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Patent Searching and Data


Title:
APPARATUS FOR DRAWING OFF AND WINDING UP A THREAD BUNDLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/049316
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an apparatus for drawing off and winding up a thread bundle in a melt spinning process. The apparatus has a plurality of galettes, which are held in a projecting manner on a carrier wall of a galette module and interact with a winding machine having a plurality of winding points formed distributed along a winding spindle. According to the invention, to ensure that there is no mutual influence during stretching and relaxing of the threads, in particular in the case of a compact galette arrangement, the galettes on the carrier wall and having a high-temperature galette casing and the galettes having a low-temperature galette casing are arranged such that they are insulated from each other.

Inventors:
JUNGBECKER PHILIP (DE)
WIEMER DIETER (DE)
SCHÄFER KLAUS (DE)
ENDERS ULRICH (DE)
MEISE HANSJÖRG (DE)
SCHULZ DETLEV (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/071088
Publication Date:
April 09, 2015
Filing Date:
October 01, 2014
Export Citation:
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Assignee:
OERLIKON TEXTILE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
D02G1/12; B65H54/88; D01D5/16; D01D10/04; D02G1/16; D02J1/22; D02J13/00
Foreign References:
US20120180450A12012-07-19
JP2002371429A2002-12-26
DE102011014647A12011-11-03
US3694871A1972-10-03
Attorney, Agent or Firm:
HEINE, CHRISTIAN (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln einer Fadenschar (2) in einem Schmelzspinnprozess mit mehreren Galetten (22, 23), die an einer Trägerwand (17) eines Galettenmoduls (16) auskragend gehalten sind, und mit einer Auf Spulmaschine (1.1) mit mehreren entlang einer Spulspindel (4, 5) verteilt ausgebildeten Wickelstellen (44), die sich direkt unterhalb des Galettenmoduls (16) quer zu den Galetten (22, 23) erstrecken, dadurch gekennzeichnet, dass die Galetten (22) an der Trägerwand mit einem hochtemperierten Galettenmantel (22.2, 22.3) und die Galetten (22) mit einem niedertemperierten Galettenmantel (22.1) isoliert voneinander angeordnet sind. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hochtemperierten Galettenmäntel (22.2, 22.3) in einer Hochtemperaturkammer (34) einer an der Trägerwand (17) gehaltenen Galettenbox (28) und die niedertemperierten Galettenmäntel (22.1) in einer Niedertemperaturkammer (35) der Galettenbox (28) angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochtemperaturkammer (34) und die Niedertemperaturkammer (35) durch zumindest einen Fadendurchlassöffnung (39.1, 39.2) mit einander verbunden sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Niedertemperaturkammer (35) innerhalb der Galettenbox (28) in eine Warmzone (38.1) und eine Kaltzone (38.2) unterteilt ist, wobei in der Kaltzone (38.2) zumindest eine Behandlungseinrichtung (26,27) angeordnet ist. 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Galettenbox (28) zur Aufnahme der beheizten Galetten (22) und kalten Galetten (23) neben der Hochtemperaturkammer (34) und der Niedertemperaturkammer (35) eine Behandlungskammer (41) aufweist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Galettenmodul (16) und die Auf Spulmaschine (1.1) zu einer Bedienseite hin zumindest ein Bedienungsfeld (19, 20.1) zur manuellen Steuerung der Galetten (22, 23) und der Auf Spulmaschine (1.1) aufweisen, die aus einem Bediengang (37) heraus bedienbar sind, und dass das Bedienungsfeld (19) seitlich neben der unteren Niedertemperaturkammer (35) der Galettenbox (28) angeordnet ist. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Nähe des Bedienungsfeldes (19) zur Steuerung der Galetten (22, 23) eine Fadeneinlaufeinrichtung (18) an dem Galettenmodul (16) ausgebildet ist. 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadeneinlauf einrichtung (18) seitlich neben der Galettenbox (28) dem Bediengang (37) zugewandt gehalten ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadeneinlauf einrichtung (18) zumindest einen beweg - liehen mehrfädigen Fadenführer (29), eine Schneid Vorrichtung (31) und eine Absaugvorrichtung (30) aufweist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadeneinlauf Vorrichtung (18) an der Trägerwand (17) des Galettenmoduls (16) gehalten ist und dass das Bedienungsfeld (19) zur Steuerung der Galetten (22, 23) quer zur Trägerwand (17) an dem Galettenmodul (16) ausgebildet ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass den Galetten (22, 23) des Galettenmoduls (16) zwei spiegelsymmetrisch zueinander angeordnete Auf Spulmaschinen (1.1, 1.2) zugeordnet sind.

