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Title:
3D PRINTING PROCESS WITH PATH-DEPENDENT CONTROL OF THE PRINTING PATH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/002271
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for producing an object from a filamentary building material in an additive fused deposition modelling process, comprising the steps of: providing the building material; transporting the building material into a printhead at a feed rate for the building material, wherein the building material is transported between a driven drive wheel and a second wheel; melting the building material by means of a heating device in the printhead; discharging the molten building material to a discharge location, corresponding to a selected cross section of the object to be produced, at a discharge rate through an orifice of the printhead, with relative movement of the printhead in relation to the discharge location at a predetermined speed of movement along a predetermined path, wherein the path has at each location a curvature that can assume a positive value, zero or a negative value; wherein a control unit controls at least the drive of the drive wheel, the heating device in the printhead and the movement of the printhead in dependence on the curvature of the printing path. Likewise disclosed is a control unit for use in an installation for carrying out an additive fused deposition modelling process with a filamentary building material.

Inventors:
ACHTEN DIRK (DE)
BÜSGEN THOMAS (DE)
AKBAS LEVENT (DE)
WAGNER ROLAND (DE)
DEGIORGIO NICOLAS (DE)
KÜNZEL JONAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/067074
Publication Date:
January 03, 2019
Filing Date:
June 26, 2018
Export Citation:
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Assignee:
COVESTRO DEUTSCHLAND AG (DE)
International Classes:
B29C64/393; B29C64/118
Foreign References:
US6054077A2000-04-25
US20130009338A12013-01-10
US20150097308A12015-04-09
US5121329A1992-06-09
US20150097308A12015-04-09
US20150266244A12015-09-24
Attorney, Agent or Firm:
LEVPAT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Gegenstands aus einem filamentförmigen Aufbaumaterial in einem additiven Schmelzschichtungsverfahren, umfassend die Schritte:

Bereitstellen des Aufbaumaterials; - Fördern des Aufbaumaterials in einen Druckkopf mit einer Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial;

Schmelzen des Aufbaumaterials mittels einer Heizeinrichtung in dem Druckkopf;

Austragen des geschmolzenen Aufbaumaterials auf einen Austragsort, entsprechend einem ausgewählten Querschnitt des herzustellenden Gegenstands, mit einer Austragsrate durch eine Öffnung des Druckkopfs, unter relativer Bewegung des Druckkopfes zum Austragsort mit einer vorbestimmten Bewegungsgeschwindigkeit entlang eines vorbestimmten Pfades, wobei der Pfad an jedem Ort eine Krümmung aufweist, welche einen positiven Wert, Null oder einen negativen Wert einnehmen kann; wobei eine Steuerungseinheit wenigstens die Förderung des Aufbaumaterials, die Heizeinrichtung in dem Druckkopf und die Bewegung des Druckkopfes steuert; dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit der Krümmung des Pfades an dem Ort, an dem der Druckkopf sich während seiner relativen Bewegung zum Austragsort befindet: die Steuerungseinheit die relative Bewegung des Druckkopfes derart steuert, dass die Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, negativ mit dem Betrag der Krümmung korreliert, die Steuereinheit die Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial derart steuert, dass die Vorschubgeschwindigkeit negativ mit dem Betrag der Krümmung korreliert und die Steuerungseinheit die Heizeinrichtung im Druckkopf derart steuert, dass die Temperatur der Heizeinrichtung positiv mit der Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial und/oder positiv mit der Geschwindigkeit, mit der der

Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, korreliert.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbaumaterial zwischen einem angetriebenen Antriebsrad und einem zweiten Rad gefördert wird.

3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die negative Korrelation der Geschwindigkeit, mit welcher der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, mit dem Betrag der

Krümmung des Pfades durch eine nicht-lineare Funktion ausgedrückt wird.

4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die negative Korrelation der Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial mit dem Betrag der Krümmung des Pfades durch eine nicht-lineare Funktion ausgedrückt wird. 5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die positive Korrelation der Temperatur der Heizeinrichtung mit der Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial durch eine nicht-lineare Funktion ausgedrückt wird.

6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die positive Korrelation der Temperatur der Heizeinrichtung mit der Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, durch eine nicht-lineare Funktion ausgedrückt wird.

7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht-lineare Funktion Terme enthält, welche ausgewählt sind aus der schergeschwindigkeitsabhängigen Viskosität des Aufbaumaterials, der temperaturabhängigen Viskosität des Aufbaumaterials, der Wärmekapazität des Aufbaumaterials, des Wärmetransportkoeffizienten des Aufbaumaterials, der für einen Wärmeaustausch zwischen Druckkopf und Aufbaumaterial zur Verfügung stehenden Oberfläche, dem Wärmeübergangskoeffizient zwischen Druckkopf und Aufbaumaterial oder einer Kombination von zwei oder mehreren solcher Terme.

