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Patent Searching and Data


Title:
GRAPESEED, COLD-PRESSED GRAPE OIL, CRUSHED GRAPE AND GRAPE FLOUR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/010987
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method of producing cold-pressed grapeseed oil as well as foodstuffs, food supplements, food additive factors, animal feeds, animal feed additive factors, medicaments and cosmetics. The invention also relates to cold pressed grapeseed oil, flours, or mixtures thereof produced according to the same method. The invention further relates to the enrichment of various media with active substances, especially from the flour produced from the crushed grape arising from said method.

Inventors:
ECKERT PETER (DE)
HEINEN WINFRID (DE)
KNAUDT CAROLA (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/007460
Publication Date:
February 15, 2001
Filing Date:
August 02, 2000
Export Citation:
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Assignee:
VITIS OELMUEHLEN KG (DE)
ECKERT PETER (DE)
HEINEN WINFRID (DE)
KNAUDT CAROLA (DE)
International Classes:
A21D2/16; A21D2/26; A21D13/08; A23D9/007; A23K1/14; A23K1/16; A23L1/30; A23L25/00; A61K8/92; A61K8/96; A61K8/97; A61K36/18; A61K36/87; A61P17/00; A61P17/06; A61P37/00; A61Q17/04; A61Q19/00; C05F5/00; C11B1/02; C11B1/04; C11B1/06; (IPC1-7): C11B1/06; C11B1/02; A21D2/26; A23K1/14
Foreign References:
DD217999A11985-01-30
FR2764776A11998-12-24
BE875360A1979-07-31
Other References:
ROHNE. G: "Extraccion del aceite de la granilla de uva", GRASAS Y ACEITES, vol. 22, no. 5, 1971, SEVILLA, ES, pages 393 - 400, XP000971139
PALMA M ET AL: "Extraction of polyphenolic compounds from grape seeds with near critical carbon dioxide", JOURNAL OF CHROMATOGRAPHY A,NL,ELSEVIER SCIENCE, vol. 849, no. 1, 16 July 1999 (1999-07-16), pages 117 - 124, XP004173682, ISSN: 0021-9673
DATABASE WPI Week 8903, Derwent World Patents Index; AN 1989-017755, XP002155297
Attorney, Agent or Firm:
Helbing, Jörg (Von Kreisler Selting Werner Postfach 102241 Köln, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Aufreinigen von Traubenkernen, umfassend die Schritte (a) schonendes Trocknen der Traubenkerne und (b) Reinigen der getrockneten Traubenkerne, das Sieben und Abtrennung von Me tallteilen mittels Dauermagneten einschließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Trocknen im Luftstrom bei 50 bis 70 °C, vorzugsweise 55 bis 60 °C Lufttemperatur, erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Sieben mehrere Siebschritte um fasst und durch die Reinigung ein Reinheitsgrad des Kernguts von größer als 97 %, vorzugsweise größer als 99 % erzielt wird.
4. Verfahren zur Herstellung von kaltgepresstem Traubenkernöl und Kernschrot, umfassend Trocknen und Reinigen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 und (c) Pressen der gereinigten Traubenkerne bei einem Pressdruck im Presskopf von 50 bis 100 kN unter Erhalt von kaltgepresstem Traubenkernö ! und Kernschrot.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der Pressdruck im Presskopf kleiner als 80 kN ist und/oder der Pressdruck so eingestellt ist, dass die Presstemperatur des Kern schrots im Seiherkorb 50 bis 80 °C, vorzugsweise 50 bis 60 °C, beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Temperatur des auslaufenden Ols weniger als 50 °C, vorzugsweise 40 °C, beträgt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, weiterhin umfassend die Schritte (d) Extraktion von Inhaltstoffen aus dem gemäß Ansprüchen 4 bis 6 erhältlichen Kernschrot durch Versetzen des Kernschrots mit dem gemäß Ansprüchen 4 bis 6 erhältlichen kaltgepressten Traubenkernöl, ebenso aber auch mit anderen Speise ölen (e) Stehenlassen des in Schritt (d) erhältlichen Gemisches und (f) Abtrennen des Traubenkernöls beziehungsweise eines anderen Speiseöles von dem Kernschrot.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Schritte (e) und (f) bei einer Temperatur von weniger als 40 °C und besonders bevorzugt weniger als 25 °C erfolgen.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei in Schritt (e) das Verhältnis von Kern schrot zu Traubenkernöl im Bereich von 5 bis 40 Gew.%vorzugsweise 15 bis 25 Gew.%liegt, das Stehenlassen im lichtundurchlässigen Behältern erfolgt und/oder die Dauer des Extraktionsvorgangs 10 bis 120 Tage, vorzugsweise 30 bis 60 Tage ist.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 9, wobei das Verfah ren weiterhin mindestens einen Sedimentationsschritt (g) zum Abtrennen von Trubstoffen umfasst.
11. Verfahren nach Anspruch 7, wobei der Sedimentationsschritt Stehenlassen des gepressten Ols in lichtundurchlässigen Behältern umfasst.
12. Traubenkernöl, erhältlich nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, insbesondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9.
13. Verfahren zur Extraktion von Inhaltsstoffen aus dem gemäß Ansprüchen 4 bis 6 erhältlichen Kernschrot, umfassend das Versetzen des Kernschrots mit einem ge eigneten Extraktionsmittel wie Olen, Wein und anderen Getränken sowie anderen Flüssigkeiten.
14. Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Nahrungsmitteizusatzfaktor, Tier nahrungsmittel, Tiernahrungsmittelergänzungsfaktor, Arzneimittel und Kosmetika in allen Darreichungsformen, umfassend (a) das gemäß Ansprüchen 1 bis 11, insbesondere das gemäß Ansprüchen 7 bis 9 erhältliche kaltgepresste Traubenkernöl ; (b) das gemäß Ansprüchen 1 bis 6 erhältliche Kernschrot ; oder (c) ein Gemisch aus (a) und (b).
15. Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel, enthaltend die nach Ansprüchen 1 bis 3 erhältlichen Traubenkerne und/oder Traubenkernmehl aus den genannten Traubenkernen.
16. Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel gemäß Anspruch 14 oder 15, die Backwaren sind.
17. Nahrungsergänzungsmittel und Arzneimittel nach Anspruch 14, die ein Ergän zungsfaktor für immunsupprimierte und rekonvaleszente Kranke sind.
Description:
Traubenkerne, kaltgepresstes Traubenkernöl, Traubenkernschrot und Trau- benkernmehl Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von kaltgepresstem Traubenkernöl sowie Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Nahrungszu- satzfaktoren, Genussmittel, Tiernahrungsmittel, Tiernahrungsergänzungsfaktoren, Arzneimittel und Kosmetika/Hautpflegemittel, umfassend das gemäß dem Verfahren hergestellte kaltgepresste Traubenkernöl, ebenso die Anreicherung der vorge- nannten Stoffe/Mittel und gleichermaßen die Anreicherung von Wein und anderen Getränken, kaltgepresstem Traubenkernöl und anderen blen mit cyclischen Polyphenolen und anderen Wirkstoffen, die aus dem bei dem Verfahren anfallenden Kernschrot extrahiert werden können. Die Anmeldung betrifft auch das gemäß dem Verfahren hergestellte kaltgepresste Traubenkernöl, den bei diesem Verfahren anfallenden Kernschrot und Gemische derselben.

