Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
ACTIVATORS FOR INORGANIC PERCOMPOUNDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1989/008696
Kind Code:
A1
Abstract:
Isatinic acid anhydride or certain derivatives thereof, of general formula (I), are used as activators. R denotes one of the residues H, methyl, ethyl, n-propyl, isopropyl, n-butyl, isobutyl, propenyl, butenyl, cyclohexyl, phenyl or benzyl; X is chosen from the group methyl, methoxy, chlorine, bromine and SO3 - ; and n can assume the values 0,1 and 2. These compounds produce an extraordinary increase in the oxidizing action of inorganic percompounds. Preferred fields of application are oxidation, disinfection and bleaching baths.

Inventors:
MERZ THOMAS (DE)
KOTTWITZ BEATRIX (DE)
POETHKOW JOERG (DE)
LEHMANN RUDOLF (DE)
Application Number:
PCT/EP1989/000210
Publication Date:
September 21, 1989
Filing Date:
March 02, 1989
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
International Classes:
C11D3/395; A01N43/86; C11D3/39; C11D7/54; D06L3/02; (IPC1-7): C11D3/395; C11D3/28
Foreign References:
FR2346444A11977-10-28
DE2124833A11972-12-14
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung eines Isatosäureanhydrids der Formel in der R einen der Restε H, Mεthyl, Ethyl, nPropyl, isoPro pyl , nButyl, isoButyl, Propεnyl, Butenyl, Cyclohexyl ,. Phε nyl oder Benzyl bedεutet, X aus der Gruppe H, Methyl, Meth¬ oxy, Chlor, Brom und SO3Θ ausgewählt ist und n entwεdεr 0,1 oder 2 ist, als Aktivator für anorganische Perverbindungεn in Oxidations, Dεsinfεktions und Blεichflottεn.
2. Vεrwendung einεs Isatosäureanhydrids nach Anspruch 1, wobei in der Formel n den Wεrt 0 hat und R εntwεdεr H, Methyl, Ethyl, nPropyl oder isoPropyl bedεutet.
3. Verwendung nach Anspruch 1 des unsubstituierten Isatosäurean¬ hydrids.
4. Verwendung nach einεm der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekεnn zeichnet, daß die Aktivierung in überwiεgεnd wäßriger Lösung bei einem pHWert zwischen 8 und 11 erfolgt.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekεnn zeichnet, daß zur Aktivierung von 1 Mol Aktivsauerstoff aus der anorganischen Perverbindung 1 0,03 Mol, vorzugsweise 0,5 0,1 Mol an Aktivator eingesetzt wird.
6. Oxidations, Bleich oder Desinfektionsmittel, enthaltend eine anorganische Perverbindung und einen Aktivator sowie gegebenenfalls pHregulierende Mittel und Stabilisatoren für die Pervεrbindung, dadurch gekennzeichnet, daß es als Akti¬ vator ein Isatosäureanhydrid enthält, das der Formel entspricht, in der R einen der Reste H, Methyl, Ethyl, n* Propyl, isoPropyl, nButyl, isoButyl, Propenyl, Butenyl, Cyclohexyl, Phenyl oder Benzyl bedeutεt, X aus dεr Gruppe H, Methyl, Methoxy, Chlor, Brom und SO30 ausgewählt ist und n entweder 0,1 oder 2 ist.
7. Mittel nach Anspruch 6, enthaltend ein Isatosäureanhydrid, bei dεm in dεr Formel n den Wert 0 hat und R einen der' Reste H, Methyl, Ethyl, nPropyl und isoPropyl bedeutet.".
8. Mittel nach Anspruch 6, enthaltend unsubstituiεrtes Isato¬ säureanhydrid.
9. Mittel nach einen der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekεnn zeichnet, daß die anorganische Perverbindung ausgewählt ist aus der Gruppe Natriu perboratε, Natriumpεrcarbonat und dεren Mischungen.
10. Mittel nach einen der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gεkεnn zeichnεt, daß εs auf 1 Mol dεr anorganischen Pεrvεrbindung 1 0,03 Mol, vorzugsweise 0,5 0,1 Mol Aktivator enthält.
11. Wasch und Bleichmittel gemäß Anspruch 6, bestehend aus: 0,5 bis 20 Gew.%, vorzugsweise 5 bis 15 Gew. anioπische und/oder nichtionische Tenside, 0,5 bis 6o Gew.%, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.% Gerüstsub¬ stanzen aus der Gruppe kondensierte Phos¬ phate, Alkalisilikate, Alkalicarbonate, Natriumaluminiumsilikate und deren Mi¬ schungen, 0 bis 20 Gew.%, vorzugsweise 0,5 bis 8 Gew.% Gerüstsub¬ stanzen aus der Gruppe Salze von Amino¬ carbonsäuren, Salze von Polyphosphon¬ säuren, Salze von Polycarbonsäuren und dεrεn Mischungen, 2 bis 35 Gew.%, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.% anorganische Perverbindungen, 0,3 bis 20 Gew.%, vorzugsweisε 1 bis 10 Gew.—% Aktivator, ad 100 % übliche Hilfs und Begleitstoffε und Wasser.
12. Bleichzusatzmittel gemäß Anspruch 6, bestehεnd aus: 5 bis 50 Gew.%, vorzugsweise 15 bis 35 Gew.% anorga¬ nische Perverbindung, 2 bis 30 Gew.%, vorzugsweise 5 bis 25 Gew.~% Aktivator, 0 bis 5 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.% Peroxid¬ stabilisatoren, 0 bis 40 Gew.%, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.% pHregu lierende Mittεl, ad 100 Gew.% andere übliche Hilfs und Zusatzstoffe.
13. Desinfεktionsmittel gemäß Anspruch 6, bεstehend aus: 5 bis 40 Gew.%, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.% anorga¬ nische Perverbindungεn, 2 bis 40 Gεw.%, vorzugswεise 5 bis 20 Gew.% Aktivator, 0 bis 5 Gew. , vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.% Peroxid¬ stabilisatoren, 0,1 bis 20 Gew.%, vorzugsweise 0,2 bis 5 Gew.% Tensidε, ad 100 Gew. wεitεre Hilfs und Zusatzstoffe.
Description:
'Aktivatoren für anorganische Perverbindungen"

