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Patent Searching and Data


Title:
ABSEILING DEVICE USED AS RESCUE EQUIPMENT IN DISASTER SITUATIONS, PARTICULARLY FIRES IN BUILDINGS OR TALL BUILDINGS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/055560
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is an abseiling device used as rescue equipment in disaster situations, particularly fires in buildings or tall buildings, comprising a harness (2) for supporting particularly a person, a housing (10) provided with a rope drum (11) and an automatic braking device (12), and a rope (20), one end of which is fixed to the building and the other end of which is fixed to the housing. The housing (10) is connected to the harness (2) so as to form a unit.

Inventors:
SUTER SIMON (CH)
Application Number:
PCT/CH2002/000710
Publication Date:
July 10, 2003
Filing Date:
December 18, 2002
Export Citation:
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Assignee:
SUTER RACING INTERNAT AG (LI)
SUTER SIMON (CH)
International Classes:
A62B1/10; A62B35/04; (IPC1-7): A62B1/10
Domestic Patent References:
WO1985002125A11985-05-23
Foreign References:
US0484042A1892-10-11
US2729425A1956-01-03
DE2736720A11979-02-22
US4171795A1979-10-23
DE3338662A11985-05-09
US4457400A1984-07-03
GB2306107A1997-04-30
DE19617736A11997-11-06
DE29705584U11997-05-07
EP0442913A11991-08-28
US5581901A1996-12-10
US6182789B12001-02-06
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Claims:
Patentansprüche :
1. Abseilvorrichtung als Rettungsgerät für Katastrophenfälle, insbesondere Brandfälle bei Gebäuden oder Hochhäusern, bestehend aus : einem Tragegurt zur Abstützung von insbesondere einer Person ; einem Gehäuse, das a) eine Seiltrommel, um die ein Seil abrollbar gewickelt ist, und b) eine Bremseinrichtung, die das Abrollen des Seiles bremst, trägt ; und dem Seil, das mit einem Ende an dem Gebäude befestigt ist und dessen anderes Ende an dem Gehäuse befestigt ist ; dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) mit dem Tragegurt (2) zu einer Einheit verbunden ist.
2. Abseilvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiltrommel (11) rotierbar in dem Gehäuse (10) gelagert ist und das Seil (20) um die Seiltrommel (11) gewickelt ist.
3. Abseilvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiltrommel (11) von dem Gehäuse (10) vollständig umschlossen ist.
4. Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10 mit dem Tragegurt (2) derart verbunden ist, dass es sich beim Tragen auf dem Rücken einer Person (100) befindet.
5. Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kissen, Luftkissen oder Abstandshalter vorgesehen ist, der insbesondere am Tragegurt (2) oder am Gehäuse (10) befestigt ist.
6. Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Gehäuse (10) mehrere Schlaufen (16,17) zum Einfädeln des Tragegurtes (2) vorgesehen sind.
7. Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse der Seiltrommel (11) parallel zur Körperquerachse einer Person (100) angeordnet ist.
8. Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (20) mittels einer Seilführung (13) im wesentlichen mittig zum Gehäuse (10) geführt ist.
9. Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Seilende (25) ein Haken (21) oder eine Teleskopstange (22) zur Befestigung der Abseilvorrichtung (1) an einem Gebäude vorgesehen ist.
10. Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragegurt (2) mittels eines Schnellverschlusses (7) verschliessbar ist.
11. Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (12) von einer Fliehkraftbremse mit Bremsbacken (14) und einer Bremstrommel (15) gebildet ist. [beim Internationalen Büro am 06 May 2003 (06.05. 03) eingegangen ; ursprüngliche Ansprüche 111 durch geänderte Ansprüche 110 ersetzt (2 Seiten)] 1. Abseilvorrichtung als Rettungsgerät für Katastrophenfälle, insbesondere Brandfälle bei Hochhäusern, bestehend aus : einem Tragegurt zur Abstützung von insbesondere einer Person ; einem Gehäuse, das a) eine Seiltrommel, um die ein Seil abrollbar gewickelt ist, und b) eine Bremseinrichtung, die das Abrollen des Seiles bremst, trägt ; und dem Seil, das mit einem Ende an dem Gebäude befestigt ist und dessen anderes Ende an dem Gehäuse befestigt ist, wobei das Gehäuse mit dem Tragegurt zu einer Einheit verbunden ist ; dadurch gekennzeichnet, dass ein Kissen, Luftkissen oder Abstandshalter vorgesehen ist, der insbesondere am Tragegurt (2) oder am Gehäuse (10) befestigt ist.
12. 2 Abseilvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiltrommel (11) rotierbar in dem Gehäuse (10) gelagert ist und das Seil (20) um die Seiltrommel (11) gewickelt ist.
13. 3 Abseilvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiltrommel (11) von dem Gehäuse (10) vollständig umschlossen ist.
14. 4 Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) mit dem Tragegurt (2) derart verbunden ist, dass es sich beim Tragen auf dem Rücken einer Person (100) befindet.
15. 5 Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Gehäuse (10) mehrere Schlaufen (16,17) zum Einfädeln des Tragegurtes (2) vorgesehen sind.
16. 6 Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse der Seiltrommel (11) parallel zur Körperquerachse einer Person (100) angeordnet ist.
17. 7 Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (20) mittels einer Seilführung (13) im wesentlichen mittig zum Gehäuse (10) geführt ist.
18. 8 Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Seilende (25) ein Haken (21) oder eine Teleskopstange (22) zur Befestigung der Abseilvorrichtung (1) an einem Gebäude vorgesehen ist.
19. 9 Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragegurt (2) mittels eines Schnellverschlusses (7) verschliessbar ist.
20. 10 Abseilvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (12) von einer Fliehkraftbremse mit Bremsbacken (14) und einer Bremstrommel (15) gebildet ist. IN ARTIKEL 19 (1) GENANNTE ERKLÄRUNG Hiermit werden geänderte Seiten 9 und 10 mit Ansprüchen 1 bis 10 eingereicht, die die bisherigen Patentansprüche 1 bis 11 ersetzen. Zur Abgrenzung gegenüber dem genannten Stand der Technik im Internationalen Recherchenbericht wurde dabei der ursprüngliche Anspruch 5 in den Anspruch 1 als Kennzeichen übernommen. Die Ansprüche 2 bis 4 sind unverändert geblieben, während die restlichen Ansprüche lediglich umnummeriert wurden. Somit sind die geänderten Ansprüche vollständig in den ursprünglichen Unter lagen offenbart.
Description:
Beschreibung : Abseilvorrichtung als Rettungsgerät für Katastrophenfälle, insbesondere Brandfälle bei Gebäuden oder Hochhäusern Die Erfindung betrifft eine Abseilvorrichtung als Rettungsgerät für Katastrophenfälle, insbesondere Brandfälle bei Gebäuden oder Hochhäusern, gemäss den oberbegriffli- chen Merkmalen des Anspruches 1.

Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Vorrichtungen bekannt, mit deren Hilfe sich eine Person aus einem Gebäude oder einer anderen hohen Einrichtung, wie bei- spielsweise einem Schiff, einer Ölbohrinsel oder einem Berg retten kann. Neben hyd- raulischen oder elektrischen Vorrichtungen werden häufig Vorrichtungen eingesetzt, bei denen die zu rettende Person oder eine Last mittels eines Seils aus einer gewis- sen Höhe auf den Untergrund herabgelassen werden können. Unter diesen Abseil- vorrichtungen wiederum sind Vorrichtungen bekannt, für die zum Herablassen der Person oder Last eine weitere Person zum Bedienen der Vorrichtung benötigt wird, und welche, die von der Person, die gerettet wird, selber bedient werden kann.

Aus der deutschen Offenlegungsschrift 196 17 736 und der internationalen Patent- anmeldung WO 85/02125 sind jeweils Rettungsvorrichtungen bekannt, bei denen ei- ne Person an einem Seil herabgelassen werden kann. Hierfür wird ein langes Seil über eine drehbar gelagerte Welle geführt, wobei die Abrollbewegung des Seiles bremsbar ist. Sowohl die Seilabwickel-als auch die Bremsvorrichtung sind jeweils am Gebäude befestigt (DE 196 17 736) bzw. befestigbar (WO 85/02125). Die Rettungs- vorrichtungen sind dabei im Wechselbetrieb einsetzbar, d. h. die beiden Seilenden sind frei und es bewegt sich jeweils ein Ende mit einer Person nach unten, während das andere Ende sich nach oben bewegt, um anschliessend von einer weiteren Per- son für die Rettung benutzt zu werden. Nachteil der aus der DE 196 177 736 be- kannten Vorrichtung ist, dass diese fix am Gebäude montiert ist und infolgedessen nicht an eine andere Stelle verbracht werden kann. Somit ist dieses Rettungssystem relativ unflexibel und überdies aufwendig in der Installation. Die Rettungsvorrichtung der WO 85/02125 wiederum ist zwar so gestaltet, dass sie transportabel ist, aufgrund ihrer Sperrigkeit ist dies jedoch nur schwer möglich. Weiterhin ist nachteilig, dass die Rettungsvorrichtung beispielsweise an einer Stange montiert werden muss, wodurch ihr Einsatzbereich stark eingeschränkt ist, da Gebäude in der Regel eine dement- sprechende Stange nicht aufweisen.

Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 297 05 584 ist ein Rettungsgerät bekannt, dessen Seilabroll-und Bremsmechanismus in einem Gehäuse untergebracht ist, wel- ches an einem Gebäude angebracht werden kann, beispielsweise an einer Wand festgedübelt werden kann. In dem Gehäuse ist die Rettungsschnur abrollbar aufgewi- ckelt. Ein Ende der Rettungsschnur wird über Karabinerhaken mit einem Tragegurt verbunden, den die zu rettende Person trägt. Auch bei dieser Vorrichtung hat es sich als grosser Nachteil herausgestellt, dass die Seilabroll-und Bremsvorrichtung am Gebäude befestigt werden muss. Dadurch sind die Einsatzmöglichkeiten dieses Ret- tungsgerätes stark eingeschränkt. Weiterhin ist ein schneller Einsatz derartiger Ret- tungsgeräte und-vorrichtungen nicht möglich, da diese erst montiert bzw. aufwendig am Gebäude befestigt werden müssen.

Aus der EP 0 442 913 ist eine Abseilvorrichtung bekannt, die aus vier Teilen besteht.

Zum einen ist eine Abstützvorrichtung für die zu rettende Person vorgesehen, bei- spielsweise ein aus einem Tuch gebildeter Sitz. Diese Abstützvorrichtung ist an einer scheibenförmigen Bremsvorrichtung befestigt, die eine Rettungsleine dadurch ab- bremst, dass die Rettungsleine durch die scheibenförmige Bremsvorrichtung über eine Anzahl an Schlitzen geführt wird und so eine starke Reibung auf die Rettungs- leine ausgeübt wird. Ferner ist eine Rettungsleine vorgesehen, deren eines Ende mit Hilfe eines Karabiner-oder ähnlichen Federverschlusses am Gebäude befestigbar ist und die in einem Gehäuse nachführbar gehalten ist. Die Rettungsleine ist in dem Ge- häuse nicht aufgewickelt, sondern in Schlingen gelegt. Dadurch ergibt sich der Nach- teil, dass ein Verwirren der Rettungsleine beim Herablassen der Person leicht vor- kommen kann. Weiterhin ist von Nachteil, dass die Rettungsleine nach einer Ret- tungsaktion wieder in Lagen in das Gehäuse eingebracht werden muss, was relativ arbeitsintensiv ist und überdies sehr ordentlich durchgeführt werden muss, um ein Verheddern der Rettungsleine beim Nachführen zu verhindern. Ein weiterer Nachteil dieser Vorrichtung ist, dass die einzelnen Elemente relativ kompliziert über verschie- dene Hakensysteme miteinander verbunden sind. Im Rettungsfall, bei dem die zu rettenden Personen sich überwiegend in Panik befinden, stellt dies oft zu hohe Anfor- derungen an die jeweilige Person, so dass entweder die einzelnen Teile nicht auf kor- rekte Art und Weise verbunden werden, wodurch die Funktionstüchtigkeit stark ein- geschränkt ist, oder aber die Rettung unter Umständen verhindert wird, da die Person nicht in der Lage ist, die Vorrichtung zu bedienen.

