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Title:
ADHERING ANCHOR AND DEVICE FOR DEFORMING AREAS OF A VEHICLE BODY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/034316
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an adhering anchor and to a device for deforming, in particular, for reshaping deformed areas of a vehicle body to their original shape. The inventive device comprises a pulling device to which an adhering anchor can be fastened, whereby the adhering anchor can be fastened by adhesion to the area of the body to be deformed.

Inventors:
STRASSER MARTIN (DE)
GABRIEL MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/011073
Publication Date:
May 17, 2001
Filing Date:
November 09, 2000
Export Citation:
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Assignee:
MV MARKETING & VERTRIEBS GMBH & CO KG (DE)
STRASSER MARTIN (DE)
GABRIEL MICHAEL (DE)
International Classes:
B21D1/06; (IPC1-7): B21D1/06
Foreign References:
US5203196A1993-04-20
DE19646101A11998-05-14
US4089201A1978-05-16
EP0783926A11997-07-16
Attorney, Agent or Firm:
Herden, Andreas (Kramer & Partner GbR Alexandrastrasse 5 Wiesbaden, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Vorrichtung zur Verformung, insbesondere zur Rückverformung deformierter Karosseriebereiche (9) umfassend, eine Zugeinrichtung (11), an welcher ein Klebanker (3) befestigbar ist, wobei der Klebanker (3) an dem zu verformenden Karosseriebereich (9) durch Kleben befestigbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebanker (3) einen im wesentlichen kegelstumpfförmigen Klebpfropf (5) umfaßt, welcher an dessen Unterseite eine strukturierte Klebefläche aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die strukturierte Klebefläche (6) die effektive für einen Klebstoffauftrag zur Verfügung stehende Fläche erhöht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die strukturierte Klebefläche (6) radial verlaufende Rippen (7) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die strukturierte Klebefläche (6) eine Riffelung aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebepropfen (5) mit einer Gewindestange (4) verbunden ist, welcher eine Flügelmutter (12) zugeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite (6) des Klebepfropfens (5) eine nach außen hin in Zugrichtung zurücktretende Wölbung aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite (6) des Klebepfropfens (5) rund, oval, eckig, viereckig, rechteckig, trapezoid, polygonal oder durch den Anwender beliebig geformt ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner umfassend einen länglichen Gegenhalter (11) mit einem Steg (13), welcher aus Kunststoff oder aus Metall besteht und in der Mitte eine Bohrung (10) aufweist, durch welche die Gewindestange (4) hindurch führbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenhalter an zwei Seiten jeweils eine Durchgangsnut (14,15) aufweist, um eine Seitenverschiebung von jeweils einem Auflageteller (16,17) zu ermöglichen, welcher jeweils in einer Durchgangsnut (14,15) gehalten ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageteller (16,17) Gelenkfüße (20,21) mit integrierten Gewindestangen aufweisen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageteller (16,17) an deren Unterseite eine Gummiauflage aufweisen und im Gelenk (20,21) des Gelenkfußes sowohl schwenkbar als auch drehbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageteller (16,17) an deren Unterseite einen Saugfuß aufweisen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageteller (16,17) an deren Unterseite einen Magnetfuß aufweisen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche von 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (20,21) des Gelenkfußes eine Kugelkopfgelenk (22,23) umfaßt, dessen Schwenkpunkt in der Nahe der Aufstandsfläche der Auflageteller (16,17) liegt und vorzugsweise einen abgeflachten Kugelkopf mit einer abgeflachten Kugelkopfaufnahme umfaßt deren effektiver Schwenkpunkt in der Ebene des zu bearbeitenden Karosseriebereichs (9) liegt.
16. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner gekennzeichnet durch einen Klebanker (3) mit einer Vorrichtung zum Auftragen und/oder Ablösen des Klebstoffs auf und/oder von dem zu bearbeitenden Karosseriebereich.
17. Klebanker (3) für eine Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zum Auftragen des Klebstoffs auf den zu bearbeitenden Karosseriebereich.
18. Klebanker nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (32) zum Erwärmen eines Heißklebers.
19. Klebanker nach Anspruch 17 oder 18, ferner umfassend eine Hülse (27,34) mit Durchgangsbohrung, in welcher seitliche Schubelemente (28,37) angeordnet sind, um eine Heißklebepatrone in Vorwärtsrichtung (B) auf den zu bearbeitenden Karosseriebereich (9) zu längsverschieblich und in Rückwärtsrichtung sperrend zu halten.
20. Klebanker nach Anspruch 17,18 oder 19, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (35,38) zum Abkühlen des Heißklebers (8).
21. Klebanker nach Anspruch 20, ferner gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (38) zum Zuführen eines Kühlmittels.
22. Klebanker nach Anspruch 20 oder 21, umfassend radial am äußeren des Klebankers (3) angeordnete metallische Kühlrippen (35), eine Einrichtung (38) für die Zuführung von Luft und/oder einer Kühlflüssigkeit.
23. Klebanker nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlrippen (35) mit Rippen (7) auf der Unterseite (6) des Klebankers (3) in thermischer Verbindung stehen.
24. Klebanker nach einem der Ansprüche von 18 bis 23, ferner gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Auslösung der Erwärmung umfassend insbesondere einen elektrischen Schalter (29) oder ein piezoelektrisches Element (30) welches ab bestimmter Andruckkraft eine elektronische Schaltung zur Steuerung der Erwärmung auslöst.
25. Klebanker nach Anspruch 24, ferner gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (33) zur Erfassung der Temperatur des Heißklebers (8), welche einer elektrischen Steuereinrichtung zur Steuerung der Temperatur des Klebankers (3) zugeordnet ist.
26. Klebanker nach einem der Ansprüche von 17 bis 26, ferner umfassend eine Vorrichtung (39) zur Entfernung des erwärmten Heißklebers.
27. Klebanker nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (39) zur Entfernung des erwärmten Heißklebers einen schwenkbarer, vorzugsweise beheizbaren Spachtel (39) umfaßt.
28. Klebanker nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch eine Klebstoffkartusche, welche beim Aufsetzen des Klebankers (3) auf den zu bearbeitenden Karosseriebereich (9) eine definierte Menge an Klebstoff abgibt.
29. Klebanker nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebstoffkartusche mehrere Klebstoffkammern mit mehreren Komponenten eines Mehrkomponentenklebstoffs umfaßt.
Description:
KLEBANKER, SOWIE VORRICHTUNG ZUR VERFORMUNG VON KAROSSERIEBEREICHEN

Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verformung, insbesondere zur Rückverformung von beschädigten Karosseriebereichen, welche vorteilhaft für die Belange des Kfz-Karosseriehandwerks einsetzbar ist.

Gerade im Instandsetzungsbereich des Kfz-Karosseriehandwerks kommt einer möglichst effektiven und qualitativ hochwertigen Behebung von Karosserieschäden in einem ständig schwieriger werdenden Umfeld große Bedeutung zu.

Zunehmend finden bei den heutigen Fahrzeugen verschiedene Materialien, wie beispielsweise Aluminium, Kunststoffe und faserverstärkte Kunststoffe Verwendung, welche bei der Instandsetzung mit herkömmlichen Mitteln nur schwer bearbeitbar sind. Darüber hinaus werden Bleche mit verschiedenartigen Dicken verwendet, wodurch die für eine Rückverformung aufzubringende Kraft sehr unterschiedlich ausfällt und bestimmte manuelle Verfahren, wie beispielsweise das Zurückschlagen der Delle mit einem Hammer oder Zughammer immer schwieriger werden.

Die Form der herkömmlichen sogenannten sanften Instandsetzung wird nach heutigem Kenntnisstand im Normalfall mit verschiedenen Richteisen von unterhalb des Bleches durch Zurückdrücken des Bleches durchgeführt.

