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Patent Searching and Data


Title:
ANKLE ORTHOSIS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/229334
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an ankle orthosis (10) having a lower leg section (20) which accommodates, when the orthosis (10) is worn, the entire lower leg of a user. At this lower leg section (20) a heel section (30) and forefoot section (40) are arranged. These are at least partially elastic and, when the orthosis is worn, exert a prestressing force in the same direction, either in the supination direction or in the pronation direction.

Inventors:
SCHMITT ALEXANDER (DE)
KEHNEN MEIKE (DE)
FUHLROTT HEIKO (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/062832
Publication Date:
November 19, 2020
Filing Date:
May 08, 2020
Export Citation:
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Assignee:
OTTOBOCK SE & CO KGAA (DE)
International Classes:
A61F5/01
Domestic Patent References:
WO2018056812A12018-03-29
Foreign References:
DE102007049953B32008-12-18
US4367733A1983-01-11
EP0567783A11993-11-03
EP2444036A12012-04-25
US2656834A1953-10-27
Attorney, Agent or Firm:
GRAMM, LINS & PARTNER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Knöchelorthese mit einem Unterschenkelabschnitt (20), der den Unterschen kel eines Nutzes im angelegten Zustand der Orthese (10) umfänglich auf- nimmt, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Unterschenkelabschnitt (20) ein Fersenabschnitt (30) und ein Vorfußabschnitt (40) angeordnet sind, die zumindest teilweise elastisch ausgebildet sind und im angelegten Zustand eine gleichgerichtete Vorspannkraft in Supinationsrichtung oder Pronations richtung ausüben.

2. Knöchelorthese nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Vor fußabschnitt (40), der Unterschenkelabschnitt (20) sowie der Fersenabschnitt (30) einstückig ausgebildet sind.

3. Knöchelorthese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterschenkelabschnitt (20), der Fersenabschnitt (30) und der Vorfußab schnitt (40) in einem Knöchelbereich (15) sternförmig zusammenlaufen.

4. Knöchelorthese nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass der Unterschenkelabschnitt (20), der Vorfußabschnitt

(40) und/oder der Fersenabschnitt (30) längeneinstellbar ausgebildet sind.

5. Knöchelorthese nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterschenkelabschnitt (20), der Vorfußabschnitt (40) und/oder der Fersenabschnitt (30) ringförmig ausgebildet sind.

6. Knöchelorthese nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterschenkelabschnitt (20), der Vorfußabschnitt (40) sowie der Fersenabschnitt (30) auf einem Träger (50) aufgebracht sind.

7. Knöchelorthese nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Trä ger (50) als ein Textil ausgebildet ist.

8. Knöchelorthese nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (50) im angelegten Zustand einen Unterschenkelbereich (52), ei nen Vorfußbereich (54) sowie einen Fersenbereich (53) abdeckt. 9. Knöchelorthese nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Polster (70, 80) medial oder lateral im Fußsohlenbereich an der Außen kante und/oder im Knöchelbereich des Trägers (50) angeordnet ist.

10. Knöchelorthese nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zu dem medialen oder lateralen Polster (70) an der Außenkante im Fußsohlenbe reich das Polster (80) im Knöchelbereich auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet ist.

1 1 . Knöchelorthese nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Polster (70, 80) von dem Träger (50) abnehmbar und reversi bel daran festlegbar ausgebildet ist.

Description:
Knöchelorthese

Die Erfindung betrifft eine Knöchelorthese mit einem Unterschenkelabschnitt, der den Unterschenkel eines Nutzers im angelegten Zustand der Orthese umfänglich aufnimmt.

