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Title:
AQUEOUS EMULSION POLYMERS, PRODUCTION OF SAME AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/028627
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to aqueous emulsion polymers containing (A) monomers A, (B) at least one (meth)acrylate having olefinically unsaturated side chains (monomers B) and (C) at least one photoinitiator, and to the use thereof in paints, in particular in house paints.

Inventors:
BALK ROELOF (DE)
DERSCH ROLF (DE)
ROLLER SEBASTIAN (DE)
SCHULER BERNHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/064938
Publication Date:
March 08, 2012
Filing Date:
August 31, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
BALK ROELOF (DE)
DERSCH ROLF (DE)
ROLLER SEBASTIAN (DE)
SCHULER BERNHARD (DE)
International Classes:
C08F265/02; C08K5/132; C09D4/00; C09D5/02; C09D133/06; C09D151/00
Domestic Patent References:
WO2010112474A12010-10-07
WO1995020016A11995-07-27
WO1992014763A11992-09-03
WO2003029300A12003-04-10
WO1999025780A11999-05-27
WO2009047234A22009-04-16
WO2009146995A12009-12-10
Foreign References:
EP0417568A21991-03-20
US3320198A1967-05-16
EP0010000A11980-04-16
EP0522789A21993-01-13
EP1147139A12001-10-24
EP1845142A12007-10-17
US5066520A1991-11-19
EP0890621A21999-01-13
DE4003422A11991-08-08
EP0771328A11997-05-07
DE19624299A11997-01-02
DE19621027A11997-11-27
DE19741184A11999-03-25
DE19741187A11999-03-25
DE19805122A11999-04-22
DE19828183A11999-12-30
DE19839199A12000-03-02
DE19840586A12000-03-09
DE19847115C12000-05-04
US4269749A1981-05-26
DE19609509A11997-09-18
EP0690882A11996-01-10
EP0710680A21996-05-08
EP1125949A12001-08-22
EP1294816A12003-03-26
EP1614732A22006-01-11
US4733005A1988-03-22
DE4105134C11992-10-08
DE2513516A11976-02-19
DE2638544A11977-06-02
US5750751A1998-05-12
EP0417568A21991-03-20
Other References:
B.G. BUFKIN, J.R. GRAWE, J. COATINGS TECH., vol. 50, no. 644, 1978, pages 83
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D.C. BLACKLEY: "Emulsion Polymerisation", 1975, APPLIED SCIENCE PUBLISHERS, LTD., pages: 155 - 465
D.C. BLACKLEY: "Polymer Latices", vol. 1, 1997, CHAPMAN & HALL, pages: 33 - 415
H. WARSON: "The Applications of Synthetic Resin Emulsions", 1972, ERNEST BENN, LTD., pages: 49 - 244
J. PIIRMA: "Emulsion Polymerisation", 1982, ACADEMIC PRESS, pages: 1 - 287
F. HÖLSCHER: "Dispersionen synthetischer Hochpolymerer", 1969, SPRINGER-VERLAG, pages: 1 - 160
HOUBEN-WEYL: "Methoden der organischen Chemie, Band XIV/1, Makromolekulare Stoffe", vol. XIV-1, 1961, GEORG-THIEME-VERLAG, pages: 411 - 420
HOUBEN-WEYL: "Methoden der organischen Chemie, Band XIV/1, Makromolekulare Stoffe", vol. XIV-1, 1961, GEORG-THIEME-VERLAG, pages: 192 - 208
H. STACHE: "Tensid-Taschenbuch", 1981, CARL-HANSER-VERLAG
"McCutcheon's, Emulsifiers & Detergents", 1989, MC PUBLISHING COMPANY
J. BRANDRUP, E.H. IMMERGUT: "Polymerhandbook", 1989, JOHN WILEY & SONS, pages: 133 - 141
G. KANIG: "Kolloid-Zeitschrift & Zeitschrift für Polymere", vol. 190, pages: 1
T.G. FOX, BULL. AM. PHYS. SOC., 1956, pages 123
"Ullmann's Encyclopädie der technischen Chemie", vol. 19, 1980, VERLAG CHEMIE, pages: 18
"Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry", vol. A21, 1992, VERLAG CHEMIE, pages: 169
J. BRANDRUP, E.H. IMMERGUT: "Polymer Handbook", 1966, J. WILEY
"POLYMER HANDBOOK", 1975, J.WILEY
"POLYMER HANDBOOK", 1989, J. WILEY
Attorney, Agent or Firm:
BASF SE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Wässrige Emulsionspolymerisate enthaltend

(A) Monomere A

(B) mindestens ein (Meth)acrylat mit olefinisch ungesättigten Seitengruppen (Monomere

B) sowie

(C) mindestens einen Photoinitiator.

2. Wässrige Emulsionspolymerisate gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Glasübergangstemperatur <60 °C beträgt.

3. Wässrige Emulsionspolymerisate gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Glasübergangstemperatur >-50°C und <30 °C beträgt.

4. Wässrige Emulsionspolymerisate gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Glasübergangstemperatur >-50°C und <10 °C beträgt.

5. Wässrige Emulsionspolymerisate gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Glasübergangstemperatur >-40°C und <0 °C beträgt.

6. Wässrige Emulsionspolymerisate gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Monomere A, ausgewählt sind aus der Gruppe der α,β-ethylenisch ungesättigten Monomere.

7. Wässrige Emulsionspolymerisate gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Monomere A, ausgewählt sind aus der Gruppe Estern α,β-ethylenisch ungesättigter Mono- und Dicarbonsäuren mit Ci-C2o-Alkanolen, Vinylaromaten, Estern von Vinylalkohol mit Ci-C3o-Monocarbonsäuren, ethylenisch ungesättigten Nitrilen, Vinylhalo- geniden, Vinylidenhalogeniden, monoethylenisch ungesättigten Carbon- und Sulfonsäu- ren, phosphorhaltigen Monomeren, Estern α,β-ethylenisch ungesättigter Mono- und Di- carbonsäuren mit C2-C3o-Alkandiolen, Amiden α,β-ethylenisch ungesättigter Mono- und

Dicarbonsäuren mit C2-C3o-Aminoalkoholen, die eine primäre oder sekundäre Aminogrup- pe aufweisen, primären Amiden α,β-ethylenisch ungesättigter Monocarbonsäuren und deren N-Alkyl- und Ν,Ν-Dialkylderivaten, N-Vinyllactamen, offenkettigen

N-Vinylamidverbindungen, Estern von Allylalkohol mit Ci-C3o-Monocarbonsäuren, Estern von α,β-ethylenisch ungesättigten Mono- und Dicarbonsäuren mit Aminoalkoholen, Amiden α,β-ethylenisch ungesättigten Mono- und Dicarbonsäuren mit Diaminen, welche mindestens eine primäre oder sekundäre Aminogruppe aufweisen, Ν,Ν-Diallylaminen, N,N- Diallyl-N-alkylaminen, vinyl- und allylsubstituierten Stickstoffheterocyclen, Vinylethern, C2- Ce-Monoolefinen, nicht aromatischen Kohlenwasserstoffen mit mindestens zwei konjugier- ten Doppelbindungen, Polyether(meth)acrylaten, Harnstoffgruppen aufweisenden Monomeren und/oder Mischungen davon.

8. Wässrige Emulsionspolymerisate gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass neben den Monomeren A, die Monomere B in Mengen von 0,1 bis 30 Gew.-% und die Komponente C in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Summe der Monomeren eingesetzt wird.

9. Wässrige Emulsionspolymerisate gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Monomere B eine Jodzahl im Bereich von 50 bis 300 g lod/100g Monomer aufweisen.

10. Wässrige Emulsionspolymerisate gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Monomere B ausgewählt sind aus der Gruppe Methacryloyloxy-2-ethyl- ölsäureamid, Methacryloyloxy-2-ethyl-linolsäureamid und/oder Methacryloyloxy-2-ethyl- linolensäureamid, sowie Methacryloyloxy-2-hydroxypropyl-linolsäureester und Methacry- loyloxy-2-hydroxypropyl-ölsäureester oder Mischungen davon.

1 1 . Verwendung eines wässrigen Emulsionspolymerisates gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 als Bindemittel in Anstrichmitteln.

12. Verwendung eines wässrigen Emulsionspolymerisates gemäß einem der Ansprüche 4 bis 10 als Bindemittel in Anstrichmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass das Anstrichmittel frei von organischen Lösemitteln ist.

13. Verwendung eines wässrigen Emulsionspolymerisates gemäß einem der Ansprüche 5 bis 10 als Bindemittel in elastischen Beschichtungen.

14. Verwendung eines wässrigen Emulsionspolymerisates gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, als Bindemittel in Fassadenfarben.

15. Anstrichmittel enthaltend ein Bindemittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 10.

16. Fassadenfarbe enthaltend ein Bindemittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 10.

17. Elastisches Beschichtungsmittel enthaltend ein Bindemittel gemäß einem der Ansprüche 5 bis 10.

Description:
Wässrige Emulsionspolymerisate, deren Herstellung und Verwendung

Beschreibung Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind wässrige Emulsionspolymerisate enthaltend

(A) Monomere A

(B) mindestens ein (Meth)acrylat mit olefinisch ungesättigten Seitengruppen (Monomere B) sowie

(C) mindestens einen Photoinitiator.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind ebenfalls Anstrichmittel enthaltend die erfindungsgemäßen Polymerdispersionen, sowie deren Herstellung und Verwendung, insbesondere in Fassadenfarben. Die Anstrichmittel, können dabei sowohl frei von organischen Lösemitteln sein, als auch organische Lösemittel enthalten. Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sind Anstrichmittel, die erfindungsgemäße Polymerdispersionen mit Glasübergangstemperaturen < 0°C als Bindemittel enthalten für elastische, rissüberbrückende Beschichtungen. Beschichtungen auf Basis der vorstehend beschriebenen Anstrichmittel zeichnen sich durch eine verbesserte Anschmutzresistenz aus. Beschichtungen im Außenbereich, beispielsweise an Fassaden sind Wind und Wetter ausgesetzt und nehmen im Laufe der Zeit Schmutzpartikel aus der Umgebung an. Derart angeschmutzte Beschichtungen sind durchaus noch in der Lage, den Untergrund, sei es Putz oder Mauerwerk vor Witterungseinflüssen zu schützen. Häufig werden Fassadenanstriche aber erneuert, weil sie durch Verschmutzung grau und unansehnlich geworden sind. Das führt zu er- höhten Kosten für die Instandhaltung.

Ob eine Beschichtung im Außenbereich schnell oder langsam anschmutzt, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, einerseits von Luftverschmutzung, Klima usf. andererseits von der Rauhigkeit der Beschichtungen und der Wechselwirkung zwischen Schmutzpartikeln und Be- schichtungsoberfläche. Ein wichtiger Parameter ist dabei die Härte des Bindemittelpolymeren. Bindemittel, die zu weichen oder gar klebrigen Filmen auftrocknen, verschmutzen schneller als solche mit harter Oberfläche. Das Problem der Verschmutzung stellt sich daher besonders bei Anstrichmitteln, die weiche Bindemittelpolymere enthalten, das sind z. B. lösemittelfreie Anstrichmittel, deren Bindemittel bei Verarbeitungstemperaturen bis wenig über 0°C noch zu ei- nem Film verschmelzen, und Anstrichmittel für elastische Beschichtungen. Elastische Beschichtungen sind gekennzeichnet durch ein hohes Maß an Elastizität. Diese wird gebraucht, damit die elastischen Beschichtungen auch bei niedrigen Temperaturen (-10°C) ausreichend riss- überbrückungsfähig sind. Normalerweise wird die Glasübergangstemperatur des Polymers über die Monomerzusammensetzung auf Temperaturen unter -10°C eingestellt. Polymere mit nied- riger Glasübergangstemperatur haben eine verstärkte Neigung zur Anschmutzung. Dies kann man verhindern durch Vernetzungssysteme, die das Polymer elastischer und gegebenenfalls härter machen (Glasübergangstemperatur wird erhöht). Stand der Technik ist zum Beispiel eine Metallsalzvernetzung oder UV-Vernetzung. Die nachträgliche Zugabe von Calcium-Ionen führt zu einer Vernetzung, wie beschrieben von B.G. Bufkin und J.R. Grawe in J. Coatings Tech., 1978 50(644), 83. Ein Nachteil könnte eine erhöhte Wasserempfindlichkeit sein. UV-Vernetzung und/oder Vernetzung mit Tageslicht wird erreicht durch Zugabe von Benzophenon und/oder seinen Derivaten, wie beschrieben in US 3,320,198, EP 100 00, EP 522 789, EP 1 147 139. EP 1 845 142 beschreibt die Zugabe von einem Photoinitiator zu AAEM-enthaltenden Dispersionen.

