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Patent Searching and Data


Title:
ANTI ABRASION LAYER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/128702
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an anti-abrasion layer, comprising a mixture of irregular particles of hard material and round particles essentially free of cutting edges embedded in a matrix material and the use thereof for the production of anti-abrasion surfaces on wood materials, decorative paper, or wood fibre sheets printed with patterns for the production of, parquet floors, floor laminates, furniture surfaces or work boards and for the production of wear-resistant surface layers on support materials made from metal, glass, ceramics, plastic concrete or other materials.

Inventors:
DIDAVIDE MARIA CRISTINA (AT)
ALARY JEAN-ANDRE (FR)
KUNZ REINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/003085
Publication Date:
October 30, 2008
Filing Date:
April 17, 2008
Export Citation:
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Assignee:
CT FOR ABRASIVES & REFRACTORIES RES & DEV CARRD GMBH (AT)
DIDAVIDE MARIA CRISTINA (AT)
ALARY JEAN-ANDRE (FR)
KUNZ REINER (DE)
International Classes:
D21H27/28; B32B27/04; B44C5/04; C03C17/00; C04B41/50; E04F15/02
Domestic Patent References:
WO2005023561A12005-03-17
Foreign References:
US4971855A1990-11-20
EP0472036A11992-02-26
DE19620668C11997-09-11
Attorney, Agent or Firm:
NEUNERT, Peter (Mussgnung & PartnerAm Riettor 5, Villingen-Schwenningen, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verschleißschutzschicht mit einer in einen Matrixwerkstoff eingelagerten Mischung aus ungleichförmigen Hart- Stoffpartikeln und im Wesentlichen schneidkantenfreien, runden Feststoffpartikeln, wobei die Hartstoffpartikel eine Härte nach Mohs von mindestens 6 und die Feststoffpartikel eine Härte nach Mohs von mindestens 3 aufweisen, da durch ge ke nn z e i chne t , da s s der mittlere Teilchendurchmesser der Feststoffpartikel gleich oder kleiner ist als der mittlere Teilchendurchmesser der Hartstoffpartikel.

2. Verschleißschutzschicht nach Anspruch 1, da durc h ge ke nn z e i chne t , da s s der Matrixwerkstoff ausgewählt ist aus der Gruppe Lacke, Kunststoffe, Glas, Keramik und Email.

3. Verschleißschutzschicht nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s der Matrixwerkstoff ein duroplastischer, thermoplastischer oder elastomerer Kunststoff ist.

4. Verschleißschutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadur c h g e ke nn z e i chne t , da s s der Matrixwerkstoff ein Kunstharz auf der Basis von MeI- amin, Acrylat, Epoxy, Polyurethan, Polyamid, Polester, Po- lyimid, Kautschuk, Gummi oder Mischungen davon ist.

5. Verschleißschutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da du r ch g e ke nn z e i chne t , da s s

der Anteil an im Wesentlichen schneidkantenfreien, runden Feststoffpartikeln in der eingelagerten Mischung 0.1 bis 99.9 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 50 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtanteil an eingelagerten Teilchen, beträgt.

6. Verschleißschutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s die ungleichförmigen Hartstoffpartikel ausgewählt sind aus der Gruppe Aluminiumoxid, Korund, Schmelzkorund, Sinterkorund, Zirkonkorund, Sol-Gel-Korund, Siliziumcarbid und Borcarbid.

7. Verschleißschutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da durch g e kenn z e i chne t , da s s die im wesentlichen schneidkantenfreien, runden Fest- stoffpartikel Vollkugeln aus Glas und/oder gesinterter Keramik sind.

8. Verschleißschutzschicht nach Anspruch 7, da dur ch g e kenn z e i chne t , da s s die im Wesentlichen schneidkantenfreien, runden Feststoffpartikel im Wesentlichen aus SiC> 2 , AI 2 O 3 , Mullit, Spinell, ZrO 2 oder Mischungen daraus bestehen und zusätzlich bis zu 15 Gew.-% Modifizierungsbestandteile, wie z.B. Na 2 O, Li 2 O, K 2 O, Fe 2 O 3 , TiO 2 , MgO, CaO, NbO LaO, Y 2 O 3 , CeO und/oder B 2 O 3 , umfassen können.

9. Verschleißschutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da durch ge kenn z e i chne t , da s s die Gesamtmenge an eingelagerter festen Teilchen in der Matrix 5 - 70 Vol.-%, bezogen auf den Matrixwerkstoff, beträgt .

10. Verschleißschutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge kenn z e i chne t , da s s die Gesamtmenge an eingelagerten festen Teilchen in der Matrix 2 bis 200 g/m 2 , bevorzugt 20 bis 50 g/m 2 , beträgt.

11. Verschleißschutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge kenn z e i chne t , da s s die ungleichförmigen Hartstoffpartikel und/oder die im Wesentlichen schneidkantenfreien, runden Feststoffpartikel vor dem Einbringen in den Matrixwerkstoff einer Oberflächenbehandlung mit organischen und/oder anorganischen Haftvermittlern unterzogen werden.