Anorganische Perverbindungen, insbesondere Wasserstoffperoxid und feste Perverbindungen, die sich in Wasser unter Freisetzung von Wasserstoffperoxid lösen, wie Natriuπφerborat und Natπ ' umcarbo- nat-Perhydrat, werden seit langem als Oxidationsmittel zu Desin¬ fektions- und Bleichzwecken verwendet. Die Oxidationswirkung dieser Substanzen hängt in verdünnten Lösungen stark von der Temperatur ab; so erzielt man beispielsweise mit H2O2 oder Per¬ borat in alkalischen Bleichflotten erst bei Temperaturen oberhalb- von etwa 80 °C eine ausreichend schnelle Bleiche verschmutzter Textilien. Bei niedrigeren Temperaturen kann die Oxidationswir¬ kung der anorganischen Perverbindungen durch Zusatz sogenannter Aktivatoren verbessert werden, für die zahlreiche Vorschläge in der Literatur bekannt geworden sind. Unter anderem wurden Carbonsäureanhydride für diesen Zweck vorgeschlagen (DE 893 049) und in Bleichmitteln verwendet (DE 19 12579). Durch Zusatz die¬ ser Substanzen kann die Bleichwirkung wäßriger Peroxidflotten so weit gesteigert werden, daß bereits bei 50 °C nahezu die gleichen Wirkungen wie mit der Peroxidflotte allein bei 95 °C eintreten.

Im Bemühen um energiesparende Wasch- und Bleichverfahren gewinnen in den letzten Jahren auch Anweπdungstemperaturen deutlich un¬ terhalb 50 °C, insbesondere unterhalb 45 C C bis herunter zur Kaltwassertemperatur an Bedeutung.

Bei diesen Temperaturen läßt die Wirkung der bekannten Aktiva¬ toren aber bereits deutlich nach. Es hat deshalb nicht an Bestre¬ bungen gefehlt, für diesen Temperaturbereich wirksamere Aktiva¬ toren zu entwickeln, ohne daß bis heute ein überzeugender Erfolg zu verzeichnen gewesen wäre. Auch die vorliegende Erfindung hat die Verbesserung der Oxidations- und Bleichwirkung anorganischer Perverbindung bei niedrigen Temperaturen unterhalb von 80 °C, insbesondere im Temperaturbereich von ca. 15 bis 45 °C zum Ziel.