Orthesen sind orthopädietechnische Einrichtungen, die an dem Körper getragen werden, beispielsweise an einer Gliedmaße oder an dem Rumpf und über Befesti gungselemente wie Gurte, Manschetten, Schuhe oder Klammern an dem jeweili gen Körperteil befestigt werden. Die Befestigungselemente können beispielsweise über Schnallen oder Klettverschlüsse verschlossen werden, um eine individuell an den Orthesenträger angepasste Festlegung an der jeweiligen Gliedmaße zu errei chen. Orthesen dienen grundsätzlich zur Unterstützung, Stabilisierung, Entlastung, Abstützung oder auch zur Bewegungseinschränkung der Gliedmaße oder Ge lenke, ebenso zur Korrektur von Fehlstellungen, zur korrekten Ausrichtung oder Beibehaltung einer bestimmten Orientierung sowie zum Schutz von Gelenken o- der Gliedmaßen.

Im Bereich der unteren Extremitäten sind Orthesen beispielsweise als Knöchel- Fuß-Orthesen ausgebildet und dienen zur Unterstützung des Knöchelgelenks. Die WO 2018/056812 A1 betrifft eine Knöchelorthese mit einem Stützrahmen, der ei nen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweist und zwei seitliche, an dem Fuß und Unterschenkel anliegende Abschnitte und einen Sohlenabschnitt auf weist. Über Gurte und Riemen wird die Orthese an dem Fuß und dem Unterschen kel fixiert.

Bei einer Arthrose, zum Beispiel im unteren Sprunggelenk, kann es zu großen Schmerzen sowohl während der Bewegung aber auch während der Ruhephasen kommen. Auch während des Schlafens kann es durch eine ungünstige Ausrich tung der in dem Gelenk aufeinander treffenden Knochen zu einer Schmerzent wicklung kommen, die die Nachtruhe beeinträchtigen kann. Um bei einer Arthrose im Knöchelgelenk Linderung bereitstellen zu können, kann das Knöchelgelenk mit einer oben beschriebenen Orthese fixiert werden. Alterna tiv kann das Knöchelgelenk mit einem Tape-Verband versorgt oder durch Fußkeile in eine Stellung gebracht werden, bei der weniger Schmerzen auftreten. Fußkeile helfen nur beim Gehen, ein Tape-Verband ist mühsam anzulegen, kann zu Hautir ritationen führen und versursacht laufende Kosten. Die oben beschriebene Knö- chelorthese ist schwer und stört beim Schlafen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Knöchelorthese bereitzu stellen, die die oben beschriebenen Nachteile aus dem Stand der Technik nicht aufweist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Knöchelorthese mit den Merk malen des Hauptanspruches gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbil dungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren dargestellt.

Die Knöchelorthese mit einem Unterschenkelabschnitt, der den Unterschenkel ei nes Nutzers im angelegten Zustand der Orthese umfänglich aufnimmt, sieht vor, dass an dem Unterschenkelabschnitt ein Fersenabschnitt und ein Vorfußabschnitt angeordnet sind, die zumindest teilweise elastisch ausgebildet sind und im ange legten Zustand eine gleichgerichtete Vorspannkraft entweder in Supinationsrich tung oder Pronationsrichtung ausüben. Durch die elastische Ausgestaltung des Fersenabschnittes und des Vorfußabschnittes ist es möglich, den Fuß im Verhält nis zu dem Unterschenkel in eine Vorzugslage zu bewegen. Dabei wird je nach Orientierung des Fersenabschnittes und des Vorfußabschnittes entweder eine Su pination des Fußes, also eine Inwärts-Aufwärts-Bewegung der Fußinnenseite, ver ursacht oder unterstützt oder eine Pronationsbewegung unterstützt, bei der die Fußaußenkante nach außen und aufwärts gezogen wird. Der Unterschenkelab schnitt bildet ein Widerlager aus, das an dem Unterschenkel angeordnet oder um den Unterschenkel herum angelegt wird, um so den Fuß in die für den jeweiligen Nutzer angenehme oder förderliche Stellung zu bewegen. Die Knöchelorthese kann insbesondere als Nachtlagerungsorthese verwendet werden, um eine mode- rate Sprunggelenksentlastung auf der jeweils betroffenen Seite des Sprunggelen kes zu bewirken. Der Fersenabschnitt und der Vorfußabschnitt können insgesamt elastisch ausgebildet sein, ebenfalls ist es möglich, dass nur Bereiche des Fersen abschnittes und/oder Vorfußabschnittes elastisch ausgebildet sind, um eine ent sprechende Vorspannung und Korrekturkraft zur Ausrichtung des Fußes relativ zu dem Unterschenkel zu bewirken. Der Unterschenkelabschnitt kann ebenfalls elas tisch oder teilelastisch ausgebildet sein, um den Tragekomfort zu erhöhen und eine Anpassung an unterschiedliche Formen und Größen der jeweiligen Nutzer zu erleichtern, kann aber auch lediglich flexibel ausgebildet sein.