12. Verschleißschutzschicht nach Anspruch 11, d a du r c h g e ke n n z e i c h n e t , d a s s der Haftvermittler ein Silan ist, insbesondere ein Organo- silan, wie z.B. ein Aminoalkylsilan oder ein Aminoalkylal- koxysilan aus der Gruppe Aminopropyltrimethoxysilan, 3-

Aminopropyltriethoxysilan, 3-

Aminopropylmethyldimethoxysilan,

3-Aminopropylmethyldimethoxysilan, 3-

Aminopropylmethyldiethoxysilan und N- (2-Aminoethyl) -3- Aminopropyltrimethoxysilan.

13. Verschleißschutzschicht nach Anspruch 11 oder 12, d a du r c h g e k e n n z e i c h n e t , da s s der Anteil an Silan 0.1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf den Ge- samtanteil an Hartstoffpartikeln und/oder Feststoffpartikeln, beträgt.

14. Verwendung einer Verschleißschutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 13 zur Herstellung von verschleißfesten Oberflächen auf Holzwerkstoffen, auf imprägnierten Dekorpapieren oder auf mit Dekor bedruckten Holzfaserplatten zur Herstellung von Parkettfußböden, Fußbodenlaminaten, Möbeloberflächen oder Arbeitsplatten.

15. Verwendung einer Verschleißschutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Herstellung von verschleißfesten Oberflächen auf einem Grundträger aus Kunststoff, Glas, Keramik, Metall oder Beton.

16. Verwendung einer Verschleißschutzschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Herstellung von Glasuren zur Be- Schichtung von Fliesen und Sanitärkeramik sowie zur Herstellung von Email zur Beschichtung von Metallbehältern oder Reaktoren für die chemische Industrie sowie zur Beschichtung von Haushaltsgeräten und Armaturen.

Description:

Beschreibung

Verschleißschützschicht

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verschleißschutzschicht mit einer in einen Matrixwerkstoff eingelagerten Mischung aus ungleichförmigen Hartstoffpartikeln und im Wesentlichen schneidkantenfreien, runden Feststoffpartikeln nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie deren Verwendung zur Herstellung von verschleißfesten Oberflächen auf Holzwerkstoffen,- Dekorpapieren oder mit Dekor bedruckten Holzfaserplatten zur Herstellung von Parkettfußböden, Fußbodenlaminaten, Möbeloberflächen oder Arbeitsplatten sowie zur Herstellung von ver- schleißfesten Oberflächenschichten auf Trägermaterialien aus Metall, Glas, Keramik, Kunststoff, Beton oder sonstigen Werkstoffen, zur Herstellung von Fliesenglasuren zur Beschichtung von Fliesen und zur Herstellung von Email für Metallbehälter oder Reaktoren für die chemische Industrie aber auch für Haus- haltsgeräte und Armaturen.

Es ist allgemein bekannt, Oberflächen von Möbeln, Fußböden, Keramiken oder allgemein von Gebrauchsgegenständen aus den unterschiedlichsten Werkstoffen zu versiegeln, um einerseits die Oberfläche zu schützen und ihr andererseits ein dekoratives Aussehen zu verleihen. Dazu werden die unterschiedlichsten Matrixwerkstoffe eingesetzt, die dazu dienen, die Empfindlichkeit der Oberfläche gegenüber mechanischer, thermischer oder chemischer Beanspruchung herabzusetzen und ihr gleichzeitig ein dekoratives Aussehen zu verleihen. Häufig sind die Matrixwerkstoffe duroplastische, thermoplastische oder elastomere Kunststoffe, die unter Temperatureinwirkung oder Bestrahlung härtbar sind.

Insbesondere die Oberflächen von Möbeln und Fußböden sind häufig sehr starken mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt und müssen dementsprechend geschützt werden.

Es ist auch allgemein bekannt, den Oberflächen von Möbeln, Fußböden, etc. durch Aufbringen von sogenannten Hochdrucklaminaten ein dekoratives Aussehen zu verleihen. Das Laminat besteht dabei häufig aus drei unterschiedlichen Schichten, einem gefärbten oder bedruckten Dekorpapier, einem darüber liegenden transparenten Overlaypapier und mehreren darunter liegenden sogenannten Kernpapieren, die als Träger für das Dekorpapier und das Overlaypapier dienen. In der Regel sind alle drei Papiere mit einem hitzehärtbaren Kunstharz imprägniert.

Weitere Ausführungsformen sind bekannt, bei denen das Dekorpapier mit einem Overlaypapier bedeckt und direkt auf eine Holzfaserplatte heissverpresst wird, ebenso ein Verfahren, bei dem das Dekor auf eine vorbehandelte und grundierte Holzfaserplat- te direkt gedruckt und anschließend die Oberfläche mit einem mit Aluminiumoxidhartstoff gefüllten Klarlack auf Basis von Acrylaten beschichtet und anschließend strahlengehärtet wird.

