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Title:
AGENT HAVING A PROTECTIVE ACTION AGAINST ATTACK BY INSECTS OR PARASITES AS WELL AS AN ANTI-INFLAMMATORY ACTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/027398
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns an agent providing humans, animals, plants and inanimate objects with protection against insects or parasites, the insects being affected to the extent that they die. The agent is easy and cheap to manufacture, is biodegradable and is simple and reliable in use. The agent consists of an aqueous lactic-acid-containing solution obtained from the acidification of milk or from acid milk fermentation and containing lactoses and glucoses as well as residual proteins.

Inventors:
HESSABI IRADJ (DE)
Application Number:
PCT/DE1995/000458
Publication Date:
October 19, 1995
Filing Date:
April 05, 1995
Export Citation:
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Assignee:
HESSABI IRADJ (DE)
International Classes:
A01N37/36; A01N63/20; A01N63/50; A61K35/20; A61K36/31; A61K36/42; (IPC1-7): A01N63/02; A01N37/36; A61K35/74
Foreign References:
DE869442C1953-03-05
DE4215534C11993-06-17
Other References:
J.A.KURMANN ET AL.: "Encyclopedia of Fermented Fresh Milk Products", VAN NOSTRAND REINHOLD, NEW YORK, US
BUNDESVERBAND DER PHARAMZEUTISCHEN INDUSTRIE E.V.: "Rote Liste 1994", EDITIO CANTOR, AULENDORF/WÜRTT., DE
DATABASE WPI Week 9333, Derwent World Patents Index; AN 93-259156 [33]
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 17, no. 571 (C - 1121) 18 October 1993 (1993-10-18)
STN International, File CABA, STN accession no.86:74226. K.YOSHIDA: 'Prevention of chalk brood and Varroa jacobsoni by using products of
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 95, no. 19, 9 November 1981, Columbus, Ohio, US; abstract no. 163710, H.HECHT ET AL.: "Effects of antiviral agents on potato virus Y in intact potato plants. IV. Oil milk and their combinations with antiviral agents"
STN International, File CABA, STN accession no. 77:24444, R.P.JAQUES et al.: 'The effect of sauerkraut fermentation and
DATABASE WPI Week 9420, Derwent World Patents Index; AN 94-164693 [20]
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Claims:
Patentansprüche0
1. Gegen Befall mit Insekten oder anderen Parasiten wirkendes Mittel für Menschen, Tiere, Pflanzen und Sachen, gekenn¬ zeichnet durch eine aus dem Säuerungsprozeß oder aus milchsauren Gärungen gewonnene, milchsäurehaltige, wäss¬ rige Lösung mit Laktosen und Glukosen sowie mit Restpro¬ teinen.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wässrige Lösung das Überschußwasser der Herstellung ge¬ säuerter Gemüse, insbesondere von Sauerkohl oder saueren Gurken ist.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wässrige Lösung das Überschußwasser der Herstellung ge¬ säuerter Molkereiprodukten (SauerMolke) ist.
4. Mittel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung noch lebende Lactobazillen enthält.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß es geruchliche oder geschmackliche Korri genzien enthält.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die wässrige Lösung zum Aufpinseln oder zum Waschen anwendbar ist.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die wässrige Lösung auf die zu schützenden Sachen, Pflanzen, Tiere oder Menschen mit Hilfe an sich bekannter Spritzvorrichtungen versprühbar ist.
8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die wässrige Lösung getrocknet, vorzugsweise sprühgetrocknet ist und das so erhaltene Pulver in an sich bekannten PulverSprühvorrichtungen eingesetzt und über die zu schützenden Sachen, Pflanzen, Tiere oder Menschen aufsprühbar ist.
9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der wässrigen Lösung ein Fettstoff zugegeben ist, zur Bildung einer dickflüssigen Creme oder schmierfä¬ higen Salbe, die auf die zu behandelnden Stellen auftrag¬ bar ist.
10. Mittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Fettstoff Vaseline, Walrat oder eine andere fettige Salben¬ grundlage eingesetzt ist.
11. Mittel nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Creme oder die Salbe ein Alkohol, vorzugsweise ein höherer, wie beispielsweise Glyzerin zugemischt ist.
12. Mittel nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Creme oder die Salbe in einem luft und flüssigkeitsdichten Behältnis verpackt ist, wobei als Be¬ hältnis eine Tube vorgesehen ist.
13. Mittel nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Creme oder die Salbe in einem luft und flüssigkeitsdichten Behältnis verpackt ist, wobei als Behältnis eine aufreißbare Umhüllung in Würfel oder ZylinderForm vorgesehen ist.
Description:
MITTEL GEGEN INSEKTEN- ODER PARASITENBEFALL SOWIE MIT ENTZÜNDUNGSHEMMENDER WIRKUNG

