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Patent Searching and Data


Title:
ADJUSTABLE AEROSOL DISPENSER FOR A VENTILATOR DEVICE AND VENTILATOR DEVICE COMPRISING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/200830
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an adjustable aerosol dispenser for a ventilator device for providing an active substance in ventilator air, as well as a corresponding ventilator device, wherein the aerosol dispenser comprises a housing (2) and an active substance reservoir (1), wherein the housing (2) has an air inlet opening (23) and an air outlet opening (24) opposite the air inlet opening (23), which are each configured for coupling into a ventilator line (5a, 5b), wherein the air inlet opening (23) and the air outlet opening (24) are connected to the active substance reservoir (1) such that ventilator air flowing in the housing (2) between the air inlet opening (23) and air outlet opening (24) can flow past the active substance reservoir (1) and/or through the active substance reservoir (1), wherein the active substance reservoir (1) is a cartridge which is exchangeably arranged in the housing (2) in an active substance reservoir recess (22), wherein the cartridge defines an active substance accommodating space (16) for accommodating the active substance to be provided, which has a cartridge opening for discharging the active substance, wherein the aerosol dispenser comprises a closure device for partially closing the cartridge opening in steps or steplessly and thereby controlling a discharge dose of the active substance.

Inventors:
ANDREAS STENGL (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/057701
Publication Date:
October 08, 2020
Filing Date:
March 19, 2020
Export Citation:
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Assignee:
ANDREAS STENGL (DE)
International Classes:
A61M11/04; A61M11/02; A61M16/14; A61M16/00; A61M16/08
Domestic Patent References:
WO2016139645A12016-09-09
WO2018198081A12018-11-01
Foreign References:
US20080078382A12008-04-03
Attorney, Agent or Firm:
LANG, Christian (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Einstellbarer Aerosoldispenser für ein Beatmungsgerät zur Bereitstellung ei nes Wirkstoffs in Beatmungsluft, wobei der Aerosoldispenser ein Gehäuse (2) und ein Wirkstoffreservoir (1 ) umfasst, wobei das Gehäuse (2) eine Luftein lassöffnung (23) und eine der Lufteinlassöffnung (23) gegenüberliegende Luft auslassöffnung (24) aufweist, die jeweils zur Kopplung in eine Beatmungslei tung (5a, 5b) konfiguriert sind,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Lufteinlassöffnung (23) und die Luftauslassöffnung (24) mit dem Wirkstoff reservoir (1 ) in Verbindung stehen, sodass Beatmungsluft, die im Gehäuse (2) zwischen Lufteinlassöffnung (23) und Luftauslassöffnung (24) strömt, am Wirkstoffreservoir (1 ) vorbeiströmen und / oder durch das Wirkstoffreservoir (1 ) strömen kann, wobei das Wirkstoffreservoir (1 ) eine Patrone ist, die aus tauschbar in dem Gehäuse (2) in einer Wirkstoffreservoiraufnahme (22) ange ordnet ist, wobei die Patrone einen Wirkstoffaufnahmeraum (16) zur Auf nahme des bereitzustellenden Wirkstoffs definiert, der eine Patronenöffnung zur Abgabe des Wirkstoffs aufweist, wobei der Aerosoldispenser eine Ver schlussvorrichtung zum schrittweisen oder stufenlosen teilweisen Verschlie ßen der Patronenöffnung und damit Steuerung einer Abgabedosis des Wirk stoffs umfasst.

2. Aerosoldispenser nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Patrone eine im Wesentlichen zylinderförmige Grundform aufweist und zwei Stirnfläche und eine die Stirnflächen verbindende Mantelfläche umfasst, die ein Patronengehäuse bilden, wobei die Patronenöffnung in der Mantelflä che gebildet ist, wobei sich die Patronenöffnung im Wesentlichen über die ge samte Höhe der Patrone von einer Stirnfläche zur anderen und / oder gleich mäßig über einen Kreissektor entlang der Mantelfläche erstreckt.

3. Aerosoldispenser nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

im Wirkstoffaufnahmeraum (16) der Patrone ein Wirkstoffträger (14) aufgenommen ist, wobei insbesondere der Wirkstoffträger (14) eine mit einer Wirkstofflösung getränkte feste Trägermatrix ist.

4. Aerosoldispenser nach einem der Ansprüche 2 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Patrone (1 ) drehbar um die Zylinderlängsachse in der Wirkstoffreser voiraufnahme (22) aufgenommen ist.

5. Aerosoldispenser nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Wirkstoffreservoiraufnahme (22) im Gehäuse (2) durch einen zylinderför migen Raum definiert ist, wobei der zylinderförmige Raum zwei Stirnseiten und eine die Stirnseiten verbindende Mantelfläche aufweist, wobei an der Mantelfläche eine Umfangswand (25) angeordnet ist, die eine Umfangswand öffnung aufweist, über die die Wirkstoffreservoiraufnahme (22) mit dem Innen raum des Gehäuses (2) und der Lufteinlassöffnung (23) und der Luftauslass öffnung (24) in Verbindung steht, wobei sich die Umfangswandöffnung im We sentlichen über die gesamte Höhe der Wirkstoffreservoiraufnahme (22) von einer Stirnfläche zur anderen und / oder gleichmäßig über einen Kreissektor entlang der Mantelfläche erstreckt.

6. Aerosoldispenser nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Umfangswand (25) der Wirkstoffreservoiraufnahme (22) um die Zylinder längsachse drehbar ist.

7. Aerosoldispenser nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Gehäuse (2) ein im Wesentlichen zylindrischer oder rechteckiger Körper ist,

und / oder

dass die Lufteinlassöffnung (23) und die Luftauslassöffnung (24) an zwei ei nander gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses (2) ausgebildet sind, wobei von der Lufteinlassöffnung (23) in Richtung der Luftauslassöffnung (24) im In neren des Gehäuses (2) eine Luftströmungsrichtung definiert ist, wobei sich der zylinderförmige Raum der Wirkstoffreservoiraufnahme (22) mit seiner Längsachse parallel zur Luftströmungsrichtung erstreckt.