Als hitze- und/oder strahlenhärtbare Kunstharze bzw. Lacksys- teme eignen sich besonders Phenolharze, Acrylatharze, Epoxy- harze, Polyesterharze, Melaminharze, Aminoplaste, Polyurethane sowie Mischungen aus diesen Komponenten. In der Vergangenheit wurde immer wieder versucht, die Abriebfestigkeit eines Laminats durch die Einlagerung von Hartstoffpartikeln in die Harz- schicht, mit der beispielsweise ein kernimprägniertes Dekorpapier beschichtet wird, zu erhöhen.

So beschreiben eine Vielzahl von Veröffentlichungen und Patenten entsprechende Verfahren zur Herstellung von abriebfesten Dekorschichten bzw. Laminaten, bei denen vor allem Teilchen auf Basis von Aluminiumoxid als geeignete Hartstoffpartikel zur Herstellung von verschleißfesten Dekorschichten genannt werden. Der bevorzugte Bereich für die mittlere Korngröße dieser Teilchen liegt dabei zwischen 1 und 80 μm.

So beschreibt die US 3,928,706 A die Herstellung von ver- schleißfesten Dekorschichten, die aus einem Kernpapier, einem Dekorpapier, einer Verschleißschicht und einem Overlaypapier bestehen. Die Verschleißschicht aus einem hitzehärtbaren Kunstharz mit darin fein verteilten Hartstoffen mit einer Härte nach Mohs von mindestens 7 wird entweder auf eine Oberflä- che des Dekor- oder des Overlaypapiers aufgebracht. Alle drei Papiere sind mit einem hitzehärtbaren Kunstharz imprägniert und werden auf die übliche Weise zu einem einheitlichen Laminat verarbeitet, indem sie bei Temperaturen von ca. 150° C zwischen hochpolierten Pressplatten verpresst werden.

Die EP 0 519 242 Al beschreibt Verschleißschutzschichten von besonderer Klarheit und Brillanz, welche man dadurch erreicht, dass das Dekorpapier mit einer Verschleißschicht versehen ist, die mit Silan ummantelte Hartstoffe enthält. Auch hier erfolgt die Verarbeitung zum fertigen Laminat durch Verpressen.

In allen Fällen führt die Herstellung von verschleißfesten Laminatoberflächen durch Einlagerungen von Hartstoffen in Over- lay- oder Dekorpapier oder auch die Direktbeschichtung mit hartstoffgefüllten Flüssigoverlays zu einem erheblichen Problem bei der Endfertigung der Laminate, weil sowohl beim diskontinuierlichen Betrieb unter Einsatz von Pressen mit hochpolierten Pressplatten als auch beim kontinuierlichen Betrieb

mit Pressbändern die Oberflächen der Pressplatten oder Pressbänder durch den Kontakt mit den Hartstoffpartikeln verkratzt und relativ schnell unbrauchbar gemacht werden. Dieser Pressplattenverschleiß ist ein ganz wesentlicher Kostenfaktor bei der Herstellung von verschleißfesten Dekorschichten.

Die Versuche, das Verschleißproblem bei der Fertigung zu lösen, liefen meist darauf hinaus, durch entsprechende Maßnahmen den direkten Kontakt zwischen Hartstoffpartikel und Pressplat- te zu vermeiden.

So beschreibt die WO 2006/013469 ein Verfahren, bei dem zunächst eine erste polymere Schicht, die Hartstoffpartikel, wie z. B. Korund, enthält, auf ein Substrat aufgetragen wird und anschließend auf diese erste abriebfeste Schicht eine zweite Polymerschicht aufgetragen wird, in die Teilchen eingelagert sind, die eine relativ hohe Härte, jedoch eine geringe Abrasi- vität aufweisen. Als derartige Teilchen werden beispielsweise Glaskugeln oder Glasfasern genannt.

Einen ähnlichen Weg beschreibt die EP 1 319 524 Al, in der die Aufgabe dadurch gelöst wird, dass Lack- oder Tränkharzsysteme eingesetzt werden, die Kugeln, insbesondere Glaskugeln, enthalten, die eine relativ hohe Härte, jedoch eine geringe Eige- nabrasivität aufweisen. In diesem Fall wird auf den Einsatz von eigentlichen Hartstoffen vollständig verzichtet.

In der WO 02/066265 Al wird ein Verfahren zur Herstellung eines Dekorpapiers beschrieben, bei dem abriebfeste Partikel, wie z. B. Korund oder Siliziumkarbid, die im Harz eingelagert sind, in einem zusätzlichen Arbeitsgang mit Glaskugeln oder Glasfasern beschichtet werden, um auf diese Weise den direkten Kontakt der Korund- oder Siliziumkarbidpartikel mit der Spie-

geloberflache der Presse zu vermeiden und Beschädigungen zu verhindern. So stellten die Kugeln oder Fasern den gewünschten schützenden Abstand zwischen den abriebfesten Partikeln und der Pressplatte bzw. dem Pressband sicher.