Der Vorfußabschnitt, der Unterschenkelabschnitt sowie der Fersenabschnitt kön nen einstückig ausgebildet sein, um den Fertigungsaufwand zu reduzieren. Insbe sondere kann die Knöchelorthese aus einem Grundkörper ausgeschnitten oder ausgestanzt werden, wodurch sich der Fierstellungsaufwand verringert. Alternativ können die jeweiligen Abschnitte auch separat ausgebildet und aneinander befes tigt werden.

In einer Variante können der Unterschenkelabschnitt, der Fersenabschnitt und der Vorfußabschnitt in einem Knöchelbereich sternförmig zusammenlaufen. Der Knö chelbereich ist entweder medial oder lateral an dem Knöchel angeordnet und kann in dem Bereich des jeweiligen Knöchelvorsprunges eine Ausnehmung aufweisen, um den Tragekomfort zu erhöhen und darüber hinaus die Ortsständigkeit des Knö chelbereiches an der jeweiligen Seite des Knöchels zu verbessern. Die jeweiligen Abschnitte können riemenartig oder schlaufenartig ausgebildet sein und in dem Knöchelbereich ihren Ursprung haben bzw. dort enden. Bei einer ringförmigen Ausgestaltung aller Abschnitte laufen diese in dem Knöchelbereich zusammen und nehmen dort ihren Ursprung und überschneiden sich dort oder liegen anei nander an.

Zumindest einer der Abschnitte, also der Unterschenkelabschnitt, der Vorderfuß abschnitt und/oder der Fersenabschnitt, kann längeneinstellbar ausgebildet sein, um eine Anpassung an unterschiedliche Nutzer vornehmen und unterschiedliche Vorspannkräfte einstellen zu können. Bei einer Längeneinsteilbarkeit der Ab- schnitte oder zumindest eines Abschnittes sind diese nicht mit einer geschlosse nen Kontur ausgebildet, sondern streifenförmig mit Einrichtungen zum Festlegen aneinander oder an einem Knöchelbereich versehen. Die Befestigungseinrichtun gen sind beispielsweise als Klettverschluss, Druckknopfverschluss oder eine ähnli che formschlüssige Befestigungseinrichtung ausgebildet.

Zumindest einer der Abschnitte, also der Unterschenkelabschnitt, der Vorfußab schnitt und/oder der Fersenabschnitt, können ringförmig ausgebildet sein und den jeweiligen Körperteilbereich, also die Ferse, den Vorderfuß und/oder den Unter schenkel umschließen. Dies erleichtert die Fertigung und das Anlegen der vor zugsweise elastisch ausgebildeten Abschnitte.

In einer Ausgestaltung können der Unterschenkelabschnitt, der Vorfußabschnitt sowie der Fersenabschnitt auf einem Träger aufgebracht sein. Der Träger kann als ein Textil ausgebildet sein, um durch die flexiblen Eigenschaften ein Anpassen an die Gestalt des jeweiligen Knöchels zu ermöglichen. Bevorzug ist das Textil elastisch ausgebildet. Die Abschnitte können auf dem Träger aufgeklebt, aufge schweißt oder aufgespritzt werden, ebenfalls ist es möglich, dass die Abschnitte durch eine entsprechend ausgebildete elastische Ausgestaltung innerhalb des Trägers eingearbeitet sind. Die Abschnitte können auf der Innenseite und/oder auf der Außenseite des Trägers angeordnet sein.

