchen aus Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlo- rid, Polytetrafluorethylen und Polyestern.

Außerdem lassen sich die antistatischen Eigenschaften von Filmen und Folien durch Verwendung alkoxilierter Polyvinylamine mit Sei- tenketten der allgemeinen Formel I verbessern.

Die Verwendung alkoxilierter Polyvinylamine mit Seitenketten der allgemeinen Formel I führt bei Formkörpern ebenfalls zu einer Verbesserung der Oberflächeneigenschaften, so dass diese besser bedruckbar oder beklebbar sind und bessere antistatische Eigen- schaften besitzen. Typische Formkörper sind beispielsweise aus Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyte- trafluorethylen, Polyestern, Polyacrylnitril, Styrol-Acrylnitril- Copolymeren (SAN), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Terpolymeren (ABS), Polyamiden, wie Polyamid 6 oder Polyamid 6,6, Polyuretha- nen und/oder Mischungen der vorgenannten Kunststoffe aufgebaut.

Außerdem führt die Verwendung von alkoxilierten Polyvinylaminen mit Seitenketten der allgemeinen Formel I zu einer Verbesserung der Oberflächenleitfähigkeit von hydrophoben, nichtleitenden Ma- terialien, insbesondere den vorgenannten Kunststoffen, und ver- bessert damit deren antistatische Eigenschaften. Ferner sind die alkoxilierten Polyvinylamine mit Seitenketten der allgemeinen Formel I geeignet, die Beschlagsneigung von Kunststofffolien zu reduzieren.

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Mittel gegenüber bekannten Hy- drophiliermitteln liegt außerdem darin, dass sie. nicht zu einer nennenswerten Herabsetzung der Oberflächenspannung von Wasser führen.

Die Ausrüstung der erfindungsgemäßen teilchen-, linien-, flächen- förmigen oder dreidimensionalen Gebilde mit den alkoxilierten Po- lyvinylaminen mit Seitenketten der allgemeinen Formel I kann nach den. Verfahren erfolgen, wie man sie üblicherweise zur Hydrophi- lierung der vorgenannten Gebilde mit Hydrophiliermitteln des Standes der Technik anwendet. Üblicherweise behandelt man hierzu das Gebilde mit einer verdünnten, vorzugsweise wässrigen Lösung des alkoxilierten Polyamins in einer für die Art des Gebildes üb- lichen Weise, z. B. durch Spülen, Tauchen, Besprühen, Bepflat- schen, oder ähnlichen Methoden, wie sie üblicherweise bei der Ausrüstung von textilen Geweben oder Folien eingesetzt werden.

Der Gehalt der Lösungen an alkoxiliertem Polyvinylamin mit Sei- tenketten der allgemeinen Formel I liegt in der Regel im Bereich von wenigstens 0,01 bis 20 Gew.-% und vorzugsweise 0,05 bis 15 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Ge- wicht der Lösung. Vorzugsweise setzt man zur Behandlung wässrige Lösungen der alkoxilierten Polyamine ein. Die zur Hydrophilierung erforderliche Menge an alkoxiliertem Polyvinylamin mit Seitenket- ten der allgemeinen Formel I wird von der Oberfläche absorbiert und verbleibt nach dem Trocknen auf ihr haften. Die zur Erzielung einer wirksamen Hydrophilierung erforderlichen Mengen stellen sich dabei automatisch ein und sind äußerst gering. Bei Gebilden

mit glatter Oberfläche wie Folien und ähnlichen Gebilden reichen bereits 0,1 mg/m2 alkoxiliertes Polyvinylamin aus.

In einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Hydrophilierung von Oberflächen kann man das alkoxilierte Po- lyvinylamin auch dem Werkstoff, aus dem das Gebilde aufgebaut ist, zusetzen und anschließend hieraus das Gebilde herstellen.

Beispielsweise kann man bei Ausrüstung von thermoplastischen Kunststoffen das alkoxilierte Polyvinylamin als Feststoff mit dem Kunststoffmaterial kompoundieren. Das so ausgerüstete Kunststoff- material wird dann nach den üblichen Verfahren zu Folien, bei- spielsweise durch Extrusion, oder zu Fasermaterialien, beispiels- weise durch ein Schmelzspinnverfahren weiter verarbeitet.