Description:
Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln einer Faden schar

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln einer Fadenschar in einem Schmelzspinnprozess gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei der Herstellung von synthetischen Fäden durch eine Schmelzspinnpro- zess ist es allgemein bekannt, dass die Fäden nach dem Schmelz spinnen und Abkühlen zur weiteren Behandlung einem Galettensystem mit mehreren Galetten und Behandlungseinrichtungen zugeführt werden. In jüngster Zeit sind hierzu Vorrichtungen entstanden, bei welchem das Galettensystem mit einer Aufspulmaschine zusammenwirkt, so dass kompakte Anordnun- gen der Galetten erforderlich sind. Dabei besteht der Wunsch, die Bedien- barkeit des Galettensystems sowie der Auf Spulmaschine aus einem Bediengang heraus ohne größere Hilfsmittel zu ermöglichen.

Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE 10 2011 014 647 AI bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung ist das Galettensystem an einem Galettenmodul angeordnet, das unmittelbar durch ein Maschinengestell oberhalb einer Aufspulmaschine gehalten ist. Das Galettenmodul sowie die Auf Spulmaschine weisen jeweils ein Bedienungsfeld auf, die an einer Bedienseite angeordnet sind und durch eine Bedienperson aus einem Bedienungsgang heraus bedienbar sind. Das Galettensystem weist mehrere beheizte und nicht beheizte Galetten auf, die an einer Trägerwand auskragend gehalten sind. Die Anzahl und die Art der Galetten ist dabei im wesentlichen von dem jeweiligen Herstellungsprozess abhängig. So ist es all- gemein bekannt, dass zur Herstellung eines vollverstreckten Fadens mehrere Galetten zum Verstrecken und anschließenden Entspannung erforderlich sind. Die hierzu erforderlichen Randbedingungen der Behandlung s stufen sind dabei einzuhalten.

So ist beispielsweise aus der WO 13087434 AI eine Vorrichtung zum Behandeln von Fäden bekannt, bei welcher die Galetten des Galettensystems in einer gemeinsamen Behandlungskammer angeordnet sind. Eine dem Galettensystem nachgeordnete Behandlungseinrichtung zum Präparieren der Fäden ist getrennt von den Galetten in einer benachbarte Behandlungskammer angeordnet. Je nach Fadenmaterial müssen mit den Galetten unterschiedlich thermische Bedingungen erzeugt werden, um eine Verstreckung und eine anschließende Entspannung an den Fäden ausführen zu können. Insoweit werden die Galettenmäntel der Galetten je nach Prozess und Fa- denmaterial mit unterschiedlichen Oberflächentemperaturen beheizt. Aufgrund der gemeinsamen Umgebung der Galetten ist insbesondere die über den Galettenmänteln erfolgte Temperierung der Fäden möglichst in engen Toleranzbereichen einzuhalten, um keine übergreifenden Behandlungseffekte zu erhalten.

Es ist nun Aufgabe der Erfindung, die bekannte Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln einer Fadenschar dahingehend zu verbessern, dass die für die Fäden erforderlichen thermischen Behandlungen auch mit sehr kompakt angeordneten Galetten möglich wird.

Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, eine für eine Bedienperson möglichst bedienungsfreundliche Umgebung zur Ausführung sämtlicher Bedien Vorgänge zu gewährleisten. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Galetten an der Trägerwand mit einem hochtemperierten Galettenmantel und die Galetten mit einem niedertemperierten Galettenmantel isoliert voneinander angeordnet sind.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen Unteransprüche definiert.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass bei der Herstellung von voll- verstreckten Fäden aufgrund der üblichen Streckverhältnisse hohe Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen den einzelnen Galetten des Galettensystems erforderlich sind. Somit ist es erforderlich, dass die zur Entspannung der Fäden beheizten Galetten eine wesentlich höhere Oberflä- chentemperatur aufweisen, um aufgrund der hohen Umfangsgeschwindig- keiten und relativ kurzen Kontaktzeiten eine ausreichende thermische Behandlung an den Fäden ausführen zu können. Durch die isolierte Anordnung der hochtemperierten Galettenmäntel von den niedertemperierten Galettenmänteln lassen sich gegenseitige Beeinflussungen der Temperierungen der Galetten zur Verstreckung und zur Relaxation der Fäden ver- meiden.