Die EP 1 339 545 Bl beschreibt eine Verschleißschutzschicht auf Basis von Kunstharz, wobei in das Kunstharzsystem neben den Hartstoffpartikeln mit einer Härte nach Mohs von mindestens 6 zusätzlich im Wesentlichen schneidkantenfreie, runde Feststoffpartikel in Form von Kugeln mit einer geringeren

Härte eingelagert sind, deren mittlerer Korndurchmesser größer ist als der mittlere Korndurchmesser der Hartstoffpartikel . Auch dadurch wird erreicht, dass der direkte Kontakt der Pressplattenoberfläche mit den Hartstoffpartikeln weitgehend vermieden wird und die runden Feststoffpartikel quasi als Abstandshalter dienen.

All diese Verfahren haben jedoch den Nachteil, dass nun im äußeren Bereich der Dekorschicht anstatt Hartstoffpartikel Par- tikel mit geringerer Härte gelagert sind, wodurch die Verschleißfestigkeit der Schicht insgesamt herabgesetzt wird.

Gerade im Bereich der Fußböden oder Laminatböden insbesondere in öffentlichen Gebäuden oder Industrieanlagen, aber auch bei Oberflächen von häufig benutzten Möbeln oder Arbeitsplatten spielt die Verschleißfestigkeit eine immer größere Rolle und wird als ein ganz wesentliches Verkaufsargument und Qualitätskriterium herangezogen. So werden beispielsweise Laminatböden einer Abriebklassifizierung unterzogen, wobei in einem soge- nannten „Tabertest" die Beständigkeit gegen Abrieb bestimmt wird und die Böden in Abriebklassen unterteilt werden. Bei dieser Prüfung wird die Widerstandsfähigkeit der Deckschicht gegen Durchscheuern bestimmt. Der Abrieb wird dadurch erzielt,

dass ein Prüfkörper unter belasteten, zylindrischen, mit definiertem Schmiergelpapier belegten Reibrädern rotiert. Die bis zu einem festgelegten Grad des Abriebes notwendige Anzahl an Umdrehungen wird gemessen.

Für diese Prüfung nach DIN EN 13329 werden aus einem Laminatbodenelement Prüfkörper mit einer Größe von etwa 100 mm x 100 mm entnommen und mit einem Markierstift in vier Quadranten aufgeteilt. Die Oberfläche des Prüfkörpers wird unter genau definierten Bedingungen (Druck, Umdrehung, etc.) mit zwei mit einem definierten Schmiergelpapier belegten Reibrädern bearbeitet, wobei die Schmiergelpapierstreifen nach jeweils 200 Umdrehungen ersetzt werden. Diese Prüfung wird so lange fortgesetzt, bis ein sogenannter Anfangsabriebpunkt (IP) erreicht ist. Der Anfangsabriebpunkt (IP) ist der Punkt, an dem erstmalig klar erkennbar ein Durchrieb des Dekordrucks auftritt und die Unterschicht in drei der vier Quadranten freigelegt wird. Auf diese Weise werden die Laminatböden in Abriebklassen zwischen AC 1 bis AC 5 eingeteilt, was einem IP-Wert von ≥ 900 bis > 6000 entspricht.

Der vorliegenden Erfindung liegt nun das Problem zugrunde, die Abriebfestigkeit von Verschleißschutzschichten zu erhöhen, ohne gleichzeitig auch den Verschleiß von Pressplatten oder Pressbändern heraufzusetzen. Gelöst wird das Problem durch eine Verschleißschutzsicht mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

überraschenderweise wurde gefunden, dass eine Verschleißschutzschicht mit einer erhöhten Verschleißfestigkeit durch Einlagerung einer Mischung aus ungleichförmigen Hartstoffpartikeln mit einer Härte nach Mohs von mindestens 6 und im Wesentlichen schneidkantenfreien, runden Feststoffpartikeln mit einer Härte nach Mohs von mindestens 3 in einen Matrixwerk-

stoff erreicht wird. Dabei muss der mittlere Teilchendurchmesser der Feststoffpartikel gleich oder kleiner sein als der mittlere Teilchendurchmesser der Hartstoffpartikel .

Das überraschende Ergebnis einer Vielzahl von Verschleißfestigkeitsuntersuchungen war, dass die Verschleißfestigkeit einer Verschleißschutzschicht erhöht wird, wenn ein Teil der Hartstoffpartikel, die ursächlich für die Verschleißfestigkeit sorgen sollen, durch im Wesentlichen schneidkantenfreie, runde Feststoffpartikel ersetzt werden, die einen mittleren Teilchendurchmesser aufweisen, der gleich oder kleiner ist als der mittlere Teilchendurchmesser der Hartstoffpartikel. Dieses interessante Phänomen konnte bei einer Reihe von unterschiedlichen Matrixwerkstoffen festgestellt werden. So wurden gleich- wirkende Effekte sowohl bei Lacken, Kunststoffen, Glas, Keramik oder Email gefunden.