8. Aerosoldispenser nach einem der Ansprüche 5 bis 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

der zylinderförmige Raum der Wirkstoffreservoiraufnahme (22) an wenigstens einer Stirnseite eine Stirnseitenöffnung aufweist, sodass die Wirkstoffreser voiraufnahme (22) zur Bestückung mit der Patrone von außerhalb des Gehäu ses (2) zugänglich ist, wobei zum Verschließen der mindestens einen Stirnsei tenöffnung (221 ,222) ein lösbarer Verschlussdeckel (3) und / oder ein Drehe lement (4) zum Drehen der Patrone (1 ) vorgesehen sind.

9. Aerosoldispenser nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Patrone (1 ) und das Drehelement (4) mit miteinander korrespondierenden Eingriffselementen (11 ) ausgebildet sind, sodass Patrone (1 ) und Drehelement (4) miteinander lösbar in Eingriff bringbar sind, wobei im Eingriffszustand bei einer Drehung des Drehelements (4) die Patrone (1 ) mitgedreht wird.

10. Aerosoldispenser nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

im Inneren des Gehäuses zwischen Lufteinlassöffnung und Luftauslassöff nung Führungselemente für die Luft vorgesehen sind, die insbesondere spiral förmig um die Wirkstoffreservoiraufnahme angeordnet sind.

11.Aerosoldispenser nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein Mittelpunktswinkel (a) der Patronenöffnung (15) und / oder der Umfangs- wandöffnung jeweils maximal 180° beträgt, insbesondere zwischen 30° und 120°, vorzugsweise zwischen 60° und 90° beträgt.

12. Aerosoldispenser nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Patrone (1 ) wiederbefüllbar ausgebildet ist.

3. Beatmungsgerät, umfassend eine Beatmungseinheit zur Erzeugung von Beat mungsluft und eine Benutzerschnittstelle, die zur invasiven oder nicht-invasi ven Beatmung einer Person konfiguriert ist, wobei die Beatmungseinheit und die Benutzerschnittstelle durch eine Beatmungsleitung (5a, 5b) zur Zufuhr von Beatmungsluft zu einem Patienten miteinander verbunden sind,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein Aerosoldispenser nach einem der vorhergehenden Ansprüche zwischen der Beatmungseinheit und der Benutzerschnittstelle in der Beatmungsleitung angebracht ist, wobei die Lufteinlassöffnung (23) des Aerosoldispensers mit einem von der Beatmungseinheit kommenden Schlauch (5a) verbunden ist, sodass die von der Beatmungseinheit erzeugte Luft in den Aerosoldispenser strömen kann, wobei die Luftauslassöffnung (24) des Aerosoldispensers mit einem zur Benutzerschnittstelle gehenden Schlauch (5b) verbunden ist, so dass die im Aerosoldispenser mit einem Wirkstoff angereicherte Beatmungs luft zum Patienten geleitet werden kann.

Description:
Einstellbarer Aerosoldispenser für ein Beatmungsgerät und Beatmungsgerät mit demselben

GEBIET DER ERFINDUNG

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Aerosoldispenser für ein Beatmungsgerät, insbesondere einen einstellbaren Aerosoldispenser für ein Beatmungsgerät, und ein Beatmungsgerät mit demselben.

STAND DER TECHNIK

Beatmungsgeräte sind wohlbekannte medizinische Vorrichtungen, die eine Beat mung von Patienten ermöglichen. Sie finden beispielsweise in der Notfall- oder Inten sivmedizin Anwendung. Um gleichzeitig mit der Beatmung eine zusätzliche Therapie mit Medikamenten zu ermöglichen, sind für derartige Beatmungssysteme verschie dene Vernebler auf dem Markt erhältlich, die mit den Beatmungsschläuchen koppel bar sind, um einem Patienten über den Einatmungsschlauch des Beatmungssystems gleichzeitig einen Wirkstoff in Aerosolform zuzuführen. Üblicherweise nutzen derar tige Verneblereinheiten Ultraschall oder eine mit Öffnungen versehene vibrierende Membran (Schwingmembran), welche beispielsweise über ein Piezoelement in Schwingung versetzt wird, um aus einer Wirkstofflösung ein Aerosol zu erzeugen, welches dem Patienten über die eingeatmete Luft zugeführt werden kann. Derartige Verneblereinheiten benötigen jedoch eine externe Stromversorgung und komplexe Steuerelektronik und sollten daher nur von geschultem medizinischem Personal be dient werden.

Eine besondere ein Beatmungsgerät nutzende Therapieform ist die CPAP-Beat- mungstherapie (CPAP steht für engl „continuous positive airway pressure“), bei wel cher kontinuierlich ein Überdruck erzeugt wird, der das Einatmen erleichtert. Zur Me- dikamentenverneblung in der CPAP- Therapie können Sprudelvernebler eingesetzt werden. Diese haben ein T-Stück, das zwischen einer vom Patienten getragenen Atemmaske und dem CPAP-Gerät angebracht wird, wobei dessen geradliniger Teil mit den Beatmungsschläuchen verbunden wird. Im Wesentlichen senkrecht dazu weist der Sprudelvernebler einen Stutzen zur Anbringung eines Lösungsreservoirs auf. Die Flüssigkeit wird durch die durchströmende Luft vernebelt. Dadurch, dass das Aerosol im Wesentlichen senkrecht in den Hauptbeatmungsluftstrom eingeleitet wird, kann eine ungewollte Abscheidung des Aerosols an der entsprechenden Verbin dungsstelle erfolgen, wodurch die Effizienz der Medikamentenverabreichung beein trächtigt wird. Außerdem sollten derartige Vernebler, insbesondere wegen der ord nungsgemäßen Handhabung und Anbringung des Medikamentenreservoirs, eben falls nur von medizinischem Fachpersonal angewendet werden.

Allerdings werden Beatmungsgeräte nicht nur in Krankenhäusern von medizinischem Personal zur Behandlung akuter oder lebensbedrohlicher Einschränkungen der At mung eines Patienten eingesetzt, sondern Beatmungsgeräte finden zunehmend auch in der Heimtherapie chronischer Krankheitszustände Anwendung. Beispiels weise kann eine CPAP-Beatmungstherapie in der Behandlung von chronisch ob struktiven Lungenerkrankungen (engl „chronic obstructive pulmonary disease, Ab kürzung: COPD), wie z.B. chronisch-obstruktive Bronchitis oder Lungenemphyseme, oder Schlafapnoe eingesetzt werden.

