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Title:
AMORPHOUS STRUCTURED TRANSPARENT UV-LIGHT ABSORBING FILM, METHOD FOR PRODUCTION AND THE USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/053402
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an amorphous, structured, transparent, UV-light absorbing film made from a crystallisable thermoplastic, the thickness of which lies in the range from 30 to 1000 $g(m)m and a method for the production and use thereof. The film contains at least one optical brightener and one UV-absorber, both of which are soluble in the thermoplastic and is characterised by good optical properties, a high light transmission in the wavelength range $m(G) 400 nm, a structured surface and the absorption of short wave UV-light in the wavelength range = 360 nm.

Inventors:
MURSCHALL URSULA (DE)
DIETZ WOLFGANG (DE)
CRASS GUENTHER (DE)
KERN ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/000278
Publication Date:
July 26, 2001
Filing Date:
January 11, 2001
Export Citation:
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Assignee:
MITSUBISHI POLYESTER FILM GMBH (DE)
MURSCHALL URSULA (DE)
DIETZ WOLFGANG (DE)
CRASS GUENTHER (DE)
KERN ULRICH (DE)
International Classes:
C08K5/00; C08K5/34; (IPC1-7): C08K5/00; C08L67/02
Domestic Patent References:
WO1998019862A11998-05-14
Foreign References:
EP1038905A22000-09-27
DE1271393B1968-06-27
Attorney, Agent or Firm:
Zounek, Nikolai (Patentanwaltskanzlei Zounek Industriepark Kalle-Albert Rheingaustrasse 190-196 Wiesbaden, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Amorphe, mindestens einseitig strukturierte, transparente, UVLicht absorbieren de Folie mit einer Dicke im Bereich von 301000 um, die als Hauptbestandteil einen kristallisierbaren Thermoplasten enthält, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich mindestens einen im Thermoplast löslichen UVAbsorber und mindestens einen optischen Aufheller enthält.
2. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der kristallisierte Thermoplast ein Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, Polyethylen naphthalat oder Mischungen daraus, bevorzugt Polyethylenterephthalat, ist.
3. Folie nach Anspruch 1 oder2, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des UVAbsorbers im Bereich von 0,01 Gew.% bis 5,0 Gew.% vorzugsweise 0,1 Gew.% bis 3 Gew.% und die Konzentration des optischen Aufhellers vorzugsweise im Bereich von 0,001 Gew.% bis 0,2 Gew.%, insbesondere von 0,002 Gew.% bis 0,1 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des kristallisierbaren Thermoplasten, liegt.
4. Folie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, dass sie als UVAbsorber 2Hydroxybenzophenone, 2Hydroxy benzotriazole, nickelorganische Verbindungen, Salicylsäureester, ZimtsäureesterDerivate, Resorcinmonobenzoate, Oxalsäureanilide, Hydroxy benzoesäureester, sterisch gehinderte Amine und Triazine, vorzugsweise 2 Hydroxybenzotriazole und Triazine enthält.
5. Folie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass sie als optische Aufheller Bisbenzoxazole, Phenylcumarine und Bissterylbiphenyle, vorzugsweise Phenylcumarin, besonders bevorzugtTriazin phenylcumarin enthält.
6. Folie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, dass das Regenerat eingesetzt wird.
7. Folie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, dass 2 (4, 6Diphenyl1, 3,5triazin2yl)5(hexyl) oxyphenol oder 2,2' Methylenbis (6 (2Hbenzotriazol2yl)4 (1, 1,2,2tetramethylpropyl)phenol als UVAbsorber eingesetzt wird.
8. Verfahren zur Herstellung einer amorphen, mindestens einseitig strukturierten, transparenten, UVLicht absorbierenden Folie aus einem kristallisierbaren Thermoplasten mit einer Dicke im Bereich von 30 um bis 1000 um, dadurch gekennzeichnet, dass ein kristallisierbarer Thermoplast mit jeweils mindestens einem im Thermoplast löslichen UVAbsorber und mindestens einem optischen Aufheller nach einem Extrusionsverfahren über eine strukturierte Abzugswalze zu einer Folie geformt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der UVAbsorber und der optische Aufheller beim ThermoplastRohstoffhersteller oder bei der Folienherstellung in den Extruder zudosiert werden, wobei die Zugabe über die MasterbatchTechnologie bevorzugt ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Masterbatch neben dem Thermoplast 2,0 bis 50,0 Gew.%, vorzugsweise 5,0 bis 30,0 Gew.% UVAbsorber und 0,001 bis 0,2 Gew.%, vorzugsweise 0,002 bis 0,1 Gew.% optischer Aufheller enthält, wobei die Summe der Bestandteile stets 100 Gew.% beträgt.
11. Verwendung der Folie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 für die Anwendung im Innenund Außenbereich.
12. Verwendung nach Anspruch 11 im Innenbereich für Innenraumverkleidungen, für Messebau und Messeartikel, als Displays, für Schilder, für Schutzver glasungen von Maschinen und Fahrzeugen, im Beleuchtungssektor, im Laden und Regalbau, als Werbeartikel, Kaschiermedium, für Thermoanwendungen jeder Art, als Verpackungsfolie für empfindliche und werbewirksame Produkte und im Außenbereich für Gewächshäuser, im Werbesektor, Überdachungen, Außenverkleidungen, Abdeckungen, Anwendungen im Bausektor und Lichtwerbeprofile.
Description:
Amorphe, strukturierte, transparente, UV-Licht absorbierende Folie, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung Die Erfindung betrifft eine amorphe, strukturierte, transparente, UV-Licht absorbierende Folie aus einem kristallisierbaren Thermoplasten, deren Dicke im Bereich von 30 bis 1000 um liegt, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung. Die Folie enthält mindestens einen im Thermoplasten löslichen optischen Aufheller und einen löslichen UV-Absorber und zeichnet sich durch gute optische Eigenschaften, eine hohe Lichttransmission im Wellenlängenbereich von > 400 nm, durch mindestens eine strukturierte Oberfläche und durch die Absorption des kurzwelligen UV-Lichtes im Wellenlängenbereich von kleiner/gleich 360 nm aus.