8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit eingerichtet ist, um anhand wenigstens eines zuvor festgelegten Kriteriums zu erkennen, ob die Austragsrate des Aufbaumaterials um mehr als einen vorbestimmten Betrag eine vorbestimmte Austragsrate unterschreitet und bei Erfüllen des wenigstens einen Kriteriums wenigstens eine vorbestimmte Handlung ablaufen zu lassen.

9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine vorbestimmte Handlung ausgewählt ist aus: Befreien der Düse von in der Düse vorliegenden Verstopfungen, Verringern der Antriebsgeschwindigkeit des Antriebsrades, Erhöhen der Temperatur in der Heizeinrichtung oder einer Kombination hiervon.

10. Verfahren gemäß Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine zuvor festgelegte Kriterium ausgewählt ist aus: fehlerhafte Förderung des Aufbaumaterials, ein Überschreiten eines zuvor festgelegten Drucks innerhalb des Druckkopfs oder einer Kombination hiervon.

11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit für einen Ort, welcher eine vorbestimmte Strecke entlang des Pfades vor dem Druckkopf liegt, die Krümmung des Pfades an diesem Ort ermittelt und die Temperatur der Heizeinrichtung entsprechend einer vorbestimmten Funktion festlegt. 12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Korrelationsfaktoren für die negative Korrelation der Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, mit dem Betrag der Krümmung, die negative Korrelation der Vorschubgeschwindigkeit mit dem Betrag der Krümmung und/oder die positive Korrelation der Temperatur der Heizeinrichtung mit der Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial und/oder mit der Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt vor und/oder während des erfindungsgemäße Verfahrens durch eine Kalibrierung einer im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten additiven Schmelzschichtungsmaschine ermittelt werden.

13. Steuerungseinheit zur Verwendung in einer Anlage zur Durchführung eines additiven Schmelzschichtungsverfahrens mit einem filamentförmigen Aufbaumaterial, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:

Bereitstellen des Aufbaumaterials; - Fördern des Aufbaumaterials in einen Druckkopf mit einer Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial;

Schmelzen des Aufbaumaterials mittels einer Heizeinrichtung in dem Druckkopf;

Austragen des geschmolzenen Aufbaumaterials auf einen Austragsort, entsprechend einem ausgewählten Querschnitt des herzustellenden Gegenstands, mit einer Austragsrate durch eine Öffnung des Druckkopfs, unter relativer Bewegung des Druckkopfes zum Austragsort mit einer vorbestimmten Bewegungsgeschwindigkeit entlang eines vorbestimmten Pfades, wobei der Pfad an jedem Ort eine Krümmung aufweist, welche einen positiven Wert, Null oder einen negativen Wert einnehmen kann; und wobei die Steuerungseinheit wenigstens die Förderung des Aufbaumaterials, die Heizeinrichtung in dem Druckkopf und die Bewegung des Druckkopfes steuert; dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit eingerichtet ist, um in Abhängigkeit der Krümmung des Pfades an dem Ort, an dem der Druckkopf sich während seiner relativen Bewegung zum Austragsort befindet: die relative Bewegung des Druckkopfes derart zu steuern, dass die Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, negativ mit dem Betrag der Krümmung korreliert, die Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial derart zu steuern, dass die Vorschubgeschwindigkeit negativ mit dem Betrag der Krümmung korreliert und die Heizeinrichtung im Druckkopf derart zu steuern, dass die Temperatur der Heizeinrichtung positiv mit der Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial und/oder positiv mit der Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, korreliert.

Description:
3D- Druckverfahren mit pfadabhängiger Steuerung des Druckpfades

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gegenstands aus einem filamentförmigen Aufbaumaterial in einem additiven Schmelzschichtungsverfahren, umfassend die Schritte: Bereitstellen des Aufbaumaterials; Fördern des Aufbaumaterials in einen Druckkopf mit einer Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial, wobei das Aufbaumaterial zwischen einem angetriebenen Antriebsrad und einem zweiten Rad gefördert wird; Schmelzen des Aufbaumaterials mittels einer Heizeinrichtung in dem Druckkopf; Austragen des geschmolzenen Aufbaumaterials auf einen Austragsort, entsprechend einem ausgewählten Querschnitt des herzustellenden Gegenstands, mit einer Austragsrate durch eine Öffnung des Druckkopfs, unter relativer Bewegung des Druckkopfes zum Austragsort mit einer vorbestimmten Bewegungsgeschwindigkeit entlang eines vorbestimmten Pfades, wobei der Pfad an jedem Ort eine Krümmung aufweist, welche einen positiven Wert, Null oder einen negativen Wert einnehmen kann; wobei eine Steuerungseinheit wenigstens den Antrieb des Antriebsrades, die Heizeinrichtung in dem Druckkopf und die Bewegung des Druckkopfes steuert. Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Steuerungseinheit zur Verwendung in einer Anlage zur Durchführung eines additiven Schmelzschichtungsverfahrens mit einem filamentförmigen Aufbaumaterial.

