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Title:
APPARATUS FOR FILTERING BLOOD WHEN REMOVING A HEART VALVE STENOSIS, AND METHOD FOR REMOVING A HEART VALVE STENOSIS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/135065
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to an apparatus and a method for removing a heart valve stenosis. A filter catheter (1) is disposed in a vessel region located downstream of the heart valve while a balloon catheter (13) is disposed in the area of the heart valve. In one embodiment, the distal end of the filter catheter is provided with a radial filter (7) which is unfolded in a radial direction until resting against the vessel wall. The catheter lumen is closed in such a way that blood is forced through the filter or, alternatively, through a sealing element (15). After unfolding the filter, the balloon catheter is unfolded in the area of the heart valve in order to remove the heart valve stenosis, debris and plaque that detaches being collected in the filter.

Inventors:
PAH GUNNAR M (AT)
Application Number:
PCT/EP2007/054777
Publication Date:
November 29, 2007
Filing Date:
May 16, 2007
Export Citation:
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Assignee:
PAH GUNNAR M (AT)
International Classes:
A61F2/01; A61F2/958; A61F2/24
Domestic Patent References:
WO2004026175A12004-04-01
WO2001091844A12001-12-06
Foreign References:
US20060100658A12006-05-11
US20060100553A12006-05-11
US20060173490A12006-08-03
US6029671A2000-02-29
US20050004594A12005-01-06
US20050228432A12005-10-13
US20020026212A12002-02-28
US20020022859A12002-02-21
US20060074484A12006-04-06
US20010044591A12001-11-22
Attorney, Agent or Firm:
GANAHL, Bernhard et al. (Postfach 82 02 86, München, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Vorrichtung zum Filtern von Blut beim Beseitigen einer Herzklappenstenose, umfassend einen Filterkatheter (1 ), welcher zum Filtern des stromabwärtig hinter einer Herzklappe befindlichen Blutes an seinem distalen Ende einen Filter (5) aufweist, welcher aus dem Filterkatheter distal ausschiebbar und in diesen hineinschiebbar ist, wobei der Filter (5) über derart radial aufweitend ausgebildet ist, dass der Filter (5) im ausgefahren Zustand an einer Blutgefäßwandung anliegt, und der Filterkatheter (1 ) ein Katheterlumen (1 1 ) aufweist, das derart aus- gebildet ist, dass ein weiterer Katheter (13) durch das Katheterlumen (1 1 ) hindurch geführt werden kann.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Filterkatheter (1 ) zum Einführen entgegen der Strömungsrichtung des

Blutes ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (5) im ausgefahrenen Zustand etwa trichterförmig ausgebildet ist, wobei sich der Filter (5) in Richtung zum distalen Ende aufweitet.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Katheterlumen (1 1 ) einen Durchmesser von ca. 4 bis 7 mm aufweist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Filterkatheter (1 ) am distalen Endbereich, in dem der Filter (5) aufge- nommen werden kann mit einem größeren Umfang als an seinem übrigen Bereich ausgebildet ist, so dass der Durchmesser des Katheterlumens (1 1 ) über die gesamte Länge des Filterkatheters (1 ) konstant ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,

dass der Filter (5) ein Tragwerk aus einem Memory-Material aufweist, das einen Ring (6) umfasst, der nach dem Ausschieben an der Blutgefäßwandung anliegt.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragwerk axiale Streben aus Memory-Material umfasst.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (5) im ausgefahrenen Zustand eine etwa parabelförmig konvexe oder konkave Form aufweist.

9. Vorrichtung zum Filtern von Blut beim Beseitigen einer Herzklappenstenose, umfassend einen Filterkatheter (1 ) mit einem freien Katheterlumen (1 1 ), welcher zum Filtern des stromabwärtig hinter einer Herzklappe befindlichen Blutes an seinem distalen Ende eine Dichtungseinheit zum Abdichten des distalen Ende des Filterkatheters (1 ) gegenüber einer angrenzenden Blutgefäßwandung aufweist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinheit ein aufblasbares Dichtungselement aufweist.