Es wird ferner eine Klebetechnik angeboten. Diese Technik sieht das Instandsetzen von großen Dellen mit einem Zughammer vor. Die verwendeten Klebepropfen sind jedoch für die kleinen Hageldellen zu groß und wurden deshalb häufig entsprechend abgeschnitten, um deren Durchmesser zu verkleinern. Gerade bei von unten oder von der Hinterseite aus unzugänglichen Blechabschnitten wurde diese Methode angewandt. Diese Technik funktioniert bei entsprechender Übung, weist jedoch gravierende Mängel auf. Das Schlagen mit dem Zughammer ist zu ungenau, was bedeutet, daß die Gefahr besteht, daß mit zuwenig oder zuviel Kraft gezogen wird, Es muß darum relativ häufig die Delle zusätzlich bearbeitet werden. Dies bedeutet, daß die Delle in vielen Fällen stark überschlagen und dann mit dem Teflonstemmer wieder zurückgeschlagen werden mußte, was in der Regel ein zeitaufwendiges nachträgliches Schleifen und Polieren erforderlich machte.

Ferner wurden, bedingt durch ein häufiges Verkanten des großen Zughammers, die Klebepropfen so in Mitleidenschaft gezogen, daß diese abbrechen. Gleichfalls tritt häufig der- Fall auf, daß bei Zughammerschlägen, bereits lackierte und gespachtelte Autos den Lack teilweise verlieren oder der Lack und die Spachtelmasse mit abgeschlagen wird.

Die vorliegende Erfindung soll Verformungen, wie Rückverformungen oder Delleninstandsetzungen ermöglichen, ohne daß lackiert werden muß und ohne daß ein

Abbau beispielsweise des Dachhimmels oder sonstiger Anbauteile notwendig ist. Ferner soll eine möglichst schnelle und exakte Instandsetzung von außen gegen das Blech, mit sehr geringer Umweltbelastung unterstützt werden.

Diese Aufgabe wird auf höchste überraschend einfache Weise bereits mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Gegenüber einer Rückverformung durch Schlagen, wird hier ein definiertes Ziehen ermöglicht, da an Stelle einer Schlagvorrichtung eine Zugvorrichtung zum Einsatz kommt, welche eine stets kontrollierte Kraftübertragung ohne wesentliche Kraftspitzen und mit exaktem Hub ermöglicht.

Hierfür findet eine Zugeinrichtung Verwendung, an welcher ein Klebanker befestigbar ist, wobei der Klebanker an dem zu verformenden Karosseriebereich durch Kleben angebracht wird.

Von großem Vorteil ist dabei, daß der Klebanker in dessen dem Blech zugewandten Bereich so klein ausgebildet werden kann, daß sogar durch Hagelschlag entstandene Dellen in deren Tiefe erfaßt und rückverformt werden können.

Hierzu ist es vorteilhaft, wenn der Klebanker einen im wesentlichen kegelstumpfförmigen Klebpfropf umfaßt, welcher an dessen Unterseite eine strukturierte Klebefläche aufweist, da durch die strukturierte Klebefläche die effektive für einen Klebstoffauftrag zur Verfügung stehende Fläche erhöht und hierdurch eine wesentlich höhere Zugkraft aufgenommen werden kann und durch die Kegelstumpfform eine sehr hohe Stabilität bereitgestellt wird.

Hierbei ist es ferner vorteilhaft, wenn die strukturierte Klebefläche radial verlaufende Rippen aufweist oder die strukturierte Klebefläche eine Riffelung aufweist.

Wenn die Unterseite des Klebepfropfens eine nach außen hin in Zugrichtung zurücktretende Wölbung aufweist, kann das Werkzeug auch an verrundeten Stellen der Karosserie eingesetzt werden oder bei schräg zur Oberfläche verlaufenden Beschädigungen ein schräges Ziehen für eine optimale Rückverformung erfolgen.

Je nach Schaden ist die Unterseite des Klebepfropfens rund, oval, eckig, viereckig, rechteckig, trapezoid, polygonal oder durch den Anwender beliebig geformt, um eine bestmögliche Krafteinleitung in den beschädigten Karosseriebereich zu ermöglichen.