Die Erfindung betrifft ein gegen Befall mit Insekten oder anderen Parasiten wirkendes Mittel für Menschen, Tiere, Pflanzen und Sachen.

Zur Bekämpfung von Insekten werden im Regelfall Insektizide einge¬ setzt, deren Chemismus in Bezug auf die Umwelt problematisch ist, zumal unter den Insekten durch Selektion resistente Stämme gezüchtet werden, die weiteren Angriffen dieser synthetisierten Mittel wider¬ stehen. So sind Milben in Matratzen, Betten u.dgl. nur schwer zu be¬ kämpfen; gleiches gilt auch für einen Befall von Pflanzen mit Läusen (Blatt-, Woll-, oder Schildläusen), aber auch für einen Befall etwa von Hunden mit Flöhen. Auch im Bereich des Menschen sind Fälle des Befalls mit Kopf- und Kleiderläusen in letzter Zeit häufiger anzu¬ treffen. Hier besteht das Bedürfnis nach einem auf Naturstoffen ba¬ sierenden, umweltfreundlichen, insektenwirksamen Mittel, das sowohl zum Schutz von Sachen, Pflanzen,Tieren und Menschen einsetzbar ist, das einfach und wirtschaftlich herstellbar und unbedenklich ein-

setzbar ist und in der Umwelt schnell zu unschädlichen Stoffen ab¬ gebaut wird.

Aus DE 42 33806 AI ist bekannt, daß als im wesentlichen unschädli¬ che Mittel gegen Insekten wässrige Lösungen von Carbonsäuren mit 1 bis 14 C-Atomen eingesetzt werden kann, wobei sowohl gesättigte als auch ungesättigte Carbonsäuren, deren Salze oder Ester verwendet werden, die biologisch abbaubar sind. Diese Carbonsäuren, darunter auch Milchsäure, mögen wirksam sein, jedoch überleben Insekten die Einwirkung verdünnter Lösungen längere Zeit.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabenstellung zugrunde, ein derar¬ tiges Mittel anzugeben, bei dem Insekten derart geschädigt werden, daß sie untergehen, wobei das Mittel einfach und preiswert herzu¬ stellen, in der Umwelt zu unbedenklichen Stoffen abbaubar und ein¬ fach und sicher anwendbar sein soll.

Diese Aufgabe wird in überraschender Weise dadurch gelöst,daß milch¬ säurehaltige wässrige Lösungen von Laktosen und Glukosen sowie Rest¬ proteinen, wie sie im Molkereibereich bei Säuerungsprozessen oder bei milchsauren Gärungen von gesäuerten Gemüsen anfällt, eingesetzt werden. Dabei wird die Schädigung der Insekten durch Milchsäure da¬ durch verstärkt, daß die Tracheen durch die klebrigen Stoffen, die bei Wasserverlust zurückbleiben, verstopft werden, so daß ein Sau¬ erstoffmangel eintritt, der zu dieser Schädigung führt.

Das Mittel wird als wässrige Lösung, als streufähiges Pulver oder als auftragfähige Salbe (oder Creme) verwendet. Dabei ist es vor¬ teilhaft, wenn noch lebende Kulturen der Lactobazillen vorhanden sind. In wässriger Lösung wird diese Substanz in an sich bekannten Spritzvorrichtungen eingesetzt und über die zu schützenden Pflanzen versprüht. Die Beobachtung von mit einer derartigen Lösung besprüh¬ ten Pflanzen hat gezeigt, daß diese gegen eine Vielzahl von Schad¬ insekten geschützt sind, insbesondere gegen Blatt-, Woll- und auch

Schildläuse,wobei diese Lösung aufgrund ihrer Herkunft naturnah ist und bei Nutz- und Zierpflanzen aller Art eingesetzt werden kann, also insbesondere auch im Obst- und Gemüseanbau.