Dies lässt sich noch dadurch verbessern, indem die hochtemperierten Galettenmäntel der Galetten in einer Hochtemperaturkammer einer an der Trägerwand gehaltenen Galettenbox und die niedertemperierten Galettenmäntel der Galetten in einer Niedertemperaturkammer der Galettenbox angeordnet sind. Somit kann eine zusätzliche Isolation zwischen den Galetten vorteilhaft genutzt werden, um entsprechende Umgebungstemperaturen zur thermischen Behandlung für die Verstreckung und für die die Relaxation zu erzeugen. Darüberhinaus lassen sich die hochtem- perierten Galetten vorteilhaft aus einer Bedienungsumgebung intensiver Bedienung s Vorgänge heraushalten.

Die Isolation zwischen der Hochtemperaturkammer und der Niedertempera- turkammer lässt sich nur durch zumindest eine oder mehrere Fadendurchlas söffnungen unterbrechen.

Um nachfolgende Behandlungen und deren Behandlungseinrichtungen vorteilhaft von einer Bedienungsumgebung fernzuhalten, ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher die Niedertemperaturkammer innerhalb der Galettenbox in eine Warmzone und eine Kaltzone unterteilt ist, wobei in der Kaltzone zumindest eine Behandlungseinrichtung angeordnet ist. Somit besteht zudem die Möglichkeit, Galetten mit unbe- heizten Galettenmänteln vor den Galetten mit niedertemperierten Galettenmänteln zu trennen.

Die Steuerung der Galetten sowie die Steuerung der Aufspulmaschine erfolgt vorzugsweise mit Hilfe eines Bedienungsfeldes, das einer Bedienseite zugeordnet ist und aus einem Bedienungsgang heraus bedienbar ist. Dabei wird das Bedienungsfeld seitlich neben der Niedertemperaturkammer der Galettenbox angeordnet, so dass eine ungewünschte thermische Belastung der Steuerelektronik vermieden wird.

Um die Schnittstelle zu einer vorgeordneten Spinneinrichtung, die übli- cherweise durch eine Fadeneinlaufrichtung gebildet ist, direkt bedienen zu können, ist desweiteren vorgesehen, dass in der Nähe des Bedienungsfeldes zur Steuerung der Galetten eine Fadeneinlauf einrichtung an dem Galettenmodul ausgebildet ist. Damit ist die Möglichkeit gegeben, dass die Bedienperson neben einer Tastenbetätigung am Bedienungsfeld gleichzeitig eine manuelle geführte Saugpistole zur Übernahme einer Fadenschar bedie- nen kann. So lassen sich bei Prozessunterbrechungen sehr kurze Ausfallzeiten realisieren.

Um bei einem Fehlwechsel in der Aufspulmaschine oder einem Fadenbruch die Fadenschar kontinuierlich aus der Spinneinrichtung aufnehmen zu können, weist die Fadeneinlaufeinrichtung zumindest einen beweglichen mehr- fädigen Fadenführer, eine Schneid Vorrichtung an der Absaugeinrichtung auf. So lässt sich durch Verschieben des Fadenführers die gesamte Fadenschar in eine Schneid Vorrichtung und eine mit der Schneid Vorrichtung zu- sammenwirkende Absaugvorrichtung führen. Dieser Vorgang wird vorzugsweise automatisiert durch Überwachungssensoren ausgelöst, wobei die Bedienungsperson unmittelbar Zugriff auf das Bedienungsfeld hat.