Transparente und transparent eingefärbte PC-, PMMA-, PVC-und PET-Platten mit Dicken größer 1 mm sind hinreichend bekannt. Diese Platten sind unwirtschaftlich auf nur langsam laufenden Maschinen herstellbar. Die Platten sind unflexibel, lassen sich nicht aufwickeln, sind nur als Meterware und mit Schutzfolie beschichtet, lieferbar. Der Transport dieserriesigen Platten ist unwirtschaftlich. Daneben zeigen diese Platten eine niedrige Lichttransmission, d. h. sie sind trüb, und eine unbefriedigende optische Oberflächenqualität. Die Platten sind nicht mit Antiblock-und Gleitmittel ausgerüstet, so dass sie während des Produktionsprozesses an Walzen haften und somit Defekte an der Oberfläche zeigen. Die Platten sind nur als Zuschnitt und unter unwirtschaftli- chen Bedingungen thermoformbar.

Transparente Folien sind ebenfalls bekannt. Die Folien sind in der Regel orientiert und besitzen damit eine Kristallinität zwischen 30 und 50 %. Bei diesen Folien handelt es sich um kristalline oder teilkristalline Gebilde. Des Weiteren absorbieren diese Folien nicht das kurzwellige, aggressive UV-Licht. Ab einer Wellenlänge von 280 nm lassen diese Folien das UV-Licht durch.

Die Folien sind in der Regel beidseitig glatt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die beschriebenen Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden.

Gegenstand der Erfindung ist daher eine amorphe, mindestens einseitig strukturierte, transparente, UV-Licht absorbierende Folie mit einer Dicke im Bereich von 30 bis 1000 pm, die als Hauptbestandteil einen kristallisierbaren Thermoplasten enthält, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie zusätzlich mindestens einen im Thermoplast löslichen UV- Absorber und mindestens einen optischen Aufheller enthält, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung.

Die Folie gemäß der Erfindung weist sowohl gute optische Eigenschaften und eine hohe Lichttransmission im Wellenlängenbereich von > 400 nm, vorzugsweise 420 bis 800 nm auf, besitzt eine Barriere gegen das kurzwellige, aggressive UV-Licht im Wellenlängenbereich von <380 nm und verbindet in Kombination eine hohe UV- Stabilität mit einem strukturierten Erscheinungsbild, das werbewirksam genutztwerden kann.

Zu den guten optischen Eigenschaften zähiten beispielsweise eine hohe Lichttrans- mission, eine niedrige Trübung, ein hoher Oberflächenglanz der nicht strukturierten Oberfläche und eine homogene Optik.

Eine strukturierte Oberfläche bedeutet, dass die Folie ein werbewirksames, ästheti- sches Erscheinungsbild bietet. Des Weiteren werden kleinere Oberflächendefekte, die beim Herstellverfahren auftreten können, verdeckt. Insbesondere ist die einseitig strukturierte Folie im Vergleich zu einer glatten Folie wesentlich weniger empfindlich gegen Fingerabdrücke und Kratzer.

Ein hohe UV-Stabilität bedeutet, dass die Folie und der daraus hergestellten Formkörper durch Sonnenlicht oder andere UV-Strahlung extrem wenig geschädigt werden, so dass sie sich für Außenanwendungen und kritische Innenanwendungen eigenen. Die Folie soll bei mehrjähriger Außenanwendung nicht vergilben und keine Risse oder Versprödung der Oberfläche zeigen.

Eine Barriere gegen UV-Licht bedeutet, dass die Folie die aggressiven kurzwelligen Strahlungen im Wellenlängenbereich s 380 nm, die beispielsweise für die Fettoxidation bei Lebensmitteln verantwortlich sind, komplett absorbiert.

Die Folie gemäß der Erfindung enthält als Hauptbestandteil einen kristallisierbaren Thermoplasten. Geeignete kristallisierbare bzw. teilkristalline Thermoplasten sind beispielsweise Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat, Polyethylen- naphthalat oder Mischungen daraus, wobei Polyethylenterephthalat bevorzugt ist.

Erfindungsgemäß versteht man unter kristallisierbarem Thermoplast kristallisierbare Homopolymere, kristallisierbare Copolymere, kristallisierbare Compounds (Mischun- gen), kristallisierbares Rezyklat und andere Variationen von kristallisierbaren Thermoplasten.

Die Folie gemäß der Erfindung kann sowohl einschichtig als auch mehrschichtig sein.

Sie kann ebenfalls mit diversen Copolyestem oder Haftvermittlern beschichtet sein. Die Folie enthält zwecks wirtschaftlicher Herstellung die für Folien üblichen Antiblock-und Gleitmittel.

Die Folie gemäß der Erfindung enthält mindestens einen UV-Stabilisator als Licht- schutzmittel, wobei die Konzentration des UV-Stabilisators vorzugsweise im Bereich von 0,01 Gew.-% bis 5,0 Gew.-%, insbesondere im Bereich von 0,1 Gew.-% bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Schicht des kristallisierbaren Thermoplasten, liegt.

Licht, insbesondere der ultraviolette Anteil der Sonnenstrahlung, d. h. der Wellenlän- genbereich von 280 bis 400 nm, leitet bei Thermoplasten Abbauvorgänge ein, als deren Folge sich nicht nur das visuelle Erscheinungsbild infolge von Farbänderung bzw.

Vergilbung ändert, sondern auch die mechanisch-physikalischen Eigenschaften negativ beeinflußt werden.

Die Inhibierung dieser photooxidativen Abbauvorgänge ist von erheblichertechnischer und wirtschaftlicher Bedeutung, da andernfalls die Anwendungsmöglichkeiten von zahlreichen Thermoplasten drastisch eingeschränkt sind.

Polyethylenterephthalate beginnen beispielsweise schon unterhalb von 360 nm UV- Licht zu absorbieren, ihre Absorption nimmt unterhalb von 320 nm beträchtlich zu und ist unterhalb von 300 nm sehr ausgeprägt. Die maximale Absorption liegt zwischen 280 und 300 nm.

In Gegenwart von Sauerstoff werden hauptsächlich Kettenspaltungen, jedoch keine Vernetzungen beobachtet. Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Carbonsäuren stellen die mengenmäßig überwiegenden Photooxidationsprodukte dar. Neben der direkten Photolyse der Estergruppen müssen noch Oxidationsreaktionen in Erwägung gezogen werden, die über Peroxidradikale ebenfalls die Bildung von Kohlendioxid zur Folge haben.

Die Photooxidation von Polyethylenterephthalaten kann auch über Wasserstoff- abspaltung in a-Stellung der Estergruppen zu Hydroperoxiden und deren Zersetzungs- produkten sowie zu damit verbundenen Kettenspaltungen führen (H. Day, D. M. Wiles : J. Appl. Polym. Sci 16,1972, Seite 203).