Es wurde nun gefunden, daß bei Verwendung von Isatosäureanhydrid oder einigen seiner Derivate als Aktivatoren in diesem Tempera¬ turbereich eine außerordentliche Steigerung der Oxidations-. und Bleichwirkung anorganischer Perverbindungen in Oxidations-, Bleich- und Waschflotten- erreicht wird. Es handelt sich bei diesen Aktivatoren um Verbindungen mit der Formel

Isatosäureanhydrid (R = H, n = 0) hat den systematischen Namen lH-Benz[d][l,3]oxazin-2,4-dion. Es ist als großtechnisches Pro¬ dukt an sich bekannt. Bei den als Aktivatoren geeigneten Deri¬ vaten des Isatosäureanhydrids handelt es sich um Verbindungen der Formel I, ' in denen R, X und n eine der folgenden Bedeutungen haben:

R - Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl,

Propenyl , Butenyl, Cyclohexyl, Phenyl oder Benzyl; X = Methyl, Methoxy, Chlor, Brom oder SO3Θ ; n * 0,1 oder 2.

Auch diese Verbindungen sind zum Teil an sich bekannt und käuf¬ lich, oder sie können analog zu den bekannten Verbindungen syn¬ thetisiert werden (siehe DE 499 822 und Beilsteins Handbuch der organischen Chemie, Band 27, System-Nummer 4298, Hauptwerk und 1. bis 4. Ergänzungswerk).

Bevorzugt werden von diesen Verbindungen die im Benzolring nicht substituierten Vertreter (n = 0), in denen R einen der Reste Methyl, Ethyl, n-Prσpyl oder iso-Propyl darstellt. Besonders be¬ vorzugt wird das nicht substituierte Isatosäureanhydrid (R = H, n = 0).

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können Isatosäureanhydrid und seine Derivate als Aktivatoren überall dort eingesetzt werden, wo es auf eine besondere .Steigerung der Oxidationswirkung anorga¬ nischer Perverbindungen bei niedrigen Temperaturen ankommt, z. B. bei der Bleiche von Textilien, Haaren oder harten Oberflächen, bei der Oxidatioπ organischer oder anorganischer Zwischenprodukte und bei der Desinfektion. Dabei übertreffen die meisten dieser Aktivatoren in ihren Eigenschaften die besten bisher, bekannten Carbonsäureanhydridaktivatoren bei weitem.

Die erfindungsgemäße Verwendung besteht darin, Bedingungen zu schaffen, unter denen Wasserstoffperoxid und Isatosäureanhydrid bzw. seine Derivate miteinander reagieren können, mit dem Ziel, stärker oxidierend wirkende Folgeprodukte zu erhalten. Solche Bedingungen liegen insbesondere dann vor, wenn beide Reaktions¬ partner in wäßriger alkalischer Lösung aufeinander treffen.

Je nach Verwendungszweck können die Bedingungen weit variiert werden. So kommen neben rein wäßrigen Lösungen auch Mischungen aus Wasser und geeigneten organischen Lösungsmitteln, z. B. für

die Anwendung in der Desinfektion oder bei der Oxidation von Zwi¬ schenprodukten, als Reaktioπsmediu in Frage. Der pH-Wert des Reaktionsmediums kann in weiten Grenzen, vom schwach sauren Be¬ reich (pH 4) bis in den stark alkalischen Bereich (pH 13), je nach Anwendungszweck gewählt werden. Bevorzugt wird der alka¬ lische Bereich von pH 8 bis pH 11, da er für die Aktivierungs¬ reaktion und die Stabilität der gebildeten Perverbindung beson¬ ders vorteilhaft ist. Aus diesem Grunde wird der erfindungsgemäße Aktivator auch bevorzugt zusammen mit einem Natriumperborat oder mit Natriumcarboπat-Perhydrat verwendet, die in ihren Lösungen bereits pH-Werte dieses Bereichs aufweisen. Beispiele anderer geeigneter Perverbindungen sind Phosphat-Perhydrate und " Harn- stoffperoxid. Gelegentlich kann es auch zweckmäßig sein, den pH- ert des Mediums nach erfolgter Aktivierungsreaktion durch geeignete Zusätze nochmals, vor allem in den sauren Bereich, zu verschieben. Die Eiπsatzmengeπ an Perverbindungen werden im all¬ gemeinen so gewählt, daß in den Lösungen zwischen 10 ppm und 10 % Aktivsauerstoff, vorzugsweise zwischen 50 und 5000 ppm Aktiv¬ sauerstoff vorhanden sind. Auch die verwendete Menge an Aktivator hängt vom Anwendungszweck ab. Je nach gewünschtem Aktivierungs¬ grad werden 0,03 - 1 Mol, vorzugsweise 0,1 - 0,5 Mol Aktivator pro Mol anorganischer Perverbindung verwendet, doch können in besonderen Fällen diese Grenzen auch über- oder unterschritten werden.

