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Patent Searching and Data


Title:
APPARATUS FOR DRAWING OFF AND WINDING UP A THREAD GROUP
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/049313
Kind Code:
A1
Abstract:
An apparatus for drawing off and winding up a thread group in a melt-spinning process is described. The apparatus has a number of godets which are held in a projecting manner on a carrier wall of a godet module and which interact with a take-up winding machine having a number of winding stations formed in a manner distributed along a winding spindle. The godet module and the take-up winding machine each have a control panel towards an operating side in order to manually control the godet and the take-up winding machine, which are operable from an operating aisle. In order to make thread handling easier for an operator during piecing and threading in, according to the invention a thread inlet device is formed on the godet module in the vicinity of the control panel for controlling the godets.

Inventors:
JUNGBECKER PHILIP (DE)
WIEMER DIETER (DE)
SCHÄFER KLAUS (DE)
ENDERS ULRICH (DE)
MEISE HANSJÖRG (DE)
SCHULZ DETLEV (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/071085
Publication Date:
April 09, 2015
Filing Date:
October 01, 2014
Export Citation:
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Assignee:
OERLIKON TEXTILE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
D01D5/16; B65H54/88; D01D10/04; D02G1/12; D02G1/16; D02J1/22; D02J13/00; D05C15/18
Foreign References:
US3694871A1972-10-03
DE102011014647A12011-11-03
US20120180450A12012-07-19
Attorney, Agent or Firm:
HEINE, CHRISTIAN (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln einer Fadenschar (2) in einem Schmelzspinnprozess mit mehreren Galetten (22, 23), die an einer Trägerwand (17) eines Galettenmoduls (16) auskragend gehalten sind, und mit einer Auf Spulmaschine (1.1) mit mehreren entlang einer Spulspindel (4, 5) verteilt ausgebildeten Wickelstellen (44), die sich direkt unterhalb des Galettenmoduls (16) quer zu den Galetten (22, 23) erstrecken, wobei das Galettenmodul (16) und die Auf Spulmaschine (1.1) zu einer Bedien seite hin zumindest ein Bedienungsfeld (19, 20.1) zur manuellen Steuerung der Galetten (22, 23) und der Auf Spulmaschine (1.1) aufweisen, die aus einem Bediengang (37) heraus bedienbar sind,dadurch gekennzeichnet, dass in der Nähe des Bedienungsfeldes (19) zur Steuerung der Galetten (22, 23) eine Fadeneinlaufeinrichtung (18) an dem Galettenmodul (16) ausgebildet ist.

Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadeneinlauf einrichtung (18) seitlich neben den Galetten (22, 23) dem Bediengang (37) zugewandt gehalten ist.

Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadeneinlauf einrichtung (18) zumindest einen beweglichen mehrfädigen Fadenführer (29), eine Schneid Vorrichtung (31) und eine Absaugvorrichtung (30) aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fadenführer (29) im Fadenlauf ein Auslenkfadenführer (32) zugeordnet ist, durch welchen die Fäden der Fadenschar (2) ungleichmäßig auslenkbar sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslenkfadenführer (32) schwenkbar ausgebildet ist und zwischen einer Anlege Stellung und einer Betriebs Stellung manuell verstellbar ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadeneinlauf Vorrichtung (18) an der Trägerwand (17) des Galettenmoduls (16) gehalten ist und dass das Bedienungsfeld (19) zur Steuerung der Galetten (22, 23) quer zur Trägerwand (17) an dem Galettenmodul (16) ausgebildet ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Galetten (22) an der Träger- wand mit einem hochtemperierten Galettenmantel (22.2, 22.3) und die Galetten (22) mit einem niedertemperierten Galettenmantel (22.1) voneinander separiert angeordnet sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die hochtemperierten Galettenmäntel (22.2, 22.3) in einer oberen Kammer (34) einer an der Trägerwand (17) gehaltenen Galettenbox (28) und die niedertemperierten Galettenmäntel (22.1) in einer unteren Kammer (35) der Galettenbox (28) an geordnet sind.

. Vorrichtung nach Anspruch 8,dadurch gekennzeichnet, dass die Fadeneinlauf Vorrichtung (18) seitlich neben der unteren Kammer (35) der Galettenbox (28) angeordnet ist.

0. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der Trägerwand (17) in einem unteren Bereich des Galettenmoduls (16) eine Verwirbelungs Vorrichtung (27) und/oder eine Präparations Vorrichtung (26) gehalten ist.

1. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass den Galetten (22, 23) des Galettenmoduls (16) zwei spiegelsymmetrisch zueinander angeordnete Auf Spulmaschinen (1.1, 1.2) zugeordnet sind.

Description:
Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln einer Faden schar

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln einer Fadenschar in einem Schmelzspinnprozess gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei der Herstellung von synthetischen Fäden durch einen Schmelzspinn- prozess ist es allgemein bekannt, dass die Fäden nach dem Schmelz spinnen und Abkühlen zur weiteren Behandlung einem Galetten System mit mehreren Galetten und Behandlungsaggregaten zugeführt werden. Derartige Galettensysteme wirken mit Auf Spulmaschinen zusammen, in denen die Fäden nach der Behandlung zu Spulen aufgewickelt werden. Um insbeson- dere die Bedienbarkeit der Galettensysteme sowie der Aufspulmaschinen zu vereinfachen, sind in jüngster Zeit Vorrichtungen entstanden, bei welchen eine Bedienung der Galetten sowie eine Bedienung der Aufspulmaschine aus einem Bedienungsgang heraus ohne größere Hilfsmittel möglich ist. So ist beispielsweise aus der DE 10 2011 014 647 AI eine derartige Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln einer Fadenschar bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung ist das Galettensystem an einem Galettenmodul angeordnet, das unmittelbar durch ein Maschinengestell oberhalb einer Aufspulmaschine gehalten ist. Das Galettenmodul sowie die Aufspulmaschine weisen jeweils ein Bedienungsfeld auf, die an einer Bedienseite angeordnet sind und durch eine Bedienperson aus einem Bediengang heraus bedienbar sind. Damit lassen sich beispielsweise bei einem Prozessstart oder bei einer Prozessunterbrechung durch einen Fadenbruch das Anlegen der Fadenschar sowie die Steuerung der Galetten und der Aufspulmaschine vorteilhaft durch eine Bedienperson ausführen. In Praxis ist es üblich, dass die Bedienperson neben der Steuerung der Galetten und der Steuerung der Aufspulmaschine die Fäden der Fadenschar mittels einer manuell geführten Saugpistole zu Prozessbeginn und nach einer Prozessunterbrechung an die Galetten und die Aufspulmaschine anlegt. Um insbesondere das Fadenhandling für die Bedienperson zu erleichtern, ist daher Aufgabe der Erfindung, die bekannte Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln einer Fadenschar dahingehend zu verbessern, dass eine Bedienperson aus einem Bedienungsgang heraus sämtliche Bedienvorgänge ohne zusätzliche Hilfsmittel ausführen kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in der Nähe des Bedienungsfeldes zur Steuerung der Galetten eine Fadeneinlaufeinrichtung an dem Galettenmodul ausgebildet ist. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen Unteransprüche definiert.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine Schnittstelle zwischen einer Spinneinrichtung und einem Galettensystem durch eine Fadeneinlauf - einrichtung gebildet ist, in welcher die Fäden auf einen Behandlungsabstand zueinander zusammengeführt werden. Die Fadeneinlaufeinrichtung bildet die Sammelstelle, in welcher die Fäden im Fall eines Fadenbruches einer Absaugvorrichtung zugeführt werden. Die Fadeneinlaufeinrichtung gewährleistet einen kontinuierlichen Spinnprozess, so dass das nachgeordnete Galettensystem und die Auf Spulmaschine unabhängig davon gesteuert werden können. Insoweit ist die Schnittstelle zwischen der Spinneinrichtung und dem Galettensystem für die manuelle Fadenübernahme und manu- eile Führung der Fäden von hoher Bedeutung. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Fadeneinlaufeinrichtung an dem Galettenmodul in Nähe des Bedienfeldes, besteht nun die Möglichkeit, dass der Bediener neben einer Tastenbetätigung am Bedienungsfeld gleichzeitig eine manuell geführte Saugpistole zur Übernahme einer Fadenschar bedienen kann. Damit werden insbesondere bei Prozessunterbrechungen sehr kurze Ausfallzeiten realisiert. Jede Ausfallzeit innerhalb eines Spinnprozesses führt dazu, dass die extrudierten Fäden als Garnabfall entsorgt werden. Insoweit führt die Optimierung der Unterbrechungszeiten unmittelbar zu einer Minimierung des Garnabfalls im Spinnprozess.

