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Patent Searching and Data


Title:
ACID CATALYSTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1993/023163
Kind Code:
A1
Abstract:
Acid catalysts are prepared by reacting short-chain triglycerides having the formula (I), in which R?1¿, R?2¿ and R?3¿ represent independently from each other alkyl rests with 1 to 4 carbon atoms, with sulphur trioxide. These catalysts are useful for example for preparing alkyl oligoglycosides, fatty acid esters and fatty alcohol polyalkyleneglycol ethers.

Inventors:
FABRY BERND (DE)
WEUTHEN MANFRED (DE)
WANGEMANN FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP1993/001058
Publication Date:
November 25, 1993
Filing Date:
May 03, 1993
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
FABRY BERND (DE)
WEUTHEN MANFRED (DE)
WANGEMANN FRANK (DE)
International Classes:
B01J31/02; B01J31/04; C07C41/03; C07C67/08; C07H5/04; C07H15/04; (IPC1-7): B01J31/02; B01J31/04; C07H5/04; C07H15/04
Domestic Patent References:
WO1990006933A11990-06-28
Foreign References:
US4795728A1989-01-03
EP0178557A11986-04-23
US4950743A1990-08-21
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Claims:
Patentansprüche
1. Saure Katalysatoren dadurch erhältlich, daß man kurzkettige Triglyceride der Formel (I), CH2OCOR1 CH0COR2 (I) CH20COR3 in der R1, R2 und R3 unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen, mit Schwefeltrioxid umsetzt.
2. Verfahren zur Herstellung saurer Katalysatoren, bei dem man kurzkettige Triglyceride der Formel (I), CH20C0R1 I CHOCOR2 (I) I CH20COR3 in der R , R2 und R3 unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen, mit Schwefeltrioxid umsetzt. _ _ _ _. 14 .
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch, gekennzeichnet, daß man Triglyceride der Formel (I) einsetzt, in der R1, R2 und R3 für Methylreste stehen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, daß man die Triglyceride und das Schwefeltrioxid im molaren Verhältnis von 1 : 0,5 bis 1 : 3,3 einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch, gekennzeichnet, daß man die Reaktion bei 10 bis 80 °C durchführt.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch, gekennzeichnet, daß man die Reaktion kontinuierlich in einem Fallfilmreaktor durchführt.
7. Verwendung von sauren Katalysatoren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Alkyl und/oder Alkenyloligoglycosiden der Formel (II), R40[G]p (II) in der R4 für einen Alkyl und/oder Alkenylrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffato¬ men und p für Zahlen von 1 bis 10 steht.
8. Verwendung von sauren Katalysatoren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Fettsäureestern der Formel (III), R5COOR6 (III) in der R^CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 oder 1 bis 5 Doppelbindungen und R> für einen linearen oder verzweigten Alkyl und/ oder Alkenylrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen steht.
9. Verwendung von sauren Katalysatoren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Fettalkoholpolyalkylenglycolethern der Formel (IV), R8 R70(CH2CHO)nH (IV) in der R7 für einen Alkyl und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R8 " für Wasserstoff oder einen Methylrest und n für Zahlen von 1 bis 30 steht.
Description:
Saure Katalysatoren

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft saure Katalysatoren, ein Verfahren zu ihrer Herstellung durch Sulfierung kurzkettiger Triglyceride sowie ihre Verwendung zur Herstellung von Alkyloligoglucosi- den, Fettsäureestern und Fettalkoholpolyalkylenglycolethern.

Stand der Technik

Alkyloligoglykoside, insbesondere Alkyloligoglucoside, stel¬ len nichtionische Tenside dar, die infolge ihrer vielfältigen anwendungstechnischen Eigenschaften und ihrer ausgezeichneten ökotoxikologischen Verträglichkeit zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Zu ihrer Herstellung geht man üblicherweise von Zuckern oder wäßrigen Stärkeabbauprodukten aus, die - gegebenenfalls über die Zwischenstufe der Butylglykoside - mit primären Alkoholen acetalisiert werden. Die Kondensation macht gewöhnlich die Anwesenheit saurer Katalysatoren erforderlich, die in der Patentliteratur bereits umfangreich beschrieben worden sind.

