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Patent Searching and Data


Title:
WATERTIGHT COATING FILM AND ITS USE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/053020
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the production of a watertight coating film for producing an adhesive for sticking stickers onto surfaces or for sealing envelopes. To this end, the coating film contains a protein or protein derivative. The coating film is preferably brought into contact with an alkaline activator.

Inventors:
LUETHI BENJAMIN (CH)
Application Number:
PCT/CH1998/000177
Publication Date:
November 26, 1998
Filing Date:
May 01, 1998
Export Citation:
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Assignee:
CASANIN AG (CH)
LUETHI BENJAMIN (CH)
International Classes:
B65D23/14; C09J189/00; (IPC1-7): C09J189/00; B65C9/22; B65D27/14
Foreign References:
CH114287A1926-03-16
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 11, no. 361 (C - 459) 25 November 1987 (1987-11-25)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 17, no. 689 (C - 1143) 16 December 1993 (1993-12-16)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 96, no. 007 31 July 1996 (1996-07-31)
Attorney, Agent or Firm:
ABATRON-PATENTB�RO AG (Z�rich, CH)
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Claims:
Patentansprüche
1. Wasserfester BeschichtungsFilm für die Herstellung eines Klebstoffs zum Ankleben von Etiketten auf Oberflächen oder für das Verschliessen von Couverts, dadurch gekennzeichnet, dass der BeschichtungsFilm ein Protein und/oder Proteinderivat umfasst.
2. Wasserfester BeschichtungsFilm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Protein und/oder Proteinderivat tierischer oder pflanzlicher Herkunft ist.
3. Wasserfester BeschichtungsFilm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der BeschichtungsFilm trocken ist.
4. Wasserfester BeschichtungsFilm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der wasserfeste BeschichtungsFilm zur Beschichtung von Etiketten und Couverts verwendet wird.
5. Wasserfester BeschichtungsFilm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikett eine KunststoffFolie oder ein Papier ist.
6. Klebstoff für das Ankleben von Etiketten auf Oberflächen oder für das Verschliessen von Couverts, dadurch gekennzeichnet, dass ein wasserfester BeschichtungsFilm nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einem alkalischen Aktivator in Kontakt gebracht ist.
7. Verwendung eines wasserfesten BeschichtungsFilms nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder eines Klebstoffs nach Anspruch 6 zum Ankleben von Etiketten auf Behälter Oberflächen.
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälteroberfläche aus Glas, Kunststoff oder Metall ist.
9. Verwendung eines wasserfesten BeschichtungsFilms nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder eines Klebstoffs nach Anspruch 6 zum Verschliessen von Couverts.
Description:
Wasserfeter Beschichtungsfilm und dessen Verwendung Die vorliegende Erfindung betrifft einen wasserfesten Be- schichtungs-Film, der zu einem schnell anziehenden Klebstoff umgewandelt werden kann, sowie seine Verwendung für die Eti- kettiertechnik und die Couvertindustrie.

Es ist in der Etikettiertechnik üblich, Papier- und Folienetiketten mit einem wässrigen Klebstoff auf die ge- wünschte Oberfläche aufzukleben. Dabei werden Klebstoffe ein- gesetzt, deren Basis einzeln oder gemischt Stärke, Dextrine, Caseine und Kunstharzdispersionen sein können. Diese liegen in einer wässrigen Phase vor. Unterschiedliche Behältnis- Oberflächen, wie Glas, Kunststoff und Metall, sowie die Lauf- geschwindigkeit der Etikettieranlage sind ausschlaggebend für die Auswahl des geeigneten Klebstoffes.

Der Klebstoff kann jedoch die Laufgeschwindigkeit beschrän- kein, da die Kohäsionskräfte im flüssigen Klebstoff bei höhe- ren Kadenzen nachlassen und die Anlage verspritzen. Je nach verwendetem Klebstoff werden unterschiedliche Wasserfestig- keiten der Klebstoffschicht erreicht. Schwitzwasserfeste Klebstoffschichten werden z. B. durch Klebstoffe, die auf Ca- sein oder Mischungen davon aufgebaut sind, erreicht. Dextrin- und Stärkeklebstoffe weisen jedoch schlechte Schwitzwasser- werte auf.

Etikettiernassklebstoffe werden normalerweise auf 25 bis 35 OC erwärmt, damit eine hohe Anziehungskraft und ein geringer Leimverbrauch erreicht wird.

Werden etikettierte Behältnisse wiederverwendet, dann müssen sie gewaschen und das Etikett abgelöst werden. Dies geschieht mit einer heissen alkalischen Lauge, welche den Klebstoff an- löst und abbaut. Caseinleim und deren Mischungen sind wasser- fest. Durch alkalische Waschmedien werden sie jedoch abgebaut und verbrauchen dabei entsprechende Anteile Alkali.