Aus der US 5,581, 901 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ein radförmiges, mit ent- sprechender Skala versehenes Massband in einem Gehäuse aufgerollt ist. Diese Vor- richtung kann zum Abseilen einer Person oder Last benutzt werden. Hierfür ist die Vorrichtung am Tragegurt einer Person oder beispielsweise auch am Hosengürtel befestigbar. Die Rettungsvorrichtung ist manuell bremsbar. Hierfür ist ein entspre- chender Handgriff vorgesehen. Neben dem Nachteil der manuellen Bremsung weist diese Vorrichtung den Nachteil auf, dass sie im Rettungsfall umständlich am Trage- gurt oder sonstigen Gurten befestigt werden muss, ehe die Rettungsvorrichtung ein- gesetzt werden kann. Dadurch kann die Rettung ernsthaft bedroht werden.

Schliesslich ist aus der US 6,182, 789 eine Rettungsvorrichtung bekannt, bei der ein shortförmiger Tragegurt über zwei Bänder an der Seilabroll-und Bremsvorrichtung befestigt ist. Die zu rettende Person befestigt ein Ende der Leine, das einen Haken haben kann, am Gebäude, beispielsweise einem Türknauf, Fensterrahmen, Bett oder anderen Möbelstück und kann sich dann selbst an der Aussenseite des Gebäudes herablassen. Diese Vorrichtung ist relativ leichtgewichtig und transportabel. Zum Ab- bremsen des Falls ist ein Schneckengetriebemechanismus vorgesehen, der durch einen Elektromotor angetrieben wird. Hierfür ist eine Spannungsquelle nötig, bei- spielsweise eine Batterie. Diese Abhängigkeit von einer Spannungsquelle ist von grossem Nachteil, da Batterien nach einer gewissen Zeit unbrauchbar werden und so die Rettungsvorrichtung laufend auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüft werden muss. Weiter ist bei dieser Vorrichtung vorgesehen, dass die zu rettende Person die Stärke der Bremsung manipulieren kann. Hierfür kann sie die entsprechende Ein- richtung mit den Händen umgreifen und so eine Anpassung der Sinkgeschwindigkeit vornehmen. Hierbei sind die meisten Personen im Panikfall jedoch vollkommen über- fordert. Wird das entsprechende Gehäuse dann jedoch mit den Händen nicht gegrif- fen, so hat dies den Nachteil, dass das Gehäuse aufgrund des Zugs der Ret- tungsleine gegen den Körper der zu rettenden Person gedrückt wird, was zu Verlet- zungen führen kann.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Abseilvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die einfach zu handhaben ist, leicht zu transportieren ist und universell ein- setzbar ist.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Abseilvorrichtung nach Anspruch 1. Vorteilhafte Gestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die erfindungsgemässe Abseilvorrichtung ist als Rettungsgerät für Katastrophenfälle, insbesondere Brandfälle bei Gebäuden oder Hochhäusern vorgesehen. Sie besteht aus 1. einem Tragegurt zur Abstützung von insbesondere einer Person ; 2. einem Gehäuse, das a) eine Seiltrommel, die in dem Gehäuse rotierbar gelagert ist und um die ein Seilgewickelt ist, und b) eine Bremseinrichtung, die ein Abrollen des Seiles automatisch bremst, trägt ; und 3. dem Seil, das mit einem Ende mit einer Einhängevorrichtung an dem Gebäude be- festigbar ist und anderenends an der Seiltrommel befestigt ist.

Erfindungsgemäss ist nun vorgesehen, dass das Gehäuse unmittelbar mit dem Tra- gegurt zu einer kompakten Einheit verbunden ist. Durch die erfindungsgemässe Ges- taltung ist die Handhabung der Abseilvorrichtung äusserst einfach. Im Notfall wird das eine Ende des Seils am Gebäude befestigt. Hierfür ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Ende einen entsprechenden Haken aufweist, der beispielsweise am Fens- terrahmen eingehakt werden kann. Weiterhin kann das Ende des Seils eine Tele- skopstange oder ähnliche in ihrer Länge verstellbare Vorrichtung tragen, die durch Verstellen der Stangenlänge am Fenstersims fixiert werden kann. Anschliessend legt die Person den Tragegurt in Art einer Weste um, was vorzugsweise durch einen Schnellverschluss erleichtert wird.