Leichte Atemwegserkrankungen (wie Schnupfen) erschweren eine derartige selb ständig vom Patienten zuhause durchgeführte Beatmungstherapie, beispielsweise die CPAP-Beatmung über Nacht in der Therapie von Schlafapnoe.

Derzeit sind keine Aerosoldispenser/ Vernebler zur Kopplung mit Beatmungsgeräten bekannt, die von dem Patienten selbst leicht bedien- und regelbar sind, um eine si chere Wirkstoffdarreichung in der Heimanwendung von Beatmungstherapien zu er möglichen, sodass diesbezüglich ein Verbesserungsbedarf besteht.

OFFENBARUNG DER ERFINDUNG

AUFGABE DER ERFINDUNG

Demgemäß liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen neuartigen Ae rosoldispenser für ein Beatmungsgerät, der kostengünstig herstellbar und einfach und benutzerfreundlich anzuwenden ist, und ein entsprechendes Beatmungsgerät bereitzustellen, um die für den Stand der Technik bekannten Mängel zu beseitigen oder zumindest zu vermindern. TECHNISCHE LOSUNG

Diese Aufgabe wird gelöst durch einen einstellbaren Aerosoldispenser für ein Beat mungsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Beatmungsgerät mit einem solchen Aerosoldispenser mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Vorteilhafte Ausge staltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Die Erfindung schlägt einen einstellbaren Aerosoldispenser für ein Beatmungsgerät vor, der zur Applikation eines Wirkstoffs in den Atemwegen mittels eines Beatmungs geräts geeignet ist, wobei der erfindungsgemäße Aerosoldispenser ein Wirkstoffre servoir und ein Gehäuse umfasst. Das Gehäuse ist ein Hohlkörper, der eine Luftein lassöffnung und eine der Lufteinlassöffnung gegenüberliegende Luftauslassöffnung aufweist, wobei die Lufteinlassöffnung und die Luftauslassöffnung jeweils zur Kopp lung mit einem Beatmungsschlauch konfiguriert sind. Die Lufteinlassöffnung und die Luftauslassöffnung kommunizieren mit dem Wirkstoffreservoir, sodass im Gehäuse Beatmungsluft an dem Wirkstoffreservoir vorbeiströmen und / oder durch dieses flie ßen kann. Erfindungsgemäß ist das Wirkstoffreservoir eine auswechselbare Patrone, die vorzugsweise eine im Wesentlichen zylinderförmige Grundform mit zwei Stirnflä chen und einer Mantelfläche aufweist und im Inneren einen Wirkstoffaufnahmeraum zur Aufnahme eines in die Beatmungsluft abzugebenden Wirkstoffs definiert, wobei die Patrone insbesondere an der Mantelfläche der Patrone, eine Patronenöffnung aufweist, die dazu dient, den Wirkstoff aus dem Wirkstoffreservoir für den Beat mungsluftstrom bereitzustellen. Die Patronenöffnung kann durch eine Verschlussvor richtung ganz oder teilweise verschlossen werden, sodass die Abgabedosis des Wirkstoffs eingestellt werden kann. Das teilweise Verschließen der Patronenöffnung kann schrittweise mit diskreten Verschlussgraden oder kontinuierlich mit beliebigem Verschlussgrad erfolgen.

Im Gehäuse des Aerosoldispensers ist eine Wirkstoffreservoiraufnahme vorgesehen, welche zur Anbringung des Wirkstoffreservoirs bzw. der Patrone konfiguriert ist.

Korrespondierend zur Patrone kann die Wirkstoffreservoiraufnahme durch einen zy linderförmigen Raum mit zwei Stirnseiten und einer Mantelfläche im Gehäuse ausge bildet sein, der zur Außenumgebung des Gehäuses hin dicht verschließbar ist, wobei die Wirkstoffreservoiraufnahme durch eine Umfangswand begrenzt sein kann, die sich entlang der Mantelfläche erstreckt und eine Umfangswandöffnung aufweist, wo bei die Wirkstoffreservoiraufnahme durch die Umfangswandöffnung mit dem Innen raum des Gehäuses in Verbindung steht.

Die Patronenöffnung, die vorzugsweise bei der zylinderförmigen Ausgestaltung der Patrone in der Mantelfläche gebildet sein kann, kann sich im Wesentlichen über die gesamte Höhe der Patrone von einer Stirnfläche zur anderen und / oder gleichmäßig über einen Kreissektor entlang der Mantelfläche erstrecken.

Im Wirkstoffaufnahmeraum der Patrone kann ein Wirkstoffträger aufgenommen sein, wobei insbesondere der Wirkstoffträger eine mit einer Wirkstofflösung getränkte feste Trägermatrix sein kann.

Zur Verwirklichung einer Verschlussvorrichtung zum Verschließen der Patronenöff nung kann die Patrone drehbar um die Zylinderlängsachse in der Wirkstoffreser voiraufnahme aufgenommen sein. Zusammen mit der Umfangswand, deren Um fangswandöffnung sich ähnlich der Patronenöffnung sich über die gesamte Höhe der Wirkstoffreservoiraufnahme von einer Stirnfläche zur anderen und / oder gleichmäßig über einen Kreissektor entlang der Mantelfläche erstrecken kann, kann die Patronen öffnung durch Verdrehen der Patrone teilweise oder ganz von der Umfangswandöff nung abgedeckt werden, sodass die frei zugänglich Öffnung zum Wirkstoffaufnahme raum variiert und somit die Abgabedosis für den Wirkstoff verändert werden kann.

Alternativ kann auch die Umfangswand drehbar um die Zylinderlängsachse ausgebil det sein.

Ein Öffnungswinkel bzw. Mittelpunktswinkel der Patronenöffnung und / oder der Um fangswandöffnung kann maximal bis zu 180° betragen, wobei der Winkel insbeson dere zwischen 30° und 120°, vorzugsweise zwischen 60° und 90° liegen kann.

Das Gehäuse kann ein im Wesentlichen zylindrischer oder rechteckiger Körper sein.