In der Patentschrift EP-B1-0 132 043 (Procter _ Gra ble) wird beispielsweise vorgeschlagen, die Acetalisierung von Glucose und Fettalkohol im Gegenwart tensidischer Katalysatoren durchzuführen, die man beispielsweise durch Umsetzung von Fettalkoholen oder Alkylbenzolen mit Schwefeltrioxid erhält. In ähnlicher Weise beschreibt die Patentschrift US 5,003,057 (Henkel Corp.) die Verwendung von Naphthalinsulfonsäure. Von Nachteil ist hierbei jedoch, daß die genannten Katalysatoren während der Acetalisierung zu einer starken Schaumentwicklung beitragen können, die eine Verminderung des nutzbaren Reak¬ torvolumens und damit der Raum-Zeit-Ausbeute zur Folge hat.

Aus der Offenlegungsschrift EP-A-0 415 192 ist des weiteren die Acetalisierung von Zuckern mit Alkoholen in Gegenwart von Sulfobernsteinsäure bekannt. Für die Herstellung von Alkyl- oligoglycosiden ist dieser Katalysator jedoch ebenfalls nicht zufriedenstellend, da die Herstellung mit hohem technischen Aufwand verbunden ist.

Die Aufgabe der Erfindung bestand somit darin, verbesserte saure Katalysatoren zu entwickeln, die frei von den geschil¬ derten Nachteilen sind.

Beschreibung der Erfindung

Gegenstand der Erfindung sind saure Katalysatoren, die man dadurch erhält, daß man kurzkettige Triglyceride der Formel (I),

CH2O-CO-R 1

I

CH-0-CO-R 2 (I)

I

CH 2 0-CO-R 3

in der R 1 , R 2 und R 3 unabhängig für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen, mit Schwefeltrioxid umsetzt.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß "Sulfotriglyceride" der genannten Art ausgezeichnete saure Katalysatoren für eine Vielzahl von Reaktionen darstellen. Sie sind beispielsweise in Fettalkoholen spontan und klar löslich, niedrigviskos und daher leicht dosierbar und weisen zudem den Vorteil einer leichten Zugänglichkeit und problemlosen Herstellbarkeit auf.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung saurer Katalysatoren, bei dem man kurzkettige Triglyceride der Formel (I),

CH2O-CO-R 1"

I

CH-0-CO-R 2 (I)

I CH 2 0-CO-R 3

in der

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen, mit Schwefeltrioxid umsetzt.

Typische Beispiele für kurzkettige Triglyceride, die im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens als Ausgangsstoffe in Be¬ tracht kommen, sind Glycerintripropionat, Glycerintributyrat und Glycerintrivaleriat. Infolge der leichten Zugänglichkeit sowie der hohen katalytischen Aktivität des Sulfierproduktes, ist die Verwendung von Glycerintriacetat bevorzugt; in glei¬ cher Weise bevorzugt sind demzufolge die Sulfierprodukte des Glycerintriacetats als saure Katalysatoren.

Die kurzkettigen Triglyceride und das Schwefeltrioxid können im molaren Verhältnis von 1 : 0,5 bis 1 : 3,3 eingesetzt werden. Als besonders aktiv haben sich saure Katalysatoren erwiesen, die durch Umsetzung der kurzkettigen Triglyceride mit Schwefeltrioxid im molaren Verhältnis von 1 ; 1 bis 1 : 3, insbesondere 1 : 2 bis 1 : 3 erhalten werden.

Die Sulfiertemperatur ist in weiten Grenzen unkritisch und kann zwischen 10 und 80°C betragen. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht jedoch in der über¬ raschenden Erkenntnis, daß eine praktisch vollständige Auf¬ nahme des Schwefeltrioxids durch die eingesetzten Triglyce¬ ride bereits bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen von 15 bis 40, insbesondere 20 bis 35 °C, stattfindet. Durch diese schonenden Bedingungen werden Sulfierprodukte erhalten, die ohne Bleiche hellfarbig sind.

