HINZ JÖRG (DE)
RENSING ANDREAS (DE)
GAUSLING LUDGER (DE)
WO2012109737A1 | 2012-08-23 | |||
WO2003014031A1 | 2003-02-20 |
JP2002162167A | 2002-06-07 | |||
US5275733A | 1994-01-04 | |||
EP2778148A2 | 2014-09-17 | |||
US20150329399A1 | 2015-11-19 | |||
DE202013101746U1 | 2013-08-01 |
Patentansprüche 1 . Vorrichtung zum Trocknen von fließ- und/oder schüttfähigem Trocknungsgut mittels warmer Trocknungsluft, mit einem Behälter für das Trocknungsgut mit Mitteln zum Fördern eines Trockenluftstroms durch den Behälter und das Trocknungsgut darin, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass innerhalb des Behälters (2) eine Eintragseinrichtung (8) für zumindest eine saure Flüssigkeit angeordnet ist. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Eintragseinrichtung (8) ein Leitungssystem umfasst. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungssystem Leitungen (9) mit einem etwa parallelen Verlauf zur Längsmittelachse des Behälters (2) hat. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in den Leitungen (9) Durchbrüche für einen jeweiligen Austritt der Flüssigkeit angeordnet sind. 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungssystem eine redundante Zweitverrohrung (10) aufweist. 6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Bauteile der Eintragseinrichtung (8) aus Teflon ausgebildet sind. 7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Eintragseinrichtung (8) eine separate Bereitstelleinrichtung für die einzutragende Flüssigkeit zugeordnet ist, wobei die Bereitstellungseinrichtung ein separates Bauteil ist. Verfahren zum Trocknen von fließ- und/oder schüttfähigem Trocknungsgut mittels warmer Trocknungsluft, mit einem Behälter für das Trocknungsgut und mit Mitteln zum Fördern eines Trocken luftstroms durch den Behälter und das Trocknungsgut darin, vorzugsweise unter Einsatz einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine saure Flüssigkeit direkt in den Behälter (2) eingebracht wird. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Eintragen der sauren Flüssigkeit interwallweise erfolgt. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Eintragen der sauren Flüssigkeit in aufeinanderfolgender Reihenfolge mit anderen Arbeitsprozessen, insbesondere dem Trocknen, erfolgt. |
Trocknungsgut mittels warmer Trocknungsluft
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von fließ- und/oder schüttfähigem Trocknungsgut mittels warmer Trocknungsluft, mit einem Behälter für das Trocknungsgut mit Mitteln zum Fördern eines
Trockenluftstroms durch den Behälter und das Trocknungsgut darin. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Trocknen von fließ- und/oder schüttfähigem Trocknungsgut mittels warmer Trocknungsluft, mit einem Behälter für das Trocknungsgut und mit Mitteln zum Fördern eines Trockenluftstroms durch den Behälter und das Trocknungsgut darin, vorzugsweise unter Einsatz der vorgenannten Vorrichtung.
Ein Trockner dieser Gattung ist aus der DE 20 2013 101 746.9 bekannt. Der dort beschriebene Behälter hat ein gegenläufiges Doppelrührwerk zum Durchmischen und Umwälzen des Trocknungsgutes. Während dieses
Durchmischens und Umwälzens wird warme Trocknungsluft durch das Trocknungsgut geführt. Dieses Führen erfolgt von unten, da die Trocknungsluft von unten über Lufteinlässe im Boden in den Behälter eintritt. Beim dem Trocknungsgut kann es sich regelmäßig um biologische Materialien, insbesondere auch um Gärreste handeln. Diese biologischen Materialien enthalten regelmäßig Ammoniak, das bei einer Trocknung ohne Behandlung der Abluft zu einer Geruchsbelastung in der Umgebung des Trockners führen würde.
