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Title:
AGRICULTURAL WORKING IMPLEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/138737
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to an agricultural working implement with a frame and running gear arranged on the frame, wherein the running gear comprises at least one first partial running gear and second partial running gear which are arranged substantially next to one another in a direction of travel and each have at least one wheel, wherein the at least one wheel of the first partial running gear is arranged on a first axial line and the at least one wheel of the second partial running gear is arranged on a second axial line, wherein the first axial line and the second axial line are arranged at an axial distance from each other in the direction of travel of the working implement, wherein at least one third partial running gear is arranged between the first and second partial running gears, wherein the third partial running gear has at least one third axial line with at least one wheel arranged thereon, and is arranged height-adjustably on the running gear by means of a hydraulic servomotor. According to the invention, the third partial running gear is arranged in such a manner that the third axial line, in particular in a working position and/or a transport position of the working implement, is arranged between the first axial line and the second axial line.

Inventors:
PAESSENS CHRISTIAN (DE)
BÜSCH JOHANNES (DE)
BEIER CARSTEN (DE)
Application Number:
PCT/DE2023/100045
Publication Date:
July 27, 2023
Filing Date:
January 20, 2023
Export Citation:
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Assignee:
LEMKEN GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A01B63/22; A01C23/00; B62D61/12; A01M7/00
Foreign References:
EP2422597B12017-01-18
EP1594355B12008-04-16
EP4070634A12022-10-12
DE102019120535A12021-02-04
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Claims:
Patentansprüche Landwirtschaftliches Arbeitsgerät mit einem Rahmen (2) und einem an dem Rahmen angeordneten Fahrwerk (3), wobei das Fahrwerk (3) mindestens ein erstes Teilfahrwerk (32) und ein zweites Teilfahrwerk (33) aufweist, welche in einer Fahrtrichtung (24) im Wesentlichen nebeneinander angeordnet sind und jeweils mindestens ein Rad (4, 5) aufweisen, wobei das mindestens eine Rad (5) des ersten Teilfahrwerkes (32) auf einer ersten Achslinie (15) und das mindestens eine Rad (5) des zweiten Teilfahrwerkes (33) auf einer zweiten Achslinie (16) angeordnet ist, wobei die erste Achslinie (15) und die zweite Achslinie (16) in Fahrtrichtung (24) des Arbeitsgerätes (1 ) mit einem Achsabstand (a) zueinander angeordnet sind, wobei zwischen dem ersten und zweiten Teilfahrwerk (32, 33) mindestens ein drittes Teilfahrwerk (34) angeordnet ist, wobei das dritte Teilfahrwerk (34) mindestens eine dritte Achslinie (35) mit mindestens einem darauf angeordneten Rad (4) aufweist, und mittels eines hydraulischem Stellmotors (7) höheneinstellbar an dem Fahrwerk (3) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Teilfahrwerk (34) derart angeordnet ist, dass die dritte Achslinie (35), insbesondere in einer Arbeitsposition und/oder einer Transportposition des Arbeitsgerätes (1 ), zwischen der ersten Achslinie (15) und der zweiten Achslinie (16) angeordnet ist. Arbeitsgerät nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teilfahrwerk (32, 33, 34) als Tandemachse mit zwei Rädern (4, 5) ausgebildet ist, wobei die Räder (4, 5) des Teilfahrwerkes (32, 33, 34) auf derselben oder unterschiedlichen Achslinien (15, 16, 35) angeordnet sind.

3. Arbeitsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Räder (5) des ersten und zweiten Teilfahrwerkes (32, 33) einer gemeinsamen oder jeweils einzelnen Bremsachsen (12) zugeordnet sind und das zumindest eine Rad (4) des dritten Teilfahrwerkes (34) einer gebremsten oder ungebremsten Hilfsachse (6) zugeordnet ist.

4. Arbeitsgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsgerät (1 ) zumindest ein hydraulisch angetriebenes Aggregat (8) mit einem Antrieb (10) aufweist, welches mit einer hydraulischen Druckquelle (9) verbunden ist, wobei sowohl der Antrieb (10) des Aggregates (8) als auch der Stellmotor (7) unmittelbar fluidisch mit der gleichen Druckquelle (9) verbunden sind.

5. Arbeitsgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (10) neben der hydraulischen Druckquelle (9) mit einem, insbesondere drucklosen, Rücklauf (25) verbunden ist.

6. Arbeitsgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden äußeren Räder (5) des ersten und zweiten Teilfahrwerkes (32, 33) jeweils mit einem weiteren, weiter nach innen benachbartem Rad (5’) einer oder jeweils einer Bremsachse (12) zugeordnet sind. Arbeitsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilfahrwerke (32, 33, 34), insbesondere die Bremsachsen (12) und Hilfsachsen (6), jeweils ein Paar von Achsstummeln (14) aufweisen, an welchen die jeweiligen Räder (4, 4’, 5, 5’) drehbar gelagert sind, wobei die paarweise zueinander angeordneten Achsstummel (14), insbesondere des ersten und zweiten Teilfahrwerkes (32, 33), einen horizontalen Achsabstand (a) zueinander in Fahrtrichtung (24) des Arbeitsgerätes (1 ) aufweisen. Arbeitsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass benachbart zu dem ersten und zweiten Teilfahrwerk (32, 33), insbesondere den Bremsachsen (12) des Arbeitsgerätes (1 ), weitere gebremste oder ungebremste Teilfahrwerke (32, 33, 34), insbesondere Hilfsachsen (6), mit einem oder mehreren Rädern (4, 5) schwenkbar oder beweglich angeordnet sind, welche sich von dem ersten und zweiten Teilfahrwerk (32, 33), insbesondere den Bremsachsen (12), in Richtung einer Breite des Arbeitsgerätes (1 ) weiter nach außen weg erstrecken. Arbeitsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Teilfahrwerke (32, 33, 34), insbesondere gebremste oder ungebremste Hilfsachsen (6), welche sich von dem ersten und zweiten Teilfahrwerk (32, 33), insbesondere den Bremsachsen (12), in Richtung der Breite des Arbeitsgerätes (1 ) weiter nach außen weg erstrecken, über einen um Schwenkachsen schwenk- oder kippbaren Hilfsrahmen mit dem Arbeitsgerät (1 ) verbunden sind, wobei die Schwenkachsen in

