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Patent Searching and Data


Title:
ALKOXYLATION OF HYDROXY ACIDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/002189
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention also relates to alkoxylated hydroxy carbon acids and to a method for the production and use thereof.

Inventors:
EBERT SOPHIA (DE)
RAETHER ROMAN BENEDIKT (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/066925
Publication Date:
January 03, 2019
Filing Date:
June 25, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
International Classes:
C07C51/367; C07C51/41; C07C59/125; C09K23/38; C09K23/42; C11D3/20
Domestic Patent References:
WO2008015381A12008-02-07
WO2013014126A12013-01-31
WO2008015381A12008-02-07
Foreign References:
EP0017059A11980-10-15
CN102850538A2013-01-02
EP0017059A11980-10-15
DE4333238A11995-04-06
DE3929973A11991-03-14
DE2150557A11972-06-08
DE2817369A11978-10-26
DE3708451A11988-10-06
Other References:
DATABASE REGISTRY [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; 14 May 2014 (2014-05-14), XP002774811, retrieved from STN Database accession no. 1604453-64-6
DATABASE REGISTRY [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; 14 May 2014 (2014-05-14), XP002774812, retrieved from STN Database accession no. 1604403-13-5
"Kohlenstoffatome aufweisen. Hinsichtlich Herstellung und Verwendung sei auf den Übersichtsartikel", J. AM. OIL. CHEM. SOC., vol. 55, 1978, pages 70
M. TAKEHARA ET AL., J. AM. OIL CHEM. SOC., vol. 49, 1972, pages 143
KARL-HEINZ SCHRADER: "Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika", VERLAG HÜTHIG, pages: 319 - 355
SCHRADER: "Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika", 1989, HÜTHIG BUCH VERLAG
FIEDLER, H. P.: "Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik und angrenzende Gebiete", 1996, ECV-EDITIO-KANTOR-VERLAG
Attorney, Agent or Firm:
REITSTÖTTER - KINZEBACH (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Verbindung der Formel I

R-C(=0)-0-A (I)

worin

R für einen organischen Rest steht, der wenigstens einen Substituenten -0-[R2-0]k-H trägt; worin R2 für -CRaRb-CRcRd- steht, worin jedes Ra, Rb, Rc und Rd unabhängig voneinander ausgewählt ist unter Wasserstoff, unsubstituiertem Ci- C3o-Alkyl, unsubstituiertem Cs-Cz-Cycloalkyl und Cs-Cz-Cycloalkyl, das 1 , 2 oder 3 Substituenten trägt, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Ci-C6-Alkyl und C2-C6-Alkenyl, wobei zwei Reste Ra und Rc auch gemeinsam mit der Gruppe -CRb-CRd- an die sie gebunden sind für Cs-Cz-Cycloalkyl stehen können, das unsubstituiert ist, oder 1 , 2 oder 3 Substituenten trägt, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Ci-C6-Alkyl und C2-C6-Alkenyl; und k für eine Zahl von 1 bis 100 steht; und

A für Wasserstoff oder ein Kationenäquivalent steht, ausgenommen ist 2-[2-(2-Hydroxyethoxy)ethoxy]propansäure.

2. Verbindung nach Anspruch 1 , worin R2 für -CHRa-CHRc- steht, worin jedes Ra unabhängig ausgewählt ist unter Wasserstoff, unsubstituiertem Ci-C2o-Alkyl, unsubstituiertem Cs-Cz-Cycloalkyl, Cs-Cz-Cycloalkyl mit 1 , 2 oder 3 C1-C6-

Alkylsubstituenten und jedes Rc jeweils unabhängig ausgewählt ist unter Wasserstoff und Methyl.

3. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin A für

Wasserstoff, ein Alkalimetallkation oder ein Äquivalent eines

Erdalkalimetallkations steht.

4. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin k für eine Zahl von 1 bis 50, insbesondere 1 bis 20, speziell 1 bis 10 steht. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der Formel Γ

R1 ausgewählt ist unter Wasserstoff, einen linearen oder verzweigten

gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, gesättigten oder ungesättigten

cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffresten mit 3-10 Kohlenstoffatomen und Aryl,

R3 ausgewählt ist unter Wasserstoff und Methyl,

X jeweils für eine Bindung oder einen divalenten linearen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, oder einen divalenten gesättigten oder ungesättigten cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen steht; n für eine Zahl von 1 bis 10 steht; und

A, R2 und k jeweils unabhängig wie in einem der vorhergehenden Ansprüche definiert sind.

6. Verbindung (Γ) nach Anspruch 5, worin R1 ausgewählt ist unter Wasserstoff, Ci- C25-Alkyl, C2-C25-Alkenyl, und Phenyl; und insbesondere unter Wasserstoff und Ci-Cio-Alkyl.

7. Verbindung (Γ) nach Anspruch 5 oder 6, wobei R1 für Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, Isoamyl, n-Hexyl, 2- Ethylhexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, 2-Propylheptyl, n-Undecyl, n- Dodecyl, n-Tridecyl, n-Tetradecyl, n-Pentadecyl, n-Hexadecyl, n-Heptadecyl, n- Octadecyl, n-Nonadecyl, Arachinyl, Behenyl, Lignocerinyl, Melissinyl, Isotridecyl, Isostearyl, Oleyl, Linoleyl, Linolenyl steht.

8. Verbindung (Γ) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, worin X ausgewählt ist unter einer Bindung, Ci-C2o-Alkylen, und C2-C2o-Alkenylen. 9. Verbindung (Γ) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, worin R3 für Wasserstoff steht.

10. Verbindung (Γ) nach einem der Ansprüche 5 bis 9, worin n für 1 oder 2 steht; insbesondere für 1 . 1 1 . Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I gemäß der Definition in einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem man a) wenigstens ein Hydroxycarbonsäuresalz der allgemeinen Formel (III)

R'-C(=0)-0-A' (III)

worin

R' für einen organischen Rest steht, der wenigstens eine Hydroxygruppe trägt und in welchem alle gegebenenfalls enthaltenen Säuregruppen vollständig deprotoniert sind; und jedes A' jeweils unabhängig für ein Kationenäquivalent steht; mit wenigstens einem Epoxid der allgemeinen Formel (IV)

(IV)

umsetzt, worin jedes Ra, Rb, Rc und Rd unabhängig voneinander ausgewählt ist unter Wasserstoff, unsubstituiertem Ci-C3o-Alkyl, unsubstituiertem C5-C7- Cycloalkyl und Cs-Cz-Cycloalkyl, das 1 , 2 oder 3 Substituenten trägt, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Ci-C6-Alkyl und C2-C6- Alkenyl, wobei zwei Reste Ra und Rc auch gemeinsam mit der Gruppe

-CRb-CRd-, an die sie gebunden sind, für Cs-Cz-Cycloalkyl stehen können, das unsubstituiert ist oder 1 , 2 oder 3 Substituenten trägt, unabhängig voneinander ausgewählt unter Ci-C6-Alkyl und C2-C6-Alkenyl; und b) gegebenenfalls das Reaktionsprodukt aus Schritt a) mit einer Säure

behandelt.

12. Verfahren nach Anspruch 1 1 zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel (Γ), wobei als Hydroxycarbonsäuresalz ein Salz der Formel III' eingesetzt wird

R1' eine der in den Ansprüchen 5 - 7 für R1 angegebene Bedeutung hat;

R3' eine der in den Ansprüchen 5 oder 9 für R3 angegebene Bedeutung hat;

X' eine der in den Ansprüchen 5 oder 8 für X angegebene Bedeutung hat; n eine der in den Ansprüchen 5 oder 10 angegebene Bedeutung hat; und

A' für ein Kationenäquivalent steht.

13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das Hydroxycarbonsäuresalz ausgewählt ist unter Salzen der Milchsäure, Glycolsäure, 12-Hydroxystearinsäure, Ricinolsäure, 3-Hydroxybuttersäure, 4-Hydroxybuttersäure, Mandelsäure und Mischungen davon, und speziell unter Salzen der Milchsäure, 12-Hydroxystearinsäure und Ricinolsäure. 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 13, wobei das Alkylenoxid

ausgewählt ist unter Ethylenoxid, Propylenoxid, 1 ,2-Butylenoxid, 2,3-Butylenoxid, Cio-C3o-Alkylenoxiden und Mischungen davon.

15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei für die Umsetzung in Schritt a) wenigstens zwei verschiedene Alkylenoxide eingesetzt werden, wobei vorzugsweise eines ausgewählt ist unter Ethylenoxid, Propylenoxid, 1 ,2-Butylenoxid, 2,3-Butylenoxid und vorzugsweise ein zweites ausgewählt ist unter Cio-C2o-Alkylenoxiden.

16. Verbindungen der Formel (I) erhältlich durch ein Verfahren, wie in einem der Ansprüche 1 1 bis 15 definiert.

17. Verwendung der Verbindung der Formel (I) wie in einem der Ansprüche 1 bis 10 definiert oder erhältlich durch ein Verfahren, wie in einem der Ansprüche 1 1 bis

15 definiert als oberflächenaktive Substanz oder als Komponente zur

Formulierung von kosmetischen Mitteln,

- pharmazeutischen Mitteln,

Wasch- und Reinigungsmitteln,

Pflanzenschutzmitteln,

Netzmitteln,

Verdickern,

- Lacken, Beschichtungsmitteln, Klebstoffen, Lederbehandlungs- oder

Textilbehandlungsmitteln, und/oder

Chemikalien zur tertiären Erdölförderung.

Description:
Alkoxylierung von Hydroxysauren

HINTERGRUND DER ERFINDUNG Die vorliegende Erfindung betrifft alkoxylierte Hydroxycarbonsäuren, ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung.

STAND DER TECHNIK Tenside gehören zu den am weitesten verbreiteten grenzflächenaktiven Verbindungen und werden außer in Wasch- und Reinigungsmittel auch auf dem Gebiet der Kosmetik vielfältig eingesetzt. Übliche Tenside, wie sie vor allem in der Kosmetik eingesetzt werden, sind alkoxylierte Hydroxycarbonsäure (alkoxylierte Hydroxysäuren). Sofern die Carbonsäuregruppe(n) nicht bereits verestert vorliegen, werden bei der Alkoxylierung die Alkoholgruppen und die Carbonsäuregruppen gleichermaßen umgesetzt. Die erhaltenen Ester und Ether zeichnen sich durch starkes Schaumvermögen, hohe Reinigungskraft und geringe Härte- und Fettempfindlichkeit aus und finden vielfach Verwendung zur Herstellung von kosmetischen Produkten wie beispielsweise

Haarshampoos, Schaum- oder Duschbädern, aber auch in Handgeschirrspülmitteln.

Als anionische Tenside sind Ethercarboxylate bekannt. Diese werden aus dem entsprechenden Alkoholethoxylaten durch Umsetzung mit Chloressigsäure erhalten. Ein Nachteil dieser Synthese ist, dass ein hoher Anteil an Natriumchlorid anfällt. Für viele aktuelle Anwendungen werden an Tenside außer einer guten grenzflächenaktiven Wirkung weitere Anforderungen gestellt. Insbesondere in der Kosmetik ist eine hohe dermatologische Verträglichkeit erforderlich. Des Weiteren ist in der Regel eine ausreichende Wasserlöslichkeit, eine gute Verträglichkeit mit möglichst vielen der in der Kosmetik eingesetzten Wirk- und Hilfsstoffen, ein gutes Schaumbildungsvermögen und ein gutes Rheologieverhalten erwünscht. Des Weiteren besteht ein Bedarf an Tensiden, die zumindest teilweise aus biogenen Quellen und speziell auch nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden können. Weiterhin besteht auch ein Bedarf an Tensiden, die einerseits freie Carbonsäuregruppen, d.h. stark hydrophile Gruppen, und andererseits dispergieraktive Gruppen, speziell Oligo- und Polyalkylenoxid- gruppen, aufweisen. Insbesondere besteht somit ein Bedarf an selektiven

Alkoxylierungsreaktionen von Hydroxycarbonsäuren unter Beibehalt der Säurefunktion.