Der Träger kann im angelegten Zustand einen Unterschenkelbereich, einen Vor fußbereich sowie einen Fersenbereich abdecken und umgeben, insbesondere als eine Socke oder ein Strumpf ausgebildet sein, gegebenenfalls unter Freilassung des Zehenbereiches.

Unter einem Vorfußabschnitt werden Abschnitte der Orthese verstanden, die im angelegten Zustand an dem Fuß zumindest teilweise anterior zu dem Schienbein verlaufen. Unter einem Vorfußbereich werden die Bereiche des Fußes verstanden, die anterior zu dem Schienbein liegen, also insbesondere auch das Kahnbein, das Würfelbein, die Keilbeine und die Mittelfußknochen. ln einer Weiterbildung kann ein Polster oder können mehrere Polster medial oder lateral an der Außenkante im Fußsohlenbereich und/oder im Knöchelbereich des Trägers angeordnet sein. Über die Polster ist es möglich, eine Unterstützung der Vorspannkraft bei einer Seitenlagerung zu bewirken. Wenn eine Supination des Fußes gewünscht ist, ist ein Polster bevorzugt auf der lateralen Außenseite des Trägers im Bereich der Fußsohle angeordnet. Bevorzugt ist das Polster so dick ausgebildet, dass bei einer Auflage der Fußaußenkante die gewünschte Supinati onsbewegung eingestellt wird, beispielsweise kann das Polster lateral über den Knöchelvorsprung hinausragen. Umgekehrt ist zur Bewirkung einer Pronationsbe wegung oder zur einer Unterstützung einer Pronationsbewegung durch die Ab schnitte ein Polster auf der medialen Außenseite des Trägers im Bereich der Fuß sohle anzuordnen, gegebenenfalls über die gesamte Länge des Trägers, um bei einer Seitenlagerung mit der Knöchelinnenseite nach unten eine entsprechende Pronationsbewegung oder Pronationsstellung einstellen zu können. Die Polster im Fußsohlenbereich an der jeweiligen Außenseite, also medial oder lateral an der Außenseite, sind bevorzugt nur distal dem Knöchelgelenk angeordnet.

Alternativ oder ergänzend kann im Knöchelbereich des Trägers ein Polster ange ordnet werden. Zur Unterstützung einer Supinationsbewegung bei einer Seitenla gerung ist das Polster auf der medialen Seite im Knöchelbereich angeordnet, zur Unterstützung einer Pronationsbewegung ist das Polster im Knöchelbereich an der lateralen Außenseite angeordnet. Die Polster können bei einer Anordnung sowohl im Fußsohlenbereich als auch im Knöchelbereich bevorzugt auf der jeweils kontra lateralen Seite angeordnet sein, um bei einer Seitenlagerung die entsprechende Fußstellung zu bewirken oder zumindest zu unterstützen. Wenn ein Polster an der medialen oder lateralen Außenkante im Fußsohlenbereich angeordnet ist, kann ein Polster im Knöchelbereich auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet sein. Im Falle einer Rückenlage, also wenn die Ferse auf dem Untergrund aufliegt, er folgt die Einstellung der jeweiligen Fußstellung über die Vorspannkräfte der jeweili gen Abschnitte.

Bevorzugt ist zumindest ein oder sind alle Polster von dem Träger abnehmbar und reversibel daran festlegbar ausgebildet, beispielsweise um unterschiedliche Grö ßen an Polstern einstellen zu können, um die jeweils für den Nutzer angenehmste Stellung des Fußes relativ zu dem Unterschenkel in der jeweiligen Lagerung zu bewirken. Das oder die Polster sind zerstörungsfrei abnehmbar und austauschbar, insbesondere wiederholt anbringbar an dem Träger befestigt. Die Abschnitte können aus einem Elastomer ausgebildet sein, beispielsweise ei nem Silikon oder einem anderen elastischen Material, alternativ können die Ab schnitte auch aus einem beschichteten Textil bestehen, das beispielsweise im Rahmen eines Stanzvorganges in die jeweils gewünschte Form gebracht wurde.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 - eine Knöchelorthese mit Träger in lateraler Seitenansicht;