Fahrtrichtung (24) oder aufrecht zum Boden (22) angeordnet sind. Arbeitsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Arbeitsposition des Arbeitsgerätes (1 ), insbesondere bei einem Betrieb des Aggregates (8), ein Gewicht des Arbeitsgerätes (1 ) zu annähernd gleichen Teilen von den Teilfahrwerken (32, 33, 34) und deren Rädern (4, 4‘, 5, 5‘) getragen wird, und in einer Transportposition des Arbeitsgerätes (1 ), insbesondere wenn das Aggregat (8) außer Betrieb ist, das Gewicht des Arbeitsgerätes (1 ) nur von dem ersten und zweiten Teilfahrwerk (32, 33) und deren Rädern (5, 5‘), insbesondere den Bremsachsen (12), getragen wird. Arbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Arbeitsposition des Arbeitsgerätes (1 ), insbesondere bei einem Betrieb des Aggregates (8), ein Gewicht des Arbeitsgerätes (1 ) zu annähernd gleichen Teilen von den Teilfahrwerken (32, 33, 34) und deren Rädern (4, 4‘, 5, 5‘) getragen wird, und in einer Transportposition des Arbeitsgerätes (1 ), insbesondere wenn das Aggregat (8) außer Betrieb ist, das Gewicht des Arbeitsgerätes (1 ), welches von dem ersten und zweiten Teilfahrwerk (32, 33), insbesondere den Bremsachsen (12), getragen wird, auf einen einstellbaren Maximalwert, insbesondere einen gesetzlich vorgeschriebenen Maximalwert, begrenzt ist. Arbeitsgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der hydraulische Stellmotor (7) mit einem einstellbaren Druck beaufschlagbar ausgestaltet ist.

Description:
Die vorliegende Erfindung betrifft ein landwirtschaftliches Arbeitsgerät gemäß Patentanspruch 1 .

Landwirtschaftliche Arbeitsgeräte sind für den Betrieb und für den Straßenverkehr ab einer bestimmten Gewichtsgrenze mit einer Bremsanlage zu versehen, um eine gesetzlich geforderte Abbremsung zu erreichen. Zugleich sind Achslasten der Arbeitsgeräte gesetzlich limitiert, um Schäden an Wegen oder Straßen zu vermeiden. Um beide gesetzlichen Anforderungen in Einklang zu bringen, werden an den landwirtschaftlichen Arbeitsgeräten auch ungebremste Hilfsachsen eingesetzt, um einerseits das Gewicht auf mehrere Achsen zu verteilen, andererseits aber nur einen Teil der Fahrwerksachsen mit Bremseinrichtungen auszurüsten, um damit den notwendigen Bauraum für mehrere Achsen, die Komplexität einer Bremsanlage und deren Kosten zu vermindern.

Ein derartiges Kombinationsfahrwerk mit Bremsachsen und ungebremsten Hilfsachsen wird in der Offenlegung DE 10 2019 120 535 A1 vorgeschlagen. Dort werden die Stützlasten der einzelnen Achsen sensorisch erfasst und die Auflast der Hilfsachse auch mit Blick auf die Bremswirkung und der dafür erforderlichen Bremsachslasten elektronisch geregelt. Zwischen Straßenfahrt und Feldfahrt mit beispielsweise Ausbringbetrieb divergieren die Regelungsziele. Während es bei der Straßenfahrt darauf ankommt, die Bremsachse bis an die gesetzlich zulässige Achslast zu belasten, um die maximale Abbremsleistung ohne ein vorzeitiges Blockieren der Räder bei Vollbremsung zu erreichen, kommt es bei Feldfahrt in Arbeitsposition darauf an, das Arbeitsgerätegewicht möglichst gleichmäßig auf alle Räder/Achsen zu verteilen, um den für Ackerböden schädlichen Bodendruck zu vermindern. Die divergierenden Regelungsziele erfordern eine aufwändige, teure und gegebenenfalls störanfällige Regelungstechnik.

Aufgabe der Erfindung ist eine konstruktiv einfache und kostengünstige Lösung, um den Zielkonflikt zwischen maximaler Achslast auf den Bremsachsen für eine verbesserte Abbremsung bei Straßenfahrt und verringertem Bodendruck bei Feldfahrt durch Aufstand des Arbeitsgerätes auf allen Achsen aufzulösen oder zumindest zu verbessern.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Arbeitsgerät gemäß den Merkmalen des Anspruches 1 . Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Ein landwirtschaftliches Arbeitsgerät, insbesondere zur Bodenbearbeitung, weist einen Rahmen und ein an dem Rahmen angeordnetes Fahrwerk auf, wobei das Fahrwerk mindestens ein erstes Teilfahrwerk und ein zweites Teilfahrwerk aufweist, welche in einer Fahrtrichtung im Wesentlichen nebeneinander angeordnet sind und jeweils mindestens ein Rad aufweisen, wobei das mindestens eine Rad des ersten Teilfahrwerkes auf einer ersten Achslinie und das mindestens eine Rad des zweiten Teilfahrwerkes auf einer zweiten Achslinie angeordnet ist, wobei die erste Achslinie und die zweite Achslinie in Fahrtrichtung des Arbeitsgerätes mit einem Achsabstand zueinander angeordnet sind, wobei zwischen dem ersten und zweiten Teilfahrwerk mindestens ein drittes Teilfahrwerk angeordnet ist, wobei das dritte Teilfahrwerk mindestens eine dritte Achslinie mit mindestens einem darauf angeordneten Rad aufweist, und mittels eines hydraulischem Stellmotors höheneinstellbar an dem Fahrwerk angeordnet ist. Gemäß der Erfindung ist das dritte Teilfahrwerk derart angeordnet, dass die dritte Achslinie, insbesondere in einer Arbeitsposition und/oder einer Transportposition des Arbeitsgerätes, insbesondere in Fahrtrichtung, zwischen der ersten Achslinie und der zweiten Achslinie angeordnet ist.

Das Arbeitsgerätes ist lediglich außerhalb öffentlicher Verkehrsflächen beispielsweise bei Feldfahrt auf einem Acker- oder Grünlandboden in einer Arbeitsposition, bei der beispielsweise ein Ausbringbetrieb stattfinden kann, so dass keine gesetzlich geforderten Abbremsungen aus dem Straßenverkehr greifen. In einer Transportposition des Arbeitsgerätes hingegen sind sämtliche Anforderungen für den öffentlichen Straßenverkehr, besonders im Hinblick auf Bremsanlage, Achslasten und Arbeitsgeräteabmessungen, zu erfüllen. Durch eine Unterteilung des Fahrwerkes in Teilfahrwerke kann den unterschiedlichen Anforderungen besser Rechnung getragen werden. Durch ein erstes und zweites Teilfahrwerk kann üblicherweise das Gewicht des Arbeitsgerätes in einer Transportposition im Straßenverkehr getragen und gebremst werden. Die Teilfahrwerke weisen hierbei jeweils mindestens ein, üblicherweise zwei, Räder auf, welche auf einer ersten und einer zweiten Achslinie angeordnet sind und so eine Tandemachse mit einer entsprechenden maximalen Achslast ausbilden können. Der Achsabstand in Fahrtrichtung zwischen der ersten und zweiten Achslinie kann weniger als 1 ,3 m, vorzugsweise weniger als 1 m, vorzugsweise weniger als 0,5 m und besonders vorzugsweise 0,1 m betragen.