Bei einer kostengünstigen, robusten Ausführungsform wird zur Abstützung gegen die Karosserie ein länglichen Gegenhalter mit einem Steg verwendet, welcher aus Kunststoff oder aus Metall besteht und in der Mitte eine Bohrung aufweist, durch welche die Gewindestange hindurch führbar ist.

Zur besseren Anpassung der Auflage des Werkzeugs weist der Gegenhalter an zwei Seiten jeweils eine Durchgangsnut auf, um eine Seitenverschiebung von jeweils einem Auflageteller zu ermöglichen, welcher jeweils in einer Durchgangsnut gehalten ist.

Zur Unterstützung eines schrägen Ziehens oder eines Ziehens an verrundeten Karossriebereichen weisen die Auflageteller Gelenkfüße mit integrierten Gewindestangen auf.

Ein sehr sicheres und gegen Abrutschen gesichertes Ziehen wird ermöglicht, wenn die Auflageteller an deren Unterseite eine Gummiauflage aufweisen und im Gelenk des Gelenkfußes

sowohl schwenkbar als auch drehbar sind. Hierdurch wird ferner die Hanhabbarkeit der Vorrichtung stark verbessert.

Alternativ weisen die Auflageteller an deren Unterseite einen Saugfuß oder einen Magnetfuß auf.

Wenn das Gelenk des Gelenkfußes eine Kugelkopfgelenk umfaßt, dessen Schwenkpunkt in der Nähe der Aufstandsfläche der Auflageteller liegt und vorzugsweise einen abgeflachten Kugelkopf mit einer abgeflachten Kugelkopfaufnahme umfaßt deren effektiver Schwenkpunkt in der Ebene des zu bearbeitenden Karosseriebereichs liegt, kann eine schräges seitliches Ziehen erfolgen, ohne daß es dabei zu wesentlichen Kräften kommt, welche versuchen die Zugrichtung zu ändern.

Große zeitliche Vorteile ergeben sich beim Einsatz eines Klebankers mit einer Vorrichtung zum Auftragen und/oder Ablösen des Klebstoffs auf und/oder von dem zu bearbeitenden Karosseriebereich. Ein derartiger Klebanker kann beispielsweise eine Vorrichtung zum Erwärmen eines Heißklebers umfassen, beispielsweise mit einer Hülse mit Durchgangsbohrung, in welcher seitliche Schubelemente angeordnet sind, um eine Heißklebepatrone in Vorwärtsrichtung längsverschieblich und in Rückwärtsrichtung sperrend zu halten.

Weitere Zeitersparnis ergibt sich durch eine Vorrichtung zum Abkühlen des Heißklebers, welche vorzugsweise eine Vorrichtung zum Zuführen eines Kühlmittels, wie Luft oder Kühlflüssigkeit umfaßt.

Ein nahezu vollständig automatisierter Bewegungsablauf bei der Rückverformung wird ermöglicht durch eine Einrichtung zur

Auslösung der Erwärmung umfassend insbesondere einen elektrischen Schalter oder ein piezoelektrisches Element welches ab bestimmter Andruckkraft eine elektronische Schaltung zur Steuerung der Erwärmung auslöst.

Sehr hohe Aufheizgeschwindigkeiten werden ermöglicht durch eine Vorrichtung zur Erfassung der Temperatur des Heißklebers, welcher einer elektrischen Steuereinrichtung zur Steuerung der Temperatur des Klebankers zugeordnet ist.

Eine nochmalige Verkürzung des zeitlichen Ablaufs wird ermöglicht durch eine Vorrichtung zur Entfernung des erwärmten Heißklebers.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen detaillierter erläutert.