Insbesondere konnte bei der Verwendung von duroplastischen, thermoplastischen oder elastomeren Kunststoffen als Matrix- werkstoff durch einen entsprechenden Ersatz von ungleichförmigen Hartstoffpartikeln durch schneidkantenfreie, runde Fest- stoffpartikel eine deutliche Steigerung der Abriebfestigkeit der Verschleißschutzschicht erreicht werden, was möglicherweise auf die besonders gute Einbindung der im Wesentlichen run- den Feststoffpartikel in diesem System zurückzuführen ist. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass der Matrixwerk- stoff ein Kunstharz auf Basis von Melamin, Acrylat, Epoxy, Polyurethan, Polyamid, Polyester, Polyimid, Kautschuk, Gummi o- der Mischungen davon ist. Diese Systeme werden bevorzugt für Verschleißschutzschichten eingesetzt und eine Steigerung der Verschleißfestigkeit der entsprechenden Schichten ist von besonderer technischer Relevanz.

Der Anteil an im Wesentlichen schneidkantenfreien, runden Feststoffpartikeln in der eingelagerten Mischung kann zwischen 0,1 bis 99,0 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtanteil der eingelagerten Teilchen, variieren. Dieser breite Anwendungsbereich macht deshalb Sinn, weil es in vielen Bereichen immer wieder zu einer Gratwanderung zwischen hohem Pressplattenverschleiß oder besonders hoher Verschleißfestigkeit kommt. Hier gilt es jedes Mal aufs Neue herauszufinden, welche Anteile an schneidkantenfreien, runden Feststoffpartikeln die eingelagerte Mi- schung verträgt, ohne dass ein Einbruch in der Verschleißfestigkeit zu verzeichnen ist. Hohe Anteile an runden Feststoffpartikeln führen zwar zu einem reduzierten Pressplattenverschleiß, gleichzeitig nimmt die Verschleißfestigkeit insgesamt jedoch ab. Bevorzugt werden 5 bis 70 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmischung, als runde Feststoffpartikel eingesetzt. Insbesondere im Bereich der Laminatfußböden hat sich herausgestellt, dass besonders vorteilhafte Ergebnisse erzielt werden können, wenn 10 bis 50 Gew.-% der Gesamtmischung als runde Feststoffpartikel vorliegen. Bei den zuletzt genannten Ver- hältnissen sind durchgängig bei allen Systemen Steigerungen der Verschleißfestigkeit im Vergleich zum Einsatz von reinen Hartstoffen festzustellen.

Die ungleichförmigen Hartstoffpartikel werden üblicherweise aus der Gruppe Aluminiumoxid, Korund, Schmelzkorund, Sinterkorund, Zirkonkorund, Solgelkorund, Siliziumkarbid und Borkarbid ausgesucht. Da die Mohs-Härte all dieser Stoffe deutlich über 6 liegt, spielt die Härte der Hartstoffe selber meist eine untergeordnete Rolle bei der Auswahl eines Hartstoffes für be- stimmte Anwendungen. Häufig werden diese Stoffe nach Transparenz, Farbe, Druckfestigkeit und Einbindungsverhalten in der Matrix ausgesucht. So ist einer der beliebtesten Hartstoffe für den Einsatz in Verschleißschutzschichten geschmolzener Ko-

rund, der sich neben seiner hohen Härte dadurch auszeichnet, dass er in großen Mengen zur Verfügung steht, preisgünstig herzustellen ist und darüber hinaus in unterschiedlichen Farben erhältlich ist. So wird häufig für transparente Laminate Edelkorund Weiß eingesetzt, da die Transparenz und Farbneutralität der Verschleißschutzschicht auch bei relativ hohen Korundanteilen erhalten bleibt. Als schneidkantenfreie, runde Feststoffpartikel werden in der Regel Vollkugeln aus Glas oder gesinterter Keramik eingesetzt. Je nach Wahl der Kugeln können zusätzliche Variationen beim Verhältnis zwischen Verschleißfestigkeit und Pressplattenverschleiß realisiert werden.

Als besonders gut geeignet haben sich Glaskugeln herausgestellt, da sie eine relativ hohe Härte besitzen, gleichzeitig transparent sind und zudem noch in großen Mengen und preisgünstig erworben werden können. Hinzu kommt, dass Glaskugeln quasi in allen gewünschten Durchmessern erhältlich sind. Neben den reinen Glaskugeln können jedoch auch Verbindungen mit geringerer oder höherer Härte als reines Glas eingesetzt werden.

Für bestimmte Anwendungen kann auch der Einsatz gesinterter schneidkantenfreier Keramikteilchen von Vorteil sein, wobei hier aber die mangelnde Transparenz deren Einsatz stark begrenzt. Beispielsweise können diese Keramikteilchen in nicht transparenten, eingefärbten Deckschichten verwendet werden, wenn es darum geht, die Härte der runden Feststoffpartikel weiter heraufzusetzen, um somit den Anteil an unregelmäßigen, ungleichförmigen Hartstoffpartikeln bei gleichbleibender Verschleißfestigkeit absenken zu können.