Gemäß der Erfindung ist mindestens ein drittes Teilfahrwerk vorgesehen, dessen mindestens eine Rad auf einer dritten Achslinie angeordnet ist, wobei die dritte Achslinie, insbesondere in einer Arbeitsposition und/oder Transportposition, in Fahrtrichtung zwischen der ersten und zweiten Achslinie angeordnet ist. Hierdurch kann eine dritte Achse gemäß gesetzlicher Regelung ausgebildet werden, wodurch die maximal zulässige Achslast im Straßenverkehr weiter erhöht werden kann. Das dritte Teilfahrwerk kann beispielsweise als ungebremste Hilfsachse ausgebildet sein, und mit einer Achsschwinge und einem Stellmotor schwenkbar mit dem Rahmen des Arbeitsgerätes verbunden sein. Durch Verbindung der Achsschwinge über ein Gelenklager mit dem Rahmen wird eine stabile, schwenkbare Anordnung realisiert, mit welcher das dritte Teilfahrwerk, insbesondere die Hilfsachse, relativ zum Rahmen verschwenkt werden und durch den Stellmotor relativ zur Bodenoberfläche auf und ab bewegt werden kann. Die Räder der Teilfahrwerke, insbesondere des ersten, zweiten und dritten Teilfahrwerkes, können in der Arbeitsposition und/oder Transportposition des Arbeitsgerätes in Bodenkontakt verbleiben. Die Achslasten der Teilfahrwerke können, insbesondere in der Arbeitsposition, im Wesentlichen gleich sein. In einer Transportposition des Arbeitsgerätes können die Achslasten des Arbeitsgerätes gleich oder unterschiedlich sein, insbesondere kann das dritte Teilfahrwerk mittels des Stellmotors mit einem veränderbaren, regelbaren Druck beaufschlagt werden, wodurch eine auf das erste und zweite Teilfahrwerk wirkende Achslast begrenzt werden kann.

Durch die Anordnung des dritten Teilfahrwerkes derart, dass dessen dritte Achslinie zwischen der ersten und zweiten Achslinie des ersten und zweiten Teilfahrwerkes angeordnet ist, kann ohne konstruktive Änderung an der Lage des ersten und zweiten Teilfahrwerkes eine dritte Achse bereitgestellt werden, wodurch eine Erhöhung des zulässigen Gewichtes des Arbeitsgerätes, insbesondere im öffentlichen Straßenverkehr, ermöglicht werden kann.

Vorzugsweise ist mindestens ein Teilfahrwerk als Tandemachse mit zwei Rädern ausgebildet ist, wobei die Räder des Teilfahrwerkes auf derselben oder unterschiedlichen Achslinien angeordnet sind. Durch die Ausgestaltung als Tandemfahrwerke kann das Gewicht des Arbeitsgerätes gleichmäßiger verteilt werden und eine unerwünschte Bodenverdichtung vermieden werden. In einer bevorzugten Ausgestaltung sind zumindest die Räder des ersten und zweiten Teilfahrwerkes einer gemeinsamen oder jeweils einzelnen Bremsachsen zugeordnet und das zumindest eine Rad des dritten Teilfahrwerkes ist einer gebremsten oder ungebremsten Hilfsachse zugeordnet. Das jeweils mindestens eine Rad des ersten und zweiten Teilfahrwerkes kann dabei jeweils ein äußeres Rad sein und das mindestens eine Rad des dritten Teilfahrwerkes kann ein mittleres Rad sein. Zumindest die beiden äußeren Räder sind einer gemeinsamen oder einzelnen Bremsachsen zugeordnet. Zumindest ein mittleres Rad, vorzugsweise ein paar von mittleren Rädern sind einer ungebremsten Hilfsachse zugeordnet, wobei die ungebremsten Hilfsachse mittels eines hydraulischem Stellmotors höheneinstellbar am Transportfahrwerk angeordnet ist.

In einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Arbeitsgerät zumindest ein hydraulisch angetriebenes Aggregat mit einem Antrieb auf, welches mit einer hydraulischen Druckquelle verbunden ist, wobei sowohl der Antrieb des Aggregates als auch der Stellmotor unmittelbar fluidisch mit der gleichen Druckquelle verbunden sind. Das Arbeitsgerät weist zumindest ein hydraulisch angetriebenes Aggregat, beispielsweise ein Bodenbearbeitungswerkzeug, eine Ausbringeinrichtung oder ein Gebläse auf. Das Aggregat ist mit einer hydraulischen Druckquelle verbunden, wobei sowohl der Antrieb des Aggregats als auch der Stellmotor unmittelbar fluidisch mit der gleichen Druckquelle verbunden sind. Ein Betrieb des Arbeitsgerätes in der Arbeitsposition findet außerhalb öffentlicher Verkehrsflächen, beispielsweise bei Feldfahrt auf einem Acker- oder Grünlandboden statt. Durch Beaufschlagen des Aggregates mit hydraulischem Druck aus der Druckquelle kann das Aggregat in Betrieb genommen werden. Durch eine unmittelbare fluidische Verbindung der Druckquelle mit dem Stellmotor, beispielsweise einem Hydraulikzylinder oder hydraulischen Aktor, durch welchen das dritte Teilfahrwerk höheneinstellbar betätigbar ist, kann die Achslast des dritten Teilfahrwerkes und dessen Räder auf den Boden erhöht werden. Dabei können die Abmessungen des Stellmotors und Druckverhältnisse zum sicheren Betrieb des Aggregates so aufeinander abgestimmt werden, dass die Räder des dritten Teilfahrwerkes einen, insbesondere gleichen, Anteil des Gewichtes des Arbeitsgerätes aufnehmen können wie das benachbarte erste und zweite Teilfahrwerk. Bei einem drucklos Schalten der hydraulischen Druckquelle, kann neben dem hydraulisch angetriebenen Aggregat auch der Stellmotor stellkraftfrei geschaltet werden. Hierdurch kann das dritte Teilfahrwerk ebenfalls kraftfrei, also in eine Schwimmstellung geschaltet werden. Das dritte Teilfahrwerk kann mit einem Endanschlag versehen sein, so dass sowohl die Räder des ersten und zweiten Teilfahrwerks, insbesondere der Bremsachsen, als auch die Räder des dritten Teilfahrwerkes, insbesondere der Hilfsachsen, etwa die gleiche Stellung zu einer ebenen Bodenoberfläche einnehmen können. Der Endanschlag kann derart realisiert sein, dass der Stellmotor zur Höheneinstellung des dritten Teilfahrwerkes, insbesondere der Hilfsachse, ein maximales oder minimales Einbaumaß und somit eine entsprechende Endlage der Stellbewegung aufweist. Ein Endanschlag kann ebenfalls in Form einer vernegelbaren Position, insbesondere vernegelbaren Endlage ausgestaltet sein. Der Endanschlag kann einstellbar ausgebildet werden, so dass die untere Position eines Rades des dritten Teilfahrwerkes, insbesondere der Hilfsachse, die Position der Räder des ersten und zweiten Teilfahrwerkes, insbesondere der Bremsachsen, nach unten geringfügig überschreitet.