Andere Möglichkeiten um eine hohe Elastizität und eine gute Wasserdampfdurchlässigkeit zu erhalten ist die Verwendung von Silikonen, wie z.B. beschrieben in US 5,066,520. Die Verwen- dung von Fluoroacrylaten führt zu sehr hydrophoben Beschichtungen, die ebenfalls Schmutz abweisen können (EP 890 621 ).

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war die Entwicklung einer wässrigen Dispersion, die sich als Bindemittel in Beschichtungsmitteln, insbesondere in elastischen Beschichtungsmitteln eig- net und in der Beschichtung eine ausreichende Elastizität und Wasserfestigkeit mit gleichzeitig hoher Anschmutzresistenz und Wasserdampfdurchlässigkeit gewährleistet.

Überraschenderweise zeichnen sich wässrige Emulsionspolymerisate enthaltend

(A) Monomere A

(B) mindestens ein (Meth)acrylat mit olefinisch ungesättigten Seitengruppen (Monomere B) sowie

(C) wenigstens einen Photoinitiator (Komponente C), als Bindemittel durch eine hohe Anschmutzresistenz aus, ohne die Filmdehnung insgesamt wesentlich zu beeinflussen.

Werden keine anderen Angaben gemacht, so gelten im Rahmen der vorliegenden Erfindung folgende allgemeine Definitionen:

Ci-C4-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Dies sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl und tert-Butyl.

Ci-Ci8-Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen. Beispiele hierfür sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl, tert-Butyl, Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl, Nonyl, Decyl, 2-Propylheptyl, 4-Methyl-2- propylhexyl, Undecyl, Dodecyl und deren Konstitutionsisomere.

Aryl steht für einen carbocyclischen aromatischen Rest mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen, wie Phenyl, Naphthyl, Anthracenyl oder Phenanthrenyl. Vorzugsweise steht Aryl für Phenyl oder Naphthyl und insbesondere für Phenyl. Ci-Ci8-Alkylaryl- steht für Ci-Cie-Alkyl, das wie oben definiert ist, wobei ein Wasserstoffatom durch eine Arylgruppe ersetzt ist. Beispiele sind Benzyl, Phenethyl und dergleichen.

Unter einer primären Aminogruppe versteht man einen Rest -NH2.

Die nachfolgend gemachten Ausführungen zu bevorzugten Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, insbesondere zu den erfindungsgemäß eingesetzten Monomeren und weiteren Reaktionskomponenten und zu den mit dem Verfahren erhältlichen Polymeren sowie zu deren Verwendung gelten sowohl allein für sich genommen als auch insbesondere in jeder denkbaren Kombination miteinander.

Wässrige Emulsionspolymerisate sind dem Fachmann geläufig und werden beispielsweise in Form einer wässrigen Polymerisatdispersion durch radikalisch initiierte wässrige Emulsionspolymerisation von ethylenisch ungesättigten Monomeren hergestellt. Diese Methode ist vielfach vorbeschrieben und dem Fachmann daher hinreichend bekannt [vgl. z.B. Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, Vol. 8, Seiten 659 bis 677, John Wiley & Sons, Inc., 1987; D.C. Blackley, Emulsion Polymerisation, Seiten 155 bis 465, Applied Science Publishers, Ltd., Essex, 1975; D.C. Blackley, Polymer Latices, 2nd Edition, Vol. 1 , Seiten 33 bis 415, Chapman & Hall, 1997; H. Warson, The Applications of Synthetic Resin Emulsions, Seiten 49 bis 244, Er- nest Benn, Ltd., London, 1972; J. Piirma, Emulsion Polymerisation, Seiten 1 bis 287, Academic Press, 1982; F. Hölscher, Dispersionen synthetischer Hochpolymerer, Seiten 1 bis 160, Springer-Verlag, Berlin, 1969 und die Patentschrift DE-A 40 03 422]. Die radikalisch initiierte wässrige Emulsionspolymerisation erfolgt üblicherweise dergestalt, dass man die ethylenisch ungesättigten Monomeren, in der Regel unter Mitverwendung von Dispergierhilfsmitteln, wie Emulgato- ren und/oder Schutzkolloiden, in wässrigem Medium dispers verteilt und mittels wenigstens eines wasserlöslichen radikalischen Polymerisationsinitiators polymerisiert. Häufig werden bei den erhaltenen wässrigen Polymerisatdispersionen die Restgehalte an nicht umgesetzten ethylenisch ungesättigten Monomeren durch dem Fachmann ebenfalls bekannte chemische und/oder physikalische Methoden [siehe beispielsweise EP-A 771328, DE-A 19624299, DE-A 19621027, DE-A 19741 184, DE-A 19741 187, DE-A 19805122, DE-A 19828183, DE-A

19839199, DE-A 19840586 und 198471 15] herabgesetzt, der Polymerisatfeststoffgehalt durch Verdünnung oder Aufkonzentration auf einen gewünschten Wert eingestellt oder der wässrigen Polymerisatdispersion weitere übliche Zusatzstoffe, wie beispielsweise bakterizide, schaum- oder Viskositätsmodifizierende Additive zugesetzt.

Neben diesen sogenannten primären wässrigen Polymerisatdispersionen kennt der Fachmann auch noch sogenannte sekundäre wässrige Polymerisatdispersionen. Unter diesen werden solche wässrigen Polymerisatdispersionen verstanden, bei deren Herstellung das Polymerisat außerhalb des wässrigen Dispergiermediums erzeugt wird, beispielsweise in Lösung eines geeig- neten nichtwässrigen Lösungsmittels befindlich. Diese Lösung wird anschließend in das wässrige Dispergiermedium überführt und unter Dispergierung das Lösungsmittel, in der Regel destil- lativ, abgetrennt. Bevorzugt werden aber primäre wässrige Dispersionen verwendet.

Erfindungsgemäß werden im Rahmen des vorliegenden Verfahrens Dispergiermittel mit ver- wendet, die sowohl die Monomerentröpfchen, wie auch die gebildeten Polymerisatteilchen im wässrigen Medium dispers verteilt halten und so die Stabilität der erzeugten wässrigen Polymerisatdispersion gewährleisten. Als Dispergiermittel kommen sowohl die zur Durchführung von radikalischen wässrigen Emulsionspolymerisationen üblicherweise eingesetzten Schutzkolloide als auch Emulgatoren in Betracht.

Geeignete Schutzkolloide sind beispielsweise Polyvinylalkohole, Polyalkylenglykole, Alkalimetallsalze von Polyacrylsäuren und Polymethacrylsäuren, Gelatinederivate oder Acrylsäure, Me- thacrylsäure, Maleinsäureanhydrid, 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure und/oder 4- Styrolsulfonsäure enthaltende Copolymerisate und deren Alkalimetallsalze aber auch N- Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam, N-Vinylcarbazol, 1 -Vinylimidazol, 2-Vinylimidazol, 2-

Vinylpyridin, 4-Vinylpyridin, Acrylamid, Methacrylamid, amingruppentragende Acrylate, Methac- rylate, Acrylamide und/oder Methacrylamide enthaltende Homo- und Copolymerisate. Eine ausführliche Beschreibung weiterer geeigneter Schutzkolloide findet sich in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band XIV/1 , Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart, 1961 , Seiten 41 1 bis 420.

Selbstverständlich können auch Gemische aus Schutzkolloiden und/oder Emulgatoren eingesetzt werden. Sie können sowohl anionischer, kationischer oder nichtionischer Natur sein.

Selbstverständlich müssen im Falle der Verwendung von Gemischen grenzflächenaktiver Sub- stanzen die Einzelkomponenten miteinander verträglich sein, was im Zweifelsfall an Hand weniger Vorversuche überprüft werden kann. Im Allgemeinen sind anionische Emulgatoren untereinander und mit nichtionischen Emulgatoren verträglich. Desgleichen gilt auch für kationische Emulgatoren, während anionische und kationische Emulgatoren meistens nicht miteinander verträglich sind. Eine Übersicht geeigneter Emulgatoren findet sich in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band XIV/1 , Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart, 1961 , Seiten 192 bis 208.

Erfindungsgemäß werden als Dispergiermittel bevorzugt jedoch ausschließlich Emulgatoren eingesetzt.

Gebräuchliche nichtionische Emulgatoren sind z.B. ethoxylierte Mono-, Di- und Tri-Alkylphenole (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest: C 4 bis C12) sowie ethoxylierte Fettalkohole (EO-Grad: 3 bis 80; Alkylrest: Ce bis C36). Beispiele hierfür sind die Lutensol ® A-Marken (C12C1-1- Fettalkoholethoxylate, EO-Grad: 3 bis 8), Lutensol ® AO-Marken (Ci 3 Ci 5 -Oxoalkoholethoxylate, EO-Grad: 3 bis 30), Lutensol ® AT-Marken (Ci 6 Ci 8 -Fettalkoholethoxylate, EO-Grad: 1 1 bis 80), Lutensol ® ON-Marken (Cio-Oxoalkoholethoxylate, EO-Grad: 3 bis 1 1 ) und die Lutensol ® TO- Marken (Ci 3 -Oxoalkoholethoxylate, EO-Grad: 3 bis 20) der Fa. BASF SE. Übliche anionische Emulgatoren sind z.B. Alkalimetall- und Ammoniumsalze von Alkylsulfaten (Alkylrest: Ce bis C12), von Schwefelsäurehalbestern ethoxylierter Alkanole (EO-Grad: 4 bis 30, Alkylrest: C12 bis Cie) und ethoxylierter Alkylphenole (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest: C 4 bis C12), von Alkylsulfonsäuren (Alkylrest: C12 bis Cie) und von Alkylarylsulfonsäuren (Alkylrest: Cg bis

Als weitere anionische Emulgatoren haben sich ferner Verbindungen der allgemeinen Formel (I)

R 1 R 2

S0 3 M 1 SO 3 M 2 worin R 1 und R 2 H-Atome oder C 4 - bis C2 4 -Alkyl bedeuten und nicht gleichzeitig H-Atome sind, und M 1 und M 2 Alkalimetallionen und/oder Ammoniumionen sein können, als geeignet erwiesen. In der allgemeinen Formel (I) bedeuten R 1 und R 2 bevorzugt lineare oder verzweigte Alkylreste mit 6 bis 18 C-Atomen, insbesondere mit 6, 12 und 16 C-Atomen oder Wasserstoff, wobei R 1 und R 2 nicht beide gleichzeitig H-Atome sind. M 1 und M 2 sind bevorzugt Natrium, Kalium oder Ammonium, wobei Natrium besonders bevorzugt ist. Besonders vorteilhaft sind Verbindungen (I), in denen M 1 und M 2 Natrium, R 1 ein verzweigter Alkylrest mit 12 C-Atomen und R 2 ein H- Atom oder R 1 ist. Häufig werden technische Gemische verwendet, die einen Anteil von 50 bis 90 Gew.-% des monoalkylierten Produktes aufweisen, wie beispielsweise Dowfax® 2A1 (Marke der Dow Chemical Company). Die Verbindungen (I) sind allgemein bekannt, z.B. aus US-A 4,269,749, und im Handel erhältlich.