UV-Stabilisatoren bzw. UV-Absorber als Lichtschutzmittel sind chemische Verbindun- gen, die in die physikalischen und chemischen Prozesse des lichtinduzierten Abbaus eingreifen können. Ruß und andere Pigmente können teilweise einen Lichtschutz

bewirken. Diese Substanzen sind jedoch für transparente Folien ungeeignet, da sie zur Verfärbung oder Farbänderung führen. Für transparente, matte Folien sind nur organische und metallorganische Verbindungen geeignet, die dem zu stabilisierenden Thermoplasten keine oder nur eine extrem geringe Farbe oder Farbänderung verleihen, d. h. die in dem Thermoplasten löslich sind.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung geeignete UV-Stabilisatoren als Lichtschutzmittel sind UV-Stabilisatoren, die mindestens 70 %, vorzugsweise 80 %, besonders bevorzugt 90%, des UV-Lichtes im Wellenlängenbereich von 180 nm bis 380 nm, vorzugsweise 280 bis 350 nm absorbieren. Diese sind insbesondere geeignet, wenn sie im Temperaturbereich von 260 bis 300 °C thermisch stabil sind, d. h. sich nicht zersetzen und nichtzurAusgasungführen. Geeignete UV-Stabilisatoren als Lichtschutzmittel sind beispielsweise 2-Hydroxybenzophenone, 2-Hydroxybenzotriazole, nickelorganische Verbindungen, Salicylsäureester, Zimtsäureester-Derivate, Resorcinmonobenzoate, Oxalsäureanilide, Hydroxybenzoesäureester, sterisch gehinderte Amine und Triazine, wobei die 2-Hydroxybenzotriazole und die Triazine bevorzugt sind.

Des Weiteren enthält die Folie gemäß der Erfindung mindestens einen im Thermopla- sten löslichen optischen Aufheller, wobei die Konzentration des Aufhellers vorzugs- weise im Bereich von 0,001 bis 0,2 Gew.-%, insbesondere von 0,002 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Schicht des kristallisierbaren Thermoplasten, liegt.

Die eingesetzten optischen Aufheller sind in der Lage, UV-Strahlen im Wellenlängen- bereich von ca. 360 bis 380 nm zu absorbieren und als längerwelliges, sichtbares blauviolettes Licht wieder abzugeben. Geeignete optische Aufheller sind Bis- benzoxazole, Phenylcumarine und Bis-sterylbiphenyle, vorzugsweise Phenylcumarin, besonders bevorzugt Triazin-phenylcumarin (Tinopal0, Ciba-Geigy, Basel). In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße Folie 0,01 Gew.-% bis 5,0 Gew.-% 2-(4, 6-Diphenyl-1, 3,5-triazin-2-yl)-5- (hexyl) oxy- phenol der Formel

oder 0, 01 Gew.-% bis 5, 0 Gew.-% 2, 2-Methylen-bis (6- (2H-benzotriazol-2-yl)-4- (1, 1,2,2- tetramethylpropyl)-phenol der Formel In einer bevorzugten Ausführungsform können auch Mischungen dieser beiden UV- Stabilisatoren oder Mischungen von mindestens einem dieser beiden UV-Stabilisatoren mit anderen UV-Stabilisatoren eingesetzt werden, wobei die Gesamtkonzentration an Lichtschutzmittel vorzugsweise zwischen 0,01 Gew.-% und 5,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht an kristallisierbarem Polyethylenterephthalat, liegt.

Es ist völlig überraschend, daß der Einsatz der obengenannten UV-Stabilisatoren in Verbindung mit einem optischen Aufheller in Folien zu dem gewünschten Ergebnis

führt. Wenn versucht wird, eine gewisse UV-Stabilität über ein Antioxidanz zu erreichen, wird die Folie nach Bewitterung schnell gelb.

Werden handelsübliche UV-Stabilisatoren eingesetzt, die das UV-Licht absorbieren und im allgemeinen somit Schutz bieten, wird aber festgestellt, daß der UV-Stabilisator eine mangelnde thermische Stabilität hat und sich bei Temperaturen zwischen 200 °C und 240 °C zersetzt oder ausgast, -große Mengen (ca. 10 bis 15 Gew.-%) UV-Stabilisator eingearbeitet werden müssen, damit das UV-Licht absorbiert wird und die Folie nicht geschädigt wird.

Bei diesen hohen Konzentrationen weist die Folie schon nach der Herstellung ein gelbes Erscheinungsbild auf, bei Gelbzahlunterschieden (YID) um die 25. Des Weiteren werden die mechanischen Eigenschaften negativ beeinflußt.

Daher war es mehr als überraschend, daß bereits mit niedrigen Konzentrationen des erfindungsgemäß eingesetzten UV-Stabilisators und des optischen Aufhellers ein hervorragender UV-Schutz erzielt wurde. Sehr überraschend war, daß sich bei diesem hervorragenden UV-Schutz der Gelbwert der Folie im Vergleich zu einer nicht-stabilisierten Folie im Rahmen der Meßgenauigkeit nicht ändert ; -keine Ausgasungen, keine Düsenablagerungen einstellten, wodurch die Folie eine exzellente Optik aufweist und ein ausgezeichnetes Profil und eine ausgezeichnete Planlage hat, sich die UV-stabilisierte Folie durch eine hervorragende Laufsicherheit auszeichnet, so daß sie verfahrenssicher und stabil auf high speed film lines produktionssicher hergestellt werden kann.

Damit ist die Folie auch wirtschaftlich rentabel.

Außerdem war sehr überraschend, dass die Folie das aggressive, kurzwellige Licht im Wellenlängenbereich bis 380 nm, vorzugsweise bis 360 nm absorbiert, d. h. nicht durchlässt.

Des Weiteren ist sehr überraschend, daß auch das Regenerat wieder einsetzbar ist, ohne den Farbwert der Folie negativ zu beeinflussen.

Mindestens eine Oberflächenschicht kann mit Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer, Ethyl- Vinylalkohol, Polyvinylalkohol oder Polyvinylidendichlorid beschichtet oder bedampft sein, wobei Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer bevorzugt ist. In einer bevorzugten Ausführungsform liegt die Dicke der Barriereschicht im Bereich von 10 nm bis 8000 nm insbesondere von 30 bis 4000 nm.