Vorzugsweise ist der Antrieb neben der hydraulischen Druckquelle mit einem, insbesondere drucklosen, Rücklauf verbunden. Durch Betrieb des Antriebes mit einer hydraulischen Druckquelle baut dieser durch Abgabe von Antriebsleistung einen signifikanten Gegendruck auf. Im Falle eines kontinuierlich rotierenden Antriebes ist ein vorzugsweise druckloser Rücklauf für den Abfluss von Hydraulikflüssigkeit aus der hydraulischen Druckquelle erforderlich. Mit dem durch die abgegebene Antriebleistung verursachten oder aufgebauten Gegendruck kann der Stellmotor des dritten Teilfahrwerkes, insbesondere der Hilfsachse, betätigt werden. Zugleich kann eine Überlast des dritten Teilfahrwerkes, insbesondere der Hilfsachse oder des Stellmotors, welche den erzeugten Gegendruck des Antriebes zum Betrieb des Aggregates übersteigt, einen Überlastdruck verursachen, beispielsweise falls das dritte Teilfahrwerk, insbesondere die Hilfsachse, auf ein Hindernis oder eine Bodenwelle trifft. Der Überlastdruck kann durch Überwindung des Druckgefälles über den hydraulischen Antrieb durch den Rücklauf des Antriebes entweichen. Da der Gegendruck des Antriebes hierdurch nur geringfügig und temporär steigt, kann eine weitere Druckabsicherung des Stellmotors gegen Überlast entfallen. Das dritte Teilfahrwerk, insbesondere die Hilfsachse, kann in einer Arbeitsposition des Arbeitsgerätes somit stets gefedert und nachgiebig überlastgesichert sein. Dennoch kann durch alle Räder etwa der gleiche Bodendruck auf den befahrenen Boden aufgebracht werden.

In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung sind die beiden äußeren Räder des ersten und zweiten Teilfahrwerkes jeweils mit einem weiteren, weiter nach innen benachbartem Rad einer, insbesondere derselben, oder jeweils einer Bremsachse zugeordnet. Durch Erhöhung der Anzahl der Räder an den Bremsachsen kann die Bodenaufstandsfläche der Räder erhöht und der Bodendruck, welcher durch das Gewicht des Arbeitsgerätes entsteht, weiter reduziert werden. Eine Anzahl der Räder auf den äußeren Seiten des Arbeitsgerätes können so hoch sein, wie die in einem mittleren Bereich, welche beispielsweise dem dritten Teilfahrwerk, beispielsweise in Form einer ungebremsten Hilfsachse, zugeordnet sein können. Zum Beispiel können zwei Räder des dritten Teilfahrwerkes in Form einer ungebremsten Hilfsachse zugeordnet sein, sowie jeweils benachbart dazu auf der jeweiligen Außenseite des Arbeitsgerätes zwei weitere Räder, welcher einem ersten und zweiten Teilfahrwerk in Form einer oder mehreren Bremsachsen zugeordnet sein können, angeordnet. Diese Anordnung kann insbesondere auf die Räder zutreffen, welche eine Transportposition des Arbeitsgerätes im öffentlichen Straßenverkehr betreffen. Alle Räder können die gleichen Abmessungen und/oder in etwa die gleichen Radzwischenabstände aufweisen.

In einer weiteren Ausgestaltung weisen die Teilfahrwerke, insbesondere die Bremsachsen und Hilfsachsen, jeweils ein Paar von Achsstummeln auf, an welchen die jeweiligen Räder drehbar gelagert sind, wobei die paarweise zueinander angeordneten Achsstummel, insbesondere des ersten und zweiten Teilfahrwerkes, einen horizontalen Achsabstand zueinander in Fahrtrichtung des Arbeitsgerätes aufweisen. Achsstummel des dritten Teilfahrwerkes können mit einem Achsabstand entsprechend einem Achsabstand des ersten und zweiten Teilfahrwerkes angeordnet sein, oder einen kleineren oder größeren Achsabstand als das erste und zweite Teilfahrwerk aufweise, wobei zumindest ein Achsstummel bzw. eine Achslinie des dritten Teilfahrwerkes zwischen den Achslinien des ersten und zweiten Teilfahrwerkes angeordnet sein kann. Durch die versetzte Anordnung der Räder in Längsrichtung des Arbeitsgerätes bzw. in dessen Fahrtrichtung kann durch das Abrollen der Räder auf den Boden des Feldes eine Relativbewegung der Räder zueinander entstehen. Hierdurch kann ein Selbstreinigungseffekt eintreten, wobei zwischen den Flanken der Räder eingeklemmtes Bodenmaterial, Pflanzenreste oder durch das Aggregat des Arbeitsgerätes abgelegtes Material selbsttätig abgeworfen werden kann. Dies bietet den Vorteil, dass das Fahrwerk vor Antritt einer Fahrt im öffentlichen Straßenverkehr nicht gereinigt werden muß und Verstopfungen oder Fehlfunktionen des Fahrwerkes oder seiner Bremsanlage vermieden werden können.

