EP0634430A1 | 1995-01-18 | |||
US3209554A | 1965-10-05 |
Patentansprüche 1. Komponente A umfassend: - Lösemittel, insbesondere anorganisches Lösemittel; - Sulfonsäure; - Anorganische Säure; - Sulfaminsäure ; - Härter, insbesondere Arylsulfonsäure ; - Alkohol, insbesondere einwertigen und zweiwertigen Alkohol; - Haftvermittler; - Polyethylenglycol ; - Bisphenol. 2. Komponente A nach Anspruch 1 umfassend: - Wasser als Lösemittel; - Alkylbenzolsulfonsäure als Sulfonsäure; - Phosphorsäure als anorganische Säure; - Sulfaminsäure ; - Xylolsulfonsäure als Härter; - Hexadecanol und/oder Octadecanol als einwertigen Alkohol; - Resorcin als Haftvermittler; - Polyethylenglycol 550 und/oder Polyethylenglycol 1000 als Polyethylenglycol; - Butandiol, insbesondere 1.4 Butandiol, als zweiwertigen Alkohol; - Bisphenol A als Bisphenol. 3. Komponente A nach Anspruch 1 oder Anspruch 2 umfassend : - 40-60% Lösemittel, insbesondere 48.2%; - 20-30% Sulfonsäure 65%ig, insbesondere 26.0%; - 1-12% anorganische Säure 75%ig, insbesondere 8.7%; 1-6% Sulfaminsäure, insbesondere 3.1%; - 1-5% Härter; insbesondere 2.7%; - 1-5% einwertigen Alkohol, insbesondere 2.6%; - 1-5% Haftvermittler, insbesondere 2.4%; - 2-8% Polyethylenglycol; insbesondere 4.3%; - 0.5-5% zweiwertigen Alkohol, insbesondere 1.9%; - 0.01-1% Bisphenol; insbesondere 0.1%. 4. Komponente B umfassend: - Lösemittel, insbesondere anorganisches Lösemittel; - Harnstoff-Formaldehyd-Kondensat ; - Alditol; - Diamid; Polyvinylpyrrolidon . 5. Komponente B nach Anspruch 4 umfassend: Wasser als Lösemittel; Basopor®293 als Harnstoff-Formaldehyd-Kondensat ; Sorbitol als Alditol; Harnstoff als Diamid; Polyvinylpyrrolidon K-90 als Polyvinylpyrrolidon. 6. Komponente B nach Anspruch 4 oder Anspruch 5 umfassend : - 35-55% Lösemittel, insbesondere 46.6%; - 30-40% Harnstoff-Formaldehyd-Kondensat, insbesondere 34.3%; - 5-15% Alditol 70%ig, insbesondere 11.5%; - 5-10% Diamid, insbesondere 7.35%; - 0.01-3% Polyvinylpyrrolidon, insbesondere 0.25%. 7. Verfahren zur Herstellung (100) einer Komponente A nach einem der Ansprüche 1 bis 3, umfassend die Schritte: a) Erwärmen des Lösemittels (101); Zugeben der Sulfaminsäure und der Sulfonsäure (102) ; c) Mischen (103); d) Zugeben von Alkohol (104); e) Rühren (105) ; f) Zugeben des Polyethylenglycols (106); g) Mischen (103); h) Lösen des Bisphenols (107); i) Zugeben des gelösten Bisphenols, des Härters, des Haftvermittlers und der anorganischen Säure (108); j ) Mischen (103) . 8. Verfahren zur Herstellung (110) einer Komponente B nach einem der Ansprüche 4 bis 6, umfassend die Schritte: a) Mischen des Lösemittels, des Harnstoff-Formaldehyd- Kondensats, des Alditols und des Diamids (111); b) Rühren (112) ; c) Zugeben des Polyvinylpyrrolidons (113); d) Rühren (112) . 9. Absorptionsmittel hergestellt aus einer Komponente A nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und einer Komponente B nach einem der Ansprüche 4 bis 6. 10. Verfahren zur Herstellung (200) eines Absorptionsmittels aus einer Komponente A nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und einer Komponente B nach einem der Ansprüche 4 bis 6, umfassend die Schritte: a) Mischen der Komponente A mit einem Gas zum Erzeugen eines Gemischs (210); b) Aufschäumen des Gemischs durch abwechslungsweises Verdichten und Entspannen zum Erzeugen eines Schaums (211); c) Mischen des Schaums mit der Komponente B (212) zum Erzeugen eines weiteren Gemischs; d) Trocknen des weiteren Gemischs. 11. Verfahren (200) nach Anspruch 10, zusätzlich umfassend den Schritt: e) Verdünnen der Komponente A mit Lösemittel (209) ; insbesondere im Verhältnis 1:13 vor dem Schritt a) . 12. Verfahren (200) nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, wobei beim Schritt des Mischens der Komponente A mit dem Gas zum Erzeugen eines Gemischs (210) ein Teil der Komponente A eingesetzt wird; und beim Schritt des Mischens des Schaumes mit der Komponente B (212) 14 bis 42, insbesondere 28 Teile der Komponente B eingesetzt werden. 13. Vorrichtung (1) zur Herstellung eines Absorptionsmittels umfassend: eine Vormischzone (10) mit mindestens zwei Einlassöffnungen (11, 12); eine an die Vormischzone angrenzende und mit dieser in Fluidverbindung stehende Schäumungszone (20), welche mehreren miteinander in Fluidverbindung stehende und mit mechanischen Partikeln (22) gefüllte Kammern (21) aufweist; eine an die Schäumungszone angrenzende und mit dieser in Fluidverbindung stehende Mischzone (30), welche in Fluidverbindung steht mit einem Zufuhrkanal (31) und beabstandet von diesem eine Auslassöffnung (32) aufweist; dadurch gekennzeichnet, dass die Füllmenge der einzelnen Kammern (21) nicht gleich ist. 14. Vorrichtung (1) nach Anspruch 13, wobei die Füllmenge der einzelnen Kammern (21) von der an die Vormischzone (10) angrenzenden Seite der Schäumungszone (320) zu der an die Mischzone (30) angrenzenden Seite der Schäumungszone (20) steigt . 15. Absorptionsmittel hergestellt durch ein Verfahren umfassend die Schritte: a) Mischen einer Komponente A nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem Gas zum Erzeugen eines Gemischs (210); b) Aufschäumen des Gemischs durch abwechslungsweises Verdichten und Entspannen zum Erzeugen eines Schaums (211) ; c) Mischen des Schaums mit einer Komponente B nach einem der Ansprüche 4 bis 6 zum Erzeugen eines weiteren Gemischs (212) ; d) Trocknen des weiteren Gemischs. 16. Verwendung des Absorptionsmittels nach Anspruch 9 oder Anspruch 15 zum Absorbieren einer Flüssigkeit. 17. Verfahren (300) zum Absorbieren einer Flüssigkeit, umfassend die Schritte: a) Aufstreuen eines Absorptionsmittels nach Anspruch 9 oder Anspruch 15 auf eine Flüssigkeitslache (310), insbesondere in zerkleinerter Form; b) Warten (320); c) Aufnehmen des mit der Flüssigkeit vollgesogenen Absorptionsmittels (330), insbesondere durch Abschöpfen oder Einsammeln. |
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Absorptionsmittel zum Binden einer Flüssigkeit und eine Vorrichtung zum
Herstellen eines Absorptionsmittels.