Das erfindungsgemäße Isatosäureanhydrid bzw. seine Derivate kön¬ nen zur Aktivierung in reiner Form oder, wenn dies ' , beispiels¬ weise zur Erhöhung der Lagerstab lität, zweckmäßig ist, in spe¬ ziellen Anbietungsformen, wie Tabletten, Granulaten oder in feinteiliger umhülltεr Form (sogenannte Prills), eingesetzt wer¬ den. Besonderer Bedeutung kommt dabei solchen körnigen Formen zu, die durch Agglomerationsgranulation hergestellt werden. Für die

maschinelle Dosierung eignen sich Lösungen in organischen Lösungsmitteln oder flüssige Dispersionen, die den Aktivator enthalten.

Bevorzugt erfolgt der Einsatz in vorkoπfektionierten Mitteln im Gemisch mit den zu aktivierenden Perverbindungen und gegebenen¬ falls weiteren, für den gewünschten Bleich- oder Oxidationsprozeß erforderlichen Komponenten, wie pH-regulierenden Mitteln und Sta¬ bilisatoren für Perverbindungeπ. Dabei können neben Isatosäure¬ anhydrid und/oder seinen Derivaten auch andere Aktivatoren zu¬ gegen sein. Durch die Abmischung mit ausgesuchten Mengen an Per¬ verbiπdungen und weiteren Zusatzstoffen wird die Anwendung* er¬ leichtert und der Anwender erzielt sicherer das gewünschte Er¬ gebnis, da sich beim Auflösen der Mittel ohne weiteres Zutun die optimalen Bedingungen einstellen. Derartige Mittel sind deshalb ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung.

Auf dem Gebiet der Textilwäsche können die erfindungsgemäßen Aktivatoren mit nahezu allen üblichen Bestandteilen von Wasch- und Bleichmitteln kombiniert werden. Man kann auf diese Weise Mittel aufbauen, die sich speziell zur Textilbehandlung bei nie¬ drigen Temperaturen eignen und auch solche, die in mehreren Tem¬ peraturbereichen bis hinauf zum traditionellen Bereich der Koch¬ wäsche geeignet sind.

Hauptbestandteile solcher Wasch- und Bleichmittel sind, neben Perverbindungen . und Aktivator, Gerüstsubstanzen (Builders) und Tenside. Daneben können andere übliche Hilfsstoffe und Begleit¬ stoffe, wie Vergrauungsinhibitoren, Peroxidstabilisatoren, Elek- trolyte, optische Aufheller, Enzyme, Parfümöle, Schaumregulatoren und avivierende Substanzen in diesen Mitteln vorliegen, wenn dies zweckmäßig ist.

- 5 -

Beispiele üblicher Gerüstsubstanzeπ sind kondensierte Phosphate, Alkalisilikate, Alkalicarbonate, Salze -von Aminocarbonsäuren, wie Nitrilotriessigsäure, Salze von Polyphosphonsäuren, wie Hydroxy- ethandiphosphonsäure, Salze von Polycarbonsäuren, wie Citronen- säure oder Polyacrylsäure und unlösliche Natriumaluminiumsilikate vom Typ Zeolith NaA und NaX.

Als Tenside kommen insbesondere solche vom Typ der nichtionischen und synthetischen anionischen Tenside in Frage. Beispiele für nichtionische Tenside sind die aus langkettigen Alkoholen oder Älkylphenoleπ und Ethylenoxid hergestellten Polyethylenglykol- onoalkyl- und Polyethylenglykolπionophenylether sowie die -lang¬ kettigen Alkylglycoside.