In einer weiteren Ausgestaltung sind benachbart zu dem ersten und zweiten

Teilfahrwerk, insbesondere den Bremsachsen des Arbeitsgerätes, weitere gebremste oder ungebremste Teilfahrwerke, insbesondere Hilfsachsen, mit einem oder mehreren Rädern schwenkbar oder beweglich angeordnet, welche sich von dem ersten und zweiten Teilfahrwerk, insbesondere den Bremsachsen, in Richtung einer Breite des Arbeitsgerätes weiter nach außen weg erstrecken. Hierdurch ergibt sich eine weiter vergrößerte, kumulierte Radaufstandsfläche zur Aufnahme des Gewichtes des Arbeitsgerätes auf dem Boden. Durch die Schwenkbarkeit der außen an dem Arbeitsgerät angeordneten, weiteren Hilfsachsen können diese in einer Arbeitsposition, in welcher deren Räder gemeinsam mit den weiter innen angeordneten Rädern des ersten und zweiten Teilfahrwerkes, insbesondere der Bremsachsen, sowie des dritten Teilfahrwerkes, insbesondere der mittleren ungebremsten Hilfsachse, das Gewicht des Arbeitsaggregates auf dem Boden abstützen. Zur Verringerung der Arbeitsgerätebreite in eine gesetzlich zulässige Transportbreite für den Straßenverkehr können die äußeren Hilfsachsen in eine weniger breite, Transportposition oberhalb des Bodens überführt oder verschwenkt werden. In dieser Transportposition kann das Arbeitsgerätegewicht nur noch auf dem ersten und zweiten Teilfahrwerk, insbesondere den Bremsachsen, ruhen. Eine Verteilung des Gewichtes des Arbeitsgerätes in der Transportposition kann ebenfalls auf das erste, zweite und dritte Teilfahrwerk erfolgen, wobei die Gewichtsverteilung auf die Teilfahrwerke gleich groß oder unterschiedlich sein kann.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind die weiteren Teilfahrwerke, insbesondere gebremste oder ungebremste Hilfsachsen, welche sich von dem ersten und zweiten Teilfahrwerk, insbesondere den Bremsachsen, in Richtung der Breite des Arbeitsgerätes weiter nach außen weg erstrecken, über einen um Schwenkachsen schwenk- oder kippbaren Hilfsrahmen mit dem Arbeitsgerät verbunden, wobei die Schwenkachsen in Fahrtrichtung oder aufrecht zum Boden angeordnet sind. Hierbei können ebenfalls hydraulische Stellmotoren verwendet werden, welche die jeweils seitlichen Hilfsrahmen mit den weiteren Rädern in die jeweils gewünschte Position verlagern können. Abweichend davon kann die Schwenkachse der Achsschwinge der mittleren Hilfsachse quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet sein, damit diese auf und abwärts schwenken kann, ohne dabei mit den benachbarten Rädern der Bremsachsen zu kollidieren.

Weiterhin bevorzugt wird in einer Arbeitsposition des Arbeitsgerätes, insbesondere bei einem Betrieb des Aggregates, ein Gewicht des Arbeitsgerätes zu annähernd gleichen Teilen von den Teilfahrwerken und deren Rädern getragen, und in einer Transportposition des Arbeitsgerätes, insbesondere wenn das Aggregat außer Betrieb ist, wird das Gewicht des Arbeitsgerätes nur von dem ersten und zweiten Teilfahrwerk und deren Rädern, insbesondere den Bremsachsen, getragen. Die Radgeometrien sowie die Abstände der beweglichen Lagerungen des dritten Teilfahrwerkes, insbesondere der Hilfsachsen, und dessen Stellmotor sowie die Druckversorgung und resultierende Gegendrücke können derart aufeinander abgestimmt sein, dass im Betrieb des Aggregates in einer Arbeitsposition das Gewicht des Arbeitsgerätes zu annähernd gleichen Teilen von allen Rädern des Arbeitsgerätes gleichmäßig getragen wird und in einer Transportposition, wenn das Aggregat außer Betrieb ist, das Gewicht des Arbeitsgerätes nur von den Rädern des ersten und zweiten Teilfahrwerkes, insbesondere der Bremsachsen, getragen wird.

Vorteilhaft ist, dass lediglich durch eine Inbetriebnahme eines hydraulisch angetriebenen Aggregates ein Zustand des Fahrwerkes des Arbeitsgerätes eingestellt werden kann, bei dem das Gewicht eines Arbeitsgerätes sowohl von den Rädern des ersten und zweiten Teilfahrwerkes, insbesondere der Bremsachsen, als auch von dem dritten Teilfahrwerk, insbesondere einer oder mehreren Hilfsachsen, gleichmäßig auf den Boden abgestützt werden kann. In einer Transportposition auf öffentlichen Straßen wird naturgemäß kein landwirtschaftliches Aggregat betätigt. Durch die hierzu notwendige Deaktivierung des hydraulischen Aggregates, in dem deren Druckversorgung drucklos geschaltet werden kann, kann zugleich die Stellkraft des Stellmotors auf das dritte Teilfahrwerk, insbesondere die Hilfsachse, entfallen, wodurch das gesamte Gewicht des Arbeitsgerätes auf dem ersten und zweiten Teilfahrwerk, insbesondere den Bremsachsen, lastet, so dass diese ihre volle, auf öffentlichen Straßen gesetzlich geforderte Bremswirkung erreichen können. Durch einen gegenseitigen Ausschluss der Betriebszustände der Arbeitsposition auf einem Feld und der Transportposition im öffentlichen Straßenverkehr, bei dem ein Bediener lediglich eine Druckversorgung aktiviert oder deaktiviert, können alle bislang notwendigen Anforderungen an eine zusätzliche Regelungseinrichtung für die verschiedenen Betriebszustände des Arbeitsgerätes entfallen, welche kompliziert, fehleranfällig und teuer im Aufbau und Ausgestaltung ihrer erforderlichen Komponenten sind.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung wird in einer Arbeitsposition des Arbeitsgerätes, insbesondere bei einem Betrieb des Aggregates, ein Gewicht des Arbeitsgerätes zu annähernd gleichen Teilen von den Teilfahrwerken und deren Rädern getragen, und in einer Transportposition des Arbeitsgerätes, insbesondere wenn das Aggregat außer Betrieb ist, ist das Gewicht des Arbeitsgerätes, welches von dem ersten und zweiten Teilfahrwerk, insbesondere den Bremsachsen, getragen wird, auf einen einstellbaren Maximalwert, insbesondere einen gesetzlich vorgeschriebenen Maximalwert, begrenzt. Das erste und zweite Teilfahrwerk können starr mit dem Rahmen des Arbeitsgerätes verbunden sein. Durch die schwenkbare Lagerung des dritten Teilfahrwerkes mittels des hydraulischen Stellmotors kann eine durch das dritte Teilfahrwerk auf den Boden wirkende Kraft eingestellt werden. In einer Arbeitsposition, beispielsweise auf einem Feld, kann das dritte Teilfahrwerk im Wesentlichen gleich dem ersten und zweiten Teilfahrwerk gegenüber dem Boden und/oder Rahmen ausgerichtet sein. Dies hat den Vorteil, dass ein Gewicht des Arbeitsgerätes im Wesentlichen gleichmäßig auf alle Teilfahrwerke verteilt und somit der Boden geschont werden kann. In einer Transportposition kann der hydraulische Stellmotor des dritten Teilfahrwerkes von einer Druckquelle beispielsweise in Form eines Druckspeichers, eine Klapphydraulik und/oder über ein Hydrauliksystem eines Zugfahrzeuges verbunden werden und mit Druck beaufschlagt werden. Der Stellmotor kann dabei nach einem Aufbringen eines Druckes, welcher geeignet ist, das erste und zweite Teilfahrwerk bis auf eine maximal zulässige Achslast zu entlasten, verriegelt werden. Durch die Verriegelung, beispielsweise durch Schließen einer Zuleitung, kann der Stellmotor den benötigten Druck halten, ohne dass ein entsprechender Druck durch eine Druckquelle bereitgestellt werden muß. Der, insbesondere verriegelte, Stellmotor kann mit einem Druckspeicher, beispielsweise einem Membranspeicher verbunden sein, wodurch eine Überlastsicherung des dritten Teilfahrwerkes realisiert werden kann. Der auf den Stellmotor wirkende Druck kann einstellbar sein, wodurch eine auf den Boden wirkende Kraft des mit dem Stellmotor verbundenen dritten Teilfahrwerkes einstellbar sein kann. Dies ermöglich es, dass, beispielsweise mittels Achslastsensoren ermittelbare, auf das erste und zweite Teilfahrwerk wirkende Gewicht des Arbeitsgerätes so zu beeinflussen, dass auf dem ersten und zweiten Teilfahrwerk lediglich eine maximal zulässige Achslast ruht. Ein über die zulässige maximale Achslast, beispielsweise 11 Tonnen, hinausgehendes Gewicht des Arbeitsgerätes kann durch das dritte Teilfahrwerk und dessen dritte Achsline aufgenommen werden.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der hydraulische Stellmotor mit einem einstellbaren Druck beaufschlagbar ausgestaltet. In der Transportposition können die Räder des dritten Teilfahrwerkes im Bodeneingriff verbleiben und durch eine einstellbare Abstützung gegenüber dem Boden eine auf das erste und zweite Teilfahrwerk wirkende Achslast bis auf einen maximal zulässigen Wert verringern. Das dritte Teilfahrwerk kann mindestens eine gebremste Achse aufweisen. Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den Figuren und der Figurenbeschreibung zu entnehmen, die eine bevorzugte Ausführung der Erfindung zeigen.

