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Title:
APPARATUS FOR ADJUSTING THE WORKING DISTANCE OF TWO WORKING ELEMENTS, DESIGNED TO BE MOVABLE RELATIVE TO ONE ANOTHER, OF A CARDING MACHINE OR CARDER, AND CARDING MACHINE OR CARDER COMPRISING SUCH AN APPARATUS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/011856
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an apparatus for adjusting the working distance of two working elements, designed to be movable relative to one another, of a carding machine or carder, wherein the apparatus comprises two control devices for joint adjustment of the working distance, specifically an opening device for moving one working element away from the other working element towards an open position, and a closing device for moving one working element towards the other working element towards a closed position, wherein the opening device is designed such that it generates a preloading force for moving one working element away from the other working element towards the open position, and thus counter to a restoring force of the closing device. The invention also relates to a carding machine or carder comprising such an apparatus.

Inventors:
SOBOTKA ANDREAS (DE)
DOVERN MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/069135
Publication Date:
February 09, 2023
Filing Date:
July 08, 2022
Export Citation:
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Assignee:
TRUETZSCHLER GROUP SE (DE)
International Classes:
D01G15/28
Foreign References:
DE102005052142A12007-05-03
DE102010018840A12011-11-03
DE102009009333A12010-08-19
DE10106315A12002-08-29
DE102006058274A12008-06-12
DE102009031979A12011-01-13
DE102018124878B32019-12-12
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Einstellung des Arbeitsabstands zweier relativ zueinander beweglich ausgeführter Arbeitselemente einer Karde oder eines Krempels, wobei die Vorrichtung (40) zwei Stelleinrichtungen zum gemeinsamen Einstellen des Arbeitsabstandes umfasst, nämlich eine Öffnungseinrichtung (41) zum Bewegen des einen Arbeitselements (4, 20) weg vom anderen Arbeitselement (4, 20) in Richtung auf eine Offenstellung und eine Schließeinrichtung (42) zum Bewegen des einen Arbeitselement (4, 20) auf das andere Arbeitselement (4, 20) in Richtung auf eine Geschlossenstellung, wobei die Öffnungseinrichtung (41) derart eingerichtet ist, dass sie eine Vorspannkraft erzeugt, um das eine Arbeitselement (4, 20) in Richtung auf die Offenstellung und somit entgegen einer Rückstellkraft der Schließeinrichtung (42) von dem anderen Arbeitselement (4, 20) weg zu bewegen.

2. Vorrichtung (40) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannkraft der Öffnungseinrichtung (41) durch eine Feder (53), wie Schraubenfeder erzeugt wird.

3. Vorrichtung (40) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungseinrichtung (41) einerseits an einer Abstützung (30) des einen Arbeitselements (4, 20) befestigbar ist und andererseits an dem einen Arbeitselement (4, 20) angreift, um das eine Arbeitselement (4, 20) gegenüber der Abstützung (30) in Richtung auf die Offenstellung und damit von dem anderen Arbeitselement (4, 20) weg zu bewegen.

4. Vorrichtung (40) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungseinrichtung (41) ein Stößel (50) zugeordnet ist, um das eine Arbeitselement (4, 20) gegenüber der Abstützung (30) in Richtung auf die Offenstellung zu bewegen, wobei der Stößel relativ zur Abstützung beweglich angeordnet ist und mit seinem einen Ende an dem einen Arbeitselement (4, 20) befestigt ist.

5. Vorrichtung (40) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stößel (50) gegenüber der Abstützung mittels der Feder (53) zur Erzeugung der Vorspannkraft vorgespannt ist, und bevorzugt die Feder (53) und der Stößel (50) konzentrisch zueinander angeordnet sind, wobei bevorzugt die Feder (53) den Stößel (50) in Umfangsrichtung umgibt und der Stößel (50) eine Schulter aufweist, an der sich die Feder (53) abstützt, um diesen gegen die Abstützung (30) vorzuspannen.