Alkoxylierungsreaktionen von Hydroxycarbonsäuren sind lange bekannt. CN 102850538 beschreibt Polymilchsäure, deren Hydroxygruppen nicht mit Milchsäure terminiert sind und deren Herstellungsverfahren. Das Verfahren ermöglicht die Durchführung einer Terminierung durch Zugabe eines Endcappers während oder nach der Polymilchsäure-Polymerisation in einem Schmelze- oder Festphasen-Polymerisations- verfahren.

WO 2013/014126 beschreibt veretherte Laktatester und derer Verwendung in

Pflanzenschutzmitteln. Alkoxylierte freie Polymilchsäure ist in diesem Dokument nicht beschrieben.

EP 0017059 beschreibt die Alkoxylierung von Carbonsäuren, die zusätzlich noch eine oder mehrere Hydroxygruppen tragen. Es werden Monohydroxyfettsäuren mit Ethylen- oxid umgesetzt. Diese Reaktion ist jedoch nicht selektiv. Neben der Alkoxylierung der Carbonsäurefunktion findet auch eine Veresterungsreaktion statt. Außerdem werden die Hydroxygruppen ebenfalls alkoxyliert. Die erhaltenen Produkte weisen eine sehr niedrige Säurezahl von kleiner 5 mg KOH/g auf. Dagegen haben die erhaltenen Ester, in Abhängigkeit vom Alkoxylierungsgrad, eine hohe Verseifungszahl.

WO2008/015381 beschreibt Reinigungszusammensetzungen für Oberflächen. Es werden unter anderem Verbindungen der Formel Ri(OC 2 H 4 ) n -OCH 2 COO " M + , wobei Ri für ein C 4 -Ci 8 -Alkyl steht, offenbart, d.h. diese Verbindungen sind am Hydroxyterminus verkappt.

Bislang ist es nicht möglich Hydroxycarbonsäuren selektiv zu alkoxylieren. Neben der bevorzugten Alkoxylierung an der Säurefunktion werden ebenfalls die Hydroxy- funktionen alkoxyliert. Des Weiteren treten Umesterungsreaktionen auf. Somit wird ein komplexes Produktgemisch erhalten.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, neue Verbindungen bereit- zustellen, die sich vorteilhaft als grenzflächenaktive Verbindungen für diverse

Anwendungen eignen. Sie sollen speziell geeignet sein, ein komplexes Anforderungsspektrum abzudecken, wie es eingangs beschrieben ist. Insbesondere soll ein

Verfahren bereitgestellt werden, das es ermöglicht Hydroxycarbonsäuren unter Beibehalt der Säurefunktion selektiv zu alkoxylieren.

Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass diese Aufgabe durch die erfindungsgemäßen Verbindungen und das erfindungsgemäße Verfahren gelöst wird.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG Ein erster Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen der allgemeinen Formel (I)

R-C(=0)-0-A (I)

worin

R für einen organischen Rest steht, der wenigstens einen Substituenten

-0-[R 2 -0] k -H trägt; worin

R 2 für -CR a R b -CR c R d - steht, worin jedes R a , R b , R c und R d unabhängig

voneinander ausgewählt ist unter Wasserstoff, unsubstituiertem C1-C20-

Alkyl, unsubstituiertem Cs-Cz-Cycloalkyl und Cs-Cz-Cycloalkyl, das 1 , 2 oder 3 Substituenten trägt, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Ci-C 6 -Alkyl und C 2 -C 6 -Alkenyl, wobei zwei Reste R a und R c auch gemeinsam mit der Gruppe

-CR b -CR d - an die sie gebunden sind für Cs-Cz-Cycloalkyl stehen können, das unsubstituiert ist, oder 1 , 2 oder 3 Substituenten trägt, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Ci-C6-Alkyl und C2-C6-Alkenyl,; und k für eine Zahl von 1 bis 100 steht; und

A für Wasserstoff oder ein Kationenäquivalent steht.

Die Verbindung 2-[2-(2-Hydroxyethoxy)ethoxy]propansäure (CAS 1604403-13-5 (S), 1604453-64-6 (R)) wird von den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) ausgenommen.

Eine bevorzugte Ausführungsform sind Verbindungen der Formel (Γ)

worin R 1 ausgewählt ist unter Wasserstoff, einen linearen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, gesättigten oder ungesättigten cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffresten mit 3-10 Kohlenstoffatomen und Aryl,

R 3 ausgewählt ist unter Wasserstoff und Methyl,

X jeweils für eine Bindung oder einen divalenten linearen oder verzweigten

gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, oder einen divalenten gesättigten oder ungesättigten cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen steht; n für eine Zahl von 1 bis 10 steht; und

A, R 2 und k jeweils unabhängig wie zuvor oder im Folgenden definiert sind. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von

Verbindungen der allgemeinen Formel (I), bei dem man a) wenigstens ein Hydroxycarbonsäuresalz der allgemeinen Formel (III)

R'-C(=0)-0-A' (III)

worin

R' für einen organischen Rest steht, der wenigstens eine Hydroxygruppe trägt und in welchem alle gegebenenfalls enthaltenen Säuregruppen vollständig deprotoniert sind; und jedes A' jeweils unabhängig für ein Kationenäquivalent steht; mit wenigstens einem Epoxid der allgemeinen Formel (IV)

(IV)

umsetzt, worin jedes R a , R b , R c und R d unabhängig voneinander ausgewählt ist unter Wasserstoff, unsubstituiertem Ci-C2o-Alkyl, unsubstituiertem Cs-Cz-Cycloalkyl und C Ö -CT Cycloalkyl, das 1 , 2 oder 3 Substituenten trägt, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Ci-C6-Alkyl und C2-C6-Alkenyl, wobei zwei Reste R a und R c auch gemeinsam mit der Gruppe -CR b -CR d - an die sie gebunden sind für Cs-Cz-Cycloalkyl stehen können, das unsubstituiert ist, oder 1 , 2 oder 3 Substituenten trägt, unabhängig voneinander ausgewählt unter d-Ce-Alkyl und C 2 -C 6 -Alkenyl; und b) gegebenenfalls das Reaktionsprodukt aus Schritt a) mit einer Säure behandelt.

Gegenstand der Erfindung sind auch die nach diesem Verfahren erhältlichen

Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und (Γ).

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine kosmetische oder pharmazeutische Zusammensetzung, die wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) oder (Γ), wie zuvor und im Folgenden definiert, enthält.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) oder (Γ), wie zuvor und im Folgenden definiert, als oberflächen- aktive Substanzen, speziell als Tensid für Wasch- und Reinigungsmittel, kosmetische Mittel, pharmazeutische Mittel.

BESCHREIBUNG Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) können in Form von Mischungen oder als Reinverbindungen vorliegen. Für die erfindungsgemäßen Verwendungen eignen sich in der Regel Mischungen von Verbindungen der allgemeinen Formel (I), wie sie z. B. durch das im Folgenden beschriebene Herstellungsverfahren erhältlich sind. Die einzelnen Komponenten dieser Mischungen können sich beispielsweise hinsichtlich des Alkoxylierungsgrads k unterscheiden. Die einzelnen Komponenten dieser

Mischungen können sich weiterhin hinsichtlich des Oligomerisierungsgrades n unterscheiden. Selbstverständlich ist es auch möglich, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Reaktionsgemische nach üblichen Trennverfahren, z. B.

destillativ oder chromatographisch, aufzutrennen.

Im Rahmen der Erfindung bezeichnet Kationäquivalent ein einwertiges Kation oder den einwertigen Ladungsanteil eines mehrwertigen Kations. Wenn A oder A' für ein Kationäquivalent steht, so ist dieses vorzugsweise ausgewählt unter Alkalimetallkationen, NH 4 + und Kationen der Formel HNE 1 E 2 E 3+ , wobei E 1 , E 2 und E 3 unabhängig von- einander ausgewählt sind unter Wasserstoff, linearem und verzweigtem Ci-C6-Alkyl und linearem und verzweigtem Ci-C4-Hydroxyalkyl, mit der Maßgabe, dass einer der Reste E 1 , E 2 und E 3 von Wasserstoff verschieden ist. Bevorzugt ist das Kationäquivalent ausgewählt unter Na + , K + , NH 4 + , Mg 2+ /2, HN(CH 3 ) 3 + , HN(C 2 H 5 ) 3 + ,

HN(C2H 4 OH)3 + , H2N(C2H 4 OH)2 + , etc. Insbesondere ist das Kationenäquivalent ein Alkalimetallkation oder ein Äquivalent eines Erdalkalimetallkations.

Geeignete lineare oder verzweigte gesättigte oder ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen sind die entsprechenden C1-C30- Alkylreste und Ci-C3o-Alkenylreste mit 1 , 2, 3 oder mehr als 3 C-C-Doppelbindungen.

Ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen weisen in der Regel 1 , 2 oder 3 Doppelbindungen auf. In einer speziellen Ausführungsform handelt es sich um überwiegend lineare Alkylreste, wie sie auch in natürlichen oder synthetischen Fettalkoholen sowie Oxo- alkoholen vorkommen, bzw. um überwiegend lineare Alkenylreste, wie sie auch in natürlichen oder synthetischen Fettalkoholen sowie Oxoalkoholen vorkommen, die einfach, zweifach, dreifach, vierfach, fünffach oder sechsfach ungesättigt sein können.

Wenn einer der Reste R, R 1 , R 3 , R 1 ' und R 3' für Alkyl oder Alkenyl steht, so stammen diese Reste vorzugsweise aus natürlichen Rohstoffen, besonders bevorzugt aus einem nachwachsenden Rohstoff. Geeignete Ci-C25-Alkylgruppen, Ci-C2o-Alkylgruppen und Ci-C6-Alkylgruppen sind jeweils lineare und verzweigte Alkylgruppen.

Geeignete C2-C3o-Alkenylgruppen, C2-C25-Alkenylgruppen und C2-C6-Alkenylgruppen sind jeweils lineare und verzweigte Alkenylgruppen mit jeweils 1 , 2, 3 oder mehr als 3 C-C-Doppelbindungen.

Geeignete C2-Cio-Alkylengruppen, Cio-C3o-Alkylengruppen und Cio-C2o-Alkylengruppen sind jeweils lineare und verzweigte Alkylengruppen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung steht Ci-C6-Alkyl für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. Beispiele hierfür sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl, tert-Butyl, Pentyl, Hexyl und Stellungsisomere davon. Ci-C2o-Alkyl steht für die zuvor genannten Ci-C6-Alkylreste sowie lineare oder verzweigte Alkylreste mit 7 bis 20 Kohlenstoffatomen. Beispiele hierfür sind n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl, 2-Propylheptyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, Isotridecyl, n-Tetradecyl, n-Pentadecyl, n-Hexadecyl, n-Heptadecyl, n-Octadecyl (Stearyl), Isostearyl, n-Nonadecyl, n-Eicosyl (Arachinyl), und Stellungsisomere davon.

Ci-C25-Alkyl steht für die zuvor genannten Ci-C2o-Alkylreste sowie einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 21 bis 25 Kohlenstoffatomen. Beispiele hierfür sind n-Henicosyl, n-Docosyl (Behenyl), n-Tricosyl, n-Tetracosyl (Behenyl), n-Pentacosyl und Stellungsisomere davon.

Ci-C3o-Alkyl steht für die zuvor genannten Ci-C25-Alkylreste sowie lineare oder verzweigte Alkylreste mit 26 bis 30 Kohlenstoffatomen.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung steht C2-C6-Alkenyl für lineare oder verzweigte Alkenylreste mit 1 oder 2 C-C-Doppelbindungen. Beispiele hierfür sind Ethenyl, n-Propenyl, Allyl, n-Butenyl, n-Butadienyl, n-Pentenyl, n-Pentadienyl, n-Hexenyl, n-Hexadienyl und deren Konstitutionsisomeren.