Die Fadeneinlaufeinrichtung ist bevorzugt an der Trägerwand des Galettenmoduls gehalten, wobei das Bedienungsfeld zur Steuerung der Galetten quer zur Trägerwand an dem Galettenmodul ausgebildet ist. So sind sowohl die Fadeneinlaufvorrichtungen als auch das Bedienungsfeld zur Steuerung der Galette direkt aus dem Bedienungsgang heraus bedienbar. Zum Aufwickeln möglichst einer großen Anzahl von Fäden ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher den Galetten des Galettenmoduls zwei spiegelsymmetrisch zueinander angeordnete Aufspulmaschinen zugeordnet sind. So kann die auskragende Länge der Spulspindel trotz einer hohen Anzahl von Fäden begrenzt werden.

Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.

Es stellen dar: Fig. 1 schematisch eine Vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung

Fig. 2 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1

Fig. 3 schematisch eine Vorderansicht des Galettenmoduls des Ausfüh- rungsbeispiels aus Fig. 1

Fig. 4 schematisch eine Seitenansicht des Galettenmoduls des Ausführungsbeispiels aus Fig. 2

Fig. 5 schematisch eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung

In den Fig. 1 und 2 ist schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der er- findungsgemäßen Vorrichtung zum Aufwickeln einer Vielzahl von Fäden gezeigt. In Fig. 1 das Ausführungsbeispiel in einer Vorderansicht dargestellt. Die Fig. 2 zeigt schematisch eine Seitenansicht. Die nachfolgende Beschreibung gilt für alle Figuren, insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln einer Schar von synthetischen Fäden weist ein Galettenmodul 16 und zwei dem Galettenmodul 16 zugeordnete Auf Spulmaschinen 1.1 und 1.2 auf. Die Aufspulmaschinen 1.1 und 1.2 sind ihrem Aufbau identisch ausgebildet und stehen sich spiegelsymmetrisch gegenüber. Insoweit wird der Aufbau der Aufspulmaschinen 1.1 und 1.2 nur an einer der Auf Spulmaschinen 1.1 erläutert. Die Auf Spulmaschine 1.1 weist einen Spulrevolver 3 auf. Der Spul- revolver 3 ist drehbar in einem Maschinengestell 13 gelagert und durch einen Revolverantrieb 6 antreibbar. Der Spulrevolver 3 trägt eine erste Spulspindel 4 und eine um 180° versetzt angeordnete zweite Spulspindel 5. Die Spulspindeln 4 und 5 werden durch den Spulrevolver 3 zum kontinuierlichen Aufwickeln der Fäden abwechselnd aus einem Betriebsbereich in ei- nen Wechselbereich oder umgekehrt verschwenkt. Die Spulspindeln 4 und 5 sind unabhängig voneinander antreibbar ausgebildet, wobei die Spulspindel 4 durch den Spindelantrieb 7 und die Spulspindel 5 durch den Spindelantrieb 8 angetrieben werden.

In den Fig. 1 und 2 sind die Spulspindeln 4 der Auf Spulmaschinen 1.1 und 1.2 jeweils in einem Betriebsbereich gezeigt, um die zugeordneten Fadenscharen 2.1 und 2.2 zu mehreren Spulen 11 zu wickeln. Die zweiten Spulspindeln 5 werden in dem Wechselbereich gehalten, wobei die Spulen 11 bereits durch Leerhülsen 12 ausgetaucht wurden.

In dem Betriebsbereich sind den Spulspindeln 4 und 5 eine Andrückwalze 9 zugeordnet, welche während der Aufwicklung der Fäden an der Oberfläche der Spulen 11 anliegt. Die Andrückwalze 9 ist drehbar an einem Walzen- träger 10 gehalten, wobei der Walzenträger 10 beweglich an dem Maschinengestell 13 ausgeführt ist.

Wie aus der Darstellung in Fig. 2 hervorgeht, weist die Auf Spulmaschine 1.1 vier Wickelstellen 33 auf, so dass die Fadenschar 2.1 jeweils vier Ein- zelfäden umfasst. Die Anzahl der Wickelstellen 33 pro Auf Spulmaschine 1.1 und 1.2, die die Anzahl der Fäden pro Fadenschar bestimmt, ist beispielhaft. Grundsätzlich können auch mehrere Wickelstellen 33 parallel nebeneinander an einer Spulspindel ausgebildet sein. So lassen sich zehn, zwölf oder noch mehr Fäden parallel mittels einer Spulspindel zu Spulen wickeln.