Schon im Mittelalter war bekannt, dass aus Traubenkernen durch kalte Pressung hochwertiges Speiseöl gewonnen werden kann. Dieses 01 wurde weiterhin als wirk- sames Mittel in der Kosmetik und als Mittel zur Behandlung von kleineren Wunden wie Verbrennungen und Hautabschürfungen und zur Behandlung von rissiger Haut eingesetzt (W. Heinen, in"Das deutsche Weinmagazin", 14, Juli 1997). Das alther- gebrachte Verfahren des Kaltpressens der Weintraubenkerne geriet vollständig in Vergessenheit und wurde durch moderne Extraktionsverfahren ersetzt.

Es ist bekannt, dass Traubenkerne einen extrem hohen-sehr spezifischen-Gehalt an zyklischen Polyphenolen wie Procyanidine (Epigallocatechin-3-gallate), z. B. das Catechin, sein diastereomers Epicatechin, die Procyanidine B1, B2 und B3 sowie Procyanidin C1 und diverse Proanthocyanidine P1-P2 besitzen. All diesen natürli- chen Verbindungen, subsummiert als Flavanole (enthalten einen Hydroxyphenylrest) werden seit Jahrzehnten aufgrund ihrer herausragender antioxidativen Potenz eine hohe biologische Aktivität zugemessen.

Wie jüngste Untersuchungen zeigen, hemmen cyclische Polyphenole wichtige Re- zeptoren der menschlichen Zellmembran, die den 1-Helix-Oberflächenrezeptoren zuzurechnen sind und zur Bildung und Steuerung von verschiedenen Wachstums- hormonen, aber auch dem Insulin beitragen. Dieser Rezeptortyp wird von Proteinki- nasen gebildet, die ihrerseits eine zentrale Aufgabe bei der intrazellulären Signal- vermittlung einnehmen. Sie bewirken durch Phosphorylierung von Proteinen eine Veränderung der biologischen Aktivität. Hauptvertreter sind die Tyrosinkinasen, die aktiv bei der Over-und Down-Regulierung des Epithel Growth Factors (EGF) des Platelet Derived Groth Factor (PDGF), des Fibroblasten Growth Factor (FGFF) und des Insulinrezeptors mitwirken. Diese Rezeptoren können durch"Überfunktion", Overexpression, ihre Zelle schädigen und eine bestimmte Krankheit herbeiführen.

Mit der Aktivierung und Hemmung der Tyrosinkinasen sind Krankheiten wie Arterio- sklerose, arterielle Hypertonie, Wachstum und Ausbreitung diverser Tumore, Haut- krankheiten und Insulinregulation verbunden.

Überraschenderweise wurde gefunden, dass der Anteil der biologisch wirksamen Verbindungen, insbesondere der Polyphenolverbindungen in Traubenkernölen äu- ßerst abhängig ist von der Art des Pressverfahrens, insbesondere der Presstempe- ratur und dem Grad der Verunreinigung des Ausgangskernmaterials. So ist der Ge- halt von solchen Polyphenolen in durch Heißextraktionsverfahren gewonnene Trau- benkernöl deutlich geringer als in einem herkömmlichen,"klassischen"Kaltpressver- fahren, wie es von W. Heinen in"Das deutsche Weinmagazin", 14, Juli 1997, be- schrieben wurde.