Es zeigen:

Fig 1 : eine Seitenansicht eines Arbeitsgerätes mit einem Rahmen angeordneten Fahrwerk;

Fig. 2: eine geschnittene Draufsicht auf das in Fig. 1 gezeigte Fahrwerk mit drei Achslinien; und

Fig. 3: eine perspektivische Ansicht des in Fig. 1 und 2 dargestellten

Fahrwerkes.

In Figur 1 ist ein landwirtschaftliches Arbeitsgerät 1 in Form eines Ausbringfahrzeuges dargestellt, welches über einen Rahmen 2 und ein Fahrwerk 3 verfügt. Das Fahrwerk 3 ist im hinteren Bereich Arbeitsgerätes 1 angeordnet. Im vorderen Bereich ist das Arbeitsgerät 1 , vorzugsweise über eine Deichsel 26, mit einem Zugfahrzeug 13 verbunden, welches das Arbeitsgerät 1 in einer Fahrtrichtung 24 über eine Oberfläche eines Bodens 22 fortbewegt. Der Boden 22 kann eine landwirtschaftliche Ackerfläche oder Grünland sein, ebenso aber auch ein Straßenbelag. Das Zugfahrzeug 13 verfügt über eine nicht dargestellte Hydraulikanlage mit einer Hydraulikpumpe, welche eine Hydraulikflüssigkeit aus einem Tank bezieht und über ein schaltbares Ventil an der Druckquelle 9 zur Verfügung stellt. Weiterhin verfügt das Zugfahrzeug 13 über einen Rücklauf 25, über welchen die Hydraulikflüssigkeit drucklos oder mit lediglich geringem Gegendruck den Tank zurückgeleitet wird. Die Hydraulikanlage kann auch als Eigenhydraulik des landwirtschaftlichen Arbeitsgerätes 1 realisiert werden.

Da jedoch landwirtschaftliche Zugfahrzeuge 13 meist mit Hydraulikanlagen ausgestattet sind, ist es vorteilhaft, die Druckversorgung 9 und den Rücklauf 25 als lösbare Kupplungen zur Trennung von Zugfahrzeug 13 und Arbeitsgerät 1 zu verwenden. Die Druckversorgung 9 ist auf Seiten des Arbeitsgerätes 1 oder des Zugfahrzeuges 13 schaltbar ausgeführt. Das Arbeitsgerät 1 kann beispielsweise ein hydraulischer Abschiebewagen sein. Das Aggregat 8 kann eine Ausbringeinrichtung in Form einer verschiebbaren Wand des Behälters 20 sein, welche mittels eines Antriebes 10, welcher dann als Hydraulikzylinder ausgebildet ist, Material 21 nach hinten aus dem Behälter 20 entlädt und beispielsweise einer Verteileinrichtung 17 zuführt.

Der Antrieb 10 ist über die Leitung 27 und 29 mit der Druckquelle 9 verbunden. Zugleich zweigt ein T-Verbinder 30 die Verbindung von Druckquelle 9 und Leitung

27 in eine weitere Leitung 28 ab, welche mit dem Stellmotor 7 verbunden ist. Durch Einschalten der Druckquelle 9 wird der Antrieb 10 in Betrieb genommen und erzeugt aufgrund der abgegebenen Antriebsleistung einen Gegendruck in den Leitungen 27,

28 und 29 und somit auch im Stellmotor 7, welcher somit eine Stellkraft und eine entsprechende Stellbewegung ausführt. Der Stellmotor 7 ist als Hydraulikzylinder, vorzugsweise als einfachwirkender Hydraulikzylinder, ausgebildet.

