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Patent Searching and Data


Title:
APPLICATION DEVICE FOR APPLYING A SEALING PROFILE AND METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/162246
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an application device for applying a sealing profile to a body component serving for closing a body opening, with a roll-on head for applying the sealing profile and adhesively bonding the sealing profile by dispensing an adhesive onto a surface of the body component, wherein the roll-on head has an advancing section through which the sealing profile passes, for advancing the sealing profile from a storage point to the surface of the body component.

Inventors:
MATHIEU ALEXANDER (DE)
GORLT MICHAEL (DE)
SCHNEIDER MARC (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/054037
Publication Date:
August 29, 2019
Filing Date:
February 19, 2019
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP SYSTEM ENG GMBH (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
B60J10/00; B23P19/04
Domestic Patent References:
WO2004108459A12004-12-16
Foreign References:
DE102013114775A12015-06-25
JPH07237050A1995-09-12
DE3941376C21999-08-26
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Applikationsvorrichtung (50) zum Applizieren eines Dichtungsprofils (10) auf einem dem Verschließen einer Karosserieöffnung dienenden Karosseriebauteil (2), umfassend einen Anrollkopf (52) zum Aufbringen des Dichtungsprofils (10) und Verkleben des Dich tungsprofils (10) unter Vermittlung eines Klebemittels (12) auf eine Oberfläche (1) des Karosseriebauteils (2), wobei der Anrollkopf (52) eine von dem Dichtungsprofil (10) durchlaufene Vorschubstrecke (60) aufweist, zum Vorschub des Dichtungsprofils (10) von einer Bevorratungsstelle zu der Oberfläche (1) des Karosseriebauteils (2), und eine berührungslose Vorschuberkennungssensorik (70), über die eine vorgegebene Vor- schubposition des Dichtungsprofils (10) auf der Vorschubstrecke (60) detektierbar ist.

2. Applikationsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vor- schuberkennungssensorik (70) einen opto-elektrischen Sensor, insbesondere eine Licht- schranke (72) oder einen Lichttaster, umfasst.

3. Applikationsvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschuberkennungssensorik (70) zwischen einer Detektionsposition, in der das Dich tungsprofils auf der Vorschubstrecke detektierbar ist, und einer Inaktivposition, in der das Dichtungsprofils auf der Vorschubstrecke (60) nicht detektierbar ist, beweglich ausgebil- det ist.

4. Applikationsvorrichtung (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vor- schuberkennungssensorik (70) durch eine Schwenkbewegung zwischen der Detektions- position und der Inaktivposition beweglich ist.

5. Applikationsvorrichtung (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vor- schuberkennungssensorik (70) einen Schrittmotor oder einen pneumatischen Drehan- trieb zum Ausführen der Schwenkbewegung umfasst.

6. Applikationsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich- net, dass der Anrollkopf (52) eine Andrückrolle (54), zum Beaufschlagen des Dichtungs- profils (10) an die Oberfläche (1) des Karosseriebauteils (2), eine der Andrückrolle (54) in Vorschubrichtung RF des Dichtungsprofils (10) vorgelagerte Schneidevorrichtung (62), zum Ablängen des Dichtungsprofils (10), aufweist, wobei die durch die Vorschuberken- nungssensorik (70) zu detektierende Vorschubposition des Dichtungsprofils (10) der An- drückrolle (54) nachgelagert ist.

7. Verfahren zur Positionserkennung eines Dichtungsprofils (10) innerhalb einer Applikati- onsvorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem

ein Vorschub des Dichtungsprofils (10) entlang der Vorschubstrecke (60) des Applikati- onskopfes (52) solange erfolgt, bis mittels der Vorschuberkennungssensorik (70) eine vorbestimmte Position der vorlaufenden Dichtungsendfläche (140 auf der Vorschubstre- cke (60) berührungslos erkannt wird, und dann der Vorschub angehalten wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem zu Beginn des Vorschubs des Dichtungsprofils (10) die Vorschuberkennungssensorik (70) von einer Inaktivposition in eine Detektionsposition bewegt wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem beginnend mit dem Erkennen der vorlaufenden Dichtungsendfläche (140 auf der vorbestimmten Position der Vorschubstrecke (60) die Vorschuberkennungssensorik (70) zurück in die Inaktivposition bewegt wird.