Es konnte nun gefunden werden, dass durch eine sorgfältige Reinigung des Press- gutes von Traubenhäuten, Stielen, Stengeln etc. wie auch durch eine Abtrennung von Metall- (d. h. Eisen-) wie auch durch die Kontrolle von Pressdruck und Press- temperatur andererseits, der Gehalt an cyclischen Polyphenolen des kaltgepressten Traubenkernöls verbessert werden kann. Ebenso wurde gefunden, dass der verbleibende Kernschrot außerordentlich hohe Gehalte an cyclischen Polyphenolen hat und Auszüge dieser Stoffe aus dem Mehl des Kernschrotes in Öl, Wein und an- deren Flüssigkeiten diese mit den genannten Wertstoffen in hohem MaRe anrei- chern.

Weiterhin wurde gefunden, dass die Reinigung des kaltgepressten Traubenkernöls möglichst durch Sedimentation erfolgen sollte, da hierbei die in dem kaltgepressten Traubenkernöl vorhandenen Wirksubstanzen am besten erhalten werden können.

Es konnte gezeigt werden, dass durch eine dem Pressverfahren nachfolgende La- gerung des Traubenkernöles auf seinem Kernschrotmehl ohne Hilfsmittel, ohne me- chanische oder chemische Einwirkung der Gehalt an Polyphenolverbindungen im Traubenkernöl auf natürliche Weise erhöht werden kann. Weiterhin wurde gefun- den, dass sowohl das so hergestellte Traubenkernöl wie auch der in dem Verfahren erhältliche Kernschrot sowie ein Gemisch aus beiden ein äußerst effektives Nah- rungsmittel bzw. Nahrungsmiffelergänzung für Mensch und Tier, ein wirksames Arz- neimittel und wirksamer Bestandteil von Kosmetika ist. Hierbei ist insbesondere die Verwendung zur Behandlung von Hauterkrankungen zu erwähnen.

Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist somit (1) ein Verfahren zum Gewinnen und Verarbeiten von hoch gereinigten Traubenker- nen, umfassend die Schritte (a) schonendes Trocknen der Traubenkerne und (b) Reinigen der getrockneten Traubenkerne, das Sieben und Abtrennung von Me- tallteilen mittels Dauermagneten umfasst, (2) ein Verfahren zur Herstellung von kaltgepresstem Traubenkernöl (nachfolgend auch"Traubenkernöl"und"KTK"), umfassend Trocknen und Reinigen der Trauben- kerne, wie vorstehend unter (1) beschrieben und (c) Pressen der gereinigten Traubenkerne bei einem Pressdruck im Presskopf von 50 bis 100 kN unter Erhalt von kaltgepresstem Traubenkernöl und Kernschrot (nachfolgend auch"KS") ; (3) eine besondere Ausführungsform des vorstehend unter (2) beschriebenen Ver- fahrens, weiterhin umfassend die Schritte (d) Extraktion von Inhaltstoffen aus dem gemäß dem unter (2) beschriebenen Ver- fahren erhältlichen Kernschrot durch Versetzen des Kernschrots mit dem gemäß dem unter (2) beschriebenen Verfahren erhältlichen kaltgepressten Traubenkernöl, ebenso mit anderen Speiseölen,

(e) Stehenlassen des in Schritt (d) erhältlichen Gemisches und (f) Abtrennen des Traubenkernöls von dem Kernschrot ; (4) Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Tiernahrungsmittel, Arzneimittel und Kosmetika in allen Darreichungsformen, umfassend (a) das gemäß dem unter (1) bis (3) beschriebenen, insbesondere das gemäß dem unter (3) beschriebenen Verfahren erhältliche kaltgepresste Traubenkernöl, (b) den gemäß dem unter (1) und (2) beschriebenen Verfahren erhältlichen Kern- schrot oder (c) ein Gemisch aus (a) und (b), (5) Verfahren zur Extraktion von Inhaltsstoffen aus dem gemäß dem unter (2) be- schriebenen Verfahren erhältlichen Kernschrot, umfassend das Versetzen des Kern- schrots mit einem geeigneten Extraktionsmittel wie Olen, Weinen (sowohl Weiß-, Rose-und Rotwein) und anderen alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken sowie anderen Flüssigkeiten ; (6) Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel, enthaltend die gemäß dem unter (1) beschriebenen Verfahren erhältlichen Traubenkerne und/oder Traubenkernmehl aus den genannten Traubenkernen und (7) Verwendung des in (4) definierten Gemisches zur Behandlung von Hauterkran- kungen, insbesondere Psoriasis.

Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben : Es zeigen : Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Reinigung von Traubenkernen und zur Herstellung von kaltgepresstem Traubenkernöl und Kernschrot, und Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1.