C2-C25-Alkenyl steht für die zuvor genannten C2-C6-Alkenylreste sowie einen linearen oder verzweigten Alkenylrest mit 7 bis 25 Kohlenstoffatomen und mit 1 , 2, 3 oder mehr als 3 C-C-Doppelbindungen. Beispiele hierfür sind n-Heptenyl, n-Octenyl, n-Octadienyl, n-Octatrienyl, n-Nonenyl, n-Nonadienyl, n-Nonatrienyl, n-Decenyl, n-Decadienyl, n-Decatrienyl, n-Dodecenyl, n-Dodecadienyl, n-Dodecatrienyl, n-Tridecenyl, n-Tridecadienyl, n-Tridecatrienyl, n-Tetradecenyl, n-Tetradecadienyl,

n-Tetradecatrienyl, n-Hexadecenyl, n-Hexadecadienyl, n-Hexadecatrienyl,

n-Heptadecenyl, n-Heptadecadienyl, n-Heptadecatrienyl, n-Octadecenyl,

n-Octadecadienyl, n-Octadecatrienyl, n-Nonadecenyl, n-Nonadecadienyl,

n-Nonadecatrienyl, n-Eicosenyl, n-Eicosadienyl, n-Eicosatrienyl, n-Heneicosenyl, n-Heneicosadienyl, n-Heneicosatrienyl, n-Docosenyl, n-Docosadienyl, n-Docosatrienyl, n-Tricosenyl, n-Tricosadienyl, n-Tricosatrienyl, n-Tetracosenyl, n-Tetracosadienyl, n-Tetracosatrienyl, Oleyl, Linolenyl und deren Konstitutionsisomere.

C2-C3o-Alkenyl steht für die zuvor genannten C2-C25-Alkenylreste sowie einen linearen oder verzweigten Alkenylrest mit 26 bis 30 Kohlenstoffatomen und mit 1 , 2, 3 oder mehr als 3 C-C-Doppelbindungen. C2-Cio-Alkylen ist vorzugsweise linear oder verzweigt und ist vorzugsweise ausgewählt unter -CH2CH2-, -CH(CH 3 )-, -CH 2 CH 2 CH 2 -, -CH(CH 3 )CH 2 -, -CH 2 CH 2 CH 2 CH 2 -,

-CH 2 CH(CH3)CH 2 -, -CH(CH3)CH(CH3)-, -C5H10-, -CeHi 2 -, -C7H14-, -CeHi6-, -C9H18-, -CioH 2 o- und deren Konstitutionsisomeren.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung steht ein gesättigter oder ungesättigter cyclo- aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 3-10 Kohlenstoffatomen für ein Cycloalkanyl bzw. Cycloalkenyl, wobei der Ring 3 bis 10 Kohlenstoffatome aufweist. Diese cyclo- aliphatischen Kohlenwasserstoffreste können jeweils unsubstituiert oder substituiert sein. Gesättigte unsubstituierte cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste sind vorzugsweise Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl und Cylooctyl. Gesättigte substituierte cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste tragen vorzugsweise 1 , 2 oder 3 Substituenten, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter C1-C6- Alkyl und C 2 -C6-Alkenyl. Ungesättigte unsubstituierte cycloaliphatische Kohlenwasser- Stoffreste sind vorzugsweise Cyclopropenyl, Cyclobutenyl, Cyclopentenyl, Cyclo- hexenyl, Cycloheptenyl und Cylooctenyl. Ungesättigte substituierte cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste tragen vorzugsweise 1 , 2 oder 3 Substituenten, die

unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Ci-C6-Alkyl und C 2 -C6-Alkenyl.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung steht Cs-Cz-Cycloalkyl für einen monocylischen gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffring mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen. Beispiele für unsubstituiertes Cs-Cz-Cycloalkyl sind Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl. Beispiele für substituiertes Cs-Cz-Cycloalkyl sind Methylyclopentyl, Ethylcyclo- pentyl, n-Propylcyclopentyl, Isopropylcyclopentyl, Methylcyclohexyl, Ethylcyclohexyl, n-Propylcyclohexyl, Isopropylcyclohexyl, Isopropenylcyclohexyl und Isobutenylcyclo- propyl.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung steht ein divalenter gesättigter oder ungesättigter cycloaliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen für ein Cycloalkandiyl bzw. Cycloalkendiyl, wobei der Ring 3 bis 10 Kohlenstoffatome aufweist. Beispiele für divalente gesättigte cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste sind Cyclopropan-1 ,2-diyl, Cyclobutan-1 ,3-diyl, Cyclopentan-1 ,2-diyl, Cyclohexan-1 ,4- diyl, Cycloheptan-1 ,3-diyl. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung steht Aryl für ein carbocyclisches aromatisches Radikal, das 6 bis 14 Kohlenstoffatome aufweist. Beispiele hierfür sind Phenyl, Naphthyl, Fluorenzyl, Azulenyl, Anthracenyl und Phenanthrenyl. Aryl steht bevorzugt für Phenyl oder Naphthyl, insbesondere für Phenyl. Die Arylreste können jeweils unsubstituiert oder substituiert sein. Substituierte Arylreste tragen vorzugsweise 1 , 2 oder 3 Substituenten, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Ci-C6-Alkyl und C2-C6-Alkenyl. Dazu zählen beispielsweise Tolyl, Xylyienyl, Ethylphenyl, n-Propyl- phenyl, Isopropylphenyl, Isopropenylphenyl und Isobutenylphenyl. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sind Verbindungen der Formel (Γ)

R 1 ausgewählt ist unter Wasserstoff, einen linearen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 30

Kohlenstoffatomen, gesättigten oder ungesättigten cycloaliphatischen

Kohlenwasserstoffresten mit 3-10 Kohlenstoffatomen und Aryl,

R 3 ausgewählt ist unter Wasserstoff und Methyl,

X jeweils für eine Bindung oder einen divalenten linearen oder verzweigten

gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, oder einen divalenten gesättigten oder ungesättigten cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen steht; n für eine Zahl von 1 bis 10 steht; und

A für ein Wasserstoff oder Kationenäquivalent steht;

k für eine Zahl von 1 bis 100 steht; und

R 2 für einen divalenten linearen oder verzweigten gesättigten aliphatischen

Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 30 Kohlenstoffatomen steht. Bevorzugt steht R 2 für -CR a R b -CR c R d -, worin jedes R a , R b , R c und R d unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Wasserstoff, Ci-C2o-Alkyl, unsubstituiertem C5-C7- Cycloalkyl, Cs-Cz-Cycloalkyl mit 1 , 2 oder 3 Ci-C6-Alkylsubstituenten. Insbesondere steht jedes R a unabhängig für Wasserstoff, Ci-C2o-Alkyl, unsubstituiertes C5-C7- Cycloalkyl.

Bevorzugt steht R b unabhängig für Wasserstoff oder Ci-C6-Alkyl, insbesondere für Wasserstoff oder Methyl, speziell für Wasserstoff. Bevorzugt steht jedes R c unabhängig für Wasserstoff oder Ci-C6-Alkyl, insbesondere für Wasserstoff oder Methyl, speziell für Wasserstoff.

Bevorzugt steht jedes R d unabhängig für Wasserstoff oder Ci-C6-Alkyl, insbesondere für Wasserstoff oder Methyl.

In einer bevorzugten Ausführungsform steht R 2 für -CR a R b -CR c R d -, worin jedes R a unabhängig voneinander ausgewählt ist unter Wasserstoff, Ci-C2o-Alkyl,

unsubstituiertem Cs-Cz-Cycloalkyl, Cs-Cz-Cycloalkyl mit 1 , 2 oder 3 Ci-C6-Alkyl- substituenten, jedes R b und R d für Wasserstoff stehen und jedes R c für Wasserstoff oder Methyl steht.

Wenn in den Gruppen -0-[R 2 -0] k -H der Rest R 2 für -CR a R b -CR c R d - steht, worin CR a R b und CR c R d nicht dieselbe Bedeutung haben (d.h. die beiden Kohlenstoffatome sind unterschiedlich substituiert), ist die Orientierung jedes Restes -CR a R b -CR c R d - grundsätzlich beliebig. Mit anderen Worten kann jeder Rest R 2 für -CR a R b -CR c R d - oder für -CR c R d -CR a R b - stehen. In der Regel weisen alle Reste R 2 einer Alkoxylatkette dieselbe Orientierung auf. Ob das höher substituierte Kohlenstoffatom dem Hydroxy- carbonsäure-tragenden Ende der Alkoxylatkette zugewandt oder abgewandt ist, hängt von den Bedingungen der Alkoxylierungsreaktion und speziell dem eingesetzten

Katalysator ab. Ohne an eine Theorie gebunden zu sein verläuft die Reaktion bei der nukleophilen Ringöffnung unter sauren Bedingungen in der Regel nach einem SN1 - Mechanismus, d.h. das Sauerstoffatom der Hydroxycarbonsäure bzw. das terminale Sauerstoffatom des wachsenden Kettenendes bindet an das höher substituierte Kohlenstoffatom der Reste -CR a R b -CR c R d -, da sich intermediär das stabilere, d.h. das höher substituierte Carbokation ausbildet.

Sofern in den Gruppen der Formel -(R 2 -0) n -R 3 die Variable n für wenigstens 2 steht, können die Reste R 2 der einzelnen Wiederholungseinheiten gleiche oder verschiedene Bedeutungen aufweisen. Grundsätzlich ist die Reihenfolge der Alkylenoxideinheiten (R 2 -0) beliebig.

Besonders steht k für eine Zahl von 1 bis 50, insbesondere 1 bis 20, speziell 1 bis 10 steht.

Bevorzugt steht A für Wasserstoff oder ein Alkalimetallkation oder ein Äquivalent eines Erdalkalimetallkations, insbesondere für Wasserstoff, K + , Na + , 1/2Mg 2+ . Besonders ist R 1 ausgewählt ist unter Wasserstoff, Ci-C25-Alkyl, Ci-C25-Alkenyl, und Phenyl.

Besonders bevorzugt ist R 1 ausgewählt unter Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, 2-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, 2-Pentyl, 2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, 1 ,1 -Dimethylpropyl, 2,2-Dimethylpropyl, 1 -Ethyl- propyl, n-Hexyl, 2-Hexyl, 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl, 4-Methylpentyl,

1 ,2-Dimethylbutyl, 1 ,3-Dimethylbutyl, 2,3-Dimethylbutyl, 1 ,1 -Dimethylbutyl,

2,2-Dimethylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl, 1 ,1 ,2-Trimethylpropyl, 1 ,2,2-Trimethylpropyl, 1 -Ethylbutyl, 2 Ethylbutyl, 1 -Ethyl-2-methylpropyl, n-Heptyl, 2-Heptyl, 3-Heptyl,

2-Ethylpentyl, 1 -Propylbutyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, 2-Propylheptyl, n-Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, n-Tetradecyl, n-Pentadecyl, n-Hexadecyl, n-Heptadecyl, n-Octadecyl, n-Nonadecyl, Arachinyl, Behenyl, Lignocerinyl, Melissinyl, Isotridecyl, Isostearyl, Oleyl, Linoleyl, Linolenyl, etc., inbesondere für Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, Isoamyl, n-Hexyl, 2-Ethylhexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, 2-Propylheptyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, n-Tetradecyl, n-Pentadecyl, n-Hexadecyl, n-Heptadecyl, n-Octadecyl, n-Nonadecyl, Arachinyl, Behenyl, Lignocerinyl, Melissinyl, Isotridecyl, Isostearyl, Oleyl, Linoleyl, Linolenyl.

Insbesondere ist R 1 ausgewählt ist unter Wasserstoff und Ci-Cio-Alkyl.

Bevorzugt steht X für eine Bindung, Ci-C2o-Alkylen, und C2-C2o-Alkenylen,

insbesondere für eine Bindung, Ci-Cis-Alkylen und C2-Cis-Alkenylen, im speziellen für eine Bindung, Ci-Ci2-Alkylen und C2-Ci2-Alkenylen

Bevorzugt steht R 3 für Wasserstoff.

Bevorzugt steht n für 1 oder 2, insbesondere für 1 .

Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) haben eine Verseifungszahl von kleiner 10 mg KOH/g, bevorzugt kleiner 9 mg KOH/g, besonders kleiner 8 mg KOH/g.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von

Verbindungen der allgemeinen Formel (I), bei dem man a) wenigstens ein Hydroxycarbonsäuresalz der allgemeinen Formel (III)

R'-C(=0)-0-A' (III) worin

R' für einen organischen Rest steht, der wenigstens eine Hydroxygruppe trägt und in welchem alle gegebenenfalls enthaltenen Säuregruppen vollständig deprotoniert sind; und jedes A' jeweils unabhängig für ein Kationenäquivalent steht; mit wenigstens einem Epoxid der allgemeinen Formel (IV)

umsetzt, worin jedes R a , R b , R c und R d unabhängig voneinander ausgewählt ist unter

Wasserstoff, unsubstituiertem Ci-C3o-Alkyl, unsubstituiertem Cs-Cz-Cycloalkyl und C5-C7-Cycloalkyl, das 1 , 2 oder 3 Substituenten trägt, die unabhängig voneinander ausgewählt sind unter Ci-C6-Alkyl und C2-C6-Alkenyl, wobei zwei Reste R a und R c auch gemeinsam mit der Gruppe

-CR b -CR d - an die sie gebunden sind für Cs-Cz-Cycloalkyl stehen können, das unsubstituiert ist, oder 1 , 2 oder 3 Substituenten trägt, unabhängig voneinander ausgewählt unter Ci-C6-Alkyl und C2-C6-Alkenyl; und b) gegebenenfalls das Reaktionsprodukt aus Schritt a) mit einer Säure behandelt.

Schritt a)

Die Alkoxylierungsreaktion in Schritt a) kann mehrstufig erfolgen, wobei zuerst wenigstens ein Hydroxycarbonsäuresalz (III) mit einem Epoxid der allgemeinen Formel (IV) umgesetzt wird und anschließend das erhaltene Reaktionsgemisch,

gegebenenfalls nach einer Auftrennung und/oder Reinigung, in einer weiteren

Alkoxylierungsreaktion mit wenigstens einem weiteren Epoxid der allgemeinen Formel (IV) umgesetzt wird.

Vorzugsweise erfolgt die Alkoxylierungsreaktion zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) im Sinne einer Eintopfreaktion, bei der man wenigstens ein Hydroxycarbonsauresalz der allgemeinen Formel (III) in Gegenwart wenigstens eines Epoxids der allgemeinen Formel (IV) einer Alkoxylierung unterzieht.

Die Verbindungen der Formel (III) können gegebenenfalls Säuregruppen enthalten. Die enthaltenen Säuregruppen liegen vollständig deprotoniert vor.

Die Verbindung (I) wird durch eine Reaktion eines Hydroxycarbonsäuresalzes der allgemeinen Formel (III) oder (ΙΙΓ), mit einem Epoxid der allgemeinen Formel (IV) erhalten. Die Wahl der Reaktionsbedingungen bei der Umsetzung des Alkohols mit einem Alkylenoxid kann nach dem Fachmann bekannten Verfahren erfolgen.

Die Alkoxylierung kann statistisch, alternierend oder blockweise erfolgen.

In Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Verbindung R'-C(=0)-0-A' (III) bereitgestellt.

Bevorzugte Verbindungen (III) für den Einsatz in Schritt a) sind Hydroxycarbonsäure- salze, wobei als Hydroxycarbonsäuresalz ein Salz der Formel (ΙΙΓ) eingesetzt wird

worin

R 1 ' eine der zuvor angegebene Bedeutung für R 1 hat;

R 3 ' eine der zuvor angegebene Bedeutung für R 3 hat;

X' eine der zuvor angegebene Bedeutung für X hat;

n eine der zuvor angegebene Bedeutung hat; und

A' für ein Kationenäquivalent steht.

Bezüglich geeigneter und bevorzugter Definitionen von R 1' , R 3' , X', A' und n wird auf die vorherigen Ausführungen zu diesen Resten und Variablen in vollem Umfang Bezug genommen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Hydroxycarbonsäuresalz ausgewählt unter Salzen der Milchsäure, Glycolsäure, 12-Hydroxystearinsäure, Ricinolsäure, 3-Hydroxybuttersäure, 4-Hydroxybuttersäure, Mandelsäure und Mischungen davon. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Hydroxycarbonsäuresalz ausgewählt unter Salzen der Milchsäure, 12-Hydroxystearinsäure und Ricinolsäure.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Alkylenoxid ausgewählt unter

Ethylenoxid, Propylenoxid, 1 ,2-Butylenoxid, 2,3-Butylenoxid, Cio-C3o-Alkylenoxiden und Mischungen davon. Insbesondere ist das Alkylenoxid ausgewählt unter Ethylenoxid, Propylenoxid, 1 ,2-Butylenoxid, 2,3-Butylenoxid, Hexadecenepoxid und

Dodecenepoxid.

Im Allgemeinen werden pro Mol der Verbindung (III) werden in der Regel 1 bis 8 mol, vorzugsweise 2 bis 7 mol Epoxid (IV) eingesetzt. Die eventuell verbleibenden Reste an nicht umgesetztem Epoxid (IV) können abdestilliert oder durch Strippen mit einem Inertgas, wie Stickstoff oder Argon, entfernt werden.

In der ersten Stufe des Schritts a) werden in der Regel 1 bis 7 mol, vorzugsweise 2 bis 6 mol des Epoxids (IV) pro Mol der Verbindung (III) eingesetzt. In der zweiten Stufe des Schritts a) werden in der Regel 0,5 bis 2 mol, vorzugsweise 1 bis 1 ,5 mol des Epoxids(IV) pro Mol der Verbindung (III) eingesetzt.

Die Reaktion in Schritt a) erfolgt üblicherweise bei einer Temperatur von 50 °C bis 180 °C, vorzugsweise bei 85 °C bis 160 °C, besonders bevorzugt bei 95 °C bis 150 °C.

Die Alkoxylierung erfolgt vorzugsweise bei Normaldruck oder vermindertem Druck. Falls die Alkoxylierung bei vermindertem Druck durchgeführt wird, liegt der Druck bevorzugt in einem Bereich von 1 mbar bis 1 ,1 bar, insbesondere 5 mbar bis 1 bar, speziell 10 mbar bis 900 mbar. Dies gilt sowohl für die einstufige als auch die zweistufige Variante der Alkoxylierungsreaktion. Vorzugsweise findet die Reaktion bei Normaldruck statt.

Die Verbindung (III) aus Schritt a) kann zusammen mit dem Epoxid (IV) erhitzt werden bis die gewünschte Reaktionstemperatur erreicht ist. Eine andere Möglichkeit ist, dass zunächst die Verbindung (III) auf die gewünschte Reaktionstemperatur erhitzt wird. Dazu wird das Epoxid (IV) bei der gewünschten Reaktionstemperatur zudosiert. Bevorzugt wird die Verbindung (III) auf die Reaktionstemperatur erhitzt. Dazu wird das Epoxid (IV) bei Reaktionstemperatur zudosiert. Dies kann in einem oder mehreren Schritten bei verschiedenen Temperaturen erfolgen. Die Dosierung kann auch über eine längere Zeit erfolgen und dabei die Temperatur konstant gehalten oder kontinuierlich erhöht wird. Nach vollständiger Dosierung des Epoxids (IV) kann die Mischung über eine gewisse Zeit bei der Reaktionstemperatur oder einer anderen Temperatur gehalten werden.

Bevorzugt erfolgt die Dosierung des Epoxids (IV) in mehreren Schritten. Dabei werden in den verschiedenen Schritten vorzugsweise zwei verschiedene Epoxide (IV) eingesetzt. Im der ersten Stufe in Schritt a) wird das Salz der Hydroxycarbonsäure (III) mit wenigsten einem ersten Epoxid (IV) umgesetzt. Das erste Epoxid (IV) für die Umsetzung in Schritt a) in der ersten Stufe ist vorzugsweise ausgewählt unter

Ethylenoxid, Propylenoxid, 1 ,2-Butylenoxid, 2,3-Butylenoxid. Das erhaltene Produkt der ersten Stufe wird in einer zweiten Stufe mit einem zweiten Epoxid (IV) umgesetzt. Das zweite Epoxid (IV) ist vorzugsweise ausgewählt unter Cio-C2o-Epoxiden (IV), insbesondere ausgewählt unter Hexadecenepoxid und Dodecenepoxid.

Die Alkoxylierung kann autokatalytisch oder in Gegenwart eines Katalysators erfolgen.

Als Katalysator verwendet man in der Regel Alkalimetalle, Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxide, Alkali- oder Erdalkalimetallalkoholate, Alkali- oder Erdalkalimetallacetate, Alkali- oder Erdalkalimetallhydride, Phosphane, Doppelmetallcyanide, Lewis-Säuren oder tertiäre Amine.

Bevorzugte Alkalimetalle sind Lithium, Natrium oder Kalium, besonders bevorzugt ist Kalium.

Bevorzugte Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxide sind Lithium-, Natrium-, Kalium-, Calcium- oder Bariumhydroxid, besonders bevorzugt sind Lithium-, Natrium-, Kaliumhydroxid.

Bevorzugte Alkali- oder Erdalkalimetallalkoholate sind Natriummethylat, Kaliummethy- lat, Natriumethylat, Kaliumethylat oder Kalium-tert.-butylat, besonders bevorzugt sind Natriummethylat oder Kaliummethylat.

Bevorzugte Alkali- oder Erdalkalimetallacetate sind Natriumacetat (NaOAc) oder Kaliumacetat (KOAc), besonders bevorzugt ist Natriumacetat (NaOAc). Bevorzugte Alkali- oder Erdalkalimetallhydride sind Lithiumhydrid, Natriumhydrid oder Kaliumhydrid, besonders bevorzugt ist Natriumhydrid.

Bevorzugtes Phosphan ist Triphenylphosphan.

Bevorzugte Lewis-Säuren sind B(CH 3 ) 3 , B(OH) 3 , BF 3 , B(CI) 3 , AICI 3 , AI(OEt) 3 , Ti(OiPr) 4 , besonders bevorzugt ist BF 3 .

Bevorzugte tertiäre Amine sind Trimethylamin, Triethylamin, Tris(ethylhexylamin), Tripropylamin, Tributylamin, Trihexylamin, Trioctylamin oder Pyridin.

Bevorzugte Doppelmetallcyanide sind Mn 3 [Co(CN)6]2 und Zn 3 [Co(CN)6]2.

Der Katalysator wird vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 5 mol-%, bezogen auf das Hydroxycarbonsäuresalz (III) eingesetzt.

Bevorzugt findet die Alkylierungsreaktion in Abwesenheit eines Katalysators statt.

Die Reaktion in Schritt a) kann in Gegenwart eines unter den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmittels durchgeführt werden. Beispiele für diese Lösungsmittel sind z. B. Tetrahydrofuran, Methyl-tert.-butylether, Dioxan, Toluol oder Xylol. Es ist auch möglich die Reaktion im Bulk, d. h. ohne externe, (zugesetzte) Lösungsmittel durchgeführt werden. Die erfindungsgemäße Reaktion kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden, bevorzugt wird sie diskontinuierlich durchgeführt.

Die erfindungsgemäße Reaktion kann in einem Rührkessel, einem umgepumpten Reaktor, einer Rührkesselkaskade oder einem Rohrreaktor durchgeführt werden, bevorzugt wird sie in einem Rührkessel oder umgepumpten Reaktor durchgeführt.

Schritt b)

Schritt b) erfolgt optional. Gegebenenfalls kann es vorteilhaft sein das Reaktions- produkt aus Schritt a) mit einer Säure zu behandeln um die alkoxylierte Hydroxy- carbonsäure zu erhalten. In der Regel werden dazu Carbonsäuren, Sulfonsäuren, CO2, Mineralsäuren eingesetzt. Die Verwendung von Ionenaustauschern ist auch möglich. Bevorzugt sind Carbonsäuren und Mineralsäuren, besonders bevorzugt Carbonsäuren. Eine bevorzugte Carbonsäure ist Essigsäure. Besonders bevorzugte ist Eisessig.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind alkoxylierte Hydroxycarbonsäuren oder deren Salze der Formel (I) oder (Γ) und Gemische davon, die durch das zuvor beschriebene Verfahren erhältlich sind.

Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und der allgemeinen Formel (Γ) eignen sich in vorteilhafter Weise für den Einsatz als Tenside. Es kann sich ganz allgemein beispielsweise um kosmetische Zusammensetzungen, pharmazeutische Zusammensetzungen, Hygieneprodukte, Wasch- und Reinigungsmittel, Anstrichmittel, Zusam- mensetzungen für die Papierindustrie, Zusammensetzungen für die Textilindustrie, etc. handeln.

Die erfindungsgemäßen Tenside können dabei als alleinige oberflächenaktive

Substanz eingesetzt werden. Vorteilhafterweise zeichnen sich die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und der allgemeinen Formel (Γ) durch ihre gute Verträglichkeit mit weiteren Tensiden aus.

Tensidhaltige Zusammensetzungen Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel (I) bzw. der allgemeinen Formel (Γ) eignen sich besonders vorteilhaft zur Formulierung tensidhaltiger Zusammensetzungen. Insbesondere handelt es sich dabei um wässrige tensidhaltige Zusammensetzungen. Die Verbindungen (I) bzw. (Γ) zeichnen sich in derartigen Zusammensetzungen durch ihre gute Wasserlöslichkeit, eine gute Verträglichkeit mit vielen der in der Kosmetik eingesetzten Wirk- und Hilfsstoffen, ein gutes Schaumbildungsvermögen und ein gutes Rheologieverhalten aus.

Die erfindungsgemäßen tensidhaltigen Zusammensetzungen weisen vorzugsweise einen Gesamttensidgehalt von 0,1 bis 75 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,5 bis 60 Gew.-%, insbesondere von 1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der tensidhaltigen Zusammensetzung, auf. Geeignete Tenside sind von den Verbindungen (I) und (Γ) verschiedene anionische Tenside, nichtionische Tenside, kationische Tenside, amphotere Tenside und

Mischungen davon. Typische Beispiele für anionische Tenside sind Seifen, Alkylsulfonate, Alkylbenzol- sulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate, Methylester- sulfonate, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Fettsäureethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate,

Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfo- succinamate, Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze,

Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, N-Acylaminosäuren, wie beispielsweise Acylglutamate und Acylaspartate, sowie Acyllactylate, Acyltartrate, Alkyloligoglucosidsulfate, Alkylglucosecarboxylate, Proteinfettsäurekondensate und Alkyl(ether)phosphate.

Geeignete Seifen sind z. B. Alkali-, Erdalkali- und Ammoniumsalze von Fettsäuren, wie Kaliumstearat.

Geeignete Olefinsulfonate werden z. B. durch Anlagerung von SO3 an Olefine der Formel R 5 -CH=CH-R 4 und nachfolgende Hydrolyse und Neutralisation erhalten, wobei R 5 und R 4 unabhängig voneinander für H oder Alkylreste mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen stehen, mit der Maßgabe, dass R 5 und R 4 zusammen mindestens 6 und vorzugsweise 8 bis 20, speziell 10 bis 16, Kohlenstoffatome aufweisen. Hinsichtlich Herstellung und Verwendung sei auf den Übersichtsartikel "J. Am. Oil. Chem. Soc", 55, 70 (1978) verwiesen. Die Olefinsulfonate können als Alkali-, Erdalkali-,

Ammonium-, Alkylammonium-, Alkanolammonium- oder Glucammoniumsalze vorliegen. Vorzugsweise liegen die Olefinsulfonate als Natriumsalze vor. Die hydrolysierten alpha-Olefinsulfonierungsprodukte, d. h. die alpha-Olefinsulfonate, setzen sich aus ca. 60 Gew.-% Alkansulfonaten und ca. 40 Gew.-% Hydroxyalkan- sulfonaten zusammen; hiervon sind etwa 80 bis 85 Gew.-% Mono- und 15 bis 20 Gew.- % Disulfonate.

Bevorzugte Methylestersulfonate (MES) werden durch Sulfonierung der Fettsäuremethylester von pflanzlichen oder tierischen Fetten oder Ölen gewonnen. Bevorzugt sind Methylestersulfonate aus pflanzlichen Fetten und Ölen, z. B. aus Rapsöl,

Sonnenblumenöl, Sojaöl, Palmöl, Kokosfett, etc.

Bevorzugte Alkylsulfate sind Sulfate von Fettalkoholen der allgemeinen Formel R 6 -0- SO3Y, worin R 6 für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und Y für ein Alkalimetall, das einwertige Ladungsäquivalent eines Erdalkalimetalls, Ammonium, Mono-, Di-, Tri- oder Tetraalkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht. Geeignete Fettalkoholsulfate werden vorzugsweise durch Sulfatierung von nativen Fettalkoholen oder synthetischen Oxoalkoholen und nachfolgende Neutralisation erhalten werden. Typische Beispiele für Fettalkoholsulfate sind die Sulfatierungsprodukte des

Capronalkohols, Caprylalkohols, 2-Ethylhexylalkohols, Caprinalkohols, Laurylalkohols, Isotridecylalkohols, Myristylalkohols, Cetylalkohols, Palmoleylalkohols, Stearylalkohols, Isostearylalkohols, Oleylalkohols, Elaidylalkohols, Petroselinylalkohols, Linolylalkohols, Linolenylalkohols, Behenylalkohols und Elaeostearylalkohols sowie die Salze und Mischungen davon. Bevorzugte Salze der Fettalkoholsulfate sind die Natrium- und Kaliumsalze, insbesondere die Natriumsalze. Bevorzugte Mischungen der

Fettalkoholsulfate basieren auf technischen Alkoholmischungen, die z. B. bei der Hochdruckhydrierung von technischen Methylestern auf Basis von Fetten und Ölen oder bei der Hydrierung von Aldehyden aus der Oxosynthese oder bei der

Dimerisierung von ungesättigten Fettalkoholen anfallen. Vorzugsweise werden zur Herstellung von Alkylsulfaten Fettalkohole und Fettalkoholgemische mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und insbesondere 12 bis 14 Kohlenstoffatomen eingesetzt.

Typische Beispiele hierfür sind technische Alkoholsulfate auf Basis von pflanzlichen Rohstoffen.

Bevorzugte Sarkosinate sind Natriumlauroylsarkosinat oder Natnumstearoylsarkosinat. Bevorzugte Proteinfettsäurekondensate sind pflanzliche Produkte auf Weizenbasis.

Bevorzugte Alkylphosphate sind Mono- und Diphosphorsäurealkylester.

Geeignete Acylglutamate sind Verbindungen der Formel (V)

(V) worin COR 7 für einen linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0, 1 , 2 oder 3 Doppelbindungen und Y für Wasserstoff, ein Alkalimetall, das einwertige Ladungsäquivalent eines Erdalkalimetalls, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht. Die Herstellung von Acylglutamaten erfolgt beispielsweise durch Schotten-Baumann-Acylierung von Glutaminsäure mit Fettsäuren, Fettsäureestern oder Fettsäurehalogeniden. Acylglutamate sind kommerziell beispielsweise von der BASF SE, Clariant AG, Frankfurt/DE, oder der Ajinomoto Co. Inc., Tokio/JP, erhältlich. Eine Übersicht zu Herstellung und Eigen- schatten der Acylglutamate findet sich von M. Takehara et al. in J. Am. Oil Chem. Soc. 49 (1972) 143. Typische geeignete Acylglutamate leiten sich bevorzugt von Fettsäuren mit 6 bis 22 und besonders bevorzugt 12 bis 18 Kohlenstoffatomen ab. Es werden insbesondere die Mono- oder Dialkalimetallsalze des Acylglutamats eingesetzt. Dazu zählen z. B. (Handelsnamen der Fa. Ajinomoto, USA in Klammern):

Natriumcocoylglutamat (Amisoft CS-1 1 ), Dinatriumcocoylglutamat (Amisoft ECS- 22SB), Triethanolammoniumcocoylglutamat (Amisoft CT-12), Triethanolammonium- lauroylglutamat (Amisoft LT-12), Natriummyristoylglutamat (Amisoft MS-1 1 ),

Natriumstearoylglutamat (Amisoft HS-1 1 P) und Mischungen davon. Zu den nichtionischen Tensiden gehören beispielsweise:

Fettalkoholpolyoxyalkylenester, beispielsweise Laurylalkoholpolyoxyethylen- acetat,

Alkylpolyoxyalkylenether, die sich von niedermolekularen Ci-C6-Alkoholen oder von C7-C3o-Fettalkoholen ableiten. Dabei kann die Etherkomponente aus

Ethylenoxideinheiten, Propylenoxideinheiten, 1 ,2-Butylenoxideinheiten, 1 ,4- Butylenoxideinheiten und statistischen Copolymeren und Blockcopolymeren davon abgeleitet sein. Dazu zählen speziell Fettalkoholalkoxylate und

Oxoalkoholalkoxylate, insbesondere vom Typ RO-(R 8 0) r (R 9 0) s R 10 mit R 8 und R 9 unabhängig voneinander = C2H4, C3H6, C4H8 und R 10 = H oder Ci-Ci2-Alkyl, R =

C3-C3o-Alkyl oder C6-C3o-Alkenyl, r und s unabhängig voneinander 0 bis 50, wobei nicht beide für 0 stehen können, wie iso-Tridecylalkohol- und Oleylalkohol- polyoxyethylenether,

Alkylarylalkohol-polyoxyethylenether, z. B. Octylphenol-polyoxyethylenether, - alkoxylierte tierische und/oder pflanzliche Fette und/oder Öle, beispielsweise

Maisölethoxylate, Rizinusölethoxylate, Talgfettethoxylate,

Glycerinester, wie beispielsweise Glycerinmonostearat,

Alkylphenolalkoxylate, wie beispielsweise ethoxyliertes iso-Octyl-, Octyl- oder

Nonylphenol, Tributylphenolpolyoxyethylenether,

- Fettaminalkoxylate, Fettsäureamid- und Fettsäurediethanolamidalkoxylate,

insbesondere deren Ethoxylate,

Zuckertenside, Sorbitester, wie beispielsweise Sorbitanfettsäureester (Sorbitan- monooleat, Sorbitantristearat), Polyoxyethylensorbitanfettsäureester, Alkylpoly- glycoside, N-Alkylgluconamide, Alkylmethylsulfoxide,

Alkyldimethylphosphinoxide, wie beispielsweise Tetradecyldimethylphosphinoxid.

Geeignete amphotere Tenside sind z. B. Alkylbetaine, Alkylamidopropylbetaine, Alkylsulfobetaine, Alkylglycinate, Alkylcarboxyglycinate, Alkylamphoacetate oder -Propionate, Alkylamphodiacetate oder -dipropionate. Beispielsweise können

Cocodimethylsulfopropylbetain, Laurylbetain, Cocamidopropylbetain, Natrium- cocamphopropionat oder Tetradecyldimethylaminoxid eingesetzt werden. Zu den kationischen Tensiden gehören beispielsweise quaternierte Ammoniumverbindungen, insbesondere Alkyltrimethylammonium- und Dialkyldimethylammonium- halogenide und -alkylsulfate sowie Pyridin- und Imidazolin-Derivate, insbesondere Alkylpyridinium-Halogenide. Beispielsweise können Behenyl oder Cetyltrimethyl- ammoniumchlorid eingesetzt werden. Geeignet sind weiterhin sogenannte Esterquats, die auf quartären Triethanol-Methyl-Ammonium- oder quartären Diethanol-Dimethyl- Ammonium-Verbindungen mit langen Kohlenwasserstoffketten in Form von Fettsäureestern basieren. Dazu zählt beispielsweise Bis(acyloxyethyl)hydroxyethylammonium Methosulfat. Geeignet ist weiterhin Dehyquart L 80 (INCI: Dicocoylethyl

Hydroxyethylammonium Methosulfate (and) Propylene Glycol).