Die Übernahme und das Führen der Fadenschar mittels einer manuell geführten Saugpistole lässt sich noch dadurch begünstigen, indem die Fadeneinlaufeinrichtung seitlich neben den Galetten dem Bedienungsgang zugewandt gehalten ist.

Um bei einem Fehlwechsel in der Aufspulmaschine oder einem Fadenbruch die Fadenschar kontinuierlich aus der Spinneinrichtung aufnehmen zu können, weist die Fadeneinlaufeinrichtung zumindest einen beweglichen mehr- fädigen Fadenführer, eine Schneid Vorrichtung und eine Absaugeinrichtung auf. So lässt sich durch Verschieben des Fadenführers die gesamte Fadenschar in einer Schneid Vorrichtung und eine mit der Schneidvorrichtung zusammenwirkende Absaugvorrichtung führen. Dieser Vorgang wird vorzugsweise automatisiert durch Überwachungssensoren ausgelöst, wobei die Bedienperson unmittelbaren Zugriff auf die Bedienungsfelder des Galettenmoduls und der Auf Spulmaschine hat.

Da die aus einer Spinneinrichtung abgezogenen Fäden einer Fadenschar unterschiedliche Auslenkungen erhalten, wir die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt genutzt, bei welcher dem Fadenführer im Fadenlauf ein Auslenkfadenführer zugeordnet ist, durch welchen die Fäden der Fadenschar ungleichmäßig auslenkbar sind. Damit lässt sich vorteilhaft ein Ausgleich der durch die Auslenkung erzeugten unterschiedlichen Fadenspan- nungen realisieren. Zudem können an jedem der Fäden der Fadenschar durch in Summe gleicher Auslenkwinkel wesentliche gleiche Eigenschaften wie beispielsweise gleiche statische Aufladungen an den Fäden erzeugt werden. Der Auslenkfadenführer ist vorzugsweise schwenkbar ausgebildet und lässt sich zwischen einer Anlegestellung und einer Betriebsstellung manuell verstellen. So kann die Bedienperson nach Einfädelung der Fäden und nach Ablage der manuell geführten Saugpistole durch einfaches Verschwenken den Auslenkfadenführer in eine für den Betrieb erforderliche Auslenkposi- tion führen.

Die Fadeneinlaufeinrichtung ist bevorzugt an der Trägerwand des Galettenmoduls gehalten, wobei das Bedienungsfeld zur Steuerung der Galetten quer zur Trägerwand an dem Galettenmodul ausgebildet ist. So sind sowohl die Fadeneinlaufvorrichtungen als auch das Bedienungsfeld zur Steuerung der Galette direkt aus dem Bedienungsgang heraus bedienbar. Zur Herstellung von vollverstreckten Fäden ist es üblich, dass die verstreckten Fäden eine thermische Nachbehandlung, die sogenannte Relaxationsbehandlung, erhalten. Um bei den zur Relaxation eingesetzten Galetten mit üblicherweise höheren Umfangsgeschwindigkeiten eine ausreichende ther- mische Behandlung der Fäden zu ermöglichen, sind gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, die Galetten an der Trägerwand mit einem hochtemperierten Galettenmantel und die Galetten mit einem niedertemperierten Galettenmantel voneinander separiert angeordnet. So können gegenseitige Beeinflussungen der Temperierungen der Galetten zur Verstreckung und zur Relaxation der Galetten vermieden werden.