Bei den anionischen Tensiden handelt es sich in erster- Linie um Sulfate und Sulfonate langkettiger Verbindungen, beispielsweise Alkylbeπzolsulfonate, Fettsäureestersulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfoπate, Fettalkoholsulfate und Sulfate von Polyethylen- glykolmonoethern. Weiterhin können Seifen und Salze .langkettiger Acylcyaπamide verwendet werden.

Typische Wasch- und Bleichmittel gemäß der Erfindung haben etwa folgende Zusammensetzung:

0,5 bis 20 Gew.~%, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-% anionischε und/oder nichtionischε Tenside,

0,5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.~% Gerüstsubstaπzen aus der Gruppe kondensierte Phosphate, Alka- lisilikatε, Alka icarbonate, Natriumalumini¬ umsilikate und deren Mischungen,

0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweisε 0,5 bis 8 Gew.-% Gerüstsubstan¬ zen aus der Gruppe Salze von Aππnocarbonsäu-

ren, Salze von Polyphosphonsäuren, Salze von Polycarbonsäuren und deren Mischungen,

2 bis 35 Gew.- , vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-% anorganische

Perverbindungen,

0,3 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-% Isatosäureanhy¬ drid und/oder seine Derivate, ad 100 % übliche Hilfs- und Begleitstoffe und Wasser

Neben kombinierten Wasch- und Bleichmitteln kommen als Konfekti- onierungsform der erfindungsgemäßen Aktivatoren für " die Textil- wäsche auch Mittel in Betracht, die als Zusätze zu peroxidhal- tigεn oder peroxidfreien Waschmitteln angewendet werden. Sie- ent¬ halten im wesentlichen Aktivator bzw. ein Gemisch aus Aktivator und. Perverbindung sowie gegebenenfalls weitere Hilfs- und Zu¬ satzstoffe, insbesondere Stabilisatoren, pH-rεguliεrende Mittel, Verdickungsmittel und Tenside.

Typische Bleichzusatzmittεl gemäß der Erfindung haben etwa fol- gεndε Zusammensetzung:

5 bis 50 Gew.- , vorzugsweise 15 bis 35 Gew.-% anorganischε

Perverbindung,

2 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise- 5 bis 25 Gew.- Isatosäurean¬ hydrid und/oder seine Deriavte,

0 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.-% Peroxidstabi¬ lisatoren,

0 bis 40 Gew.~%, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-% pH-rεgulierende

Mittel , ad 100 Gew.-% andere übliche Hilfs- und Zusatzstoffe.

Zur Reinigung harter Oberflächen bestimmte Mittel enthalten neben Perverbindung und Aktivator insbesondere Tenside, Gerüstsubstan-

zen und, im Falle von Polier- und Scheuermitteln, abrasiv wirken¬ de Bestandteile. Da diese Mittel häufig bei Raumtemperatur ange¬ wendet werden, wirkt sich hier die Verwendung der erfindungsge¬ mäßen Aktivatoren besonders vorteilhaft auf die bleichende und keimtötende Wirkung aus.

Besondere Bedeutung besitzen konfektionierte Mittel bei der An¬ wendung in der Desinfektion, da hier im allgemeinen erhöhte An¬ forderungen an die Anwendungssicherheit gestellt werden. Desin- fεktions ittεl auf Basis der erfindungsgemäßen Aktivatoren ent¬ halten neben diesem und anorganischen Perverbindungen im allge- mεinεn noch weitere Hilfs- und Zusatzstoffe, wie pH-rεgulierende Substanzen, Stab lisatoren und Tenside. In besonderen Fällen können sie spezielle Mikrobizide zusätzlich enthalten " , die die an sich sehr breite abtötende Wirkung der aktivierten Perverbindung gegenüber bestimmten Keimen verstärken.

Typische Desiπfεktioπsmittel gemäß der Erfindung haben etwa fol¬ gende Zusammensetzung:

5 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-% anorganische

Perverbindungen, 2 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-% Isatosäurean¬ hydrid und/oder seine Derivate, 0 bis 5 Gew.-% r vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.-% Peroxidstabi¬ lisatoren, 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 5 Gew.-% Tenside, ad 100 Gew.-% weitere Hilfs- und Zusatzstoffe.