Kosmetische und pharmazeutische Mittel

Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und der allgemeinen Formel (Γ) eignen sich vorzugsweise zur Formulierung von kosmetischen und pharmazeutischen

Produkten, speziell von wässrigen kosmetischen und pharmazeutischen Produkten.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine kosmetische oder pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend a) wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) oder (Γ), wie zuvor

definiert,

b) wenigstens einen kosmetischen oder pharmazeutischen Wirkstoff, und c) gegebenenfalls wenigstens einen von den Komponenten a) und b)

verschiedenen kosmetischen oder pharmazeutischen Hilfsstoff.

Bevorzugt wird als Komponente a) wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel (Γ) eingesetzt. Bevorzugt umfasst die Komponente c) wenigstens einen kosmetischen oder pharmazeutischen Träger.

Vorzugsweise ist die Träger-Komponente c) ausgewählt unter i) Wasser,

ii) wassermischbaren organischen Lösungsmitteln, vorzugsweise C2-C4-Alkanolen, insbesondere Ethanol,

iii) Ölen, Fetten, Wachsen,

iv) von iii) verschiedenen Estern von C6-C3o-Monocarbonsäuren mit ein-, zwei- oder dreiwertigen Alkoholen,

v) gesättigten acyclischen und cyclischen Kohlenwasserstoffen,

vi) Fettsäuren,

vii) Fettalkoholen,

viii) Treibgasen, und Mischungen davon.

Speziell geeignete kosmetisch verträgliche Ol- bzw. Fettkomponenten c) sind in Karl- Heinz Schräder, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Verlag Hüthig, Heidelberg, S. 319 - 355 beschrieben, worauf hier Bezug genommen wird.

Bei den erfindungsgemäßen kosmetischen Mitteln kann es sich um hautkosmetische, haarkosmetische, dermatologische, hygienische oder pharmazeutische Mittel handeln. Aufgrund ihrer grenzflächenaktiven Eigenschaften eignen sich die zuvor beschriebenen Verbindungen der Formel (I) und der Formel (Γ) insbesondere in Zusammensetzungen zur Reinigung der Haut und/oder der Haare.

Vorzugsweise liegen die erfindungsgemäßen Mittel in Form einer wässrigen Lösung, einer festen Formulierung (z. B. eines Seifenstücks oder Waschsticks), eines

Schaums, einer Emulsion, Suspension, Lotion, eines Gels, einer Paste oder eines Sprays, vor. Falls gewünscht können auch Liposomen oder Mikrosphären eingesetzt werden.

Die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel können zusätzlich kosmetische und/oder dermatologische Wirk- und Effektstoffe sowie Hilfsstoffe enthalten. Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel wenigstens eine Verbindung der Formel (I) oder der Formel (Γ), wie vorstehend definiert, wenigstens einen wie vorstehend definierten Träger C) und wenigstens einen davon verschiedenen Bestandteil, der vorzugsweise ausgewählt ist unter kosmetischen Wirkstoffen, Emulgatoren, Ten- siden, Konservierungsmitteln, Parfümölen, zusätzlichen Verdickern, Haarpolymeren, Haar- und Hautconditionern, Pfropfpolymeren, wasserlöslichen oder dispergierbaren silikonhaltigen Polymeren, Lichtschutzmitteln, Bleichmitteln, Gelbildnern, Pflegemitteln, Tönungsmitteln, Bräunungsmitteln, Farbstoffen, Pigmenten, Konsistenzgebern,

Feuchthaltemitteln, Rückfettern, Collagen, Eiweißhydrolysaten, Lipiden, Antioxidantien, Entschäumern, Antistatika, Emollienzien und Weichmachern.

Zusätzlich zu den Verbindungen der Formel (I) und der Formel (Γ) können die kosmetischen Mittel wenigstens ein Verdickungsmittel enthalten. Dazu zählen z. B.

Polysaccharide und organische Schichtmineralien wie Xanthan Gum ® (Kelzan ® der Fa. Kelco), Rhodopol ® 23 (Rhone Poulenc) oder Veegum ® (Firma R. T. Vanderbilt) oder Attaclay ® (Firma Engelhardt). Geeignete Verdickungsmittel sind auch organische natürliche Verdickungsmittel (Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine, Casein) und anorganische Verdickungsmittel (Polykieselsäuren, Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren). Weitere Verdickungsmittel sind Polysaccharidgummen, beispielsweise Gummi arabicum, Agar, Alginate, Carrageene und ihre Salze, Guar, Guaran, Traganth, Gellan, Ramsan, Dextran oder Xanthan und ihre Derivate, z. B. propoxyliertes Guar, sowie ihre Mischungen. Andere Polysaccharid- verdicker sind beispielsweise Stärken verschiedensten Ursprungs und Stärkederivate, z. B. Hydroxyethylstärke, Stärkephosphatester oder Stärkeacetate oder Carboxy- methylcellulose bzw. ihr Natriumsalz, Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-, Hydroxypropyl-methyl- oder Hydroxyethyl-methyl-cellulose oder Celluloseacetat. Als Verdickungsmittel können weiterhin Schichtsilikate eingesetzt werden. Hierzu zählen beispielsweise die unter dem Handelsnamen Laponite ® erhältlichen Magnesium- oder Natrium-Magnesium-Schichtsilikate der Firma Solvay Alkali sowie die Magnesiumsilikate der Firma Süd-Chemie. Geeignete kosmetische und/oder dermatologische Wirkstoffe sind z. B. Haut- und Haarpigmentierungsmittel, Bräunungsmittel, Bleichmittel, Keratin-härtende Stoffe, antimikrobielle Wirkstoffe, Lichtfilterwirkstoffe, Repellentwirkstoffe, hyperemisierend wirkende Stoffe, keratolytisch und keratoplastisch wirkende Stoffe, Antischuppenwirk- stoffe, Antiphlogistika, keratinisierend wirkende Stoffe, antioxidativ bzw. als Radikal- fänger aktive Wirkstoffe, hautbefeuchtende oder -feuchthaltende Stoffe, rückfettende Wirkstoffe, desodorierende Wirkstoffe, sebostatische Wirkstoffe, Pflanzenextrakte, antierythimatös oder antiallergisch aktive Wirkstoffe und Mischungen davon. Künstlich hautbräunende Wirkstoffe, die geeignet sind, die Haut ohne natürliche oder künstliche Bestrahlung mit UV-Strahlen zu bräunen, sind z. B. Dihydroxyaceton, Alloxan und Walnussschalenextrakt. Geeignete Keratin-härtende Stoffe sind in der Regel Wirkstoffe, wie sie auch in Antitranspirantien eingesetzt werden, wie z. B.

Kaliumaluminiumsulfat, Aluminiumhydroxychlorid, Aluminiumlactat, etc. Antimikrobielle Wirkstoffe werden eingesetzt, um Mikroorganismen zu zerstören bzw. ihr Wachstum zu hemmen und dienen somit sowohl als Konservierungsmittel als auch als desodorierend wirkender Stoff, welcher die Entstehung oder die Intensität von Körpergeruch vermindert. Dazu zählen z. B. übliche, dem Fachmann bekannte Konservierungsmittel, wie p-Hydroxybenzoesäureester, Imidazolidinyl-Harnstoff, Formaldehyd, Sorbinsäure, Benzoesäure, Salicylsäure, etc. Derartige desodorierend wirkende Stoffe sind z. B. Zinkricinoleat, Triclosan, Undecylensäurealkylolamide, Citronensäuretriethylester, Chlorhexidin etc. Geeignete Lichtfilterwirkstoffe sind Stoffe, die UV-Strahlen im UV-B- und/oder UV-A-Bereich absorbieren. Geeignete UV-Filter sind die zuvor genannten. Geeignet sind weiterhin p-Aminobenzoesäureester, Zimtsäureester, Benzophenone, Campherderivate sowie UV-Strahlen abhaltende Pigmente, wie Titandioxid, Talkum und Zinkoxid. Geeignete Repell entwirkstoffe sind Verbindungen, die in der Lage sind, bestimmte Tiere, insbesondere Insekten, vom Menschen abzuhalten oder zu vertreiben. Dazu gehört z. B. 2-Ethyl-1 ,3-hexandiol, N,N-Diethyl-m-toluamid etc.

Geeignete hyperemisierend wirkende Stoffe, welche die Durchblutung der Haut anregen, sind z. B. ätherische Öle, wie Latschenkiefer, Lavendel, Rosmarin,

Wacholderbeere, Rosskastanienextrakt, Birkenblätterextrakt, Heublumenextrakt, Ethylacetat, Campher, Menthol, Pfefferminzöl, Rosmarinextrakt, Eukalyptusöl, etc. Geeignete keratolytisch und keratoplastisch wirkende Stoffe sind z. B. Salicylsäure, Kalziumthioglykolat, Thioglykolsäure und ihre Salze, Schwefel, etc. Geeignete

Antischuppen-Wirkstoffe sind z. B. Schwefel, Schwefelpolyethylenglykolsorbitan- monooleat, Schwefelricinolpolyethoxylat, Zinkpyrithion, Aluminiumpyrithion, etc.

Geeignete Antiphlogistika, die Hautreizungen entgegenwirken, sind z. B. Allantoin, Bisabolol, Dragosantol, Kamillenextrakt, Panthenol, etc.

Die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel können als kosmetischen Wirkstoff (wie auch gegebenenfalls als Hilfsstoff) wenigstens ein kosmetisches oder pharmazeutisches Polymer enthalten. Dazu zählen ganz allgemein anionische, kationische, amphotere und neutrale Polymere.

Beispiele für anionische Polymere sind Copolymere von Acrylsäure und Acrylamid und deren Salze; Natriumsalze von Polyhydroxycarbonsäuren, wasserlösliche oder wasser- dispergierbare Polyester, Polyurethane, z. B. Luviset PUR® der Fa. BASF, und Poly- harnstoffe. Besonders geeignete Polymere sind Copolymere aus t-Butylacrylat, Ethyl- acrylat, Methacrylsaure (z. B. Luvimer® 10 Ρ), Copolymere aus Ethylacrylat und Methacrylsaure (z. B. Luvimer® MAE), Copolymere aus N-tert.-Butylacrylamid, Ethylacrylat, Acrylsäure (Ultrahold® 8, strong), Copolymere aus Vinylacetat, Crotonsäure und gegebenenfalls weiteren Vinylestern (z. B. Luviset®-Marken), Maleinsäureanhydridco- polymere, gegebenenfalls mit Alkohol umgesetzt, anionische Polysiloxane, z. B.

carboxyfunktionelle, t-Butylacrylat, Methacrylsaure (z. B. Luviskol® VBM), Copolymere von Acrylsäure und Methacrylsaure mit hydrophoben Monomeren, wie z. B.

C4-C3o-Alkylester der (Meth)acrylsäure, C4-C3o-Alkylvinylester, C4-C3o-Alkylvinylether und Hyaluronsaure. Ein Beispiel für ein anionisches Polymer ist weiterhin das unter der Bezeichnung Luviset® Shape (INCI Name: Polyacrylate-22) erhältliche Methylmeth- acrylat/Methacrylsäure/Acrylsäure/Urethanacrylat-Copolymer . Beispiele für anionische Polymere sind weiterhin Vinylacetat Crotonsäure-Copolymere, wie sie beispielsweise unter den Bezeichnungen Resyn® (National Starch) und Gafset® (GAF) im Handel sind, und VinylpyrrolidonA/inylacrylat-Copolymere, erhältlich beispielsweise unter dem Warenzeichen Luviflex® (BASF). Weitere geeignete Polymere sind das unter der

Bezeichnung Luviflex® VBM-35 (BASF) erhältliche Vinylpyrrolidon/Acrylat-Terpolymer und Natriumsulfonat-haltige Polyamide oder Natriumsulfonat-haltige Polyester.

Weiterhin geeignet sind Vinylpyrrolidon/Ethylmethacrylat Methacrylsäure-Copolymere wie sie von der Fa. Stepan unter den Bezeichnungen Stepanhold-Extra und -R1 vertrieben werden und die Carboset®-Marken der Fa. BF Goodrich.