Durch die erfindungsgemässe Verbindung von Gehäuse und Tragegurt zu einer leicht handhabbaren Einheit braucht die zu rettende Person keine weiteren Handgriffe vor- nehmen, sondern kann sich mit angelegtem Tragegurt einfach aus dem Fenster oder einer anderen Gebäudeöffnung begeben. Auch muss sie nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, umständlich die einzelnen Teile miteinander verbinden, sondern kann die Abseilvorrichtung unmittelbar und schnell benützen. Weitere Rüstzeiten sind nicht nötig. Dadurch kann die Rettung äusserst schnell vor sich gehen, was insbe- sondere bei grossen Gebäuden oder starken Bränden von grossem Vorteil ist, da oft nur wenig Zeit für die Rettung der einzelnen Personen verbleibt. Insbesondere muss man keine Manipulationen oder Einstellungen am Rettungsgerät vornehmen, wo- durch dieses paniksicher ist. Nachdem die Person sich aus dem Fenster begeben hat, wird bedingt durch die Bremseinrichtung der freie Fall automatisch gebremst.

Dadurch wird es der Person ermöglicht, sanft und sicher zum Boden zu gleiten. Es ist vorgesehen, dass nach der Benützung der Rettungsvorrichtung diese wiederverwen- det werden kann, indem das Seil wiederum auf die Seiltrommel aufwickelbar ist.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse mit dem Tragegurt so verbunden ist, dass es sich im Rücken oberhalb des Schwerpunk- tes der Person befindet. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die zu rettende Person bei ihrer Rettung Gegenstände oder Kleinkinder mit sich führen kann, ohne dass das Gehäuse dieses behindern würde. Das Mitführen von Gegenständen wird überdies dadurch erleichtert, dass der Abseilvorgang ohne den Einsatz von Händen vor sich geht, so dass die Hände zum Tragen von Gegenständen oder Kleinkindern frei sind.

Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass zum Schutz der Person vor Verletzungen, wie beispielsweise Abschürfungen durch Kolli- sionen mit der Mauer, ein oder mehrere Luftkissen vorgesehen sein können. Diese Luftkissen können beispielsweise am Umfang des Tragegurtes angeordnet sein, ins- besondere auch in Art eines Schwimmreifens. Dies bedingt einen gewissen Schutz der Person vor Abschürfungen. Ebenso können anstelle eines Luftkissens Abstands- halter vorgesehen sein, wodurch die Personen mit einem entsprechenden Abstand zur Gebäudewand abgeseilt werden können.

Nachfolgend soll die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert und be- schrieben werden. Es zeigen : Fig. 1 : ein Ausführungsbeispiel mit perspektivischer, auseinandergezogener Ansicht eines Gehäuses ; Fig. 2 : das Ausführungsbeispiel von Fig. 1 in Seitenansicht ; Fig. 3 : das Ausführungsbeispiel von Fig. 1 in Rückansicht ; Fig. 4 : das Ausführungsbeispiel von Fig. 1 in Frontansicht ; Fig. 5 : eine Schnittdarstellung des Gehäuses mit zugehöriger Seitenansicht ; Fig. 6 : ein Ausführungsbeispiel des oberen Endes des Seils, das am Gehäude be- festigbar ist ; Fig. 7 : ein weiteres Ausführungsbeispiel des oberen Seilendes, das am Gebäude be- festigbar ist.

Wie aus den Fig. 2 bis 4 ersichtlich ist, weist die erfindungsgemässe Abseilvor- richtung 1 einen Tragegurt 2 auf. Dieser Tragegurt 2 besteht im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 aus einem Brustgurt 3, der quer zur Körperlängsachse um den Körper her- umgeführt wird. Der Brustgurt 3 befindet sich somit an der Person vorzugsweise auf Höhe der Brust, beziehungsweise oberhalb des Schwerpunktes einer Person, unter den Armen. Weiterhin weist der Tragegurt 2 die Gurte 4,5 und 6 auf, die die Person im westen-oder geschirrartigen Tragegurt 2 fixieren. Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, ist der Gurt 6 im unteren Bereich breiter gestaltet, so dass das Gesäss der zu rettenden Person optimal gestützt wird. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Tragegurt 2 mittels eines Schnellverschlusses 7 geschlossen werden kann, wodurch das Anlegen des Tragegurtes 2 sehr zügig erfolgen kann.