6. Vorrichtung (40) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinrichtung (42) unmittelbar an dem Stößel (50) angreift oder mit diesem mittelbar verbunden oder verbindbar ist. Vorrichtung (40) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungseinrichtung (41) ein Gehäuse (52) zugeordnet ist, das die Feder (53) und den Stößel (50) bevorzugt konzentrisch umgibt, wobei an dem Gehäuse (52) der Öffnungseinrichtung (41) die Schließeinrichtung (42) befestigt ist oder das Gehäuse (52) der Öffnungseinrichtung (41) die Schließeinrichtung (42) umgibt, wobei bevorzugt das Gehäuse (52) und der Stößel (50) zusammen einen Arbeitsraum für ein Pneumatik- oder Hydraulikfluid begrenzen, und bevorzugt nach bei Ausführung der Vorrichtung (40) nach Anspruch 5 oder 6, die Schulter des Stößels (50) als Kolben dient, sodass bei entsprechender Füllung oder Entleerung des Arbeitsraums der Kolben deart mit Pneumatik- oder Hydraulikfluid beaufschlagbar ist, dass er das andere Arbeitselement (4, 20) entgegen der Vorspannkraft der Öffnungseinrichtung (41) in Richtung auf die Geschlossenstellung bewegt. Vorrichtung (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungseinrichtung (41) und die Schließeinrichtung (42) hinsichtlich ihrer Längsachsen konzentrisch zueinander angeordnet sind und bevorzugt hinsichtlich ihrer Längsachsen untereinander angeordnet sind. Vorrichtung (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinrichtung (42) eine Kraftmaschine, ein Antrieb oder ein Aktor auf Basis von Pneumatik oder Hydraulik, wie pneumatischer oder hydraulischer Zylinder, eines Elektrohubzylinders, eines Elektromotors, wie Rotationsmotor, Direktantrieb oder Linearmotor, eines Piezoaktors, eines magnetischen Aktors, wie Proportionalmagnet, eines magnetostriktiven Aktors, eines rheologischen Aktors, eines Bimetalls oder einer Formgedächtnislegierung umfasst oder als eine solche Kraftmaschine, ein Antrieb oder ein Aktor ausgeführt ist, und bevorzugt derart eingerichtet ist, eine solche Rückstellkraft erzeugt werden kann, die größer oder gleich der Vorspannkraft der Öffnungseinrichtung (41) ist. Karde (100) oder Krempel, umfassend zumindest zwei relativ zueinander beweglich ausgeführte Arbeitselemente (4, 20), von denen das eine Arbeitselement (20) als Festkardierelement, Messer oder Absaughaube ausgeführt ist, wobei das eine Arbeitselement (20) ein Arbeitselement (20), insbesondere einer Vor- oder Nachkardierzone ist, und das andere Arbeitselement (4) als Trommel ausgeführt ist, wobei das eine Arbeitselement (20) am Umfang des anderen Arbeitselements (4) angeordnet ist, und in Umfangsrichtung anderen Arbeitselements (4) gesehen relativ zum anderen Arbeitselement (4, 20) beweglich ausgeführt ist, um einen Arbeitsabstand zwischen diesen beiden einzustellen, mit einer Vorrichtung (40) zur Einstellung des Arbeitsabstands gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.

Description:
Vorrichtung zur Einstellung des Arbeitsabstands zweier relativ zueinander beweglich ausgeführter Arbeitselemente einer Karde oder eines Krempels sowie Karde oder Krempel umfassend eine solche Vorrichtung

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einstellung des Arbeitsabstands zweier relativ zueinander beweglich ausgeführter Arbeitselemente einer Karde oder eines Krempels sowie eine Karde oder Krempel umfassend eine solche Vorrichtung, im Einzelnen gemäß der Merkmale der unabhängigen Ansprüche.

Eine Karde weist eine Trommel, auch Kardiertrommel genannt, mit einem endlos umlaufenden Sägezahndraht (Garnitur) auf, die mit einer Vor-, Haupt- und Nachkardierzone zusammenwirkt und dabei die Fasern reinigt und parallelisiert. Vor-, Haupt- und Nachkardierzone weisen ebenfalls Garnituren mit Zähnen oder Messer mit Absaughauben auf. Nach heutigem technischen Stand weist nur die Hauptkardierzone Mittel zum Einstellen des Kardierspaltes (Abstand der Zahnspitzen der Deckelstäbe zu den Zahnspitzen der Trommel) - im folgenden auch Arbeitsabstand genannt -während des Betriebs der Karde auf.

