Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
AQUEOUS CLEANSING AGENT CONTAINING A SULPHURATION PRODUCT OF TRIGLYCERIDES OF SATURATED FATTY ACIDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1994/007465
Kind Code:
A1
Abstract:
Aqueous cleansing agents for use on human skin which contain sulphuration products of triglycerides of saturated fatty acids with 8-22 C atoms and one or more organic solvents are characterized by good cleansing action along with good oil-restorative properties. They make especially good hand cleansers.

Inventors:
WANGEMANN FRANK (DE)
KISCHKEL DITMAR (DE)
SYLDATH ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP1993/002638
Publication Date:
April 14, 1994
Filing Date:
September 28, 1993
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
WANGEMANN FRANK (DE)
KISCHKEL DITMAR (DE)
SYLDATH ANDREAS (DE)
International Classes:
C11D1/28; C11D3/43; C07C305/00; C09D9/04; (IPC1-7): A61K7/50
Domestic Patent References:
WO1991009009A11991-06-27
WO1992009570A11992-06-11
Download PDF:
Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Wäßrige Reinigungsmittel für menschliche Haut enthaltend eines oder mehrere organische Lösungsmittel und ein oder mehrere anionische Tenside, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein anionisches Tensid ein Sulfierungsprodukt von Triglyceriden gesättigter Fettsäuren mit 8 bis 22 CAtomen (Sulfotriglycerid) ist.
2. Mittel nach Anspruch 1, worin das Sulfotriglycerid durch Sulfierung der entsprechenden Fettsäuretriglyceride mit gasförmigem Schwefeltri¬ oxid hergestellt wurde.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, worin der Anteil des Sulfotriglycerids 3 bis 30 Gew.% beträgt.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin der Anteil des organi¬ schen Lösungsmittels 3 bis 50 Gew.% beträgt.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, das als zusätzlichen Be¬ standteil einen Reibkörper enthält.
6. Verwendung der Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5 als Handreini¬ ger.
Description:
WÄSSRIGES REINIGUNGSMITTEL, WELCHES EIN SULFIERUNGSPRODUKT VON TRIGLYCE- RIDEN GESÄTTIGTER FETTSÄUREN ENTHÄLT

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft wäßrige Reinigungsmittel für menschliche Haut, ins¬ besondere Handreinigungsmittel, die sich aufgrund ihrer speziellen Zu¬ sammensetzung durch gute Reinigungswirkung und gute rückfettende Eigen¬ schaften auszeichnen.

Stand der Technik

Beim Arbeiten mit Farben, Lacken, Lasuren, Ölen, Teeren oder ähnlichen Substanzen läßt sich oft eine Verschmutzung der Hände nicht vermeiden. Zur Entfernung derartiger hartnäckiger Verschmutzungen werden Reinigungsmittel verwendet, die in der Regel Tenside, Wasser, Abrasivstoffe, organische Lösungsmittel und gegebenenfalls weitere Hilfsstoffe enthalten. Diese Pro¬ dukte werden kommerziell meist in Form von Pasten oder Cremes angeboten.

Beschreibung der Erfindung

Eine besonders gut geeignete Klasse von Tensiden, die sich für den Einsatz in Handreinigern eignet, sind Fettalkoholsulfate. Fettalkoholsulfate wer¬ den üblicherweise durch Sulfierung von Fettalkoholen gewonnen, die Vered¬ lungsprodukte natürlicher Fette und Öle darstellen. Im Zuge einer

zunehmenden Bedeutung ökologischer Fragen und im Zusammenhang damit auch von Fragen zur Energie-Einsparung besteht jedoch ein ständiger Bedarf an Ersatzprodukten, die direkt aus Fetten und Ölen hergestellt werden können. Darüber hinaus sind solche Alternativprodukte deshalb gewünscht, um fle¬ xibel auf die sich ständig ändernde Erfordernisse des Marktes reagieren zu können.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Entwicklung von Reini¬ gungsmitteln für menschliche Haut, insbesondere Handreinigungsmitteln, die den genannten Anforderungen entsprechen.