Geeignete kationische Polymere sind z. B. kationische Polymere mit der Bezeichnung Polyquaternium nach INCI, z. B. Copolymere aus Vinylpyrrolidon/N-Vinylimidazolium- salzen (Luviquat® FC, Luviquat® HM, Luviquat® MS, Luviset Clear ®, Luviquat Supreme ®, Luviquat® Care), Copolymere aus N-Vinylpyrrolidon/Dimethylaminoethyl- methacrylat, quaternisiert mit Diethylsulfat (Luviquat® PQ 1 1 ), Copolymere aus N- Vinylcaprolactam/N-Vinylpyrrolidon/N-Vinylimidazoliumsalzen (Luviquat® Hold);

kationische Cellulosederivate (Polyquaternium-4 und -10), Acrylamidocopolymere (Polyquaternium-7) und Chitosan. Geeignete kationische (quaternisierte) Polymere sind auch Merquat® (Polymer auf Basis von Dimethyldiallylammoniumchlorid), Gafquat® (quaternäre Polymere, die durch Reaktion von Polyvinylpyrrolidon mit quaternären Ammoniumverbindungen entstehen), Polymer JR (Hydroxyethylcellulose mit kationischen Gruppen) und kationische Polymere auf pflanzlicher Basis, z. B.

Guarpolymere, wie die Jaguar®-Marken der Fa. Rhodia.

Ganz besonders geeignete Polymere sind neutrale Polymere, wie Polyvinylpyrrolidone, Copolymere aus N-Vinylpyrrolidon und Vinylacetat und/oder Vinylpropionat,

Polysiloxane, Polyvinylcaprolactam und andere Copolymere mit N-Vinylpyrrolidon, Polyethylenimine und deren Salze, Polyvinylamine und deren Salze, Cellulosederivate, Polyasparaginsäuresalze und Derivate. Dazu zählt beispielsweise Luviflex® Swing (teilverseiftes Copolymerisat von Polyvinylacetat und Polyethylenglykol, Fa. BASF).

Geeignete Polymere sind auch nichtionische, wasserlösliche bzw. wasserdispergier- bare Polymere oder Oligomere, wie Polyvinylcaprolactam, z. B. Luviskol® Plus (BASF SE), oder Polyvinylpyrrolidon und deren Copolymere, insbesondere mit Vinylestern, wie Vinylacetat, z. B. Luviskol® VA 37, VA 55, VA 64, VA 73 (BASF SE); Polyamide, z. B. auf Basis von Itaconsäure und aliphatischen Diaminen, wie sie z. B. in der DE-A-43 33 238 beschrieben sind.

Geeignete Polymere sind auch amphotere oder zwitterionische Polymere, wie die unter den Bezeichnungen Amphomer® (National Starch) erhältlichen Octylacrylamid/Methyl- methacrylat/tert.-Butylaminoethylmethacrylat 2-Hydroxypropylmethacrylat-Copolymere sowie zwitterionische Polymere, wie sie beispielsweise in den deutschen Patentan- meidungen DE 39 29 973, DE 21 50 557, DE 28 17 369 und DE 37 08 451 offenbart sind. Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid/Acrylsäure- bzw. -Methacrylsäure- Copolymerisate und deren Alkali- und Ammoniumsalze sind bevorzugte zwitterionische Polymere. Weiterhin geeignete zwitterionische Polymere sind Methacroylethylbetain/ Methacrylat-Copolymere, die unter der Bezeichnung Amersette® (AMERCHOL) im Handel erhältlich sind, und Copolymere aus Hydroxyethylmethacrylat, Methyl- methacrylat, Ν,Ν-Dimethylaminoethylmethacrylat und Acrylsäure (Jordapon®).

Geeignete Polymere sind auch nichtionische, siloxanhaltige, wasserlösliche

oder -dispergierbare Polymere, z. B. Polyethersiloxane, wie Tegopren® (Fa.

Goldschmidt) oder Belsil® (Fa. Wacker).

In einer speziellen Ausführung enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wenigstens ein Polymer, das als Verdicker wirkt. Geeignete polymere Verdicker sind beispielsweise gegebenenfalls modifizierte polymere Naturstoffe (Carboxymethylcellulose und andere Celluloseether, Hydroxy- ethyl- und -propylcellulose und dergleichen) sowie synthetische polymere Verdicker (Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine, Polyamide). Dazu zählen die zum Teil bereits zuvor genannten Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, beispielsweise die hochmolekularen mit einem Polyalkenylpolyether, insbesondere einem Allylether von Saccharose, Penta- erythrit oder Propylen, vernetzten Homopolymere der Acrylsäure (INCI-Bezeichnung: Carbomer). Solche Polyacrylsäuren sind u. a. von der Fa. BF Goodrich unter dem Handelsnamen Carbopol ® erhältlich, z. B. Carbopol 940 (Molekulargewicht ca. 4000000), Carbopol 941 (Molekulargewicht ca. 1250000) oder Carbopol 934

(Molekulargewicht ca. 3000000). Weiterhin fallen darunter Acrylsaure-Copolymere, die beispielsweise von der Fa. Rohm & Haas unter den Handelsnamen Aculyn ® und Acusol ® erhältlich sind, z. B. die anionischen, nicht-assoziativen Polymere Aculyn 22, Aculyne 28, Aculyn 33 (vernetzt), Acusol 810, Acusol 823 und Acusol 830

(CAS 25852-37-3). Speziell geeignet sind auch assoziative Verdicker, z.B. auf Basis modifizierter Polyurethane (HEUR) oder hydrophob modifizierter Acryl- oder

Methacrylsäure-Copolymere (HASE -Verdicker, High Alkali Swellable Emulsion). Nach einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Mitteln um Hautreinigungsmittel.

Bevorzugte Hautreinigungsmittel sind Seifen von flüssiger bis gelförmiger Konsistenz, wie Transparentseifen, Luxusseifen, Deoseifen, Cremeseifen, Babyseifen, Hautschutz- seifen, Abrasivseifen und Syndets, pasteuse Seifen, Schmierseifen und Waschpasten, flüssige Wasch-, Dusch- und Badepräparate, wie Waschlotionen, Duschbäder und -gele, Schaumbäder, Ölbäder und Scrub-Präparate, Rasierschäume, -lotionen und -cremes. Hautreinigungsmittel enthalten vorzugsweise wenigstens eine Verbindung der Formel (I) und der Formel (Γ) in einem Anteil von etwa 0,001 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 50 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels. Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Mitteln um ein Duschgel, eine Shampoo-Formulierung oder ein Badepräparat.

Solche Formulierungen enthalten wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) oder (Γ) als Basistensid und gegebenenfalls wenigstens ein amphoteres und/oder nichtionisches Tensid als Cotensid. Weitere geeignete Wirkstoffe und/oder Hilfsstoffe sind im Allgemeinen ausgewählt unter Lipiden, Parfümölen, Farbstoffen, organischen Säuren, Konservierungsstoffen, Antioxidantien, Verdickern/Gelbildnern, Haut- konditioniermitteln und Feuchthaltemitteln.

Diese Formulierungen enthalten vorzugsweise 2 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 8 bis 30 Gew.-% Tenside, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung. In den Wasch-, Dusch- und Badepräparaten können zusätzlich alle in Körperreinigungsmitteln üblicherweise eingesetzten anionischen, neutralen, amphoteren oder kationischen Tenside verwendet werden. Geeignete Tenside sind die zuvor genannten.

Weiterhin können die Duschgel-/Shampoo-Formulierungen zusätzliche Verdicker, wie z. B. Kochsalz, PEG-55, Propylenglykol-Oleat, PEG-120-Methylglucosedioleat und andere enthalten. Geeignete kommerziell erhältliche weitere Verdicker sind z. B.

Arlypon TT (I NCI : PEG/PPG-120/10 Trimethylolpropane Trioleate (and) Laureth-2) und Arlypon F (INCI: Laureth-2). Des Weiteren können die Duschgel-/Shampoo- Formulierungen Konservierungsmittel, weitere Wirk- und Hilfsstoffe und Wasser enthalten. Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) und der Formel (Γ) eignen sich auch vorteilhaft als Tenside für Shampooformulierungen, die zusätzlich weitere übliche Tenside enthalten können.

In den Shampooformulierungen können zur Erzielung bestimmter Effekte übliche Konditioniermittel eingesetzt werden. Hierzu zählen beispielsweise die zuvor genannten kationischen Polymere mit der Bezeichnung Polyquaternium nach INCI, insbesondere Copolymere aus Vinylpyrrolidon/N-Vinylimidazoliumsalzen (Luviquat® FC, Luviquat® HM, Luviquat® MS, Luviquat® Care), Copolymere aus

N-Vinylpyrrolidon/Dimethylaminoethylmethacrylat, quaternisiert mit Diethylsulfat (Luviquat® PQ 1 1 ), Copolymere aus N-Vinylcaprolactam/N-Vinylpyrrolidon/

N-Vinylimidazoliumsalzen (Luviquat® Hold); kationische Cellulosederivate

(Polyquaternium-4 und -10), Acrylamidcopolymere (Polyquaternium-7). Ferner können Eiweißhydrolysate verwendet werden, sowie konditionierende Substanzen auf Basis von Silikonverbindungen, beispielsweise Polyalkylsiloxane, Polyarylsiloxane, Polyaryl- alkylsiloxane, Polyethersiloxane oder Silikonharze. Weitere geeignete Silikonverbindungen sind Dimethicon Copolyole (CTFA) und aminofunktionelle Silikonverbindungen wie Amodimethicone (CTFA). Ferner können kationische Guarderivate wie Guar- hydroxypropyltrimoniumchlorid (INCI) verwendet werden. Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den

erfindungsgemäßen Mitteln um kosmetische Mittel zur Pflege und zum Schutz der Haut, Nagelpflegemittel oder Zubereitungen für die dekorative Kosmetik. Außerdem können die Verbindungen der Formel (I) und der Formel (Γ) verwendet werden in Nose-Strips zur Porenreinigung, in Antiaknemitteln, Repellents, Rasiermitteln, Haarentfernungsmitteln, Intimpflegemitteln, Fußpflegemitteln sowie in der Babypflege.

Die hautkosmetischen Zubereitungen können neben den Verbindungen der Formel (I) und der Formel (Γ) und geeigneten Trägern noch weitere in der Hautkosmetik übliche Wirkstoffe und Hilfsstoffe, wie zuvor beschrieben, enthalten. Bevorzugte Öl- und Fettkomponenten der hautkosmetischen und der dermatologischen Mittel sind mineralische und synthetische Öle, wie z. B. Paraffine, Siliconöle und aliphatische Kohlenwasserstoffe mit mehr als 8 Kohlenstoffatomen, tierische und pflanzliche Öle, wie z. B. Sonnenblumenöl, Kokosöl, Avocadoöl, Olivenöl, Lanolin, oder Wachse, Fettsäuren, Fettsäureester, wie z. B. Triglyceride von C6-C3o-Fettsäuren, Wachsester, wie z. B. Jojobaöl, Fettalkohole, Vaseline, hydriertes Lanolin und acetyliertes Lanolin sowie Mischungen davon.

Zur Einstellung bestimmter Eigenschaften wie z. B. Verbesserung des Anfassgefühls, des Spreitverhaltens, der Wasserresistenz und/oder der Bindung von Wirk- und Hilfsstoffen, wie Pigmenten, können die hautkosmetischen und dermatologischen Zubereitungen zusätzlich auch konditionierende Substanzen auf Basis von Siliconverbindungen enthalten. Geeignete Siliconverbindungen sind beispielsweise Polyalkyl- siloxane, Polyarylsiloxane, Polyarylalkylsiloxane, Polyethersiloxane oder Siliconharze. Die Herstellung von kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen, die wenigstens eine Verbindung der Formel (I) oder der Formel (Γ) enthalten, erfolgt nach üblichen, dem Fachmann bekannten Verfahren.