Als additive Fertigungsverfahren oder 3D-Druckverfahren werden solche Verfahren bezeichnet, mit denen Gegenstände schichtweise aufgebaut werden. Sie unterscheiden sich daher deutlich von anderen Verfahren zur Herstellung von Gegenständen wie Fräsen oder Bohren. Bei letztgenannten Verfahren wird ein Gegenstand so bearbeitet, dass er durch Wegnahme von Material seine Endgeometrie erhält.

Additive Fertigungsverfahren nutzen unterschiedliche Materialien und Prozesstechniken, um Gegenstände schichtweise aufzubauen. Beim sogenannten Fused Deposition Modeling (FDM) oder Schmelzschichtungsverfahren beispielsweise wird ein thermoplastischer Kunststoffdraht verflüssigt und mit Hilfe einer Düse schichtweise auf einer beweglichen Bauplattform abgelegt. Beim Erstarren entsteht ein fester Gegenstand. Die Steuerung der Düse und der Bauplattform erfolgt auf der Grundlage einer CAD-Zeichnung des Gegenstands. Ein frühes Patentdokument für diese Technologie ist US 5,121,329. Ist die Geometrie dieses Gegenstands komplex, zum Beispiel mit geometrischen Hinterschneidungen, müssen zusätzlich Stützmaterialien mitgedruckt und nach Fertigstellung des Gegenstands wieder entfernt werden.

Eine dynamische Steuerung des Druckvorgangs ist beispielsweise Gegenstand von US 2015/097308 AI. Diese Patentanmeldung offenbart ein additives Fertigungssystem zum schichtweisen Drucken von dreidimensionalen Teilen, umfassend: ein zum Bereitstellen eines Verbrauchsmaterials eingerichtetes Antriebssystem; ein zum Empfangen des Verbrauchsmaterials eingerichtetes Verflüssigungsrohr; eine zum Aufschmelzen des Verbrauchsmaterials eingerichtete Heizeinrichtung; eine zum Extrudieren des geschmolzenen Verbrauchsmaterials eingerichtete Düse; wenigstens einen zum Messen des Drucks innerhalb des Verflüssigungsrohrs eingerichteten Sensor und eine Kontrolleinrichtung, die eingerichtet ist, um Zufuhrraten des Verbrauchsmaterials durch den Antriebsmechanismus auf Basis des gemessenen Drucks anzupassen. Die Materialflussrate des Extrudats wird in einem geschlossenen Regelkreislauf kontrolliert.

Eine andere Art der Steuerung des Druckvorgangs ist Gegenstand von US 2015/0266244 AI. Diese Patentanmeldung betrifft ein System zur Herstellung eines Objektes mit einem Extruder für ein oder mehrere Aufbaumaterialien. Der Extruder weist wenigstens eine Düse mit einer Düsenspitze auf, welche eine Ausgangsöffnung besitzt und eine Länge aufweist, die größer oder gleich der Breite der Ausgangsöffnung ist. Das System weist ferner eine mit dem Extruder gekoppelte Steuerung auf, welche eingerichtet ist um einen Korrekturfaktor anzuwenden, der für einen Pfad der Düse aufgrund einer Neigung der Oberfläche des herzustellenden Objekts berechnet wurde. Der Korrekturfaktor für eine positive Neigung ist von dem für eine negative Neigung verschieden. Der Extruder ist eingerichtet, um eine Bewegung der Düse entlang des Pfades zu bewirken, um Material auf der Neigung der Oberfläche abzulegen. Der Korrekturfaktor beseitigt Unterschiede in der Dicke des abgelegten Materials, die durch die Neigung relativ zum Pfad verursacht werden.

Erfindungsgemäß gelöst wird die Aufgabe durch Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Steuerungseinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben. Sie können beliebig kombiniert werden, sofern sich aus dem Kontext nicht eindeutig das Gegenteil ergibt.