Es zeigen : Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Vorrichtung zur Verformung von Karosseriebereichen in einer Explosionsdarstellung schräg von vorn, Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Fig. 2 dargestellten ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform in zusammengebauter, benutzungsbereiten Stellung, Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der in Fig. 1 und 2 dargestellten ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform in zusammengebauter, benutzungsbereiten Stellung schräg von oben, Fig. 4 eine Querschnittsdarstellung eines Klebankers mit

einer Vorrichtung zum Zuführen von Klebstoff und einer elektrisch gesteuerten Vorrichtung zur Beheizung des Klebstoffs, Fig. 5 eine Querschnittsdarstellung eines gegenüber dem in Fig. 4 dargestellten weiterentwickelten Klebankers mit einer Vorrichtung zum Zuführen von Kühlmittel zum Abkühlen des Heißklebers, Fig. 6 eine Querschnittsdarstellung eines nochmals gegenüber den in Fig. 4 und Fig. 5 dargestellten Klebankern weiterentwickelten Klebankers mit einer Vorrichtung zum Ablösen des Heißklebers, Fig. 7 eine Querschnittsdarstellung einer weiteren Ausführungsform eines Klebankers mit einer Vorrichtung zum Zuführen eines flüssigen, einkomponentigen Klebstoffs, Fig. 8 eine Querschnittsdarstellung einer nochmals weiteren Ausführungsform eines Klebankers mit einer Vorrichtung zum Zuführen eines flüssigen, mehrkomponentigen Klebstoffs.

Die Erfindung wird nachfolgend detaillierter beschrieben, wobei die Figuren zum Zwecke des besseren Verständnis nicht maßstabgerecht dargestellt sind.

Nachfolgend wird eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, welche in Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung gezeigt ist, beschrieben.

Die im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung umfaßt eine Zugeinrichtung 2, welche dazu geeignet ist, einen Klebanker 3 in Richtung des Pfeiles A, somit weg von einem zu bearbeitenden Karosseriebereich 9 definiert und ruckfrei zu ziehen.

Eine weitere, automatische Einrichtung zum Ziehen des Klebankers 3 wird beispielsweise im Europäischen Patent mit der Veröffentlichungsnummer EP 94 113 097.3 beschrieben, dessen Inhalt vollumfänglich auch zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. Bei Verwendung einer derartigen Zugvorrichtung kann anstelle der Gewindestange 4 des Klebankers 3 eine Stange mit Bajonett oder einer beliebigen anderen äußeren Gestaltung Verwendung finden, um diese in der Zugvorrichtung zu halten.

Ferner ist der Klebanker 3 ein eigenständig hanhab-und handelbarer Gegenstand, mit welchem viele Vorteile der Erfindung auch mit anderen bereits auf dem Markt befindlichen Zugvorrichtungen erreichbar sind.

Der Klebanker 3 umfaßt ferner einen im wesentlichen kegelstumpfförmigen Klebepfropf 5, welcher an seiner Unterseite 6 eine strukturierte Klebefläche aufweist, durch welche die zur Verfügung stehende Oberfläche sowie hierdurch effektiv erreichbare Zugkräfte erhöht werden.

Bei den in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungsformen des Klebankers 3 weist die Unterseite 6 radial verlaufende Rippen 7 auf, durch welche beispielsweise erhitzter Heißkleber 8 von einer erwärmten, inneren, heißen Zone nach außen treten kann und dergestalt feine Kanäle zwischen der Unterseite 6 und dem Karosserieblech 9 erzeugt werden, in welchen hohe Klebkräfte erreichbar sind.

Ferner ist der Klebepfropfen 5 durch die Gewindestange 4, welche sich durch eine Öffnung 10 erstreckt, die durch einen Gegenhalter 11 verläuft, mit einer Flügelmutter 12 in

Richtung und entgegengesetzt der Richtung des Pfeiles A verschieblich gehalten.

Der Gegenhalter 11 umfaßt einen Steg 13 mit zwei Längsnuten 14,15, in welchen Auflageteller 16,17 seitlich verschieblich und mit Flügelmuttern 18,19 arretierbar gehalten sind. Hierzu weisen die Auflageteller 16,17 entsprechende Gewindestangen auf, welche in Gelenke 20,21 übergehen.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Gelenke 20,21 Kugelkopfgelenke und weisen, wie beim rechten Gelenk 21 aus Fig. 1 zu erkennen ist, einen abgeflachten Kugelkopf 22 und eine abgeflachte Kugelkopfaufnahme 23 auf, so daß der effektive Dreh-und Schwenkpunkt des Kugelkopfgelenkes in etwa in der Ebene des zu bearbeitenden Karosseriebereichs 9 liegt.