1 1. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das proximale Ende des Filterkatheters (1 ) zum Anschließen an eine Herz- Lungen-Maschine und/oder eines externen Filters ausgebildet ist.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Katheterlumen (1 1 ) des Filterkatheters (1 ), vorzugsweise am proximalen Ende des Filterkatheters, ein dicht schließendes Ventil (12) angeordnet ist, durch das in weiterer Katheter (13) hindurch geführt werden kann.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Ballonkatheter (13) aufweist, der durch den Filterka- theter vom proximalen zum distalen Ende hindurch geführt werden kann, wobei der Ballonkatheter an seinem distalen Ende mit einem Ballon zur Beseitigung einer Herzklappenstenose versehen ist.

15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Führungsdraht (18) zum Führen des Ballonkatheter (13) vorgesehen ist.

16. Verfahren zum Beseitigen einer Herzklappenstenose, wobei ein Filterkatheter (1 ) in einen stromabwärts zur Herzklappe befindlichen Gefäßbereich entgegen der Strömungsrichtung des Blutes eingeführt und angeordnet wird , wobei der Filterkatheter (1 ) an seinem distalen Ende einen radialen Filter (5) besitzt, der radial entfaltet wird, bis er an der Gefäßwand anliegt und das Katheterlumen derart verschlossen ist, dass Blut durch den Filter strömen muss und ein Ballonkatheter (13) im Bereich der Herzklappe durch ein freies Katheter- lumen (1 ) des Filterkatheters (1 ) eingeführt und angeordnet wird nach dem Entfalten des Filters ein Ballon des Ballonkatheters (13) zur Beseitigung der Herzklappenstenose im Bereich der Herzklappe entfaltet wird, wobei sich ablösendes Debris und Plaque im Filter (5) gesammelt werden.

17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Abfangen von Debris und Plaque in dem Filter der Filter in den Filterkatheter eingezogen wird und dann der Filterkatheter entfernt wird.

18. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst der Ballonkatheter (13) und dann der Filterkatheter (1 ) entfernt werden.

19. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Ballonkatheter (13) und der Filterkatheter (1 ) gleichzeitig entfernt werden.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass am Filterkatheter (1 ) distal eine Dichtungseinheit derart vorhanden ist, dass mit der Dichtungseinheit der Raum zwischen dem Filterkatheter (1 ) und einer Blutgefäßwandung abgedichtet wird, so dass das Blut ausschließlich durch das Katheterlumen abfließt.

21. Verfahren zum Beseitigen einer Herzklappenstenose, wobei ein Filterkatheter (1 ) mit einem freien Katheterlumen (1 1 ) in einen stromabwärts zur Herzklappe befindlichen Gefäßbereich entgegen der Strömungsrichtung des Blutes eingeführt und angeordnet wird und ein Ballonkatheter (13) im Bereich der Herzklappe angeordnet wird, wobei der Filterkatheter (1 ) an seinem distalen Ende eine Dichtungseinheit zum Abdichten des Raumes zwischen dem Filterkatheter und der Gefäßwand, so dass das Blut durch den Katheterlumen abfließt.

22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21 , dadurch gekennzeichnet, dass das durch das Katheterlumen abfließende Blut einer Herz-Lungen-Maschine mit einem externen Filter zugeführt wird.

23. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinheit ein aufblasbares Dichtungselement am distalen Ende des Filterkatheters (1 ) aufweist.

24. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einziehen des Filters (5) in den Filterkatheter (1 ) das Dichtungselement aufgeblasen und nach dem Einziehen des Filters (5) das Blut durch das Lumen des Filterkatheters abgeführt wird und anschließend das Dichtungselement abgelassen wird und der Filterkatheter entfernt wird.

Description:

Vorrichtung zum Filtern von Blut beim Beseitigen einer Herzklappenstenose und Verfahren zum Beseitigen einer Herzklappenstenose

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Filtern von Blut beim Beseitigen einer Herzklappenstenose und ein Verfahren zum Beseitigen einer Herzklappenstenose.

Das Herz pumpt sauerstoffreiches Blut in die Arterien, wobei beim Schlagen des Herzens Blut zunächst in die Aorta gelangt und eine Aortaklappe vorhanden ist, welche zwischen dem linken Ventvikel und der Aorta angeordnet ist. Diese Aortaklappe öffnet und schließt sich, um die Blutströmungsrichtung zu steuern und ist insbesondere während des systolischen Herzschlages offen, um es dem Blut zu erlauben, in die Aorta zu fließen, wobei während den diastolischen Herzschlägen die Aortaklappe geschlossen ist, um den Blutrückfluss in das Herz zu verhindern. Aus verschiedenen Gründen kann es jedoch passieren, dass die Aortaklappe beschädigt ist und stenosiert wird. Wenn dies passiert, öffnet sich die Aortaklappe nicht in ihrem normalen Umfang und der Blutstrom vom Herz in die Aorta wird behindert. Dies führt zu einem Zustand, der als Aortaklappen-Stenose bezeichnet wird.