In einer Welt, in der der Bedarf an fossilen Brennstoffen kontinuierlich steigt, stehen die Förderung und auch der Transporte von Rohöl und dergleichen weiterhin an der
Tagesordnung. Leider birgt beides inhärent das nicht zu vernachlässigende Risiko einer Ölverschmutzung oder gar Ölpest. Eine solche Verunreinigung der Umwelt in mehr oder weniger grossem Ausmass betrifft Wasser und Land
gleichermassen, sei es durch Havarien von Öltankern, durch Unfälle von Tanklastern, oder gar durch Grossereignisse wie die Explosion auf der Ölplattform "Deep Water Horizon" im Golf von Mexiko 2010. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind beträchtlich; Ökosysteme werden gravierend gestört,
Grundwasser wird verseucht, ganze Wirtschaftszweige, wie beispielsweise die Fischerei, können in den betroffenen Gebieten vollständig zum Erliegen kommen. Um diese
Auswirkungen bei einem Unfall so gering wie möglich zu halten, ist schnelles Handeln angesagt. Einerseits gilt es ein weiteres Ausbreiten des Öls zu verhindern, andererseits müssen bereits kontaminierte Gebiete gereinigt werden. Was es hierfür braucht ist ein leistungsstarkes und
umweltverträgliches Absorptionsmittel, welches zeitnah einsatzbereit ist und sich gut transportieren lässt. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Absorptionsmittel bereitzustellen. Ein weiterer Aspekt besteht darin, ein 2-Komponenten-Absorptionsmittel
bereitzustellen. Wiederum ein weiterer Aspekt besteht darin, eine Vorrichtung bereitzustellen, die das Herstellen des Absorptionsmittels ermöglicht. Ein zusätzlicher Aspekt besteht darin, ein Verfahren zum Absorbieren von
Flüssigkeiten bereitzustellen.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Absorptionsmittel umfassend eine erste Komponente nach Anspruch 1 und eine zweite Komponente nach Anspruch 4.
Konkret handelt es sich bei der ersten Komponente nach Anspruch 1 um eine Komponente A, welche umfasst:
- Lösemittel, insbesondere anorganisches Lösemittel;
Sulfonsäure;
Anorganische Säure;
Sulfaminsäure ;
Härter, insbesondere Arylsulfonsäure ; - Alkohol;
Haftvermittler; Polyethylenglycol ; Bisphenol.
In einer erfindungsgemässen Ausführungsform der Komponente A, welche mit jeder der noch zu nennenden Ausführungsformen kombiniert werden kann, sofern nicht im Widerspruch dazu, umfasst die Komponente A:
Wasser als Lösemittel;
Alkylbenzolsulfonsäure als Sulfonsäure; Phosphorsäure als anorganische Säure; Sulfaminsäure ;
Xylolsulfonsäure als Härter;
Hexadecanol und/oder Octadecanol als einwertigen
Alkohol;
Resorcin als Haftvermittler;
Polyethylenglycol 550 und/oder Polyethylenglycol 1000 als Polyethylenglycol;
Butandiol, insbesondere 1.4 Butandiol, als
zweiwertigen Alkohol, auch Dialkohol genannt;
Bisphenol A als Bisphenol.
In einer erfindungsgemässen Ausführungsform der Komponente A, welche mit jeder der bereits genannten Ausführungsformen und mit jeder der noch zu nennenden Ausführungsformen kombiniert werden kann, sofern nicht im Widerspruch dazu, umfasst die Komponente A:
40-60% Lösemittel, insbesondere 48.2%;
20-30% Sulfonsäure 65%ig, insbesondere 26.0%;
1-12% anorganische Säure 75%ig, insbesondere 8.7%;
1-6% Sulfaminsäure, insbesondere 3.1%; 1-5% Härter; insbesondere 2.7%;
1-5% einwertiger Alkohol, insbesondere 2.6%;
1-5% Haftvermittler, insbesondere 2.4%;
2-8% Polyethylenglycol ; insbesondere 4.3%; - 0.5-5% zweiwertiger Alkohol, insbesondere 1.9%; 0.01-1% Bisphenol; insbesondere 0.1%.
Ein Aspekt der Erfindung betrifft das Bereitstellen eines Verfahrens zur Herstellung der Komponente A. Das Verfahren, welches mit jeder der bereits genannten Ausführungsformen und mit jeder der noch zu nennenden Ausführungsformen kombiniert werden kann, sofern nicht im Widerspruch dazu, umfasst die Schritte:
a) Erwärmen des Lösemittels;
b) Zugeben der Sulfaminsäure und der Sulfonsäure; c) Mischen;
d) Zugeben von Alkohol, insbesondere von einwertigem
Alkohol; e) Rühren; f) Zugeben des Polyethylenglycols ; g) Mischen; h) Lösen des Bisphenols; i) Zugeben des gelösten Bisphenols, des Härters, des
Haftvermittlers und der anorganischen Säure; j) Mischen. Das Lösemittel wird dabei beispielsweise auf 60°C erwärmt. Der Schritt e) des Rührens kann z.B. für ca. 15-30 min ausgeführt werden. Zum Ausführen des Schrittes h) , des Lösens des Bisphenols, kann beispielsweise ein Dialkohol verwendet werden, sprich das Bisphenol kann in Dialkohol gelöst werden und würde dann für Schritt i) als in
Dialkohol gelöstes Bisphenol vorliegen. Als Dialkohol kann beispielsweise Butandiol, insbesondere 1.4 Butandiol, verwendet werden.
Konkret handelt es sich bei der zweiten Komponente nach Anspruch 4 um eine Komponente B, welche umfasst:
Lösemittel, insbesondere anorganisches Lösemittel; - Harnstoff-Formaldehyd-Kondensat;
Alditol;
Diamid;
Polyvinylpyrrolidon .
In einer erfindungsgemässen Ausführungsform der Komponente B, welche mit jeder der noch zu nennenden Ausführungsformen kombiniert werden kann, sofern nicht im Widerspruch dazu, umfasst die Komponente B:
Wasser als Lösemittel; - Basopor ® 293 als Harnstoff-Formaldehyd-Kondensat;
Sorbitol als Alditol; Harnstoff als Diamid;
Polyvinylpyrrolidon K-90 als Polyvinylpyrrolidon .