Die einfache Anwendbarkeit der erfindungsgemäßen alkoxilierten Polyvinylamine erlaubt den Einsatz in vielen Anwendungsbereichen, beispielsweise als Hydrophiliermittel für Vliesstoffe, die z. B. in Windeln, Hygieneeinlagen, Textilien, Landwirtschafts-oder Geotextilien oder Filteranlagen eingesetzt werden. Die mit alko- xilierten Polyvinylaminen ausgerüsteten Kunststofffasern können ihrerseits zu Geweben und zu Textilien weiterverarbeitet werden.

Hierdurch wird die Wasserdampfdurchlässigkeit und der Kapillar- transport von Schweiß verbessert sowie das Anschmutzverhalten ge- genüber vielen hydrophoben Schmutzarten verringert. Außerdem wird die Wiederablösbarkeit von Schmutz positiv beeinflusst. Weiterhin kann man die alkoxilierten Polyvinylamine als Antistatikausrü- stung für Kunststofffolien oder Siliziumwafer verwenden.

; ; Ein geeignetes Maß zur Beurteilung der Hydrophilie/Hydrophobie der Oberfläche eines teilchen-, linien-, flächenförmigen oder dreidimensionalen Gebildes, ist die Messung des Randwinkels von Wasser an der jeweiligen Oberfläche (siehe z. B. Römpp, Chemiele- xikon, 9. Auflage, S. 372"Benetzung", Georg Thieme Verlag (1995). Dabei spricht man in der Regel von hydrophoben Oberflä- chen, wenn der Kontaktwinkel von Wasser größer als io° ist. Bevor- zugt bewirkt der Einsatz von acylierten polymeren Polyaminen eine Abnahme des Randwinkels um mindestens 5Ot bevorzugt um mindestens 10°, gegenüber der unmodifizierten hydrophoben Oberfläche.

Vorteilhafterweise werden bei den erfindungsgemäßen Gebilden, die aus dem Stand der Technik bekannten nachteiligen Auswirkungen auf die Grenzflächenspannung von wässrigen Lösungen sowie eine er- höhte Migrationsneigung in der Regel nicht beobachtet.

Vorteilhafterweise zeichnen sich die erfindungsgemäß eingesetzten Polymere sowie mit ihnen oberflächenmodifizierte Gebilde durch eine besonders gute Verträglichkeit mit Polymerschmelzen aus. Sie

eignen sich somit in der Regel auch als Additive zu einer Schmel- ze von polymeren Faser-bzw. Formkörperrohstoffen. Die Polymere können jedoch auch als Nachbehandlungsmittel zur Modifizierung der Gebilde eingesetzt werden.

Die im Folgenden angegebenen Beispiele sollen die Erfindung ver- deutlichen, ohne sie jedoch einzuschränken : I. Messmethoden I. 1 Randwinkelmessung Das jeweilige Substrat wird mit einer 0,5 gew.-% igen Lösung des alkoxilierten Polyvinylamins 30 Minuten bei 21 °C unter Rühren be- handelt. Die Probe wird dann geteilt. Eine Hälfte wird unmittel- bar nach der Behandlung getrocknet (RW1), die andere Hälfte wird ca. 1 Sekunde in destilliertes Wasser getaucht und dann getrock- net (RW2). An beiden Proben wurden die Randwinkel mit destillier- tem Wasser bei Raumtemperatur bestimmt.

1. 2 Messung der Hydrophilie Die Messung erfolgte an einem Polypropylenvlies. Hierzu wurde das Vlies mit einer wässrigen, 0,5 gew.-% igen Lösung des alkoxilier- ten Polyamins behandelt und anschließend getrocknet. Auf das zu messende Substrat wird ein Tropfen Wasser aufgesetzt. Die Benet- zung des Vlieses durch das Wasser wird visuell mittels einer Punkteskala von 1 bis 10 beurteilt. Hierbei bedeuten 0 Punkte keine Benetzung und 10 Punkte ein sofortiges Zerlaufen des Trop- fens.

1. 3 Bestimmung der Affinität durch Reflektometrie Wie von J. C. Dijt et al., Colloids Surf. 51 (1990) 141, beschrie- ben, wird ein Polypropylenfilm, der auf einem Siliziumwafer aune- gebracht wurde, mit einer wässrigen Polymerlösung in einer Kon- zentration von 0,05 Gew.-% in Kontakt gebracht. Durch Analyse der Polarisationsrichtung eines reflektierten Laserstrahls kann die adsorbierte Menge in situ bestimmt werden.