Generell bestehen die runden, schneidkantenfreien Feststoffpartikel im Wesentlichen aus Siliziumoxid, Aluminiumoxid, MuI- lit, Spinell oder Zirkonoxid bzw. Mischungen daraus. Die Far-

be, die Härte und das Druck- bzw. Bruchverhalten der schneidkantenfreien, runden Feststoffpartikel kann durch zusätzliche Modifikationsbestandteile, wie z. B. Natriumoxid, Lithiumoxid, Kaliumoxid, Eisenoxid, Titanoxid, Magnesiumoxid, Calciumoxid, Neodymoxid, Lanthanoxid, Ceroxid, Yttriumoxid und/oder Boroxid variiert werden.

Die Gesamtmenge an eingelagerten festen Teilchen beträgt üblicherweise 2 bis 80 Vol.-%, bezogen auf den Matrixwerkstoff. Dies entspricht einem Anteil an eingelagerten, festen Teilchen in der Matrix in Abhängigkeit von der relativen Dichtedifferenz zwischen Matrixwerkstoff und festen Teilchen von 2 bis 200 g pro m 2 . Für bevorzugte Ausgestaltungen, insbesondere im Laminatbereich, beträgt die Gesamtmenge an eingelagerten fes- ten Teilchen 10 bis 50 g pro m 2 .

Es hat sich sowohl für die Transparenz der Verschleißschutzschicht als auch für die Einbindung der Hartstoffe bzw. der schneidkantenfreien, runden Feststoffpartikel herausgestellt, dass eine Oberflächenbehandlung der Partikel mit einem Haftvermittler zu Verbesserungen bezüglich der Transparenz und Einbindung führt. Geeignete Mittel zur Oberflächenbehandlung sind Silane, insbesondere Organosilane, wie z. B. Aminoalkyl- silan oder Aminoalkylalkoxysilane . Derartige Behandlungen sind bekannt und werden häufig eingesetzt, um die Einbindung von Feststoffen, insbesondere oxidischen Feststoffen, in organischen Matrixwerkstoffen zu verbessern. Insbesondere bei der Verwendung von Korund als Hartstoff und Glas-Strahlperlen als schneidkantenfreier, runder Feststoff wirkt sich eine Vorbe- handlung der Teilchen oder Mischungen davon mit Aminopro- pyltriethoxysilan äußerst positiv auf die Einbindung und auf die Transparenz der Verschleißschutzschicht aus.

Bei einer besonderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung werden zur Oberflächenbehandlung Aminoalkylalkoxysilane aus der Gruppe Aminopropyltrimethoxysilan, 3-Aminopropyltrieth- oxysilan, 3-Aminopropylmethyldimethoxysilan, 3-Aminopropyl- methyldiethoxysilan und/oder N- (2-Aminoethyl) -3-Aminopropyl- trimethoxysilan eingesetzt. Die Menge an Silan beträgt üblicherweise 0.1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf den Anteil an Hart- stoffpartikeln und/oder Feststoffpartikeln. Die Behandlung selber ist seit langem bekannt und relativ unkompliziert. So können beispielsweise Silane als 20%ige Lösung in destilliertem Wasser jeweils den Hartstoffpartikeln oder Feststoffpartikeln oder den Mischungen davon in einem Mischer direkt zugesetzt, danach gemischt und anschließend bei ca. 80° C getrocknet werden.

Die erfindungsgemäße Verschleißschutzschicht findet Verwendung zur Herstellung von verschleißfesten Oberflächen auf Holzwerkstoffen, auf imprägniertem Dekorpapier oder auf mit Dekor bedruckten Holzfaserplatten zur Herstellung von Parkettfußböden, Fußbodenlaminaten, Möbeloberflächen oder Arbeitsplatten. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Verschleißschutzschicht zur Herstellung von verschleißfesten Metalloberflächen eingesetzt werden, beispielsweise im Zusammenhang mit lösemittel- haltigen oder lösemittelfreien Nass- oder Pulverlacksystemen. Eine weitere interessante Anwendung für die erfindungsgemäße Verschleißschutzschicht bezieht sich auf die Herstellung von Glasuren zur Beschichtung von Fliesen und Sanitärkeramik oder zur Herstellung von Email zur Beschichtung von Metallbehältern, Reaktoren für die chemische Industrie, Haushaltsgeräten, wie z.B. Herde, Töpfe oder Pfannen, oder Armaturen.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert, die ausgesuchte Anwendungen im Bereich der Laminate

wiedergeben, da in diesem Bereich die Bewertung der Verschleißfestigkeit standardisiert ist und somit eine Vergleichbarkeit der einzelnen Versuche gegeben ist. Dies ist jedoch nicht als Einschränkung zu sehen, vielmehr hat es sich im Rah- men der Untersuchungen gezeigt, dass sich vergleichbare Verhältnisse auch bei den übrigen oben angesprochenen Systemen einstellen .