Basopor ® 293 ist ein von der Firma BASF vertriebenes
wasserlösliches Kondensationsprodukt auf der Basis von Harnstoff und Formaldehyd.
In einer erfindungsgemässen Ausführungsform der Komponente B, welche mit jeder der bereits genannten Ausführungsformen und mit jeder der noch zu nennenden Ausführungsformen kombiniert werden kann, sofern nicht im Widerspruch dazu, umfasst die Komponente B:
35-55% Lösemittel, insbesondere 46.6%;
30-40% Harnstoff-Formaldehyd-Kondensat, insbesondere 34.3%;
- 5-15% Alditol 70%ig, insbesondere 11.5%;
5-10% Diamid, insbesondere 7.35%;
0.01-3% Polyvinylpyrrolidon, insbesondere 0.25%.
Ein Aspekt der Erfindung betrifft das Bereitstellen eines Verfahrens zur Herstellung der Komponente B. Das Verfahren, welches mit jeder der bereits genannten Ausführungsformen und mit jeder der noch zu nennenden Ausführungsformen kombiniert werden kann, sofern nicht im Widerspruch dazu, umfasst die Schritte:
a) Mischen des Lösemittels, des Harnstoff-Formaldehyd- Kondensats, des Alditols und des Diamids; b) Rühren; c) Zugeben des Polyvinylpyrrolidons ;
d) Rühren.
Das Rühren des Schrittes b) kann beispielsweise für 2 h erfolgen, dass Rühren des Schrittes d) beispielweise für 4 h.
In Tabelle 1 ist eine Übersicht mit je drei
Ausführungsbeispielen (Ausführungsbeispiel 1, 2 und 3) für die Komponente A und für die Komponente B gezeigt. Die Mengenangaben der einzelnen Inhaltsstoffe sind in
Massenprozent ausgedrückt. Selbstverständlich können die Massenangaben der einzelnen Inhaltsstoffe der einzelnen Ausführungsbeispiele zu weiteren Ausführungsbeispielen kombiniert werden.
Tabelle 1: Ausführungsbeispiel 1 bis 3 für die Komponente A und die Komponente B .
Komponente Ausführungsbeispie Ausführungsbeispi Ausführungsbeispi
1 1 el2 el3
Komponente A [%Masse] [%Masse] [%Masse]
Lösemittel 40-60 45-55 46-50
Sulfonsäure 20-30 23-29 24-28
Anorganische 1-12 7-10 8-9
Säure 75%
Sulfaminsäure 1-6 2-4 2.5-3.5
Arylsulfonsäure 1-5 2-4 2.2-3.2
65%
Einwertiger 1-5 2-3 2.3-2.9
Alkohol
Diphenol 1-5 2-3 2.1-2.7
PEG 2-8 3-6 4.0-4.6
Dialkohol 0.5-5 1-3 1.4-2.4
Bisphenol 0.01 - 1 0.1-0.5 0.05-0.15
Komponente B [%Masse] [%Masse] [%Masse]
Lösemittel 35-55 40-50 42-49
Harnstoff- 30-40 32-37 33-35 Formaldehyd- Kondensat
Alditol 70% 5-15 9-13 11-12
Harnstoff 5-10 6-9 6.8-7.9
PVP 0.01-3 0.1-1 0.1-0.4
In Tabelle 2 ist eine weitere Übersicht mit je drei
Ausführungsbeispielen (Ausführungsbeispiel 4, 5 und 6) für die Komponente A und für die Komponente B gezeigt. Die Mengenangaben der einzelnen Inhaltsstoffe sind in
Massenprozent ausgedrückt. Selbstverständlich können die Massenangaben der einzelnen Inhaltsstoffe der einzelnen Ausführungsbeispiele zu weiteren Ausführungsbeispielen kombiniert werden. Dies gilt auch in Kombination mit den in Tabelle 1 dargestellten Ausführungsbeispielen 1 bis 3. Tabelle 2 : Ausführungsbeispiel 4 bis 6 für die Komponente A und die Komponente B .
Komponente Ausführungsbeispie Ausführungsbeispi Ausführungsbeispi
1 el5 el6
4
Komponente A [%Masse] [%Masse] [%Masse]
Lösemittel 47-49 48.15-48.24 48.16
Sulfonsäure 25-27 25.5-26.4 26.00
Anorganische 8.4-8.9 8.65-8.74 8.67
Säure 75%
Sulfaminsäure 2.9-3.3 3.0.5-3.14 3.13
Arylsulfonsäure 2.5-2.9 2.65-2.74 2.65
65%
Einwertiger 2.4-2.8 2.55-2.64 2.60
Alkohol
Diphenol 2.2-2.6 2.35-2.44 2.40
PEG 4.2-4.5 4.25-4.34 4.34
Dialkohol 1.7-2.1 1.85-1.94 1.93
Bisphenol 0.09-0.13 0.05-0.14 0.12
Komponente B [%Masse] [%Masse] [%Masse]
Lösemittel 44-47 46.55-46.64 46.611
Harnstoff- 33.5-34.5 34.25-34.34 34.290 Formaldehyd- Kondensat
Alditol 70% 11.2-11.8 11.45-11.54 11.500
Harnstoff 7.2-7.5 7.345-7.354 7.353
PVP 0.2-0.3 0.245-0.254 0.246
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft das
Bereitstellen eins Absorptionsmittels nach Anspruch 9.
Konkret handelt es sich bei diesem Absorptionsmittel um ein Mehr-Komponenten-Absorptionsmittel , welches eine Komponente A und eine Komponente B umfasst, und mit jeder der bereits genannten Ausführungsformen und mit jeder der noch zu nennenden Ausführungsformen kombiniert werden kann, sofern nicht im Widerspruch dazu. Das Absorptionsmittel ist ein organischer und biologisch- abiotisch abbaubarer poröser Körper, hergestellt auf
Aminoharzbasis . Es besitzt eine Dichte in der
Grössenordnung von 10 kg/m 3 , insbesondere von 5 kg/m 3 bis 30 kg/m 3 , beispielsweise von 10 kg/m 3 bis 20 kg/m 3 . Die Beschaffenheit des Absorptionsmittels ermöglicht ein hochwirksames und wirtschaftliches Absorbieren von Ölen, wie beispielsweise Rohölen, sowie organische Lösungsmittel aller Art und viele andere Chemikalien. Substanzen, die ein spezifisches geringeres Eigengewicht als Wasser besitzen, können auf dem Wasser herausgefiltert und aufgenommen werden. Durch die grosse Oberfläche und hohe Kapillarität des Absorptionsmittels kann das 80-90-fache des
Eigengewichts an Öl in unterschiedlicher Viskosität schnell aufgenommen werden. Dies entspricht ungefähr 80
Volumenprozent %voi. In den stabilen dreidimensionalen
Zellstrukturen des Absorptionsmittels bleibt die
gespeicherte Flüssigkeit, wie beispielsweise Öl,
eingelagert zurück.