Die Sperrschicht dient als Gas-, insbesondere Sauerstoff-oder Aroma-Barriere und besitzt eine Sauerstoffdurchlässigkeit von S 10 cm3/(m2-24 h bar). Sie ist auf der Basis von einem Ethylen-Vinylalkohol-Copolymeren mit einem Ethylengehalt von 15-60 Mol- % und einem Verseifungsgrad von mindestens 90 Mol-%, vorzugsweise größer als 96 Mol-%, insbesondere etwa 99 Mol-%, aufgebaut. Zu diesen Copolymeren gehören z.

B. Ethylen-Propylen-Vinylalkohol-Copolymere sowie Umsetzungsprodukte von Ethylen- Vinylalkohol-Copolymeren m it niederen Aldehyden oder Ketonen, wie sie in der DE-OS 29 31 035 oder der US PS 4,212,956 beschrieben sind.

Die Ethylen-Vinylalkohol-Copolymere können bei der Extrusion Wasser enthalten, vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 10 Gew.-%. Zu Erzielung eines hohen Orientierungseffektes und damit einer guten Gasbarriere ist es jedoch vorzuziehen, wenn der Wassergehalt kleiner als 5 % ist, vorzugsweise unter 3,5 %, insbesondere sogar unter 2 Gew.-% liegt oder gegen Null geht.

Die Sperrschicht auf Basis von Ethylen-Vinylalkohol-Copolymeren kann zur Reduzie- rung der Kristallinität monomere, oligomere oder polymere Substanzen enthalten. Die

jeweils zugesetzte Menge richtet sich nach der Verträglichkeit, d. h. der Einarbeitbarkeit und Mischbarkeit mit der Hauptkomponente sowie dem Einfluß auf die Sauerstoffdurch- lässigkeit.

Beispiele für derartige Produkte sind hydroxyl-und carbonylgruppenhaltige Substanzen wie Trimethylolpropan, Neopentylglykol und Polyethylenglykole sowie insbesondere Substanzen, die ihrerseits bereits Barriereeigenschaften haben, z. B. Polyvinylalkohol oder Polyamide, wobei Mischungen aus Ethylen-Vinylalkohol-Copolymeren und 10 bis 50 Gew.-% Polyvinylalkohol mit einem Hydrolysegrad von > als 80, insbesondere größer/gleich 88 Mol-%, und einer Viskosität von 0,4 10-2 bis 4-10-2, insbesondere 0,4-10-2 bis 1 10-2 Pa s besonders vorteilhaft sind.

Die Sperrschicht auf Basis von Ethylen-Vinylalkohol-Copolymeren kann weitere, die Haftung zu den angrenzenden Schichten fördernde Zusätze in Form von monomeren, oligomeren oder polymeren Substanzen enthalten.

Unter amorpher Folie werden im Sinne der vorliegenden Erfindung solche Folien verstanden, die, obwohl der kristallisierbare Thermoplast eine Kristallinität von 20 % bis 65 %, vorzugsweise von 30 % bis 50 % besitzt, nicht kristallin sind. Nicht kristallin, d. h. im wesentlichen amorph, bedeutet, dass der Kristallinitätsgrad im allgemeinen unter 5 %, vorzugsweise unter 2 % liegt. Eine derartige Folie liegt im wesentlichen im unorientierten Zustand vor.

Der Oberflächenglanz der unstrukturierten Seite, gemessen nach DIN 67530 (Messwinkel 20°), ist größer als 120, vorzugsweise größer als 140, die Lichttrans- mission L, gemessen nach ASTM D 1003, beträgt mehr als 82 %, vorzugsweise mehr als 84 % und die Trübung der Folie, gemessen nach ASTM D 1003, beträgt weniger als 10 %, vorzugsweise weniger als 8 %, welches für die erzielte UV-Stabilität in Kombination mit der einseitigen Struktur überraschend gut ist.

Die Standardviskosität SV (DCE) des Thermoplasten, gemessen in Dichloressigsäure nach DIN 53728, liegt bei 600 bis 1000, vorzugsweise bei 700 bis 900.

Die Folie gemäß der Erfindung, die mindestens einen UV-Stabilisator und einen optischen Aufheller enthält, kann sowohl einschichtig als auch mehrschichtig sein.

In der mehrschichtigen Ausführungsform ist die Folie aus mindestens einer Kernschicht und mindestens einer Deckschicht aufgebaut, wobei insbesondere ein dreischichtiger A-B-A oder A-B-C Aufbau bevorzugt ist. Im mehrschichtigen Fall kann eine der beiden Deckschichten, die coronabehandelt sein können, mit Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer, Ethyl-Vinylalkohol, Polyvinylalkohol oder Polyvinylidendichlorid bedampft sein. Die Deckschichten sind mit den fürThermoplast-Folien üblichen Antiblockmitteln und/oder Gleitmitteln rezepturiert.

Für diese Ausführungsform ist es wesentlich, dass der Thermoplast der Kernschicht eine ähnliche Standardviskosität besitzt wie der Thermoplast der Deckschicht (en), die an die Kernschicht angrenzt (angrenzen).

In einer besonderen Ausführungsform können die Deckschichten auch aus einem Polyethylennaphthalat-Homopolymeren oder aus einem Polyethylenterephtalat- Polyethylennaphthalat-Copolymeren oder Compound bestehen.

In dieser Ausführungsform haben die Thermoplaste der Deckschichten ebenfalls eine ähnliche Standardviskosität wie der Thermoplast der Kernschicht.

In der mehrschichtigen Ausführungsform ist der UV-Stabilisator und der optische Aufheller vorzugsweise in der bzw. den Deckschichten enthalten. Jedoch kann nach Bedarf auch die Kernschicht mit UV-Stabilisatoren und optischem Aufheller ausgerüstet sein.

Anders als in der einschichtigen Ausführungsform bezieht sich hier die Konzentration des oder der Stabilisatoren und des optischen Aufhellers jeweils auf das Gewicht des Thermoplasten in der ausgerüsteten Schicht.

Ganz überraschend haben Bewitterungsversuche nach derTestspezifikation ISO 4892 mit dem Atlas C165 Weather Ometer gezeigt, dass es im Falle einer dreischichtigen Folie durchaus ausreichend ist, die 0,5 um bis 10 um dicken Deckschichten mit UV- Stabilisatoren auszurüsten, um eine verbesserte UV-Stabilität zu erreichen.