Geeignete kationenaktive Emulgatoren sind in der Regel einen Ce- bis Ci8-Alkyl-, -Alkylaryl- oder heterocyclischen Rest aufweisende primäre, sekundäre, tertiäre oder quartäre Ammoniumsalze, Alkanolammoniumsalze, Pyridiniumsalze, Imidazoliniumsalze, Oxazoliniumsalze, Morpholiniumsalze, Thiazoliniumsalze sowie Salze von Aminoxiden, Chinoliniumsalze, Isochi- noliniumsalze, Tropyliumsalze, Sulfoniumsalze und Phosphoniumsalze. Beispielhaft genannt seien Dodecylammoniumacetat oder das entsprechende Sulfat, die Sulfate oder Acetate der verschiedenen 2-(N ,N ,N-Trimethylammonium)ethylparaffinsäureester, N-Cetylpyridiniumsulfat, N-Laurylpyridiniumsulfat sowie N-Cetyl-N ,N ,N-trimethylammoniumsulfat, N-Dodecyl-N ,N ,N- trimethylammoniumsulfat, N-Octyl-N ,N ,N-trimethlyammoniumsulfat, N ,N-Distearyl-N ,N- dimethylammoniumsulfat sowie das Gemini-Tensid N ,N'-(Lauryldimethyl)ethylendiamindisulfat, ethoxyliertes Talgfettalkyl-N-methylammoniumsulfat und ethoxyliertes Oleylamin (beispielsweise Uniperol® AC der Fa. BASF SE, ca. 12 Ethylenoxideinheiten). Zahlreiche weitere Beispiele finden sich in H . Stäche, Tensid-Taschenbuch, Carl-Hanser-Verlag, München, Wien, 1981 und in McCutcheon's, Emulsifiers & Detergents, MC Publishing Company, Glen Rock, 1989. Günstig ist, wenn die anionischen Gegengruppen möglichst gering nucleophil sind, wie beispielsweise Perchlorat, Sulfat, Phosphat, Nitrat und Carboxylate, wie beispielsweise Acetat, Trifluoracetat, Trichloracetat, Propionat, Oxalat, Citrat, Benzoat, sowie konjugierte Anionen von Organosulfon- säuren, wie zum Beispiel Methylsulfonat, Trifluormethylsulfonat und para-Toluolsulfonat, weiter- hin Tetrafluoroborat, Tetraphenylborat, Tetrakis(pentafluorophenyl)borat, Tetrakis[bis(3,5- trifluormethyl)phenyl]borat, Hexafluorophosphat, Hexafluoroarsenat oder Hexafluoroantimonat.

Die als Dispergiermittel bevorzugt eingesetzten Emulgatoren werden vorteilhaft in einer Gesamtmenge > 0,1 und < 10 Gew.-%, vorzugsweise > 0,1 und < 5 Gew.-%, insbesondere > 0,5 und < 4 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmonomerenmenge, eingesetzt.

Die Gesamtmenge der als Dispergiermittel zusätzlich oder statt der Emulgatoren eingesetzten Schutzkolloide beträgt oft > 0,1 und < 10 Gew.-% und häufig > 0,2 und < 7 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmonomerenmenge.

Bevorzugt werden jedoch anionische und/oder nichtionische Emulgatoren als Dispergiermittel eingesetzt.

Soll die Teilchengröße der mittels der radikalisch initiierten wässrigen Emulsionspolymerisation herzustellenden Polymerisatteilchen gezielt eingestellt werden, so wird in der Regel eine so genannte Polymersaat eingesetzt, welche entweder vorher mit anderen Monomeren separat hergestellt wurde (Polymerfremdsaat) oder welche durch Teilpolymerisation der zu polymerisie- renden Monomere„in situ" erzeugt wurden. Die Herstellung einer wässrigen Polymerisatdispersion unter Verwendung einer in situ-

Polymersaat ist dem Fachmann geläufig (siehe beispielsweise DE-A 19609509, EP-A 690882, EP-A 710680, EP-A 1 125949, EP-A 1294816, EP-A 1614732, WO-A 03/29300) und erfolgt in der Regel dergestalt, dass vorab der eigentlichen Emulsionspolymerisation eine kleine Teilmenge des zur Emulsionspolymerisation eingesetzten Monomerengemisches im wässrigen Polymerisationsmedium vorgelegt und in Anwesenheit einer großen Emulgatormenge radikalisch polymerisiert wird.

Die Teilchengröße der erfindungsgemäßen Emulsionspolymerisate wird vorzugsweise mit Hilfe einer Polymerfremdsaat eingestellt.

Die Auslösung der radikalisch initiierten wässrigen Emulsionspolymerisation erfolgt mittels eines radikalischen Polymerisationsinitiators (Radikalinitiator). Es kann sich dabei prinzipiell sowohl um Peroxide als auch um Azoverbindungen handeln. Selbstverständlich kommen auch Redoxi- nitiatorsysteme in Betracht. Als Peroxide können prinzipiell anorganische Peroxide, wie Was- serstoffperoxid oder Peroxodisulfate, wie die Mono- oder Di-Alkalimetall- oder Ammoniumsalze der Peroxodischwefelsäure, wie beispielsweise deren Mono- und Di-Natrium-, -Kalium- oder Ammoniumsalze oder organische Peroxide, wie Alkylhydroperoxide, beispielsweise tert.-Butyl-, p-Menthyl- oder Cumylhydroperoxid, sowie Dialkyl- oder Diarylperoxide, wie Di-tert.-Butyl- oder Di-Cumylperoxid eingesetzt werden. Als Azoverbindung finden im wesentlichen 2,2 - Azobis(isobutyronitril), 2,2 ' -Azobis(2,4-dimethylvaleronitril) und 2,2 -

Azobis(amidinopropyl)dihydrochlorid (AIBA, entspricht V-50 von Wako Chemicals) Verwendung. Als Oxidationsmittel für Redoxinitiatorsysteme kommen im wesentlichen die oben genannten Peroxide in Betracht. Als entsprechende Reduktionsmittel können Schwefelverbindungen mit niedriger Oxidationsstufe, wie Alkalisulfite, beispielsweise Kalium- und/oder Natriumsulfit, Alkalihydrogensulfite, beispielsweise Kalium- und/oder Natriumhydrogensulfit, Alkalimetabisulfite, beispielsweise Kalium- und/oder Natriummetabisulfit, Formaldehydsulfoxylate, beispielsweise Kalium- und/oder Natriumformaldehydsulfoxylat, Alkalisalze, speziell Kalium- und/oder Natriumsalze aliphatische Sulfinsäuren und Alkalimetallhydrogensulfide, wie beispielsweise Kalium- und/oder Natriumhydrogensulfid, Salze mehrwertiger Metalle, wie Eisen-(ll)-sulfat, Eisen-(ll)- Ammoniumsulfat, Eisen-(ll)-phosphat, Endiole, wie Dihydroxymaleinsäure, Benzoin und/oder Ascorbinsäure sowie reduzierende Saccharide, wie Sorbose, Glucose, Fructose und/oder Di- hydroxyaceton eingesetzt werden. In der Regel beträgt die Menge des eingesetzten Radikalinitiators, bezogen auf die Gesamtmonomerenmenge, 0,01 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.-% und insbesondere bevorzugt 0,2 bis 1 ,5 Gew.-%.

Die Gesamtmenge des Radikalinitiators kann vor Initiierung der Polymerisationsreaktion im wässrigen Polymerisationsmedium vorgelegt werden. Es ist aber auch möglich, gegebenenfalls lediglich eine Teilmenge des Radikalinitiators im wässrigen Polymerisationsmedium vor Initiierung der Polymerisationsreaktion vorzulegen und dann unter Polymerisationsbedingungen während der erfindungsgemäßen radikalischen Emulsionspolymerisation die Gesamtmenge bzw. die gegebenenfalls verbliebene Restmenge nach Maßgabe des Verbrauchs diskontinuierlich in einer oder mehreren Portionen oder kontinuierlich mit gleich bleibenden oder sich ändernden Mengenströmen zuzugeben.

Unter Initiierung der Polymerisationsreaktion wird der Start der Polymerisationsreaktion der im wässrigen Polymerisationsmedium vorliegenden Monomeren nach Radikalbildung des Radikal- Initiators verstanden. Dabei kann die Initiierung der Polymerisationsreaktion durch Zugabe von Radikalinitiator zum wässrigen Polymerisationsmedium im Polymerisationsgefäß unter Polymerisationsbedingungen erfolgen. Es ist aber auch möglich, dass eine Teil- oder die Gesamtmenge des Radikalinitiators dem die gegebenenfalls vorgelegten Monomeren A und B enthaltenden wässrigen Polymerisationsmedium im Polymerisationsgefäß in unter Bedingungen, welche nicht geeignet sind eine Polymerisationsreaktion auszulösen, beispielsweise bei tiefer Temperatur, zugegeben werden und danach im wässrigen Polymerisationsmedium Polymerisationsbedingungen eingestellt werden. Unter Polymerisationsbedingungen sind dabei generell diejenigen Temperaturen und Drücke zu verstehen, unter denen die radikalisch initiierte wässrige Emulsionspolymerisation mit ausreichender Polymerisationsgeschwindigkeit verläuft. Sie sind insbe- sondere abhängig vom verwendeten Radikalinitiator. Vorteilhaft werden Art und Menge des Radikalinitiators, Polymerisationstemperatur und Polymerisationsdruck so ausgewählt, dass immer genügend Startradikale zur Verfügung stehen, um die Polymerisationsreaktion zu initiieren bzw. aufrechtzuerhalten.

Als Reaktionstemperatur für die erfindungsgemäße radikalische wässrige Emulsionspolymerisa- tion kommt der gesamte Bereich von 0 bis 170 °C in Betracht. Dabei werden in der Regel Temperaturen von 50 bis 120 °C, häufig 60 bis 1 10 °C und oft 70 bis 100 °C angewendet. Die erfindungsgemäße radikalische wässrige Emulsionspolymerisation kann bei einem Druck kleiner, gleich oder größer 1 atm (Atmosphärendruck) durchgeführt werden, so dass die Polymerisationstemperatur 100 °C übersteigen und bis zu 170 °C betragen kann. Vorzugsweise werden leichtflüchtige Monomere, wie beispielsweise Ethylen, Butadien oder Vinylchlorid unter erhöhtem Druck polymerisiert. Dabei kann der Druck 1 ,2, 1 ,5, 2, 5, 10, 15 bar (absolut) oder noch höhere Werte einnehmen. Werden Emulsionspolymerisationen im Unterdruck durchgeführt, werden Drücke von 950 mbar, häufig von 900 mbar und oft 850 mbar (absolut) eingestellt. Vorteilhaft wird die erfindungsgemäße radikalische wässrige Emulsionspolymerisation bei 1 atm unter Sauerstoffausschluß, beispielsweise unter Inertgasatmosphäre, wie beispielsweise unter Stickstoff oder Argon durchgeführt.

Das wässrige Reaktionsmedium kann prinzipiell auch in untergeordneten Mengen (< 5 Gew.-%) wasserlösliche organische Lösungsmittel, wie beispielsweise Methanol, Ethanol, Isopropanol, Butanole, Pentanole, aber auch Aceton etc. umfassen. Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren jedoch in Abwesenheit solcher Lösungsmittel durchgeführt.