Diese so gewonnene wässrige Lösung kann direkt zum Spritzen einge¬ setzt werden; sie kann aber auch zum Waschen von Sachen oder Tieren und für Bepinselung befallener Stellen oder Waschungen menschlicher (oder tierischer) Körperteile unbedenklich benutzt werden; dabei übernehmen Restfette und Restproteine zusätzliche Schutzfunktionen. Überraschender Weise hat sich dabei gezeigt, daß auch Entzündungen der Haut sowie der Schleimhaut beispielsweise im Bereich des Mundes und der Nase abheilten. Offenbar ist diese Schutzfunktion im Zusam¬ menhang zu sehen, mit der Wiederherstellung des Säurespiegels der Haut und/oder dem Einfluß des Mittels auf körpereigene Mikroorganis¬ men, die körperfremde Mikroorganismen besser ausschalten können. Um Beeinträchtigungen des Patienten bei Behandlungen insbesondere im Bereich Nase/Mund gering halten zu können, werden dem Mittel Korri- genien geruchlieber oder geschmacklicher Art zugesetzt.

Alternativ dazu wird ein aus der wässrigen Lösung von Milchsäure, Laktosen und Glukosen sowie Restproteinen, gewonnen aus Säuerungs¬ prozessen im Molkereibereich oder aus milchsauren Gärungen, das Wasser entzogen,so daß es getrocknet als pulvriges Streumittel oder Puder eingesetzt werden kann. Neben einem Auftragen auf die zu be¬ handelnde Stelle durch Aufstäuben oder Aufreiben, wird dieses so erhaltene Pulver in an sich bekannten Sprüh- oder Pulverspritz-Vor- richtungen eingesetzt und auf die zu behandelnden Sachen, über die zu behandelnden oder zu schützenden Pflanzen oder auf die Tiere oder Menschen gesprüht. In dieser Form läßt es sich auch als Mittel zum Bekämpfen von Insektenbefall in Betten, Matratzen oder in Kleidung einsetzen, wobei es im einfachsten Fall mit Luft zerstäubt auf die zu behandelnden Gegenstände aufgebracht wird. Dieses Pulver hat aufgrund seiner Trocknung eine wesentlich erhöhte Haltbarkeit; es kann jedoch auch nach Wasserzusatz wieder in den Ursprungszustand zurückgeführt als wässrige Lösung eingesetzt werden.

Schließlich ist es möglich, mit Hilfe dieser wässrigen Lösung eine Salbe oder eine Creme herzustellen, die diese Wirkung aufweist. Dazu wird vorteilhaft die aus der Sauermilch- und Dickmilchproduktion oder aus Gemüsesäuerungen stammende wässrige Lösung, deren entzün¬ dungshemmende Inhaltsstoffe auch die gegen Insektenbefall wirkenden Stoffe sind, verwendet, die in bekannter Weise zu einer Emulsion angerieben wird, etwa in Form einer "wässrige-Lösung-in-Fett-Emul- sion" oder einer "Fett-in-wässriger Lösung-Emulsion"; die darüber hinaus in der wässrigen Lösung noch enthaltenen Stoffe, wie Laktosen, Glukosen und Restproteine sowie Restfette begünstigen da¬ bei die Bildung eines viskosen, pastösen Stoffes. Diese Salbe oder Creme dient dann zur Behandlung der Haut; sie lindert Reizungen und beeinflußt auch entzündliche Prozesse günstig; sie dient auch als Mittel gegen Befall mit Hautparasiten, etwa mit Milben. Bei ihrer Anwendung wird die Haut durch den Fettgehalt auch gepflegt, insbe¬ sondere wenn die wässrige Lösung aus der Säuerung von Vollmilch stammt. Die Zusammen Setzung der Salbe bzw. Creme gewährleistet darüber hinaus neben der Befettung der Haut auch deren Befeuchtung.

Es hat sich bei Hu an-Anwendungen auch gezeigt, daß die Flüssigkeit oder die Salbe oder auch eine auf dieser Basis hergestellte Creme neben der Behandlung von Parasitenbefall aufgrund insektizider Wir¬ kung auch zumindest einige Mykosen oder einige entzündliche Vorgän¬ ge, wie etwa Sonnenbrand oder auch Sonnen-Allergien günstig beein¬ flussen kann, wobei -bei Anwendung von Salbe oder Creme- hier die Wirkung besonders durch das Rückfetten verstärkt wird.