Die εrfindungsgemäße Vεrwendung der Aktivatoren ist aber keines¬ falls auf die Anwendung in konfektionierter Form dieser geschil¬ derten oder anderer Arten beschränkt. So steht beispielsweise im

gewerblichen Bereich im allgemeinen die Eiπzeldosierung von Rea¬ genzien im Vordergrund, da sie oft das kostengünstigere Verfahren darstellt.

*

B e i s p i e l e

Die verwendeten Abkürzungen haben folgende Bedeutung:

AS = Acrylsäure

CMC = Carboxymethylcellulose

EDTA = Tetranatriumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure

EDTMP = Hexanatriumsalz der Ethylendiamintetramethylen- phosphonsäurε (Peroxidstabilisator)

E0 = Ethyleπoxid

HEC = Hydroxyethylcellulose

MA = Maleinsäureanhydrid

1. Phosphathaltiges, bleichendes Textilwaschmittel in Pulverform.

Zusammensetzung (in Gewichtsprozent):

Seife (Ci2-Cι 8 ) 1,5

Na-Oodecylbenzolsulfoπat 9,0

Fettalkoholethoxylat (C12-C18 + 10 E0) 3,5

Natriu triphosphat 20,0

Natriumsilikat . (3,2) 5,0

Zeolith NaA 15,0

EDTMP 0,3

MA-AS-Copolymεr (50 : 40) 1,5

Natriumperboratmonohydrat 18,0

Isatosäureanhydrid 3,0

Aufheller, Parfüm, Enzym ad 100 Carboxymethylcellulose, Na2S0 und Wasser

Bei Anwendungskonzεntration von 5 bis 10 g/1 wurden mit diesem

Mittel bei Waschtemperaturen von 20 bis 95 °C hervorragende Bleichergebnisse erzielt.

2. Prüfung der Bleichwirksamkeit an verschiedenen Testan- schmutzungen auf Textilien.

Die Prüfung erfolgte im Launderometer, Typ Atlas Standard, unter Verwendung eines phosphatfreien Waschmittels bei fol¬ genden Bedingungen:

Flottenvolumεn 250 ml

Gεwebe: 6,3 g Füllgewebe (weiße Baumwolle)

2,1 g Testgewebe Wasserhärte: 17 ° d. H. Temperaturen: 30 oder 40 °C

Waschzeit: 30 Minuten einschließlich Aufheizzeit (3 °C/min) Spülen: 3 x 30 sec.

Waschmittelzusammeπsεtzung (Gew.-%):

Alkylbenzolsulfonat-Na-Salz 7

Talgalkohol + 5 E0 5,5

Na 2 C03 12

Natriums likat (3,2) 3,3

Zeolith NaA 28

EDTA 0,3

Natriumperborattetrahydrat 28

CMC + HEC 1,5 Na2SÖ und Wasser ad 100

Dosierung: Waschmittel 7,15 g/1

Aktivator 143 mg/1 oder 1,26 mMol/1

Die Auswertung der Versuche wurde durch Remissionsmεssung an den getrockneten Geweben vorgenommen. Die Ergebnisse, die in den folgenden Tabellen zusammengefaßt sind, stellen die Re- missioπswerte in % dar, bezogen auf BaSθ = 100, die bei einer Wellenlänge von 460 nm gemessen wurden. Höhere Werte zeigen helleres Gewebe an.

Tabelle 1 Versuche bei 30 °C

Aktivator Dosiεrung Rotwεin Johannis- Tee auf Rotwein auf pro Liter auf Baum¬ beere auf veredel- Polyester/ wolle Baumwolle ter Baum- Baumwolle wolle

ohne 46,1 51,8 33,9 54,2

Isatosäure- 143 mg 52,6 55,4 41,0 58,6 anhydrid 1,26 mMol 55,1 59,2 44,5 59,1

Phthalsäu- " 143 mg 47,5 51,3 35,7 53,7 reanhydrid 1,26 mMol 47,7 53,8 36,0 54,1

Bernstein¬ 143 mg 47,3 54,8 36,6 53,8 säurean¬ 1,26 mMol 47,7 53,7 36,1 53,8 hydrid