Um die Fäden in Kreuzspulen wickeln zu können, weist die Auf Spulmaschine 1.1 eine Changiervorrichtung 14 auf, die der Andrückwalze 9 vorgeordnet ist. Pro Faden weist die Changiervorrichtung 14 jeweils Fadenführungsmittel auf, um die Fäden innerhalb der Wickel- stellen 33 hin- und herführen zu können. Die Zuführung der Fäden erfolgt über Kopffadenführer 15, die oberhalb der Changiervorrichtung 14 angeordnet sind und pro Faden jeweils ein Führungselement aufweisen. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Führungselemente der Kopffadenführer 15 als Umlenkrollen ausgebildet.

Zur Steuerung der Antriebe weist jede Aufspulmaschine 1.1 und 1.2 eine separate Steuereinrichtung auf, die in Fig. 2 mit dem Bezugszeichen 17 gekennzeichnet ist. Die Steuereinrichtung 17 kann neben den Steuergeräten für die Antriebe der Aufspulmaschinen 1.1 und 1.2 ebenfalls Steuergeräte zur Steuerung von Galettenmotoren eines vorgeordneten Galettensystems 21 aufweisen. Die Steuereinrichtung 17 ist mit jeweils einem Bedienungsfeld 20.1 und 20.2 der Auf Spulmaschinen 1.1 und 1.2 gekoppelt. Wie aus der Darstellung in Fig. 1 und 2 hervorgeht, ist zwischen den Auf Spulmaschinen 1.1 und 1.2 und dem Galettenmodul 16 ein Trägergestell 24 vorgesehen, an welchem das Galettenmodul 16 unmittelbar oberhalb der Aufspulmaschinen 1.1 und 1.2 gehalten ist. Zur Beschreibung des Galettenmoduls 16 wird nun zusätzlich zu den Figuren 3 und 4 Bezug genommen. Die Fig. 3 zeigt schematisch eine Vorderansicht des Galettenmoduls 16 des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 und Fig. 4 schematisch eine Seitenansicht des Galettenmoduls 16 des Ausführungsbeispiels aus Fig. 2. Insoweit gilt die nachfolgende Beschreibung für die Fig. 1 bis 4.

Das Galettenmodul 16 trägt ein Galettensystem 21 mit mehreren Galetten, die an einer Trägerwand 17 angeordnet sind. An einer Vorderseite der Trägerwand 17 sind mehrere beheizte Galettenmäntel der Galetten 22 und mehrere kalte Galettenmäntel der Galetten 23 auskragend gehalten, wobei an der Rückseite der Trägerwand 17 mehrere Galettenmotoren 25 zum Antreiben der Galettenmäntel der Galetten 22 und 23 angeordnet sind. Insoweit weist das Galettenmodul 16 eine Trennung zwischen den fadenführenden Teilen und den Antrieben der Galetten 22 und 23 auf. Die Steuerung der Galetten 22 und 23 erfolgt über ein Bedienungsfeld 19, das an einer Stirnseite der Trägerwand 17 angeordnet ist.

Die beheizten Galettenmäntel der Galetten 22 sind innerhalb einer Galettenbox 28 angeordnet. Die Galettenbox 28, die in Fig. 4 ohne eine Tür an der Stirnseite der Galetten 22 gezeigt ist, weist hierzu eine obere Hochtemperaturkammer 34 und eine untere Nieder temper aturkammer 35 auf, die an der Vorderseite der Trägerwand 17 ausgebildet sind. In der oberen Hochtemperaturkammer 34 sind die hochtemperierten Galettenmäntel 22.2, 22.3 und 22.4 der beheizten Galetten 22 angeordnet. Die Hochtemperatur- kammer 34 ist in einer oberen Hälfte des Galettenmoduls 16 ausgebildet. Die darunter befindliche Niedertemperaturkammer 35 ist in diesem Ausführungsbeispiel in einer Warmzone 38.1 und und in eine Kaltzone 38.2 geteilt. In der Warmzone 38.1 ist ein niedertemperierter Galettenmäntel 22.1 einer weiteren beheizten Galette 22 angeordnet. Zur Fadenführung weist die Galettenbox 28 eine Fadeneinlassöffnung 36.1 und eine Fadenauslassöffnung 36.2 auf. Die Niedertemperaturkammer 35 ist über mehrere Fadendurchlas söffnungen 39.1 und 39.2 mit der Hochtemperaturkammer 34 verbunden. Die Fadeneinlassöffnung 36.1 und die Fadenauslassöffnung 36.2 sind jeweils in der unteren Niedertemperaturkammer 35 ausgebildet.