Figur 2 - ein Knöchelorthese in Rückansicht;

Figur 3 - die Knöchelorthese gemäß Figur 2 in lateraler Seitenansicht;

Figur 4 - eine Knöchelorthese gemäß Figur 2 in Frontalansicht;

Figur 5 - die Knöchelorthese ohne Träger im nicht angelegten Zustand; sowie Figur 6 - eine Variante der Figur 5. Figur 1 zeigt in einer lateralen Seitenansicht eine Knöchelorthese 10 mit einem

Unterschenkelabschnitt 20, der sich von der lateralen Knöchelseite schräg in Pro ximalrichtung auf die Medialseite erstreckt und den Unterschenkel umgibt. Der Un terschenkelabschnitt 20 ist im Wesentlichen ringförmig ausgebildet und bewirkt ein Widerlager um den Unterschenkel. In einem Knöchelbereich 15 schließt sich an den Unterschenkelbereich 20 ein Fersenbereich 30 an, der sich ebenfalls von der lateralen Seite des Beines um die Ferse herum zur medialen Seite erstreckt. Der Fersenabschnitt 30 ist im Wesentlichen distal zu dem Unterschenkelabschnitt 20 angeordnet und erstreckt sich im Wesentlichen posterior einem Knöchelbereich. In anteriorer Richtung, also in Gehrichtung vor dem Knöchelbereich 15 ist zudem ein Vorfußabschnitt 40 ausgebildet, der sich ebenfalls ringförmig von dem Knöchelbe reich 15 von lateral nach medial im Wesentlichen ringförmig erstreckt. In dem dar gestellten Ausführungsbeispiel sind der Unterschenkelabschnitt 20, der Fersenab schnitt 30 und der Vorfußabschnitt 40 auf einem Träger 50 angeordnet. Die Ab schnitte 20, 30, 40 laufen in dem Knöchelbereich 15 zusammen und bilden eine Ausnehmung 16 aus, sodass der laterale Knöchelvorsprung nicht von einem der Abschnitte 20, 30, 40 überdeckt ist. Die Abschnitte 20, 30, 40 sind zumindest teil weise oder in Teilbereichen elastisch ausgebildet, können aber, wie in dem darge stellten Ausführungsbeispiel als einen einstückigen Zuschnitt ausgebildet und so mit vollständig elastisch ausgebildet sein. Durch die elastische Ausbildung der Ab schnitte 20, 30, 40 ergibt sich im angelegten Zustand eine gleichgerichtete Vor spannkraft, durch die der Fuß im dargestellten Ausführungsbeispiel in eine Prona tion bewegt wird oder eine Vorspannkraft ausübt, die eine Pronationsbewegung unterstützt. Die Abschnitte 20, 30, 40 können auf dem Träger 50 aufgeklebt, auf geschweißt oder aufgespritzt werden, wobei der Träger 50 einen Unterschenkel bereich 52, einen Vorfußbereich 54 sowie einen Fersenbereich 53 aufweist. Der Träger 50 kann aus einem Textil ausgebildet sein, insbesondere einem elasti schen Textil, sodass er ähnlich einem Stumpf über den Fuß und Unterschenkel gezogen und unauffällig im Schuh oder während des Schlafens getragen werden kann. Der Zehenbereich kann frei gelassen sein, wie im dargestellten Ausfüh rungsbeispiel, alternativ kann auch der Zehenbereich von dem Träger 50 um schlossen werden.

