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Title:
AQUEOUS EMULSIONS COMPRISING A HYDROPHOBIC ACTIVE INGREDIENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/059989
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to aqueous emulsions comprising a hydrophobic active ingredient, to methods for the production thereof, pharmaceutical compositions, such as therapeutic agents, diagnostic agents, and/or prophylactic agents, in particular anesthetic agents, which comprise the aqueous emulsions, to the use of the aqueous emulsions to produce medications, and to methods for the therapeutic and/or prophylactic treatment of the human or animal body and/or for diagnosis by administration of the aqueous emulsion.

Inventors:
DICK SONJA (DE)
GREINER ANDREAS (DE)
WENDORFF JOACHIM H (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/064979
Publication Date:
May 14, 2009
Filing Date:
November 05, 2008
Export Citation:
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Assignee:
BRAUN MELSUNGEN AG (DE)
DICK SONJA (DE)
GREINER ANDREAS (DE)
WENDORFF JOACHIM H (DE)
International Classes:
A61K9/00; A61K31/34; A61K47/34; A61P23/00
Domestic Patent References:
WO2006127953A22006-11-30
WO2005079758A12005-09-01
WO2004019041A12004-03-04
WO2004032858A22004-04-22
Foreign References:
US6322805B12001-11-27
Other References:
BABAK ET AL: "The effect of hydrophile-lipophile balance of water-soluble poly(ethylene glycol)-poly(lactic acid) diblock copolymers on the stability of microscopic emulsion films and nanoemulsions", MENDELEEV COMMUNICATIONS, INSTITUTE OF PHYSICS PUBLISHING, BRISTOL, GB, vol. 8, no. 3, 1 January 1998 (1998-01-01), pages 105 - 107, XP022529613, ISSN: 0959-9436
HAGAN: "PLA-PEG copolymers - a novel biodegradable drug delivery system", 19000101, 1 January 1900 (1900-01-01), XP009099653
Attorney, Agent or Firm:
WEBER, Thomas et al. (Köln, DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Emulsion, umfassend Wasser als kontinuierliche Phase, einen hydrophoben pharmazeutischen Wirkstoff als dispergierte Phase und wenigstens ein Block- Copolymer, dadurch gekennzeichnet, dass der hydrophobe pharmazeutische

Wirkstoff einen Schmelzpunkt von 25°C oder weniger aufweist, das Block- Copolymer wenigstens einen Poly(ethylenoxid)-Block (PEO) und wenigstens einen Poly(lactid)-Block (PLA) umfasst und das Gewichtsverhältnis des hydrophoben Wirkstoffs zum Block-Copolymer 1 : 1 bis 10: 1 beträgt.

2. Emulsion gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis des hydrophoben Wirkstoffs zum Block-Copolymer 1,5: 1 bis 5 : 1 beträgt.

3. Emulsion gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Block-Copolymer ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Diblock- Copolymer PEO-PLA, Triblock-Copolymer PEO-PLA-PEO, Triblock-Copolymer PLA-PEO-PLA und Tetrablock-Copolymer PEO-PLA-PEO-PLA, vorzugsweise aus der Gruppe bestehend aus Diblock-Copolymer PEO-PLA und Triblock- Copolymer PEO-PLA-PEO.

4. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Poly(ethylenoxid)-Block des Block-Copolymers ein mittleres Molekulargewicht (Mw) von 1000 g/mol bis 7000 g/mol, vorzugsweise 2500 g/mol bis 6000 g/mol, besonders bevorzugt 4500 g/mol bis 5500 g/mol aufweist.

5. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Poly(lactid)-Block des Block-Copolymers ein mittleres Molekulargewicht (Mw) von 800 g/mol bis 8000 g/mol, vorzugsweise

2000 g/mol oder 4000 g/mol bis 7000 g/mol, bevorzugter 5500 g/mol bis 6500 g/mol aufweist.

6. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Block-Copolymer ein mittleres Molekulargewicht (Mw) von 3000 g/mol bis 20000 g/mol, vorzugsweise 4000 g/mol bis 15000 g/mol, bevorzugter 5500 g/mol bis 10000 g/mol aufweist.

7. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Diblock-Copolymer PEO-PLA ein Molverhältnis von PEO: PLA im Bereich von 1 :0,05 bis 1 : 1,3, alternativ von 1 :0,1 bis 1 : 1,2, bevorzugt von 1 :0,2 bis 1 : 1,0 oder von 1 :0,25 bis 1 :0,75 und ebenfalls bevorzugt von 1 :0,35 bis 1 :0,65 oder von 1 :0,45 bis 1 :0,55 aufweist.

8. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Triblock-Copolymer PEO-PLA-PEO ein Molverhältnis von PEO: PLA im Bereich von 3: 1 bis 25: 1, vorzugsweise von 4: 1 bis 20: 1, bevorzugt von 5: 1 bis 15 : 1, bevorzugter von 7: 1 bis 10: 1 aufweist.

9. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Gehalt an Block-Copolymer von 0,1 bis 1,0 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 bis 0,85 Gew.-%, bevorzugt von 0,3 bis 0,7 Gew.-%, ebenfalls bevorzugt von 0,4 bis 0,55 Gew.-%, bezogen auf das

Gesamtgewicht der Emulsion, aufweist.

10. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Gehalt an Wirkstoff von 0,5 bis 10,0 Gew.-%, vorzugsweise von 1,0 bis 8,0 Gew.-%, bevorzugt von 1,5 bis 6,5 Gew.-%, ebenfalls bevorzugt von 2,0 bis 4,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, aufweist.

11. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Tropfengröße der dispergierten Phase, gemessen mittels Photonenkorrelationsspektroskopie, 2 μm oder kleiner oder 1 μm oder kleiner, und vorzugsweise von 75 nm bis 500 nm, bevorzugt von 75 nm bis 300 nm beträgt.

12. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Osmolalität im Bereich von 250 bis 400 mOsmol/kg, bevorzugt im Bereich von 280 bis 350 mOsmol/kg aufweist.

13. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen pH-Wert im physiologisch akzeptablen Bereich, vorzugsweise im Bereich von 6,5 bis 8 oder im Bereich von 7,0 bis 7,5 aufweist.

14. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie weiterhin Zusatz- und/oder Hilfsstoffe umfasst, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Konservierungsmitteln, Glycerin und pharmazeutisch akzeptablen Salzen, insbesondere Natriumchlorid und Natriumhydroxid.

15. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der hydrophobe Wirkstoff ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Propofol, Propanidid, Isofluran, Enfluran, Sevofluran, Vitamin Ki, Clofibrat und Ethylestern der jodierten Fettsäuren aus Mohnöl.

16. Emulsion gemäß Anspruch 1, umfassend :

Propofol als hydrophoben Wirkstoff und wenigstens ein Block-Copolymer im Gewichtsverhältnis Propofol zu Block-Copolymer von 1 : 1 bis 10: 1, wobei das Block-Copolymer ein Diblock-Copolymer PEO-PLA oder ein Triblock-Copolymer PEO-PLA-PEO ist.

17. Emulsion gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Gehalt an Propofol von 0,5 bis 2,0 Gew.-%, vorzugsweise von 1,0 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, aufweist.

18. Emulsion gemäß Anspruch 1, umfassend :

Propanidid als hydrophoben Wirkstoff und wenigstens ein Block-Copolymer im Gewichtsverhältnis Propanidid zu Block-Copolymer von 1 : 1 bis 10: 1, wobei

das Block-Copolymer ein Diblock-Copolymer PEO-PLA oder ein Triblock- Copolymer PEO-PLA-PEO ist.

19. Emulsion gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Gehalt an Propanidid von 0,5 bis 10,0 Gew.-%, vorzugsweise von 4,0 bis

6,0 Gew.-%, beispielsweise 5,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, aufweist.