Ein Verfahren zur Herstellung eines Gegenstands aus einem filamentförmigen Aufbaumaterial in einem additiven Schmelzschichtungsverfahren umfasst die Schritte:

Bereitstellen des Aufbaumaterials;

Fördern des Aufbaumaterials in einen Druckkopf mit einer Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial;

Schmelzen des Aufbaumaterials mittels einer Heizeinrichtung in dem Druckkopf;

Austragen des geschmolzenen Aufbaumaterials auf einen Austragsort, entsprechend ausgewählten Querschnitt des herzustellenden Gegenstands, mit einer Austragsrate durch eine Öffnung des Druckkopfs, unter relativer Bewegung des Druckkopfes zum Austragsort mit einer vorbestimmten Bewegungsgeschwindigkeit entlang eines vorbestimmten Pfades, wobei der Pfad an jedem Ort eine Krümmung aufweist, welche einen positiven Wert, Null oder einen negativen Wert einnehmen kann; wobei eine Steuerungseinheit wenigstens die Förderung des Aufbaumaterials, die Heizeinrichtung in dem Druckkopf und die Bewegung des Druckkopfes steuert.

Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass in Abhängigkeit der Krümmung des Pfades an dem Ort, an dem der Druckkopf sich während seiner relativen Bewegung zum Austragsort befindet: die Steuerungseinheit die relative Bewegung des Druckkopfes derart steuert, dass die Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, negativ mit dem Betrag der Krümmung korreliert, die Steuereinheit die Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial derart steuert, dass die Vorschubgeschwindigkeit negativ mit dem Betrag der Krümmung korreliert und die Steuerungseinheit die Heizeinrichtung im Druckkopf derart steuert, dass die Temperatur der Heizeinrichtung positiv mit der Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial und/oder positiv mit der Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, korreliert. Im erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Gegenstand schichtweise aufgebaut. Insofern handelt es sich um ein Schmelzschichtungs- oder Fused Deposition Modeling (FDM)-Verfahren. Die Abfolge der Schritte im erfindungsgemäßen Verfahren wird solange wiederholt, bis der Gegenstand gebildet ist. Wenn die Anzahl der Wiederholungen für das Auftragen hinreichend gering ist, kann auch von einem zweidimensionalen Gegenstand gesprochen werden, der aufgebaut werden soll. Solch ein zweidimensionaler Gegenstand lässt sich auch als Beschichtung charakterisieren. Beispielsweise können zu dessen Aufbau > 2 bis < 20 Wiederholungen für das Auftragen durchgeführt werden.

Ein elektronisches Modell des zu bildenden Gegenstands liegt zweckmäßigerweise in einem CAD- Programm vor. Das CAD-Programm kann dann Querschnitte des Modells berechnen, die durch Auftragen des Filaments zu Querschnitten des Gegenstands werden.

Die einzelnen Filamente, welche aufgetragen werden, können beispielsweise einen Durchmesser von > 50 μιη bis < 5000 μιη aufweisen. Das Aufbaumaterial kann ein schmelzbares Polymer enthalten, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyurethan, Polyester, Polyalkylenoxid, weichgemachtes PVC, Polyamid, Protein, PEEK, PEAK, Polypropylen, Polyethylen, Thermoplastisches Elastomer, POM, Polyacrylat, Polycarbonat, Polymethylmethacrylat, Polystyrol, ABS, Polyamid, Copolyesteramid, thermoplastische Elastomere, thermoplastische Polyurethanelastomere, oder einer Kombination aus mindestens zwei hiervon.

Neben dem schmelzbaren Polymer kann das Aufbaumaterial noch weitere Additive wie Füllstoffe, Stabilisatoren und dergleichen, aber auch weitere Polymere, enthalten. Der Gesamtgehalt an Additiven in der Schicht kann beispielsweise > 0,1 Gewichts-% bis < 50 Gewichts-%, bevorzugt > 0,3 Gewichts-% bis < 25 Gewichts-% besonders bevorzugt 0,5 bis 15 Gewichts%, betragen. Im erfindungsgemäßen Verfahren wird das bereitgestellte Aufbaumaterial in einen Druckkopf, der im einfachsten Fall als eine steuerbare Extrusionsdüse angesehen werden kann, hinein gefördert. Als Antrieb für die Förderung dienen zum Beispiel ein angetriebenes Rad (Antriebsrad) und ein zweites Rad, welches ebenfalls angetrieben sein kann oder auch nicht angetrieben sein kann. Das Aufbaumaterial befindet sich dann zwischen diesen Rädern und wird zumindest durch die Bewegung des Antriebsrades in den Druckkopf gefördert. Im Druckkopf wird das Aufbaumaterial dann mittels einer Heizeinrichtung aufgeschmolzen.

Das geschmolzene Aufbaumaterial wird auf einen Austragsort ausgetragen. Beim Austragsort kann es sich um einen Träger für den aufzubauenden Gegenstand handeln. Dieses ist typischerweise der Fall für den ersten Durchlauf des schichtweisen Aufbaus des Gegenstands. Im weiteren Verlauf des Aufbaus des Gegenstands ist der Austragsort typischerweise eine zuvor abgelegte Schicht des Aufbaumaterials. Den Prinzipien der additiven Fertigung folgend geschieht das Austragen entsprechend einem ausgewählten Querschnitt des herzustellenden Gegenstands.