Dadurch werden die mit der bekannten Koextrusionstechnologie hergestellten Folien gemäß der Erfindung im Vergleich zu den komplett UV-stabilisierten Monofolien wirtschaftlich interessant, da deutlich weniger UV-Stabilisator zu einer vergleichbaren UV-Stabilität benötigt werden.

Die Folie kann auch mindestens einseitig mit einer kratzfesten Beschichtung, mit einem Copolyester oder mit einem Haftvermittler versehen sein.

Bewitterungstests haben ergeben, daß die Folien gemäß der Erfindung selbst bei Bewitterungstests nach hochgerechnet 5 bis 7 Jahren Außenanwendung im allgemeinen keine Vergilbung, keine Versprödung, keinen Glanzverlust der Oberfläche und keine Rißbildung an der Oberfläche aufweisen.

Bei der Herstellung der Folie wurde festgestellt, dass sie sich verfahrenssicher produzieren lässt. Des Weiteren wurden keinerlei Ausgasungen des UV-Stabilisators im Produktionsprozess gefunden, was erfindungswesentlich ist, da die meisten UV- Stabilisatoren bei Extrusionstemperaturen über 260 C störende, unangenehme Ausgasungen zeigen und damit untauglich sind.

Des Weiteren ist die Folie ohne Umweltbelastung und ohne merklichen Verlust der mechanischen Eigenschaften problemlos rezyklierbar, wodurch sie sich beispielsweise für die Verwendung als kurzlebige Artikel eignet.

Da die Folie gemäß der Erfindung auch das kurzwellige UV-Licht im Wellenbereich von 260 nm bis 380 nm, insbesondere bis 360 nm absorbiert, bietet die Folie eine Barriere gegen das aggressive kurzwellige Licht, das z. B. die gefürchtete Fettoxydation bei Lebensmitteln verursacht. Folglich eignet sie sich hervorragend als Verpackungsfolie für empfindliche Güter auf Verpackungsmaschinen im vertikalen und horizontalen Bereich (vFFs und hFFs-Maschinen).

Die werbewirksame Struktur mindestens einerOberfläche wird durch Verwendung einer verchromten und strukturierten Abzugswalze erreicht, auf der der Schmelzefilm durch Abkühlen unter die Glastemperatur die gewünschte Struktur erhält. Geeignete Strukturen sind beispielsweise dreidimensionale, symmetrische Gebilde, unsymme- trisch dreidimensionale Noppen, Wellen, Spitzen und Vertiefungen, Ledermuster und andere, dem Fachmann bekannte Muster.

Falls die Folie geglättet wird, d. h. mittels Kalander-Technologie hergestellt wird, ist im Falle von I-, F-und L-Kalandern die Abzugswalze die strukturgebende Walze. Bei Verwendung von S-Kalandern ist die zur Abzugswalze benachbarte, gegenläufige Walze strukturiert.

Sollen beide Oberflächen strukturiert werden, sind sowohl die Abzugswalze als auch die Nachgeschalteten Walze strukturiert.

Die Abzugswalze ist eine metallische Walze, deren genaue zylindrische Mantelfläche über die ganze Breite mit einer untereinander völlig einheitlichen Struktur versehen ist.

Auf der Walze ist das Negativbild der in der Folie gewünschten Struktur dargestellt.

Der Durchmesser der Walze kann je nach Dicke der Folie in weiten Grenzen variieren.

Vorzugsweise liegt der Durchmesserzwischen 0,5 m und 4 m, insbesondere zwischen 1 m und 3 m.

Die Strukturierung hat nicht nur ästhetische Vorteile. Kleinere Oberflächendefekte, die während des Herstellprozesses auftreten können, werden verdeckt. Die Oberfläche einergenarbten oderstrukturierten Folie istwenigerempfindlich gegen Fingerabdrücke oder Kratzer.

Des Weiteren eignet sich die Folie gemäß der Erfindung als Verbundfolie, wobei der Verbund aus der Folie-gegebenenfalls mit Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer, Ethyl- Vinylalkohol, Polyvinylalkohol oder Polyvinylidendichlorid-Beschichtung-und einer zweiten Folie besteht. Diese zweite Folie kann ebenfalls eine z. B. UV-stabile, gegebenenfalls strukturierte Thermoplastfolie, eine Standardthermoplastfolie oder eine Polyolefinfolie sein.

Die zweite Folie kann einschichtig oder mehrschichtig und kann wie die erste UV-stabile Thermoplastfolie amorph, d. h. unorientiert sein und kann mindestens eine Siegel- schicht haben. Der zweite Film kann mit oder ohne Klebstoff mit der ersten erfindungs- gemäßen UV-stabilen Barrierefolie verbunden sein.

Die Dicke dieser zweiten Folie liegt vorzugsweise im Bereich von 30 bis 500 pm.

Die Verbundfolie erhält man im allgemeinen durch Aufeinanderlaminieren oder Kaschieren der beiden Folien mit oder ohne dazwischenliegender Klebstoffschicht, indem man diese zwischen auf 30 °C bis 80 °C temperierten Walzen durchleitet.

Die beiden Folien können beispielsweise mit oder ohne Klebstoffschicht durch ein Laminierverfahren miteinander verbunden werden. Es ist aber beispielsweise auch

möglich, die zweite Schicht auf die erste, beschichtete Schicht durch In-line-Be- schichtung (Schmeizextrusion auf eine bestehende Schicht) aufzubringen.

Bei Verwendung von Klebstoffen werden diese auf eine Folienoberfläche nach bekannten Verfahren aufgebracht, insbesondere durch Auftragen aus Lösungen oder Dispersionen in Wasseroder organischen Lösungsmitteln. Die Lösungen haben hierbei gewöhnlich eine Klebstoffkonzentration von 5 bis 40 Gew.-%, um auf dem Film eine Klebstoffmenge von 1 bis 10 g/m2 zu ergeben.

Als besonders zweckmäßig haben sich Klebstoffe erwiesen, die aus thermoplastischen Harzen, wie Celluloseestern und-ethern, Alky-und Acrylestern, Polyamiden, Polyurethanen oder Polyestern, oder aus hitzehärtbaren Harzen, wie Epoxidharzen, Harnstoff/Formaldehyd-, Phenyl/Formaldehyd-oder Melamin/-Formaldehyd-Harzen, oder aus synthetischen Kautschuken bestehen.