In dem erfindungsgemäßen Verfahren (1) erfolgt das Trocknen vorzugsweise im Luftstrom bei einer Lufttemperatur von 50 bis 70 °C, vorzugsweise bei 55 bis 60 °C (das Kerngut wird dabei nicht merklich erwärmt). Durch diese Trocknung wird noch an den Kernen haftendes Gewebematerial des Tresters getrocknet und durch den Luftstrom von den Kernen getrennt. Der gewähite Temperaturbereich hat sich dabei

als vorteilhaft für den Gehalt an Polyphenolverbindungen in dem Endprodukt (in dem gepressten Öi wie auch im Kernschrot) erwiesen.

Das Sieben gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst vorzugsweise mehrere Sieb- schritte bzw. die Verwendung von handelsüblichen Siebmaschinen (wie Getreide- siebmaschinen), die mehrere Siebdecks mit unterschiedlicher Lochung aufweisen.

Darüber hinaus kann eine solche Siebvorrichtung mit einer Absauganlage ausgerü- stet sein, um durch Absaugen die leichten Teile im Kerngut (Traubenhäute, getrock- netes Gewebematerial) abzusaugen. Es werden mehrere Dauermagneten in der Reinigungsstrecke eingesetzt, um gegebenenfalls vorhandene Metallreste aus dem Kerngut zu entfernen. Durch die Reinigung sollte eine Reinheit des Kernguts von größer als 97 %, vorzugsweise größer als 99 % (bezogen auf das Gewicht des zu pressenden Kernguts) erzielt werden, da Verunreinigungen die Zersetzung der Wirk- substanzen zur Folge haben bzw. die Ausbeute an erzie) tem Ö) reduzieren.

Das Pressen des Verfahrens (2) erfolgt, wie vorstehend ausgeführt, bei einem Pressdruck im Presskopf (gemessen als Axiallast der Pressspindel) von 50 bis 100 kN, vorzugsweise bei einem Pressdruck von kleiner als 80 kN, jedoch so, dass die Presstemperatur des Kernschrots im Seiherkorb 50-80 °C, vorzugsweise 50 bis 60 °C beträgt (bei Spindelpressen wird diese Presstemperatur vor der Düse des Presskopfs bestimmt). Neben dem Pressdruck hängt die Presstemperatur dabei auch noch von dem Feuchtigkeitsgrad und dem jeweiligen Kerngut ab. Für einen möglichst hohen Gehalt an Polyphenolen in dem kaltgepressten Traubenkernöl ist es jedoch erforderlich, dass die Presstemperatur möglichst niedrig ist, jedoch keinesfalls über 80 °C liegt. Abhängig von der Presstemperatur ist ebenfalls die Temperatur des austretenden Ols, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren beim Austritt am Seiherkorb weniger als 50 °C, vorzugsweise weniger als 40 °C betragen sollte. Das austretende Öl küh ! t dann in dem Sedimentationsbehälter (siehe unten) innerhalb weniger Sekunden auf Temperaturen von unter 30 °C ab.

Weiterhin wurde gefunden, dass durch normales Filtern der Gehalt an Polyphenol- verbindungen in dem gepressten Öl reduziert wird. Gemäß der vorliegenden Erfin- dung ist es daher bevorzugt, dass das kaltgepresste Öl in einem zusätzlichen Sedi-

mentationsschritt von Trubstoffen befreit wird. Dieser Sedimentationsschritt findet vorzugsweise in lichtundurchlässigen Behältern (vorzugsweise aus Edelstahl) statt.

Sie finden vorzugsweise in geschlossenen Behältern statt, um weitgehend Sauer- stoffausschluß zu gewährleisten.

In dem Verfahren (3) der vorliegenden Erfindung erfolgen die Schritte (e) und (f) bei einer Temperatur von weniger als 40 °C und besonders bevorzugt weniger als 25 °C.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens liegt in Schritt (e) das Verhältnis von Kernschrot zu Traubenkernöl im Bereich von 5 bis 40 Gew.-%- vorzugsweise 15 bis 25 Gew.-%-, erfolgt das Stehenlassen im lichtundurchlässigen Behältern und/oder ist die Dauer des Extraktionsvorgangs 10 bis 120 Tage, vorzugsweise 30 bis 60 Tage. Das Abtrennen in Schritt (f) erfolgt dabei wie in dem Verfahren (2) beschrieben.

Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungs- mittel, Tiernahrungsmittel und Arzneimittel, die ein Gemisch aus kaltgepresstem Traubenkernöl und Kernschrot enthalten, das gemäß dem vorstehend beschriebe- nen Verfahren hergestellt wurde. Der dabei verwendete Kernschrot stammt aus dem erfindungsgemäHen Verfahren (Pressrückstand oder Presskuchen). Es kann auch Kernschrot sein, der durch normales"Schroten"von Traubenkernen erhalten wurde.

Nahrungsmittel/Tiernahrungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind dabei Nahrungsmittel/Tiernahrungsmittel im herkömmlichen Sinne, die mit dem Gemisch aus KTK und KS versetzt wurden. Nahrungsergänzungsmittel ("Nahrungsergänzungsfaktor") sind Supplemente (z. B. in Form von Kapseln oder Tabletten) für Mensch und Tier, die zu einem wesentlichen Teil aus dem Gemisch aus KTK und KS bestehen. Das Gewichtsverhältnis von KTK zu KS in dem Nah- rungsmittel, dem Nahrungsergänzungsmittel, Tiernahrungsmittel und dem Arznei- mittel der vorliegenden Erfindung liegt vorzugsweise im Bereich von 30 : 70 bis 70 : 30 und insbesondere im Bereich von 40 : 60 bis 60 : 40.