Daher sind im Stand der Technik Wäscher für die Abluft gattungsgemäßer Trocknungsvorrichtungen vorgesehen. In den Wäschern wird die Abluft mit
Säure in Berührung gebracht, welche das Ammoniak aus der Abluft herauswäscht. Zwar gelingt damit eine Reinigung der Abluft, in dem das Ammoniak herausgenommen wird, jedoch sind derartige Wäscher- Vorrichtungen konstruktiv aufwändig und teuer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trockner der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, bei dem auf einfachere Weise ein Herausnehmen der Ammoniakbelastung des Trocknungsgutes gelingt. Weiterhin soll dazu ein Verfahren aufgezeigt werden.
Vorrichtungsseitig ist die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass innerhalb des Behälters eine Eintragseinrichtung für zumindest eine saure Flüssigkeit angeordnet ist. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Trocknen ist eine
Eintragseinrichtung für eine saure Flüssigkeit vorgesehen. Diese Eintragseinrichtung ist nicht in einem separaten Wäscher für die Abluft angeordnet, sondern innerhalb des Behälters. Mit der so angeordneten Eintragseinrichtung kann eine saure Flüssigkeit in den Behälter eingetragen werden und dem Trocknungsgut zugeführt werden. Damit gelingt vorteilhaft ein Abbau des Ammoniaks bereits im Trocknungsbehälter, mit der positiven Folge, dass die Ammoniakbelastung der Abluft so reduziert ist, dass eine nachträgliche Wäsche der Abluft entfallen kann. Entsprechende apparative und Kostenvorteile treten ein.
Nach einer ersten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass die Eintragseinrichtung ein Leitungssystem umfasst. Dieses Leitungssystem kann einige Leitungen umfassen, es ist konstruktiv einfacher auszubilden als einen Abluftwäscher. So können beispielsweise Leitungen mit einem etwa parallelen Verlauf zur Längsmittelachse des Behälters vorgesehen sein, so dass erreicht wird, dass sämtliche Abschnitte des Behälters von dem Leitungssystem überdeckt sind.
Eine nächste Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, dass in den Leitungen Durchbrüche für den jeweiligen Austritt der Flüssigkeit angeordnet sind. Die Flüssigkeit kann über die Durchbrüche austreten und auf das Trocknungsgut auftreffen. Dabei können in den Durchbrüchen Düsen zur
Vernebelung und/oder gleichmäßigen Verteilung der Flüssigkeit angeordnet sein. Der Hauptteil der eingedüsten sauren Flüssigkeit trifft auf die ammoniakhaltige Luft und bindet den Ammoniak in der Luft. Zusätzlich werden durch den Luftstrom Filter mit der sauren Flüssigkeit getränkt, so dass auch an den Filtern der Ammoniak in Ammoniumsalze wird. Durch das Abrütteln der
Filter gelangt das Ammoniumsalz wieder zurück ins Trockengut. Somit wird neben dem Trockengut auch die Luft behandelt.
Um einen stets sicheren Trocknungsbetrieb und der Abbau von Ammoniak gewährleisten zu können, sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass das
Leitungssystem eine redundante Zweitverrohrung aufweist. Fällt das erste Leitungssystem aus, kann ein zweites Leitungssystem einspringen.
Bauteile der Eintragseinrichtung können aus Teflon ausgebildet sein, das der sauren Flüssigkeit wiederstehen kann und auch im Trocknungsbehälter eine längere Standzeit aufweist.
Zur weiteren Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann noch vorgesehen sein, dass der Eintragseinrichtung eine separate Bereitstellungseinrichtung für die einzutragende Flüssigkeit zugeordnet ist, wobei die Bereitstellungseinrichtung ein separates Bauteil ist. Dieses separate Bauteil kann mobil ausgebildet sein, so dass bei einer mobilen Ausbildung der Vorrichtung insgesamt auch die Bereitstellungseinrichtung für die Eintragseinrichtung lageveränderbar ist.