Die beheizten Galetten 22 in der Niedertemperaturkammer 35 und der Hochtemperaturkammer 34 sind zur Ver Streckung und Entspannung der Fäden eingesetzt. Hierbei ist eine Streckzone zwischen den niedertemperierten Galettenmäntel 22.1 und dem hochtemperierten Galettenmäntel 22.2 ausgebildet. Die nachfolgenden Galettenmäntel 22.3 und 22.4 bilden eine Nachbehandlungszone, an welcher die Fadenschar an den hochtemperierten Galettenmänteln geführt ist. Insoweit stellt sich in der Hochtemperaturkammer 34 in der Umgebung ein höheres Temperaturniveau ein, das durch die Kammerwände von der Umgebung in der Niedertemperaturkammer 35 isoliert ist. Der beheizte Galettemantel 22.1 in der Niedertemperaturkammer 35 wird üblicherweise auf eine deutlich niedrigere Oberflächentempe- ratur zur Erwärmung der Fadenschar erhitzt. Die Oberflächentemperatur des niedertemperierten Galettenmantels 22.1 liegt dabei im Bereich von 40°C bis 150°C.

Demgegenüber weisen die hochtemperierten Galettenmäntel 22.2 bis 22.4 ein höheres Temperaturniveau auf. Die Oberflächentemperaturen der hochtemperierten Galettenmäntel 22.2 bis 22.4 liegen im Bereich von 120°C bis 250°C.

Wie insbesondere aus der Darstellung in Fig. 2 und 4 hervorgeht, ist in der Kaltzone 38.2 der Niedertemperaturkammer 35 eine weitere unbeheizte Galette 23 und eine zusätzliche Behandlungseinrichtung angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel wird die Behandlungseinrichtung durch eine Prä- parationseinrichtung 26 und eine Verwirbelungseinrichtung 27 gebildet.

Die Galettenbox 28 ist durch eine Tür 40 verschlossen, so dass die Hochtemperaturkammer 34 und die Niedertemperaturkammer 35 von der Umgebung abgeschirmt sind. Die Tür 40 ist nur in der Fig. 3 dargestellt.

Wie aus den Darstellungen in Fig. 1 bis 4 hervorgeht, ist in unmittelbarer Nähe des Bedienungsfeldes 19 eine Fadeneinlaufeinrichtung 18 an dem Galettenmodul 16 ausgebildet. Die Fadeneinlaufeinrichtung 18 weist in diesem Ausführungsbeispiel einen beweglichen mehrfädigen Fadenführer 29, einen Auslenkfadenführer 32, eine Schneid Vorrichtung 31 und eine Ab- Saugvorrichtung 30 auf, die an der Vorderseite der Trägerwand 17 angeordnet sind. Die Fadeneinlauf einrichtung 18 ist hierzu seitlich neben der Galettenbox 28 im Bereich der Niedertemperaturkammer 35 angeordnet und unmittelbar einem Bediengang 37 zugeordnet. Der Bediengang 37 ver- läuft parallel zu den Stirnenden des Galettenmoduls 16 und der Aufspulmaschine 1.1 und 1.2, wie insbesondere aus der Fig. 2 hervorgeht. Insoweit ist das Bedienungsfeld 19 des Galettenmoduls 16 ebenfalls direkt dem Bediengang 37 zugewandt. Zum Abzug der Fadenschar aus einer hier nicht näher dargestellten vorgeordneten Spinneinrichtung sind der Fadeneinlaufeinrichtung 18 mehrere unbeheizte Galettenmäntel der Galetten 23 zugeordnet, die auskragend an der Trägerwand 17 seitlich neben der Galettenbox 28 gehalten sind. Den Galettenmänteln der Galetten 23 ist auf der gegenüberliegenden Seite der Trägerwand 17 ebenfalls jeweils ein Galettenmotor 25 zugeordnet.