II. Herstellungsbeispiele Beispiel 1 : Butoxiliertes Polyvinylamin (m = 2) 496,6 g einer wässrigen Polyvinylamin-Lösung (K-Wert = 45 ; Poly- mergehalt = 8,3 Gew.-% ; Anzahl der Aminogruppen pro 100 g Lösung = 182, 1 mmol/100 g ; Aminogruppen im Ansatz n = 0,904 Mol) und

1300 g Xylol wurden in einem 5 l-Metallreaktor vorgelegt und an- schließend dreimal mit jeweils 5 bar Stickstoff inertisiert. Der Reaktorinhalt wurde auf 90 °C erhitzt und anschließend über einen Zeitraum von 120 Minunten 130,2 g Butylenoxid zudosiert, bis ein Druck von 5 bar erreicht war. Anschließend wurde bis zur Druck- konstanz nachgerührt. Nach dem Abkühlen und Entspannen des Reak- tors wurde ein butoxiliertes Polyvinylamin-Gemisch mit einem mittleren Butoxilierungsgrad m von 2 erhalten.

Beispiel 2 : Butoxiliertes und ethoxiliertes Polyvinylamin (m = 2, n = 12) Analog der Herstellungsvorschrift von Beispiel 1 wurde ein buto- xiliertes Polyvinylamin hergestellt und der Reaktorinhalt nach der Butoxilierung auf 50 oc abgekühlt und anschließend dreimal durch Begasen mit 5 bar Stickstoff inertisiert. Danach wurden 5,4 g NaOH zugegeben, die Temperatur stufenweise bis auf eine Manteltemperatur von 170 oc erhöht und das enthaltene Wasser ent- fernt. Anschließend wurde die Reaktionsmischung bei Rückfluss insgesamt 5 Stunden nachgerührt : Bei einer Innentemperatur von 150 °C wurden dann zunächst 200 g Ethylenoxid zudosiert, anschlie- ßend die Temperatur auf 160 °C erhöht und weitere 277,8 g Ethyle- noxid zugegeben. Es wurde bis zur Druckkonstanz nachgerührt und anschließend der Reaktor auf 100 oc abgekühlt und der Reaktoraus- trag in einen 4 1-Vierhalskolben überführt. Danach wurde zunächst die Hauptmenge des Xylols unter verringertem Druck am Rotations- verdampfer entfernt. Anschließend wurden bei einer Temperatur von 95 bis 103 °C unter Rühren ca. 4 l Wasserdampf durch den Ansatz geleitet. Abschließend wurde das Reaktionsprodukt durch Destilla- tion von den noch vorhandenen Lösemitteln befreit. Es wurde ein butoxiliertes und ethoxiliertes Polyvinylamin erhalten (m = 2, n = 12).

Beispiel 3 : Umsetzungsprodukt von Polyvinylamin mit Styroloxid und Ethylenoxid (m = 2, n = 40) In einem 5 1-Metallreaktor wurden 496,6 g einer Polyvinylamin-Lö- sung gemäß Beispiel 1 und 1300 g Xylol vorgelegt und der Reaktor durch dreimaliges Begasen mit 5 bar Stickstoff inertisiert. An- schließend wurde die Temperatur auf 90 °C erhöht und über einen Zeitraum von 120 Minuten 224,2 g Styroloxid zudosiert, bis ein Druck von 5 bar erreicht wurde. Anschließend wurde der Ansatz nachgerührt, bis Druckkonstanz eingetreten war. Der Reaktor wurde auf 50 °C abgekühlt und dreimal durch Begasen mit jeweils 5 bar Stickstoff inertisiert. Anschließend wurden 5,4 g NaOH zugegeben und die Temperatur stufenweise erhöht, bis eine Manteltemperatur von 170 °C erreicht war. Der Reaktionsansatz wurde von Wasser be-