Die Qualität des kardierten Faserflors, der als Faserband aus der Karde abgezogen wird, hängt unter anderem vom Kardierspalt ab. Die Vor- und Nachkardierzone wird hinsichtlich des Kardierspalts fest eingestellt, indem je nach Wunsch des Kunden Unterlegelemente (Spacer) unterschiedlicher Dicke unter die Festkardierelemente und Messer gelegt werden, mit denen der Abstand zur Trommel eingestellt wird. Diese ortsfesten und daher im Betrieb hinsichtlich des Kardierspalts nicht verstellbaren Festkardierelemente werden bei einem Maschinenstillstand einzeln im Abstand zur Trommel von Hand justiert und fixiert. Der Kardierspalt wird daher im kalten Zustand der Karde eingstellt. Auch eine gleichzeitige Verstellung aller ortsfesten Festkardierelemente wird nach dem heutigen Stand der Technik nicht praktiziert. Da die Spalte zwischen diesen ortsfesten Festkardierelemente und der Trommel zwischen 1/10 bis 2/10 mm betragen müssen und sich die Bauteile der Karde aufgrund thermischer Belastung verändern können, wird im kalten Zustand ein definierter Kardierspalt eingestellt, der sich im Betrieb verkleinern wird. Damit ist aber eine Kollision zwischen diesen ortsfesten Festkardierelementen und der Trommel möglich, sobald die Maschine in Betrieb genommen wird und warm wird. Stehen die Festkardierelemente und die Trommel andererseits zu weit auseinander, wird eine nicht optimale Kardenbandqualität mit der Karde erzeugt, sodass es zu Qualitätseinbußen des mit der Karde hergestellten Produkts kommt.

In der DE 10 2006 058 274 A1 wird die Kontaktmessung zwischen der Trommelgarnitur und der Garnitur der Deckelstäbe beschrieben. Dies ist die heutige technische Grundlage für die automatische Einstellung des Kardierspaltes in der Hauptkardierzone.

Die DE 10 2009 031 979 A1 beschreibt die Einstellung des Verlängerungsbogens der Vor- und Nachkardierzone. Damit können alle Elemente (Festkardierelemente, Messer, Absaughauben) gleichzeitig zur Trommel eingestellt werden. Dabei sind die Elemente in Richtung auf die Trommel mittels Federn vorgespannt. So wird, sobald sich die Elemente und die Trommel im Betrieb der Karde erwärmen der Arbeitsabstand zwischen diesen kleiner. Die Vorspannung mittels der Feder auf die Trommel hin verringert diesen Arbeitsabstand noch mehr.

Eine ähnliche Anordnung, bei der die Vorspannung der verstellbaren Festkardierelemente in Richtung auf die Trommel erfolgt, ist in DE 10 2018 124 878 B3 beschrieben. Auch hier besteht der Nachteil, dass wenn die Verstelleinrichtung, die zur Vergrößerung des Arbeitsabstands zwischen Festkardierelement und Trommel ausfällt, die Festkardierelemente durch die Vorspannung in Richtung auf die Trommel gedrückt werden. Dies wiederum verringert den sich infolge der Wärme im Betrieb sowieso reduzierenden Arbeitsabstand noch zusätzlich. Es kann zur Kollision der Festkardierelemente mit der Trommel kommen.

Die vorliegende Erfindung betrifft die eingangs genannten Gegenstände.

Ausgehend hiervon besteht jedoch weiterhin Bedarf, den sich im Betrieb infolge von Wärmedehnungen verändernden Arbeitsabstand zwischen zwei Arbeitselementen - insbesondere in der Vor- und Nachkardierzone - wie der Trommel und dem Festkardierelement einer Karde oder eines Krempels - auch während des Betriebs einzeln ein- oder nachstellen zu können.

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zur Einstellung des Arbeitsabstands zweier relativ zueinander beweglich ausgeführter Arbeitselemente einer Karde oder eines Krempels sowie eine entsprechende Karde oder Krempel anzugeben, die gegenüber dem Stand der Technik verbessert sind. Insbesondere soll eine Kollision beider Arbeitselemente verhindert werden und der Arbeitsabstand auch im Betrieb der Karde bevorzugt in der Vor- und Nachkardierzone veränderbar sein. Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Einstellung des Arbeitsabstands zweier relativ zueinander beweglich ausgeführter Arbeitselemente einer Karde oder eines Krempels, wobei die Vorrichtung zwei Stelleinrichtungen zum gemeinsamen Einstellen des Arbeitsabstandes umfasst, nämlich eine Öffnungseinrichtung zum Bewegen des einen Arbeitselementes weg vom anderen Arbeitselement in Richtung auf eine Offenstellung und eine Schließeinrichtung zum Bewegen des einen Arbeitselementes auf das andere Arbeitselement in Richtung auf eine Geschlossenstellung, wobei die Öffnungseinrichtung derart eingerichtet ist, dass sie eine Vorspannkraft erzeugt, um das eine Arbeitselement in Richtung auf die Offenstellung und somit entgegen einer Rückstellkraft der Schließeinrichtung von dem anderen Arbeitselement weg zu bewegen, gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, die wahlweise miteinander kombiniert werden können.