In den Fig. 1 bis 4 ist das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Betriebs Situation dargestellt, in welcher das Galettensystem 21 eine Fadenschar 2 aus einer Spinneinrichtung abzieht. Die Fäden werden an dem Galettenmodul 16 über die Fadeneinlaufeinrichtung 18 geführt und über die nicht beheizten Galetten 23 den beheizten Galetten 22 innerhalb der Galettenbox 28 zugeführt.

Zu Prozessbeginn ist es üblich, dass eine Bedienungsperson die in der Spinneinrichtung kontinuierlich extrudierten Fäden mittels einer Saugpistole aufnimmt und an die Galetten 22 und 23 sowie die Behandlungseinrichtungen 26 und 27 und den Wickelstellen 41 anlegt. Dabei lässt sich gleichzeitig die Bedienung der Antriebe über die Bedienungsfelder 19, 20.1 und 20.2 durch die Bedienungsperson betätigen. Hierbei kann das Bedienungs- feld 19 am Galettenmodul 16 auch Steuerfunktionen der Auf Spulmaschine 1.1 und 1.2 ausführen. Die in dem Bedienungsumfeld der Bedienungsperson angeordneten Bedienungsfelder 19, 20.1 und 20.2 sind mit großem Abstand zu der Hochtemperaturkammer 34 angeordnet. Für den Fall, dass beim Betrieb an einer der Wickelstellen ein Fehlwechsel oder ein Fadenbruch entsteht, wird über einen hier nicht dargestellten Überwachungssensor die Fadeneinlaufeinrichtung 18 derart aktiviert, dass der mehrfädige Fadenführer 29 die Fadenschar 2 in die Schneid Vorrichtung 31 und die Absaugvorrichtung 30 überführt. Nachdem die Fadenreste ent- fernt sind, wird die Fadenschar wieder durch eine manuell geführte Saugpistole von der Fadeneinlauf einrichtung 18 übernommen und durch eine Bedienperson zum Anlegen an die Galetten und die Wickelstellen der Aufspulmaschine geführt. Bei dem in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Niedertemperaturkammer 35 der Galettenbox im unteren Bereich angeordnet, um das Umfeld für die Bedienelemente sowie für den Bediener möglichst frei von Temperaturbelastungen zu erhalten. Hierzu ist die Hochtemperaturkammer 34 in einem oberen Bereich der Galettenbox ausgebildet. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Hochtemperaturkammer 34 und die Niedertemperaturkammer 35 auf gleicher Ebene anzuordnen, wobei die Hochtemperaturkammer bevorzugt in einem vom Bedienungsgang abgewandten Bereich angeordnet wird. In Fig. 5 ist hierzu ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung schema- tisch dargestellt. Die Fig. 5 zeigt hierbei eine Seitenansicht des Galettenmoduls 16, da die übrigen Einrichtungen insbesondere die Aufspulmaschinen identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ausgeführt sein könnten. Daher wird nur die Ausbildung des Galettenmoduls 16 nachfolgend näher erläutert. Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind an einer Trägerwand 17 eine Mehrzahl von Galetten 22 und 23 angeordnet. Hierbei sind die nicht beheizten Galetten mit dem Bezugszeichen 23 und die beheizten Galetten mit dem Bezugszeichen 22 gekennzeichnet. Die Anzahl und die Anordnung der Galetten 22 und 23 ist beispielhaft. So sind auf einer Einlaufseite zwei kalte Galetten 23 vorgesehen, um eine Fadenschar 2 aus einer vorgeordneten Schmelz spinn Vorrichtung abzuziehen. Den kalten Galetten 23 sind vier beheizte Galetten 22 im Fadenlauf nachgeordnet, wobei die erste beheizte Galette 22 mit einem beheizten Galettenmantel 22.1 eine Niedertemperaturgalette bildet, deren Manteloberfläche auf eine Temperatur im Bereich von 40 bis 150°C erwärmt ist. Die nachfolgenden beheizten Galetten 22 mit den beheizten Galettenmänteln 22.2, 22.3 und 22.4 bilden die sogenannten Hochtemperaturgaletten, deren Manteloberfläche auf eine Temperatur im Bereich von 120°C bis 250°C erhitzt sind.