In einem weiteren Aspekt der Erfindung, welcher mit jeder der bereits genannten Ausführungsformen und mit jeder der noch zu nennenden Ausführungsformen kombiniert werden kann, sofern nicht im Widerspruch dazu, betrifft das
Bereitstellen eins Verfahrens zur Herstellung eines
Absorptionsmittels, welches die Schritte umfasst: a) Mischen der Komponente A mit einem Gas zum Erzeugen eines Gemischs; b) Aufschäumen des Gemischs durch abwechslungsweises Verdichten und Entspannen zum Erzeugen eines Schaums; c) Mischen des Schaums mit der Komponente B zum Erzeugen eines weiteren Gemischs; d) Trocknen des weiteren Gemischs.
In einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahren zur Herstellung des Absorptionsmittels, welches mit jeder der bereits genannten Ausführungsformen und mit jeder der noch zu nennenden Ausführungsformen kombiniert werden kann, sofern nicht im Widerspruch dazu, umfasst das Verfahren zusätzlich den Schritt: e) Verdünnen der Komponente A mit Lösemittel,
insbesondere im Verhältnis 1:13, vor dem Schritt a) .
Das Lösemittel kann dabei z.B. Wasser sein. Die Komponente A wird zuerst als Konzentrat in einer Zusammensetzung, wie bspw. in den Ansprüchen 1 bis 3 und im bisherigen Teil der Beschreibung beschrieben, bereitgestellt und dann verdünnt, um eine Gebrauchslösung herzustellen. Diese Gebrauchslösung respektive verdünnte Komponente A wird dann mit Gas
gemischt und aufgeschäumt, bevor sie mit der Komponente B, welche für gewöhnlich nicht verdünnt werden muss, vor der Anwendung vermischt wird. Zum Herstellen einer
Gebrauchslösung der Komponente A können beispielsweise 8 Liter Komponente A mit 104 Litern Lösemittel verdünnt werden, um 112 Liter Gebrauchslösung zu erzeugen. In einer erfindungsgemässen Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung des Absorptionsmittels, welches mit jeder der bereits genannten Ausführungsformen und mit jeder der noch zu nennenden Ausführungsformen kombiniert werden kann, sofern nicht im Widerspruch dazu, wird beim Schritt des Mischens der Komponente A mit dem Gas zum Erzeugen eines Gemischs ein Teil der Komponente A eingesetzt und beim Schritt des Mischens des Schaumes mit der Komponente B werden 14 bis 42, insbesondere 28 Teile der Komponente B eingesetzt.
Hierzu kann die Komponente A beispielsweise in zwei
Schritten "verdünnt" werden. In einem ersten Schritt wird ein Teil Komponente A mit z.B. 13 Teilen Lösemittel
vorverdünnt. Es entstehen 14 Teile Gebrauchslösung. In einem zweiten Schritt werden dann die 14 Teile
Gebrauchslösung, welche einen Teil Komponente A enthalten, im Verhältnis 1:2, d.h. mit 28 Teilen, der reinen
Komponente B vermengt, so dass das Absorptionsmittel am Schluss aus einem Teil der Komponente A und aus 28 Teilen der Komponente B besteht. Werden je ein Teil
Gebrauchslösung und ein Teil Komponente B verwendet, so besteht das Absorptionsmittel am Schluss aus einem Teil der Komponente A und aus 14 Teilen der Komponente B. Werden je ein Teil Gebrauchslösung und drei Teile Komponente B verwendet, so besteht das Absorptionsmittel am Schluss aus einem Teil der Komponente A und aus 42 Teilen der
Komponente B. Je nach Alterung der Komponenten, Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc. kann es erforderlich sein, die
Zusammensetzung des Absorptionsmittels individuell
anzupassen. Beispielsweise durch stärkeres oder weniger starkes Vorverdünnen der Komponente A (z.B. im Bereich 1:10 bis 1:20) zum Erzeugen der Gebrauchslösung, und/oder durch Abändern der Menge an Komponente B in Bezug auf die
eingesetzte Menge der Komponente A. Für noch nicht
wesentlich gealterte Komponenten hat sich jedoch ein
Verhältnis zwischen 1:26 und 1:30, insbesondere von 1:28 als sehr gut geeignet erwiesen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft das
Bereitstellen einer Vorrichtung nach Anspruch 13.
Konkret handelt es sich bei dieser Vorrichtung um eine Vorrichtung zum Herstellen eines Absorptionsmittels, welche eine Vormischzone mit mindestens zwei Einlassöffnungen umfasst. Weiter umfasst die Vorrichtung eine an die
Vormischzone angrenzende und mit dieser in Fluidverbindung stehende Schäumungszone, welche mehreren miteinander in Fluidverbindung stehende und mit mechanischen Partikeln gefüllte Kammern aufweist. Darüber hinaus umfasst die
Vorrichtung eine an die Schäumungszone angrenzende und mit dieser in Fluidverbindung stehende Mischzone, welche in Fluidverbindung steht mit einem Zufuhrkanal und beabstandet von diesem eine Auslassöffnung aufweist. Die Füllmenge der einzelnen Kammern ist nicht gleich.
In einer erfindungsgemässen Ausführungsform der
Vorrichtung, welche mit jeder der noch zu nennenden
Ausführungsformen kombiniert werden kann, sofern nicht im Widerspruch dazu, steigt die Füllmenge der einzelnen
Kammern von der an die Vormischzone angrenzenden Seite der Schäumungszone zu der an die Mischzone angrenzenden Seite der Schäumungszone.
Ein solcher Anstieg kann sukzessive sein, muss aber nicht. D.h., dass entweder jede nachfolgende Kammer eine grössere Füllmenge als die vorhergehende haben kann, oder aber dass die Füllmenge der ersten Kammer kleiner ist als die der letzten Kammer, dass aber bei den dazwischenliegenden
Kammern nicht jede nachfolgende Kammer eine grössere
Füllmenge als die vorhergehende haben muss, sondern die Füllmenge auch über mehrere Kammern stagnieren kann.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung, welcher mit jeder der bereits genannten Ausführungsformen und mit jeder der noch zu nennenden Ausführungsformen kombiniert werden kann, sofern nicht im Widerspruch dazu, betrifft das
Bereitstellen eines Absorptionsmittels, welches hergestellt ist durch ein Verfahren, welches die Schritte umfasst:
a) Mischen einer Komponente A mit einem Gas zum Erzeugen eines Gemischs; b) Aufschäumen des Gemischs durch abwechslungsweises
Verdichten und Entspannen zum Erzeugen eines Schaums; c) Mischen des Schaums mit einer Komponente B zum
Erzeugen eines weiteren Gemischs; d) Trocknen des weiteren Gemischs.