Neben den vorgenannten Komponenten können im erfindungsgemäßen Verfahren optional auch radikalkettenübertragende Verbindungen eingesetzt werden, um das Molekulargewicht der durch die Polymerisation zugänglichen Polymerisate zu reduzieren bzw. zu kontrollieren. Dabei kommen im wesentlichen aliphatische und/oder araliphatische Halogenverbindungen, wie beispielsweise n-Butylchlorid, n-Butylbromid, n-Butyljodid, Methylenchlorid, Ethylendichlorid, Chloroform, Bromoform, Bromtrichlormethan, Dibromdichlormethan, Tetrachlorkohlenstoff, Tet- rabromkohlenstoff, Benzylchlorid, Benzylbromid, organische Thioverbindungen, wie primäre, sekundäre oder tertiäre aliphatische Thiole, wie beispielsweise Ethanthiol, n-Propanthiol, 2- Propanthiol, n-Butanthiol, 2-Butanthiol, 2-Methyl-2-propanthiol, n-Pentanthiol, 2-Pentanthiol, 3- Pentanthiol, 2-Methyl-2-butanthiol, 3-Methyl-2-butanthiol, n-Hexanthiol, 2-Hexanthiol, 3- Hexanthiol, 2-Methyl-2-pentanthiol, 3-Methyl-2-pentanthiol, 4-Methyl-2-pentanthiol, 2-Methyl-3- pentanthiol, 3-Methyl-3-pentanthiol, 2-Ethylbutanthiol, 2-Ethyl-2-butanthiol, n-Heptanthiol und seine isomeren Verbindungen, n-Octanthiol und seine isomeren Verbindungen, n-Nonanthiol und seine isomeren Verbindungen, n-Decanthiol und seine isomeren Verbindungen, n- Undecanthiol und seine isomeren Verbindungen, n-Dodecanthiol und seine isomeren Verbindungen, n-Tridecanthiol und seine isomeren Verbindungen, substituierte Thiole, wie beispielsweise 2-Hydroxyethanthiol, aromatische Thiole, wie Benzolthiol, Ortho-, meta-, oder para- Methylbenzolthiol, sowie alle weiteren im Polymerhandbook 3 rd edtition, 1989, J. Brandrup und E.H . Immergut, John Wiley & Sons, Abschnitt II, Seiten 133 bis 141 , beschriebenen Schwefelverbindungen, aber auch aliphatische und/oder aromatische Aldehyde, wie Acetaldeyhd, Propi- onaldehyd und/oder Benzaldehyd, ungesättigte Fettsäuren, wie Ölsäure, Diene mit nicht konjugierten Doppelbindungen, wie Divinylmethan oder Vinylcyclohexan oder Kohlenwasserstoffe mit leicht abstrahierbaren Wasserstoffatomen, wie beispielsweise Toluol, zum Einsatz. Es ist aber auch möglich, Gemische sich nicht störender vorgenannter radikalkettenübertragender Verbin- düngen einzusetzen.

Die im erfindungsgemäßen Verfahren optional eingesetzte Gesamtmenge der radikalketten- übertragenden Verbindungen, bezogen auf die Gesamtmonomerenmenge, ist in der Regel < 5 Gew.-%, oft < 3 Gew.-% und häufig < 1 Gew.-%.

Häufig ist es günstig, wenn eine Teil- oder die Gesamtmenge der optional eingesetzten radikal- kettenübertragenden Verbindung dem wässrigen Polymerisationsmedium vor der Initiierung der radikalischen Emulsionspolymerisation zugeführt wird. Insbesondere günstig ist es jedoch, wenn eine Teil- oder die Gesamtmenge der optional eingesetzten radikalkettenübertragenden Verbindung dem wässrigen Polymerisationsmedium gemeinsam mit den Monomeren A bis B unter Polymersiationsbedingungen zugeführt wird.

Die Dosierung der gegebenenfalls verbliebenen Restmenge der Monomeren A bis B kann diskontinuierlich in einer oder mehreren Portionen oder kontinuierlich mit gleich bleibenden oder sich ändernden Mengenströmen erfolgen. Bevorzugt erfolgt die Dosierung der Monomeren A bis B kontinuierlich mit gleich bleibenden Mengenströmen.

Auch können die Restmengen der Monomeren A bis B in separaten Einzelströmen oder als Monomerengemisch dosiert werden. Bevorzugt erfolgt die Dosierung der gegebenenfalls ver- bliebenen Restmenge der Monomeren A bis B als Monomerengemisch, insbesondere vorteilhaft in Form einer wässrigen Monomerenemulsion. Wesentlich ist, dass erfindungsgemäß auch Verfahrensvarianten umfasst sein sollen, bei denen sich die Zusammensetzungen der jeweiligen Monomeren A und/oder B ändern, beispielsweise in einer dem Fachmann geläufigen Gradienten- oder Stufenfahrweise.

Mit besonderem Vorteil erfolgt das erfindungsgemäße Verfahren dergestalt, dass die Monomeren A bis B bis zu einem Umsatz von > 95 Gew.-%, vorteilhaft > 98 Gew.-% und insbesondere vorteilhaft > 99 Gew.-% umgesetzt werden. Häufig ist es vorteilhaft, wenn die nach Abschluss der Polymerisationsstufe 2 erhaltene wässrige Polymerisatdispersion einer Nachbehandlung zur Reduzierung des Restmonomerengehalts unterzogen wird. Dabei erfolgt die Nachbehandlung entweder chemisch, beispielsweise durch Vervollständigung der Polymerisationsreaktion durch Einsatz eines effektiveren Radikalinitiatorensystems (sogenannte Nachpolymerisation) und/oder physikalisch, beispielsweise durch Strippung der wässrigen Polymerisatdispersion mit Wasserdampf oder Inertgas. Entsprechende chemische und/oder physikalische Methoden sind dem Fachmann geläufig [siehe beispielsweise EP-A 771328, DE-A 19624299, DE-A 19621027, DE-A 19741 184, DE-A 19741 187, DE-A 19805122, DE-A 19828183, DE-A 19839199, DE-A 19840586 und 198471 15]. Dabei bietet die Kombination aus chemischer und physikalischer Nachbehandlung den Vorteil, dass neben den nicht umgesetzten ethylenisch ungesättigten Monomeren, auch noch andere störende leichtflüchtige organischen Bestandteile (die sogenannten VOCs [volatile organic Compounds]) aus der wässrigen Polymerisatdispersion entfernt werden.

Durch gezielte Variation von Art und Menge der Monomeren A und B ist es dem Fachmann erfindungsgemäß möglich, wässrige Polymerisatdispersionen herzustellen, deren Polymerisate eine Glasübergangstemperatur bzw. einen Schmelzpunkt im Bereich von -60 bis 270 °C aufweisen. Selbstverständlich können auch Stufen- oder Mehrphasenpolymerisate mit mehreren Glasübergangstemperaturen hergestellt werden.

Erfindungsgemäß vorteilhaft lassen sich insbesondere solche in wässriger Dispersion vorliegende Emulsionspolymerisate einsetzen, welche als Monomere A wenigstens ein α,β- ethylenisch ungesättigtes Monomer enthalten, das vorzugsweise ausgewählt ist aus Estern α,β-ethylenisch ungesättigter Mono- und Dicarbonsäuren mit Ci-C2o-Alkanolen, Vinylaromaten, Estern von Vinylalkohol mit Ci-C3o-Monocarbonsäuren, ethylenisch ungesättigten Nitrilen, Vi- nylhalogeniden, Vinylidenhalogeniden, monoethylenisch ungesättigten Carbon- und Sulfonsäu- ren, phosphorhaltigen Monomeren, Estern α,β-ethylenisch ungesättigter Mono- und Dicarbonsäuren mit C2-C3o-Alkandiolen, Amiden α,β-ethylenisch ungesättigter Mono- und Dicarbonsäu- ren mit C2-C3o-Aminoalkoholen, die eine primäre oder sekundäre Aminogruppe aufweisen, primären Amiden α,β-ethylenisch ungesättigter Monocarbonsäuren und deren N-Alkyl- und N,N- Dialkylderivaten, N-Vinyllactamen, offenkettigen N-Vinylamidverbindungen, Estern von Allylal- kohol mit Ci-C3o-Monocarbonsäuren, Estern von α,β-ethylenisch ungesättigten Mono- und Dicarbonsäuren mit Aminoalkoholen, Amiden α,β-ethylenisch ungesättigten Mono- und Dicarbon- säuren mit Diaminen, welche mindestens eine primäre oder sekundäre Aminogruppe aufweisen, Ν,Ν-Diallylaminen, N,N-Diallyl-N-alkylaminen, vinyl- und allylsubstituierten Stickstoffhetero- cyclen, Vinylethern, C2-C8-Monoolefinen, nicht aromatischen Kohlenwasserstoffen mit mindestens zwei konjugierten Doppelbindungen, Polyether(meth)acrylaten, Harnstoffgruppen aufweisenden Monomeren und/oder Mischungen davon.

Geeignete Ester α,β-ethylenisch ungesättigter Mono- und Dicarbonsäuren mit Ci-C2o-Alkanolen sind Methyl(meth)acrylat, Methylethacrylat, Ethyl(meth)acrylat,

Ethylethacrylat, n-Propyl(meth)acrylat, lsopropyl(meth)acrylat, n-Butyl(meth)acrylat, sec- Butyl(meth)acrylat, tert.-Butyl(meth)acrylat, tert.-Butylethacrylat, n-Hexyl(meth)acrylat, n- Heptyl(meth)acrylat, n-Octyl(meth)acrylat, 1 ,1 ,3,3-Tetramethylbutyl(meth)acrylat, Ethylhe- xyl(meth)acrylat, Propylheptyl(meth)acrylat, n-Nonyl(meth)acrylat, n-Decyl(meth)acrylat, n- Undecyl(meth)acrylat, Tridecyl(meth)acrylat,

Myristyl(meth)acrylat, Pentadecyl(meth)acrylat, Palmityl(meth)acrylat,

Heptadecyl(meth)acrylat, Nonadecyl(meth)acrylat, Arachinyl(meth)acrylat,

Behenyl(meth)acrylat, Lignoceryl(meth)acrylat, Cerotinyl(meth)acrylat,

Melissinyl(meth)acrylat, Stearyl(meth)acrylat,

Lauryl(meth)acrylat und Mischungen davon.

Bevorzugt als Vinylaromaten sind Styrol, 2-Methylstyrol, 4-Methylstyrol, 2-(n-Butyl)styrol, 4-(n- Butyl)styrol, 4-(n-Decyl)styrol und besonders bevorzugt Styrol.

Geeignete Ester von Vinylalkohol mit Ci-C3o-Monocarbonsäuren sind z. B. Vinylformiat, Vinyl- acetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinyllaurat, Vinylstearat, Vinylpropionat, Versaticsäureviny- lester und Mischungen davon.

Geeignete ethylenisch ungesättigte Nitrile sind Acrylnitril, Methacrylnitril und Mischungen davon.

Geeignete Vinylhalogenide und Vinylidenhalogenide sind Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinyl- fluorid, Vinylidenfluorid und Mischungen davon.