Zur Beschreibung des Austragsvorgangs wird eine Austragsrate betrachtet, die den Stoffstrom des geschmolzenen Aufbaumaterials durch eine hierfür vorgesehene Öffnung des Druckkopfs (Düse) beschreibt. Die Austragsrate kann beispielsweise in mg Aufbaumaterial pro Sekunde angegeben werden. In einfachen, aber zweckmäßig konstruierten Druckköpfen lässt sich die Austragsrate direkt über die Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial steuern. Ein weiterer Deskriptor des Austragsvorgangs ist die Geschwindigkeit, mit der sich der Druckkopf relativ zum Austragsort bewegt. Die Druckkopfgeschwindigkeit, beispielsweise in Zentimetern pro Sekunde, lässt sich über die Steuerungseinrichtung des 3D-Druckers kontrollieren.

Dem Konzept des FDM-Drucks entsprechend bewegt sich der Druckkopf (relativ) entlang eines vorbestimmten Pfades. Der Pfad entspricht an den Abschnitten, an denen Material aus dem Druckkopf ausgetragen wird, dem jeweiligen Querschnitt des herzustellenden Gegenstands. Ein geometrischer Deskriptor dieses Druckpfades ist die Krümmung des Pfades. Die Krümmung des Pfades ist bevorzugt so definiert, dass bei einem in einem x/y-Koordinatensystem verlaufenden Pfad die zweite Ableitung der y-Koordinate nach der x-Koordinate d 2 y/dx 2 die Krümmung darstellt. Eine Pfadkrümmung von Null entspricht einer geraden Linie. Das Vorzeichen einer von Null verschiedenen Krümmung wird durch die Positionierung des x/y-Koordinatensystems bestimmt, weswegen im Verfahren der Betrag der Krümmung als Steuerungsgröße zugrunde gelegt wird.

Im erfindungsgemäßen Verfahren steuert eine Steuerungseinheit wenigstens die Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial (zum Beispiel den Antrieb des Antriebsrades), die Heizeinrichtung in dem Druckkopf und die (relative) Bewegung des Druckkopfes. Dieses erfolgt vorzugsweise nicht nur binär (an/aus), sondern graduell, beispielsweise über eine Pulsweitenmodulation.

Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Steuerungseinheit in Abhängigkeit der Pfadkrümmung den 3D-Druckvorgang beeinflusst. Auf diese Weise kann an Orten entlang des Pfades, an denen ohne Präzisionsverlust Aufbaumaterial schneller ausgetragen werden kann, dieses auch geschehen. Umgekehrt kann an Orten entlang des Pfades, an denen ein filigranerer Druckvorgang angezeigt ist, mit der gebotenen Präzision gearbeitet werden.

Die Steuerungseinheit steuert die (relative) Bewegung des Druckkopfes negativ korreliert mit dem Betrag der Pfadkrümmung: die (relative) Bewegung des Druckkopfes und der Betrag der Pfadkrümmung sind gegenläufig. Wenn der Betrag der Pfadkrümmung steigt, sinkt die Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt. Auf wenig gekrümmten oder geraden Strecken bewegt sich (relativ) der Druckkopf schneller als in kurvigen Abschnitten des Pfades. Das Gleiche gilt für die Austragsrate des geschmolzenen Aufbaumaterials, welche über die Vorschubgeschwindigkeit bestimmt wird: kann sich der Druckkopf schneller bewegen, muss mehr Material gefördert werden. Ebenso muss die Heizeinrichtung die erhöhte Materialanforderung auch bewältigen können, so dass bei erhöhter Vorschubgeschwindigkeit und/oder erhöhter (relativer) Druckkopfgeschwindigkeit auch eine entsprechende Heizleistung zum Aufschmelzen des Aufbaumaterials zur Verfügung gestellt werden kann.

Im einfachsten Fall kann die Beziehung zwischen Pfadkrümmung und (relativer) Bewegung des Druckkopfes eine lineare Beziehung sein. Dann sind die Pfadkrümmung und (relative) Bewegung des Druckkopfes über einen konstanten Proportionalitätsfaktor miteinander verknüpft. Das Gleiche gilt für die Verknüpfung zwischen Pfadkrümmung und Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial sowie Temperatur der Heizeinrichtung. Es ist möglich, dass die Steuerungseinheit die Krümmung des Druckpfades anpasst, um bei sehr spitzen Kurven eine dem Druckvorgang zugutekommende Glättung einzuführen.