Es wurde nun gefunden, daß wasserhaltige Reinigungsmittel mit einem Gehalt von Sulfotriglyceriden sowie einen oder mehreren organischen Lösungs¬ mitteln die genannten Anforderungen in jeder Hinsicht ausgezeichnet er¬ füllen.

Gegenstand der Erfindung sind daher wäßrige Reinigungsmittel für mensch¬ liche Haut enthaltend ein oder mehrere organische Lösungsmittel und ein oder mehrere anionischen Tenside, wobei mindestens ein anionisches Tensid ein Sulfotriglycerid ist. Unter Sulfotriglyceriden werden dabei im Sinne der Erfindung die Sulfierungsprodukte von Triglyceriden gesättigter Fett¬ säuren mit 8 bis 22 C-Atomen verstanden.

Die erfindungsgemäßen Mischungen zeichnen sich bei guter Reinigungswirkung durch gute rückfettende Eigenschaften aus, die subjektiv durch ein ange¬ nehmes Hautgefühl erlebt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Mischungen bedarf es dabei keiner zusätzlichen rückfettenden Komponente, um dieses Hautgefühl zu bewirken. Darüber hinaus zeichnen sich die erfindungsgemäßen Mischungen durch ein gutes Schaumverhalten aus.

Die Herstellung von Sulfotriglyceriden geschieht in an sich bekannter Wei¬ se durch Sulfierung der entsprechenden gesättigten Fettsäuretriglyceride. Dabei haben sich diejenigen Sulfotriglyceride als besonders geeignet für den erfindungsgemäßen Einsatz in wäßrigen Handreinigern erwiesen, die durch Sulfierung der Fettsäuretriglyceride mit gasförmigen Schwefeltrioxid hergestellt wurden. Für Einzelheiten dieses Verfahrens sei auf die WO 91/9009 der Anmelderin verwiesen. Die Sulfotriglyceride stellen kom¬ plexe Gemische dar, die als Hauptkomponenten die Salze von α-Sulfofettsäu- ren, sulfierten Partialglyceriden und von Fettsäuren enthalten.

Die zur Sulfierung benötigten Triglyceride gesättigter Fettsäuren können natürlichen Ursprungs sein oder durch Veresterung von 1 Mol Glycerin mit 3 Mol Fettsäuren erhalten werden. Geht man von Fetten und Ölen, also natür¬ lichen Gemischen unterschiedlicher Fettsäuretriglyceride aus, so werden diese vor der Sulfierung in an sich bekannter Weise auf geringe Restjod¬ zahlen unterhalb von 5, und insbesondere unterhalb von 2, hydriert. Ty¬ pische Beispiele geeigneter Einsatzstoffe sind Palmöl, Palmkernöl, Oli¬ venöl, Korianderöl, Sonnenblumenöl, Baumwollsaatöl, Erdnußöl, Leinöl, Lardöl, Rüböl oder Schweineschmalz. Aufgrund ihres hohen Anteils an ge¬ sättigten Fettsäuren hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, von Kokosöl oder Rindertalg auszugehen.

In ihrer einfachsten Form enthalten die erfindungsgemäßen Reingigungs- mittel neben Hilfsstoffen als wesentlichen Bestandteil lediglich organi¬ sche Lösungsmittel und anionische Tenside, jedoch keine Reibkörper. Diese Mittel werden vorzugsweise dort angewendet, wo mit Verschmutzungen wie Lacken, Harzen, Ölen und Fetten zu rechnen ist.

Die Art der organischen Lösungsmittel unterliegt an sich keinen besonderen Beschränkungen. Vorzugsweise werden jedoch Benzin und Kohlenwasserstoffe eingesetzt.