Wie insbesondere aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, weist die Abseilvorrichtung 1 wei- terhin ein Gehäuse 10 auf, das unmittelbar mit dem Tragegurt 2 gemäss Fig. 2 bis 4 zu einer Einheit verbunden werden kann. Das Gehäuse 10 weist eine Seiltrommel 11 auf, die in dem Gehäuse 10 rotierbar gelagert ist. Um die Seiltrommel 11 ist ein Seil 20 aufgewickelt. Die Längsachse der Seiltrommel 11 verläuft vorzugsweise parallel zur Körperquerachse der zu rettenden Person 100, deren Rücken in Fig. 2 durch die gestrichelte Linie angedeutet ist.

Weiterhin ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Seil 20 beim Abwickeln von der Seiltrommel 11 innerhalb einer Seilführung 13 geführt wird. Die Seilführung 13 er- möglicht, das Seil 20 mittig und gleichmässig von der Seiltrommel 11 abzurollen. Die Seilführung 13 kann beispielsweise die Form einer Öse haben, die oben am Gehäuse 10 fixiert ist. Dabei kann die Seilführung 13 von dem Gehäuse 10 umgeben sein (sie- he Fig. 5). Das Gehäuse 10 kann auf vielfältige Art und Weise mit dem Tragegurt 2 zu einer Einheit verbunden sein. Bevorzugt erfolgt dies mit mehreren am Gehäuse be- festigten Schlaufen 16 und 17, durch die der Tragegurt 2 eingefädelt wird. Durch das Einfädeln in den Schlaufen 16 und 17 wird eine sichere Verbindung zwischen Trage- gurt 2 und Gehäuse 10 erreicht, so dass das Gehäuse 10 sicher am Tragegurt 2 und am Rücken der zu rettenden Person verankert ist. Somit bilden Tragegurt 2 und Ge- häuse 10 eine funktionelle Einheit, in der zudem eine Bremseinrichtung 12 seitlich am Gehäuse 10 zugriffssicher integriert ist.

Fig. 5 zeigt eine detaillierte Darstellung des Gehäuses 10, das die Seiltrommel 11 vollständig zugriffssicher umschliesst. Die Seiltrommel 11 ist rotierbar gelagert, um das Seil 20 auf-bzw. abzuwickeln. Das Seil 20 wird dabei durch die Seilführung 13 geführt, wodurch es stets in gleicher Position, vorzugsweise mittig, nach oben aus dem Gehäuse 10 herausgeführt wird. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, ist die Seilführung 13 mit dem Gehäuse 10 verbunden bzw. durch dieses selbst gebildet. Mit der Seiltrom- mel 11 ist weiterhin als Bremseinrichtung 12 eine Fliehkraftbremse verbunden, die durch zentrifugales Aufspreizen von Bremsbacken 14 (vgl. Pfeil in der zugehörigen Seitenansicht) die gewünschte Bremswirkung auf eine mit dem Gehäuse 10 verbun- dene Bremstrommel 15 bei deren Abrollen ausübt. Die Bremsbacken 14 sind in dabei in Radialstegen 18 (vgl. auch die auseinandergezogene Darstellung in Fig. 1) geführt und durch Federn 19 nach außen zur Bremstrommel 15 hin beaufschlagt, so dass die Bremswirkung bereits bei geringen Fallhöhen einsetzt. Die Seitenfläche der Brems- trommel 15 (vgl. auch Fig. 1) weist zur Belüftung und Kühlung Durchbrüche auf, wo- bei das Zentrum bzw. die Nabe der Bremstrommel 15 bevorzugt aus wärmeisolieren- den Werkstoffen besteht.