In der Couvertindustrie ist es üblich, die Mundklappen mit wiederbenetzbaren Klebstoffen zu beschichten. Der Klebstoff- Film wird mit Wasser oder Speichel aktiviert. Der erreichte Klebeverbund bleibt wasserlöslich. Die Couverts können über Dampf leicht geöffnet und wieder verschlossen werden. Ein Öffnungsschutz ist nicht gegeben. Beim maschinellen Ver- schliessen sind die Kadenzen nach oben begrenzt. Gesucht wer- den daher schnellere Systeme.

Die DE 44 00 609 A beschreibt ein holzhaltiges Dünndruckpa- pier im Flächengewichtsbereich unter 49 g/m2, das mit einer Oberflächenpigmentierung versehen ist. Diese Oberflächenpig- mentierung enthält lediglich einen gewissen Anteil an natür- lichem Bindemittel, z. B. Casein, Protein, Zellulosederivate, wie Carboxymethylcellulose, Polyvinylalkohol und Stärke. Da- mit wird ein Dünndruckpapier geschaffen, dass frei von syn- thetischen Bindemitteln ist, sowie eine bessere Druckquali- tät, eine ausreichende Steifigkeit und Festigkeit aufweist.

Aus EP 0 405 987 A ist eine Protein-enthaltende Zusammenset- zung bekannt, die als Papierüberzug verwendet wird. Diese enthalten nodifizierte pflanzliche Proteine als Binder. Ein bevorzugtes pflanzliches Protein sind Sojabohnen-Proteine.

Zur Herstellung des Binders wird das pflanzliche Protein zu- erst hydrolysiert. Anschliessend wird das so hydrolysierte Protein oxidiert. Als Oxidationsmittel werden besonders starke Oxidationsmittel eingesetzt, wobei Wasserstoffperoxid bevorzugt ist. Derartige Binder weisen eine verbesserte Sta- bilität, Dispersionsfähigkeit und Weissheit auf.

Die EP 0 601 737 A offenbart einen Binder aus einem modifi- zierten Protein, das hergestellt wird, indem ein pflanzliches Proteinmaterial mit einem Oxidationsmittel in Gegenwart eines Magnesium-Salzes oxidiert wird. Der Binder wird für Papier- überzüge verwendet, die dadurch eine verbesserte Weissheit, Helligkeit und Festigkeit aufweisen.

Die EP 0 549 803 A betrifft ein Verpackungsmaterial, das ein Polymer und/oder ein wasserlösliches Harz und pflanzliche Fa- sern als Verstärkungskomponenten enthält. Die Wasserlöslich- keit des Polymers ist durch Veränderung der Temperatur des dafür verwendeten Wassers einstellbar. Dieses Verpackungsma- terial ist fest genug, um unter normalen Umständen für eine Vielzahl von Verpackungsarten verwendet werden zu können. Das Verpackungsmaterial wird z. B. hergestellt, indem zwei oder mehr Papierbahnen unter Verwendung einer wässrigen Lösung des Polymers als Adhäsionsschicht laminiert werden. Das so erhal- tene Verpackungsmaterial ist biologisch abbaubar, ohne die Natur zu zerstören, es verbrennt ohne Entwicklung von für den Menschen schädlichen Gasen, es ist stabil gegenüber neutralen bis schwach sauren Lösungen, wie Regenwasser, es weist eine grosse Festigkeit auf und es hat gute Sperrschichteigenschaf- ten, Transparenz, Feuchtigkeltsdurchlässigkeit und Bedruck- barkeit.

Keines der vorstehenden Dokumente schlägt jedoch eine Lösung zur Überwindung der Nachteile von Klebstoffen auf dem Gebiet der Etikettiertechnik und der Couvertindustrie vor.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verkle- bungssystem zu schaffen, das die vorstehenden Nachteile ver- meidet, d. h. beim Anwender in der Etikettierbranche den Ein- satz konventioneller Nassklebestoffe überflüssig macht und in der Couvertindustrie die konventionellen wasserlöslichen Mundklappengummierleime ersetzt.

Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch einen wasserfesten Beschichtungs-Film für die Herstellung eines Klebstoffs für das Ankleben von Etiketten auf Oberflächen oder für das Ver- kleben von Couverts gemäss Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Aus- führungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Der erfindungsgemässe Beschichtungs-Film umfasst dabei als Hauptkomponente ein Protein und/oder Proteinderivat, das al- kalisch aktivierbar ist.

Erfindungsgemäss werden unter "Proteine" Proteine jeglicher Art (tierischen oder pflanzlichen Ursprungs) verstanden. Der Ausdruck "Proteinderivat" umfasst von Proteinen abgeleitete Verbindungen.

Im erfindungsgemässen Beschichtungs-Film können mehrere ver- schiedene Proteine und/oder mehrere verschiedene Proteinderi- vate vorliegen.

Die Zusammensetzung des erfindungsgemässen Beschichtungs- Films besteht im wesentlichen aus Protein und/oder Proteinde- rivat und Hilfsstoffen.