Tabelle 2 Versuche bei 40 °C

Aktivator Dosierung Rotwein Tee auf Rotwein Tee auf pro Liter auf ver- veredelter auf Poly- Polyester/ edelter Baumwolle ester/ Baumwolle Baumwolle Baumwolle

ohne 44,5 38,0 54,4 51,3

Isatosäu¬ 143mg 49,6 45,5 58,2 53,6 reanhydrid 1,26 mMol 52,7 47,7 60,7 53,3

Phthalsäu- 143 mg 45,0 39,2 55,2 50,8 reanhydrid 1,26 mMol 45,8 41,1 54,8 51,4

Bernstein¬ 143 mg 45,0 40,0 54,8 50,4 säurean¬ 1,26 mMol 44,6 39,2 54,8 50,3 hydrid

Aus den Remissioπswerten wird deutlich, ' daß mit Isatosäurean¬ hydrid bei beiden Temperaturen eine sehr viel stärkere Aktivie¬ rung des Perborats als mit herkömmlichen Anhydridaktivatoren er¬ reicht wird.

Ähnlich gute Ergebnisse wurden bei Verwendung von N-Methylisato¬ säureanhydrid εrhalten.

3. Prüfung der Bleichwirksamkeit an Textilien unter US-amerikani¬ schen Waschbedingungen.

Die Prüfung erfolgte in einer Drehflügelwaschmaschine vom Typ Whirlpool unter Verwendung des phosphathaltigen Waschmittels Tide bei folαenden Bedinounoen:

Flottenvolumen: 65 1

Gewebe: 2,3 kg Füllgewebe (weiße Baumwolle) + 8 Testanschmutzungen (je 1 Lappen von

2,1 g)

Wasserhärte: 5,6 °dH (99 mg CaC0 3 , Ca : Mg = 3 : 1) Waschzeit: 14 Minuten Temperatur: 24 °C (cold wash) Dosierung: 1,35 g Waschmittel (pro Liter) + 67,5 mg Perborat onohydrat + 54 mg Akt vator

Die Auswertung erfolgte durch Remissionsmessung wie ih Bei¬ spiel 2. Tabelle 3 enthält die Versuchsergebnisse an ver¬ schiedenen Testanschmutzungeπ im Vergleich zu heute üblichen Aktivatoren (Mittelwerte aus 4 Versuchen):

Tabelle 3 Versuche bei 24 ' °C

Aktivator Johannis¬ Rotwein Teε auf Rotwein auf beere auf auf ver¬ veredεl- Polyester/

Baumwolle edelter Bau - Baumwolle Baumwolle wolle

ohne Perborat 40,5 36,9 27,1 47,7 und Aktivator

Isatosäure¬ 45,7 39,6 33,0 50,3 anhydrid .

Tεtraacetyl- 42,7 38,0 31,1 48,7 ethylendiamin

Isononansäure- 41,8 38,5 30,3 48,9 sulfophenyl- εstεr-Na-Salz *

Die Ergebnisse zeigen, daß Isatosäureanhydrid auch unter US- amerikanischen Waschbedingungen vorteilhaft eingesetzt werden kann.

Eine ähnliche Steigerung der Oxidationswirkung anorganischer Perverbindungen erzielt man auch auf anderen Anwendungsge¬ bieten.

4. Prüfung der Lagerstabilität

Die Lagerung erfolgtε in Mischung mit einem pulverförmigen phosphatfreien Waschmittel, wobei diese Mischung 3 Gew.—% an Aktivator entweder in reiner Form oder in Form von Agglomera- tionsgraπulat enthielt.

Das Waschmittel hatte folgende Zusammensetzung (in Gew.-%):

Seife 1,5 Na-Dodecylbenzolsulfonat 8,0 Fεttalkoholethoxylat 4,0 32C03 8 Natriumsilikat (3,2) 3,5 Zeolith NaA 25 Hydroxyεthandiphosphoπat(Na-Salz) 0,3 MA-AS-Copolymer (60 : 40) 5 Natriu perborattetrahydrat 26 Aufheller, Parfüm, Enzym, Carboxy¬ methylcellulose Na£Sθ4 und Wasser ad 100

Die Aktivatorgraπulate waren aus den reinen, pulverförmigen Aktivatoren und Carboxymethylcεllulose als Bindemittel gemäß DE 30 11 998 hergestellt worden und enthielten 94 Gew.-% Aktivsubstanz.