Die saure Flüssigkeit wird vorzugsweise aus einer Säure gebildet. Als Ausgangsprodukt kann beispielsweise 96%ige Schwefelsäure dienen, die in der Bereitstellungseinrichtung mit Wasser soweit verdünnt wird, so dass beispielsweise eine saure Flüssigkeit mit einem Volumenanteil von 20% Schwefelsäure gegeben ist. Ziel ist eine Reduzierung des Ammoniaks auf Werte <30 ppm NH3, vorzugsweise auf 5 bis 10 ppm NH3. Das NH3 verbindet sich mit Bestandteilen der sauren Flüssigkeit zu Salzen, diese können durch die Lufteinlässe im Boden des Behälters ausfallen. Anschließend können die Salze ausgetragen werden. Somit wird das Ammoniak früh in der Verarbeitungskette abgebunden, zudem entsteht vorteilhaft keine Säurelösung, die zu verwerten wäre.
Somit ist nicht mit 96% Schwefelsäure zu hantieren. Beispielsweise 20% Schwefelsäure kann durch die Bereitstellungseinrichtung automatisch gemischt werden. Ein Auffangbehälter für Ammoniaksäurelösung ist vorteilhaft nicht notwendig.
Ammoniak wird in Form von Salzen abgebaut, so dass sich hier ein Kostenvorteil ergibt.
Die verfahrensseitige Lösung der Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, dass eine saure Flüssigkeit direkt in den Behälter eingebracht wird. Wie bereits vorbeschrieben, bewirkt das Einbringen der sauren Flüssigkeit direkt in den Behälter den Wegfall einer Nachbehandlung der Abluft.
Eine erste Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Eintragen der sauren Flüssigkeit intervallweise erfolgt. Es ist also keine kontinuierliche
Zuführung von saurer Flüssigkeit notwendig, diese kann unterbrochen werden, auch damit die notwendige Trocknungsleistung erreicht wird. Dabei kann ein Abwechseln von Eintragen von saurer Flüssigkeit und Trocknen und dabei eintretendem Umwälzen des Trocknungsgutes gefahren werden.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 : eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Trocknen von fließ- und/oder schüttfähigem Trocknungsgut,
Figur 2: eine perspektivische Teilansicht der Vorrichtung nach Fig.
1 und
Figur 3: eine perspektivische Ansicht einer Bereitstelleinrichtung für einzutragende Flüssigkeit.
Die Darstellung in Figur 1 zeigt, dass die Trocknungsvorrichtung in einem transportablen Container 1 aufgenommen ist. Innerhalb des Containers ist ein Behälter 2, in dem das Trocknungsgut zum Zwecke der Trocknung eingegeben wird. Im Behälter sind Rührwerkzeuge 3 zum Umwälzen des Trocknungsgutes angeordnet. Über einen mit Öffnungen versehenen Boden 4 wird Trocknungsluft in das Innere des Behälters 2 eingeführt, diese Trocknungsluft wird von einem Gebläse 5 bereitgestellt. Nach Passieren des Behälters 2 tritt die Trocknungsluft über eine Filtereinrichtung 6 in einen Schornstein 7 ein und wird in die Umgebung abgelassen.
Erfindungsgemäß ist innerhalb des Behälters 2 eine Eintragseinrichtung 8 für eine saure Flüssigkeit angeordnet. Die Eintragseinrichtung 8 ist unterhalb der Decke des Behälters angeordnet, damit oberhalb der im Behälter auf dem Boden 4 aufgenommenen zu trocknenden Stoffe. Figur 2 zeigt, dass die Eintragseinrichtung 8 Leitungen 9 aufweist, die oberhalb der Rührwerkzeuge angeordnet sind. Für die Leitungen 9 sind Halteprofile vorgesehen, die an Deckenkonstruktionen des Behälters 2 abhängen. Figur 2 zeigt noch, dass eine redundante Zweitverrohrung 10 vorgesehen ist.
Das Leitungssystem mit den Leitungen 9 und der Zweitverrohrung 10 wird von einer Bereitstelleinrichtung mit einzutragender Flüssigkeit beaufschlagt. Diese Bereitstelleinrichtung ist in Figur 2 gezeigt, sie hat ein separates etwa quaderförmiges Gehäuse 1 1 . Das Leitungssystem nimmt in diesem Gehäuse seinen Anfang, zusätzlich kann in dem Gehäuse eine Mischeinrichtung 12 für die einzutragende Flüssigkeit aufgenommen sein.