In der Figur 2 ist eine Knöchelorthese 10 in einer Rückansicht gezeigt, die in ihrem Aufbau der Knöchelorthese gemäß Figur 1 grundsätzlich entspricht. Die Abschnitt 20, 30, 40 laufen jedoch nicht auf der lateralen Knöchelgelenksseite zusammen, sondern auf der medialen Knöchelgelenksseite, so dass eine Supinationsbewe gung oder Inversion unterstützt wird. Es ist zu erkennen, dass der Unterschenkel abschnitt 20 sich auf der lateralen Seite des Unterschenkels herum erstreckt, wo bei sowohl der Unterschenkelabschnitt 20 als auch der Fersenabschnitt 30 sich im Knöchelbereich 15 treffen, wo ein Widerlager für die elastisch vorgespannten Ab schnitte 20, 30 und den nicht dargestellten Vorfußabschnitt 40 bilden. Der Fersen abschnitt 30 verläuft unterhalb der Schwenkachse des unteren Sprunggelenkes, sodass durch die gleichgerichteten Vorspannkräfte der jeweiligen Abschnitte eine Inversionsbewegung unterstützt wird. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wirken alle Abschnitte 20, 30, 40 in eine Inversionsrichtung, sodass die Fußinnen seite nach innen gezogen wird. Innerhalb des Trägers 50 sind Polster 70, 80 an geordnet, alternativ können die Polster 70, 80 an der Außenseite des Trägers 50 angerordnet sein. Bevorzugt sind die Polster 70, 80 austauschbar an dem Träger 50 befestigt. Zur Unterstützung der Supinationsbewegung, wie sie durch die Ab schnitte 20 30, 40 unterstützt werden, wird auf der distalen lateralen Seite des Trä gers an der Fußaußenkante ein Fußsohlenpolster 70 angeordnet, im Knöchelbe reich 15 ist auf der kontralateralen Seite ein Knöchelpolster 80 angeordnet. Lagert der Nutzer der Knöchelorthese den Fuß auf der medialen Seite, wird die Verlage rung des Fußes in Inversionsrichtung durch die Erhöhung im Knöchelbereich 15 unterstützt. Lagert den Nutzer den Fuß auf der medialen Seite oder der Fußau ßenseite, wird das Fußsohlenpolster 70 ein Auflager bereitstellen, sodass der late rale Knöchel einen Freiraum zum Absenken hat und eine entsprechende Inversi onsbewegung stattfindet. Das Fußsohlenpolster 70 erstreckt sich nicht in den Soh lenbereich hinein, sondern nur bis an den Sohlenbereich heran. Das Polster 70 ist am Fußaußenrand oder Fersenaußenrand angeordnet und reicht nicht bis unter die Fußsohle.

Um eine Verlagerung und Vorspannung in die andere Richtung zu bewirken, wer den die Polster und Abschnitte jeweils auf der anderen Seite angeordnet, also me dial statt lateral und lateral statt medial.

Figur 3 zeigt eine laterale Ansicht der Knöchelorthese mit dem Träger 50, dem Fersenabschnitt 30 über der Ferse, dem Vorfußabschnitt 40 über dem Vorfußbe reich und dem Unterschenkelabschnitt 20, der sich proximal der Knöchelgelenk sachse des unteren Sprunggelenkes an dem Träger befindet.

Die Figur 4 zeigt eine Knöchelorthese 10 der Figuren 2 und 3 in Frontalansicht. Anders als bei der Ausführungsform gemäß der Figur 1 sind die Abschnitte 20, 30, 40 nicht von der lateralen Knöchelseite ausgehend nach medial geführt, sondern von der medialen Knöchelseite nach lateral außen. Der Unterschenkelabschnitt 20 erstreckt sich von dem medialen Knöchelbereich nach proximal lateral zur Unter- schenkelaußenseite, der Vorfußabschnitt 40 erstreckt sich von medial nach ante rior um den Mittelfuß in den Vorfußbereich hinein, um dann auf der Unterseite dis tal um den Fuß herum geführt zu sein, der nicht dargestellte Fersenabschnitt 30 verläuft entsprechend posterior dem Knöchelgelenk. Das Knöchelpolster ist auf der medialen Seite angeordnet, das Fersenpolster 70, das nicht dargestellt ist, an dem Fersenaußenrand positioniert und entlastet das Sprunggelenk in der jeweili gen Schlafposition in der gewünschten Richtung.