Als Lösungsmittel für den Klebstoff eigenen sich z. B. Kohlenwasserstoffe, wie Ligroin und Toluol, Ester, wie Ethylacetat, oder Ketone, wie Aceton und Methylethylketon.

Die Herstellung der Folie gemäß der Erfindung kann beispielsweise nach bekannten Extrusionsverfahren in einer Extrusionsstraße erfolgen.

Erfindungsgemäß kann das Lichtschutzmittel und der optische Aufheller bereits beim Thermoplast-Rohstoffhersteller zudosiert werden oder bei der Folienherstellung in den Extruder dosiert werden.

Bevorzugt ist die Zugabe des Lichtschutzmittels und des optischen Aufhellers über die Masterbatch-Technologie. Hierbei werden die Zusätze zunächst in einem festen Trägermaterial voll dispergiert. Als Trägermaterialien kommen der Thermoplast selbst, z. B. das Polyethylenterephthalat oder auch andere Polymere, die mit dem Thermopla- sten ausreichend verträglich sind, in Frage. Nach der Zudosierung zu dem Thermopla-

sten für die Folienherstellung schmeizen die Bestandteile des Masterbatches während der Extrusion und werden so in dem Thermoplasten gelöst.

Die Konzentrationen der einzelnen Additive neben dem Thermoplast im Masterbatch betragen : UV-Absorber 2,0 bis 50,0 Gew.-%, vorzugsweise 5,0 bis 30,0 Gew.-% und optischer Aufheller 0,05 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 2,0 Gew.-%, wobei die Summe der Bestandteile stets 100 Gew.-% beträgt.

Wichtig bei der Masterbatch-Technologie ist, daß die Korngröße und das Schüttgewicht des Masterbatches ähnlich der Korngröße und dem Schüttgewicht des Thermoplasten ist, so daß eine homogene Verteilung und damit eine homogene UV-Stabilisierung erfolgen kann.

Die Folien gemäß der Erfindung können nach dem Extrusionsverfahren aus einem Thermoplastrohstoffmitgegebenenfallsweiteren Rohstoffen, dem UV-Stabilisator, dem optischen Aufheller und/oder weiteren üblichen Additiven in üblicher Menge von 0,1 bis maximal 10 Gew.-% sowohl als Monofolien als auch als mehrschichtige, gegebenen- falls koextrudierte Folien mit gleichen oder unterschiedlich ausgebildeten Oberflächen hergestellt werden, wobei eine Oberfläche beispielsweise pigmentiert ist und die andere Oberfläche kein Pigment enthält. Ebenso können eine oder beide Oberflächen der Folie nach bekannten Verfahren mit einer üblichen funktionalen Beschichtung versehen werden.

Die Polymere bzw. Rohstoffgemische werden einem Extruder bzw. bei mehrschichtigen Folien mehreren Extrudern zugeführt. Etwa vorhandene Fremdkörper oder Ver- unreinigungen lassen sich aus der Polymerschmeize vor der Extrusion abfiltern. Die Schmelze (n) werden dann in einer Monodüse bzw. im mehrschichtigen Fall in einer Mehrschichtdüse zu flachen Schmeizefilmen ausgeformt und im mehrschichtigen Fall übereinander geschichtet. Anschließend wird der Monofilm oder der Mehrschichtfilm

mit Hilfe einer strukturierten Abzugswalze und gegebenenfalls weiteren Walzen, die bei Bedarf auch strukturiert sein können, abgezogen und als amorphe Folie verfestigt.

Anschließend wird die abgekühlte, amorphe, strukturierte Folie gesäumt und aufgewickelt.

Die Folie kann weiterhin auf mindestens einer ihrer Oberflächen beschichtet werden, so dass die Beschichtung auf der fertigen Folie eine Dicke von 5 bis 100 nm, bevorzugt 20 bis 70 nm, insbesondere 30 bis 50 nm aufweist. Die Beschichtung wird bevorzugt in-line aufgebracht, d. h. während des Folienherstellprozesses, zweckmäßigerweise nach der Verfestigung. Besonders bevorzugt ist die Aufbringung des"Reverse gravure- roll coating"-Verfahrens, bei dem sich die Beschichtungen äußerst homogen in den genannten Schichtdicken auftragen lassen. Die Beschichtungen werden bevorzugt als Lösung, Suspension oder Dispersion aufgetragen, insbesondere als wässrige Lösung, Suspensionen oder Dispersionen. Die genannten Beschichtungen verleihen der Folienoberfläche eine zusätzliche Funktion beispielsweise wird die Folie dadurch siegelfähig, bedruckbar, metallisierbar, sterilisierbar, antistatisch oder verbessern z. B. die Aromabarriere oder ermöglichen die Haftung zu Materialien, die ansonsten nicht auf der Folienoberfläche haften würden (z. B. fotografische Emulsion). Beispiele für Stoffe/Zusammensetzungen, die eine zusätzliche Funktionalität verleihen sind : Acrylate, wie sie z. B. beschrieben sind in der WO 94/13 476, Ethylvinylalkohole, PVDC, Wasserglas (Na2SiO4), hydrophilische Polyester (5-Natriumsulfoisophthalsäurehaltige PET/IPA Polyester wie sie z. B. beschrieben sind in der EP-A-0 144 878, US-A- 4,252,885 oder EP-A-0 296 620, Vinylacetate wie sie z. B. beschrieben sind in der WO 94/13 481, Polyvinylacetat, Polyurethane, Alkali-oder Erdalkalisalze von C, 0-C, 8- Fettsäure, Butadiencopolymere mit Acryinitril oder Methylmethacrylat, Methacrylsäure, Acrylsäure oder deren Ester.

Die genannten Stoffe/Zusammensetzungen werden als verdünnte Lösung, Emulsion oder Dispersion, vorzugsweise als wässrige Lösung, Emulsion oder Dispersion auf eine

oder beide Folienoberflächen aufgebracht und anschließend das Lösungsmittel verflüchtigt. Werden die Beschichtungen in-line aufgebracht, reicht gewöhnlich eine Temperaturbehandlung nach der Verfestigung aus, um das Lösungsmittel zu verflüchtigen und die Beschichtung zu trocknen. Die getrockneten Beschichtungen haben dann die erwähnten gewünschten Schichtdicken.

Des Weiteren können die Folien-vorzugsweise in einem off-line-Verfahren mit Metallen wie Aluminium oder keramischen Materialien wie SiO,, oderALOy beschichtet werden. Dies verbessert insbesondere ihre Gasbarriereeigenschaften.