Geeignete ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren, Sulfonsäuren und Phosphonsäuren oder deren Derivate sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Ethacrylsäure, α-Chloracrylsäure, Crotonsäu- re, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Itaconsäure, Citraconsäure, Mesaconsäure, Glutacon- säure, Aconitsäure, Fumarsäure, die Halbester von monoethylenisch ungesättigten Dicarbon- säuren mit 4 bis 10, vorzugsweise 4 bis 6 C-Atomen, z. B. Maleinsäuremonomethylester, Vinyl- sulfonsäure, Allylsulfonsäure, Sulfoethylacrylat, Sulfoethylmethacrylat, Sulfopropylacrylat, Sul- fopropylmethacrylat, 2-Hydroxy-3-acryloxypropylsulfonsäure, 2-Hydroxy-3- methacryloxypropylsulfonsäure, Styrolsulfonsäuren und 2-Acrylamido-2- methylpropansulfonsäure. Geeignete Styrolsulfonsäuren und Derivate davon sind Styrol-4- sulfonsäure und Styrol-3-sulfonsäure und die Erdalkali- oder Alkalimetallsalze davon, z. B. Nat- rium-styrol-3-sulfonat und Natrium-styrol-4-sulfonat. Besonders bevorzugt sind Acrylsäure, Methacrylsäure und Mischungen davon. Beispiele für phosphorhaltige Monomere sind z. B. Vinylphosphonsäure und Allylphosphonsäu- re. Geeignet sind weiter die Mono- und Diester der Phosphonsäure und Phosphorsäure mit Hydroxyalkyl(meth)acrylaten, speziell die Monoester. Geeignet sind weiter Diester der

Phosphonsäure und Phosphorsäure die einfach mit einem Hydroxyalkyl(meth)acrylat und zusätzlich einfach mit einem davon verschiedenen Alkohol, z. B. einem Alkanol, verestert sind. Geeignete Hydroxyalkyl(meth)acrylate für diese Ester sind die im Folgenden als separate Monomere genannten, insbesondere 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 4-Hydroxybutyl(meth)acrylat, etc. Entsprechende Dihydrogenphosphatestermonomere umfassen Phosphoalkyl(meth)acrylate, wie 2-Phosphoethyl(meth)acrylat,

2-Phosphopropyl(meth)acrylat, 3-Phosphopropyl(meth)acrylat, Phosphobutyl(meth)acrylat und 3-Phospho-2-hydroxypropyl(meth)acrylat. Geeignet sind auch die Ester der Phosphonsäure und Phosphorsäure mit alkoxilierten Hydroxyalkyl(meth)acrylaten, z. B. die Ethylenoxidkondensate von (Meth)acrylaten, wie H 2 C=C(CH3)COO(CH2CH 2 0)nP(OH)2 und H 2 C=C(CH3)COO(CH2CH 2 0)nP(=0)(OH)2, worin n für 1 bis 50 steht. Weiter geeignet sind Phosphoalkylcrotonate, Phosphoalkylmaleate, Phosphoalkylfumarate, Phosphodial- kyl(meth)acrylate, Phosphodialkylcrotonate und Allylphosphate. Weitere geeignete Phosphorgruppen-haltige Monomere sind in WO 99/25780 und US 4,733,005 beschrieben, worauf hier Bezug genommen wird.

Geeignete Ester α,β-ethylenisch ungesättigter Mono- und Dicarbonsäuren mit

C2-C3o-Alkandiolen sind z. B. 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat,

2- Hydroxyethylethacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat,

3-Hydroxypropylacrylat, 3-Hydroxypropylmethacrylat, 3-Hydroxybutylacrylat,

3- Hydroxybutylmethacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat, 4-Hydroxybutylmethacrylat,

6-Hydroxyhexylacrylat, 6-Hydroxyhexylmethacrylat,

3- H yd roxy-2-ethy I h exy I ac ry I at, 3- H yd roxy-2-ethy I hexy I m eth ac ry I at etc . Geeignete primäre Amide α,β-ethylenisch ungesättigter Monocarbonsäuren und deren N-Alkyl- und Ν,Ν-Dialkylderivate sind Acrylsäureamid, Methacrylsäureamid, N-Methyl(meth)acrylamid, N-Ethyl(meth)acrylamid, N-Propyl(meth)acrylamid, N-(n-Butyl)(meth)acrylamid, N-(tert- Butyl)(meth)acrylamid, N-(n-Octyl)(meth)acrylamid, N-(1 , 1 ,3,3-

Tetramethylbutyl)(meth)acrylamid, N-Ethylhexyl(meth)acrylamid, N-(n-Nonyl)(meth)acrylamid, N-(n-Decyl)(meth)acrylamid, N-(n-Undecyl)(meth)acrylamid, N-Tridecyl(meth)acrylamid, N-

Myristyl(meth)acrylamid, N-Pentadecyl(meth)acrylamid, N-Palmityl(meth)acrylamid,

N-Heptadecyl(meth)acrylamid, N-Nonadecyl(meth)acrylamid, N-Arachinyl(meth)acrylamid, N-

Behenyl(meth)acrylamid, N-Lignoceryl(meth)acrylamid, N-Cerotinyl(meth)acrylamid, N-

Melissinyl(meth)acrylamid,

N-Stearyl(meth)acrylamid, N-Lauryl(meth)acrylamid, N,N-Dimethyl(meth)acrylamid, N,N-

Diethyl(meth)acrylamid,

Morpholinyl(meth)acrylamid.

Geeignete N-Vinyllactame und deren Derivate sind z. B. N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylpiperidon, N- Vinylcaprolactam, N-Vinyl-5-methyl-2-pyrrolidon, N-Vinyl-5-ethyl-2-pyrrolidon, N-Vinyl-6-methyl- 2-piperidon, N-Vinyl-6-ethyl-2-piperidon, N-Vinyl-7-methyl-2-caprolactam, N-Vinyl-7-ethyl-2- caprolactam etc.

Geeignete offenkettige N-Vinylamidverbindungen sind beispielsweise N-Vinylformamid, N-Vinyl- N-methylformamid, N-Vinylacetamid, N-Vinyl-N-methylacetamid, N-Vinyl-N-ethylacetamid, N- Vinylpropionamid, N-Vinyl-N-methylpropionamid und N-Vinylbutyramid.

Geeignete Ester von α,β-ethylenisch ungesättigten Mono- und Dicarbonsäuren mit Aminoalko- holen sind N,N-Dimethylaminomethyl(meth)acrylat, N,N-Dimethylaminoethyl(meth)acrylat, N,N- Diethylaminoethylacrylat, N,N-Dimethylaminopropyl(meth)acrylat, N,N-

Diethylaminopropyl(meth)acrylat und N,N-Dimethylaminocyclohexyl(meth)acrylat. Geeignete Amide α,β-ethylenisch ungesättigter Mono- und Dicarbonsäuren mit Diaminen, welche mindestens eine primäre oder sekundäre Aminogruppe aufweisen sind N-[2- (Dimethylamino)ethyl]acrylamid, N-[2-(Dimethylamino)ethyl]methacrylamid,

N-[3-(Dimethylamino)propyl]acrylamid, N-[3-(Dimethylamino)propyl]methacrylamid, N-[4- (Dimethylamino)butyl]acrylamid, N-[4-(Dimethylamino)-butyl]methacrylamid,

N-[2-(Diethylamino)ethyl]acrylamid, N-[4-(Dimethylamino)cyclohexyl]acrylamid,

N-[4-(Dimethylamino)cyclohexyl]methacrylamid etc.

Geeignete Monomere A sind weiterhin Ν ,Ν-Diallylamine und N ,N-Diallyl-N-alkylamine und de- ren Säureadditionssalze und Quaternisierungsprodukte. Alkyl steht dabei vorzugsweise für Ci- C24-Alkyl. Bevorzugt sind N ,N-Diallyl-N-methylamin und N ,N-Diallyl-N ,N-dimethylammonium- Verbindungen, wie z. B. die Chloride und Bromide.

Geeignete Monomere A sind weiterhin vinyl- und allylsubstituierte Stickstoffheterocyclen, wie N- Vinylimidazol, N-Vinyl-2-methylimidazol, vinyl- und allylsubstituierte heteroaromatische Verbindungen, wie 2- und 4-Vinylpyridin, 2- und 4-Allylpyridin, und die Salze davon.

Geeignete C2-C8-Monoolefine und nicht aromatische Kohlenwasserstoffe mit mindestens zwei konjugierten Doppelbindungen sind z. B. Ethylen, Propylen, Isobutylen, Isopren, Butadien, etc.

Geeignete Harnstoffgruppen aufweisende Monomere A sind z. B. N-Vinyl- oder N-Allylharnstoff oder Derivate des lmidazolidin-2-ons. Dazu zählen N-Vinyl- und N-Allylimidazolidin-2-on, N- Vinyloxyethylimidazolidin-2-οη, N-(2-(Meth)acrylamidoethyl)imidazolidin-2-on. Bevorzugte Harnstoffgruppen aufweisende Monomere sind N-(2-Acryloxyethyl)imidazolidin-2-on und N-(2-Methacryloxyethyl)imidazolidin-2-on. Besonders bevorzugt ist N-(2- Methacryloxyethyl)imidazolidin-2-on (2-Ureidomethacrylat, U MA).

Sowie vernetzende Monomere, beispielsweise Keto- oder Aldehydgruppen tragende Monomere wie etwa (Meth-)Acrolein, Diacetonacrylamid (DAAM), Acetoacetoxyethylmethacrylat (AAEM), die mit Adipinsäuredihydrazid (ADDH) oder Diaminen kombiniert werden können, ferner Epo- xidgruppen tragende Monomere wie etwa Glycidylmethacrylat (GMA) oder diolefinisch ungesättigte Verbindungen wie etwa Allyl(meth)acrylat (AMA), Butandioldiacrylat, Hexandioldiacrylat. Die zuvor genannten Monomere A können einzeln, in Form von Mischungen innerhalb einer Monomerklasse oder in Form von Mischungen aus verschiedenen Monomerklassen eingesetzt werden. Erfindungsgemäß werden bevorzugt solche Emulsionspolymerisate eingesetzt, die neben den Monomeren A, die Monomere B in Mengen von 0,1 bis 30 Gew.-% und die Komponente C, den wenigstens einen Photoinitiator in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-% enthalten, jeweils bezogen auf die Summe der Monomere enthalten.

Erfindungsgemäß werden bevorzugt solche in wässriger Dispersion vorliegende Emulsionspolymerisate eingesetzt, deren Glasübergangstemperatur < 100 °C, insbesondere < 60 °C, bevorzugt > -50 °C und < 30 °C, besonders < 10 °C und vorteilhaft > -40°C und < 0 °C beträgt. Mit der Glasübergangstemperatur (Tg), ist der Grenzwert der Glasübergangstemperatur gemeint, dem diese gemäß G. Kanig (Kolloid-Zeitschrift & Zeitschrift für Polymere, Bd. 190, Seite 1 , Gleichung 1 ) mit zunehmendem Molekulargewicht zustrebt. Die Glasübergangstemperatur wird nach dem DSC-Verfahren ermittelt (Differential Scanning Calorimetry, 20 K/min, midpoint-Messung, DIN 53 765).

Im Falle einer Stufen- oder Gradientenpolymerisation können die Emulsionspolymerisate natür- lieh auch mehrere Glasübergangstemperaturen haben.

Nach Fox (T.G. Fox, Bull. Am. Phys. Soc. 1956 [Ser. II] 1 , Seite 123 und gemäß Ullmann ' s En- cyclopädie der technischen Chemie, Bd. 19, Seite 18, 4. Auflage, Verlag Chemie, Weinheim, 1980) gilt für die Glasübergangstemperatur von höchstens schwach vernetzten Mischpolymerisaten in guter Näherung:

1/Tg = x1/Tg1 + x2/Tg2 + .... xn/Tgn, wobei x1 , x2 xn die Massenbrüche der Monomeren 1 , 2 n und Tg1 , Tg2 Tgn die

Glasübergangstemperaturen der jeweils nur aus einem der Monomeren 1 , 2 n aufgebauten Polymerisaten in Grad Kelvin bedeuten. Die Tg-Werte für die Homopolymerisate der meisten Monomeren sind bekannt und z.B. in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Aufl., Vol. A21 , Seite 169, Verlag Chemie, Weinheim, 1992, aufgeführt; weitere Quellen für Glasübergangstemperaturen von Homopolymerisaten bilden z.B. J. Brandrup, E.H. Immergut, Polymer Handbook, I st Ed., J. Wiley, New York, 1966; 2nd Ed. J.Wiley, New York, 1975 und 3rd Ed. J. Wiley, New York, 1989.