Die Lufteinlassöffnung und die Luftauslassöffnung können an zwei einander gegen überliegenden Seiten des Gehäuses ausgebildet sein, wobei von der Lufteinlassöff nung in Richtung der Luftauslassöffnung im Inneren des Hohlkörpers entlang der Länge des Gehäuses eine Luftströmungsrichtung definiert ist, wobei sich der zylinderförmige Raum der Wirkstoffreservoiraufnahme parallel zur Luftströmungsrich tung erstrecken kann. Im Inneren des Gehäuses können zwischen Lufteinlassöffnung und Luftauslassöffnung Führungselemente, wie Luftleitbleche, vorgesehen sein, die beispielsweise spiralförmig um die Wirkstoffreservoiraufnahme angeordnet sein kön nen, um die Luft zwangsweise über eine weiten und insbesondere den gesamten Be reich der Umfangswandöffnung bzw. Patronenöffnung zu führen, wobei der Luftstrom mehrmals an den jeweilgen Öffnungen vorbeigeführt werden kann.

Der zylinderförmige Raum der Wirkstoffreservoiraufnahme kann an wenigstens ei nem Ende nach außen hin mit einer Öffnung versehen sein, um ein Einsetzen des Wirkstoffreservoirs in die Wirkstoffreservoiraufnahme bzw. dessen Entnahme daraus zu ermöglichen. Hierzu kann die Wirkstoffreservoiraufnahme eine obere Öffnung und / oder eine untere Öffnung aufweisen, wobei die wenigstens eine Öffnung durch ein luftdichtes Element verschließbar ist. Das luftdichte Element kann als Drehelement konfiguriert sein, wobei der Drehelement relativ zu dem Gehäuse drehbar ist und eine in der Wirkstoffreservoiraufnahme aufgenommene Patrone mitdrehen kann.

In einer Ausführungsform der Erfindung kann der zylinderförmige Raum der Wirk stoffreservoiraufnahme an beiden Enden nach außen hin offen sein. Anders ausge drückt kann sich die Wirkstoffreservoiraufnahme entlang der gesamten Länge des Gehäuses erstrecken und eine obere Öffnung am oberen Ende und eine untere Öff nung am unteren Ende aufweisen. Vorzugsweise kann in dieser Ausführungsform die obere Öffnung durch das Drehelement verschlossen sein, wobei die untere Öffnung durch ein anderes luftdichtes Element, nämlich einen lösbaren Verschlussdeckel, dicht verschlossen sein kann.

Da sich der zylinderförmige Raum der Wirkstoffreservoiraufnahme parallel zur Luft strömungsrichtung im Gehäuse erstrecken kann, die zwischen der Lufteinlassöffnung und der Luftauslassöffnung des Gehäuses definiert ist, kann jede der Öffnungen der Wirkstoffreservoiraufnahme an dem Gehäuse entweder zur Lufteinlassöffnung oder zur Luftauslassöffnung benachbart ausgebildet sein.

Um das Drehelement und die Patrone drehbar miteinander zu koppeln, können mitei nander korrespondierende Zahnkränze an den einander zugewandten Stirnflächen der Patrone und des Drehelements ausgebildet sein, sodass die entsprechenden Stirnflächen der Patrone und des Drehelements lösbar miteinander in Eingriff ge bracht werden können, wodurch im Eingriffszustand bei einer Drehung des Drehele ments die Patrone mitgedreht wird.

In einer Ausführungsform der Erfindung kann die Patrone wiederbefüllbar ausgebil det sein.

Das Gehäuse des Aerosoldispensers und / oder die darin angeordneten Komponen ten und / oder die Patrone können aus desinfizierbaren Werkstoffen, wie Metalle oder Kunststoffe sein, sodass eine wiederholte Verwendung möglich ist.

Zusammenfassend stellt die vorliegende Erfindung somit einen Aerosoldispenser für ein Beatmungsgerät bereit, der einfach und kostengünstig herstellbar ist und einfach und benutzerfreundlich in der Handhabung ist.

Des Weiteren schlägt die Erfindung ein entsprechendes Beatmungsgerät vor, das eine Beatmungseinheit zur Erzeugung von Beatmungsluft und eine Benutzerschnitt stelle umfasst, die zur invasiven oder nicht-invasiven Beatmung einer Person konfi guriert ist, wobei die Beatmungseinheit und die Benutzerschnittstelle durch eine Be atmungsleitung zur Zufuhr von Beatmungsluft zu einem Patienten miteinander ge koppelt sind, wobei ein einstellbarer Aerosoldispenser gemäß der vorliegenden Erfin dung zwischen der Beatmungseinheit und der Benutzerschnittstelle in einem Beat mungsluftstrom angebracht ist. Die Lufteinlassöffnung des Aerosoldispensers ist hier bei mit einem von der Beatmungseinheit kommenden Schlauch verbunden, sodass die von der Beatmungseinheit erzeugte Luft in den Aerosoldispenser strömen kann, wobei die Luftauslassöffnung des Aerosoldispensers mit einem zur Benutzerschnitt stelle gehenden Schlauch verbunden ist, sodass die im Aerosoldispenser mit einem Wirkstoff angereicherte Beatmunglsuft zum Patienten geleitet werden kann.

Weitere Ziele, Vorteile und Funktionen der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung unter Zuhilfenahme der beigefügten Zeichnungen ersichtlich.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Die beigefügten Zeichnungen zeigen in rein schematischer Weise in FIG. 1 eine schematische Ansicht eines Patronenaufbaus gemäß der vorlie genden Erfindung,

FIG. 2 eine schematische Querschnittsansicht des Patronenaufbaus gemäß der vorliegenden Erfindung,

FIG. 3 eine schematische Ansicht eines Gehäuses gemäß einem bevorzugten

Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem die Wirkstoffreservoirauf nahme sich durch das gesamte Gehäuse erstreckt und an beiden En den eine Öffnung aufweist, wobei ferner ein Drehelement und ein Ver schlussdeckel zum luftdichten Verschließen der Öffnungen dargestellt sind,

FIG. 4 eine schematische Ansicht eines an einem Beatmungsgeräts montier ten Aerosoldispensers gemäß der vorliegenden Erfindung ohne Pat rone,

FIG. 5 eine schematische Ansicht eines Anwendungszustands eines an einem

Beatmungsgeräts montierten Aerosoldispensers gemäß der vorliegen den Erfindung, wobei die ergänzende Darreichung eines Wirkstoffs in Aerosolform realisiert wird, und

FIG. 6A bis 6C eine schematische Querschnittsansicht verschiedener relativer

Positionierungen der Patrone in der Wirkstoffreservoiraufnahme zur stu fenweisen Regulierung der Wirkstoffintensität im Aerosol.

BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE

Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden detaillierten Darstellung der bevorzugten Ausführungsbeispiele deutlich, wobei die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist.

Bezugnehmend auf FIG. 5 umfasst ein erfindungsgemäßer, einstellbarer Aerosoldis penser für ein Beatmungsgerät ein Wirkstoffreservoir 1 und ein Gehäuse 2.

Das Gehäuse 2 kann ein Körper mit einem rechteckigen, runden oder ovalen Quer schnitt sein, der eine bestimmte Länge L aufweist. In dem in den beigefügten Zeichnungen dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Gehäuse 2 im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet, d.h. ein Körper mit rundem Querschnitt.

Wie in den FIG. 3 und 4 dargestellt ist, ist das Gehäuse 2 in Form eines Flohlkörpers 21 ausgebildet, sodass im Inneren des Gehäuses 2 ein Aufnahmeraum definiert ist, wobei das Gehäuse 2 eine Lufteinlassöffnung 23 und eine Luftauslassöffnung 24 aufweist, die an zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses 2 ausge bildet sind. Folglich kann der Aufnahmeraum des Gehäuses 2 über die Lufteinlassöff nung 23 und die Luftauslassöffnung 24 mit der Außenumgebung kommunizieren. Die Lufteinlassöffnung 23 und die Luftauslassöffnung 24 sind jeweils zur Kopplung mit ei nem entsprechenden Beatmungsschlauch 5a, 5b konfiguriert. Zu diesem Zweck kann optional ein entsprechender Adapter (nicht gezeigt) vorgesehen sein, sodass die Luf teinlassöffnung 23 und die Luftauslassöffnung 24 mit üblichen Beatmungsschläuchen 5a, 5b mit unterschiedlichen Durchmessern verbunden werden können.

Dementsprechend ist im Aufnahmeraum des Gehäuses 2 zwischen der Lufteinlass öffnung 23 und der Luftauslassöffnung 24 ein Luftströmungsraum ausgebildet, wobei eine Luftströmungsrichtung in Richtung der Luftauslassöffnung 24 weist und entlang der Länge L des Gehäuses 2 definiert ist.

Das Gehäuse 2 zeichnet sich ferner dadurch aus, dass in dessen Aufnahmeraum eine Wirkstoffreservoiraufnahme 22 vorgesehen ist, die zur Anbringung eines Wirk stoffreservoirs konfiguriert ist. Die Wirkstoffreservoiraufnahme 22 ist als kanalförmi ger Raum ausgebildet, der sich parallel zur Luftströmungsrichtung erstreckt. Genauer gesagt ist die Wirkstoffreservoiraufnahme 22 durch eine Umfangswand 25 begrenzt, die eine Umfangswandöffnung aufweist. DieUmfangswand 25 trennt das Innere der Wirkstoffreservoiraufnahme 22 vom übrigen Aufnahmeraum des Gehäuses 2, wohin gegen die Wirkstoffreservoiraufnahme 22 durch die Umfangswandöffnung mit dem Aufnahmeraum des Gehäuses 2 in Verbindung steht, sodass die Wirkstoffreser voiraufnahme 22 über den Aufnahmeraum des Gehäuses 2 mit der Lufteinlassöff nung 23 und der Luftauslassöffnung 24 kommunizieren kann. Zu diesem Zweck kann die Umfangswandöffnung als offener Bereich oder als permeable Materialschicht in der Umfangswand der Wirkstoffreservoiraufnahme 22 ausgebildet sein. Das Gehäuse 2 ist vorzugsweise aus einem Kunststoff gefertigt, kann aber auch aus einem anderen geeigneten Material hergestellt sein.

Gemäß FIG. 1 und 2 ist das Wirkstoffreservoir 1 , damit es passend in der Wirkstoffre servoiraufnahme 22 aufgenommen werden kann, entsprechend in Form einer Pat rone ausgebildet, die eine im Wesentlichen zylinderförmige Grundform aufweist. Im Inneren der Patrone ist ein Wirkstoffaufnahmeraum 16 definiert, der durch eine obere und untere Stirnfläche und eine Mantelfläche begrenzt wird, wobei der Wirkstoffauf nahmeraum 16 zur Aufnahme eines Wirkstoffs und eines Wirkstoffträgers 14 dient.

Die Mantelfläche der Patrone 1 weist einen ersten geschlossenen Mantelflächen wandbereich 13 und eine Patronenöffnung 15 auf. Der erste geschlossene Mantelflä chenwandbereich 13 umschließt den Wirkstoffaufnahmeraum 16 dicht, wohingegen die Patronenöffnung 15 so ausgebildet ist, dass ein Austausch des Wirkstoffaufnah meraums 16 mit der Umgebung möglich ist, insbesondere Gas (Beatmungsluft) von außen in den Wirkstoffaufnahmeraum 16 eindringen kann und ein gebildetes Aerosol austreten kann. Dementsprechend kann die Patronenöffnung 15 als teilweise perme able Materialschicht (Membran) oder als eine Gitterstruktur (z.B. Wand mit einer Viel zahl von Löchern) in der Mantelfläche der Patrone ausgebildet sein.

Bezugnehmend auf FIG. 1 und 6A ist die Patronenöffnung 15 in der Mantelfläche in Form eines Zylindersektors der Patrone 1 mit einem Kreisbogen R definiert, wobei die Umfangswandöffnung in der Mantelfläche der Wirkstoffreservoiraufnahme 22 in Form eines Zylindersektors definiert ist, wobei ein jeweiliger Öffnungswinkel a der Patronenöffnung 15 und der Umfangswandöffnung maximal 180° beträgt, wobei der geschlossene Mantelflächenwandbereich 13 und die geschlossene Umfangswand 25 entsprechend die verbleibende Mantelfläche der Patrone 1 und der Wirkstoffreser voiraufnahme 22 bedecken.

Die Patrone 1 ist zur Anbringung in der Wirkstoffreservoiraufnahme 22 konfiguriert. Dementsprechend sind die Abmessungen der Patrone 1 und der Wirkstoffreser voiraufnahme 22 aufeinander abgestimmt.