Die Sulfierung kann in einer Weise erfolgen, wie sie bei¬ spielsweise von der Umsetzung von Methylestern mit Schwefel¬ trioxid bekannt und umfangreich dokumentiert worden ist [vgl. J. Falbe (ed.) "Surfactants in consumer products", Springer Verlag, Berlin, 1987, S.54-85]. Des weiteren sei auf die Of- fenlegungsschriften WO 91/06532 und DE-A-39 41 365 (Henkel KGaA) verwiesen, die die Sulfierung von gesättigten bzw. un¬ gesättigten langkettigen Triglyceriden zum Gegenstand haben. Die Reaktion kann batchweise durchgeführt werden, vorzugs¬ weise erfolgt die Sulfierung jedoch kontinuierlich in einem Fallfilmreaktor. Das eingesetzte Schwefeltrioxid wird dabei in an sich bekannter Weise mit einem Inertgas, beispielsweise Stickstoff oder Luft, auf einen Wert von 1 bis 10, vorzugs¬ weise 3 bis 5 Vol.-% verdünnt.

Die Sulfierung der kurzkettigen Triglyceride führt zu einer komplexen Mischung von Produkten, in der überwiegend sulfa- tierte Partialglyceride und Sulfocarbonsäuren enthalten sind. Die Zusammensetzung wird dabei im wesentlichen durch das Einsatzverhältnis von Triglycerid und SO3 bestimmt.

Gewerbliche Anwendbarkeit

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft die Verwendung der sauren Katalysatoren in der Acetalisierung von Zuckern mit Fettalkoholen zur Herstellung von Alkyl- und/oder Alke- nyloligoglykosiden der Formel (II),

R 0-[G] p (II)

in der

R 4 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 1 bis 22 Koh¬ lenstoffatomen G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10

steh .

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft die Verwendung der sauren Katalysatoren in der Veresterung von Fettsäuren mit Alkoholen zur Herstellung von Fettsäureestern der Formel (III),

R 5 CO-OR 6 (III)

in der

R^CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 oder 1 bis 5 Doppelbindungen und R> für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder

Alkenylrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen

steht.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft schließlich die Verwendung der sauren Katalysatoren in der Alkoxylierung von Fettalkoholen mit Alkylenoxiden zur Herstellung von Fett- alkoholpolyalkylenglycolethern der Formel (IV),

I R 7 0(CH 2 CHO) n H (IV)

in der

R 7 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Koh¬ lenstoffatomen R8 für Wasserstoff oder einen Methylrest und n für Zahlen von 1 bis 30

steht.

Die sauren Katalysatoren können in den geschilderten Verfah¬ ren in Mengen von 0,5 bis 10, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-% - bezogen auf die Ausgangsstoffe - eingesetzt werden.

Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.

Beispiele

I. Herstellungsbeispiele

Beispiel 1;

Herstellung von Sulfotriacetin-I. In einem 500-ml-Sulfier- reaktor mit Gaseinleitungsrohr und Mantelkühlung wurden 218 g (1 mol) Glycerintriacetat ("Triacetin", Verkaufsprodukt Fa. Henkel KGaA, Düsseldorf, FRG) vorgelegt und über einen Zeit¬ raum von 30 min mit 80 g (1 mol) Schwefeltrioxid umgesetzt. Das SO3 war zuvor aus einer entsprechenden Menge 85 gew.- %igem Oleums ausgetrieben und mit Stickstoff auf eine Kon¬ zentration von 5 Vol-% verdünnt worden. Das Sulfotriacetin-I wurde in praktisch quantitativer Ausbeute in Form einer farblosen, leicht beweglichen Flüssigkeit gewonnen.

Beispiel 2:

Herstellung von Sulfotriacetin-II. Beispiel 1 wurde unter Einsatz von 218 g Glycerinacetat und 160 g (2 mol) Schwefel¬ trioxid wiederholt. Die Reaktionszeit betrug 1 h, wobei 92 % des angebotenen SC>3's aufgenommen wurden. Das resultierende Sulfotriacetin-II wurde ebenfalls als farblose, niedrigvis¬ kose Flüssigkeit erhalten.