Sowohl ein nach dem eben beschriebenen Verfahren
hergestelltes Absorptionsmittel, wie auch ein aus einer Komponente A und einer Komponente B hergestelltes
Absorptionsmittel können zum Absorbieren einer Flüssigkeit verwendet werden. Die Reaktionszeit beim Mischen des
Schaums mit der Komponente B liegt beispielsweise zwischen 60 und 120 s, insbesondere bei 90 s. In der Trocknungsphase des Gemischs aus der Komponente B und dem Schaum, welche auch als Vorhärtephase bezeichnet werden kann, bildet sich eine offenporige Struktur, die zur Absorption von
hydrophoben flüssigen Substanzen, wie beispielsweise Öl, geeignet ist. Übliche Trocken- bzw. Vorhärtezeiten liegen zwischen 6 und 8 h, können aber bspw. durch niedrige
Temperaturen verlängert oder durch hohe Temperaturen verkürzt sein. Ein optionales Verkleinern des
Absorptionsmittels im Anschluss an das Trocknen respektive Vorhärten vergrössert die Oberfläche des Absorptionsmittels und kann so dessen Wirkung verbessern.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung, welcher mit jeder der bereits genannten Ausführungsformen und mit jeder der noch zu nennenden Ausführungsformen kombiniert werden kann, sofern nicht im Widerspruch dazu, betrifft das
Bereitstellen eines Verfahrens nach Anspruch 17.
Konkret handelt es sich bei diesem Verfahren um ein
Verfahren zum Absorbieren einer Flüssigkeit, welches die Schritte umfasst: a) Aufstreuen eines Absorptionsmittels auf eine
Flüssigkeitslache, insbesondere in zerkleinerter Form; b) Warten; c) Aufnehmen des mit der Flüssigkeit vollgesogenen
Absorptionsmittels, insbesondere durch Abschöpfen oder Einsammeln .
Das Absorptionsmittel kann beispielsweise in zerkleinerter Form, sprich in Form von Schnitzeln, Pellets, Granulat oder Kügelchen, auf die zu entfernende Flüssigkeit gegeben werden, unabhängig davon, ob diese Flüssigkeit auf dem Wasser oder Land ausgetreten ist. Auf dem Wasser können bevorzugt Flüssigkeiten, die nicht gut mischbar sind mit Wasser und eine geringere Dichte aufweisen, aufgenommen werden. Das Absorptionsmittel saugt sich aufgrund seiner besonderen Porenstruktur nicht mit Wasser, sondern mit der ausgetretenen öligen Flüssigkeit voll. Das vollgesogene Absorptionsmittel schwimmt weiterhin auf dem Wasser und kann von der Wasseroberfläche geschöpft werden, während das Öl aufgrund der Grenzflächenspannung in den Kapillarräumen festgehalten wird. Ein Vorteil beim Einsammeln des
vollgesogenen Absorptionsmittels ist die Tatsache, dass die Stabilität des Absorptionsmittels bei voller Sättigung im Wesentlichen erhalten bleibt. Die Beschaffenheit des
Absorptionsmittels verleiht diesem oleophile, sprich ölanziehende Eigenschaften und gleichzeitig hydrophobe, sprich wasserabweisende, Eigenschaften. Folglich saugt das Absorptionsmittel beispielsweise bevorzugt Öl gegenüber Wasser. Eine Verstärkung des Wirkungseffekts kann erzielt werden, indem das Absorptionsmittel, welches beispielsweise in Schnitzeln vorliegt, weiter zerkleinert wird. Dies ist beispielsweise vorteilhaft bei der Applikation zu Land, beispielsweise auf dem Boden, wie bspw. auf einer Strasse. Generell muss das Einsammeln des vollgesogenen Absorptionsmittels nicht unmittelbar erfolgen, da das Absorptionsmittel resistent gegen sämtliche
Kohlenwasserstofflösemittel ist.
Sind die Absorptionsmittelschnitzel nach einer Zeit
vollgesogen, so können sie eingesammelt werden. Zu Wasser kann dies beispielsweise mithilfe von Sieben oder Netzen erfolgen. Eine zuvor gelegte Ölbarriere kann dazu verwendet werden, die Schnitzel enger zusammen zu treiben, um den Abschöpfprozess zu erleichtern. Zu Land können die
Schnitzel beispielsweise mit einem Rechen zusammengekehrt werden und in einen geeigneten Behälter überführt werden.
Das eingesammelte, gesättigte Absorptionsmittel kann dann beispielsweise in einer Müllverbrennungsanlage beseitigt werden. Das Absorptionsmittel bietet den Vorteil, dass es bei der Verbrennung keine giftigen Gase freisetzt und kein FCKW enthält. Alternativ kann die aufgenommene Flüssigkeit durch Zentrifugation oder Pressen zurückgewonnen werden. Letzteres bietet sich eher bei grossen anfallenden Mengen an Öl an. Eine getrennte Entsorgung der Flüssigkeit und eine Wiederverwendung des Absorptionsmittels wären so ermöglicht, vorausgesetzt, die Struktur des
Absorptionsmittels wurde durch die Rückgewinnung der aufgenommenen Flüssigkeit nicht wesentlich zerstört.
War bisher hauptsächlich von Öl, Rohöl und Lösungsmitteln die Rede, so sei gesagt, dass das Absorptionsmittel auch im Haushalt eingesetzt werden kann, beispielsweise zum Binden von Speiseöl, wie altem Frittierfett . Dieses kann dann problemlos über den Hausmüll entsorgt werden. Des Weiteren kann das Absorptionsmittel auch zum Beseitigen schlechter Gerüche im Müll eingesetzt werden. Zur Geruchsbeseitigung nimmt man am besten Absorptionsmittel-Flocken.
Weitere Einsatzgebiete bzw. generelle Einsatzgebiete des Absorptionsmittels sind:
• im Gewerbe (z.B.) bei industriellen Verfahren,
Maschinen oder anderen Installationen, Schiffsbetrieb, Tankreinigung, Transport etc.
• bei Unfällen zu Land und Wasser · bei ölverseuchter Erde zur Unterstützung von
ölzerlegenden Mikroben; zur Sauerstoffzufuhr, als Beimischgut
• als Filtermasse zum Ausfiltern von Wasser, das
verunreinigt ist durch Öle, Fette, Farben und
sämtliche chlorierte und nicht chlorierte
Kohlenwasserstoffe und andere Verunreinigungen
• zum Mitführen von Berufschauffeuren beim täglichen
Umgang mit Gefahrgut-Transportern oder sonst im
Strassenverkehr · als Einsatzmittel durch Feuerwehr und
Zivilschutzorganisationen, Umweltschutzbehörden usw.