Dieser Salbe bzw. Creme können neben diesen Fetten auch andere, etwa Vaseline, beigemischt werden, so daß ein Produkt entsteht, mit einer deutlich festeren Konsistenz. Ist die Konsistenz zu fest, kann die gewünschte Konsistenz durch Mischen mit insbesondere höheren Alkoholen, wie beispielsweise Glyzerin, so eingestellt werden, wie gewünscht. Eine fertige Salbe oder Creme besteht in vorteilhafter Weise aus etwa 1-Teil Fett, etwa 2-Teil höherem Alkohol (vorteilhaft

Glyzerin) und etwa 7-Teile der wässrigen Lösung. Dieses Produkt ist dann in flüssigkeits- und luftundurchlässige Behälter eingefüllt über längere Zeit hinweg aufbewahrbar.

Überraschender Weise hat sich gezeigt, daß von dieser wässrigen Lö¬ sung ein naturnahes, Ohrenschmalz ersetzendes Produkt abgeleitet werden kann. Natürliches Ohrenschmalz bildet sich in Drüsen, die sich im lateralen knorpeligen äußeren Gehörgang, wo ein Härchenbe¬ satz für den Transport des Ohrenschmalzes nach außen, also in die Knocha sorgt. Es hat die Aufgabe der Selbstreinigung des Außen- Ohres, und des Schutzes des äußeren Gehörganges sowie des Trommel¬ fells gegen Infektionen, Pilzbefall und Entzündungen; darüber hinaus werden Insekten und Schädlinge gehindert, in das Innere des Außen- Ohres vorzudringen. Ausfall der Ohrenschmalz-Produktion führt zu Hörstörungen; einige Patienten leiden dabei an Ohrenentzündungen, Pilzbefall oder weiteren infektiösen schmerzhaften Krankheiten. Einige Ärzte lösen dieses Problem in dem sie fremdes Ohrenschmalz in die erkrankten Ohren einführen, was von vielen Patienten kritisiert und als unannehmbar hingestellt wird. Die marktüblichen Medikamente sind für den vorgesehenen Einsatz nur in einem bestimmten Zeitraum wirksam und können langfristig keine Schutzaufgabe, übernehmen. Diese Salbe, in festerer Konsistenz eingestellt, kann anstelle des natürlichen Ohrenschmalzes in den äußeren Gehörgangste l eingebracht werden. Dabei ist sie, neben ihrer abiotischen Wirkung, auch in der Lage, Staub und weitere sich in Luft befindlichen Verunreinigungen aufzunehmen und das Ohr vor solchen Einwirkungen zu schützen. Das so vorbereitete Produkt mit festerer Konsistenz wird als naturnahes Ohrenschmalz in vorteilhafter Weise in Zylinder- oder Würfelform portioniert und luft- und flüssigkeitsdicht direkt zur Applikation abgepackt. Das so vorbereitete Produkt ist hygienisch anwendbar und vermag daher die Übertragung natürlichen Ohrenschmalzes von einem Menschen auf einen anderen voll zu ersetzen.

Für den Einsatz im Bereich "Pflanzenschutz" wurde eine wässrige Lö¬ sung des Produktes in einem Treibhaus-Versuch zum Schutz von Zimmer-

und Schmuckpflanzen unterschiedlicher Arten eingesetzt. Die zu behan¬ delnden Pflanzen wurden mit einer wässrigen Lösung des beim Herstel¬ len von Sauermilch anfallenden Produktes in einer Konzentration, wie bei der Joghurt-Herstellung anfallen, besprüht, wobei andere Pflan¬ zen im selben Treibhaus Blattlausbefall aufwiesen. Während unbehan- delte Pflanzen massiven Blatt- und Wollausbefall aufweisen, blieben die behandelten Pflanzen über eine Beobachtungszeitraum von 7 Wochen befallsfrei. Mit einer derartigen Behandlung konnten auch auf Glie¬ derkakteen angesiedelte Schildläuse zum Absterben gebracht werden.