Die vorstehend beschriebenen Verfahren können vorzugsweise mittels einer in Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung mit einer ersten Fördereinrichtung (1,2), die Trauben- kerne enthaltendes Kerngut einer Siebeinrichtung (6) zuführt, die die Traubenkerne

vom Ausputz, Metallteilen und Staub trennt, einer zweiten Fördereinrichtung (12) zum Transport der Traubenkerne von der Siebeinrichtung (6) zu mindestens einer Olpresseinrichtung (20) mit einem Beschikkersilo (16), wobei Traubenkernöl einer Olauffangwanne (34) und Kernschrot einer Kernschrotauffangwanne (44) zugeführt wird, erfolgen.

Bei der Vorrichtung sind bevorzugt mehrere Magnetabscheider (3,5,11,15) ein- lassseitig und/oder auslassseitig an der Siebeinrichtung (6) und/oder der ersten und zweiten Fördereinrichtung (1,2,12) angeordnet. Weiterhin bevorzugt ist, dass eine Trocknungseinrichtung vor der Siebeinrichtung (6) angeordnet ist.

Bei der Vorrichtung ist vorzugsweise weiterhin mindestens eine Sedimentationsein- richtung (40) hinter der Olauffangwanne (34) angeordnet. Die vorstehend erwähnte Siebeinrichtung (6) weist vorzugsweise eine Windsichteinrichtung (10) auf, die staubartige Bestandteile des Kerngutes entsorgt. Hinter der Olpresseinrichtung (20) kann eine Pelletiereinrichtung (42) für Kernschrot angeordnet sein.

Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Sedimentation abgetrennten Trub- stoffe (nachfolgend auch"Trub") haben eine wachsartige, pastöse Konsistenz und weisen einen sehr hohen Gehalt an Polyphenolverbindungen auf. In einer besonde- ren Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Nahrungsmittel, Nahrungser- gänzungsmittel, Tiernahrungsmittel und Arzneimittel in allen bekannten Darrei- chungsformen ebenfalls noch einen gewissen Anteil an diesem Trub. Bevorzugt ist dabei, dass das Arzneimittel/Nahrungsmittel/Nahrungsergänzungsmittel/Tierna h- rungsmittel jeweils mindestens 10 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 30 Gew.-%, an kaltgepresstem Traubenkernöl, Kernschrot und Trub enthält.

Die erfindungsgemäßen Nahrungsmittel, Getränke, Genußmittel, Nahrungsergän- zungsmittel, Tiernahrungsmittel und Arzneimittel können weiterhin handelsübliche Mineral-, Träger-und Zusatzstoffe sowie weitere Nahrungs-und Arzneistoffe ent- halten. Bevorzugt ist der Zusatz von physiologisch verträglichen Mineralsalzen, so z.

B. der in der DE-A-41 27 469.5 beschriebenen Lithiumsalze wie Lithiumchlorid und Lithiumcarbonat.

Das Nahrungsergänzungsmittel/Arzneimittel kann je nach Konsistenz (die von dem Olanteil des Gemisches und der Beschaffenheit der Zusatzstoffe abhängt) gegebe- nenfalls mit einer nahrungsmittel-/arzneimittelgerechten Beschichtung (Coating) ver- sehen sein, um die orale Applikation zu erleichtern.

Eine weitere bevorzugte Applikationsform des erfindungsgemäßen Arzneimittels ist die kutane Applikation, insbesondere zur Behandlung von Hauterkrankungen. Hier- bei liegt das erfindungsgemäße Arzneimittel in Salbenform oder in Form eines Pfla- sters vor, das mit dem erfindungsgemäßen Gemisch aus KTK und KS versehen ist.

Solch ein Pflaster eignet sich insbesondere zur Behandlung von Hauterkrankungen wie Psoriasis, Verbrennungen, Hautirritationen wie Sonnenbrand und Insektensti- chen und kleinerer Hautverletzungen wie Schnitte und Hautabschürfungen. Die vor- liegende Erfindung betrifft daher ebenfalls ein Verfahren zur Behandlung von Haut- erkrankungen, umfassend das Auftragen des vorstehend beschriebenen Gemisches aus KTK und KS auf den befallenen Hautbereich. Das vorstehend beschriebene Gemisch aus KTK und KS kann ebenfalls Bestandteil von Kosmetika wie Haut- pflegemittel und Sonnenschutzmittel sein.

Ebenso kann die erfindungsgemäße Extraktion der Wirkstoffe aus dem Kernschrot- insbesondere der cyclischen Polyphenole-insbesondere Olen, in Wein und ande- ren Getränken und Flüssigkeiten im Rahmen einer gesundheitsorientierten Ernäh- rung sowie in der Nahrungsergänzung, Hautpflege, Kosmetik und Medizin durch nachhaltige Verbesserung des Wirkstoffgehaltes die gesundheitliche Wirksamkeit der genannten Mittel deutlich erhöhen.