Description:
Applikationsvorrichtung zum Applizieren eines Dichtungsprofils und Verfahren

Die Erfindung betrifft eine Applikationsvorrichtung zum Applizieren eines Dichtungsprofils auf einem dem Verschließen einer Karosserieöffnung dienenden Karosseriebauteil, mit einem Anroll- kopf zum Aufbringen des Dichtungsprofils und Verkleben des Dichtungsprofils unter Vermittlung eines Klebemittels auf eine Oberfläche des Karosseriebauteils, wobei der Anrollkopf eine durch das Dichtungsprofil durchlaufene Vorschubstrecke aufweist, zum Vorschub des Dichtungsprofils von einer Bevorratungsstelle zu der Oberfläche des Karosseriebauteils.

Derartige Dichtungsprofile sind beispielsweise dafür vorgesehen, eine dichtende Verbindung zwischen einer Karosserieöffnung und der in ihr eingesetzten Abdeckung herzustellen. Bei so einer Abdeckung kann es sich beispielsweise um eine Tür, einen Kofferraumdeckel oder ein Schiebedachelement handeln. Im Folgenden soll exemplarisch auf eine Fahrzeugtür eingegan- gen werden, die in dem Stadium, in dem das Dichtungsprofil auf ihr angebracht wird, auch als Türzusammenbau bezeichnet werden kann.

Im Stand der Technik ist ein als„direktes Anrollen“ bezeichnetes Verfahren zum Anbringen eines Dichtungsprofils auf einen Türzusammenbau bekannt. Hierbei wird das Dichtungsprofil von einer Endlosrolle mittels einer Fördereinrichtung gefördert und über einen Anrollkopf appliziert. In dem Anrollkopf befindet sich eine Vorschubstrecke, die regelmäßig mehrere Förderrollen und zumin- dest eine Andrückrolle umfasst und die dafür zuständig ist, dass die Vorschubgeschwindigkeit des Dichtungsprofils an die Geschwindigkeit angepasst ist, mit der der Türzusammenbau an der Applikationsvorrichtung entlangbewegt wird. Der Vorschub des Dichtungsprofils auf den Türzu- sammenbau wird entsprechend geregelt. Der Türzusammenbau an sich ist in einer bewegbaren Halterungsvorrichtung, beispielsweise über einen Industrieroboter, bewegbar aufgenommen und wird an dem ortsfesten Anrollkopf vorbeigeführt, der dabei das Dichtungsprofil auf dem Türzu- sammenbau appliziert. Alternativ kann auch der Tür Zusammenbau ortsfest gehalten sein und der andere Kopf an dem Türzusammenbau entlang bewegt werden. Sobald das Dichtungsprofil rings um den Türzusammenbau appliziert wurde, durchtrennt eine Schneidevorrichtung des An- rollkopfes das Dichtungsprofil, um es von der Endlosrolle abzulängen. Hiernach müssen beide Dichtungsendflächen in einem Stoßbereich derart einander angenähert werden, dass nach Mög- lichkeit ein quasi nahtloses, durchgängiges Dichtungsprofil entsteht. Beide Dichtungsendflächen können anschließend miteinander verklebt werden.