Beispiele

Versuchsreihe 1 (unterschiedliche Konzentrationen an schneidkantenfreien, runden Feststoffpartikeln)

Als Ausgangsmaterial für die im Wesentlichen schneidkantenfreien, runden Feststoffpartikel wurden Glasstrahlperlen (So- vitec, FR) eingesetzt, die in Analogie zu den üblichen Absiebungen für Schleifkörnungen gemäß dem FEPA-Standard 42-D-1984 R 1993 zu einer Absiebung „Korn 220" klassiert wurden. Die Härte der Glasstrahlperlen betrug 5.1 GPa nach Vickers (HV 0 . 2 ) (Mohs 5) und wurde an Kugeln mit einem Durchmesser von 0.4 - 0.6 mm bestimmt.

Als Ausgangsmaterial für die ungleichförmigen Hartstoffparti- kel wurde Edelkorund Weiß (Alodur ZWSK-220, Treibacher

Schleifmittel AG, AT) verwendet. Härte nach Vickers (HV 0-2 ) = 20.2 GPa (Mohs 9) .

In den folgenden Tabelle 1 sind die jeweiligen Siebanalysen gemäß FEPA wiedergegeben, wobei die Resultate in Gew.-% des Siebrückstandes pro Prüfsieb bzw. als Bodenanteil angegeben werden.

Tabelle 1

In der Tabelle 2 sind die Ergebnisse der Messung der Korngrößenverteilung der gleichen Muster mitteis Laserbeugung LFa. Malvern Instruments Ltd., UK Gerätetyp: Mastersizer 2000 mit Dispergiermodul Hydro 2000S(A)] wiedergegeben. Dabei werden die Resultate typischerweise als Vol.-% (dio, d 50 , dg 0 ) angegeben.

Tabelle 2

Korngrößenverteilung (Vol.-%) dgo% d50% dio%

Teilchendurchmesser (μm)

Alodur ZWSK-220 112,0 74, 08 48, 68

Glasstrahlperlen Korn 220 77.41 55 50 39 64

Anmerkung: d 50% heißt, dass 50 % der nach mit Laserbeugung gemessenen Teilchen unter dem angegebenen μm-Wert liegen

Aus den Tabellen 1 und 2 geht hervor, dass trotz in etwa gleicher Absiebung nach FEPA die Messung mit der Laserbeugung (Malvern) eine deutlich geringere mittlere Teilchengröße d50 für die Glasstrahlperlen ergibt. Aus den Darstellungen wird

ersichtlich, dass die Beschreibung von relativen Korngrößenverteilungen sehr stark von der jeweiligen Messmethode abhängt. Wenn im Folgenden die mittlere Teilchengröße genannt wird, so ist als Grundlage für die Zahlenwerte - solange es nicht explizit anders spezifiziert wird - stets die Messung mittels Laserbeugung heranzuziehen.

Die ungleichförmigen Hartstoffpartikel und die im Wesentlichen schneidkantenfreien, runden Feststoffpartikel wurden jeweils separat einer Oberflächenbehandlung unterzogen, wobei 500 g der Partikel jeweils mit 12 g einer 20-%igen Lösung von Ami- nopropyltriethoxysilan (AMEO, Degussa, DE) in destilliertem Wasser versetzt und anschließend in einem Zwangsmischer vermischt wurden. Die so behandelte Mischung wurde in einem Tro- ckenschrank bei 80 0 C für mehrere Stunden getrocknet.

Aus den jeweils beschichteten ungleichförmigen Hartstoffpartikel und den im Wesentlichen schneidkantenfreien, runden Fest- stoffpartikeln wurden dann unterschiedliche Mischungen (siehe Tabelle 1) zur Herstellung von Laminat-Prüfkörpern für den sogenannten Taber-Test nach DIN EN 13329 eingesetzt.

Dazu wurde nach dem bekannten Stand der Technik ein Dekorpapier mit Melamin-Formaldehydharz (Prefere 70 0562L, Dynea, AT), Additiven und Härtern (Melatec, CH) kernimprägniert. Auf dieses imprägnierte und feuchte Dekorpapier wurde im „Nass-in- Nass-Verfahren" die Verschleißschutzschicht in Form einer Suspension aus Melamin-Formaldehydharz mit Hartstoffpartikeln, runden FestStoffPartikeln bzw. Mischungen davon aufgetragen und anschließend in einem Trockenofen bei 145 0 C bis auf eine Restfeuchte von 5 - 6 % getrocknet.

Die Konzentration an Feststoffteilchen in der Melamin- Formaldehydharz-Suspension wurde dabei so gewählt, dass der Anteil an Feststoffteilchen im fertigen Prüfkörper 25 g/m 2 betrug, was einem Gehalt von 30 - 40 Vol.-% Feststoffanteil, bezogen auf den Matrixwerkstoff, entsprach.

Anschließend wurde das Dekorpapier auf eine HDF-Platte gelegt und mit einem ebenfalls mit Melamin-Formaldehydharz getränkten Overlay-Papier bedeckt. Unter die HDF-Platte wurde ein Gegen- zugpapier gelegt. Dieser Gesamtaufbau aus Gegenzugpapier/HDF- Platte/Dekorpapier/Overlaypapier wurde dann für 15 Sekunden bei 205 0 C mit einem Druck von 350 N verpresst.