Aus der US 6,746,463 B1 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Beseitigen ei- ner derartigen Aortaklappen-Stenose bekannt, bei der ein Ballonkatheter mit einem Führungsdraht mit dem Ballon im Bereich der Aortaklappe angeordnet wird. Anschließend wird der Ballonkatheter aufgeblasen. Der Ballonkatheter besitzt Schneidklingen, die sich radial beim Aufblasen abspreizen. Die Schneidkanten der jeweiligen Klingen schneiden in die Aortaklappe ein und entfernen jegliche Stenose, die sich an der Aor- taklappe gebildet hat.

Aus der WO 03/089041 A1 ist eine Vorrichtung zur minimalinvasiven intravasalen A- ortaklappen-Extraktion innerhalb der Aorta eines menschlichen Herzens bekannt. Mit dieser Vorrichtung soll die minimalinvasive intravasale Aortaklappen-Extraktion ver- bessert werden, wobei die bei der Aortaklappen-Extraktion bestehende Emboliegefahr durch Gewebe- und/oder Kalkteilchen, die in den Blutkreislauf gelangen können, vollständig ausgeschlossen werden kann. überdies soll es für den Operateur möglich sein, erkrankte Herzklappenbereiche individuell lokal und selektiv abzutragen und dies vorzugsweise unter direkter optischer Beobachtung der erkrankten Herzklappenberei- che. Hierfür ist die Vorrichtung als Perfusionskatheter ausgebildet, der wenigstens einen Perfusionskanal und wenigstens zwei in Katheterlängserstreckung am proximalen

Katheterbereich voneinander beabstandete Dilatationseinheiten vorsieht, die beide vom Perfusionskanal durchsetzt sind und im inflatierten Zustand einen zumindest nahezu fluiddichten Abschluss mit einer Gefäßwand, vorzugsweise der Aortawand, bilden. Zumindest die distalseitig angeordnete Dilatationseinheit soll wenigstens einen Durchführungskanal vorsehen, durch den zumindest ein Hilfskatheter zum Aortaklappenabtrag fluiddicht durchführbar ist und/oder der Perfusionskatheter wenigstens einen Arbeitskanal vorsieht mit einer Austrittsöffnung im Bereich zwischen beiden Dilatationseinheiten, durch den zumindest ein Hilfskatheter zum Aortaklappenabtrag durchführbar ist. Durch den Perfusionskatheter, der im Wesentlichen einen Hohlkanal um- schließt, soll durch den Hohlkanal eine Blutströmung aufrecht erhalten werden, so dass der chirurgische Eingriff am schlagenden Herzen durchgeführt wird, ohne dabei die Herzaktivität zu beeinträchtigen. Die beiden Dilatationseinheiten werden herzseitig und aortaseitig die Aortaklappe zwischen sich begrenzend inflatiert und bilden einen fluiddichten Abschluss mit der jeweiligen Gefäßwand. Operationen an der Aortaklappe werden in dem von den beiden Dilatationseinheiten und dem Hohlkanal begrenzten Arbeitsraum über einen gesonderten Zugang zum Arbeitsraum durchgeführt.

Eine künstliche Aortaklappe ist z. B. aus der EP 1 335 683 B1 bekannt. Weitere implantierbare Herzklappenprothesen sowie Katheter für die Implantation einer solchen Herzklappenprothese gehen aus der EP 592 410 B1 , der US 2004/0210304 A1 , US 7,018,406 B2, WO2006/127765 A1 , der US 2003/0036795 A1 , der US 5,41 1 ,552, der US 6,168,614 B1 , der US 6,582,462 B1 und der WO91 /17720 hervor.