• als Füller entstandener Hohlräume bei
Explosionsgefahr, bei Unfällen mit Tankwagen,
Zisternen etc., bei denen bei der Bergung
Explosionsgefahr besteht, kann der Hohlraum an Ort vollgeschäumt werden • für alle unkontrollierten Ölverschmutzungen zu Wasser und zwar nicht als blosse Ergänzung zu bestehenden Ölbekämpfungsmassnahmen, sondern als hauptflankierende Unterstützung, um die steigende Verschmutzung der Meere erfolgreich zu bekämpfen
• Anwendung generell bei jeder Ölverschmutzung.
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachstehend anhand von Figuren noch näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein erfindungsgemässes Verfahren zur
Herstellung einer Komponente A;
Fig. 2 ein erfindungsgemässes Verfahren zur
Herstellung einer Komponente B;
Fig. 3 ein erfindungsgemässes Verfahren zur
Herstellung eines Absorptionsmittels;
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung eines Absorptionsmittels ;
Fig. 5 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zur
Herstellung eines Absorptionsmittels;
Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemässen Vorrichtung zur Herstellung eines Absorptionsmittels ;
Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemässen Vorrichtung zur Herstellung eines
Absorptionsmittels ; Fig. 8 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemässen Vorrichtung zur Herstellung eines
Absorptionsmittels ;
Fig. 9 ein erfindungsgemässes Verfahren zum
Absorbieren einer Flüssigkeit.
In Fig. 1 dargestellt ist ein Verfahren 100 zur Herstellung einer Komponente A. Das Verfahren beginnt mit dem Schritt des Erwärmens des Lösemittels 101 auf beispielsweise 50- 70°C. Anschliessend erfolgt die Zugabe der Sulfaminsäure und der Sulfonsäure 102 und das Mischen 103. Nachfolgend wird Alkohol, insbesondere ein einwertiger Alkohol,
zugegeben 104 und für beispielsweise mindestens 15 min gerührt 105. Danach wird das Polyethylenglycol zugegeben 106 und erneut gemischt 103. Parallel dazu oder im
Anschluss kann dann das Bispehnol gelöst werden 107, beispielsweise in Alkohol, insbesondere in einem Dialkohol. Das gelöste Bisphenol wird dann, zusammen mit dem Härter, des Haftvermittlers und der anorganischen Säure zugegeben 108 und das Ganze wird erneut gemischt 103.
In Fig. 2 dargestellt ist ein Verfahren 110 zur Herstellung einer Komponente B. Das Verfahren beginnt mit dem Schritt des Mischens des Lösemittels, des Harnstoff-Formaldehyd- Kondensats, des Alditols und des Diamids 111. Anschliessend wird gerührt 112, für beispielsweise eine Dauer von 30 min bis 3 h, z.B. für 2 h. Dann erfolgt die Zugabe des
Polyvinylpyrrolidons 113 und es wird erneut gerührt 112, für beispielsweise eine Dauer von 2 h bis 6 h, z.B. für 4 h.
In Fig. 3 dargestellt ist ein Verfahren 200 zur Herstellung eines Absorptionsmittels aus der Komponente A und
Komponente B. Im ersten Schritt wird die Komponente A gemischt mit einem Gas 210, beispielsweise Druckluft oder Stickstoff. Das in diesem Schritt erzeugte Gemisch wird daraufhin aufgeschäumt 211 durch abwechslungsweises
Verdichten und Endspannen mit dem Ziel, einen Schaum zu generieren. Dieser Schaum wird dann wiederum mit der
Komponente B gemischt 212. Die Komponente A ist also eine Art Schaummittel, wohingegen die Komponente B ein Harz ist. Das Schaummittel sorgt für Luftblasen und somit für Poren im Harz, welches polymerisiert . Während dem Trocknen bzw. Aushärten (nicht dargestellt) brechen die durch die
Luftblasen gebildeten Poren auf, was das Absorptionsmittel offenporig und schwammartig werden lässt.
In Fig. 4 dargestellt ist eine Ausführungsform eines
Verfahrens 200 zur Herstellung eines Absorptionsmittels aus der Komponente A und Komponente B. In diesem dargestellten Verfahren wird das Schaummittel, sprich die Komponente A, erst im Verhältnis 1:13 mit einem Lösemittel, wie
beispielsweise Wasser, verdünnt 209, bevor die verdünnte
Komponente A, sprich die Gebrauchslösung der Komponente A, mit dem Gas vermischt wird 210. Das Aufschäumen erfolgt durch sukzessives Verdichten und Entspannen des so
entstandenen Gemischs 211. Verfestigt wird der Schaum anschliessend durch das Zugeben und Mischen 212 mit der Komponente B, sprich dem Harz. Wird beispielsweise 1 Teil Komponente A eingesetzt, so wird diese, im Falle einer 1:13 Verdünnung, mit dreizehn Teilen Lösemittel verdünnt. Zum Aushärten des aus diesem Gemisch resultierenden Schaums werden z.B. 28 Teile Komponente B zugegeben und vermengt 212. Das Mischungsverhältnis Komponente A: Lösemittel muss nicht zwingend 1:13 sein. Dieses Mischungsverhältnis kann beispielsweise auch zwischen 1:5 und 1:20, insbesondere zwischen 1:10 und 1:16 liegen. Selbiges gilt für das
Verhältnis der Komponente A: Komponente B. im oben
aufgeführten Beispiel ist dieses 1:28. Dieses
Mischungsverhältnis kann beispielsweise auch zwischen 1:14 und 1:42, insbesondere zwischen 1:21 und 1:35 liegen.