Die Wirkung des erfindungsgemäßen Nahrungsmittels bzw. Arzneimittels ergibt sich aus der Tatsache, dass die cyclischen Polyphenole verschiedenen Typus-die durch die schonende Behandlung bzw. Anreicherung um einen Faktor 100 bis 1000 höher in dem erfindungsgemäßen KTK und KS vorhanden sind-besonders wichtige ge- sundheitsfördernde Eigenschaften besitzen : -Senkung des Blutalkoholspiegels durch Resorptionsminderung,

-Hemmung der PDGF-und NF-Faktoren bei der Entstehung von Herzkreislaufer- krankungen in Ergänzung zusätzlicher antioxidativer Eigenschaften, -Hemmung des Zellwachstums über die wichtigen"early genes" (c-myc-und c-fos- Proteine) im Nucleolus der Zellkerne, die der Synthese von DANN dienen, -Hemmung von Krebswachstum (Magen/Speiseröhre/Lunge) (s. GAO et al., 1994, J. Natl. Cancer Inst. 86 : 855,1994), -detoxifizierende Enzymaktivierung und Aktivierung des programmierten Zelltodes (Apoptose) (Levitzki et al., Science 1995,267 : 1782), -Hemmung onkogener Genexpressionen (Proto-Onkogen-Produktion) (Sanchinidis et al., Mol Biol of the Cell 1999,10 : 1093), -Hemmung durch spezifische Proteinkinasen der TNF-a und IL-1-Synthesen, die vom Bakterientoxin, dem LPS (Lipopolysaccharid) über die Tyrosinkinasen inhibiert wird (Weinstein et al., Natl., Acad. Sci. USA 1991,88 : 4148) und dadurch bei de Sepsis und rheumatischen Arthritis beeinflussen könnte und -lange bekannter antioxidativer Zusatzeffekt, der größer als der des Vitamin C ist und das Vitamin E übertrifft und als"Radikalenfänger"allgemein gültig akzeptiert wird.

Schtießtich wurde gefunden, dass der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren anfal- lende Kernschrot ein ausgezeichneter Dünger für Pflanzen (sowohl Blumen als auch Gemüse) darstellt. Der Kernschrot kann dabei mit oder ohne zusätzliche Düngestoffe wie Mineralsalze und Bindemittel eingesetzt werden. Geeignete Mineralsalze sind z.

B. die vorstehend genannten Lithiumsalze.

Die vorliegende Erfindung wird anhand des folgenden Beispiels näher erläutert : Beispiel 1. Pressen : Das Pressen erfolgt mittels einer in Fig. 1 und 2 abgebildeten Vorrich- tung.

1.1. Fördern zur Siebmaschine : Das Kerngut wird durch eine erste und zweite För- derschnecke 1,2 in den Annahmetrichter 4 der Siebmaschine 6 gefördert. Zwischen

der ersten und der zweiten Förderschnecke 1,2 ist eine erste Dauermagneteinrich- tung 3 zum Abscheiden von Metallteilen angeordnet. Am Ende der Förderschnecke 2 fällt das Kerngut durch ein etwa 1 m langes Rohr 8 in den Annahmetrichter 4.50 cm über dem Auslauf dieses Rohres 8 in den Annahmetrichter befindet sich ein Sensor, der immer dann die Förderung sowohl der ersten Förderschnecke 1 als auch der zweiten Förderschnecke 2 ausschaltet, wenn das Kerngut den Annahme- schacht 4 der Siebmaschine 6 gefüllt hat und dann bis zur Höhe des Sensors im Rohr 8 hochsteigt.

An dem zu dem Annahmetrichter 4 führenden Rohr 8 der Siebmaschine (6) befindet sich eine zweite Dauermagneteinrichtung 5, die die Aufgabe hat, Metallteile (Drahtstückchen, Nägel etc.) aus dem Kerngut auszusondern.

1.2. Siebmaschine : Als Siebmaschine 6 wird eine handelsübliche Getreidesiebma- schine verwendet. Sie weist zwei Siebeinrichtungen auf, wobei ein oberes Siebblech 7 eine Lochung von 6 mm Durchmesser hat, und ein unteres Siebblech 9 eine Lo- chung von 3 mm. Weiterhin ist die Siebmaschine 6 mit einer Absauganlage 10 für leichte Teile im Kerngut (Traubenhäute) ausgerüstet, die auch den ausgesiebten Staub über Dach oder seitlich ausbläst (sehr geringer Staubanfall).

Das obere und das untere Siebblech 7,9 sind in Richtung auf ein Ausgangsrohr 13 der Siebmaschine 6 geneigt. Auf dem unteren Siebblech 9 sammeln sich die zur Pressung vorgesehenen Traubenkerne und beispielsweise mit Hilfe der Rüttel-oder Vibrationseinrichtung zum Ausgangsrohr 13 befördert.

Am Ausgangsrohr 13 der Siebmaschine 6 ist eine weitere Magneteinrichtung 11 an- gebracht. Mit dem Ausgangsrohr 13 erfolgt die Übergabe der gesiebten Traubenker- ne in einen Elevator 12.