Aus der WO 99/23976 ist es bekannt, dass beim Beseitigen einer Stenose, beispiels- weise mit einem Ballonkatheter, das die Stenose verursachende Material gelöst wird, mit dem arteriellen Blut weitergeschwemmt wird und wenn es groß genug ist, ein Blutgefäß verschließt und gegebenenfalls einen Schlaganfall verursachen kann. Hierzu soll es bekannt sein, in menschlichen Blutgefäßen Filter zu platzieren, um derartiges, eine Embolie auslösendes Material abzufangen. Es soll zudem bekannt sein, einen entfern- baren Filter für diesen Zweck zu verwenden. Derartige entfernbare Filter fassen üblicherweise einen Filter vom Regenschirmtyp, der eine Filtermembran besitzt, die an einen faltbaren Rahmen an einem Führungsdraht angeordnet ist. Bei dieser Vorrichtung soll von Nachteil sein, dass beim Zusammenfalten des Filters das eine Embolie auslösende Material dazu neigt, nach außen gedrückt zu werden und wieder in den Blutstrom gelangt. Um dies zu vermeiden wird in dieser Druckschrift vorgeschlagen, eine Schutzvorrichtung gegen Embolien vorzuschlagen, welche ein zusammenlegba-

res Filterelement umfasst, welches auf einem Filterträger angeordnet ist, zum Zuführen durch ein Blutgefäßsystem des Patienten, wobei das Filterelement zwischen einer zusammengelegten Lagerposition im Filterträger für die Bewegung durch das Gefäßsystem und einer entfalteten Position bewegbar ist, wobei in der entfalteten Position ein Blutgefäß abgesperrt wird, so dass das Blut, welches durch das Blutgefäß geführt wird, durch das Filterelement geführt wird. Das Filterelement umfasst hierbei einen zusammenlegbaren Filterkörper mit einem Einlassende und einem Auslassende, wobei das Einlassende des Filterkörpers eine oder mehrere öffnungen besitzt, die Blut und eine Embolie auslösendem Material erlaubt, in den Filterkörper einzutreten und das Auslas- sende des Filterkörpers eine Mehrzahl von Auslassöffnungen besitzt, die so abgemessen sind, dass Blut hindurchtreten kann, aber unerwünschtes embolisches Material innerhalb des Filterkörpers zurückbehalten wird und Mittel vorhanden sind, um die Einlassöffnung und die Auslassöffnung des Filterkörpers zu schließen. Diese öffnungen werden geschlossen, bevor der Filter zum Herausziehen desselben geschlossen wird. Diese Druckschrift schlägt hierfür eine Vielzahl unterschiedlicher Filterelemente vor.

Aus der WO 00/67668 ist ein weiteres Filterelement bekannt mit einem zusammenlegbaren Filterkörper, der bewegbar ist zwischen einer zusammengefalteten Position für die Bewegung durch ein Gefäßsystem und einer ausgefalteten Position, um sich in einem Blutgefäß zu erstrecken, so dass das Blut, welches durch das Blutgefäß strömt, durch das Filterelement geführt ist. Ein distaler Einlassbereich des Filterkörpers besitzt einen oder mehrere Einlassöffnungen, die so bemessen sind, dass Blut und eine Embolie verursachendes Material in den Filterkörper eintreten können und ein proximalen Ausgangsbereich, der eine Mehrzahl von Auslassöffnungen besitzt, die so bemessen sind, dass Blut hindurchtreten kann, aber embolisches Material zurückgehalten wird. Der Filterkörper ist zumindest teilweise eine Laminatkonstruktion, aufweisend eine Membran, die mit einer Beschichtung versehen ist, die biokompatibel ist, wobei die Dicke der Beschichtung aus 4 bis 40 % der Dicke der Membran besteht.

Aus der US 6,676,683 B1 geht ein Filterkatheter hervor, der an seinem Endbereich einen ausfahrbaren und aufweitbaren Filter aufweist. Der Katheter selbst ist ein Drahtkatheter, an dem weitere Katheter, die diesen Drahtkatheter umfassen, entlang geführt werden können, um in den Blutgefäßen entsprechend positioniert zu werden.

Aus der EP 980 278 B1 geht ein ähnlicher Katheter mit einem Führungsdraht hervor, an dessen Ende ein expandierbares Filterelement angeordnet ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Vorrichtung zum Filtern von Blut beim Beseitigen einer Herzklappenstenose zu schaffen, mit welcher beim Aufweiten einer Herzklappe abgeschwemmtes Stenosematerial sicher aufgehalten wird und die eine einfache, schnell und sicher durchführbare, minimalinvasive, intraversale Aufweitung einer Herzklappe erlaubt.