Im vorliegenden Beispiel ist das Aggregat 8 als Verdrängerpumpe oder pneumatischer Verdichter ausgebildet, welcher über den Antrieb 10 rotatorisch betätigt wird. Der Verdichter erzeugt einen Luftstrom, mit welchem flüssiges oder körniges oder granuläres Material 21 mittels einer Verbindungsleitung 18 aus dem Behälter 20 mittels einer Ausbringleitung 19 ausgetragen oder ausgetrieben wird. Der Austrag vom Material 21 kann auch mittels eines unterhalb des Behälters 20 angeordneten Ejektors oder einer Dosiervorrichtung erfolgen, welche dann mit der Verbindungsleitung 18 und der Ausbringleitung 19 verbunden ist. Das Material wird über die Ausbringleitung 19 hinter dem Arbeitsgerät 1 breitflächig oder in Reihen durch die Verteileinrichtung 17 auf dem Boden 22 verteilt oder in dessen Oberfläche eingebracht. In diesem Falle verfügt der als Hydraulikmotor ausgebildete Antrieb 10 über einen Rücklaufanschluss, über weichen die Hydraulikflüssigkeit aus der Druckquelle 9 nach Abgabe der Antriebsleistung des Antriebes 10 an den Verdichter durch die Leitung 31 nahezu drucklos in den Rücklauf 25 zurückfliest. Durch das vom Antrieb 10 angetriebene, insbesondere als Verdrängerpumpe oder Verdichter ausgebildete, Aggregat 8 entsteht ein hydraulisches Druckgefälle über den Antrieb 10, also zwischen Leitung 29 und 31. Dieses Druckgefälle kann beispielsweise zwischen 50 und 250 bar betragen. Das Druckgefälle reicht aus, den Stellmotor 7 ebenfalls mit Druck zu beaufschlagen, um seine notwendige Stellkraft zu erzeugen. Ebenso kann der Antrieb 10 ein Hydraulikmotor zum Antrieb eines Kratzbodens, eines Förderbandes, einer Förderschnecke oder einer ähnlich kontinuierlichen Fördereinrichtung sein, womit am Boden des Behälters 20 Material 21 aus diesem ausgetragen wird.

In einem hinteren Bereich des Arbeitsgerätes 1 ist ein Fahrwerk 3 mit mehreren Rädern 4, 5 am Rahmen 2 befestigt, welches einen Großteil des Gewichtes des Arbeitsgerätes 1 auf dem Boden 22 abstützt. Der Gewichtsanteil des Arbeitsgerätes, welcher sich auf die Deichsel 26 und das Zugfahrzeug 13 abstützt, ist für die Erfindung vernachlässigbar. Es wird daher nur das auf dem Fahrwerk 3 lastende Gewicht des Arbeitsgerätes 1 betrachtet. Zur Funktionsbeschreibung eines dritten Teilfahrwerkes 34, insbesondere einer Hilfsachse 6, sind Räder 5,5' aus Figur 2, welche in der Seitenansicht die Räder 4,4' und das dritte Teilfahrwerk 34, insbesondere die Hilfsachse 6, verdecken würden, der besseren Übersicht halber nicht dargestellt.

Das dritte Teilfahrwerk 34 bzw. die Hilfsachse 6 ist mittels einer Achsschwinge 11 schwenkbar mit dem Rahmen 2 und gelenkig mit einem Ende des Stellmotors 7, vorzugsweise der Kolbenstange eines Hydraulikzylinders, verbunden. Das andere Ende des Stellmotors 7 ist gelenkig mit dem Rahmen 2 verbunden. Durch die Längenänderung des Stellmotors 7, welcher durch Druckbeaufschlagung mittels der Druckquelle 9 und/oder des Gegendruckes durch den Antrieb 10 erfolgt, kann die Hilfsachse 6 mit ihrer Achsschwinge 11 aus einer dargestellten, oberen Ausweichposition in eine untere Position verfahren werden und zugleich einen Teil des Gewichtes des Arbeitsgerätes 1 in einer Arbeitsposition, während die Druckquelle 9 eingeschaltet ist, mittels der Räder 4, 4‘ auf dem Boden abstützen. In einer Transportposition kann ebenfalls zumindest ein Teil des Gewichtes des Arbeitsgerätes 1 über das dritte Teilfahrwerk 34 und dessen Räder 4, 4‘ aufgenommen und so ein erstes und zweites Teilfahrwerk 32, 33 bis zu einer maximal zulässigen Achslast entlastet werden.

Ein weiterer Teil des Arbeitsgerätegewichtes wird permanent von den Rädern 5, 5‘ eines ersten und zweiten Teilfahrwerkes 32, 33 des Fahrwerkes 3 auf dem Boden 22 abgestützt. In dieser Position ist die Schwenkhöhe h des dritten Teilfahrwerkes 34 bzw. der Hilfsachse 6 bzw. der Räder 4, 4‘ zu den ersten und zweiten Teilfahrwerken 32, 33 bzw. den Bremsachsen 12 und deren Rädern 5, 5‘ identisch, also h = 0. Trifft das Arbeitsgerät 1 im Bereich des dritten Teilfahrwerkes 34 bzw. der Hilfsachse 6 und dessen Rädern 4, 4‘ auf ein über die Bodenoberfläche hervorstehendes Hindernis 23 oder eine Bodenwelle, kann das dritte Teilfahrwerk 34 mittels der Achsschwinge 11 gegen den Stelldruck des Stellmotors 7 nach oben ausweichen und verhindert eine Instabilität oder Kippen des Arbeitsgerätes 1 . Dabei kann die durch den Stellmotor 7 verdrängte Hydraulikflüssigkeit entweder durch eine nicht dargestellte Sicherungseinrichtung der Druckquelle 9 oder über oder durch den Antrieb 10 in den Rücklauf 25 entweichen. Die Ausweichbewegung des dritten Teilfahrwerkes 34 erfolgt dabei maximal um die dargestellte Schwenkhöhe h nach oben.