Innerhalb des Anrollkopfes ist von den mehreren Förderrollen die Andrückrolle die in Vorschub- richtung zuletzt platzierte. Über die Andrückrolle erfolgt unmittelbar die Übergabe des Dichtungs- profils an den Türzusammenbau in einem Applikationspunkt, so dass über die Andrückrolle eine entsprechende Beaufschlagung des Dichtungsprofils auf die Oberfläche des Türzusammenbaus erfolgt. Prinzipbedingt ist in Vorschubrichtung betrachtet die Schneidevorrichtung vor der An- drückrolle platziert, so dass nach einem Ablängen des Dichtungsprofils über die Schneidevorrich- tung der noch zwischen der Schneidevorrichtung und dem Applikationspunkt der Andrückrolle befindliche Dichtungsprofilsabschnitt auf dem Türzusammenbau appliziert werden muss und sich hiernach erst der Stoßbereich ergibt, in dem die beiden Endabschnitte des Dichtungsprofils ein ander weitestgehend spaltfrei gegenüberliegen. Für das als nächstes zu applizierende Dichtungs- profil bedeutet dies, dass dieses zunächst von der Schneidevorrichtung bis zu dem Applikations punkt entlang der Vorschubstrecke gefördert werden muss. Hierbei wird im allgemeinen so vor- gegangen, dass die Steuerung der Applikationsvorrichtung die Förderrollen innerhalb der Vor- schubstrecke für einen bestimmten Zeitraum von wenigen bis mehrere Sekunden antreibt, so dass das Dichtungsprofils bis zu dem Applikationspunkt vorgeschoben wird und anschließend mit der eigentlichen Applikation auf den Türzusammenbau begonnen wird. Hierbei bestimmt sich die zeitliche Länge dieses Antreibens im Wesentlichen aus den Materialeigenschaften des Dich- tungsprofils und Erfahrungsparametern, die eine Aussage darüber erlauben, mit wieviel Schlupf zwischen den Förderrollen und dem Dichtungsprofil bei einer bestimmten Antriebsgeschwindig- keit zu rechnen ist. Allerdings erlaubt dies lediglich eine eher ungenaue Aussage darüber, wieviel Länge des Dichtungsprofils in dem gewählten Antriebszeitraum tatsächlich in Richtung des Appli kationspunkts gefördert wurde. In der Praxis ergeben sich ausgehend von der Sollposition des Applikationspunkts regelmäßig Abweichungen der Lage der vorlaufenden Dichtungsendfläche von mehreren Millimetern bis hin zu +/-10 mm. Aus dieser sogenannten Varianz der Anfangspo- sition des Dichtungsprofils ergeben sich mehrere Folgeprobleme, von denen zunächst die nicht einheitliche Position des Stoßbereichs des fertig applizierten Dichtungsprofils auf dem Türzusam- menbau zu nennen ist. Während dies weniger als technisches Problem anzusehen ist, ist es eher ein optisches Problem, welches es aber dennoch gemäß den Spezifikationen einiger OEM zu ver- meiden gilt.

Zu einem technischen Problem wird die Varianz der Anfangsposition dann, wenn mehr Länge des Dichtungsprofils als erforderlich gefördert wurde, also die Dichtungsendfläche über den Ap- plikationspunkt hinaus platziert wurde. Dieser Fall kann beim Applikationsbeginn dazu führen, dass der Handhabungsroboter das Dichtungsprofil seitlich, das heißt in Y-Richtung, beim Heran- führen des Türzusammenbaus an das Dichtungsprofils bzw. den Applikationspunkt wegschiebt. Da nun allerdings am Ende der Applikation dieses Dichtungsprofils der zweite Endabschnitt in dem entstehenden Stoßbereich mit der korrekten Y-Koordinate auf den Türzusammenbau ver- klebt wird, ergibt sich in diesem Bereich ein Versatz zwischen den beiden Endabschnitten in Y- Richtung. Dies kann wiederum dazu führen, dass die aufeinandertreffenden Dichtungsendflächen nicht ausreichend miteinander verklebt werden können und/oder sich eine unzureichende Ab- dichtung im späteren Betrieb ergibt.

Als ein weiteres eher prozesstechnisches Problem ist Folgendes zu nennen: Um die umfängliche Applikation des Dichtungsprofils auf den Türzusammenbau einerseits und das Ablängen des Dichtungsprofils mittels der Schneidevorrichtung gegen Ende der Applikation andererseits zu synchronisieren, umfasst die Applikationsvorrichtung regelmäßig einen sogenannten Stoßerken- nungssensor, der den ersten Endabschnitt, bzw. dessen Dichtungsendfläche, des bereits appli- zierten Dichtungsprofils erfassen kann. Bei der Erfassung des ersten Endabschnitts des bereits applizierten Dichtungsprofils mittels Stoßerkennungssensor ist zu berücksichtigen, dass eine derartige sensorische Erfassung nur dann zweckmäßig ist, wenn zeitgleich mit dem Erfassungs- fenster des Sensors die Applikationsgeschwindigkeit so weit reduziert wird, dass in dem Zeit- punkt der Erfassung des Endabschnitts die sogenannten Ansprech- und Nachlaufzeiten in einem so geringen Bereich liegen, dass ein maßgenaues Ablängen des Dichtungsprofils erfolgen kann, um die Dichtungsendflächen in dem Stoßbereich weitestgehend spaltfrei aneinander legen zu können. Sollte nun allerdings, bedingt durch die Varianz der Anfangsposition, auch die zu erwar- tende Position des Stoßbereichs eine größere Spanne aufweisen, bedeutet dies, dass das Erfas- sungsfenster des Stoßerkennungssensors standardmäßig ebenfalls größer gewählt werden muss und hiervon abhängig sich eine größere Zeitspanne ergibt, innerhalb der die Applikations geschwindigkeit reduziert werden muss. Dies wiederum bedeutet eine unerwünschte Erhöhung der Taktzeit.