20. Emulsion gemäß Anspruch 1, umfassend : Isofluran, Enfluran oder Sevofluran als hydrophoben Wirkstoff und wenigstens ein Block-Copolymer im Gewichtsverhältnis hydrophober Wirkstoff zu Block- Copolymer von 1 : 1 bis 10: 1, wobei das Block-Copolymer ein Diblock- Copolymer PEO-PLA oder ein Triblock-Copolymer PEO-PLA-PEO ist.

21. Emulsion gemäß Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Wirkstoff-Gehalt von 0,5 bis 10,0 Gew.-%, vorzugsweise 1,0 bis 8,0 Gew.-%, bevorzugt von 1,5 bis 6,5 Gew.-%, ebenfalls bevorzugt von 2,0 bis 4,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, aufweist.

22. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Block-Copolymer einen Poly(ethylenoxid)-Block mit einem mittleren Molekulargewicht (Mw) von 1000 g/mol bis 7000 g/mol, vorzugsweise von 2500 g/mol bis 6000 g/mol, besonders bevorzugt von 4500 g/mol bis 5500 g/mol aufweist.

23. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Block-Copolymer einen Poly(lactid)-Block mit einem mittleren Molekulargewicht (Mw) von 800 g/mol bis 8000 g/mol, vorzugsweise von 2000 g/mol bis 4200 g/mol aufweist.

24. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Block-Copolymer ein mittleres Molekulargewicht (Mw) von 3000 g/mol bis 20000 g/mol, vorzugsweise von 4000 g/mol bis 15000 g/mol, besonders bevorzugt von 5500 g/mol bis 10000 g/mol aufweist.

25. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Diblock-Copolymer ein Molverhältnis PEO: PLA im Bereich von 1 :0,05 bis 1 : 1,3, alternativ bis 1 :0,62 oder 1 :0,49, bevorzugt von 1 :0,08 bis 1 : 1,0 alternativ bis 1 :0,31 oder bis 1 :0,23 aufweist.

26. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Triblock-Copolymer ein Molverhältnis PEO: PLA im Bereich von 3: 1 bis 25: 1, vorzugsweise von 4: 1 bis 20 : 1, bevorzugt von 5: 1 bis 15: 1, bevorzugter von 7: 1 bis 10: 1 aufweist.

27. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulsion einen Gehalt an Block-Copolymer von 0,1 bis 1,0 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 bis 0,85 Gew.-%, bevorzugt von 0,3 bis 0,7 Gew.-%, ebenfalls bevorzugt von 0,4 bis 0,55 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, aufweist.

28. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Tropfengröße der dispergierten Phase 2 μm oder kleiner oder 1 μm oder kleiner, und vorzugsweise von 75 nm bis 500 nm, bevorzugt von 75 nm bis 300 nm beträgt.

29. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Osmolalität im Bereich von 250 bis 400 mOsmol/kg, bevorzugt im Bereich von 280 bis 350 mOsmol/kg aufweist.

30. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen pH-Wert im physiologisch akzeptablen Bereich, vorzugsweise im Bereich von 6,5 bis 8 oder im Bereich von 7,0 bis 7,5 aufweist.

31. Emulsion gemäß einem der Ansprüche 16 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass sie weiterhin Zusatz- und/oder Hilfsstoffe umfasst, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Konservierungsmitteln, Glycerin und

pharmazeutisch akzeptablen Salzen, insbesondere Natriumchlorid und/oder Natriumhydroxid.

32. Verfahren zur Herstellung der in einem der vorstehenden Ansprüche definierten Emulsion, umfassend das Homogenisieren eines Gemischs umfassend Wasser, den hydrophoben Wirkstoff, das wenigstens eine Block- Copolymer und gegebenenfalls Zusatz- und/oder Hilfsstoffe.

33. Verfahren gemäß Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Schritte umfasst:

(i) Mischen des hydrophoben Wirkstoffs mit dem Block-Copolymer;

(ii) Zufügen von Wasser, das gegebenenfalls Zusatz- und/oder Hilfsstoffe enthält, zu dem unter (i) erhaltenen Gemisch; und (iii) Homogenisierung des unter (ii) erhaltenen Gemischs.

34. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 32 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass die Homogenisierung mittels eines Homogenisators oder mittels eines Microfluidizers, vorzugsweise jeweils bei einem Druck im Bereich von 300 bar bis 1000 bar erfolgt.

35. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 32 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch vor dem Homogenisieren für eine Dauer von 2 bis 10 min, vorzugsweise von 4 bis 7 min, mit einer Geschwindigkeit im Bereich von 15000 U/min bis 30000 U/min, vorzugsweise von 19000 U/min bis 24000 U/min gerührt wird.

36. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 32 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass es als weiteren Schritt den Schritt der Sterilisation der Emulsion umfasst, vorzugsweise durch Erhitzen der Emulsion auf eine Temperatur im Bereich von 90 0 C bis 140 0 C, bevorzugt von 115°C bis 130 0 C, vorzugsweise für einen Dauer im Bereich von 7 min bis 25 min, bevorzugt von 12 min bis 18 min.

37. Pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend die in einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 31 definierte Emulsion.

38. Anästhetikum, umfassend die in einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 31 definierte Emulsion.

39. Verwendung der in einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 31 definierten Emulsion für die Prophylaxe und/oder Therapie und/oder Diagnostik in der Human- oder Tiermedizin, insbesondere als Anästhetikum, Diagnostikum, lipidsenkendes Arzneimittel und Vitaminpräparat.

40. Verfahren zur therapeutischen und/oder prophylaktischen Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers und/oder zur Diagnose durch Verabreichung der in einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 31 definierten Emulsion, vorzugsweise durch parenterale Applikation, bevorzugt durch

Injektion oder Infusion, besonders bevorzugt durch intravenöse, intramuskuläre und/oder subkutane Injektion oder Infusion.

41. Emulsion gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 31, umfassend einen Wirkstoff, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Propofol,

Propanidid, Isofluran, Enfluran und Sevofluran, vorzugsweise Propofol, zur Verwendung als Anästhetikum.

Description:

Einen hydrophoben Wirkstoff enthaltende wässrige Emulsionen

Beschreibung

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft einen hydrophoben Wirkstoff enthaltende wässrige Emulsionen, Verfahren zu deren Herstellung, pharmazeutische Zusammensetzungen, wie Therapeutika, Diagnostika und/oder Prophylaktika, insbesondere Anästhetika umfassend die wässrige Emulsion, die Verwendung der wässrigen Emulsionen zur Herstellung von Medikamenten sowie Verfahren zur therapeutischen und/oder prophylaktischen Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers und/oder zur Diagnose durch Verabreichung der erfindungsgemäßen wässrigen Emulsion.

Hintergrund der Erfindung

Viele pharmazeutische Wirkstoffe besitzen eine geringe Löslichkeit in Wasser und bereiten daher Schwierigkeiten bei der Zubereitung von diese Wirkstoffe enthaltenden Arzneimitteln. Bei Neuentwicklungen bzw. Neusynthesen von pharmazeutischen Wirkstoffen gewinnt dieses Problem zunehmend an Bedeutung. Eine steigende Anzahl der Substanzen weist eine Löslichkeit von weniger als 700 μg/ml auf und stellt Galeniker vor immer neue Herausforderungen. Schwerlösliche pharmazeutische Wirkstoffe erreichen nach peroraler Gabe sehr oft keine ausreichend hohe Bioverfügbarkeit. Die Gründe sind in der zu geringen Sättigungslöslichkeit und Lösungsgeschwindigkeit der Substanzen zu suchen. Auch eine intravenöse Applikation kommt wegen der schlechten Wasserlöslichkeit der Wirkstoffe häufig nicht in Frage.

Für viele Problemwirkstoffe führen galenische Maßnahmen zu keiner ausreichenden peroralen Bioverfügbarkeit. Eine parenterale Applikation kann nicht erfolgen, da

durch die Herstellung von Suspensionen entweder keine geeignete Partikelgröße erzielt werden kann oder das erforderliche Lösungsmittelvolumen zu groß ausfällt.