Gemäß der Erfindung kann somit jedem Arbeitselement, bevorzugt der Vor- und Nachkardierzone, wie Festkardierelement, Messer oder Absaughaube jeweils eine solche Vorrichtung zur Einstellung des Arbeitsabstands zugeordnet sein. Damit kann der Arbeitsabstand jedes einzelnen Arbeitselements einzeln einstellbar sein.

Die Arbeitselemente können somit Arbeitselemente der Vor- und Nachkardierzone einer Karde sein, wie Festkardierelement, Messer oder Absaughaube.

Der Arbeitsabstand wird eingestellt, indem ausgehend von einer Offenstellung, bei der die beiden Arbeitselemente voneinander abgerückt sind, eines der Arbeitselemente mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Richtung auf die Geschlossenstellung gebracht wird, um den gewünschten Abstand, also den Arbeitsabstand zwischen den beiden Arbeitselementen einzustellen. Anders ausgedrückt, arbeiten die Öffnungseinrichtung sowie die Schließeinrichtung der Vorrichtung gegeneinander, sie führen also gegenläufige Bewegungen aus. Diese Bewegungen können translatorische, rotatorische oder Kombinationen hiervon sein.

Wenn gemäß der Erfindung die Rede davon ist, dass etwas in Seitenansicht gesehen ist, dann ist die Blickrichtung gemeint, die parallel zur Drehachse der Trommel der Karde verläuft.

Mit „zueinander beweglich“ sind diejenigen Arbeitselemente gemeint, die ausgehend von einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung, oder umgekehrt, derart zueinander beweglich sind, dass sie sich aufeinander zu oder voneinander weg bewegen lassen. Wenn die Rede von „relativ zueinander beweglich“ ist, dann ist gemeint, dass wenigstens eines, der Arbeitselemente so beweglich ausgeführt ist, dass es dann auf das andere, stationäre Arbeitselement oder von diesem weg bewegbar ist. Dies kann aber auch bedeuten, dass beide Arbeitselemente zueinander bewegbar ausgeführt sind.

Wenn von feststehenden Kardierelementen oder Festkardierelemente, Absaughauben und Messer als Arbeitselementen die Rede ist, dann ist nicht gemeint, dass diese Elemente sich gar nicht bewegen können. Vielmehr ist damit gemeint, dass sich die Arbeitselemente in Bezug auf das andere Arbeitselement nicht bewegen, abgesehen von einer Bewegung zum Einstellen des Arbeitsabstandes. Das bedeutet, dass ein feststehendes Arbeitselement sich zwar zur Einstellung des Arbeitsabstands bewegen kann, darüber hinaus aber nicht, sodass es z.B. nicht rotiert.

Bevorzugt wird die Vorspannkraft der Öffnungseinrichtung durch eine Feder, wie Schraubenfeder erzeugt. Die Kraft der Feder liegt somit ständig an und sorgt im Falle des Ausfalls der Schließeinrichtung dafür, dass eines oder beide Arbeitselemente über die Öffnungseinrichtung automatisch voneinander in Richtung auf die Offenstellung wegbewegt werden, denn die Vorspannkraft überwiegt dann die wegfallende Rückstellkraft. So kann die Kollisionen beider Arbeitselemente miteinander einfach und wirkungsvoll vermieden werden. Damit gewährleistet die Öffnungseinrichtung eine Fail-Safe-Funktion, die im Falle eines Fehlers zu möglichst geringem Schaden an der Karde führt.

Die Einstellung des Arbeitssabstands, z.B. des Kardierspalts erfolgt so, dass ausgehend von der Offenstellung der Vorrichtung die Schließeinrichtung betätigt wird. So baut sich eine der Vorspannkraft der Öffnungseinrichtung entgegengesetzte Rückstellkraft auf. Die Rückstellkraft muss zum Verbringen des einen Arbeitselements in Richtung auf das andere, also in die Geschlossenstellung zunächst die Vorspannkraft überwiegen. Ist der gewünschte Arbeitsabstand eingestellt, kann eines oder beide Arbeitselemente in dieser Position zueinander geklemmt werden.