Beispiel 3 ;

Kontinuierliche Herstellung von Sulfotriacetin-III. In einem kontinuierlich arbeitenden Fallfilmreaktor (Länge 120 cm, Durchmesser 1 cm, Durchsatz 600 g/h) mit Kühlmantel wurden Glycerintriacetat und Schwefeltrioxid im molaren Verhältnis 1 : 3 zur Reaktion gebracht; das SO3 wurde wiederum als 5 vol- %ige Mischung mit Stickstoff eingesetzt. Das Sulfotriacetin- III wurde als leicht gelb gefärbte, viskose, jedoch beweg¬ liche Flüssigkeit erhalten.

II. Anwendungstechnische Beispiele

Beispiel 4:

Herstellung von Cι 2 /i4-Kokosalkylglucosid. I n einem 1-1-Drei- halskolben mit Rührer, Tropftrichter und Destillationsaufsatz wurden 234 g (1,3 mol) wasserfreie Glucose vorgelegt und mit 1400 g (6,5 mol) C12/14 Kokosfettalkohol (Lorol( R ) Spezial, Hydroxyzahl: 290; Fa. Henkel KGaA, Düsseldorf, FRG) versetzt. Die Reaktionsmischung wurde auf 90 °C vorgeheizt, ein Vakuum von 20 mbar angelegt und dann über den Tropftrichter inner¬ halb von 5 min eine Lösung von 0,5 g - entsprechend 0,3 Gew.-% bezogen auf Glucose - von Sulfotriacetin-III in 15 g ^12/14" Kokosfettalkohol zudosiert. Nach Beendigung der Zu¬ gabe wurde die Reaktionsmischung so lange auf 115 °C erhitzt, bis kein weiteres Kondensationswasser mehr abdestilliert werden konnte. Das rohe Reaktionsprodukt wurde neutralisiert, in eine Vakuumdestillationsapparatur überführt und der über¬ schüssige Fettalkohol bei einer Temperatur von 180 °C und einem verminderten Druck von 5 mbar abdestilliert.

Kenndaten des Produktes:

Durchschnittlicher Polymerisationsgrad (DP) : 1,3 Polyglucosegehalt : 4,1 Gew.-%

Fettalkoholgehalt : 0,8 Gew.-%

Beispiel 5 :

Herstellung von Ci6/i8-Talgfettsäure-2-Ethylhexylester. In einem 1,5-1-Dreihalskolben mit Rührer und Destillationsauf¬ satz wurden 280 g (1 mol) Ci6/ιe-Talgfettsäure (Edenor( R ) HT, Fa. Henkel KGaA, Düsseldorf, FRG) und 730 g (5 mol) 2-Ethyl- hexanol vorgelegt und mit 8,5 g - entsprechend 3 Gew.-% be¬ zogen auf die Fettsäure - Sulfotriacetin-III versetzt. Die Reaktionsmischung wurde über einen Zeitraum von 2,5 h unter Rückfluß gehalten, bis kein Reaktionswasser mehr abdestil¬ liert werden konnte. Anschließend wurde das rohe Vereste¬ rungsprodukt neutralisiert, in eine Vakuumdestillationsappa¬ ratur überführt und überschüssiges 2-Ethylhexanol abgetrennt.

Kenndaten des Produktes

Säurezahl = < 1

Hydroxyzahl = < 1 Verseifungszahl = 135

Beispiel 6 ;

Herstellung von C]^/i4-Kokosfettalkohol-2EO-et__er. I n einem 1-1-Autoklaven wurden 218 g (1 mol) Cι 2 /14- κ °kosfettalkohol vorgelegt und mit 2 g - entsprechend 1 Gew.-% bezogen auf den Fettalkohol - Sulfotriacetin-I versetzt. Der Autoklav wurde verschlossen, und dreimal abwechselnd mit Stickstoff beauf¬ schlagt und evakuiert. Danach wurde die Reaktionsmischung auf 175 °C erhitzt und portionsweise mit 88 g (2 mol) Ethylenoxid beaufschlagt, wobei der Druck bis auf 4,5 bar anstieg. Nach Beendigung der Zugabe wurde die Reaktionsmischung über 30 min einer Nachreaktion unterworfen, abgekühlt und entspannt. Das rohe Alkoxylierungsprodukt wurde mit Mg(OH) 2 auf pH = 7,5 eingestellt.

Kenndaten des Produktes

Hydroxylzahl (bestimmt) Ϊ 179 Hydroxylzahl (Theorie) : 183