Die so erhaltenen Prüfkörper wurden einem Taber-Test unterzo- gen. Die Testergebnisse sind in der Tabelle 3 sowie in der entsprechenden Grafik (Abb. 1) wiedergegeben.

Tabelle 3

Anmerkung: * = Laserbeugung (Malvern)

0 20 40 60 80 100

Gew.-% Glasstrahlperlen

Abb. 1

Aus den Ergebnissen in der Tabelle 1 sowie der entsprechenden grafischen Darstellung in der Abbildung 1 ist zu erkennen, dass die Verschleißfestigkeit des Laminatprüfkörpers durch den Ersatz von Hartstoffpartikeln durch weichere Glaskugeln überraschenderweise zunächst erhöht wird. Bis zu einem Anteil von fast 40 Gew.-% können Hartstoffpartikel durch weichere Glasku- geln ersetzt werden, ohne dass es zu einem wesentlichen Abfall in der Verschleißfestigkeit kommt. Dies führt nicht nur zu einer deutlichen Reduzierung des Pressplattenverschleißes, wobei im Einzelfall sogar ein Verzicht auf Overlaypapier möglich ist, sondern es kommt gleichzeitig zu einer allgemeinen Kos- tenreduzierung, da die Glaskugeln in der Regel preiswerter sind als die entsprechenden Hartstoffpartikel.

Versuchsreihe 2 (unterschiedliche Größenverhältnisse d 50 % Hart- Stoffe : d 5 Q% Feststoffpartikel)

Bei dieser Versuchsreihe wurde die gleichen Ausgangsmateria- lien wie bei der Versuchsreihe 1 eingesetzt, wobei allerdings unterschiedliche Absiebungen für die Glasstrahlperlen vorgenommen wurden. Auch in diesem Fall wurden die Absiebungen in Anlehnung an die FEPA-Norm durchgeführt.

In der Tabelle 4 sind die Korngrößenverteilungen der verwendeten Muster nach FEPA dargestellt.

Tabelle 4

Zusätzlich sind in der Tabelle 5 die Ergebnisse der Laserbeugungsanalyse (Malvern) wiedergegeben.

Tabelle 5

Auch aus den Tabellen 4 und 5 geht hervor, dass die Beschreibung von relativen Korngrößenverteilungen sehr stark von der jeweiligen Messmethode abhängt. Wenn im Folgenden die mittlere Teilchengröße d 5 o% genannt wird, so ist als Grundlage für die Zahlenwerte - solange es nicht explizit anders spezifiziert wird - stets die Messung mittels Laserbeugung (Malvern) heranzuziehen .

Bei der Versuchsreihe 2 wurden ausschließlich 50 : 50-Mischungen eingesetzt. Die entsprechenden Mischungen sind unter Angabe der jeweiligen mittleren Teilchengröße d 50 % in der Tabelle 6 zusammengefasst . Zum Vergleich wurden reine HartstoffSuspensionen mit 50 % bzw. 100 % Hartstoffanteilen aufgeführt.

Die Herstellung der Prüfkörper für den Taber-Test erfolgte in Analogie zur Versuchsreihe 1. Die Ergebnisse der Tabertests sind in der Tabelle 6 zusammengefasst und in der Abb. 2 grafisch dargestellt.

Tabelle 6

IP (Taber-Wert)

90.07 μm 55.50 μm 34.77μm Beispiel 10(*)

d 50% Glaskugeln

Abb . 2

Den Ergebnissen in der Tabelle 2 und der grafischen Darstellung (Abb. 2) ist zu entnehmen, dass bereits eine verhältnismäßig geringfügige Verschiebung des Verhältnisses der mittle- ren Teilchengröße d 50% der runden Feststoffpartikeln zur mittleren Teilchengröße d 5 o % der Hartstoffpartikeln in den gröberen Bereich, bezogen auf die Feststoffpartikel, zu einer überraschend deutlichen Verschlechterung der Verschleißfestigkeit führt. Anscheinend liegt das Optimum in Bezug auf die Ver- schleißfestigkeit für die mittlere Teilchengröße d 5 o% der runden Feststoffpartikel leicht unterhalb der mittleren Teilchengröße d 50% der Hartstoffpartikel. Fällt die mittlere Teilchengröße der runden Feststoffpartikel dagegen deutlich kleiner aus (siehe Beispiel 9) , so ist auch eine signifikante Ver- schlechterung der Verschleißfestigkeit zu verzeichnen.

Darüber hinaus fällt auf, dass generell durch die Zugabe von Glaskugeln zu einer nur mit Hartstoffpartikeln versehenen Verschleißschutzschicht (Beispiel 10 im Vergleich zu den Beispie- len 8, 4 und 9) ein deutliche Zunahme der Verschleißfestigkeit zu verzeichnen ist.