Eine solche Klemmung, also Arretierung beider Arbeitselemente unter einem gewünschten Arbeitsabstand zueinander kann wie folgt realisiert werden: Zum einen in mechanischer Form oder so, dass die Rückstellkraft der Schließeinrichtung gleichgroß wie die Vorspannkraft der Öffnungseinrichtung eingestellt wird. Etwaige Reibungsverluste, die sich auf die Größe der beiden Kräfte auswirken würden, werden hier vernachlässigt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann die Öffnungseinrichtung einerseits an einer Abstützung des einen Arbeitselements befestigbar sein und andererseits an dem einen Arbeitselement angreifen, um das eine Arbeitselement gegenüber der Abstützung in Richtung auf die Offenstellung und damit von dem anderen Arbeitselement weg zu bewegen. Das eine Arbeitselement kann somit ein Festkardierelement sein, das an einem Verlängerungsbogen, welcher an beiden axialen Seiten der Karde angeordnet ist, abgestützt ist. Die Abstützung bildet damit der Verlängerungsbogen. Das andere Arbeitselement kann dann die Trommel der Karde sein. So kann eine vergleichsweise einfache Konstruktion erzielt werden.

Auch kann der Öffnungseinrichtung ein Stößel zugeordnet sein, um das eine Arbeitselement gegenüber der Abstützung, also z.B. gegenüber dem Verlängerungsbogen, in Richtung auf die Offenstellung zu bewegen, wobei der Stößel relativ zur Abstützung beweglich angeordnet und mit seinem einen Ende an dem einen Arbeitselement befestigt sein kann. Der Stößel kann über eine entsprechende Durchgangsbohrung in dem Verlängerungsbogen hindurchgeführt sein. So kann eine platzsparende Konstruktion ermöglicht werden.

Weiter kann der Stößel gegenüber der Abstützung mittels einer Feder, wie Schraubenfeder zur Erzeugung der Vorspannkraft vorgespannt sein, wobei bevorzugt die Feder und der Stößel konzentrisch zueinander angeordnet sein können, wobei bevorzugt die Feder den Stößel in Umfangsrichtung umgibt und der Stößel eine Schulter aufweist, an der sich die Feder abstützt, um diesen gegen die Abstützung vorzuspannen. Die Vorspannung des Stößels gegenüber der Abstützung kann auch mittelbar erfolgen, das bedeutet, dass der Stößel auch gegen ein Gehäuse vorgespannt sein könnte, in dem er angeordnet ist, wobei das Gehäuse wiederum an der Abstützung besfestigt sein kann.

Mit Vorteil kann die Schließeinrichtung unmittelbar an dem Stößel angreifen oder - mittelbar, also über weitere Elemente - mit diesem verbunden oder verbindbar sein. So kann ein besonders kompakter Aufbau der Vorrichtung erzielt werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Öffnungseinrichtung ein Gehäuse zugeordnet ist, das die Feder und den Stößel bevorzugt konzentrisch umgibt. Dabei kann an dem Gehäuse der Öffnungseinrichtung die Schließeinrichtung befestigt sein, wobei das Gehäuse der Öffnungseinrichtung die Schließeinrichtung umgeben kann, wobei bevorzugt das Gehäuse und der Stößel zusammen einen Arbeitsraum für ein Pneumatik- oder Hydraulikfluid begrenzen, und bei Ausführung des Kolbens mit einer Schulter - die Schulter des Stößels als Kolben dient, sodass bei entsprechender Füllung oder Entleerung des Arbeitsraums der Kolben derart mit Pneumatik- oder Hydraulikfluid beaufschlagbar ist, dass er das andere Arbeitselement entgegen der Vorspannkraft der Öffnungseinrichtung in Richtung auf die Geschlossenstellung bewegt. So kann eine besonders raumsparende und daher kompakte Vorrichtung angegeben werden. Das gleiche gilt, wenn die Öffnungseinrichtung und die Schließeinrichtung hinsichtlich ihrer Längsachsen konzentrisch zueinander angeordnet sind und bevorzugt hinsichtlich ihrer Längsachsen untereinander angeordnet sind, wodurch der zur Verfügung stehende Bauraum der Karde optimal ausgenutzt wird.