Darüber hinaus kann es gewünscht sein, in die erfindungsgemäßen Mischungen zusätzlich einen Reibkörper zu integrieren, um das Wirkungsspektrum der Mittel zu erhöhen. Dabei empfiehlt es sich, den reibkörperhaltigen Mischun¬ gen als Hilfsstoffe verdickende Mittel bzw. Konsistenzgeber oder spezielle Stabilisatoren zuzusetzen, um ein Sedimentieren der Reibkörper zu verhin¬ dern oder die Reibkörper in der Schwebe zu halten. Die Wahl der erfindungs¬ gemäß geeigneten Reibkörper unterliegt an sich keinen besonderen Beschrän¬ kungen. Da jedoch mineralische Reibkörper wie Sand oder Bimssteinmehl die Gefahr mit sich bringen, die Haut beim Reinigungsvorgang zu verletzen, werden in den erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln vorzugsweise schonende Reibkörper eingesetzt, z. B. Holzmehl, Nußschalen-Mahlgute wie Walnußscha¬ len-Mehl sowie Kunststoffmehle, z. B. aus Polyurethan, Polyethylengranulat oder PVC.

Der Gehalt der erfindungsgemäßen Mittel an Sulfotriglyceriden beträgt 3 bis 30 Gew.-%. Ein Gehalt von 5 bis 15 Gew.-% und insbesondere von 8 bis 15 Gew.-% ist dabei besonders bevorzugt.

Der Gehalt der erfindungsgemäßen Mittel an organischen Lösungsmitteln be¬ trägt 3 bis 50 Gew.-%. Ein Gehalt von 5 bis 45 Gew.-% ist dabei bevorzugt.

Sofern die erfindungsgemäßen Mittel einen Reibkörper enthalten, ist dieser in einer Menge von 3 bis 15 Gew.-% - bezogen auf die gesamte Mischung - enthalten. Besonders bevorzugt ist es dabei, den Reibkörper in einer Menge von 5 bis 15 Gew.-% und insbesondere von 8 bis 12 Gew.-% einzusetzen.

Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern und sind nicht ein¬ schränkend zu verstehen.

B e i s p i e l e

1. Allgemeines

1.1. Abkürzungen

In den Kopfzeilen der Tabelle 1 sind die erfindungsgemäßen Beispiele mit Bl und B2, der Vergleich mit VI kenntlich gemacht.

1.2. Verwendete Substanzen und Materialien

Gehärtetes Kokosöls: Hydriertes Kokosöl mit folgender Fettsäureverteilung (Angaben in Gew.-%): 1 % Capronsäure; 8 % Caprylsäure; 7 % Caprinsäure; 48 % Laurinsäure; 17 % Myristinsäure; 9 % Pal itinsäure; 10 % Stearinsäure. Die Jodzahl des Kokosöls betrug 2.

Sulfokokosöl; Sulfokokosöl wurde durch Sθ3~Sulfierung von gehärtetem Ko¬ kosöl (s.o.) folgendermaßen erhalten: In einem kontinuierlich arbeitenden Fallfilmreaktor (Länge 120 cm, Querschnitt 1 cm, Eduktdurchsatz 600 g/Stun- de) mit Mantelkühlung und seitlicher S03-Begasung wurden 5 ol gehärtetes Kokosöl mit einer Jodzahl von 2 bei einer Temperatur von 80 °C mit 3 Mol gasförmigem SO3 (5 Volumen-% in Luft) umgesetzt; das entspricht einem Molverhältnis Triglycerid zu SO3 von 1 : 3,0. Das Kokosöl wurde dabei über eine Düse mit einer Öffnung von 0,2 cm derart in den Reaktor gesprüht, daß das Edukt entlang der Rohrwandung einen kontinuierlichen feinen Film mit einer Schichtdicke von weniger als 0,1 cm bildete. Das sauere Reaktions¬ gemisch wurde bei 60 bis 65 °C kontinuierlich mit 50 gew.-%iger Natronlauge neutralisiert.

Anschließend wurde mit 1 Gew.-% einer 35 gew.-%igen wäßrigen Lösung von

Wasserstoffperoxid gebleicht und auf einen pH-Wert von 7,5 eingestellt. Es wurde ein einphasiges Produkt erhalten, das wie folgt charakterisiert wurde:

Trockenrückstand: 54,0 Gew.-%

Unsulfiertes: 5,0 Gew.-% Natriumsulfat: 3,5 Gew.-%

Aktivsubstanz: 50,5 Gew.-% (Berechnet aus der Differenz Trockenrückstand minus Natriumsulfat).