Die Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den entsprechenden Unteransprüchen angegeben.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Beseitigen einer Herzklappenstenose zu schaffen, welches sicher durchführbar ist, wobei verhindert wird, dass Stenosematerial abgeschwemmt wird, sicher aufgehalten wird und das Verfahren einfach, schnell und sicher durchführbar ist.

Die Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 1 oder 15 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den entsprechenden Unteransprüchen angegeben.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Filterkatheter und ein Ballonkatheter verwendet. Der Filterkatheter wird ein kurzes Stück stromabwärts von der Herzklappe angeordnet. Der Filterkatheter weist entweder ein Filterelement zwischen dem Filterkatheter und dem Blutgefäß oder eine Dichtungseinheit auf und ist dann mit einem externen Filter verbunden. Der Filterkatheter weist ein freies Katheterlumen auf, durch das der Ballonkatheter hindurch geführt werden kann und gegebenenfalls Blut nach außen abgeleitet werden kann. Mit dem Ballonkatheter wird zunächst ein Dilatations- ballon im Bereich der Herzklappe gesetzt. Der Dilatationsballon wird mittels eines Führungsdrahtes durch die Herzklappe geführt. Anschließend wird der Ballon aufgeblasen, wodurch die natürliche Herzklappe weggesprengt wird.

Da sich hierbei Belag (Plaque bzw. Debris) löst, wird das während des Sprengens der Herzklappe passierende Blut erfindungsgemäß gefiltert. Dies wird vor allem durch den

Filter ausgeführt, der an dem stromabwärts der Herzklappe angeordneten Filterkatheter ausgebildet ist.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird dieser Filterkatheter gegenüber dem Blutgefäß radial abgedichtet, so dass das Blut durch den Filterkatheter nach außen fließt und durch eine Herz-Lungen-Maschine geleitet wird, in welcher ein Filter vorgesehen ist, oder durch einen anderen externen Filter geleitet wird.

Der Filterkatheter kann durch alle bekannten Zugangsweisen in den Körper eingeführt werden und durch die absteigende Aorta (Hauptschlagader), den Aortabogen und die aufsteigende Aorta zur Herzklappe geführt werden. Beispielsweise wird der Filterkatheter durch die Fem oral -Arte he geführt.

Der Filterkatheter ist derart ausgebildet, dass er entgegen der Strömungsrichtung des Blutes in die Aorta eingeführt werden kann. Der Filter ist im ausgefahrenen Zustand etwa trichterförmig ausgebildet und weitet sich in Richtung zum distalen Ende auf. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Plaque und Debris, das sich am Filter ansammelt, beim Einziehen des Filters in den Filterkatheter mit in das Katheterlumen genommen wird und nicht in der Aorta verbleibt.

Der Filterkatheter ist ein langer Schlauch, der an seinem zum Bedienen des Filterkatheters benachbarten Ende, dem proximalen Ende, ein Einwegventil aufweist, durch das der den Ballon setzende Ballonkatheter hindurchgeführt werden kann. Beim Entfernen des Ballonkatheters schließt das Ventil automatisch, so dass ein Herauslaufen von Blut verhindert wird.

Bei dem anderen, vom Bediener entfernten Ende des Filterkatheters, dem distalen Ende, ist am Katheter der Filter und/oder die Dichtungseinheit vorgesehen. Der Filter besteht vorzugsweise aus einem Gewebe, kann jedoch aus allen möglichen anderen be- kannten Filtermedien bestehen. Ein Gewebefilter ist mit einem Ring und axialen Streben aus einem so genannten "Memory-Material" versehen. Ein derartiges Memory- Material ist beispielsweise unter dem Markennamen "nintinol" am Markt erhältlich. Selbstverständlich sind auch alle anderen Memory-Materialen möglich. Auf Grund des Memory-Materials kann der Filter beim Ausfahren aus dem Katheter sich trichterförmig aufweiten, und mit seinem radialen Umfang an der Innenwandung des Blutgefäßes anliegen. Da der Lumen, also der Hohlraum des Katheters, durch das Ventil versperrt

ist, fließt das Blut durch den Filter in den Zwischenbereich zwischen dem Außenumfang des Katheters und dem Blutgefäß. Das Blut wird hierbei gefiltert und Plaque und Debris werden am Faltfilter zurückgehalten. Beim Einfahren des Filters wird das Plaque und Debris in den Katheter mit hineingezogen und aus dem Körper des Patienten entfernt.