Dabei kann die Schließeinrichtung eine Kraftmaschine, ein Antrieb oder ein Aktor auf Basis von Pneumatik oder Hydraulik, wie pneumatischer oder hydraulischer Zylinder, eines Elektrohubzylinders, eines Elektromotors, wie Rotationsmotor (z.B. mit Spindel), Direktantrieb oder Linearmotor, eines Piezoaktors, eines magnetischen Aktors, wie Proportionalmagnet, eines magnetostriktiven Aktors, eines rheologischen Aktors, eines Bimetalls oder einer Formgedächtnislegierung umfasst oder als eine solche Kraftmaschine, ein Antrieb oder ein Aktor ausgeführt ist, und bevorzugt derart eingerichtet ist, eine solche Rückstellkraft erzeugt werden kann, die größer oder gleich der Vorspannkraft der Öffnungseinrichtung ist, sein. Weist jedes der einzelnen Arbeitselemente der Karde einen entsprechenden Aktor auf, so kann der Arbeitsabstand jeder einzelnen Arbeitselemente untereinander, auch im Betrieb der Karde eingestellt werden. Auch eine (ständige) Regelung des Arbeitsabstands in Abhängigkeit der Temperatur im Innernraum der Karde, ist denkbar. So kann die Wärmeausdehnung der Bauteile der Karde oder des Krempels und somit ein im Betrieb sich hierdurch verringernder Arbeitsabstand durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wieder ausgeglichen werden.

Vorzugsweise weist jedes Arbeitselement auf jeder Seite der Karde oder Krempel je einen Aktor auf, die unabhängig voneinander betätigbar und ansteuerbar sind. So kann beispielsweise eine einseitige bzw. unsymetrische Temperaturerhöhung über die Arbeitsbreite kompensiert werden. Weiterhin kann damit einem einseitig auftretenden Faserflug entgegen gewirkt werden.

Die Erfindung betrifft auch eine Karde oder Krempel, umfassend zumindest zwei relativ zueinander beweglich ausgeführte Arbeitselemente, von denen das eine Arbeitselement als Festkardierelement, Messer oder Absaughaube ausgeführt ist, wobei das eine Arbeitselement ein Arbeitselement insbesondere einer Vor- oder Nachkardierzone ist, und das andere Arbeitselement als Trommel ausgeführt ist, wobei das eine Arbeitselement am Umfang des anderen Arbeitselements angeordnet ist, und in Umfangsrichtung anderen Arbeitselements gesehen relativ zum anderen Arbeitselement beweglich ausgeführt ist, um einen Arbeitsabstand zwischen diesen beiden einzustellen, mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einstellung des Arbeitsabstands. Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Karde;

Fig. 2 eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer räumlichen, teilgeschnittenen Darstellung;

Fig. 3 den Gegenstand aus Fig. 2 in einer teilgeschnittenen Vorderansicht.

Fig. 1 zeigt in einer stark schematischen und daher unmaßstäblichen Seitenansicht eine Karde 100 nach dem Stand der Technik, bei der Faserflocken über einen Schacht zu einer Speisewalze 1 , einem Speisetisch 2, über mehrere Vorreißer 3a, 3b, 3c, zu der Trommel 4 oder dem Tambour geleitet werden. Auf der Trommel 4 werden die Fasern der Faserflocken mittels feststehender Kardierelemente, sogenanntener Festkardierelemente 20, Absaughauben und Messer und mittels an einem Wanderdeckelsystem 17 angeordneter umlaufender Kardierelemente 14 sowie sich daran anschließenden Festkardierelementen parallelisiert und gereinigt. Der entstehende Faserflor wird nachfolgend über einen Abnehmer 5, eine Abnehmerwalze 6 und mehrere Quetschwalzen 7, 8, zu einem Vliesleitelement 9 gefördert, der den Faserflor mit einem Trichter 10 zu einem Faserband umformt, das über Abzugswalzen 11 , 12 an eine nachfolgende Verarbeitungsmaschine oder eine Kanne 15 übergibt.

Die Vorkardierzone erstreckt sich vorliegend über den Teil des Umfangs der Trommel 4, der von den Vorreißern 3a, 3b, 3c und dem Wanderdeckelsystem 17 begrenzt wird. Hieran folgt in Drehrichtung der Trommel 4 (siehe Pfeil) gesehen über den Umfang des Wanderdeckelsystems 17 die Hauptkardierzone. Wiederum hieran schließt sich zwischen dem Wanderdeckelsystem 17 und dem Abnehmer 5 die Nachkardierzone an. Die Festkardierelemente 20 sind vorliegend in der Vor- und Nachkardierzone angeordnet. Vor- und Nachkardierzone stehen sich somit im Wesentlichen in Bezug auf den Außenumfang der Trommel 4 diametral gegenüber.