Der mittlere Durchmesser der in wässriger Dispersion vorliegenden Emulsionspolymerisate (Polymerisatteilchen) liegt in der Regel im Bereich von 10 bis 1000 nm, oft 50 bis 500 nm oder 80 bis 300 nm. Die Teilchengrößenverteilung kann mono- oder multimodal sein. Im Falle einer bi- modalen Teilchengrößenverteilung hat die feinteilige Komponente Teilchendurchmesser von vorzugsweise 50 bis 150 nm, die grobteilige von vorzugsweise 200 bis 500 nm. Des Weiteren betragen die Feststoffgehalte der erfindungsgemäß einsetzbaren wässrigen Dispersionen von Emulsionspolymerisaten in der Regel > 10 und < 70 Gew.-%, vorteilhaft > 30 und < 70 Gew.-% und insbesondere vorteilhaft > 40 und < 65 Gew.-%.

Der Feststoffgehalt wurde generell bestimmt, indem eine definierte Menge der wässrigen Polymerisatdispersion (ca. 1 g) in einem Aluminiumtiegel mit einem Innendurchmesser von ca. 5 cm bei 140 °C in einem Trockenschrank bis zur Gewichtskonstanz getrocknet wurde. Es wurden zwei separate Messungen durchgeführt. Die in den Beispielen angegebenen Werte stellen den Mittelwert der jeweiligen beiden Messergebnisse dar. Die Teilchengröße der Polymerisatteilchen wurde durch dynamische Lichtstreuung an einer 0,01 Gew.-%igen Dispersion bei 23°C mittels eines High Performance Particle Sizer (HPPS) der Fa. Malvern Instruments, England, ermittelt. Angegeben wurde der Kumulantenauswertung (cumulant z-average) der gemessenen Autokorrelationsfunktion.

Die eingesetzten Monomere B sind dem Fachmann an sich bekannt und beispielsweise in den Druckschriften WO 2009/047234 und WO 2009/146995 beschrieben, auf deren Offenbarung vollumfänglich Bezug genommen wird. Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung können die Monomere B eine lodzahl im Bereich von 50 bis 300 g lod/ 100g, besonders bevorzugt im Bereich von 50 bis 200 g lod/ 100g, insbesondere bevorzugt 50 bis180 g Jod/100g aufweisen, ganz besonders bevorzugt 80 bis 150 g Jod/100g Monomer.

Die Jodzahl wurde bestimmt nach Kaufmann, DGF-Einheitsmethoden C-V 1 1 b (2002).

Die Schreibweise (Meth)acryl steht für Acryl- und Methacrylreste, wobei Methacrylreste bevorzugt sind. Besonders bevorzugte Monomere B sind Methacryloyloxy-2-ethyl-ölsäureamid, Me- thacryloyloxy-2-ethyl-linolsäureamid und/oder Methacryloyloxy-2-ethyl-linolensäureamid, sowie Methacryloyloxy-2-hydroxypropyl-linolsäureester und Methacryloyloxy-2-hydroxypropyl- ölsäureester.

Die Umsetzung der Methacrylate der Monomere B erfolgt bevorzugt mit geeigneten Fettsäuren.

Zu den bevorzugten erfindungsgemäßen (Meth)acrylaten, gehören insbesondere Octadecan- dien-yl-(meth)acrylat, Octadecan-trien-yl-(meth)acrylat, Hexadecenyl(meth)acrylat, Octadece- nyl(meth)acrylat und Hexadecan-dien-yl-(meth)acrylat.

Darüber hinaus können (Meth)acrylate, die im Alkylrest mindestens eine Doppelbindung und 8 bis 40 Kohlenstoffatome aufweisen, auch durch Umsetzung von ungesättigten Fettsäuren mit (Meth)acrylaten, die im Alkoholrest reaktive Gruppen aufweisen, erhalten werden. Zu den reaktiven Gruppen gehören insbesondere Hydroxygruppen sowie Epoxygruppen. Dementsprechend können beispielsweise auch Hydroxylalkyl(meth)acrylate, wie 3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 3,4-Dihydroxybutyl(meth)acrylat, 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 2,5-Dimethyl-1 ,6- hexandiol(meth)acrylat, 1 ,10-Decandiol(meth)acrylat; oder Epoxygruppen enthaltende (Meth)acrylate, beispielsweise Glycidyl(meth)acrylat als Edukte zur Herstellung der zuvor genannten (Meth)acrylate eingesetzt werden.

Geeignete Fettsäuren zur Umsetzung mit den zuvor genannten (Meth)acrylaten sind vielfach kommerziell erhältlich und werden aus natürlichen Quellen erhalten. Zu diesen gehören unter anderem Undecylensäure, Palmitoleinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Vaccensäure, Icosensäure, Cetoleinsäure, Erucasäure, Nervonsäure, Linolsäure, Linolensäure, Arachidonsäure, Timno- donsäure, Clupanodonsäure und/oder Cervonsäure.

Zu den ganz besonders bevorzugten (Meth)acrylaten, gehören insbesondere (Meth)acryloyloxy- 2-hydroxypropyl-linolsäureester, (Meth)acryloyloxy-2-hydroxypropyl-linolensäureester und (Meth)acryloyloxy-2- hydroxypropyl-ölsäureester.

Die Umsetzung der ungesättigten Fettsäuren mit (Meth)acrylaten, die reaktive Gruppen im Alkoholrest aufweisen, ist an sich bekannt und beispielsweise in DE-A-41 05 134, DE-A-25 13 516, DE-A-26 38 544 und US 5,750,751 dargelegt.

Die zuvor dargelegten (Meth)acrylate mit mindestens einer Doppelbindung können einzeln oder als Mischung von zwei oder mehr (Meth)acrylaten eingesetzt werden.

Vorteile lassen sich insbesondere mit (Meth)acrylat-Segmenten erzielen, die mindestens 5, vorzugsweise mindestens 10 Gew.-% und besonders bevorzugt mindestens 15 Gew.-% an Einheiten umfassen, die von (Meth)acryloyloxy-2-hydroxypropyl-ölsäureester abgeleitet sind, bezogen auf das Gewicht der Einheiten, die von (Meth)acrylaten abgeleitet sind, die im Alkylrest mindestens eine Doppelbindung und 8 bis 40 Kohlenstoffatome aufweisen. Bevorzugt weist das Polymerisat 15 Gew.-% bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 35 Gew.-% an Einheiten auf, die von (Meth)acryloyloxy-2-hydroxypropyl-ölsäureester abgeleitet sind, bezogen auf das Gewicht der Einheiten, die von (Meth)acrylaten abgeleitet sind, die im Alkylrest mindestens eine Doppelbindung und 8 bis 40 Kohlenstoffatome aufweisen.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind (Meth)acrylat-Segmenten bevorzugt, die mindestens 20 Gew.-%, bevorzugt mindestens 40 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt mindestens 50 Gew.-% an Einheiten umfassen, die von (Meth)acryloyloxy-2- hydroxypropyl-linolsäureester abgeleitet sind, bezogen auf das Gewicht der Einheiten, die von (Meth)acrylaten abgeleitet sind, die im Alkylrest mindestens eine Doppelbindung und 8 bis 40 Kohlenstoffatome aufweisen. Bevorzugt weist das (Meth)acrylat-Segment 45 Gew.-% bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 55 bis 70 Gew.-% an Einheiten auf, die von (Meth)acryloyloxy-2- hydroxypropyl-linolsäureester abgeleitet sind, bezogen auf das Gewicht der Einheiten, die von (Meth)acrylaten abgeleitet sind, die im Alkylrest mindestens eine Doppelbindung und 8 bis 40 Kohlenstoffatome aufweisen. Die Monomere B werden in Mengen von 0,1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 0,5 bis 8 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren eingesetzt. Die Komponente C, der wenigstens eine Photoinitiator, kann sowohl einpolymerisert werden als auch nach der eigentlichen Emulsionspolymerisation zugegeben werden. Wird er nach der eigentlichen Emulsionspolymerisation zugegeben, wird anschließend solange gerührt, bis der wenigstens eine Photoinitiator homogen verteilt ist. Im Falle eines Feststoffs ist es oft vorteilhaft, den wenigstens einen Photoinitiator in der Wärme, d.h. bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunkts zuzugeben. Es gibt auch beispielsweise Benzophenonderivate in flüssiger Form. Diese können einfach zu der Polymerisatdispersion zugegeben und eingerührt werden. Ein Beispiel eines solches Derivats ist Esacure ® TZM der Fa. Lehmann & Voss & Co., Deutschland. Für den Fall, dass der wenigstens eine Photoinitiator über copolymerisationsfähige Doppelbindungen verfügt, kann er auch während der Polymerisation zudosiert werden. Dies kann in einem separaten Zulauf oder gemeinsam mit den Monomeren A und/oder B erfolgen. Vorzugsweise wird der copolymerisierbare Photoinitiator mit den Monomeren A und B zugegeben.

Unter der Komponenten C, dem wenigstens einen Photoinitiator versteht man beispielsweise Benzophenon oder Acetophenon oder Derivate mit Benzophenon- oder Acetophenonteilstruktu- ren, etwa substituierte Benzophenone, wie 4-Methylbenzophenon, 2,4,6-

Trimethylbenzophenon, Thioxanthone, etwa Isopropylthioxanthon, oder olefinisch ungesättigte Benzophenon- oder Acetophenonabkömmlinge, beispielsweise mit (Meth-)Acrylrest wie

(Meth)acryloxyethoxybenzophenon oder mit Vinylgruppe wie 4-Vinyloxybenzophenon oder Gemische dieser Wirkstoffe, wie z.B. 4-Methylbenzophenon und 2,4,6-Trimethylbenzophenon . Weitere Photoinitiatoren, die in Betracht kommen sind in der EP 417 568, Seite 3, Zeile 39 bis Seite 7, Zeile 51 beschrieben und auf diese Offenbarung wird explizit Bezug genommen.

Die erfindungsgemäßen Emulsionspolymerisate verfügen über (mehrfach) olefinisch ungesättigte Seitenketten, und sind daher ähnlich wie beispielsweise Alkydharze mit Hilfe sogenannter Trockenstoffe (Sickative) oxidativ vernetzbar. Bei Trockenstoffen handelt es sich um Metallverbindungen mit zumeist Co- oder Mn-, gelegentlich auch Fe-Verbindungen als aktiver Komponente, die die Reaktion der (mehrfach) olefinisch ungesättigten Alkylketten mit Luftsauerstoff katalysieren (vgl. U. Poth, Polyester und Alkydharze, S. 183 f). Überraschenderweise wirkte sich der Zusatz von Trockenstoffen zu den erfindungsgemäßen Polymerdispersionen nicht auf die Verschmutzung daraus hergestellter Anstrichfilme aus. Vorzugsweise werden in den Polymerdispersionen bzw. in den darauf basierenden Anstrichmitteln daher keine Trockenstoffe eingesetzt.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch Anstrichmittel, vorzugsweise Fassadenfarben enthaltend die erfindungsgemäßen wässrigen Polymerdispersionen als Bindemittel. Das schließt auch Anstrichmittel ein, die zu elastischen Beschichtungen auftrocknen.

Derartige elastische Beschichtungsmittel sollen feine Risse an der Fassade überbrücken und auf diese Weise Gebäude zuverlässig gegen Feuchtigkeit und andere Witterungseinflüsse schützen.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Anstrichmittel erfolgt in bekannter Weise durch Abmischen der Komponenten in hierfür üblichen Mischvorrichtungen. Es hat sich bewährt, zunächst aus den Pigmenten, Füllstoffen, Wasser und gegebenenfalls Hilfsmitteln eine wässrige Paste oder Dispersion zu bereiten, und anschließend erst die wässrige Polymerdispersion gegebenenfalls unter Rühren zuzugeben.