Figur 5 zeigt eine Variante der Knöchelorthese 10 ohne Träger. Die Knöchelor- these 10 ist aus einem gemeinsamen Grundkörper herausgeschnitten oder ausge stanzt und weist drei ringförmige Abschnitte 20, 30, 40 auf, die sternförmig im Knöchelbereich 15 zusammenlaufen. Der Ausnehmung 16 im zentralen Bereich der Orthese 10 dient zur Aufnahme oder Positionierung über den jeweiligen Knö chelvorsprung, entweder auf der lateralen oder auf der medialen Seite. Zur Anlage der Orthese 10 wird bevorzugt zunächst der Fuß durch die Öffnung in dem Unter schenkelabschnitt 20 hindurchgeführt, anschließend wird der Fersenabschnitt 30 um die Ferse auf der dem Knöchel abgewandten Seite herumgelegt, sodass sich die Ferse in der Ausnehmung im Fersenabschnitt 30 befindet. Der Vorfußabschnitt 40 wird mit seiner Ausnehmung um den Zehenbereich des Fußes herumgeführt und an dem Vorfuß oder in dem Mittelfußbereich positioniert. Die Ausnehmung 16 wird an dem jeweiligen Knöchelvorsprung ausgerichtet, wobei die von der Ausneh mung 16 entfernten Bereiche der Abschnitte 20, 30, 40 auf der dem Knöchelbe reich 15 oder der Ausnehmung 16 gegenüberliegenden Seite des Unterschenkels bzw. des Fußes anliegen.

Eine Variante der Figur 5 ist in der Figur 6 gezeigt, bei der der Vorfußabschnitt 40 und der Unterschenkelabschnitt 20 nicht als ein geschlossener Ring, sondern als offene elastische Züge ausgebildet sind. Ein erster Zug oder Streifen 21 , 41 weist auf der nach außen gerichteten Oberfläche ein erstes Befestigungselement 23, 43 auf, ein zweiter Zug oder Streifen 22, 42 weist auf der nach innen liegenden Ober fläche ein zweites Befestigungselement 24, 44 auf, das mit dem ersten Befesti gungselement 23, 43 wechselwirkt. Die Befestigungselemente sind beispielsweise als Klettverschlüsse ausgebildet und ermöglichen eine Längeneinsteilbarkeit, um unterschied liehe Vorspannkräfte einstellen zu können. Bei einer solchen Ausge staltung muss nicht die gesamte Orthese 10 auf einem Träger 50 festgelegt sein, vielmehr reicht es aus, wenn nur ein Teil des Unterschenkelabschnittes 20 und des Vorfußabschnittes 40 an dem Träger festgelegt ist, beispielsweise im Knö- chelbereich 15. In dem Fersenabschnitt 30 ist ein flexibles aber unelastisches Teil stück 35 angeordnet oder ausgebildet. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass solche unelastischen aber flexiblen Teilstücke in dem Vorfußbereich 40 und/oder dem Unterschenkelabschnitt 20 angeordnet sind. Ebenso ist es möglich, dass im Knöchelbereich 15 ein flexibler und nicht elastischer Bereich angeordnet oder aus- gebildet ist. Ebenso ist es möglich, nur einen Abschnitt längenveränderlich auszu gestalten, der Fersenabschnitt 30 kann ebenfalls längenveränderlich ausgebildet sein, wenn entsprechende Befestigungselemente daran angeordnet sind. Alterna tive Befestigungselemente sind möglich, beispielsweise über Schlaufen, Druck knöpfe oder ähnliches.

Die Festlegung der Knöchelorthese 10 der Figuren 5 und 6 kann reversibel an ei nem Träger 50 erfolgen, beispielsweise über einen Klettverschluss, beispielsweise in dem Knöchelbereich 15. Alternativ wird die Knöchelorthese 10 der Figuren 5 o- der 6 direkt auf der Flaut oder über einem Strumpf oder einer Socke getragen.