Die in Fig. 5 vorgesehene Fliehkraftbremse ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Bremseinrichtung 12, da hiermit auf einfache Weise erträgliche Fallgeschwin- digkeiten von etwa 3 bis 5m/s erreicht werden können. Anstelle dieser Bremseinrich- tung können auch andere aus dem Stand der Technik bekannte Bremseinrichtungen eingesetzt werden, die ein automatisches Abbremsen der sich herablassenden Per- son ermöglichen. Beispielhaft seien eine Luftbremse, elektromagnetische Wirbel- strombremse oder Sintermetallbremse genannt.

Die Fig. 6 und 7 zeigen Ausführungsbeispiele des oberen Endes des Seiles 20, das am Gebäude befestigbar ist. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 6 ist das Seilende 25 in Form eines Karabinerhakens an einem Haken 21 befestigt. Dieser Haken 21 kann auf einfache Art und Weise am Gebäude verankert werden, beispielsweise indem der Haken 21 am Fensterrahmen eingehakt wird. Bei Belastung des Seiles 20 ergibt dies eine sichere und schnelle Verankerungsmöglichkeit.

Fig. 7 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel, bei dem das Seilende 25 an einer Teleskopstange 22 fixiert ist. Diese Teleskopstange ist in ihrer Länge variierbar, an- gedeutet durch den Doppelpfeil 26. Dadurch kann die Länge der Teleskopstange 22 angepasst werden, beispielsweise an die Breite eines Gesimses, über dem die Tele- skopstange 22 geführt wird. Zur Verankerung der Teleskopstange 22 sind bei- spielsweise eine beilförmige Verankerungseinrichtung 23 und eine kreuzförmige Ver- ankerungseinrichtung 24 vorgesehen, die eine sichere Verankerung der Tele- skopstange 22 am Gebäude ermöglichen. Während das Seilende 25 der Befestigung der Abseilvorrichtung 1 am Gebäude dient, ist vorzugsweise vorgesehen, dass das andere Seilende fest mit dem Gehäuse 10 bzw. der Seiltrommel 11 verbunden ist, damit nach dem vollständigen Abwickeln des Seiles 20 die Person, falls sie den Un- tergrund noch nicht erreicht hat, in der Luft hängen bleibt und nicht zu Boden fällt.

Als Seil 20 ist vorzugsweise ein Drahtseil vorgesehen, das eine entsprechende Be- lastbarkeit aufweist, so dass auch schwergewichtige Personen mit der Abseilvorrich- tung gerettet werden können. Neben Drahtseilen können auch Kunststoffseile, bei- spielsweise aus Aramid-und/oder Carbonfasern, vorgesehen sein, soweit sie die er- forderliche Stabilität aufweisen. Die Länge des Seiles 20 ist variabel und abhängig von der Höhe des Gebäudes, aus dem die Person gerettet werden soll. Da die Ab- seilvorrichtung 1 besonders nützlich für die Rettung aus Hochhäusern ist, in denen oft die vorgesehenen Fluchtwege abgeschnitten sind, beispielsweise durch Feuer in den unteren Stockwerken, ist als Seillänge vorgesehen, dass diese 50 bis 300 m lang ist.

Die erfindungsgemässe Abseilvorrichtung 1 ermöglicht nicht nur die Rettung aus Ge- bäuden, wie beispielsweise Hochhäusern, sondern kann auch zur Rettung an ande- ren Orten eingesetzt werden, wie beispielsweise zur Bergrettung oder zur Rettung von Opfern bei Schiffs-oder Flugzeugkatastrophen oder aber zur Rettung der Besat- zung von Ölbohrinseln.

Weiterhin kann neben den bekannten Bremseinrichtungen, wie oben dargestellt, eine Art Minifallschirm vorgesehen sein, der manuell ausgelöst werden kann. Dieser Mini- fallschirm kann beispielsweise am Tragegurt 2 angebracht sein und ähnlich einem normalen Fallschirm mittels einer Reissleine geöffnet werden. Ein derartiger Minifall- schirm ist insbesondere dann nützlich, wenn die Rettung aus sehr grosser Höhe er- folgen muss. Dann trägt der Fallschirm zur weiteren Abbremsung bei.