Zum Ausfahren des Filters sind erfindungsgemäß unterschiedliche Mechanismen möglich. Der einfachste erfindungsgemäße Mechanismus sieht derart aus, dass der Filterkatheter aus zwei schlauchförmigen koaxialen Körpern ausgebildet ist, wobei der inne- re Körper fest mit dem Filter verbunden ist und durch Verschieben des Innenkörpers innerhalb des äußeren Körpers der Filter aus dem äußeren Körper aus- bzw. wieder in diesen eingefahren wird.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird mit einem Draht oder einer ähn- liehen Vorrichtung der Filter aus dem Katheter geschoben bzw. in diesen hineingezogen. Zudem ist das Vorsehen eines Federelementes, welches entsprechend einwirkt, denkbar.

Der Durchmesser des Hohlkörpers bzw. des Lumen beträgt 7 bis 20 french (F), wobei die Einheit french eine in dem Bereich für Katheter verwendete übliche Größeneinheit ist.

Der Filter ist maximal auf einen Durchmesser bis zu 50 mm ausdehnbar.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird der Katheter im Blutgefäß abgedichtet und ein femoraler Beipass gelegt, wobei am Beipass eine Herz-Lungen- Maschine angeordnet ist, die das Blut filtert. Die Abdichtung kann hierbei auf unterschiedliche Weisen erfolgen. Beispielsweise durch ein Element, das ähnlich wie der Filter ausgebildet ist, jedoch undurchdringlich für Flüssigkeiten ist. Der Filterkatheter kann auch durch einen das distale Ende des Katheters umgebenden Ballon, der im aufgeblasenen Zustand das distale Ende des Katheters umfasst, gegenüber dem Blutgefäß abgedichtet sein. Eine solche erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch dann von Vorteil sein, wenn so viel Plaque und Debris anfallen, dass eine externe Filterung notwendig wird.

Vorzugsweise erfolgt die Anordnung des Filters bzw. des Abdichtelements zwischen der Aortaklappe und den Abzweigungen zu den Koronalarterien. Hierdurch wird vorteilhafterweise das Infarktrisiko durch eine solche Vorgehensweise vermindert. Der Filter bzw. das Abdichtungselement kann auch in Strömungsrichtung nach den Koro- nalaterien in der aufsteigenden Aorta angeordnet werden.

Beim Setzen eines femoralen Beipasses wird ein Filterkatheter verwendet, der an seinem proximalen Ende eine Y-Verzweigung aufweist, wobei ein Ende der Y- Verzweigung mit dem Einwegventil versehen ist und das andere eine Kappe aufweist, die zum Anschließen der Herz-Lungen-Maschine gelöst werden kann. Im Gegensatz zum Stand der Technik wird das Filterelement erfindungsgemäß stromabwärts einer aufzusprengenden Herzklappe angeordnet, wobei der Filter im Gegensatz zum Stand der Technik radial umfänglich angeordnet ist.

Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung beispielhaft erläutert. Es zeigen dabei:

Figur 1 stark schematisiert den Einbauort des erfindungsgemäßen Filters; und

Figur 2 stark schematisiert den erfindungsgemäßen Katheter.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist ein Katheter 1 mit einem äußeren Körper 2 und einem inneren Körper 3. Der äußere Körper 2 endet mit einem distalen Ende 4, wobei am distalen Ende 4 der innere Körper 3 an dessen distalen Ende der Filter 5 angeordnet ist, herausschiebbar ist.

Der äußere Körper 2 und der innere Körper 3 sind beispielsweise im Wesentlichen hohlzylindrisch bzw. röhrenförmig ausgebildet.

Der Filter 5 besteht aus einem Filtergewebe, welches mit einem Ring 6 und axialen Streben 7 aus einem Memory-Material ausgebildet ist. Zwischen den Streben 7 ist das Filtergewebe aufgespannt.