In Fig. 5 dargestellt ist ein Querschnitt einer Vorrichtung 1 zum Herstellen eines Absorptionsmittels. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Vormischzone 10, welche mindestens zwei Öffnungen 11,12 aufweist. Durch eine dieser Öffnungen 11; 12 kann die Komponente A bzw. die Gebrauchslösung der
Komponente A in die Vormischzone 10 eingelassen werden, durch die andere Öffnung 12; 11 kann ein Gas eingelassen werden. An die Vormischzone 10 grenzt eine Schäumungszone 20 an. Die Vormischzone 10 und die Schäumungszone 20 stehen miteinander in Fluidverbindung, sprich das aus Komponente A bzw. der Gebrauchslösung der Komponente A und dem Gas bestehende Gemisch kann von der Vormischzone 10 in die Schäumungszone 20 gelangen. Die Einlassöffnungen 11,12 der Vormischzone 10 sind beispielsweise beabstandet zur Schäumungszone 20 angeordnet. Das Gas und die Komponente A bzw. die Gebrauchslösung der Komponente A müssen nicht zwingenderweise nur durch je eine Öffnung 11; 12 in die Vormischzone 10 eingelassen werden, sie können auch über mehrere Öffnungen oder gar eine Vielzahl an Öffnungen eingebracht werden. Die Schäumungszone 20 beinhaltet mehrere Kammern 21, welche wiederum mit mechanischen
Partikeln 22, wie beispielsweise Glas-, Plastik-, Teflonoder Keramikkügelchen, gefüllt sind. Die Anzahl der Kammern 21 kann beispielsweise zwischen drei und 30 liegen. Die Vorrichtung 1 in Fig. 5 weist neun Kammern 21 auf. Die benachbarten Kammern 21 stehen in Fluidverbindung . Die Anzahl bzw. die Füllmenge, z.B. in Gramm ausgedrückt, ist nicht für alle Kammern 21 identisch, manche Kammern sind mit mehr, andere Kammern mit weniger Partikeln 22 gefüllt. Es können beispielsweise einige Kammern 21 die identische Füllmenge aufweisen, die Füllmenge mindestens einer Kammer 21 muss sich jedoch von dieser Füllmenge unterscheiden. Auch muss die Grösse der einzelnen Kammern 21 nicht
identisch sein, sondern kann variieren. Manche Kammern 21 können also grösser, respektive breiter sein, als andere Kammern 21. Die Fluidverbindung benachbarter Kammern 21 wird beispielsweise durch Öffnungen in den, die Kammer 21 trennenden Trennwänden 23 bereitgestellt. Die zu einer Kammer 21 gehörenden zwei Trennwände 23 weisen die
Öffnungen bevorzugt nicht deckungsgleich und beabstandet voneinander auf. Sprich ist die eine Öffnung im oberen Bereich der Kammer 21 angeordnet, so ist die andere Öffnung eher im unteren Bereich der Kammer 21 angebracht. Das Gemisch wird aufgeschäumt, indem es von einer Kammer 21 in die nächste fliesst, sich dazwischen immer wieder durch die Öffnungen der Kammerwände 23 "quetscht" und sich dann wieder im Volumen der nächsten, ebenfalls an diese
Trennwand 23 anschliessende Kammer 21 entspannt. Dieses abwechselnde Verdichten und Entspannen führt also zum
Aufschäumen des Gemischs aus dem Gas und der Komponente A bzw. der Gebrauchslösung der Komponente A. Zusätzlich verbessert werden kann der Aufschäumvorgang in der
Schäumungszone 20 durch die, sich in den Kammern 21
befindlichen mechanischen Partikeln 22. Durch deren
Mengenverteilung auf die einzelnen Kammern 21 gesehen, kann die Schaumqualität respektive die Schaumkonsistenz
beeinflusst werden. Zum Erhalt einer optimalen
Schaumkonsistenz kann es auch zweckdienlich sein, die Gösse der die Fluidverbindung bildenden Öffnungen in den
Trennwänden 23 und deren Position zu variieren.
Beispielsweise können die Öffnungen der Trennwände 23 von jeder zweiten Trennwand 23 deckungsgleich sein. So kann eine spiralförmige Bewegung des Gemischs in der
Schäumungszone 20 erreicht werden. An die Schäumungszone 20 angrenzend und mit dieser in Fluidverbindung stehend, befindet sich die Mischzone 30. Die Mischzone 30 grenzt beispielsweise derart an die Schäumungszone 20 an, dass sie beabstandet zur Vormischzone 10 oder gar auf der
gegenüberliegenden Seite angeordnet ist. In die Mischzone 30 dringt einerseits der aufgeschäumte Schaum aus der
Schäumungszone 20 ein und andererseits kann über einen Zufuhrkanal 31 die Komponente B darin eingeleitet werden. In der Mischzone 30 werden also die Komponente B und die mit Gas aufgeschäumte Komponente A bzw. der aufgeschäumten Gebrauchslösung der Komponente A vermengt und bilden dort das, noch feuchte Absorptionsmittel, welches über die
Auslassöffnung 32 aus der Vorrichtung 1 austreten kann.
Die in Fig. 6 dargestellte Vorrichtungen 1, welche im
Querschnitt gezeigt ist, unterscheidet sich im Wesentlichen durch die Füllmenge der einzelnen Kammern 21 in der
Schäumungszone 20. Die Füllmenge steigt von der ersten bis hin zur letzten Kammer 21 nach und nach an. Sprich jede nachfolgende Kammer 21, von der Vormischzone 10 hin zur Mischzone 30 betrachtet, weist eine höhere Füllmenge auf als die vorhergehende Kammer 21.
Eine Vorrichtung mit acht Kammern kann beispielsweise wie folgt mit mechanischen Partikeln, insbesondere Glasperlen, gefüllt sein:
Kammer 1: 30 g Kammer 5: 70 g
Kammer 2: 40 g Kammer 6: 80 g
Kammer 3: 50 g Kammer 7: 90 g
Kammer 4: 60 g Kammer 8: 100 g
Ein sukzessiver Anstieg der Füllmenge ist jedoch nicht zwingend. Eine Vorrichtung mit acht Kammern kann
beispielsweise auch wie folgt mit mechanischen Partikeln, insbesondere Glasperlen, gefüllt sein: Kammer 1: 30 g Kammer 5: 60 g
Kammer 2: 40 g Kammer 6: 80 g
Kammer 3: 40 g Kammer 7: 100 g
Kammer 4: 60 g Kammer 8: 120 g Ein weiteres Beispiel für eine Verteilung mechanischer
Partikel, insbesondere Glasperlen, auf 8 Kammern wäre:
Kammer 1: 30 g Kammer 5: 60 g
Kammer 2: 40 g Kammer 6: 80 g
Kammer 3: 40 g Kammer 7: 90 g Kammer 4 : 60 g Kammer 8: 90-120 g
In Fig. 7 ist ein Querschnitt einer weiteren
Ausführungsform der Vorrichtung 1 zum Herstellen eines Absorptionsmittels gezeigt. Diese Ausführungsform
unterscheidet sich von den vorhergehenden insbesondere durch die Anordnung des Zufuhrkanals 31. Die Vormischzone 10, die Aufschäumzone 20 und die Mischzone 30 bilden gemeinsam einen zylindrischen Grundkörper. Der Zufuhrkanal 31 verläuft nun innerhalb der Vormischzone 10 und der Schäumungszone 20, steht aber nicht mit diesen in
Fluidverbindung, und mündet in die Mischzone 30. Die
Komponente A bzw. die Gebrauchslösung der Komponente A (z.B. über Öffnung 11), das Gas (z.B. über Öffnung 12) und die Komponente B (über Kanal 31), können in dieser
Ausführungsform alle über eine Seite der Vorrichtung, nämlich über die Seite der Vormischzone 10, in die
Vorrichtung 1 eingespeist werden. Der Zufuhrkanal 31 ist so ausgebildet, dass die letzten 1 cm bis 2 cm trichterförmig ausgebildet sind.