Um bei Bedarf einen Wechsel der Patrone 1 oder ein Entfernen derselben zu ermög lichen (z.B. wenn eine andere Wirkstofftherapie erforderlich ist), ist der zylinderför mige Raum der Wirkstoffreservoiraufnahme 22 an wenigstens einem Ende nach außen hin offen, wobei die Wirkstoffreservoiraufnahme 22 hierzu mit einer oberen Öffnung 222 und/ oder einer unteren Öffnung 221 am Gehäuse 2 versehen ist. Um ein ungewolltes Austreten von Luft zu verhindern, ist die wenigstens eine Öffnung 221 , 222 durch ein luftdichtes Element, das lösbar mit dem Gehäuse 2 verbunden ist, luftdicht verschlossen, wobei ein Drehelement 4 als luftdichtes Element vorgesehen ist, um eine der Öffnungen 221 , 222 zu verschließen.

Das Drehelement 4 ist relativ zu dem Gehäuse 2 drehbar und kann mit Markierungen versehen sein, die eine erste bzw. zweite Drehrichtung definieren.

Wenn sich eine Patrone 1 in der Wirkstoffreservoiraufnahme 22 befindet, steht eine Stirnfläche der Patrone 1 mit einer korrespondierenden Stirnfläche des Drehelements 4 so in Kontakt, dass bei einer Drehung des Drehelements 4 die Patrone 1 entspre chend mitgedreht wird.

In einer Ausführungsform sind die einander zugewandten Stirnflächen der Patrone 1 und des Drehelements 4 daher mit miteinander korrespondierenden Zahnkränzen 11 ausgebildet, durch welche die entsprechenden Stirnflächen der Patrone 1 und des Drehelements 4 miteinander lösbar in Eingriff bringbar sind.

Gemäß dem in FIG. 3 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der zylinderförmige Raum der Wirkstoffreservoiraufnahme 22 an beiden Enden nach außen hin offen, wobei die Wirkstoffreservoiraufnahme 22 hierzu mit einer oberen Öffnung 222 am oberen Ende und einer unteren Öffnung 221 am unteren Ende versehen ist, wobei die obere Öffnung 222 durch ein lösbar damit verbundenes Drehelement 4 dicht ver schlossen ist, wobei als luftdichtes Element zum Verschließen der unteren Öffnung 221 ferner ein Verschlussdeckel 3 vorgesehen ist, der lösbar mit der unteren Öffnung 221 verbunden ist.

Es sei angemerkt, dass Methoden zur lösbaren luftdichten Verbindung von Kompo nenten aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt sind und deshalb hier nicht im Einzelnen aufgeführt werden. Rein beispielhaft sei erwähnt, dass der Verschluss deckel 3 z.B. über einen entsprechenden Gewindeabschnitt am unteren Ende der Wirkstoffreservoiraufnahme 22 verschraubt sein kann, um die untere Öffnung 221 zu verschließen. Zur Realisierung einer besseren Dichtungswirkung kann hierbei ferner ein passender Dichtungsring eingesetzt werden. Da sich der zylinderförmige Raum der Wirkstoffreservoiraufnahme 22 parallel zur Luftströmungsrichtung im Gehäuse 2 erstreckt, die zwischen der Lufteinlassöffnung und der Luftauslassöffnung des Gehäuses definiert ist, entspricht die Länge der Wirk stoffreservoiraufnahme 22 in der gezeigten bevorzugten Ausführungsform der Länge L des Gehäuses 2, wobei jede der Öffnungen 221 , 222 der Wirkstoffreservoirauf nahme 22 an dem Gehäuse 2 entweder zur Lufteinlassöffnung 23 oder Luftauslass öffnung 24 benachbart ausgebildet ist, wobei vorzugsweise die obere Öffnung 222 zur Lufteinlassöffnung 23 und die untere Öffnung zur Luftauslassöffnung 24 benach bart ist.

Der erfindungsgemäße Aerosoldispenser ist zur Anwendung in einem Beatmungsge rät vorgesehen, das eine Beatmungseinheit zur Erzeugung von Beatmungsluft und eine Benutzerschnittstelle umfasst, die zur invasiven oder nicht-invasiven Beatmung einer Person konfiguriert ist, wobei die Beatmungseinheit und die Benutzerschnitt stelle durch einen Inhalationsschlauch 5a, 5b zur Zufuhr von Beatmungsluft zu einem Patienten miteinander gekoppelt sind. Der erfindungsgemäße voll regelbare Aerosol dispenser ist zwischen der Beatmungseinheit und der Benutzerschnittstelle ange bracht, wobei hierzu die Lufteinlassöffnung 23 mit einem von der Beatmungseinheit kommenden Schlauch 5a verbunden ist, sodass die von der Beatmungseinheit er zeugte Luft in den Aerosoldispenser strömen kann, wobei die Luftauslassöffnung 24 mit einem zur Benutzerschnittstelle gehenden Schlauch 5b verbunden ist, sodass die im Aerosoldispenser mit einem Wirkstoff angereicherte Beatmunglsuft zum Patienten geleitet werden kann.

Die Beatmungseinheit kann ein herkömmliches Beatmungssystem, z.B. ein her kömmliches CPAP-Gerät, sein.

Die Benutzerschnittstelle ist eine mit den Atmungsorganen eines Patienten verbun dene Vorrichtung zur nicht-invasiven Beatmung, beispielsweise eine Atemmaske, o- der invasiven Beatmung (mittels Intubation).

Bezugnehmend auf FIG. 4 und 5 kann das Gehäuse 2 des erfindungsgemäßen Aero soldispensers dauerhaft mit den Beatmungsschläuchen 5a, 5b verbunden sein und einer Beatmungseinheit und Benutzerschnittstelle zwischengekoppelt sein. Wenn zur Therapie die ergänzende Darreichung eines Wirkstoffs in Aerosolform rea lisiert werden soll, wird eine einen gewünschten Wirkstoff tragende Patrone 1 in die Wirkstoffreservoiraufnahme 22 eingesetzt. Eine Öffnung 222 der Wirkstoffreser voiraufnahme 22 wird durch das Drehelement 4 verschlossen, wobei das Drehele ment 4 außerdem so mit der Patrone 1 in Eingriff gebracht wird, dass diese bei einer Drehung des Drehelements 4 synchron mitgedreht wird. Die untere Öffnung 221 der Wirkstoffreservoiraufnahme 22 wird durch einen Verschlussdeckel 3 dicht verschlos sen. Durch Abnehmen der unteren Öffnung 221 kann ein Benutzer die Patrone 1 kontrolliert herausfallen lassen und diese somit bei Bedarf einfach entfernen.