An den Unterseiten 24,25 der Auflageteller 16,17 ist eine Gummiauflage aufgebracht oder sind alternativ Saugfüße oder Magnetfüße austauschbar angebracht, um stets einen sicheren und von Abrutschen freien Zugvorgang zu gewährleisten.

Hierdurch wird auch eine sichere Auflage an verrundeten Karosseriebereich ermöglicht, bei welchen die Unterseite 6 des Klebankers 3 ebenfalls nicht eben verlaufen muß, sondern je nach Ausführungsform entsprechende, insbesondere in Zugrichtung zurücktretende Biegungen oder Verrundungen aufweisen kann.

Ferner ist der Klebepfropfen 5 bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform aus einem durch Schneiden bearbeitbaren Kunststoff hergestellt, so daß die Unterseite 6 beliebige,

beispielsweise runde, ovale, eckige, vierecke, rechteckige, trapezoide oder polygonale Formen annimmt, die dem jeweils vorliegenden Schaden durch den Anwender optimal angepaßt wurde.

Eine Instandsetzung wird bei der ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform generell wie folgt durchgeführt.

Die zu bearbeitende Stelle wird gereinigt und ein kleiner, etwa haselnußgroßer erhitzter Pfropfen eines Heißklebers aufgetragen.

Der Pfropfen wird nun vorzugsweise zentriert in der Delle aufgesetzt, wobei die ca. haselnußkerngroße Klebemasse aus der Heißklebepistole auf die Eindellung gegeben wird. Die Flügelmutter mit Innengewinde wird nun aufgeschraubt.

Nach Erkalten des Klebstoffes (nach ca. 1 Minute) wird, mittels Drehungen der Flügelmutter gegen den Gegenhalter, die Gewindestange und somit das eingedellte Blech nach oben gezogen (Korkenziehereffekt). Da diese Instandsetzungsarbeiten vorzugsweise mit einem Neon- licht getätigt werden, das so plaziert wird, daß sich der Lichtstreifen in der Delle der Biegung der Delle entsprechend reflektiert, kann sehr gut beobachtet werden, wie sich die Eindellung durch die gezielten Drehungen der Mutter zurückverformt. Es kann im Gegensatz zum Zughammerverfahren bei der Erfindung also stets genau beobachtet werden, wie die Delle zurückverformt wird und wann dieser Vorgang enden muß, um ein zu starkes Überdehnen des Bleches auszuschließen.

Bildet der Neonlichtstreifen die übliche gerade Linie, ist die Eindellung verschwunden und somit das Ziel erreicht.

Durch Erwärmung des Pfropfens mittels Heißluftgebläse, wird das Dellenausziehgerät abgenommen. Die Stelle kann nun restlos gesäubert oder wenn notwendig gegebenenfalls auch noch nachbearbeitet werden.

Diese Anwendungsmöglichkeit erlaubt es, daß beliebig viele Gewindestangen/Klebepropfen nacheinander angeklebt werden und mit demselben Gegenhalter und Flügelmutter bearbeitet werden.

Über die Gewindestange werden diese an beiden Seiten des Gegenhalters in die Fräsnut eingebracht und mit Flügel- muttern verschraubt.

Nachfolgend wird auf die Figuren 4 bis 6 Bezug genommen, wobei Fig. 4 einen Klebanker 3 mit einer Vorrichtung zum Auftragen des Klebstoffs 26 umfaßt, wobei dieser Klebstoff vorzugsweise ein Heißkleber ist und vorzugsweise als Heißklebepatrone 26 zugeführt wird, die in einer oberen Hülse 27 mit einer Tellerfeder 28 in Richtung des Pfeiles B längsverschieblich, jedoch entgegengesetzt der Richtung des Pfeiles B sperrend gehalten ist.