Vor dem Hintergrund der geschilderten Problematik könnte der Fachmann die DE 39 41 376 C2 berücksichtigen, die nämlich in einem Applikationskopf einen verstellbaren mechanischen An- schlag vorschlägt, bis zu dem das Dichtungsprofils aus dem eigentlichen Applikationskopf her- ausgeführt wird und der das Dichtungsprofils in eine gekrümmte Kontur zwingt, bis zu einer defi nierten Position der gehaltenen Endfläche. Als nachteilig kann hierbei erachtet werden, dass die gekrümmte Kontur des Dichtungsprofils nach dem Austritt aus dem Applikationskopf eher eine Undefinierte Kontur ist, deren gekrümmter Verlauf einer großen Streuung unterworfen sein wird. Ausgehend hiervon besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Applikationsvor- richtung bereitzustellen, die in der Lage ist, mit einer sehr geringen Streuung einen Vorschub des Dichtungsprofils innerhalb des Applikationskopfes bis zu dem Applikationspunkt zu gewährleis- ten.

Die Aufgabe wird gelöst durch eine Applikationsvorrichtung zum Applizieren eines Dichtungspro- fils auf einem dem Verschließen einer Karosserieöffnung dienenden Karosseriebauteil, mit einem Anrollkopf zum Aufbringen des Dichtungsprofils und Verkleben des Dichtungsprofils unter Ver- mittlung eines Klebemittels auf eine Oberfläche des Karosseriebauteils, wobei der Anrollkopf eine durch das Dichtungsprofil durchlaufene Vorschubstrecke aufweist, zum Vorschub des Dichtungs- profils von einer Bevorratungsstelle zu der Oberfläche des Karosseriebauteils, und einer berüh- rungslose Vorschuberkennungssensorik, über die eine vorgegebene Vorschubposition des Dich- tungsprofils auf der Vorschubstrecke detektierbar ist.