Erfindungsgemäße Anstrichmittel enthalten (im Nasszustand) i. 10 bis 98 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 30 bis 50 Gew.-%, der erfindungsgemäßen Polymerdispersion,

ii. 0 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis

30 Gew.-%, eines oder mehrerer anorganischer Füllstoffe,

iii. 0 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 2,5 Gew.-%, eines oder mehrerer Verdicker,

iv. 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 25 Gew.-% eines oder mehrerer Pigmente und v. 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 5 Gew.-% je weitere Hilfsstoffe, wie zum Beispiel Biozide, Dispergiermittel, Filmbildehilfsmittel und Entschäumer,

vi. Wasser, wobei die Summe der Komponenten i. bis vi. 100 Gew.-% beträgt.

Als feinteilige anorganische Füllstoffe (ii) werden im wesentlichen anorganische Materialien mit im Vergleich zu den Pigmenten geringeren Brechungsindices verwendet. Die feinteiligen Füllstoffe sind dabei häufig natürlich vorkommende Mineralien, wie beispielsweise Calcit, Kreide, Dolomit, Kaolin, Talk, Talk/Chlorit-Verwachsungen, Glimmer, Diatomeenerde, Baryt, Quarz, aber auch synthetisch hergestellte anorganische Verbindungen, wie beispielsweise präzipitiertes Kalziumcarbonat, kalziniertes Kaolin oder Bariumsulfat sowie pyrogene Kieselsäure. Bevor- zugt wird als Füllstoff Kalziumcarbonat in Form des kristallinen Calcits oder der amorphen Kreide eingesetzt

Bevorzugte anorganische Füllstoffe sind die Omyacarb ® -Marken von der Fa. Omya und die Finntalc ® -Marken von der Fa. Mondo Minerals, die Celite ® - und Optimat™-Marken von der Fa. World Minerals, die Aerosil ® - Marken von Evonik Industries AG. Als Pigmente (iv) werden feinteilige anorganische und organische Stoffe eingesetzt. Als wichtigstes Weißpigment ist aufgrund seines hohen Brechungsindex und seines guten Deckvermögens Titandioxid in Form seiner Anatas- und Rutil-Modifikationen zu nennen. Typische Handelsprodukte sind beispielsweise die Kronos ® -Marken von der Fa. Kronos, die Tiona ® -Marken von der Fa. Millenium, die TIOXIDE ® -Marken von der Fa. Huntsman, Ti-Pure ® -Marken von der Fa. Du-Pont de Nemours. Aber auch Zinkoxid, Zinksulfidwerden als Weißpigmente eingesetzt. Daneben werden aber auch organische Weißpigmente, wie beispielsweise nichtverfilmende styrol- (und carboxylgruppen)reiche hohle Polymerisatteilchen mit einer Teilchengröße von ca. 300 bis 400 nm (sogenannte Opakteilchen) verwendet, beispielsweise Rhopaque-Marken der Fa. Dow.

Neben Weißpigmenten werden zur Farbgestaltung der Beschichtung dem Fachmann geläufige unterschiedlichste Buntpigmente, beispielsweise die etwas preiswerteren anorganischen Eisen- , Cadmium-, Chrom- und Bleioxide bzw. -sulfide, Bleimolybdat, Kobaltblau, Rußsowie die etwas teureren organischen Pigmente, beispielsweise Phthalocyanine, Azopigmente, Chinacridone, Perylene, Carbozole, eingesetzt.

Bei den Verdickungsmitteln iii. handelt es sich in der Regel um hochmolekulare Stoffe, die Wasser aufsaugen und dabei zu voluminösen Strukturen aufquellen oder um amphiphile Mole- küle die über mindestens zwei hydrophobe Gruppen verfügen und in Wasser über Mizellen lockere Gitterstrukturen ausbilden.

Beispiele sind hochmolekulare Polymere auf Basis von Acrylsäure und Acrylamid (beispielsweise Collacral® HP der BASF SE), carboxylgruppenreiche Acrylsäureester Copolymere wie Late- koll® D (BASF SE), letztere können auch zusätzlich über hydrophobe Gruppen verfügen (sog. HASE-Verdicker), ferner PU-Assoziativverdicker (beispielsweise Collacral® PU 75 der BASF SE), Cellulosen und deren Derivate, z.B. Celluloseether (Natrosol-Typen von Ashiand-Aqualon) oder Carboxymethylcellulose, sowie natürliche Verdicker, wie beispielsweise Bentonite, Algina- te oder Stärke.

Die Verdicker (iii.) werden in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gew.-% eingesetzt.

Zu den weiteren Hilfsstoffen (v.) gehören beispielsweise Konservierungsmittel zur Vermeidung von Pilz- und Bakterienbefall, Lösungsmittel zur Beeinflussung der offenen Zeit wie Ethylen- oder Propylenglykol und der Filmbildung, beispielsweise Butylglykol, Butyldiglykol, Propylengly- kolether wie etwa Dowanol PP, DPM oder DPnB (Fa. Dow), Texanol (Fa. Eastman), hochsiedende Ester, beispielsweise Diisobutylester der Glutar-, Bernstein- und Adipinsäuresäure, Dispergiermittel zur Stabilisierung der feindispergierten Pigment- und Füllstoffteilchen, bei- spielsweise Polycarboxylate wie etwa Pigmentverteiler A oder NL (BASF SE) oder Oligo- bzw. Polyphosphate wie Calgon N, Emulgatoren (Emulphor® OPS 25, Lutensol® TO 89), Frostschutzmittel (Ethylenglykol, Propylenglykol) oder Entschäumer (Lumiten® Marken). Bestimmung des pH-Wertes wurde nach DIN 53785 ausgeführt. Das Gerät war ein pH-Wert- Meßgerät von der Fa. Methrom, ein Titroprocessor 682. Etwa 50 ml der Probe werden in ein 100-ml-Becherglas gegeben. Die Probe wird anschließend im

Thermostaten auf 23 ± 1 °C temperiert. Die Glaselektrode wird am besten in einer 3-molaren KCI-Lösung aufbewahrt. Vor der Messung wird sie mehrmals mit der Polymerdispersion abgespült und danach in die Probe eingetaucht. Bleibt die Zeigerstellung der Anzeige des Meßgeräts konstant, wird der pH-Wert abgelesen.

Es werden drei Bestimmungen mit jeweils neuen Proben der zu messenden

Dispersion durchgeführt.

Der Xenotest wurde wie folgt durchgeführt:

Die Prüfkörper wurden entsprechend DIN EN ISO 1 1341 : Dezember 2004 in einem Xenotest 1200 Bewitterungsgerät der Fa. Heraeus insgesamt 48 h bewittert (3 Xenonstrahler mit je 4500 W, Bestrahlungsstärke bei 300-400 nm (3 mal Suprax Spezialglasfilter) ca. 60 W/m 2 , Prüfkammertemperatur in der Trockenperiode 38 +/- 3 °C, rel. Feuchte 65 +/- 5 % , Schwarzstandardtemperatur in der Trockenperiode 65 +/-3°C, Gleichlauf, Strahlenquelle ständig in Betrieb, Trockenperiode 102 min, Beregnung 18 min, beginnend mit Trockenperiode). Beispiel 1 (B 1 )

In einem mit Dosiereinrichtungen und Temperaturregelung ausgerüsteten Polymerisationsgefäß wurden bei 20 bis 25 °C (Raumtemperatur) unter Stickstoffatmosphäre

307,9 g entionisiertes Wasser und

41 ,9 g einer 33 Gew.-%igen wässrigen Lösung einer Polystyrol-Saatdispersion vorgelegt und unter Rühren auf 85°C aufgeheizt. Bei Erreichung dieser Temperatur wurden 39,6 g einer 1 ,8 Gew.-%igen wässrigen Lösung von Natriumperoxodisulphat zugegeben und es wurde 5 Minuten unter Aufrechterhaltung dieser Temperatur gerührt. Danach wurde Zulauf 1 und 2 gestartet, Zulauf 1 wurde in 180 und Zulauf 2 in 210 Minuten zudosiert. Nach Ende von Zulauf 2 wurde 30 Minuten nachpolymerisiert, dann wurde gekühlt auf 75°C und anschließend Zulauf 3 und 4 parallel in 60 Minuten zudosiert. Anschließend wurde Zulauf 5 gestartet und innerhalb von 30 Minuten zudosiert.

Zulauf 1 (homogene Mischung aus):

436.1 g entionisiertem Wasser

50,0 g Emulan ® OG (BASF SE)

60,6 g Disponil ® FES 77 (Fa. Cognis, DE)

16,0 g einer 50 Gew.-%igen wässrigen Lösung von Acrylamid

28,0 g Acrylsäure

294.2 g Styrol 619,8 g n-Butylacrylat

50,0 g Monomer B4

Zulauf 2 (homogene Lösung aus):

30,5 g entionisiertem Wasser und

2,3 g Natriumperoxodisulfat

Zulauf 3:

18,0 g einer 10.-%igen wässrigen Lösung von t-Butylhydroperoxid

Zulauf 4 (homogene Mischung aus):

13,5 g entionisiertem Wasser und

1 ,5 g Ascorbinsäure Zulauf 5:

14,0 g einer 5 gew.-%igen wässrigen Lösung von Wasserstoffperoxid

Nach Beendigung des Zulaufs 5 wurden 14,8 g einer 25 gew.-%igen Ammoniaklösung zugegeben.

Anschließend wurde die erhaltene wässrige Polymerisatdispersion auf Raumtemperatur abgekühlt. Bei einer Temperatur von 60°C wurde 1 ,5 g Benzophenon zugegeben. Zum Schluss wurde die Dispersion über ein 125 μιη Filter filtriert.

Die erhaltenen 2040,2 g der wässrigen Polymerisatdispersion wiesen einen Feststoffgehalt von 51 ,8 Gew.-% und einen pH-Wert von 7,2 auf. Die mit entionisiertem Wasser verdünnte wässrige Polymerisatdispersion hatte einen gewichtsmittleren Teilchendurchmesser von 143 nm.

Vergleichsbeispiel 1 (VB 1 ) In einem mit Dosiereinrichtungen und Temperaturregelung ausgerüstetem Polymerisationsgefäß wurden bei 20 bis 25 °C (Raumtemperatur) unter Stickstoffatmosphäre

307,9 g entionisiertes Wasser und

41 ,9 g einer 33 Gew.-%igen wässrigen Lösung von einer Polystyrol-Saatdispersion vorgelegt und unter Rühren auf 85°C aufgeheizt. Bei Erreichung dieser Temperatur wurde 39,6 g einer 1 ,8 Gew.-%igen wässrigen Lösung von Natriumperoxodisulphat zugegeben und es wurde 5 Minuten unter Aufrechterhaltung dieser Temperatur gerührt. Danach wurde Zulauf 1 und 2 gestartet, Zulauf 1 wurde in 180 und Zulauf 2 in 210 Minuten zudosiert. Nach Ende von Zulauf 2 wurde 30 Minuten nachpolymerisiert, dann wurde gekühlt auf 75°C und anschließend Zulauf 3 und 4 parallel in 60 Minuten zudosiert. Anschließend wurde Zulauf 5 gestartet und innerhalb von 30 Minuten zudosiert. Zulauf 1 (homogene Mischung aus):

436.1 g entionisiertem Wasser

50,0 g Emulan ® OG

60,6 g Disponil ® FES 77

16,0 g einer 50 Gew.-%igen wässrigen Lösung von Acrylamid

28,0 g Acrylsäure

294.2 g Styrol

619,8 g n-Butylacrylat

50,0 g Monomer B4

Zulauf 2 (homogene Lösung aus):

30,5 g entionisiertem Wasser und

2,3 g Natriumperoxodisulfat

Zulauf 3:

18,0 g einer 10 Gew.-%igen wässrigen Lösung von t-Butylhydroperoxid

Zulauf 4 (homogene Mischung aus):

13,5 g entionisiertem Wasser und

1 ,5 g Ascorbinsäure

Zulauf 5:

14,0 g einer 5 Gew.-%igen wässrigen Lösung von Wasserstoffperoxid

Nach Beendigung des Zulaufs 5 wurden 14,8 g einer 25 Gew.-%igen Ammoniaklösung zugegeben.