Wird beim Aufsetzen des Klebankers 3 auf das zu bearbeitende Blech 9 die Hülse 27 in Richtung des Pfeiles B auf das Blech zu bewegt, so tritt der vordere Teile der Heißklebepatrone 26 mit dem Blech 9 in Kontakt und verschiebt die Tellerfeder entgegen der Richtung des Pfeiles B und löst hierbei einen elektrischen Schalter 29 aus oder übt eine Druckkraft auf ein Piezoelement 30 aus, welches durch eine in den Figuren nicht dargestellte elektronische Schaltung mittels Zuleitungen 31 erfaßt wird.

Die elektrische Schaltung steuert eine Vorrichtung zur Erwärmung des Heißklebers 32, welche bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ein thermoelektrisches Element 33 umfaßt, mit welchem ein sehr schneller Aufheizvorgang kontrolliert durchführbar ist.

Der erhitzte Heißkleber 8 tritt daraufhin beim weiteren Drücken der oberen Hülse 27 in Richtung des Pfeiles B seitlich zwischen die Rippen 7 unter Verschiebung der Hülse 27 relativ zur unteren Hülse 34, so aus, daß ein exakt definierter Klebstoffauftrag erfolgt.

Die Menge des aufzubringenden Klebstoffs kann durch Einstellung des Verschiebewegs der Hülse 27 mittels in den Figuren nicht dargestellten, Anschlägen eingestellt werden.

Nach der Erwärmung sorgen am Äußeren des Klebankers 3 angeordnete metallische Kühlrippen 35, welche mit den Rippen 7 in sehr gutem thermischen Kontakt stehen, für eine schnelle Abkühlung und ein schnelles Erhärten des Heißklebers. Diese Abkühlung kann dem Benutzer durch optische oder akustische Signale durch die elektronische Einrichtung unter Messung der Temperatur des Thermoelements 33 angezeigt werden, sodaß stets ein sicherer Zugvorgang erreichbar ist.

Der nachfolgend eingeleitete Zugvorgang zieht die Hülse 27 relativ zur Hülse 34 unter der zusätzlichen Kraft einer Druckfeder 36 in einen in den Figuren nicht dargestellten oberen Endanschlag zurück, welches dann eine Einleitung der Zugkräfte in den Karosseriebereich 9 bewirkt.

Ein Zurücktreten der Heißkleberpatrone 26 wird durch eine Tellerfeder 37, welche wie die Tellerfeder 28 auch geschlitzt ausgeführt sein kann, in der unteren Hülse 34 verhindert.

Nach dem Zugvorgang bis zur erwünschten Rückverformung oder bis zu einer erwünschten, definierten Überdehnung, kann der Heißkleber mit der Vorrichtung 32 wiederum erhitzt und der Klebanker 3 auf einfache Weise vom Blech 9 abgenommen werden.

Wird für diesen Vorgang beispielsweise die auch vom Hersteller als Airpuller bezeichnete, in der EP 94 113 097.3 beschriebene Vorrichtung verwendet, so kann austretende Luft aus dem Pneumatiksystem Verwendung finden, um eine beschleunigte Abkühlung zu erreichen. Bei Verwendung des Airpullers kann dessen erweiterte elektronische Steuereinrichtung sämtliche zeitlichen Steuervorgänge, wie Klebstoffauftrag durch Vorbewegen des Klebankers 3, dessen Erwärmen und Abkühlen, das Nachfolgende Ziehen und Wiedererwärmen zurm Lösen des Klebankers automatisch oder vom Benutzer mit entsprechenden zeitlichen Parametern eingestellt übernehmen.

Bei Verwendung des Airpullers kann an Stelle des Lösens des Klebstoffs durch Erwärmung auch eine ruckartige Verdrehung des Klebankers 3 durchgeführt werden vermittels welcher dieser Klebanker vom Blechbereich 9 getrennt wird.

Auch ohne Verwendung des Airpullers führt jedoch bereits das einfache Anblasen der Kühlrippe 35 mit einer Pneumatikdüse zu einer schnellen Abkühlung.