Der erfindungsgemäße Einsatz einer berührungslosen Vorschuberkennungssensorik bietet insbe- sondere den Vorteil, dass diese weitestgehend frei auf dem, an dem oder in dem Applikations kopf platziert werden kann. Auch können die baulichen Komponenten der Vorschuberkennungs- sensorik an Stellen platziert werden, an denen sie nicht hinderlich sind, und mit ihrer berüh- rungslose Sensorik Bereiche erfassen, an denen im allgemeinen eine taktile Sensorik hinderlich wäre. Auch bietet eine berührungslose Vorschuberkennungssensorik die Möglichkeit einer soge- nannten Vorerkennung, so dass die Positionierungsgenauigkeit der Dichtungsendfläche auf dem Applikationspunkt weiter gesteigert werden kann. Mit der erfindungsgemäßen Applikationsvor- richtung ist es möglich, die Varianz der Anfangsposition des Dichtungsprofils auf +/- 1 mm zu reduzieren. Mit Bevorratungsstelle kann beispielsweise eine magazinierte Endlosrolle bezeichnet sein, von der das Dichtungsprofil fortlaufend abgerollt bzw. gefördert wird. Bei der vorgegebenen Vorschubposition des Dichtungsprofils kann es sich zweckmäßiger Weise um den Applikations punkt handeln, an dem das Dichtungsprofils über die Andruckrolle an die Oberfläche des Türzu- sammenbaus übergeben wird. Somit stellt der Applikationspunkt in praktischer Hinsicht das En- de der Vorschubstrecke, in Vorschubrichtung betrachtet, dar.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die berührungslose Vorschuberken- nungssensorik einen opto-elektrischen Sensor, insbesondere eine Lichtschranke oder einen Lichttaster, umfasst. Die Verwendung eines opto-elektrischen Sensors kann an verschiedene Anforderungen angepasst werden und ist in verschiedenen Ausführungen verfügbar. Insbeson- dere die Verwendung eines opto-elektrischen Sensors als Lichtschranke oder als Lichttaster ist angesichts der eingeschränkten Platzverhältnisse im und am Applikationskopf günstig, da nur sichergestellt sein muss, dass die Sollposition des Applikationspunktes im Bereich der Lichtstre- cke liegt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Vorschuberkennungssensorik zwischen einer Detektionsposition, in der das Dichtungsprofils auf der Vorschubstrecke detektier- bar ist, und einer Inaktivposition, in der das Dichtungsprofils auf der Vorschubstrecke nicht de- tektierbar ist, beweglich ausgebildet ist. Hierdurch ist es endgültig in vorteilhafter Weise möglich trotz der eingeschränkten Platzverhältnisse im und am Applikationskopf die Vorschuberken- nungssensorik an der optimalen Stelle möglichst nah an dem Applikationspunkt zu platzieren und gleichzeitig zu gewährleisten, dass sie während der späteren Applikation des Dichtungspro- fils nicht mit dem Handhabungsgerät kollidiert, welches den Türzusammenbau führt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Vorschuberkennungssensorik durch eine Schwenkbewegung zwischen der Detektionsposition und der Inaktivposition beweg- lich ist. Eine Schwenkbewegung ist mechanisch einfach darstellbar, beispielsweise über eine einstufige Getriebeübersetzung. In konkreter Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Vor- schuberkennungssensorik einen Schrittmotor oder einen pneumatischen Drehantrieb zum Aus- führen der Schwenkbewegung umfasst. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn der Schrittmotor oder der pneumatische Drehantrieb den Getriebeeingang der Getriebeübersetzung darstellt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Anrollkopf eine Andrückrolle, zum Beaufschlagen des Dichtungsprofils an die Oberfläche des Karosseriebauteils, eine der An- drückrolle in Vorschubrichtung des Dichtungsprofils vorgelagerte Schneidevorrichtung, zum Ab- längen des Dichtungsprofils, aufweist, wobei die durch die Vorschuberkennungssensorik zu de- tektierende Vorschubposition des Dichtungsprofils der Andrückrolle nachgelagert ist. Hierdurch ist gewährleistet, dass die Vorschuberkennungssensorik in der Lage ist das Dichtungsprofils tat- sächlich im Applikationspunktes auf den Türzusammenbau die Dichtungsendfläche zu detektie- ren.

Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zur Positionserkennung eines Dichtungspro- fils innerhalb einer Applikationsvorrichtung wie beschrieben, bei dem ein Vorschub des Dich- tungsprofils entlang der Vorschubstrecke des Applikationskopfes solange erfolgt, bis mittels der Vorschuberkennungssensorik eine vorbestimmte Position der vorlaufenden Dichtungsendfläche auf der Vorschubstrecke berührungslos erkannt wird, und dann der Vorschub angehalten wird.

Nach einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird zu Beginn des Vorschubs des Dich- tungsprofils die Vorschuberkennungssensorik von einer Inaktivposition in eine Detektionsposition bewegt.

Nach einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird beginnend mit dem Erkennen der vorlaufenden Dichtungsendfläche auf der vorbestimmten Position der Vorschubstrecke die Vor- schuberkennungssensorik zurück in die Inaktivposition bewegt.

Die Erfindung wird nachfolgend mit weiteren Merkmalen, Einzelheiten und Vorteilen anhand der beigefügten Figuren erläutert. Die Figuren illustrieren dabei lediglich beispielhafte Ausführungs- formen der Erfindung. Hierin zeigen

Figuren la) und lb) appliziertes Dichtungsprofil in einem Querschnitt und einer Seitenansicht; Figur 2 eine Applikationsvorrichtung und einen an einem Handhabungsgerät geführten Tür- zusammenbau; Figur 3 eine erfindungsgemäße Applikationsvorrichtung mit einer Vorschuberkennungssen- sorik und

Figur 4 eine erfindungsgemäße Applikationsvorrichtung mit einer bevorzugt ausgeführten

Vorschuberkennungssensorik.