Die Siebmaschine 6 hat drei Abgabeschächte für den Ausputz (ausgesiebtes Mate- rial) : a) Grobteile, die auf der Oberfläche des ersten Siebblechs 7 (Hochsiebes) abgerüt- telt werden. Diese Teile (Steinchen, Holzstückchen etc.) werden als Müll entsorgt.

Erfahrungsgemäß fä) ! t hier hier eine äußerst geringe Menge an, die in einen Stoff- sack entsorgt werden kann. b) Der Ausputz von zwei weiteren Ausgabeschächte wird in einer Auffangwanne 24 mit einer kleinen Förderschnecke 26 gesammelt. Die Förderschnecke 26 wird durch einen Sensor gesteuert, der im oberen Teil der Auffangwanne etwa 20 cm unter dem oberen Rand angebracht wird und jeweils die Förderschnecke 26 dann in Betrieb setzt, wenn der Ausputz-Schüttkegel diesen Sensor erreicht hat. c) Das ausgesiebte Material wird von der Schnecke auf eine weitere Schnecke über- geben, von dieser auf einen Abwurfhaufen gefördert. d) Um für diese zweite Schnecke (Schrägförderung) ausreichend Bodenfreiheit zu haben, ist auf eine entsprechende Montagehöhe der Siebmaschine 6 zu achten.

Notwendig sind etwa zusätzlich 50 cm Bodenfreiheit, die durch Unterlegen der Stützfüße der Siebmaschine 6 mittels Leimbindern erreicht werden kann.

1.3. Beschicken : Das endgereinigte Kernmaterial wird über den Elevator 12 und ein am Elevator anschließendes Fallrohr 14 an dessen Ende sich wiederum ein Fest- magnet 15 befindet (letzte Magnetstation zur Aussiebung etwaiger metallischer Restteile), in das Beschickersilo 16 übergeben.

Der Auslauf des Fallrohrs 14 wird so hoch angebracht, dass sich über dem Beschik- kersilo 16 ein Schüttkegel bilden kann, um die volle Lagerkapazität dieses Silos aus- nutzen zu können.

Das Beschickersilo 16 steht über Olpresseinrichtungen 20, so dass die Kerne im na- türlichen Gefälle in den Verteilerkasten 18 unmittelbar zu den Aufnahmetrichtern 22 der Olpressen gelangen können. Es hat sich in der Praxis herausgestellt, dass der Winkel der Tirchterwände 17 des Trichters 19 am Boden des Beschickersilos 16 55° sein sollte, um ein glattes Rutschen der Kerne zu ermöglichen. Bei geringerem Win- kel, z. B. 44°, kann es vorkommen, dass ein Teil der Kerne auf den schrägen Trich- terwänden 17 liegen bleibt.

Die Kerne rutschen durch das per Schieber 21 schließbare Auslaufrohr 30 des Be- schickersilos 16 in den Verteilertrog 18, der mit seinen vier Fallrohren 32

(Plastikrohre von 100 mm Durchmesser und etwa 150 mm Länge) in die Aufnahme- trichter 22 der vier Olpresseinrichtungen 20 hineinragt. Die Olpresseinrichtungen 20 bestehen aus Spindelpressen.

Da die Kerne in den Aufnahmetrichtern 22 wiederum kleine Schüttkegel bilden, wird der Fluss des Kernmaterials automatisch geregelt, und eine Gefahr des ÜberflieRens der Aufnahmetrichter 22 ist auch dann nicht gegeben, wenn der Auslauf der senk- rechten Fallrohre 32 des Verteilertrogs 18 in einer Höhe mit der Kante der Aufnah- metrichter 22 liegt.

1.4. Pressen : Eingesetzt werden zwei Komet-Doppelschneckenpressen vom Typ DD85G mit vier modifizierten Pressschnecken vom Typ R8 und modifizierten Düsen mit einem Durchmesser von 15 mm.

Olausbeute und Ölqualität werden von zwei Faktoren bestimmt : a) Reinheit des Pressguts (Kerne) Je reiner das Kerngut (also frei von Traubenhäuten und Stenge'chen etc.), um so besser ist die Ölqualität und um so besser auch die Ausbeute, da die Fremdstoffe für höheren Trubanteil sorgen, der ähnlich wie ein Schwamm das gepresste 01 auf- nimmt. b) Pressdruck Der Pressdruck entscheidet über die Olqualität (Presstemperatur), ebenso über die Höhe der Ausbeute.

Der Pressdruck wird beeinflusst durch die Steigung der Spindel, durch die Ge- schwindigkeit (Umdrehungszahl) und durch den Düsenquerschnitt (je größer die Düsenöffnung, um so geringer der Pressdruck).

In der durch praktische Versuche erarbeiteten optimalen Konstellation dieser Fakto- ren haben sich die oben erwähnten modifizierten Pressspindeln und Düsen bewährt,

ebenso eine über die Reibkupplung einzustellende Umdrehungsgeschwindigkeit der Spindeln, die auf der Einstellskala bei dem Wert 3,5 liegt.

1.5. Pelletieren : Die ausgepressten Kerne treten als Strang mit einem Durchmesser, der etwa der Düsenöffnung entspricht (15 mm) aus und würden ohne weitere me- chanische Bearbeitung in unregelmäßigen Strangabschnitten von 10 bis 80 cm ab- brechen. Im Transport des Kernschrots würden mit diesen Strängen größere Hohl- räume entstehen, so dass die Gesamtladung geringer angesetzt werden müßte.