In einem in den Körper eingeführten Zustand liegen der Ring 6, die Streben 7 und das Filtermaterial somit innerhalb des äußeren Katheterkörpers 2 und werden durch distales Verschieben des inneren Körpers 3 in ein Blutgefäß 8 hineingedrückt, so dass der Ring 6 dichtend von innen am Blutgefäß 8 anliegt. Blut, welches entsprechend der Pfeile 9 proximal im Blutgefäß strömt, durchströmt den Filter 5 und gelangt in den

Raum 10, der von dem äußeren Katheterkörper 2 und dem Blutgefäß 8 begrenzt wird. Das Katheterlumen 1 1 hat einen Durchmesser von 7 bis 20 french und ist an seinem proximalen Ende mit einem dicht schließenden Ventil 12 abgedichtet. Durch das Ventil 12 und den Katheterinnenkörper 3 ist ein Ballonkatheter 13 von proximal nach distal einführbar. Ein am distalen Ende des Ballonkatheters angeordneter Ballon kann im Bereich der Aortaklappe entfaltet werden.

Der maximale distale Durchmesser des Filters beträgt etwa 35 mm bis 50 mm.

Der Katheter 1 kann auch anstelle aus einem äußeren und einem inneren Körper aus einem einteiligen, holen zylindrischen bzw. röhrenförmigen Körper ausgebildet sein. In der Wandung dieses Körpers sind vom proximalen zum distalen Ende verlaufende Hohlkanäle ausgebildet, in welchen jeweils ein Führungsdraht gelagert ist. Am distalen Ende dieses Körpers ist eine Ausnehmung zur Aufnahme des Filters vorgesehen. Der Filter ist an seiner proximalen Seite an einem Ring befestigt. Der Ring ist wiederum an den Enden der Führungsdrähte angeordnet. Mittels der Führungsdrähte kann somit der Filter aus dem Katheterkörper heraus geschoben werden und wieder in den Katheterkörper hineingezogen werden. Die Führungsdrähte werden alle gleichzeitig betätigt, damit ein Verkanten des Filters im Katheter vermieden wird. Vorzugsweise sind etwa drei bis fünf Führungsdrähte vorgesehen, die voneinander jeweils im gleichen Winkel im Katheterkörper beabstandet sind.

Die in Figur 2 dargestellte Ausführungsform des Filters 5 ist etwas konvex zur Herzklappe gewölbt. Es sind jedoch auch andere Formen zweckmäßig, wie z.B. konkav gewölbte Formen, insbesondere eine parabolisch konkav gewölbte Form.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Vorrichtung 1 am Katheteraußenkörper 2 eine aufblasbare Dichtung 15 besitzen, welche im Gegensatz zur Darstellung in Fig. 3 umlaufend am distalen Ende des äußeren Katheterkörpers 2 derart angeordnet ist, dass das Blutgefäß 8 außerhalb des Katheterkörpers 2 abgedichtet wird. Bei dieser Ausführungsform besitzt der Katheter 2, vorzugsweise vor dem Ventil 12 einen separaten Abzweig 16, der gegebenenfalls mit einer Kappe 17 verschlossen ist. Der Abzweig 16 erlaubt es, durch das Lumen 1 1 Blut aus dem Blutgefäß 8 abzuziehen und beispielsweise einer externen Herz-Lungen-Maschine mit externem Filter zuzuführen.

Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 sowohl mit einer aufblasbaren Abdichtung 15 als auch mit dem Filter 5 ausgebildet. Ist der Filter durch Plaque und Debris derart stark zugesetzt, dass die Blutströmung im Blutgefäß 8 hinter dem Filter 5 nicht mehr ausreicht, kann die Einrichtung 15 aufgeblasen werden und gleichzeitig der Filter 5 in den Katheteraußenkörper 2 hineingezogen werden, wobei gleichzeitig über den Abzweig 16 das Blut aus dem Lumen 1 1 des Katheters entnommen wird und eine Herz-Lungen-Maschine mit externem Filter zugeleitet wird. Das Ventil 12 schließt hierbei dicht ab. Hierbei ist von Vorteil, dass durch den Anschluss an die Herz-Lungen- Maschine Plaque und Debris auch beim Einziehen des Filters 5 in den Hauptkörper 2 sicher abgesaugt und nicht in das verbleibende Gefäßsystem des menschlichen Körpers eingeführt werden.