Durch die überraschende Kombination ausgezeichneter Eigenschaften eignet sich die Folie gemäß der Erfindung hervorragend für eine Vielzahl verschiedener Anwendun- gen, beispielsweise für Innenraumverkleidungen, für Messebau und Messeartikel, als Displays, für Schilder, für Schutzverglasungen von Maschinen und Fahrzeugen, im Beleuchtungssektor, im Laden-und Regalbau, als Werbeartikel, Kaschiermedium, für Thermoanwendungen jeder Art, als Verpackungsfolie für empfindliche und werbewirk- same Produkte.

Aufgrund der guten UV-Stabilität eignet sich die Folie ebenfalls für Außenanwendun- gen, z. B. für Gewächshäuser, im Werbesektor, Überdachungen, Außenverkleidungen, Abdeckungen, Anwendungen im Bausektor und Lichtwerbeprofile.

In den nachfolgenden Ausführungsbeispielen erfolgt die Messung der einzelnen Eigenschaften gemäß der folgenden Normen bzw. Verfahren.

Meßmethoden Oberflächenglanz Der Oberflächenglanz wird bei einem Messwinkel von 20° nach DIN 67530 gemessen.

Lichttransmission Unter der Lichttransmission ist das Verhältnis des insgesamt durchgelassenen Lichtes zur einfallenden Lichtmenge zu verstehen.

Die Lichttransmission wird mit dem Messgerät"(g) Hazegard plus"nach ASTM D 1003 gemessen.

Trübung Trübung ist der prozentuale Anteil des durchgelassenen Lichtes, der vom einge- strahlen Lichtbündel im Mittel um mehr als 2,5° abweicht. Die Bildschärfe wird unter einem Winkel kleiner als 2,5° ermittelt.

Die Trübung wird mit dem Messgerät"Hazegard plus"nach ASTM D 1003 gemessen.

Oberflächendefekte Die Oberflächendefekte werden visuell bestimmt.

SV (DCE), IV (DCE) Die Standardviskosität SV (DCE) wird angelehnt an DIN 53726 in Dichloressigsäur- gemessen.

Die intrinsische Viskosität (IV) berechnet sich wie folgt aus der Standardviskosität (SV) IV (DCE) = 6, 67-10-4 SV (DCE) + 0, 118 Bewitterung, UV-Stabilität Die UV-Stabilität wird nach der Testspezifikation ISO 4892 wie folgt geprüft Testgerät Atlas Ci 65 Weather Ometer Testbedingungen ISO 4892, d. h. künstliche Bewitterung

Bestrahlungszeit 1000 Stunden auf der unbedampften Seite Bestrahlung 0,5 W/m2, 340 nm Temperatur 63°C Relative Luftfeuchte 50% Xenonlampe innerer und äußerer Filter aus Borosili- kat Bestrahlungszyklen 102 Minuten UV-Licht, dann 18 Minu- ten UV-Licht mit Wasserbesprühung der Proben, dann wieder 102 Minuten UV-Licht usw.

Gelbwert Der Gelbwert (YID) ist die Abweichung von der Farblosigkeit in Richtung"Gelb"und wird gemäß DIN 6167 gemessen. Gelbwerte (YID) von < 5 sind visuell nicht sichtbar.

Beispiele Bei nachstehenden Beispielen und Vergleichsbeispielen handelt es sich jeweils um transparente, einseitig strukturierte Folien unterschiedlicher Dicke, die auf der beschriebenen Extrusionsstraße hergestellt werden.

Alle Folien wurden nach der Testspezifikation ISO 4892 1000 Stunden mit dem Atlas Ci 65 Weather Ometer der Fa. Atlas bewittert und anschließend bezüglich der Verfärbung, der Oberflächendefekte, der Trübung und des Glanzes geprüft.

Beispiel 1 Es wird eine 150 um dicke, transparente, einseitig strukturierte Folie hergestellt, die als Hauptbestandteil Polyethylenterephthalat, 0,2 Gew.-% QD Sylobloc, 1,0 Gew.-% des UV- Stabilisators 2- (4, 6-Diphenyl-1, 3,5-triazin-2-yl)-5-(hexyl) oxyphenol (4DTinuvin 1577 der

Firma Ciba-Geigy) und 0,002 Gew.-% Triazin-phenylcumarine (@Tinopal der Firma Ciba- Geigy) enthält.

Tinuvin 1577 hat einen Schmelzpunkt von 149 °C und ist bis ca. 330 °C thermisch stabil.

Zwecks homogener Verteilung werden 0,2 Gew.-% Sylobloc, 0,002 Gew.-% Tinopal und 1,0 Gew.-% des UV-Stabilisators in das Polyethylenterephthalat eingearbeitet.

Das Polyethylenterephthalat, aus dem die transparente Folie hergestellt wird, hat eine Standardviskosität SV (DCE) von 810, was einer intrinsischen Viskosität IV (DCE) von 0,658 di/g entspricht.

Die hergestellte amorphe, einseitig strukturierte, transparente, UV-stabilisierte PET- Folie hat folgendes Eigenschaftsprofil : Dicke 150 pm Oberflächenglanz 1. Seite 155 (unstrukturierte Seite, Messwinkel 20°) Lichttransmission (420-800 nm) 89 % Trübung 4,0 % Oberflächendefekte pro m2 keine Gelbwert (YID) 3,1 Absorption des UV-Lichtes alle Wellenlängen < 380 nm Kristallinität 0% Struktur Noppenstruktur, homogen über Länge und Breite Beispiel 2 Analog Beispiel 1 wird eine transparente Folie hergestellt, wobei der UV-Stabilisator 2- (4,6-Diphenyl-1,3,5-triazin-2-yl)-5- (hexyl)-oxyphenol (Tinuvin 1577) und der optische

Aufheller Tinopal in Form eines Masterbatches zudosiert wird. Das Masterbatch setzt sich aus 5 Gew.-% Tinuvin 1577,0,02 Gew.-% Tinopal und dem Polyethylenterephthalat aus Beispiel 1 zusammen, wobei die Summe der Bestandteile 100 Gew.-% ist.

Vor der Extrusion werden 90 Gew.-% des Polyethylenterephthalats aus Beispiel 1 mit 10 Gew.-% des Masterbatches 5 Stunden bei 170 C getrocknet. Die Extrusion und Folienherstellung erfolgt analog zu Beispiel 1.