Dies wird noch dadurch verbessert, indem die hochtemperierten Galettenmäntel in einer oberen Kammer einer an der Trägerwand gehaltenen Galettenbox und die niedertemperierten Galettenmäntel in einer unteren Kammer der Galettenbox angeordnet sind. Somit kann eine zusätzliche Isolation zwischen den Galetten vorteilhaft genutzt werden, um entsprechende thermische Behandlung für die die Verstreckung und für die Relaxation getrennt ausführen zu können. Die Fadeneinlaufeinrichtung wird dabei bevorzugt neben der unteren Kammer der Galettenbox angeordnet, in welchem ein relativ niedriges Temperaturniveau vorherrscht. Damit können die häufig durchzuführenden manuellen Bedienungstätigkeiten in einer weniger aufgeheizten Umgebung ausgeführt werden.

In Abhängigkeit von dem durchzuführenden Herstellungsverfahren lassen sich weitere Behandlungsaggregate vorteilhaft unmittelbar im Bereich der Galetten an der Trägerwand anbringen. So werden in einem unteren Bereich des Galettenmoduls bevorzugt Verwirbelungsvorrichtungen und / oder Präparationsvorrichtungen gehalten, die eine Verwirbelung und / oder Benetzung an den Fäden vornimmt. Zum Aufwickeln möglichst einer großen Anzahl von Fäden ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher den Galetten des Galettenmoduls zwei spiegelsymmetrisch zueinander angeordnete Aufspulmaschinen zugeordnet sind. So kann die auskragende Länge der Spulspindeln trotz einer hohen Anzahl von Fäden begrenzt werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist grundsätzlich in jedem Schmelz- spinnprozess zu integrieren. In Abhängigkeit von der Wahl der Galetten und der Behandlungsaggregate können beliebige Fadentypen wie beispielsweise POY, FDY, BSY oder BCF-Fäden damit hergestellt werden.

Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand einiger Aus- führungsbeispiele unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.

Es stellen dar:

Fig. 1 schematisch eine Vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung

Fig. 2 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1

Fig. 3 schematisch eine Seitenansicht des Galettenmoduls des Ausführungsbeispiels aus Fig. 2 Fig. 4 schematisch eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Galettenmoduls

Fig. 5 schematisch eine Vorderansicht des Ausführungsbeispiels des Galettenmoduls aus Fig. 4

Fig. 6 schematisch eine Draufsicht auf eine Fadeneinlauf einrichtung des Ausführungsbeispiels aus Fig. 4

In den Fig. 1 bis 3 ist schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufwickeln einer Vielzahl von Fäden ge- zeigt. In Fig. 1 ist das Ausführungsbeispiel in einer Vorderansicht dargestellt. Die Fig. 2 zeigt schematisch eine Seitenansicht und in Fig. 3 ist ein Ausschnitt der Seitenansicht des Ausführungsbeispiels vergrößert dargestellt. Die nachfolgende Beschreibung gilt für alle Figuren insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein Galettenmodul 16 und zwei dem Galettenmodul 16 zugeordnete Auf Spulmaschinen 1.1 und 1.2 auf. Das Galettenmodul 16 trägt ein Galettensystem 21 mit mehreren Galetten, die an einer Trägerwand 17 angeordnet sind. An einer Vorderseite der Träger- wand 17 sind die Galetten 22 und 23 des Galettensystems auskragend gehalten, wobei an der Rückseite der Trägerwand 17 die Galettenmotore 25 angeordnet sind. Insoweit weist das Galettenmodul 16 eine Trennung zwischen den fadenführenden Teilen und den Antrieben auf. Die Bedienung der Antriebe der Galetten 22 und 23 erfolgt über ein Bedienungsfeld 19, das an einer Stirnseite der Trägerwand 17 angeordnet ist. Wie insbesondere aus der Darstellung in Fig. 3 hervorgeht, ist in unmittelbarer Nähe des Bedienungsfeldes 19 eine Fadeneinlaufeinrichtung 18 an dem Galettenmodul 16 ausgebildet. Die Fadeneinlaufeinrichtung 18 weist in diesem Ausführungsbeispiel einen beweglichen mehrfädigen Fadenfüh- rer 29, eine Schneid Vorrichtung 31 und eine Absaugvorrichtung 30 auf, die an der Vorderseite der Trägerwand 17 angeordnet sind. Die Fadeneinlaufeinrichtung 18 ist hierzu seitlich neben den Galetten 22 und 23 angeordnet und unmittelbar einem Bediengang 37 zugeordnet. Der Bediengang 37 verläuft parallel zu den Stirnenden des Galettenmoduls 16 und der Aufspulmaschinen 1.1 und 1.2, wie insbesondere aus der Fig. 2 hervorgeht. Insoweit ist das Bedienungsfeld 19 des Galettenmoduls 16 ebenfalls direkt dem Bediengang 37 zugewandt.