Im Bereich der Festkardierelemente 20, Absaughauben und Messer (beide nicht dargestellt) - auch Arbeitselemente genannt -ist an beiden axialen Seiten der Karde 100, genauer gesagt der Trommel 4, welche auch ein Arbeitselement darstellt, ein Verlängerungsbogen 30 angeordnet, der im Wesentlichen den Radius der Trommel 4 aufweist. Der Verlängerungsbogen 30 ist axial beidseitig der Trommel 4 am nicht dargestellten Seitenschild angeordnet und mit diesem lösbar oder unlösbar befestigt. Beispielsweise kann der Verlängerungsbogen 30 auch am Seitenschild angegossen oder angeschweißt sein. Das Seitenschild ist in Bezug auf die Trommel ortsfest - rotiert also nicht - und kann z.B. mit dem Fundament der Karde 100 verbunden sein.

Um in der Vor- und Nachkardierzone den Arbeitsabstand der Arbeitselemente zueinander, hier den Kardierspalt zwischen den Arbeitselementen Festkardierelement 20 und der Trommel 4 auch während des Betriebs der Karde 100 einzustellen, ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Einstellung des Arbeitsabstands zwischen diesen vorgesehen. Dabei kann jedem einzelnen Arbeitselement, hier dem Festkardierelement 20 jeweils eine separate Vorrichtung 40 zugeordnet sein.

Fig. 2 zeigt hier eine mögliche Ausführungsform der Vorrichtung 40 in einer räumlichen, teilgeschnittenen Darstellung von einem axialen Ende des Festkardierelements 20 her gesehen, Fig. 3 zeigt eine teilgeschnittene Vorderansicht darauf. Die Trommel 4 ist in Fig. 2 durch die gestrichelte Linie angedeutet. Im vorliegenden Fall sind die Festkardierelemente 20, hier in Radialrichtung zur Trommel 4, beweglich angeordnet, um zwischen einer Offenstellung, bei der sie von der Trommel 4 abgerückt sind und einer Gerschlossenstellung, in der sie den gewünschten Kardierspalt miteinander ausbilden, verschoben zu werden. Dies ist durch den Doppelpfeil in Fig. 2 angedeutet. Die Längsachsen der Arbeitselemente, hier der Festkardierelemente 20 verlaufen im Wesenntlichen parallel zueinander und parallel zur Drehachse der Trommel 4. Sie erstrecken sich zumindest über die gesamte axiale Länge des anderen Arbeitselements, hier also der Trommel 4 oder gar über diese hinaus.

Dazu ist der Vorrichtung 40 eine Öffnungseinrichtung 41 und eine Schließeinrichtung 42 zugeordnet. Die Öffnungseinrichtung 41 ist vorliegend an einer Abstützung des einen Arbeitselements, hier des Festkardierelements 20, also an dem Verlängerungsbogen 30 abgestützt. Andererseits greift die Öffnungseinrichtung 41 an dem Festkardierelement 20 an, um es gegenüber der Trommel 4 zu verstellen.

Dabei kann die Öffnungseinrichtung 41 ein Gehäuse 52 umfassen, das eine Feder 53 und einen Stößel 50 bevorzugt konzentrisch umgibt. Der Stößel 50 kann teilweise zylindrisch ausgeführt sein, sodass die Feder 53 diesen in Umfangsrichtung umgibt. Letztere kann sich mit einem axialen Ende an einer Schulter des Stößels 50, die einen größeren Außendurchmesser aufweist als die Feder 53 und mit deren anderem axialen Ende an dem Gehäuse 52 oder der an das Gehäuse 52 sich anschließenden Schließeinrichtung 42 unter Vorspannung abstützen. Der Stößel 50 ist im Gehäuse 52 beweglich gelagert. Er ist dabei durch eine Durchgangsbohrung in dem Verlängerungsbogen 30 hindurchgeführt, und zwar derart, dass er spielfrei darin laufen kann. Die Feder 53, die als Schraubenfeder ausgeführt sein kann, bringt eine Vorspannkraft auf, die das Festkardierelement 20 in Richtung auf die Offenstellung, also weg von der Trommel 4 drückt. Der Stößel 50 greift vorliegend über eine Fußplatte 51, die mit einer Stirnplatte 54 fest verbunden ist am axialen Ende des Festkardierelements 20 an. Bewegt sich der Stößel 50 also relativ zum Gehäuse 52 oder zum Verlängerungsbogen 30, so wird diese Bewegung über den Stößel 50, die Fußplatte 51 und die Stirnplatte 54 auf das Festkardierelement 20 übertragen, dass sich nun relativ zur Trommel 4 in Bewegung setzt. Auf diese Weise kann der Arbeitsabstand zwischen Festkardierelement 20 und Trommel 4 verändert werden. Der Stößel 50 ist dabei derart beweglich, dass er das eine Arbeitslement zwischen der Offenstellung und der Geschlossenstellung bewegt.