Die hergestellte, transparente, einseitig strukturierte, UV-stabile PET-Folie hat folgendes Eigenschaftsprofil : Dicke 150 um Oberflächenglanz 1. Seite 160 (unstrukturierte Seite, Messwinkel 20°) Lichttransmission (420-800 nm) 91 % Trübung 3,8% Oberflächendefekte keine (Stippen, Orangenhaut, Blasen usw.) Gelbwert (YID) 3,4 Absorption des UV-Lichtes alle Wellenlängen < 380 nm Kristallinität 0% Struktur Noppenstruktur, homogen über Länge und Breite Beispiel 3 Analog Beispiel 2 wird eine transparente 350 um dicke Folie hergestellt. Die hergestellte amorphe PET-Folie hat folgendes Eigenschaftsprofil : Dicke 350 pm Oberflächenglanz 1. Seite 149 (unstrukturierte Seite, Messwinkel 20°) Lichttransmission (420-800 nm) 85,1 %

Trübung 5,1 % Oberflächendefekte pro m2 keine (Stippen, Orangenhaut, Blasen usw.) Gelbwert (YID) 4,5 Absorption des UV-Lichtes alle Wellenlängen < 390 nm Kristallinität 0% Struktur Noppenstruktur, homogen über Länge und Breite Beispiel 4 Nach der Koextrusionstechnologie wird eine 150 um dicke mehrschichtige PET-Folie mit der Schichtreihenfolge A-B-A hergestellt, wobei B die Kernschicht und A die Deckschichten repräsentieren. Die Kernschicht B ist 146 um dick und die beiden Deckschichten, welche die Kernschicht überziehen, sind jeweils 2 um dick.

Das für die Kernschicht B eingesetzte Polyethylentherephthalat ist identisch mit dem aus Beispiel 2, enthält aber kein Sylobloc. Das Polyethylentherephthalat der Deckschichten A ist identisch mit dem Polyethylentherephthalat aus Beispiel 2, d. h. der Deckschichtrohstoff ist mit 0,2 Gew.-% Sylobloc ausgerüstet.

Analog Beispiel 2 wird das 5 Gew.-% ige Tinuvin 1577 und das 0,02 Gew.-% ige Tinopal- Masterbatch eingesetzt, wobei aber lediglich den 2 um dicken Deckschichten 20 Gew.- % des Masterbatches über die Masterbatch-Technologie zudosiert werden.

Die hergestellte transparente, mehrschichtige, in den Deckschichten UV-stabilisierte PET-Folie hat folgendes Eigenschaftsprofil : Schichtaufbau A-B-A Gesamtdicke 150 pm Oberflächenglanz 1. Seite 164 (unstrukturierte Seite, Messwinkel 20°)

Lichttransmission 92,2 % Trübung 2,2% Oberflächendefekte keine (Stippen, Orangenhaut, Blasen, usw.) Gelbwert (YID) 2,9 Absorption des UV-Lichtes alle Wellenlängen < 380 nm Kristallinität 0% Struktur Noppenstruktur, homogen über Länge und Breite Beispiel 5 Beispiel 4 wird wiederholt. Eine Deckschicht A wird mit Ethyl-Vinylalkohol beschichtet, wobei die Dicke der Beschichtung bei 1000 nm liegt.

Die hergestellte, amorphe, strukturierte, transparente, UV-stabilisierte, mehrschichtige Barrierefolie hat folgendes Eigenschaftsprofil : Gesamtdicke 150 um Oberflächenglanz 1. Seite. 135 (beschichtete, unstrukturierte Seite, Messwinkel 20°) Lichttransmission 85 % Trübung 5,1 % Oberflächendefekte keine (Stippen, Orangenhaut, Blasen, usw.) Gelbwert (YID) 4,3 Absorption des UV-Lichtes alle Wellenlängen < 380 nm Kristallinität 0% Struktur Noppenstruktur, homogen über Länge und Breite Sauerstoffbarriere < 5 cm3/(m2 24h bar) bei 23 °C

Die Beispiele gemäß der Erfindung zeigen, dass die optischen Eigenschaften der Folien die gestellten hohen Anforderungen erfüllen, wobei gleichzeitig die UV-Stabilität wesentlich erhöht ist. Die Folien aus den Beispielen 1 bis 5 absorbieren das UV-Licht im Wellenlängenbereich bis 380 bzw. 360 nm vollständig und zeigen nach 1000 Stunden Bewitterung mit dem Atlas Cl 65 Weather Ometer keine Versprödung, kein merklichen Glanzverlust und keine Änderung der Transparenz in Richtung gelb.

Die Folie aus den Beispielen 1 bis 5 zeigen ein ästhetisches, werbewirksames Aussehen. Die strukturierte Oberfläche ist unempfindlich gegen Fingerabdrücke und wenig kratzempfindlich.

Vergleichsbeispiel 1 Analog Beispiel 1 wird eine 150 um dicke PET-Monofolie hergestellt. Im Gegensatz zu Beispiel 1 enthält die Folie keinen UV-Stabilisator und keinen optischen Aufheller. Die Folie wird mit einer üblichen polierten Chromwalze ohne Struktur hergestellt.

Die hergestellte, unstabilisierte, unstrukturierte transparente Folie hat folgendes Eigenschaftsprofil : Dicke 150 um Oberflächenglanz 1. Seite 160 (Messwinkel 20°) 2. Seite 155 Lichttransmission 89 % Trübung 4,6 % Oberflächendefekte keine (Stippen, Orangenhaut, Blasen usw.) Gelbwert (YID) 2,7 Struktur keine Die Folie lässt die kurzwellige Strahlung bereits ab 280 nm durch.

Nach 1000 Stunden Bewitterung einer Seite mit Atlas CI 65 Weather Ometer weist die Folie an dieser Oberfläche Risse und Versprödungserscheinungen auf. Ein präzises Eigenschaftsprofil-insbesondere die mechanischen Eigenschaften-kann daher nicht mehr gemessen werden. Außerdem zeigt die Folie eine visuell sichtbare Gelbfärbung (YID > 8).

Die Folie ist wenig werbewirksam. Jeder Fingerabdruck ist sichtbar. Beim geringsten Reinigen oder bei mechanischem Kontakt mit sich selbst oder anderen Gegenständen sieht die Folie verkratzt und gebraucht aus.