Die Komponente A, alias Schaummittel, bzw. die
Gebrauchslösung der Komponente A, die Komponente B, alias Harz, und das Gas können in Tanks bereitgestellt werden und über Schläuche mit der Vorrichtung 1 über die
Einlassöffnungen 11,12 und den Zufuhrkanal 31 verbunden werden. Die Schläuche können dabei eine Länge von
mindestens 2 m, insbesondere von 3.5 m bis 5 m haben. Der Durchfluss der Komponente A bzw. der Gebrauchslösung der Komponente A, z.B. in einer 1:13 Verdünnung, wird
beispielsweise so eingestellt, dass er ca. 1100 g/min bis 1330 g/min, insbesondere 1250 g/min bis 1330 g/min,
beträgt. Der Durchfluss der Komponente B beträgt
beispielsweise 2200 g/min bis 3500 g/min, insbesondere 3400 g/min bis 3500 g/min. Mit einer Dichte der Gebrauchslösung der Komponente A von bspw. ca. 1.0 kg/1 und einer Dichte der Komponente B von bspw. ca. 1.25 kg/1 resultiert auf das Volumen bezogen ein Verhältnis von ca. einem Teil
Gebrauchslösung der Komponente A zu ca. 1.2 bis 2.6 Teilen der Komponente B, insbesondere von ca. einem Teil
Gebrauchslösung der Komponente A zu ca. 2.0 bis 2.3 Teilen der Komponente B. In der Mischzone 30 verweilen die
Komponenten A und B beispielsweise für eine
Reaktivitätszeit von 60 s bis 120 s, insbesondere von 90 s. Anschliessend kann das noch feuchte Reaktionsprodukt, sprich das Absorptionsmittel für 4 h bis 10 h, insbesondere für 6 bis 8 h, getrocknet werden. Die Dichte des
getrockneten Absorptionsmittels beträgt beispielsweise zwischen 14 kg/m 3 und 18 kg/m 3 . Die Fig. 8 zeigt einen Querschnitt durch eine weitere
Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zum Herstellen eines Absorptionsmittels. Angezeigt sind die Bereiche der
Vormischzone 10, der Schäumungszone 20 und der Mischzone 30. Im Bereich der Mischzone 10 angeordnet sind die beiden Einlassöffnungen 11, 12 und der Zufuhrkanal 31. Die
Schäumungszone umfasst mehrere Kammern 21, welche durch Trennwände 23, 23' voneinander getrennt sind und gefüllt sind mit mechanischen Partikeln 21 zu unterschiedlichen Füllmengen. Der Zufuhrkanal 31 läuft durch die Vormischzone 10 und die Schäumungszone 20 hindurch und mündet in die Mischzone 30. Der Zufuhrkanal 31 ist gebildet bzw. ist ummantelt von einem Harzrohr 33. Die Schäumungszone 20 ist gebildet bzw. ist ummantelt von einem Schaumrohr 24. Die Trennwände 23 sind gebildet durch Scheiben, welche eine innere Ausnehmung aufweisen, die der Querschnittsfläche des Harzrohrs 33 entspricht und welche Scheiben einen Radius aufweisen, der kleiner ist als der Innenradius des
Schaumrohrs 24. Somit bleibt eine Lücke zum Schaumrohr 24, welche als Öffnung zur Herstellung einer Fluidverbindung dient. Die Trennwände 23' sind gebildet durch Scheiben, welche eine innere Ausnehmung aufweisen, die grösser ist als die Querschnittsfläche des Harzrohrs 33 und welche Scheiben einen Radius aufweisen, der dem Innenradius des Schaumrohrs 24 entspricht. Somit bleibt eine Lücke zum Harzrohr 33, welche als Öffnung zur Herstellung einer Fluidverbindung dient. Bevor der Schaum aus der
Schäumungszone 20 in die Mischzone 30 treten kann, muss er ein am Ende der Schäumungszone 20 angeordnetes Sieb 25 passieren. Die Mischzone 30 und die Schäumungszone 20 sind mittels einer Überwurfmutter 40 verbunden. Die Komponente B gelangt, aus dem Harzrohr 33 kommend, über einen Düsenkegel 34 und eine Harzdüse 35 in die, in einem Mischrohr 36 angeordnete Mischbüchse 37. Das in der Mischbüchse 37 gemischte 2-Komponenten-Absorptionsmittel verlässt die Vorrichtung dann über die Auslassöffnung 32.
Fig. 9 zeigt ein Verfahren 300 zum Absorbieren einer
Flüssigkeit. Zu sehen ist eine Flüssigkeitslache, auf welche in einem ersten Schritt ein Absorptionsmittel, insbesondere in zerkleinerter Form, aufgestreut wird (310). In einem nächsten Schritt wird gewartet (320), bis das Absorptionsmittel gesättigt ist, oder die Flüssigkeit im Wesentlichen vollständig aufgesogen hat. Je nach
Beschaffenheit der Flüssigkeit, bspw. je nach deren
Viskosität, kann dies beispielsweise unmittelbar nach dem Aufstreuen der Fall sein, oder einige Minuten bis gar
Stunden (z.B. zwischen 5 min und 10 h) dauern. Im
darauffolgenden Schritt wird das mit der Flüssigkeit evtl. bis zur Sättigung vollgesogene Absorptionsmittel
aufgenommen (330), insbesondere durch Abschöpfen oder
Einsammeln. Im Anschluss (hier nicht gezeigt) kann das gesättigte Absorptionsmittel verbrannt werden oder die Flüssigkeit kann durch Pressen oder Zentrifugation
rückgewonnen werden. Bezugs zeichenliste
1 Vorrichtung zur Herstellung eines Absorptionsmittels
10 Vormischzone
11, 12 Einlassöffnung
20 Schäumungszone
21 Kammer
22 Partikel
23 Trennwand
24 Schaumrohr
25 Sieb
30 Mischzone
31 Zufuhrkanal
32 Auslassöffnung
33 Harzrohr
34 Düsenkegel
35 Harzdüse
36 Mischrohr
37 Mischbüchse
40 Überwurfmutter
100 Verfahren zur Herstellung einer Komponente A
101 Erwärmen
102 Zugeben Sulfaminsäure und der Sulfonsäure
103 Mischen
104 Zugeben von Alkohol
105 Rühren
106 Zugeben des Polyethylenglycols
107 Lösen des Bisphenols
108 Zugeben des gelösten Bisphenols, des Härters, des
Haftvermittlers und der anorganischen Säure
110 Verfahren zur Herstellung einer Komponente B
111 Mischen des Lösemittels, des Harnstoff-Formaldehyd- Kondensats, des Alditols und des Diamins
112 Rühren
113 Zugeben des Polyvinylpyrrolidons
200 Verfahren zur Herstellung eines Absorptionsmittels
209 Verdünnen der Komponente A
210 Mischen der Komponente A mit einem Gas
211 Aufschäumen des Gemischs 212 Mischen des Schaums mit der Komponente B
300 Verfahren zum Absorbieren einer Flüssigkeit
310 Aufstreuen eines Absorptionsmittels
320 Warten
Aufnehmen des vollgesogenen Absorptionsmittel