Der Ballonkatheter 13 wird beispielsweise mittels eines Führungsdrahtes 18 durch das Katheterlumen 1 1 eingeführt und im Bereich der Aortaklappe 19 angeordnet. Der Filter 7 bzw. die Vorrichtung 1 wird vorzugsweise so angeordnet, dass sie in der aufsteigenden Aorta 24 und vorzugsweise vor den koronaren Aorten 20 und nach der Aortaklappe 19 angeordnet ist (Fig. 1 ).

Wie in Fig. 1 dargestellt, werden die Katheter über die Femoral-Arterien 21 , über die absteigende Aorta 22, den Aortabogen 23 und die aufsteigende Aorta 24 eingeführt. Die Katheter 1 , 13 werden somit entgegen der Strömungsrichtung des Blutes eingeführt und mit ihren distalen Enden im Bereich der Herzklappe bzw. angrenzend zum Bereich der Herzklappe angeordnet.

Die Vorrichtung 1 kann selbstverständlich auch über jeden anderen bekannten Zugang zugeführt werden und nicht ausschließlich nur über die Femoral-Aorta.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist von Vorteil, dass durch das Vorsehen eines Filterelements am distalen Ende eines hohlen Katheters mit Lumen, wobei der Filter ein selbstentfaltendes Tragwerk aus einem Memory-Material umfasst, eine einfache und schnelle Anordnung des Filters möglich ist.

Durch das alternative oder gleichzeitige Vorsehen einer aufblasbaren Vorrichtung am distalen Ende des Katheters kann das Blut anstelle der Filterung durch den Filter auch extern gefiltert werden. Dies kann auch nacheinander erfolgen oder zur Unterstützung eines plaquefreisetzungsfreien Entfernens des Filters durchgeführt werden.

Der Katheterlumen des Filterkatheters weist vorzugsweise über seine gesamte Länge einen konstanten Durchmesser auf. Deshalb kann es zweckmäßig sein, den Außendurchmesser des Katheters im distalen Endbereich etwas größer als im übrigen Be- reich des Katheters zu gestalten, damit hier ausreichend Platz zur Aufnahme des Filters vorhanden ist. Der übrige Bereich des Filterkatheters kann nicht beliebig dick ausgebildet werden, da er zum Einführen in die gebogene Aorta eine gewisse Flexibilität besitzen muss, die bei einem Durchmesser von deutlich mehr als 15 french (5 mm) bei üblicherweise verwendeten Kathetermaterialien nicht immer gegeben ist.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist von Vorteil, dass eine Aortaklappen- Stenose schnell und sicher, insbesondere emboliesicher durchgeführt werden kann.

Die Erfindung kann folgendermaßen kurz zusammengefasst werden:

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Beseitigen einer Herzklappenstenose, wobei ein Filterkatheter in einem stromabwärts zur Herzklappe befindlichen Gefäßbereich angeordnet wird und ein Ballonkatheter im Bereich der Herzklappe angeordnet wird. Der Filterkatheter weist in einer Ausführungsform der Er- findung an seinem distalen Ende einen radialen Filter auf, der radial entfaltet wird, bis er an der Gefäßwand anliegt. Das Katheterlumen wird derart verschlossen, dass Blut durch den Filter strömen muss. Nach dem Entfalten des Filters wird der Ballonkatheter im Bereich der Herzklappe zum Beseitigen der Herzklappenstenose entfaltet, wobei sich ablösendes Debris und Plaque im Filter gesammelt werden. Bei einer alternativen Ausführungsform kann der Filterkatheter mittels eines Dichtelementes gegenüber der Gefäßwand abgedichtet werden, wobei ein externer Filter an den Filterkatheter angeschlossen ist, um Debris und Plaque aus dem Blut zu Filtern.

Bezugszeichenliste

1 Filterkatheter

2 äußerer Körper

3 innerer Körper

4 distales Ende

5 Filter

6 Ring

7 axiale Streben

8 Blutgefäß

9 Pfeile

10 Raum

1 1 Lumen

12 Ventil

13 Ballonkatheter

15 aufblasbare Dichtung

16 Abzweig

17 Kappe

18 Führungsdraht

19 Aortaklappe

20 koronare Aorten

21 Femoral-Arterien

22 absteigende Aorta

23 Aortabogen

24 aufsteigende Aorta