Wie aus der Darstellung in Fig. 3 hervorgeht, weist das Galettensystem 21 in diesem Fall mehrere beheizte Galetten 22 und mehrere kalte Galetten 23 auf, die in einer festen Anordnung zueinander zur Führung der Fäden als eine Fadenschar mit einfacher Umschlingung angeordnet sind. In diesem Ausführungsbeispiel werden zwei beheizte Galetten mit jeweils einem niedertemperierten Galettenmantel 22.1 und 22.2 zur thermischen Behandlung der Fäden vor dem Verstecken eingesetzt. Um an den Fäden nach der Verstreckung bei wesentlich höheren Fadengeschwindigkeiten gleiche thermische Behandlungen zu ermöglichen, sind die nachgeordneten hochtemperierten Galettenmäntel 22.3, 22.4 und 22.5 vorgesehen. Zwischen den Galettenmänteln 22.2 und 22.3 ist somit eine Verstreckzone ausgebildet.

Im unteren Bereich des Galettenmoduls 16 sind an der Trägerwand 17 zusätzliche Behandlungsaggregate in Form einer Präparation seinrichtung 26 und einer Verwirbelung seinrichtung 27 angeordnet. Die Verwirbelung seinrichtung 27 ist zwischen zwei kalten Galetten 23 angeordnet, wobei eine letzte kalte Galette 23 zur Verteilung der Fäden den nachgeordneten Wickelstellen der Aufspulmaschine 1.1 und 1.2 zugeordnet ist.

An dieser Stelle sei ausdrücklich erwähnt, dass das an dem Galettenmodul 16 angeordnete Galettensystem 21 in Anzahl und Anordnung der Galetten beispielhaft ist. Wesentlich hierbei ist, dass die Fadeneinlaufeinrichtung 18 unmittelbar in der Nähe des Bedienungsfeldes 19 angeordnet ist und dem Bediengang 37 zugewandt ist.

Wie aus den Darstellungen in Fig. 1 und Fig. 2 hervorgeht, weisen die Aufspulmaschinen 1.1 und 1.2 ebenfalls jeweils ein Bedienungsfeld 20.1 und 20.2 auf, das an den Stirnseiten der Aufspulmaschine 1.1 und 1.2 ge- halten sind. Das Bedienungsfeld 20.1 und 20.2 der Aufspulmaschinen 1.1 und 1.2 weisen alle erforderlichen Steuertasten auf, um die Antriebe und Aktoren der Aufspulmaschinen zu steuern.

Die Aufspulmaschinen 1.1 und 1.2 sind in ihrem Aufbau identisch ausge- bildet und stehen sich spiegelsymmetrisch gegenüber. Insoweit wird der Aufbau der Auf Spulmaschinen 1.1 und 1.2 nur an einer der Aufspulmaschinen 1.1 erläutert. Die Auf Spulmaschine 1.1 weist einen Spulrevolver 3 auf. Der Spulrevolver 3 ist drehbar in einem Maschinengestell 13 gelagert und durch einen Revolverantrieb 6 antreibbar. Der Spulrevolver 3 trägt eine erste Spulspindel 4 und eine um 180° versetzt angeordnete zweite Spulspindel 5. Die Spulspindel 4 und 5 werden durch den Spulrevolver 3 zum kontinuierlichen Aufwickeln der Fäden abwechselnd aus einem Betriebsbereich in einen Wechselbereich oder umgekehrt verschwenkt. Die Spulspindeln 4 und 5 sind unabhängig voneinander antreibbar ausgebildet, wobei die Spulspindel 4 durch den Spindelantrieb 7 und die Spulspindel 5 durch den Spindelantrieb 8 angetrieben werden.