Die Figuren la) und lb) zeigen einen schematischen Querschnitt und eine Seitenansicht eines Dichtungsprofils 10 und eine Oberfläche 1 eines Fahrzeugkarosserieteils oder eines Fahrzeugs. Bei dem Fahrzeugkarosserieteil kann es sich beispielsweise um eine Tür handeln. Das Dich- tungsprofil ist über ein Klebemittel 12, beispielsweise ein Klebetape, auf der Oberfläche aufge- bracht beziehungsweise verklebt. Wie bereits beschrieben, kann das Dichtungsprofil 10 über direktes Anrollen von einer Endlosrolle über einen Anrollkopf 52 bzw. Applikationskopf auf die Oberfläche 1 appliziert werden. Hierbei ist das Dichtungsprofil 10 von der Endlosrolle abgelängt worden, so dass zwei Dichtungsendflächen 14 c und 14 2 entstanden sind, die in einem Stoßbe- reich 16 derart einander angenähert werden, dass ein möglichst durchgängiges Dichtungsprofil 10 entsteht. Weiterhin sind mit den Bezugszeichen 30i und 30 2 die jeweilige Endabschnitte des applizierten Dichtungsprofils 10 bezeichnet.

Die Figur 2 zeigt schematisch und nicht maßstabsgetreu eine Applikationsvorrichtung 50 mit einem Applikationskopf 52 zum Aufbringen eines Dichtungsprofils 10 auf eine Oberfläche 1 eines Karosserieteils in Form eines Türzusammenbaus 2. Das Dichtungsprofil 10 ist auf dem Türzu- sammenbau 2 bereits teilweise appliziert dargestellt und wird mittels der Vorrichtung 50 im wei- teren Verlauf vollumfänglich auf dem Türzusammenbau 2 appliziert. Das Dichtungsprofil 10 wird über ein fest auf einer Dichtungslängsfläche 24 - siehe Figur la) - voraufgebrachtes Klebemittel 12, welches in der Figur 2 aus Darstellungsgründen nicht gezeigt ist, auf dem Türzusammenbau 2 verklebt. Der Applikationskopf 52 umfasst vorliegend eine Andrückrolle 54 und eine Förderein- richtung 56, die das Dichtungsprofil 10 beispielsweise von einer Endlosrolle abwickelt und in Richtung der Andrückrolle 54 fördert, um von dieser auf die Oberfläche 1 des Türzusammenbaus 2 über ein Andrücken appliziert zu werden. Nach der vollumfänglichen Applikation des Dich- tungsprofils 10 wird dieses mittels einer Schneidevorrichtung 62 von der Endlosrolle abgelängt. Die Vorschubrichtung des Dichtungsprofils 10 ist mit dem Pfeil RF symbolisiert. Weiterhin ist der Applikationskopf 52 weitestgehend ortsfest angeordnet, während der Türzusammenbau 2 über ein Flandhabungsgerät 4 an dem von dem Applikationskopf 52 zugeführten Dichtungsprofil 10 entlanggeführt wird, wobei der Türzusammenbau 2 überwiegend einer Drehung unterworfen wird, wie durch den gebogenen Pfeil symbolisiert. Der Applikationskopf 52 ist durch entspre- chende Lagermittel 58 ortsfest gehalten. Die Oberfläche 1 des Türzusammenbaus wird mittels eines Flandhabungsgerätes 4 an der Andrückrolle 54 des Applikationskopfes 52 entlanggeführt. Mit dem Bezugszeichen 20 ist der Applikationspunkt bezeichnet, an dem das Dichtungsprofils 10 über die Andruckrolle 54 auf die Oberfläche 1 des Türzusammenbaus 2 appliziert bzw. verklebt wird. Mit S v ist die Länge einer Vorschubstrecke 60 zwischen der Schneidevorrichtung 62 und dem Applikationspunkt 20 bezeichnet, wobei keine maßstäbliche Darstellung vorliegt. Bei der umfänglichen Applikation des Dichtungsprofils 10 auf der Oberfläche 1 ist es demnach erforder- lich, dass die Schneidevorrichtung 62 das Dichtungsprofils 10 soweit mit Vorlauf abgelängt wird, dass die Länge Sv des in der Vorschubstrecke 60 befindlichen Dichtungsprofils 10 genau der Länge entspricht, die noch auf die Oberfläche 1 zu applizieren ist, bis die beiden Endabschnitte 30i und 30 2 unter Bildung eines Stoßbereichs 16 aneinander zu liegen kommen.