Insgesamt ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren somit eine Steigerung der Effizienz in FDM-Verfahren, ohne dass Kompromisse bei der Genauigkeit des 3D-Drucks eingegangen werden müssen. In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die negative Korrelation der Geschwindigkeit, mit welcher der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, mit dem Betrag der Krümmung des Pfades durch eine nicht-lineare Funktion ausgedrückt wird. Geeignete Funktionen sind insbesondere solche, welche keine Wendestellen aufweisen und eindeutig bleiben. Beispiele hierfür sind quadratische oder exponentielle Funktionen. Dass die Funktionen stetig sind, ist keine Voraussetzung dafür, dass sie erfindungsgemäß geeignet sind. Erfindungsgemäß mit eingeschlossen sind zusammengesetzte Funktionen, deren einzelne Abschnitte verschiedene Bereiche der Pfadkrümmungen betreffen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die negative Korrelation der Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial mit dem Betrag der Krümmung des Pfades durch eine nicht-lineare Funktion ausgedrückt. Geeignete Funktionen sind insbesondere solche, welche keine Wendestellen aufweisen und eindeutig bleiben. Beispiele hierfür sind quadratische oder exponentielle Funktionen. Dass die Funktionen stetig sind, ist keine Voraussetzung dafür, dass sie erfindungsgemäß geeignet sind. Erfindungsgemäß mit eingeschlossen sind zusammengesetzte Funktionen, deren einzelne Abschnitte verschiedene Bereiche der Pfadkrümmungen betreffen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die positive Korrelation der Temperatur der Heizeinrichtung zu der Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial durch eine nicht-lineare Funktion ausgedrückt. Geeignete Funktionen sind insbesondere solche, welche keine Wendestellen aufweisen und eindeutig bleiben. Beispiele hierfür sind quadratische oder exponentielle Funktionen. Dass die Funktionen stetig sind, ist keine Voraussetzung dafür, dass sie erfindungsgemäß geeignet sind. Erfindungsgemäß mit eingeschlossen sind zusammengesetzte Funktionen, deren einzelne Abschnitte verschiedene Bereiche der Pfadkrümmungen betreffen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die positive Korrelation der Temperatur der Heizeinrichtung zu der Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, durch eine nicht-lineare Funktion ausgedrückt. Beispiele hierfür sind quadratische oder exponentielle Funktionen.

Die Temperaturanpassung in der Heizeinrichtung in Abhängigkeit von der relativen Geschwindigkeit des Druckkopfes kann auch mit einem Tiefpass-Filter versehen werden. Beispielsweise kann eine vorausberechnete durchschnittliche relative Geschwindigkeit des Druckkopfes der nächsten 2 Sekunden oder der nächsten 5 Sekunden während des Druckvorganges als Berechnungsgrundlage herangezogen werden. Dadurch wird ein weiteres prädiktives Element in dem erfindungsgemäßen Verfahren realisiert.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform unterscheidet die Steuerungseinheit zwischen Bereichen des herzustellenden Gegenstandes, welche beim fertigen Gegenstand von außen sichtbar sind und Bereichen, welche von außen nicht sichtbar sind. Die nicht sichtbaren Bereiche werden hierbei mit einer höheren relativen Geschwindigkeit des Druckkopfes gefertigt als vergleichbare sichtbare Bereiche. So kann bei Abschnitten, auf denen es nicht auf das äußere Erscheinungsbild ankommt, die Fertigungszeit verringert werden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält diese nicht-lineare Funktion Terme, welche ausgewählt sind aus der schergeschwindigkeitsabhängigen Viskosität des Aufbaumaterials, der temperaturabhängigen Viskosität des Aufbaumaterials, der Wärmekapazität des Aufbaumaterials, des Wärmetransportkoeffizienten des Aufbaumaterials, der für einen Wärmeaustausch zwischen Druckkopf und Aufbaumaterial zur Verfügung stehenden Oberfläche, dem Wärmeübergangskoeffizient zwischen Druckkopf und Aufbaumaterial oder einer Kombination von zwei oder mehreren solcher Terme. Hinsichtlich der für einen Wärmeaustausch zwischen Druckkopf und Aufbaumaterial zur Verfügung stehenden Oberfläche ist es weiter bevorzugt, dass hierbei die innere Oberfläche des Druckkopfes betrachtet wird, bei der das Aufbaumaterial mit dem Druckkopf in Kontakt kommt und welche eine Temperatur um > 5°C oberhalb der örtlichen Aufbaumaterialtemperatur hat.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ist die Steuerungseinheit eingerichtet, um anhand wenigstens eines zuvor festgelegten Kriteriums zu erkennen, ob die Austragsrate des Aufbaumaterials um mehr als einen vorbestimmten Betrag eine vorbestimmte Austragsrate unterschreitet und bei Erfüllen des wenigstens einen Kriteriums wenigstens eine vorbestimmte Handlung ablaufen zu lassen. Auf diese Weise kann eine Störung im Druckvorgang erkannt und behoben werden.