In den Fig. 1 und 2 sind die Spulspindeln 4 der Auf Spulmaschinen 1.1 und 1.2 jeweils in einem Betriebsbereich gezeigt, um die zugeordneten Fadenscharen 2.1 und 2.2 zu mehreren Spulen 11 zu wickeln. Die zweiten Spulspindeln 5 werden in dem Wechselbereich gehalten, wobei die Spulen 11 bereits durch Leerhülsen 12 ausgetauscht wurden.

In dem Betriebsbereich sind den Spulspindeln 4 und 5 eine Andrückwalze zugeordnet, welche während der Aufwicklung der Fäden an der Oberfläche der Spule 11 anliegt. Die Andrückwalze 9 ist drehbar an einem Walzenträ- ger 10 gehalten, wobei der Walzenträger 10 beweglich an dem Maschinengestell 13 ausgeführt ist.

Wie aus der Darstellung in Fig. 2 hervorgeht, weist die Auf Spulmaschine 1.1 vier Wickelstellen 44 auf, so dass die Fadenschar 2.1 jeweils vier Ein- zelfäden umfasst. Die Anzahl der Wickelstellen 44 pro Auf Spulmaschine 1.1 und 1.2, die die Anzahl der Fäden pro Fadenschar bestimmt, ist beispielhaft. Grundsätzlich können auch mehrere Wickelstellen 44 parallel nebeneinander an einer Spulspindel 4 und 5 ausgebildet sein. So lassen sich 10, 12 oder noch mehr Fäden parallel mittels einer Spulspindel zu Spulen wickeln.

Um die Fäden in Kreuzspulen wickeln zu können, weist die Auf Spulmaschine 1.1 eine Changiervorrichtung 14 auf, die der Andrückwalze 9 vorgeordnet ist. Pro Faden weist die Changiervorrichtung 14 jeweils Fadenführungsmittel auf, um die Fäden innerhalb der Wickelstelle hin- und herführen zu können. Die Zuführung der Fäden erfolgt über Kopffadenführer 15, die oberhalb der Changiereinrichtung 14 angeordnet sind und pro Faden jeweils ein Führungselement aufweisen. In diesem Aus- führungsbeispiel sind die Führungselemente der Kopffadenführer 15 als Umlenkrollen ausgebildet.

Zur Steuerung der Antriebe weist jede Aufspulmaschine 1.1 und 1.2 eine separate Steuereinrichtung auf, die in Fig. 2 mit dem Bezugszeichen 17 gekennzeichnet ist. Die Steuereinrichtung 17 kann neben den Steuergeräten für die Antriebe der Aufspulmaschinen 1.1 und 1.2 ebenfalls Steuergeräte zur Steuerung der Galettenmotore 25 aufweisen. Die Bedienungsfelder 19, 20.1 und 20.2 sind daher vorzugsweise direkt mit der Steuereinrichtung 17 gekoppelt.

Wie aus der Darstellung in Fig. 1 und 2 hervorgeht, ist zwischen den Auf Spulmaschinen 1.1 und 1.2 und dem Galettenmodul 16 ein Trägergestell 24 vorgesehen, an welchem das Galettenmodul 16 unmittelbar oberhalb der Aufspulmaschinen 1.1 und 1.2 gehalten ist.