Die Schließeinrichtung 42 kann einen (nicht handbetätigten) Aktor 43 umfassen, der dann an dem Stößel 50 angreifen kann, um auf diesen eine entgegen der Vorspannkraft der Öffnungseinrichtung 41 gerichtete Rückstellkraft auszuüben. Wird die Rückstellkraft größer als die Vorspannkraft eingestellt, bewegt sich der Stößel 50 und damit das Festkardierelement 20 in Richtung auf die Geschlossenstellung, also auf die Trommel 4 zu. Wird hingegen die Rückstellkraft kleiner eingestellt als die Vorspannkraft, so verschiebt sich der Stößel 50 entsprechend in Richtung auf die Öffnungsstellung. Fällt nun die Rückstellkraft aufgrund eines Defekts an der Schließeinrichtung 42 weg, so bringt die Vorspannkraft der Feder 53 das Festkardierelement 20 sicher und automatisch weg von der Trommel 4 in Richtung auf die Offenstellung.

Für die Einstellung, also die Verkleinerung oder Vergrößerung des Arbeitsabstandes der Arbeitselemente zueinander, werden gemäß der Erfindung also beide Einrichtungen 40, 41 benötigt.

Wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, kann die Schließeinrichtung 42 am Gehäuse 52 befestigt oder von diesem umgeben sein, auch nur teilweise. So können die Öffnungseinrichtung 41 und die Schließeinrichtung 42 hinsichtlich ihrer Längsachsen konzentrisch zueinander angeordnet werden und bevorzugt hinsichtlich ihrer Längsachsen untereinander angeordnet sein. Diese Anordnung nutzt den zur Verfügung stehenden Bauraum optimal.

Eine denkbare Ausführungsform ist, dass das Gehäuse 52 und der Stößel 50 zusammen einen Arbeitsraum für ein Pneumatik- oder Hydraulikfluid begrenzen, wobei dann die Schulter des Stößels 50 zugleich als Kolben dienen kann. So kann bei entsprechender Füllung oder Entleerung des Arbeitsraums der Kolben derart mit Pneumatik- oder Hydraulikfluid beaufschlagbar sein, dass er das andere Arbeitselement, hier also das Festkardierelement 20 entgegen der Vorspannkraft der Öffnungseinrichtung in Richtung auf die Geschlossenstellung hin zur Trommel 4 bewegt.

Mittels der Erfindung kann daher eine Vorrichtung zur Einstellung des Arbeitsabstands zweier relativ zueinander beweglich ausgeführter Arbeitselemente einer Karde oder eines Krempels sowie eine entsprechende Karde oder Krempel angegeben werden, die eine Kollision beider Arbeitselemente im Betrieb selbiger verhindern können. Gleichzeitig kann der Arbeitsabstand auch im Betrieb der Karde in der bevorzugt Vor- und Nachkardierzone variiert werden, ohne dass diese stillgesetzt werden muss.

Bezugszeichen

1 Speisewalze

2 Speisetisch

3a, 3b, 3c Vorreißer

4 Trommel

5 Abnehmer

6 Abnehmerwalze

7, 8 Quetschwalzen

9 Vliesleitelement

10 Trichter

11, 12 Abzugswalzen

15 Kanne

17 Wanderdeckelsystem

20 Festkardierelement

30 Verlängerungsbogen

40 Vorrichtung

41 Öffnungseinrichtung

42 Schließeinrichtung

43 Aktor

50 Stößel

51 Fußplatte

52 Gehäuse

53 Feder

54 Stirnplatte

100 Karde