Bevorzugt liegen die kosmetischen und dermatologischen Mittel in Form von

Emulsionen, insbesondere als Wasser-in-ÖI-(W/0)- oder ÖI-in-Wasser-(0/W)-

Emulsionen, vor. Es ist aber auch möglich, andere Formulierungsarten zu wählen, beispielsweise Hydrodispersionen, Gele, Öle, Oleogele, multiple Emulsionen, beispielsweise in Form von W/O/W- oder O/W/O-Emulsionen, wasserfreie Salben bzw. Salbengrundlagen, usw.

Die Herstellung von Emulsionen erfolgt nach bekannten Methoden. Die Emulsionen enthalten neben wenigstens einer Verbindung der Formel (I) oder der Formel (Γ) in der Regel übliche Bestandteile, wie Fettalkohole, Fettsäureester und insbesondere

Fettsäuretriglyceride, Fettsäuren, Lanolin und Derivate davon, natürliche oder synthetische Öle oder Wachse und Emulgatoren in Anwesenheit von Wasser. Die Auswahl der Emulsionstyp-spezifischen Zusätze und die Herstellung geeigneter Emulsionen ist beispielsweise beschrieben in Schräder, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 2. Auflage, 1989, dritter Teil, worauf hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.

Bevorzugte Fettkomponenten, welche in der Fettphase der Emulsionen enthalten sein können, sind: Kohlenwasserstofföle, wie Paraffinöl, Purcellinöl, Perhydrosqualen und Lösungen mikrokristalliner Wachse in diesen Ölen; tierische oder pflanzliche Öle, wie Süßmandelöl, Avocadoöl, Calophylumöl, Lanolin und Derivate davon, Ricinusöl, Sesamöl, Olivenöl, Jojobaöl, Karite-Öl, Hoplostethus-Öl; mineralische Öle, deren Destillationsbeginn unter Atmosphärendruck bei ca. 250 °C und deren Destillationsendpunkt bei 410 °C liegt, wie z. B. Vaselinöl; Ester gesättigter oder ungesättigter Fettsäuren, wie Alkylmyristate, z. B. i-Propyl-, Butyl- oder Cetylmyristat, Hexadecylstearat, Ethyl- oder i-Propylpalmitat, Octan- oder Decansäuretriglyceride und Cetylricinoleat.

Die Fettphase kann auch in anderen Ölen lösliche Siliconöle, wie Dimethylpolysiloxan, Methylphenylpolysiloxan und das Siliconglykol-Copolymer, Fettsäuren und Fettalkohole enthalten.

Es können auch Wachse verwendet werden, wie z. B. Carnaubawachs, Candililla- wachs, Bienenwachs, mikrokristallines Wachs, Ozokeritwachs und Ca-, Mg- und Al- Oleate, -Myristate, -Linoleate und -Stearate. Weiterhin kann eine erfindungsgemäße Emulsion als O/W-Emulsion vorliegen. Eine derartige Emulsion enthält üblicherweise eine Ölphase, Emulgatoren, die die Ölphase in der Wasserphase stabilisieren und eine wässrige Phase, die üblicherweise verdickt vorliegt. Als Emulgatoren kommen vorzugsweise O/W-Emulgatoren, wie Polyglycerin- ester, Sorbitanester oder teilveresterte Glyceride, in Betracht.

Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Mitteln um ein Haarbehandlungsmittel.

Erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel enthalten vorzugsweise wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) oder (Γ) in einer Menge im Bereich von etwa 0,1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels. Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) und der Formel (Γ) eignen sich auch für Styling-Gele. Als Gelbildner können alle in der Kosmetik üblichen Gelbildner eingesetzt werden. Hierzu wird auf die zuvor genannten konventionellen Verdicker Bezug genommen.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) und der Formel (Γ) eignen sich ebenso zur Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen.

Geeignete pharmazeutische Hilfsstoffe sind die in einschlägigen Arzneibüchern (z. B. DAB, Ph. Eur., BP, NF) gelisteten Hilfsstoffe sowie andere Hilfsstoffe, deren Eigenschaften einer physiologischen Anwendung nicht entgegenstehen. Derartige Stoffe sind beispielsweise auch in Fiedler, H. P. Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik und angrenzende Gebiete, 4. Aufl., Aulendorf: ECV-Editio-Kantor-Verlag, 1996, beschrieben.

Wasch- und Reinigungsmittel

Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) und der Formel (Γ) eignen sich auch zur Herstellung von Wasch- oder Reinigungsmittel, z. B. zum Reinigen von textilen Flächengeweben und/oder harten Oberflächen. Derartige Reinigungsmittel können in Form eines Hand- oder Maschinengeschirrspülmittels, Allzweckreiniger für nicht-textile Oberflächen, z. B. aus Metall, lackiertem Holz oder Kunststoff, oder Reinigungsmittel für keramische Erzeugnisse, wie Porzellan, Fliesen, Kacheln vorliegen. Bevorzugt liegen die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel in Form eines flüssigen Textilwaschmittels vor. Diese können, falls gewünscht, auch pastös formuliert werden.

Beispiele für weitere Formulierungen, in denen wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) oder der Formel (Γ) wie zuvor definiert, vorteilhaft eingesetzt werden kann, sind z. B.

Pflanzenschutzmitteln,

Netzmitteln,

Verdickern,

Lacken, Beschichtungsmitteln, Klebstoffen, Lederbehandlungs- oder

Textilbehandlungsmitteln oder Papierbehandlungen, und/oder

Chemikalien zur tertiären Erdölförderung. Beispiele für weitere Formulierungen, in denen wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) oder der Formel (Γ) wie zuvor definiert, vorteilhaft eingesetzt werden kann, sind z. B.

Allzweckreiniger, Sprühreiniger, Handgeschirrspülmittel zur Reinigung im privaten, industriellen und institutionellen Bereich;

Feuchthaltemittel;

Druckwalzen- und Druckplattenreinigungsmittel in der Druckindustrie;

Formulierungen für Sprühanwendungen, zum Beispiel in Ink jet-Tinten;

Mittel zur Metallbehandlung, wie Korrosionsschutzformulierungen;

- Schneid-, Schleif- oder Bohrhilfsmittel und Schmiermittel;

Formulierungen in der Textilindustrie, wie Egalisiermittel oder Formulierungen zur Garnreinigung;

Flotationshilfsmittel und Schäumhilfsmittel. Solche Formulierungen enthalten üblicherweise weitere Inhaltsstoffe wie Tenside, Gerüst-, Duft- und Farbstoffe, Komplexbildner, Polymere und andere Inhaltsstoffe. Allgemein können die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel (I) in allen Bereichen eingesetzt werden, in denen eine verdickende grenzflächenaktive Wirkung notwendig ist. Weiterhin sind die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) geeignet, die Löslichkeit anderer Komponenten, z. B. anderer oberflächenaktiver Komponenten, wie von anionischen Tensiden, zu verbessern. Sie tragen somit auch positiv zur Bildung klarer tensidhaltiger Lösungen bei.

BEISPIELE

Das Verfahren wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert. Oberflächenspannung wird wie in DIN EN 14370 beschrieben gemessen. Beispiel 1 :

84,5 g Natriumlactat, 0,5 g KOtBu und 200 ml Xylol werden bei 80 °C in einem

Autoklaven vorgelegt. Der Autoklav wird mit Stickstoff inertisiert. Im Anschluss wird das Vakuum mit Stickstoff aufgehoben und die Temperatur auf 90 °C erhöht. Bei dieser Temperatur werden 166 g Ethylenoxid innerhalb von 4 h zudosiert. Es wird

anschließend weitere 10 h bei dieser Temperatur gerührt. Im Vakuum werden alle flüchtigen Bestandteile entfernt. Es werden 229,0 g einer braunen viskosen Substanz erhalten.

Verseifungszahl: 0 mg KOH/g IR: 1599 cm- 1 Beispiel 2: 76,1 g Natriumlactat, 0,6 g KOtBu und 250 ml Xylol werden bei 80 °C in einem

Autoklaven vorgelegt. Der Autoklav wird mit Stickstoff inertisiert. Im Anschluss wird das Vakuum mit Stickstoff aufgehoben und die Temperatur auf 120 °C erhöht. Bei dieser Temperatur werden 74,7 g Ethylenoxid innerhalb 1 h zudosiert. Es wird anschließend weitere 6 h bei dieser Temperatur gerührt. Danach werden 124,9 g Dodecenepoxid innerhalb von 2 h zudosiert. Es wird anschließend weitere 12 h bei dieser Temperatur gerührt. Es werden alle flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Nach Abtrennung des Lösungsmittels werden 270,0 g einer braunen viskosen Substanz erhalten.

Verseifungszahl: 0,7 mg KOH/g

IR: 1599 cm- 1

Oberfächenspannung: 27,4 mN/m (1 g/l, 25 °C) Beispiel 3:

Es werden 0,1 g KOtBu zu 87,4 g des Produkts von Beispiel 1 gegeben. Unter Stickstoffstrom und bei einer Temperatur von 50 °C werden 48,4 g Dodecenepoxid innerhalb von 10 min zugetropft. Im Anschluss wird die Temperatur auf 90 °C erhöht und für weitere 6 h bei dieser Temperatur gerührt. Es werden 134,0 g eines braunen Feststoffs erhalten.

Oberfächenspannung: 30,5 mN/m (1 g/l, 25 °C)

Beispiel 4:

Es werden 15,6 g Hexadecenepoxid zu 22,1 g des Produkts von Beispiel 1 unter Stickstoffstrom und bei einer Temperatur von 90 °C innerhalb von 10 min zugetropft. Es wird im Anschluss für weitere 14 h bei dieser Temperatur gerührt. Es werden 134,0 g eines braunen Feststoffs erhalten.

IR: 1600 cm- 1

Beispiel 5: 129,0 g Natriumsalz der 12-Hydroxystearinsäure, 0,4 g KOtBu und 800 ml Xylol werden bei 80 °C in einem Autoklaven vorgelegt. Der Autoklav wird mit Stickstoff inertisiert. Im Anschluss wird das Vakuum mit Stickstoff aufgehoben und die

Temperatur auf 120 °C erhöht. Bei dieser Temperatur werden 86,9 g Ethylenoxid innerhalb von 1 ,5 h zudosiert. Es wird anschließend weitere 10 h bei dieser

Temperatur gerührt. Im Vakuum werden alle flüchtigen Bestandteile entfernt. Es werden 201 ,0 g eines beigen Feststoffs erhalten.

Verseifungszahl: 0 mg KOH/g

IR: 1561 cm- 1

Beispiel 6:

373,5 g Natriumricinoleat, 1 ,2 g KOtBu und 1000 ml Xylol werden bei 80 °C in einem Autoklaven vorgelegt. Der Autoklav wird mit Stickstoff inertisiert. Im Anschluss wird das Vakuum mit Stickstoff aufgehoben und die Temperatur auf 120 °C erhöht. Bei dieser Temperatur werden 220,0 g Ethylenoxid innerhalb von 5 h zudosiert. Es wird anschließend weitere 10 h bei dieser Temperatur gerührt. Im Vakuum werden alle flüchtigen Bestandteile entfernt. Es werden 580,0 g eines beigen Feststoffs erhalten. Verseifungszahl: 2,6 mg KOH/g

IR: 1557 cm- 1

Vergleichsbeispiel:

90,7 g Milchsäure (99,3 %ig) und 0,54 g KOH (50 %ig in H 2 0) werden bei 80 °C in einem Autoklaven vorgelegt. Der Autoklav wird mit Stickstoff inertisiert. Anschließend wird für 2 h bei 80 °C unter Vakuum (< 10 mbar) gerührt. Das Vakuum wird mit Stickstoff aufgehoben und die Temperatur auf 90 °C erhöht. Bei dieser Tempertur werden 44,0 g Ethylenoxid innerhalb von 10 min zudosiert und für weitere 5 h bei dieser Temperatur gerührt. Im Anschluss werden alle flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Es werden 134 g einer hellen klaren Flüssigkeit erhalten.

Säurezahl: 6,4 mg KOH/g

Verseifungszahl: 433,9 mg KOH/g

IR: 1734 cm "1