FAS: Kokos-Talg-Fettalkoholsulfat, Na-Salz; Aktivsubstanzgehalt: 42 Gew.-% ("Texapon KT 115"; Fa. Henkel/Düsseldorf)

Guerbitol G20: 2-0ctyldodecan-l-ol ("Guerbitol G20"; Fa. Henkel/Düssel¬ dorf)

Niotensid: Qlevl-Cetvlalkohol-5 E0 ("Eu ulgin WM5"; Fa. Henkel/Düsseldorf) Paraffinδl: Type 8267 (Fa. Hansen und Rosenthal KG) Testbenzin: Kristallöl 30 (Fa. Shell)

1.3. Prüftnethode

Auf einem Uhrglas wurden 1 g einer Testanschmutzung, bestehend aus:

35 % Mineralöl Pioneer 4546 9 % Graphit

8 % Flammruß 100

9 % Druckerschwärze Reflekta S 33 % Mineralöl Empos 13

6 % Schmierfett PR 41

abgewogen. Diese Anschmutzung wurde gleichmäßig auf beiden Händen ver¬ rieben (Handinnenseite und Handrücken). Nach einer Einwirkzeit von 2 Mi¬ nuten wurden 3 g des zu prüfenden Reinigungsmittels (Zusammensetzung: vergl. Tabelle 1) in die Handinnenfläche genommen und zunächst in unverdünnter Form gleichmäßig auf beide Handseiten verrieben (10-malige "Waschbewegung" der Hände). Danach wurden die Hände mit etwas angewärmtem Leitungswasser (Wasserhärte: 16 °dH; Temperatur: 35 °C) angefeuchtet und das Verreiben des Handreinigers fortgesetzt -(erneute 10-malige

"Waschbewegung" der Hände). Die Hände wurden anschließend unter fließendem Wasser abgespült.

Der Test wurde von einem Versuchspanel von 12 Personen, die über prak¬ tische Erfahrungen bei der Beurteilung von Handreinigern verfügten, durchgeführt. Beurteilt wurden dabei a) die Reinigungswirkung b) das Hautgefühl

Die Ergebnisse wurden auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut) wiedergegeben.

Bei der Beurte lung der Reim ' qunqswirkunq bedeuten:

5 = praktisch vollständige Schmutzentfernung

4 = Schmutzentfernung ca. 80 %

3 ~~ Schmutzentfernung ca. 60 %

2 = Schmutzentfernung ca. 40 %

1 = Schmutzentfernung ca. 20 %

Bei der Beurteilung des Hautoefühls bedeuten:

5 = sehr angenehmes Hautgefühl

4 = angenehmes Hautgefühl

3 = leicht angenehmes Hautgefühl

2 = leicht unangenehmes Hautgefühl 1 = unangenehmes Hautgefühl

2. AusfÖhrungsbeispiele

Es wurden Handreinigungsmittel gemäß der in Tabelle 4 angegebenen Zusam¬ mensetzung durch gemeinsames Zusammenrühren aller Komponenten bei Raum-

temperatur hergestellt. Die Mittel wurden im Hinblick auf ihre Reini¬ gungswirkung, das von Versuchspersonen subjektiv erlebte Hautgefühl, sowie die Konsistenz charakterisiert. Die gefundenen Ergebnisse sind ebenfalls der Tabelle 1 zu entnehmen.

Aus Tabelle 1 geht hervor, daß die erfindungsgemäßen Mittel gemäß den Beispielen Bl bis B2 im Vergleich zu einem Sulfokokosöl-freien Mittel VI eine verbesserte Wirkung hinsichtlich Reinigungswirkung und Hautgefühl aufweisen.

Tabelle l a )

a ) Angaben in Gew.-% Aktivsubstanz; in jeder Spalte entspricht die Differenz zu i00 % dem Anteil an Wasser. b) es bedeuten: 5 = sehr gut; 4 = gut; 3 = mäßig; 2 = schlecht; 1 = sehr schlecht c ) f = feste Paste