Ebenso sind die Stränge in der Weiterverarbeitung z. B. in Schrotmühlen weniger geeignet.

Aus diesem Grund werden die Stränge auf Abschnitte von etwa 3 cm Lange pelle- tiert. Dazu wurde eine Pelletiereinrichtung 42 konstruiert, die mit einem stark unter- setzten Getriebe (niedrige Umdrehungszahl), das von einem k ! einen Efektrdmotor angetrieben wird, mit Hilfe eines stumpfen Schlagmessers die Stränge unmittelbar nach dem Austreten aus den Düsen der Olpresseinrichtungen 20 abschneidet. Die Länge der Strangabschnitte ist einstellbar, indem die Pelletiereinrichtung 42 auf zwei Schienen, die an den Olpresseinrichtungen 20 montiert sind, verschoben werden kann, so dass das Schlagmesser näher oder weiter entfernt zum/vom Ende der Dü- sen auf den Pressstrang trifft.

In Weiterentwicklung der vorgenannten Technik wurde eine Pelletiermaschiene ent- wickelt, bei sich eine in ihrer Umdrehungszahl veränderbare Förderschnecke rotiert.

Zwischen Rohrwandung und Schneckenrand werden die Pressstränge zu Pellets zerschnitten, deren Länge durch die Umdrehungszahl der Schnecke (regelbarer Elektromotor) bestimmbar ist. Die Schnecke dient gleichzeitig zum Herausfördern der Pellets auf eine weitere Transporteinrichtung.

Die Pellets des Kernschrots fallen über einen Auffangwanne 44 in eine Schnecken- fördereinrichtung 46, die das Schrotmaterial auf einen Abwurfhaufen oder in einen Container/Silo fördern. Die Schnecke 46 ist zeitgesteuert : Etwa alle 40 min schaltet die Automatik die Schnecke 46 für 30 s ein. Diese Zeit reicht aus, um das im Auf- fangtrichter 44 angesammelte Kernschrotmaterial komplett abzufordern. Durch diese

Zeitschaltautomatik werden gegenüber einem Dauerbetrieb der Schnecke 46 er- hebliche Energiekosten (Stromverbrauch) gespart, und der Verschleiß wird niedrig gehalten.

2. Öl 2.1. Auffanowanne : Unter den Seiherkörben der Olpresseinrichtungen 20 steht eine Auffangwanne 34 aus Edelstahl mit einem dreieckigen Querschnitt und einem Ge- fille zum Auslauf hin. So ist gewährleistet, dass das frischgepresste Öl immer über einen Kunststoffschlauch 36 abfließt.

2.2. Trubwanne : Das Öl fließt in eine Edelstahltrubwanne 40 mit rechteckigem Quer- schnitt und einem Fassungsvermögen von 500 I. Die Trubwanne 40 ist abgedeckt, um eine Verunreinigung durch Staub oder Hineinfallen von Fremdteilen zu vermei- den.

Die Trubwanne 40 hat die Funktion, dem Öl über das natürliche Absetzen den Trub weitgehend zu entziehen. Folgerichtig ist der Auslauf aus der Trubwanne 40 in Form eines Rohres 48 vorzusehen, das über eine Manchette durch Befestigungsschrau- ben festgestellt werden kann und dadurch in der Höhe verschiebbar ist, also unter- schiedlich tief in die Trubwanne 40 hineinragt. So kann durch Absaugen der ober- sten Olschicht vermieden werden, dass ein größerer Trubanteil mit dem Öl in einen Container, der als weitere Stufe des Trubabsetzens vorgesehen ist, hineinfließt.

Die Olförderung kann von einer kleinen Impellerpumpe mit 200 bis 400 W-Motor aus- reichend bewältigt werden (Schlauchmaterial : Kunststoff).

Um ein gefiltertes, aber klares Öl zu erhalten, das in dieser Form marktfähig ist, muß das Öl nach dem Umpumpen von der Trubwanne 40 in den ersten Container min- destens noch einmal umgepumpt werden, besser zweimal, so dass es erst aus ei- nem dritten Container zur Abfüllung kommt. Da das kaltgepresste Traubenkernöl zwar weder hitze-noch kälteempfindlich und auch gegen die Oxidation weitgehend

resistent, jedoch stark lichtempfindlich ist, sollten die Olcontainer ständig mit schwar- zer Folie abgedeckt werden.

2.3. Filtration : Bei dem oben beschriebenen Trubabsetzverfahren bleibt ein Öltrub- rest von etwa 20 % der Gesamtmenge. Dieses 01 mit einem hohen Trubanteil muß über Tuchfilter (Kammerdruckpressen) filtriert werden. Dazu ist jede Filterpresse die- ses Typs geeignet.

Zur Unterstützung der Filtrationswirkung wird Kieselgur in das zu filtrierende Öl (Oltrubmischung)eingerührt.

Das so erzeugte 01 ist noch klarer und brillanter als das unfiltrierte, hat jedoch einen etwas geringeren Anteil an Wertstoffen und Geschmacksstoffen.