Im Gebrauch strömt die von einer Beatmungseinheit erzeugte Luft durch die Luftein lassöffnung 23 von einem von der Beatmungseinheit kommenden Schlauch 5a in den Aufnahmeraum des Gehäuses 2 des Aerosoldispensers, wobei die Luft im Auf nahmeraum verwirbelt wird und die Patrone umströmt. Danach wird die Luft über die Luftauslassöffnung 24 und einen zur Benutzerschnittstelle gehenden Schlauch 5b zum Patienten geleitet. Wenn die Luft beim Umströmen der Patrone 1 mit dem darin aufgenommenen Wirkstoffträger 14 kommunizieren kann, kann sich ein entsprechen des wirkstoffhaltiges Aerosol bilden.

Dadurch, dass das Wirkstoffreservoir 1 , das über den Drehelement 4 drehbar in der Wirkstoffreservoiraufnahme 22 aufgenommen ist, eine Mantelfläche bestehend aus einem geschlossenen Mantelflächenwandbereich 13 und einer Patronenöffnung 15 aufweist, wobei die Wirkstoffreservoiraufnahme 22 eine Mantelfläche bestehend aus einer geschlossenen Umfangswand 25 und einer Umfangswandöffnung aufweist, kann durch verschiedene relative Positionierungen der Patrone 1 in der Wirkstoffre servoiraufnahme 22 die Wirkstoffintensität im Aerosol stufenweise und präzise regu liert werden. Hierzu sei auf FIG. 6A bis 6C verwiesen. In dem darin gezeigten Aus führungsbeispiel beträgt der Öffnungswinkel a der Patronenöffnung 15 und der Um- fangswandöffnung jeweils 90°.

Gemäß FIG. 6A ist die Patrone 1 in Bezug auf die Wirkstoffreservoiraufnahme 22 so gedreht, dass die Bereiche der Patronenöffnung 15 und der Umfangswandöffnung vollständig miteinander korrespondieren. In diesem Zustand ist der Wirkstoffträger 14 über die Patronenöffnung 15 und die Umfangswandöffnung in Bezug auf den Auf nahmeraum des Gehäuses 2 maximal exponiert, sodass für eine bestimmte Durch flussgeschwindigkeit von Beatmungsluft durch das Gehäuse 2 eine maximale Wechselwirkung des Luftstroms mit dem Wirkstoffträger 14 realisiert wird und die Wirkstoffintensität im gebildeten Aerosol folglich hoch ist.

Gemäß FIG. 6B ist die Patrone 1 in Bezug auf die Wirkstoffreservoiraufnahme 22 leicht verdreht, sodass die Bereiche der Patronenöffnung 15 und der Umfangswand öffnung nur noch zum Teil überlappen. In diesem Zustand ist der Wirkstoffträger 14 nur noch über den verkleinerten Überlappungsbereich der Patronenöffnung 15 und der Umfangswandöffnung in Bezug auf den Aufnahmeraum des Gehäuses 2 expo niert, sodass für eine bestimmte Durchflussgeschwindigkeit von Beatmungsluft durch das Gehäuse 2 eine geringere Wechselwirkung der Luft mit dem Wirkstoffträger 14 realisiert wird und die Wirkstoffintensität im gebildeten Aerosol im Vergleich zu dem Zustand in FIG. 6A reduziert ist.

Gemäß FIG. 6C ist die Patrone 1 in Bezug auf die Wirkstoffreservoiraufnahme 22 vollständig verdreht, sodass die Bereiche der Patronenöffnung 15 und der Umfangs wandöffnung nicht mehr miteinander überlappen. In diesem Zustand ist der Wirkstoff träger 14 in Bezug auf den Aufnahmeraum des Gehäuses 2 abgeschirmt, sodass die durch das Gehäuse 2 strömende Beatmungsluft nicht mehr mit dem Wirkstoffträger 14 wechselwirkt.

Zusammenfassend kann über die Drehung des Drehelements 4 die relative Position der Patrone 1 in der Wirkstoffreservoiraufnahme 22 schnell und einfach geändert werden, um die Wirkstoffintensität im Aerosol anzupassen. Anders ausgedrückt kann die Wirkstoffintensität durch den Grad der Exposition des Wirkstoffträgers 14 im Luft strom stufenweise oder stufenlos und präzise reguliert werden.

Falls längere Zeit keine Aerosolzudosierung erforderlich ist, sei ergänzend ange merkt, dass anstelle der geschlossenen Stellung aus FIG. 6C alternativ auch, wie in FIG. 4 gezeigt ist, denkbar ist, dass die Patrone 1 vollständig entfernt und die obere und untere Öffnung 221 , 222 einfach durch entsprechende luftdichte Verschlussele mente 3, 4 abgedichtet werden. Die von der Beatmungseinheit erzeugte Luft strömt dann durch den von der Beatmungseinheit kommenden Schlauch 5a, durch das Ge häuse 2 und den zur Benutzerschnittstelle gehenden Schlauch 5b zum Benutzer.

Die Patrone 1 ist vorzugsweise aus einem Kunststoff, z.B. Polypropylen, gefertigt, kann aber auch aus einem anderen geeigneten Material, z.B. Glas oder Metall, hergestellt sein. In den bevorzugten Ausführungsformen ist die Patrone 1 wiederbe- füllbar ausgebildet. Es sei angemerkt, dass die Patronen 1 einfach herzustellen sind und vom Gerätehersteller selbst vertrieben werden können oder durch andere Anbie ter, z.B. Pharmazieunternehmen, verkauft werden können.

Die Patrone 1 kann 3 bis 10 cm, vorzugsweise zwischen 5 und 8 cm, lang sein und einen Durchmesser zwischen 0,5 und 3 cm, vorzugsweise zwischen 1 und 2,5 cm, aufweisen.

Wie vorstehend erwähnt wurde, dient der Wirkstoffaufnahmeraum 16 der Patrone 1 zur Aufnahme eines Wirkstoffträgers 14, wobei der Wirkstoffträger 14 vorzugsweise eine mit einer Wirkstofflösung getränkte feste Trägermatrix ist. Die Trägermatrix kann ein Vliesmaterial oder Docht sein, beispielsweise aus Baumwolle, wobei die vorlie gende Erfindung aber nicht darauf beschränkt ist.