Die an der Trägerwand 17 auskragend gehaltenen Galettenmäntel 22.1 bis 22.3 werden durch eine Galettenbox 28 zur Umgebung abgeschirmt, wobei die Hochtemperaturgaletten mit den Galettenmänteln 22.2 bis 22.4 in einer Hochtemperaturkammer 34 und die Niedertemperaturgalette mit dem Galettenmantel 22.1 in einer Niedertemperaturkammer 35 angeordnet sind. Die Niedertemperaturkammer 35 ist dabei in eine Warmzone 38.1 und eine Kaltzone 38.2 aufgeteilt, wobei die der Niedertemperaturgalette 22 vorgeordneten kalten Galetten 23 in der Kaltzone 38.2 der Niedertemperaturkammer 35 gehalten sind.

Unterhalb der Hochtemperaturkammer 34 und der Temperaturkammer 35 weist die Galettenbox eine Behandlungskammer 41 auf, die sich unterhalb der Hochtemperaturkammer 34 und der Niedertemperaturkammer 35 erstreckt. Die Behandlungskammer 41 dient zur Aufnahme weiterer nicht be- heizter Galetten 23 sowie mehrerer Behandlungsaggregate, um an der Fa- denschar 2 nach einem VerStrecken und Relaxieren weitere Behandlungsschritte durchzuführen. Als Behandlungseinrichtung ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Präparationseinrichtung 26 und eine Verwirbelung seinrichtung 27 in der Behandlungskammer 41 gehalten.

Zur Fadenführung weist die Galettenbox 28 eine Fadeneinlassöffnung 36.1 und eine Fadenauslassöffnung 36.2 auf. Innerhalb der Niedertemperaturkammer 35 sind die Warmzone 38.1 und die Kaltzone 38.2 ebenfalls durch eine Trennwand voneinander getrennt, wobei der Faden über eine Faden- durchlas söffnung 39.1 zwischen den beiden Zonen geführt wird.

Der Einlauf in die Hochtemperaturkammer 34 ist über eine weitere Fadendurchlas söffnung 39.2 möglich. Über eine weitere Fadendurchlassöffnung 39.3 tritt der Faden aus der Hochtemperaturkammer 34 in die Behandlungs- kammer 41 der Galettenbox 2. Zur Wärmeisolierung weist die Hochtemperaturkammer 34 eine Isolierung 42 auf, um Wärmeverluste zur vermeiden und andererseits eine möglichst stabile Umgebungstemperatur innerhalb der Hochtemperaturkammer 34 zu erhalten. Dem Fadeneinlass der Galettenbox 28 ist eine Fadeneinlaufeinrichtung 18 zugeordnet, die in ihrem Aufbau und ihrer Funktion identisch zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist, so dass an dieser Stelle keine weitere Erläuterung erfolgt und Bezug zu der vorgenannten Beschreibung genommen wird. An einer einem Bediengang zugewandten Seite der Galettenbox 28 ist ein Bedienungsfeld 19 des Galettenmoduls 16 angeordnet. Auch hierbei befindet sich das Bedienungsfeld 19 unmittelbar in der Nähe der Niedertemperaturkammer 35.

Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Antriebe der Galetten 22 und 23 an einer Rückseite der Trägerwand 17 angeordnet. Die an der Vorderseite der Trägerwand 17 gehaltene Galettenbox 28 ist durch eine hier nicht dargestellte Tür verschlossen, so dass die auskragenden Galettenmäntel und Behandlungsleinrichtungen komplette isoliert von der Umgebung an der Trägerwand 17 gehalten sind.

Durch die bedienungsfreundliche Anordnung und kompakte Ausbildung des Galettenmoduls 16 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders bedienungsfreundlich, um beispielsweise Prozessunterbrechungen nach Störung möglichst schnell beheben zu können. Desweiteren ist die isolierte Anordnung der Galetten mit hochtemperierten Galettenmäntel von den Galetten mit niedertemperierten Galettenmänteln besonders geeignet, um die für den jeweiligen Behandlungs schritt erforderliche Temperierung der Fäden einzuhalten. So können vorteilhaft die Fäden der Fadenschar für eine Verstreckung und eine anschließende Relaxationsbehandlung unterschied- lieh temperiert werden, ohne dass eine gegenseitige Beeinflussung eintritt.