Die Lagerung der Mischungen, die die Aktivatoren in granulierter Form enthielten, erfolgte in kaschierten Kartons in einer Klimazelle bei 30 °C und 80 % relativer Feuchte. Die anderen Mischungen wurden in unkaschierten Kartons im Labor gelagert. In allen Fällen wurde zu Beginn, sowie nach 4 und 8 Wochen Lagerzeit jodometrisch die Persäure bestimmt, die sich beim Auflösen der Mischungen in Wasser unter Standardbedingungεn bildete. Tabelle 3 enthält die Ergebnisse in relativεn Zahlεπ, bezogen auf 100 % Persäurebildung zu Beginn der Lagerung. Bei beiden Lagerbedingungεn zεigt sich diε überlegenε Stabilität dεs Isatosäureanhydrids.

Tabelle 4

Persäurebildung in % nach Aktivator 0 Wochen 4 Wochen 8 Wochen

Bernsteinsäureanhydrid 100 30 0

Phthalsäureanhydrid 100 19 0

Isatosäurεanhydrid 100 85 67

Bernsteinsäureanhydrid, 100 16 0 granul ert

Phthalsäureanhydrid, 100 0 - granuliert

Isatosäureanhydrid, 100 88 58 granuliert

5. Desinfektionsmittel

Zusammensetzung (Gewichtsprozent)

Natriumperboratmonohydrat 12,0

Isatosäureanhydrid 12,0

Na 2 C03 15,0

Na 4 P 2 07 25,0

EDTMP 1,2

Nonylphenolethoxylat (9 E0) 1,3

Na2S04 und Wasser ad 100

Das pulverförmigε Mittel wurde nach dem Auflösen im Wasser bei Raumtemperatur in Form eines Bades zur Instrumentendesinfεk- tion eingesetzt. Bei Einsatzmengen von etwa 4 g pro Liter be- trugεn die notwendigen Desinfεktionszeiten weniger als 60 Mi¬ nuten.

6. Prüfung der desinfizierenden Wirkung

Diesε Prüfung wurdε im sogenannten qualitativen Suspensions¬ versuch gemäß den Richtlinien für die Prüfung und Bewertung chemischer Desinfektionsverfahren der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM), Stand 1981, ausgeführt. Bei diesem Test werden je 10 ml der zu prüfenden Desinfekti- onsmittεlvεrdünnuπg mit 0,1 ml einer Keimsuspension (lθ7 - 10*3 Keime/ml) bei 20 °C gut vermischt. Nach Einwirkungszεiten von 5, 15, 30 und 60 Minuten werden jeweils 0,1 ml dieser Mi¬ schungen entnommen und in 10 ml einεs Kulturmediums geimpft. Durch Bebrüten dieser Subkulturen bei 37 °C (72 h) wird ge¬ prüft, ob noch vermehrungsfähige Keimε vorhandεn sind.

Prüflösung: Waschmittel gemäß Beispiel 2 in Was¬ ser von 17 °dH, auf pH 10 einge¬ stellt.

Dosierung: Waschmittel: 10 g/1 Aktivator: 150, 300 oder 600 mg/1

Temperatur: 37 °C Kulturmedium: Caseinpepton-Sojabohnenmehlpεpton-

Agar

Diε Ergebnisse mit vier Testkeimen sind in der folgεndεn Ta¬ belle als maximale Abtötungszeitεn in Minutεn angegeben:

Tabelle 5

Aktivator Konzen¬ Staph. E.coli Pseud. Candida tration aureus aeru- albicans mg/1 ginosa

0 > 60 > 60 > 60 > 60

Isatosäure¬ 600 5 5 5 5 anhydrid 300 5 5 5 5

150 5 5 > 60 60

N-Methyl- 600 5 15 30 5 isatosäure- 300 15 30 60 15 anhydrid 150 60 > 60 > 60 > 60

Auch aus diεsen Daten wird die hervorragende Aktivierungswirkung der erfindungsgemäßεn Aktivatorεn dεutlich.