In den Fig. 1 bis 3 ist das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Betriebs Situation dargestellt, in welcher das Galettensystem 21 eine Fadenschar 2 aus einer Spinneinrichtung abzieht. Dabei werden die Fäden an dem Galettenmodul 16 über die Fadeneinlaufeinrichtung 18 geführt und den nachgeordneten Galetten 22 und 23 zugeführt. Für den Fall, dass beim Betrieb an einer der Wickelstellen ein Fehlwechsel oder ein Fadenbruch steht, wird über einen hier nicht dargestellten Überwachungssensor die Fadeneinlaufeinrichtung 18 derart aktiviert, dass der mehrfädige Fadenführer 29 die Fadenschar 2 in die Schneid Vorrichtung 31 und die Absaugvorrichtung 30 überführt. Nachdem die Fadenreste entfernt sind, wird die Fadenschar mittels einer manuell geführten Saugpistole von der Fadeneinlaufeinrichtung 18 übernommen und durch eine Bedienperson zum Anlegen an die Galetten und die Wickelstellen der Auspulmaschinen geführt. Gleichzeitig werden Steuertasten an den Bedienungsfeldern 19, 20.1 und 20.2 von der Bedienperson betätigt. Hierbei kann das Bedienungsfeld 19 am Galettenmodul auch Steuerfunktionen der Auf Spulmaschinen 1.1 und 1.2 ausführen. Alternativ könnten die Antriebe der Aufspulmaschinen jedoch auch ausschließlich durch die Bedienungsfelder 20.1 und 20.2 gesteuert werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln einer Fadenschar ist somit besonders bedienungsfreundlich, um die Prozessunterbrechungen nach Störungen möglichst schnell beheben zu können.

In der Fig. 4 und 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines Galettenmoduls 16 gezeigt, dass in der in Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtung einsetzbar wäre. Die Fig. 4 zeigt schematisch eine Vorderansicht und Fig. 5 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels. Die nachfolgende Beschreibung gilt insoweit für beide Figuren. Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 und 5 weist ein Galettensystem 21 auf, das ebenfalls mehrere kalte Galetten 23 und beheizte Galetten 22 aufweist. Hierbei sind die Galetten teilweise innerhalb einer Galettenbox 28 angeordnet. Die Galettenbox 28 weist eine obere Kammer 34 und eine unte- re Kammer 35 auf, die an der Vorderseite der Trägerwand 17 ausgebildet sind. In der oberen Kammer 34 sind die hochtemperierten Galettenmäntel 22.2, 22.3 und 22.4 der beheizten Galetten 22 angeordnet. Die untere Kammer 35 ist in einer Wärmezone 38.1 und in eine Kaltzone 38.2 geteilt. In der Wärmezone 38.1 ist ein niedertemperierter Galettenmantel 22.1 einer weiteren beheizten Galette 22 angeordnet. Zur Fadenführung weist die Galettenbox 28 mehrere Fadenöffnungen 36.1 und 36.2 sowie mehrere Fadendurchlässe 39.1 und 39.2 auf. Die Fadenöffnung 36.1 bildet dabei einen Fadeneinlass und die Fadenöffnung 36.2 einen Fadenauslass. Der Fadenein- lass 36.1 ist an der unteren Kammer 35 ausgebildet, die im Verhältnis zu der oberen Kammer 34 ein wesentlich niedrigeres Temperaturniveau aufweist. Zeitlich zu der unteren Kammer 35 sind außerhalb der Galettenbox 28 weitere kalte Galetten 23 vorgesehen, um die von der Fadeneinlaufeinrichtung 18 bereitgehaltene Fadenschar 2 aufzunehmen und in das Galettensystem 21 zuführen.

Bei dem in Fig. 5 dargestellten Galettensystem ist zwischen dem Galettenmantel 22.1 und dem Galettenmantel 22.2 die Streckzone ausgebildet. Die nachfolgenden Galettenmäntel 22.3 und 22.4 bilden somit eine Nachbehandlungszone, an welcher die Fadenschar an hochtemperierten Galettenmänteln geführt ist.

Wie insbesondere aus der Darstellung in Fig. 5 hervorgeht, sind die zusätzlichen Behandlungsaggregate 26 und 27 in der Kaltzone 38.2 der unteren Kammer 35 angeordnet.

Wie insbesondere aus der Darstellung in Fig. 4 hervorgeht, ist die Galettenbox 28 durch ein verschwenkbare Tür 40 verschlossen. An der zum Bediengang gewandten Seite des Galettenmoduls 16 ist das Bedienungsfeld 19 quer zur Trägerwand 17 angeordnet. In der Nähe des Bedienungsfeldes 19 ist die Fadeneinlaufeinrichtung 18 angeordnet.