Vorzugsweise ist die wenigstens eine vorbestimmte Handlung ausgewählt aus: Befreien der Düse von in der Düse vorliegenden Verstopfungen, Verringern der Antriebsgeschwindigkeit des Antriebsrades, Erhöhen der Temperatur in der Heizeinrichtung oder einer Kombination hiervon.

Ebenfalls vorzugsweise ist das wenigstens eine zuvor festgelegte Kriterium ausgewählt aus: fehlerhafte Förderung des Aufbaumaterials (zum Beispiel eine Drehzahldifferenz zwischen dem Antriebsrad und dem zweiten Rad), ein Überschreiten eines zuvor festgelegten Drucks innerhalb des Druckkopfs oder einer Kombination hiervon.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ermittelt die Steuerungseinheit für einen Ort, welcher eine vorbestimmte Strecke entlang des Pfades vor dem Druckkopf liegt, die Krümmung des Pfades an diesem Ort ermittelt und legt die Temperatur der Heizeinrichtung entsprechend einer vorbestimmten Funktion fest. Diese Variante enthält somit ein prädiktives Element. Auf diese Weise kann eine zeitliche Verzögerung zwischen Beginn der Erhöhung der Heizleistung und Temperaturerhöhung des Aufbaumaterials im Druckkopf ausgeglichen werden. Ebenso kann vorausschauend die Temperatur erniedrigt werden, wenn im weiteren Verlauf des Pfades eine niedrigere Temperatur des aufgeschmolzenen Aufbaumaterials angezeigt ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden Korrelationsfaktoren für die negative Korrelation der Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, mit dem Betrag der Krümmung, die negative Korrelation der Vorschubgeschwindigkeit mit dem Betrag der Krümmung und/oder die positive Korrelation der Temperatur der Heizeinrichtung mit der Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial und/oder mit der Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt vor und/oder während des erfindungsgemäßen Verfahrens durch eine Kalibrierung einer im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten additiven Schmelzschichtungsmaschine ermittelt.

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Steuerungseinheit zur Verwendung in einer Anlage zur Durchführung eines additiven Schmelzschichtungsverfahrens mit einem filamentförmigen Aufbaumaterial, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:

Bereitstellen des Aufbaumaterials;

Fördern des Aufbaumaterials in einen Druckkopf mit einer Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial (wobei vorzugsweise das Aufbaumaterial zwischen einem angetriebenen Antriebsrad und einem zweiten Rad gefördert wird); - Schmelzen des Aufbaumaterials mittels einer Heizeinrichtung in dem Druckkopf; Austragen des geschmolzenen Aufbaumaterials auf einen Austragsort, entsprechend einem ausgewählten Querschnitt des herzustellenden Gegenstands, mit einer Austragsrate durch eine Öffnung des Druckkopfs, unter relativer Bewegung des Druckkopfes zum Austragsort mit einer vorbestimmten Bewegungsgeschwindigkeit entlang eines vorbestimmten Pfades, wobei der Pfad an jedem Ort eine Krümmung aufweist, welche einen positiven Wert, Null oder einen negativen Wert einnehmen kann; und wobei die Steuerungseinheit wenigstens die Förderung des Aufbaumaterials, die Heizeinrichtung in dem Druckkopf und die Bewegung des Druckkopfes steuert.

Die Steuerungseinheit ist eingerichtet, um in Abhängigkeit der Krümmung des Pfades an dem Ort, an dem der Druckkopf sich während seiner relativen Bewegung zum Austragsort befindet: die relative Bewegung des Druckkopfes derart zu steuern, dass die Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, negativ mit dem Betrag der Krümmung korreliert, die Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial derart zu steuern, dass die Vorschubgeschwindigkeit negativ mit dem Betrag der Krümmung korreliert und die Heizeinrichtung im Druckkopf derart zu steuern, dass die Temperatur der Heizeinrichtung positiv mit der Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial und/oder positiv mit der Geschwindigkeit, mit der der Druckkopf eine relative Bewegung erfährt, korreliert. Es ist ferner möglich, dass die Steuerungseinheit eingerichtet ist, um zuvor beschriebene bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ebenfalls ablaufen zu lassen.