Ohne Verwendung derartiger pneumatischer Kühlmöglichkeiten, kann entweder im Werkstattbereich zur Verfügung stehendes

flüssiges Kühlmittel auf die Kühlrippen 35 aufgebracht werden oder eine, beispielsweise in Fig. 5 dargestellte eigene elektrische Kühlvorrichtung in Form eines Ventilationsgebläses 38 verwendet werden.

Dieses Gebläse 38 ist ebenfalls über die elektronische Steuereinrichtung geregelt und kann in Abhängigkeit von der mit dem thermoelektrischen Element 33 erfaßten Temperatur oder durch eine Zeitschalteinrichtung betätigt werden.

Ferner umfaßt eine in Fig. 6 dargestellte Ausführungsform einen in Richtung des Pfeiles C schwenkbaren elastischen Spachtel 39, mit welchem der noch heiße Klebstoff nach Ablösen des Klebankers 3 auf einfache Weise vom Blech 9 entfernt werden kann. Es liegt im Rahmen der Erfindung, auch diesen Spachtel 39 beheizbar auszugestalten.

Zwei weitere erfindungsgemäße Ausführungsformen des Klebankers 3 sind in den Figuren 7 und 8 dargestellt, bei welchen an Stelle des Heißklebers jeweils Klebstoffkartuschen mit schnell aushärtenden Klebstoffen Verwendung finden.

Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform wird eine Klebstoffkartusche 40 mit einem schnell aushärtenden, flüssigen einkomponentigen Klebstoff, beispielsweise einem Sekundenkleber auf Acrylat-oder Methylacrylatbasis verwendet.

Die Kartusche 40 umfasst eine Klebstoffkammer 41, in welcher ein Stempel 42 in Richtung des Pfeils B längsverschieblich gehalten ist. Bei jeder Bewegung der oberen Hülses 27 wird eine obere, mit dem Stempel 42 verbundene Kappe 43 um einen definierten Betrag nach unten verschoben und drückt hierdurch

den Stempel 42 in die Klebstoffkammer 41, wodurch aus dieser an deren unterem Ende durch eine Düse 50 eine definierte Portion Klebstoff abgegeben wird, welche zwischen die Unterseite 6 des Klebankers 3 und die Oberfläche des Blechs 9 tritt und hierdurch eine vordefinierte Klebefläche erzeugt.

An stelle der Kartusche 40 kann ferner eine handelsübliche, mit Klebstoff gefüllte Spritze verwendet werden, welche zunächst wie in Fig. 7 dargestellt in den Klebanker 3 eingesetzt wird und über welche nachfolgend die Kappe 3 geschoben wird. Die Kappe 3 wird im wesentlichen auf die gleiche Weise bewegt, wie es bei der Heißklebepatrone beschrieben wurde.

Nach dem Aushärten des Klebstoffs, welches in einigen Sekunden stattfindet, kann der Zugvorgang durchgeführt werden.

Am Ende des Zugvorgangs kann durch eine ruckartige Verdrehung des Klebankers 3 mittels des Airpullers dessen Abscherung bewirkt werden und ist die erfindungsgemäße Vorrichtung wieder einsatzbereit.

Bei einer weiteren, in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform umfasst die Klebstoffkartusche mehrere, vorzugsweise zwei Klebstoffkammern 44,45, welche jeweils einen Stempel 46,47 aufweisen, welcher mit einer Kappe 48 verbunden ist. Wird bei dieser Ausführungsform die Kappe 48 mit den Stempeln 46,47 in Richtung des Pfeils B bewegt, so werden die verschiedenen Komponenten, vorzugsweise Härter und Harz, eines Mehrkomponentenklebers durch die nahe beieinander liegenden Düsen 48,49 miteinander vermengt und es wird ein schneller Aushärtungsvorgang des Klebstoffs in die Wege geleitet.

Auch bei dieser Ausführungsform kann eine Lösen des Klebankers 3 durch Abscherung vorgenommen werden.

Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen beschränkt und insbesondere nicht darauf beschränkt, nur bei lackierten Blechen Anwendung zu finden, es liegt vielmehr ebenfalls in deren Rahmen, auch blanke Metallbleche oder grundierte oder mit Spachtelmasse versehende Bereiche zu verformen.