In diesem Ausführungsbeispiel weist die Fadeneinlaufeinrichtung 18 neben dem mehrfädigen Fadenführer einen zusätzlichen Auslenkfadenführer 32 auf. Zur Erläuterung der Funktion des Auslenkfadenführers 32 wird zusätzlich zu der Fig. 6 Bezug genommen. In der Fig. 6 ist eine Draufsicht der Fadenführer 29 und 32 dargestellt. Der Fadenführer 29 weist mehrere U- förmige Führungsnuten 41 an einer Trägerplatte 42 auf. Die Führungsnuten 41 sind nebeneinander an einer geraden Kante der Trägerplatte 42 ausgebildet. Die Trägerplatte 42 ist mit einem Linearantrieb gekoppelt (hier nicht dargestellt), der die Trägerplatte 42 quer zur Fadenlaufrichtung verschieb- bar hält.

Der im Fadenlauf nachgeordnete Auslenkfadenführer 32 weist ebenfalls mehrere Führungsnuten 41 auf, die an einer zweiten Trägerplatte 43 ausgebildet sind. Die Trägerplatte 43 weist eine bogenförmige Außenkontur auf, an denen die Führungsnuten 41 nebeneinander ausgebildet sind. Die Führungsnuten 41 der bogenförmigen Trägerplatte 43 sind entgegengesetzt gerichtet zu den Führungsnuten 41 der oberen Trägerplatte 42 ausgebildet, wobei zwischen den Führungsnuten ein Versatz vorgesehen ist, damit an den Fäden der Fadenschar eine ungleichmäßige Auslenkungen einstellbar ist. So werden insbesondere die im Innern der Fadenschar geführten Fäden stärker ausgelenkt, als die im Randbereich der Fadenschar geführten Fäden. Durch diese Maßnahme lassen sich vorteilhaft die aus der Spinneinrichtung herrührenden unterschiedlichen Auslenkungen an den Fäden derart kom- pensieren, dass jeder der Fäden der Fadenschar gleiche Eigenschaften aufweist.

Die bogenförmige Trägerplatte 43 des Auslenkfadenführers 32 ist an einer Schwenkachse 33 gehalten, die eine Verstellung der Trägerplatte 43 zwischen einer Betriebsstellung und einer Anlegestellung ermöglicht. In der Anlegestellung des Auslenkfadenführers 32 können die Fäden im geraden Fadenlauf an dem Fadenführer 29 geführt werden. Wie aus der Darstellung in Fig. 5 hervorgeht, sind dem Fadenführer 29 in diesem Fall ebenfalls eine Schneid Vorrichtung 31 und eine Absaugvorrichtung 30 zugeordnet.

Die Funktion der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Fadeneinlauf einrichtung 18 und Galettensystem 21 ist identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel, so dass an dieser Stelle keine weitere Erläuterung erfolgt.

B ezug szeichenliste

1.1, 1.2 Aufspulmaschine

2, 2.1, 2.2 Fadenschar

3 Spulrevolver

4 erste Spulspindel

5 zweite Spulspindel

6 Revolverantrieb

7 Spindelantrieb

8 Spindelantrieb zweiter Spulspindel

9 Andrückwalze

10 Walzenträger

11 Spule

12 Leerhülsen

13 Maschinengestell

14 Changiervorrichtung

15 Kopffadenführer

16 Galettenmodul

17 Trägerwand

18 Fadeneinlaufeinrichtung

19 Bedienungsfeld Galettenmodul

20.1, 20.2 Bedienungsfeld Auf Spulmaschine

21 Galettensystem

22 beheizte Galette

22.1, 22.2 niedertemperierte Galettenmäntel

22.3, 22.4, 22.5 hochtemperierte Galettenmäntel

23 kalte Galetten

24 Trägergestell 25 Galettenmotore

26 Präparation seinrichtung 27 Verwirbelung seinrichtung 28 Galettenbox

29 mehrfädiger Fadenführer 30 Ab saug Vorrichtung 31 Schneidvorrichtung 32 Auslenkfadenführer 33 Schwenkachse

34 obere Kammer

35 untere Kammer

36.1, 36.2 Fadenöffnungen

37 Bediengang

38.1 Wärmezone

38.2 Kaltzone

39.1, 39.2 Fadendurchlass

40 Tür

41 Führungsnut

42 Trägerplatte

43 bogenförmige Trägerplatte

44 Wickelstellen