Anschließend wurde die erhaltene wässrige Polymerisatdispersion auf Raumtemperatur abgekühlt. Zum Schluß wurde die Dispersion über ein 125 μιη Filter filtriert.

Die erhaltene 2038,7 g der wässrigen Polymerisatdispersion wies einen Feststoffgehalt von 51 ,3 Gew.-% und einen pH-Wert von 7,2 auf. Die mit entionisiertem Wasser verdünnte wässrige Polymerisatdispersion hatte einen gewichtsmittleren Teilchendurchmesser von 143 nm. Vergleichsbeispiel 2 (VB 2)

In einem mit Dosiereinrichtungen und Temperaturregelung ausgerüstetem Polymerisationsgefäß wurden bei 20 bis 25 °C (Raumtemperatur) unter Stickstoffatmosphäre 307,9 g entionisiertes Wasser und

41 ,9 g einer 33 Gew.-%igen wässrigen Lösung von einer Polystyrol-Saatdispersion vorgelegt und unter Rühren auf 85°C aufgeheizt. Bei Erreichung dieser Temperatur wurde 39,6 g einer 1 ,8 gew.-%igen wässrigen Lösung von Natriumperoxodisulphat zugegeben und es wurde 5 Minuten unter Aufrechterhaltung dieser Temperatur gerührt. Danach wurde Zulauf 1 und 2 gestartet, Zulauf 1 wurde in 180 und Zulauf 2 in 210 Minuten zudosiert. Nach Ende von Zulauf 2 wurde 30 Minuten nachpolymerisiert, dann wurde gekühlt auf 75°C und anschließend Zulauf 3 und 4 parallel in 60 Minuten zudosiert. Anschließend wurde Zulauf 5 gestartet und innerhalb von 30 Minuten zudosiert.

Zulauf 1 (homogene Mischung aus):

436,1 g entionisiertem Wasser

50,0 g Emulan ® OG

60,6 g Disponil ® FES 77

16,0 g einer 50 Gew.-%igen wässrigen Lösung von Acrylamid

28,0 g Acrylsäure

294,2 g Styrol

669,8 g n-Butylacrylat

Zulauf 2 (homogene Lösung aus):

30,5 g entionisiertem Wasser und

2,3 g Natriumperoxodisulfat

Zulauf 3:

18,0 g einer 10 Gew.-%igen wässrigen Lösung von t-Butylhydroperoxid Zulauf 4 (homogene Mischung aus):

13,5 g entionisiertem Wasser und

1 ,5 g Ascorbinsäure

Zulauf 5:

14,0 g einer 5 Gew.-%igen wässrigen Lösung von Wasserstoffperoxid

Nach Beendigung des Zulaufs 5 wurde 14,8 g einer 25 Gew.-%igen Ammoniaklösung zugegeben. Anschließend wurde die erhaltene wässrige Polymerisatdispersion auf Raumtemperatur abgekühlt. Bei einer Temperatur von 60°C wurde 1 ,5 g Benzophenon zugegeben. Zum Schluß wurde die Dispersion über ein 125 μιη Filter filtriert.

Die erhaltene 2040,2 g der wässrigen Polymerisatdispersion wies einen Feststoffgehalt von 51 ,5 Gew.-% und einen pH-Wert von 7,5 auf. Die mit entionisiertem Wasser verdünnte wässrige Polymerisatdispersion hat einen gewichtsmittleren Teilchendurchmesser von 136 nm. Monomer B1

(Herstellung einer Mischung von Methacryloyloxy-2-ethyl-fettsäureamiden)

In einem Vierhalsrundkolben, der mit einem Säbelrührer mit Rührhülse und Rührmotor, Stick- Stoffeinleitung, Sumpfthermometer und einer Destillationsbrücke ausgestattet war, wurden 206,3 g (0,70 mol) Fettsäuremethylestermischung, 42,8 g (0,70 mol) Ethanolamin und 0,27 g (0,26 %) LiOH vorgelegt. Die Fettsäuremethylestermischung umfasste 6 Gew.-% gesättigte C12 bis C16 Fettsäuremethylester, 2,5 Gew.-% gesättigte C17 bis C20 Fettsäuremethylester, 52 Gew.-% einfach ungesättigte C18 Fettsäuremethylester, 1 ,5 Gew.-% einfach ungesättigte C20 bis C24 Fettsäuremethylester, 36 Gew.-% mehrfach ungesättigte C18 Fettsäuremethylester, 2 Gew.-% mehrfach ungesättigte C20 bis C24 Fettsäuremethylester.

Das Reaktionsgemisch wurde auf 150°C aufgeheizt. Innerhalb von 2h wurden 19,5 ml Methanol abdestilliert. Das erhaltene Reaktionsprodukt enthielt 86,5% Fettsäureethanolamide. Das erhal- tene Reaktionsgemisch wurde ohne Aufreinigung weiterverarbeitet.

Nach dem Abkühlen wurden 1919 g (19,2 mol) Methylmethacrylat, 3,1 g LiOH und ein Inhibitorgemisch bestehend aus 500 ppm Hydrochinonmonmethylether und 500 ppm Phenothiazin zugegeben. Unter Rühren wurde die Reaktionsapparatur 10 Minuten mit Stickstoff gespült. Danach wurde das Reaktionsgemisch zum Sieden erhitzt. Das Methylmethacrylat/MethanolAzeotrop wurde abgetrennt und anschließend die Kopftemperatur schrittweise auf 100°C angehoben. Nach Beendigung der Reaktion wurde das Reaktionsgemisch auf ca. 70°C abgekühlt und filtriert. Am Rotationsverdampfer wurde überschüssiges Methylmethacrylat abgetrennt. Es konnten 370 g Produkt erhalten werden.

Monomer B2

In einem Vierhalsrundkolben, der mit einem Säbelrührer mit Rührhülse und Rührmotor, Stick- Stoffeinleitung, Sumpfthermometer und einer Destillationsbrücke ausgestattet war, wurden 206,3 g (0,70 mol) Fettsäuremethylestermischung, 42,8 g (0,70 mol) Ethanolamin und 0,27 g (0,26 %) LiOH vorgelegt. Die Fettsäuremethylestermischung umfasste 6 Gew.-% gesättigte C12 bis C16 Fettsäuremethylester, 2,5 Gew.-% gesättigte C17 bis C20 Fettsäuremethylester, 52 Gew.-% einfach ungesättigte C18 Fettsäuremethylester, 1 ,5 Gew.-% einfach ungesättigte C20 bis C24 Fettsäuremethylester, 36 Gew.-% mehrfach ungesättigte C18 Fettsäuremethylester, 2 Gew.-% mehrfach ungesättigte C20 bis C24 Fettsäuremethylester.

Das Reaktionsgemisch wurde auf 150°C aufgeheizt. Innerhalb von 2h wurden 19,5 ml Methanol abdestilliert. Das erhaltene Reaktionsprodukt enthielt 86,5% Fettsäureethanolamide. Das erhal- tene Reaktionsgemisch wurde ohne Aufreinigung weiterverarbeitet. Nach Zugabe eines Inhibitorgemisches 500 ppm Hydrochinonmonmethylether und 500 ppm Phenothiazin wurden 108 g (0,70 mol) Methacrylsäureanhydrid bei einer Sumpftemperatur von 80°C langsam zudosiert. Das Reaktionsgemisch wurde auf 90°C aufgeheizt und 6h bei dieser Temperatur gerührt. Die entstandene Methacrylsäure wurde am Dünnfilmverdampfer abgetrennt. Es wurde ein braunes, flüssiges Produkt erhalten.

Monomer B3 (Methacryloyloxy-2-hydroxypropyl-linolsäureester) Monomer B3 wurde durch Umsetzung von Linolsäure mit Glycidylmethacrylat erhalten. Monomer B4 (Methacryloyloxy-2-hydroxypropylölsäureester)

Monomer B4 wurde durch Umsetzung von Ölsäure mit Glycidylmethacrylat erhalten.

Herstellung der Anstrichmittel

Formulierung: ohne Tromit Trockenstoff ckenstoff

Wasser 100 100

Pigmentverteiler ® A Dispergiermittel der Fa. BASF SE 5 5

Parmetol ® A26 Konservierungsmittel der Fa. Schül- 2 2 ke&Mayr

Byk ® 023 Entschäumer der Fa. Byk 2 2

Propylenglykol Lösemittel 20 20

Butyldiglykol Lösemittel 15 15

Ammoniak, konz. 2 2

Collacral ® LR 8990, 40%ig Verdicker der Fa. BASF SE 4 4

Natrosol ® 250HR Verdicker der Fa. Hercules Inc. 3 3

... der Reihe nach zugeben und kurz dispergieren ...

Titandioxid Kronos ® RN 2190 Pigment der Fa. Kronos International 125 125

Inc.

Omyacarb ® 5 GU Füllstoff der Fa. Omya 240 240

... der Reihe nach zugeben und 15 Min. mit einem Zahnscheibenrührer bei 1000 UpM dispergieren ...

Dispersion (51 ,8%) 454 454

Byk ® 023 Entschäumer der Fa. Byk 4 4

Wasser 24 24

Additol ® VXW 4940 Trockenstoff (Sikkativ) der Fa. Cytec - 0,39

Gesamtmenge: 1000 1000 Die Bestandteile wurden in der o.a. Reihenfolge unter Rühren zugegeben. Die Farben wurden 24 h bei Raumtemperatur reifen lassen.

Verarbeitung und Prüfung

Faserzementplättchen wurden vor dem Beschichten zunächst gewässert, nass abgebürstet und getrocknet. Die Anstrichmittel wurden in je 2 Schichten (16 h Zwischentrocknung) mit jeweils 500 g/m2 mit dem Pinsel aufgetragen. Die Beschichtungen wurde 3 d bei 23 °C, 50 % relativer Feuchte getrocknet. Dann wurden mit Hilfe eines Color guide 45/0 der Fa. Byk Gardner die farbmetrischen Kennzahlen L, a und b bestimmt (Normlicht C 2).

Die Prüfkörper wurden in einem Xenotest 1200 Bewitterungsgerät wie oben angegeben 48 h bewittert. Nach Bewitterung wurden die Probekörper getrocknet. Dann wurde Aktivkohle trocken deckend aufgestreut. Überschüssige Aktivkohle wurde durch Klopfen auf die Kante bzw. mit Druckluft entfernt. Die angeschmutzten Prüfkörper wurden anschließend in Wasser getaucht, mit jeweils 1 I fließendem Wasser abgespült und schließlich mit einem nassen Schwamm ohne Druck dreimal abgewischt. Nach Trocknung wurden wie oben die farbmetrischen Kennzahlen der angeschmutzten Fläche und die Differenz Δ E zum Ausgangswert vor Bewitterung und Verschmutzung bestimmt.

Darüber hinaus wurden die angeschmutzten Probekörper nebeneinander gelegt und der Verschmutzungsgrad mit Schulnoten bewertet (0=weiß, 5=schwarz).

Aus den Werten geht klar hervor, dass die Kombination von Monomer B4 und Photoinitiator die Verbesserung der Anschmutzresistenz nach Einwirkung von Licht erzeugt und auch, dass diese Verbesserung signifikant größer ist als wenn nur Photoinitiator eingesetzt wird. Die Zugabe von Sikkativ erzeugt keine Verbesserung.