Aspekte des erfindungsgemäßen Verfahrens werden anhand der nachfolgenden Figuren weiter erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Es zeigen: FIG. 1 eine nicht-lineare Kennlinie für ein Aufbaumaterial

FIG. 2 ein Flussdiagramm im erfindungsgemäßen Verfahren

FIG. 3 ein weiteres Flussdiagramm im erfindungsgemäßen Verfahren

FIG. 4 ein weiteres Flussdiagramm im erfindungsgemäßen Verfahren

FIG. 1 zeigt eine nicht-lineare Kennlinie für ein Aufbaumaterial. Die positive Korrelation der Temperatur der Heizeinrichtung mit der Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial kann für verschiedene Materialien in einer für die Steuerungseinheit zugänglichen Datenbank hinterlegt sein. Ein anderes Beispiel für ein nicht-lineare Kennlinie ist eine exponentiell ansteigende Kennlinie, welche bei geringen Vorschubgeschwindigkeiten eine geringe Temperatursteigerung angibt und, den Gesetzmäßigkeiten des exponentiellen Wachstums folgend, bei höheren Vorschubgeschwindigkeiten eine starke Temperatursteigerung.

FIG. 2 zeigt ein Flussdiagramm im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren. Dieses Flussdiagramm betrifft den Aspekt der Anpassung der Fördergeschwindigkeit für das Aufbaumaterial in den Druckkopf. Der Begriff„Fördergeschwindigkeit" wird hierbei synonym zu „Vorschubgeschwindigkeit" benutzt. Generell steuert die Steuereinheit die Vorschubgeschwindigkeit für das Aufbaumaterial derart, dass die Vorschubgeschwindigkeit negativ mit dem Betrag der Krümmung des Druckpfades korreliert. Zu Beginn des 3D-Druckprozesses greift die Steuereinheit auf eine Datenbank mit Materialinformationen zu, welche die in FIG. 1 beispielhaft abgebildete Kennlinie enthalten kann. Weiterhin wird für die jeweils anliegende Krümmung des Druckpfades eine erlaubte Verfahrgeschwindigkeit für den Druckkopf ermittelt. Hierauf basierend wird eine Soll-Fördergeschwindigkeit für das Aufbaumaterial in den Druckkopf hinein ermittelt. In einem Regelkreislauf wird die Ist-Fördergeschwindigkeit (und damit indirekt die Austragsrate) mit dem Sollwert verglichen und bei Bedarf angepasst. Eine weitere Regelung betrifft die Verfahrgeschwindigkeit für den Druckkopf, welche ebenfalls kontinuierlich bestimmt und bei Bedarf angepasst wird. Dieses ist der Fall, wenn sich die Krümmung des Druckpfades ändert. Im Fall einer Änderung der erlaubten Verfahrgeschwindigkeit erfolgt automatisch auch eine Anpassung der Fördergeschwindigkeit. FIG. 3 zeigt ein weiteres Flussdiagramm im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren. Der Druckkopf ist hierbei in zwei funktionale Bereiche aufgeteilt: ein Hotend schmilzt das eingeführte Aufbaumaterial auf und ein Extruder fördert geschmolzenes Material nach außen. Zunächst lädt die Steuereinheit Informationen zu Material und Druckpfad (Slice-Daten) und regelt die Temperatur im Hotend auf einen Sollwert. Nach Erreichen des Sollwertes beginnt der Extrusionsvorgang, in dem hier die Drehzahl von einem angetriebenen Antriebsrad nA und einen nicht angetriebenen Antriebsrad nL im Druckkopf verglichen wird. Bei Übereinstimmung innerhalb eines vorgegebenen Toleranzfensters kann der eigentliche Druckvorgang durchgeführt werden. Ein Drehzahlunterschied ist ein Hinweis auf eine Störung im Druckkopf, so dass in diesem Fall eine Lösung in Form einer Lösungsmatrix mit unterschiedlichen Wegen zur Problembehebung aufgerufen wird.

FIG. 4 zeigt ein weiteres Flussdiagramm im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, in dem eine Methode zur Störungsbehandlung beschrieben wird. Wenn eine Störung erkannt wird, wird innerhalb einer Matrix mit hinterlegten Lösungen (Lösungsmatrix) eine passende Abhilfe ausgewählt. Im vorliegenden Fall beinhaltet die Abhilfe die Reinigung des Druckkopfes durch Aufheizen und Spülen, beispielsweise durch Fahren des Druckkopfes über einen außerhalb des Druckbereichs für den Gegenstand befindlichen Bürstenkopf. Nach Beendigung des Reinigungsvorgangs wird der unterbrochene Druckvorgang wiederholt. Zur Entscheidung, ob dieses erfolgreich war, werden auch die erlaubten Verfahrgeschwindigkeiten aufgrund der Druckpfadkrümmung und eine Datenbank mit Informationen über das Aufbaumaterial herangezogen. Im Fall eines erfolgreichen Überwindens der Störung wird der Druckprozess wie geplant fortgesetzt. Anderenfalls wird vorgeschlagen, den Druckkopf oder die Druckdüse auszutauschen.