Der an der Trägermatrix aufgenommene Wirkstoff, von dem ein Aerosol gebildet wer den soll, kann eine beliebige bekannte wirksame Verbindung zur inhalativen Anwen dung oder Anwendung in der Beatmungstherapie oder eine Kombination daraus sein. Beispiele für derartige wirksame Verbindungen sind Pflanzenextrakte oder Inhalts stoffe, wie ätherische Öle (vorzugsweise Menthol, Levomenthol, Campher), antient zündlich wirkende Verbindungen, abschwellend wirkende Verbindungen oder Mittel gegen Infektionen.

Demzufolge steht eine große Zahl von Verbindungen zur individuellen Auswahl in der Therapie zur Verfügung.

Der an der Trägermatrix aufgenommene Wirkstoff kann eine Standardlösung sein o- der aber eine von einem Facharzt für einen Patienten speziell konzipierte individuelle Zusammensetzung haben.

Dadurch bestehen für den erfindungsgemäßen Aerosoldispenser für ein Beatmungs gerät vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Beispielsweise kann ein damit ausgestat tetes Beatmungsgerät ein CPAP-Gerät in der Heimtherapie von Schlafapnoe sein, wobei der Benutzer zur selbstständigen Kurzzeittherapie für leichte Erkrankungen der Atemwege, wie Schnupfen, eine entsprechende Patrone (z.B. Zusammensetzung mit Menthol oder dergleichen (wie bei handelsüblichen Inhalierstiften)) in den Aero soldispenser einsetzen kann, um eine Atmung im Schlaf zu erleichtern. Selbstverständlich eignet sich ein mit dem erfindungsgemäßen Aerosoldispenser ausgestattetes Beatmungsgerät auch zur Kurzzeittherapie von Atemwegserkrankun- gen (wie Bronchitis) als Ersatz für eine herkömmliche Inhalationstherapie, wobei völ lig neue Therapieeffekte durch die lange Wirkungsdauer ermöglicht werden (z.B. Nut zung eines Beatmungsgeräts über die gesamte Schlafdauer). Durch die längere Wirkstoffdisposition kann beispielsweise die benötigte Wirkstoffdosis verringert wer den. Natürlich eignet sich ein mit dem erfindungsgemäßen Aerosoldispenser ausge stattetes Beatmungsgerät durch die zusätzliche Wirkstoffapplikation auch zur unter stützenden prä-/postoperativen Anwendung oder zur Behandlung bzw. Linderung der Symptome chronischer Lungenleiden (wie Asthma, COPD). Darüber hinaus sind ho möopathische und Wellnessanwendungen ebenfalls denkbar (z.B. mit Lavendelöl mit beruhigender Wirkung).

Es sei angemerkt, dass gemäß den vorstehenden Ausführungen mit dem erfindungs gemäßen Aufbau die nachfolgenden Vorteile für die inhalative Applikation von Wirk stoffen oder Medikamenten realisiert werden können:

1. Dadurch, dass die Patrone 1 parallel zur Luftströmungsrichtung in dem Ge häuse 2 angeordnet ist, wird der Luftstrom durch die Patrone 1 nicht mecha nisch behindert oder blockiert, sodass die Beatmungsluft den Aerosoldispen ser ungehindert durchströmen kann. Ferner mischt sich der mit Wirkstoff an gereicherte Luftanteil entlang der Luftströmungsrichtung mit der restlichen das Gehäuse durchströmenden Luft, wodurch eine ungewollte Abscheidung des Aerosols an Dispenserkomponenten vermieden wird, wodurch die Effizienz der Medikamentenverabreichung verbessert wird.

2. Der Aufbau des erfindungsgemäßen Aerosoldispensers ist einfach, wobei die Patronen und die Gehäusekomponenten geringe Herstellungskosten verursa chen.

3. Der Aufbau des erfindungsgemäßen Aerosoldispensers ermöglicht eine In tegration desselben in alle konventionellen Beatmungssysteme, sodass bei spielsweise„einfachere“ CPAP Geräte (z.B. ohne Wasserbehälter) ohne gro ßen Aufwand nachgerüstet werden können und therapeutisch angewendet werden können.

4. Die Intensität der Wirkstoffe im Aerosol ist durch einen einfachen Drehmecha nismus leicht und präzise regelbar. 5. Eine Patrone 1 sind leicht in dem Gehäuse 2 anbringbar und kann bei Bedarf ausgetauscht werden, sodass der erfindungsgemäße Aerosoldispenser flexi bel anwendbar ist und umweltfreundlich ist (da nur die Patronen getauscht werden müssen oder wiederbefüllbare Patronen verwendet werden können).

6. Die Handhabung des erfindungsgemäßen Aerosoldispensers ist einfach und folglich ohne Aufsicht von medizinischem Fachpersonal in der Heimtherapie vom Patienten selbst durchführbar.

7. Es steht eine große Zahl von Aerosolen zur individuellen Auswahl für Thera piezwecke zur Verfügung.

Obwohl zahlreiche Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung in der vor hergehenden Beschreibung dargelegt wurden, dient die Beschreibung lediglich zur Veranschaulichung. Abwandlungen durch Weglassen einzelner Merkmale oder un terschiedliche Kombination der vorgestellten Einzelmerkmale gehören zur Erfindung, solange der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche nicht verlassen wird. Die vor liegende Offenbarung schließt sämtliche Kombinationen der vorgestellten Einzel merkmale mit ein.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Wirkstoffreservoir

11 Zahnkranz

12 obere Stirnfläche

13 geschlossener Mantelflächenwandbereich

14 Wirkstoffträger

15 Patronenöffnung

16 Wirkstoffaufnahmeraum

2 Gehäuse

21 Hohlkörper

22 Wirkstoffreservoiraufnahme

221 untere Öffnung

222 obere Öffnung

23 Lufteinlassöffnung

24 Luftauslassöffnung

25 Umfangswand

3 Verschlussdeckel

4 Drehelement

5a von der Beatmungseinheit kommender Schlauch

5b zur Benutzerschnittstelle gehender Schlauch

L Länge

R Kreisbogen der Kommunikationsfläche a Öffnungswinkel