freit und die Reaktionsmischung noch 5 Stunden unter Rückfluss nachgerührt. Anschließend wurde die Temperatur auf eine Innentem- peratur von 150 °C erhöht und 300 g Ethylenoxid zudosiert. Nach weiterer Temperaturerhöhung auf 160 °C Innentemperatur wurden 1286,8 g Ethylenoxid zudosiert und das Reaktionsgemisch wiederum bis zur Druckkonstanz nachgerührt. Anschließend wurde der Ansatz auf 100 °C abgekühlt und der Reaktoraustrag in einen 4 1-Vierhals- kolben überführt. Unter verringertem Druck am Rotationsverdampfer wurde die Hauptmenge des Xylols entfernt und anschließend bei 95 bis 103 °C ca. 4 l Wasserdampf durch den Ansatz durchgeleitet. Die restlichen Lösungsmittel wurden durch abschließende Destillation entfernt. Es wurde ein Umsetzungsprodukt von Polyvinylamin mit Styroloxid und Ethylenoxid erhalten (m = 2, n = 40).

III. Anwendungstechnische Beispiele III. 1 Messung des Randwinkels und der Oberflächenspannung Die Messung des Randwinkels erfolgte wie zuvor beschrieben. Die Messung der Oberflächenspannung erfolgte an 0,1 gew.-% igen Lösun- gen in Wasser bei 23 °C nach DIN 53914. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 wiedergegeben.

Tabelle 1 Beispiel-Nr. Additiv Rand-Oberflächenspannung winkel (0,1 % Additiv in Wasser RW 1 bei 23 °C nach DIN 53914) 4 (Vergleich) kein Additiv 105° 72 mN/m (reines Wasser) 5 (Vergleich) handelsübliches 58° 29 mN/m Alkoholethoxilat 6 (Vergleich) handelsüblicher 86O nicht gemessen hydrophilierend wirkender Poly- etherester 7 Beispiel 1 70 64 mN/m 8 Beispiel 2 10° 60 mN/m 9 Beispiel 3 8° 65 mN/m Die RW 2-Werte unterscheiden sich bei den erfindungsgemäßen Poly- meren nicht signifikant von den RW 1-Werten. Damit ist gezeigt, dass der Hydrophiliereffekt auch eine Spülung mit Wasser überdau- ert.

111. 2 : Messung der Hydrophilie Die Messung der Hydrophilie erfolgte wie zuvor beschrieben. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2 wiedergegeben.

Tabelle 2 Beispiel-Nr. Additiv Hydrophilie 10 (Vergleich) kein Additiv 0 11 (Vergleich) handelsüblicher, hydrophilie-3 rend wirkender Polyetherester 12 Beispiel 1 8 13 Beispiel 2 9 14 Beispiel 3 8 111. 3 : Bestimmung der Affinität Beispiel 15 : Eine 0,05 gew.-%ige Lösung des butoxilierten Polyvinylamins aus Beispiel 1 wurde auf einen pH-Wert von 5 eingestellt. Anschlie- ßend wurde ein Polypropylen-modifizierter Siliziumwafer bei Raum- temperatur mit der so erhaltenen Lösung mit einer Flussrate von 0,7 ml/min senkrecht angeströmt. Durch die Absorption des Polyme- ren wird eine'Veränderung des Detektionssignals gegenüber einer polymerfreien Lösung beobachtet. Durchweine oomputergestützte Mo- dellierung des Strahlengangs erhält man aus dieser Veränderung eine Belegung von 0, 8 mg/m2. Diese Belegung nimmt nicht wesentlich ab, wenn man wieder polymerfreie Lösung an die Oberfläche strömen lässt.

Die anwendungstechnischen Beispiele zeigen, dass es mit den er- findungsgemäßen und erfindungsgemäß eingesetzten alkoxilierten Polyvinylaminen-möglich ist, Polypropylen-Oberflächen effektiv zu hydrophilieren. Dabei zeigt keines der erfindungsgemäßen Bei- spiele ein signifikantes Schäumvermögen, wohingegen das als Ver- gleichssubstanz eingesetzte handelsübliche Alkoholethoxilat, wie die üblichen aus dem Stand der Technik bekannten nichtionischen Tenside, ein starkes bis sehr starkes Schäumvermögen zeigt. Wei-. terhin wird bei Einsatz der alkoxilierten Polyvinylamine keine signifikante Herabsetzung der Oberflächenspannung einer wässrigen Lösung beobachtet, wohingegen das als Vergleichssubstanz einge- setzte Alkoholethoxilat, wie auch ganz allgemein die aus dem Stand der Technik bekannten und als Hydrophiliermittel eingesetz- ten Tenside, die Oberflächenspannung stark herabsetzt.