Der Beschichtungs-Film kann zur Beschichtung von Etiketten und Couverts verwendet werden. Etiketten können Kunststoff- Folien oder Papier, insbesondere dünnes Papier, jeglicher Art sein, die als Etiketten auf Gegenständen, z. B. Behälter, wie Behälter aus Glas, Kunststoff oder Metall, aufgebracht werden können. Die Beschichtung kann nass erfolgen, d. h. vorste- hende Proteine und/oder Proteinderivate und Hilfsstoffe wer- den in ein wässriges Medium eingebracht, das danach in einer dem Fachmann bekannten Art auf vorstehende Etiketten aufge- bracht wird. Anschliessend erfolgt ein Trockenvorgang, wo- durch eine trockene Beschichtung der Etiketten und Couverts mit dem erfindungsgemässen wasserfesten Beschichtungs-Film erhalten wird.

Der vorstehende wasserfeste Beschichtungs-Film kann "programmiert" zu einem Klebstoff umgewandelt werden. Dies kann mit einem wässrigen alkalischen Aktivator erfolgen. Un- ter dem Ausdruck "wässriger alkalischer Aktivator" werden al- kalisch reagierende Verbindungen jeglicher Art verstanden, die in einem wässrigen Medium vorliegen. Das Umwandeln des Beschichtungs-Films in einen Klebstoff mittels vorstehendem Aktivator kann dadurch erfolgen, dass der Beschichtungs-Film mit dem alkalischen Aktivator in Kontakt gebracht wird.

Auf diese Weise können z. B. Etiketten auf Behälter aufge- klebt werden. Die Etiketten können aber auch wieder in einfa- cher Weise vom Behälter entfernt werden, womit eine Wieder- verwendung und Rezyklierung erleichtert wird. Werden Behälter wiederverwendet, z. B. in der Getränkeindustrie, oder stoff- gerecht rezykliert, kann der Klebstoff "programmiert" che- misch abgebaut werden. Dazu ist die Waschlauge alkalisch zu stellen. Tenside beschleunigen den Prozess. Die im Klebstoff enthaltenen Proteine und Proteinderivate sind biologisch un- bedenklich abbaubar.

Die vorliegende Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf.

Der erfindungsgemässe Beschichtungs-Film ist klimafest, d. h.

er wird auch durch Feuchtigkeit, z. B. feuchter Luft, nicht zum Klebstoff aktiviert. Die Umwandlung zum Klebstoff erfolgt nur durch den Einsatz des alkalischen Aktivators. Rückenbe- schichtete Folien und Papiere können wie üblich bedruckt und veredelt werden.

Couverts, deren Mundklappe mit dem vorstehenden wasserfesten Beschichtungs-Film versehen wurden, werden mittels wässrigen alkalischen Aktivator verschlossen. Der unter Verwendung des erfindungsgemässen Beschichtungs-Films hergestellte Klebstoff ermöglicht hohe Maschinenkadenzen und bietet bei Couvertver- schluss erhöhten Öffnungsschutz. Der aktive Klebstoff ist schnell anziehend. Der Klebstoff kann in der Etikettiertech- nik für trockene oder nasse, heisse oder kalte Oberflächen verwendet werden. Des weiteren ist er schwitzwasser- und was- serresistent. Weiterhin können übliche Etikettieranlagen ver- wendet werden, wobei anstelle des bisher benutzten Etiket- tierklebstoffs der alkalische Aktivator eingesetzt wird. Da kein Etikettierklebstoff verwendet werden muss, treten keine Verunreinigungen durch Klebstoffspritzer auf. Auch wird kein Klebstoff durch falsche Maschineneinstellung verschwendet.

Darüberhinaus ist das Ablösen der Etiketten besonders ein- fach.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figur erläutert.

Fig. 1 zeigt ein Verfahren zum Ankleben eines Etiketts auf eine Flasche unter Verwendung eines erfindungsgemä- ssen Beschichtungs-Films sowie die nachfolgende Entfernung des Etiketts.

Ein Etikett 1, dessen Rückseite mit einem trockenen erfin- dungsgemässen Beschichtungs-Film beschichtet ist, wird mit einem alkalischen Aktivator in Kontakt gebracht, z. B. darauf aufgesprüht. Anschliessend wird das Etikett 1 auf eine Fla- sche 2 geklebt, wodurch eine das Etikett aufweisende Flasche 3 erhalten wird.

Die Ablösung des Etiketts 1 von der das Etikett aufweisenden Flasche 3 erfolgt nach Gebrauch, z. B. nach Rückführung in eine Brauerei oder Getränkeabfüllanlage, unter Verwendung von Alkali, wodurch wiederum eine vom Etikett 1 befreite, saubere Flasche 2 erhalten wird. Diese kann dann entsprechend dem vorstehenden Verfahren wiederum etikettiert werden.

Der Beschichtungs-Film weist folgende Zusammensetzung auf: 10 - 25 k tierisches oder vegetabiles Protein/Proteinderivate 2 - 4 W Alkali 13 - 16 W Stabilisatoren 50 - 65 W Wasser Mit dieser Zusammensetzung lassen sich Kunststoff-Folien oder Papierrückseite oder Mundklappe von Couverts mit 6 - 60 g/m2 nass beschichten. Nach dem Trocknen können diese Materialien bei Bedarf bedruckt und veredelt werden.