Wird die Druckquelle 9 außer Betrieb gesetzt oder drucklos geschaltet, wie dies in einer Transportposition bei Straßenfahrt naturgemäß der Fall ist, fällt die durch den Stellmotor 7 erzeugte Stellkraft auf das dritte Teilfahrwerk 34 ab. Diese liegt somit lediglich mit ihrem Eigengewicht lose auf dem Boden 22 auf und trägt kein weiteres Gewicht des Arbeitsgerätes 1. Vielmehr wird nun das gesamte Arbeitsgerät 1 über die Räder 5, 5‘ getragen, welche in ihrer Höhe zum Rahmen 2 feststehen und welche den in Figur 2 folgend beschrieben ersten und zweiten Teilfahrwerken bzw. den Bremsachsen 12 zugeordnet sind. Durch die nahezu volle Auflast des Arbeitsgerätegewichtes auf die Bremsachsen 12 können diese ihre volle Bremswirkung im Kontext des Arbeitsgerätegewichtes entfalten. Mangels Stellkraft des Stellmotors 7 auf das dritte Teilfahrwerk 34 kann diese auch bei unebenen oder kupierten Straßen nach oben ausweichen, ohne die Wankstabilität des Arbeitsgerätes 1 , wie sie bei einer durchgehend starren und über die gesamte Arbeitsgerätebreite bereiftem Arbeitsgerät 1 auftritt, negativ zu beeinflussen. Neben einem Drucklosschalten des Stellmotors 7 kann aber auch eine gesteuerte Druckbeaufschlagung des mit der Druckquelle 9 verbundenen Stellmotors 7 erfolgen, wodurch eine gesteuerte Entlastung des ersten und zweiten Teilfahrwerkes 32, 33 und deren Rädern 5, 5‘ erfolgen kann, so dass diese gesetzlich zulässige maximale Achslasten nicht überschreiten. Hierbei kann der Stellmotor 7 beispielsweise mit einer Druckquelle 9 in Form eines Druckspeichers oder der Hydraulikanlage des Zugfahrzeuges 13 verbunden sein. Figur 2 zeigt das Fahrwerk 3 mit einem Querrohr des Rahmens 2. An dem Rahmen 2 sind jeweils außen ein erstes Teilfahrwerk 32 und ein zweites Teilfahrwerk 33 in Form von Bremsachsen 12 ortsfest zum Querrohr des Rahmen 2 befestigt.

Alternativ können das erste und zweite Teilfahrwerk 32, 33 auch aushebbar an dem Rahmen 2 angeordnet sein. Das erste und zweite Teilfahrwerk 32, 33 bzw. die Bremsachsen 12 verfügen über Achsstummel 14, an welchen mittels drehbarer Radnaben die Räder 5, 5‘ befestigt sind. Die Bremsachsen 12 sind mit handelsüblichen Trommelbremsen versehen, welche, wie gezeigt, mittels Bremsbetätigungszylinder und Bremshebel in bekannter Weise betätigt werden. Die Abmessungen und Bremsverzögerungen der Bremsachsen 12 sind derart dimensioniert, dass sie allein das Arbeitsgerätegewicht, welches auf dem Fahrwerk lastet, in gesetzlich geforderter Weise abzubremsen vermögen.

Zwischen dem ersten und zweiten Teilfahrwerk 32, 33 ist ein drittes Teilfahrwerk 34 in Form einer Hilfsachse 6 höhenbeweglich angeordnet, wie zuvor in Figur 1 beschrieben. Die Höhenbewegung ist durch den Pfeil dargestellt. Anders als das erste und zweite Teilfahrwerk 32, 33 bzw. die Bremsachsen 12 ist das dritte Teilfahrwerk 34 bzw. die Hilfsachse 6 zwar ebenfalls mit Achstummeln 14 und daran drehbar befestigten Rädern 4, 4‘ versehen, jedoch verfügen die Achsstummel 14 der Hilfsachse 6, wie dargestellt, nicht über eine Bremsnabe, sondern lediglich über ungebremste drehbare Laufnaben.

Das dargestellte Fahrwerk 3 verfügt über eine linke und eine rechte Bremsachse 12 sowie dazwischen über die mittlere, ungebremste Hilfsachse 6. An allen Achsen sind paarweise Achsstummel 14 sowie die Räder 4, 4‘ und 5, 5‘ angeordnet. Die Räder 5, 5‘ des ersten und zweiten Teilfahrwerks 32, 33 sind auf einer ersten Achslinie 15 und einer zweiten Achslinie 16 angeordnet. Die erste und zweite Achslinie 15, 16 sind in Fahrtrichtung 24 gesehen um einen Achsabstand a beabstandet zueinander angeordnet. Durch diesen Achsabstand a, welcher eine Verschiebung bzw. Versatz der Achsstummel 14 bzw. ihrer Achsmitten 15, 16 je Achse 12, 6 in Fahrtrichtung 24 zeigt, entsteht durch die Abrollbewegung des Fahrwerkes 3 eine Relativbewegung der Räder 5, 4, 5 zu den Rädern 5‘, 4‘, 5‘. Vorzugsweise beträgt der Achsabstand maximal den Wert eines Radaußenradius der Räder 4 ,5 und/oder zumindest den Betrag eines Radzwischenraumes zwischen den Rädern 5, 5‘ bzw. 4, 4‘, welche paarweise einer jeweiligen Achse 12 bzw. 6 zugeordnet sind, minimal jedoch etwa 50 mm oder 2 Zoll / Inch. Hierdurch wird eventuell zwischen den Rädern eingeklemmtes Bodenmaterial, Ausbringgut oder Pflanzenreste, seitlich zur Fahrtrichtung 24 gesehen, bereits im hinteren Quadranten des Fahrwerkes 3 abgeworfen. Das Fahrwerk reinigt sich somit weitestgehend von selbst.

Das dritte Teilfahrwerk 34 (Fig. 3) weist eine dritte Achslinie 35 auf, auf der die Räder 4, 4‘ des dritten Teilfahrwerkes 34 angeordnet sind. Die dritte Achslinie 35 ist dabei in Fahrtrichtung 24 gesehen zwischen der ersten und zweiten Achslinie 15, 16 angeordnet, wodurch eine dritte Achse innerhalb des vorhandenen Bauraumes ausgebildet wird. Die zusätzliche dritte Achslinie 35 hat den Vorteil, dass ein zulässiges Gesamtgewicht des Arbeitsgerätes 1 bei einer Fahrt auf öffentlichen Straßen erhöht werden kann.

Bezugszeichen

1 Landwirtschaftliches Arbeitsgerät 32 Erstes Teilfahrwerk Rahmen 33 Zweites Teilfahrwerk

Fahrwerk 34 Drittes Teilfahrwerk

Rad 35 Dritte Achslinie

5 Rad

Hilfsachse

7 Stellmotor

8 Aggregat

9 Druckquelle

10 Antrieb

11 Achsschwinge

12 Bremsachse

13 Zugfahrzeug

14 Achsstummel

15 Erste Achslinie

16 Zweite Achslinie

17 Verteileinrichtung

18 Verbindungsleitung

19 Ausbringleitung

20 Behälter

21 Ausbringmaterial

22 Boden

23 Hindernis

24 Fahrtrichtung

25 Rücklauf

26 Deichsel

27 Leitung

28 Leitung

29 Leitung

30 T-Verbinder

31 Leitung h Schwenkhöhe a Achsabstand