Die Figur 3 zeigt eine erfindungsgemäße Applikationsvorrichtung 50 mit einer Vorschuberken- nungssensorik 70. Die Applikationsvorrichtung 50 ist in einen Zustand gezeigt, in dem der Türzu- sammenbau 2 noch nicht über ein Handhabungsgerät 4 an die Andruckrolle 54 und damit das Dichtungsprofils 10 herangefahren wurde. Folglich verläuft das Dichtungsprofils 10 entlang der Vorschubstrecke 60 weitestgehend geradlinig, insbesondere tangential entlang der Andrückrolle 54. Am Ende der Vorschubstrecke 60, d.h. in dem Bereich in dem bei der späteren Applikation der Applikationpunkt 20 sich befindet, ist die Vorschuberkennungssensorik 70 angeordnet, so dass diese zweckmäßigerweise das Ende oder einen Endbereich der Vorschubstrecke 60 mar- kiert. Weiterhin ist eine Steuerungseinheit 64 vorgesehen, über die die Schneidevorrichtung 62, die Vordereinrichtung 56, die Vorschuberkennungssensorik 70 und eine - nicht dargestellte - Ansteuerung des Handhabungsgeräts 4 signalmäßig miteinander verbunden ist.

Ist eine Applikation eines Dichtungsprofils 10 auf einen Türzusammenbau 2 gerade beendet wor- den, so befindet sich der beginnende Endabschnitt 30p des Dichtungsprofils in Vorschubrichtung R F betrachtet an der Schneidevorrichtung 62. Zum Einleiten der Applikation eines Dichtungspro- fils 10 auf einen weiteren Türzusammenbau 2 wird das Dichtungsprofils 10 über die Förderein- richtung 56 entlang der Vorschubstrecke 60 gefördert, bis die Vorschuberkennungssensorik 70 das Eintreten der vorlaufenden Dichtungsendfläche 14\ in seinen Erkennungsbereich erkennt. Hierbei kann der Erkennungsbereich beispielsweise durch eine Lichtschranke 72 gebildet sein. Die Position in dem die Vorschuberkennungssensorik 70 die Dichtungsendfläche 14\ erkennt und in der der Vorschub des Dichtungsprofils 10 über die Steuerungseinheit 64 angehalten wird, kann auch als vorgegebene Vorschubposition bezeichnet werden. Diese vorgegebene Vorschub- position befindet sich auf der Tangentialen, die die Vorschubstrecke 60 an die Andrückrolle 54 legt. Wird nun die Länge des Dichtungsprofils 10, die dieses zwischen dem Tangentialpunkt auf der Andrückrolle 54 und der Vorschubposition aufweist, auf der Andruckrolle 54 abgerollt, so liegt die Dichtungsendfläche 14^ in dem Applikationspunkt 20, an den das Handhabungsgerät 4 den Türzusammenbau 2 heranfährt, um an dem Applikationspunkt 20 die Applikation des Dich- tungsprofils 10 zu beginnen.

Die Figur 4 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Applikationsvorrichtung 50, nämlich gemäß der die Vorschuberkennungssensorik 70 derart beweglich angeordnet ist, dass sie aus dem Bereich der Vorschubstrecke 60 wegbewegt bzw. entfernt werden kann. Hier- bei wird als zweckmäßig geachtet, dass die Vorschuberkennungssensorik 70 über eine Schwenk- bewegung um eine Schwenkachse S zwischen einer Detektionsposition, wie sie in der Figur 3 gezeigt ist, und einer Inaktivposition, wie sie in der Figur 4 gezeigt ist, verschenkt werden kann. Entscheidend ist hierbei, dass die Vorschuberkennungssensorik 70 in der Inaktivposition nicht im Bereich der Vorschubstrecke 60 und nicht nahe dem Applikationspunkt 20 angeordnet ist, so dass es während der Applikation des Dichtungsprofils 10 zu keiner Kollision der Vorschuberken- nungssensorik 70 mit dem Türzusammenbau 2 oder dem Flandhabungsgerät 4 kommen kann.

Bezugszeichenliste

1 Oberfläche

2 Türzusammenbau

4 Handhabungsgerät

10 Dichtungsprofil

12 Klebemittel

14 Dichtungsendfläche

16 Stoßbereich

20 Applikationspunkt

24 Dichtungslängsfläche 30 Endabschnitt

50 Applikationsvorrichtung 52 Applikationskopf

54 Andrückrolle

56 Fördereinrichtung

58 Lagermittel

60 Vorschubstrecke

62 Schneidevorrichtung

64 Steuerungseinheit

70 Vorschuberkennungssensorik 72 Lichtschranke