über viele Jahre hinweg haben sich öI-in-Wasser-Emulsionen als Wirkstoffträger als parenterale Arzneiform für schlecht wasserlösliche, aber gut fettlösliche pharmazeutische Wirkstoffe erwiesen. Bei öI-in-Wasser-Emulsionen wird der ölkern der Emulsionen als Wirkstoffvehikel genutzt. Insbesondere pharmazeutische Wirkstoffe, die in wässrigen Medien schwer löslich sind, lassen sich bei ausreichender Fettlöslichkeit in ausreichender Menge in O/W-Emulsionen einarbeiten. Aufgrund der Löslichkeitsproblematik in den gebräuchlichen ölen haben es bisher nur wenige Produkte bis zur Zulassung gebracht. Beispiele sind die intravenöse Therapie mit Disoprivan ® , Diazepam-Lipuro ® , Lipotalon ® und Etomidat- Lipuro ® .

US-A-2004/0225022 beschreibt wässrige pharmazeutische Zubereitungen, in denen Propofol emulgiert ist. Als Tenside werden unter anderem Lecithin oder ethoxylierte Ether oder Ester, als Lösungsmittel (Vehikel) für Propofol wird beispielsweise Sojaöl verwendet. Bevorzugte Gewichtsverhältnisse von Propofol zu Sojaöl sind 1 : 3 bis 6 und 2: 3 bis 6.

Die verwendeten öI-in-Wasser-Emulsionen besitzen typischerweise einen Fettanteil von 10 bis 20%, vor allem bestehend aus langkettigen und mittelkettigen Triglyceriden, 1 bis 3% Emulgator (meist Lecithin), 2 bis 3% Glycerin zur Isotonisierung und als äußere Phase Wasser für Injektionszwecke. Durch Applikation von öI-in-Wasser-Emulsionen kann eine hohe kalorische Energiezufuhr und Substitution essentieller Fettsäuren erreicht werden. In der parenteralen Ernährung werden lang- und mittelkettige Triglyceride jedoch als schnell verfügbare Energiequelle eingesetzt. Dies kann, insbesondere bei Langzeitdosierung, eine Zunahme des Lebergewichts zur Folge haben. Weiterhin kann die parenterale Verabreichung großer Mengen an Lipid-Emulsionen und/oder die Verabreichung von Lipid-Emulsionen über einen langen Zeitraum zu Hyperlipidämie führen.

Darüber hinaus sind Lipide gute Nährböden für Bakterienwachstum, was insbesondere bei der Herstellung und Lagerung der Arzneimittel zu Problemen

führen kann. Konservierungsmittel (Bakteriostatika) bzw. Substanzen, die das Keimwachstum in Fettemulsionen hemmen können, können gleichzeitig zu Unverträglichkeiten führen. Als ein solches Konservierungsmittel, das etwas wasserlöslich ist, ist beispielsweise Benzylalkohol zu nennen. Zudem lösen einige Konservierungsmittel, wie Natriumdisulfit, beim Menschen Reaktionen ähnlich einer Allergie aus. Solche Reaktionen können beim Menschen, die auf Sulfite empfindlich reagieren, durch anaphylaktische Reaktionen und lebensbedrohliche oder asthmatische Schübe gekennzeichnet sein. Auch wurde nachgewiesen, dass Natriumdisulfit den Abbau einiger Wirkstoffe, wie beispielsweise Propofol, katalysiert. Andererseits hat die chelatisierende Eigenschaft von Konservierungsmitteln, wie EDTA, zur Folge, dass vermehrt Spurenelemente, wie Zink, Kupfer und Eisen, ausgeschieden werden. Ferner ist eine Sterilfiltration der O/W-Emulsionen mit einem handelsüblichen Sterilfilter nicht effektiv, da die Emulsionen thermodynamisch zu instabil sind und unter der notwendigen Scherkraft dazu neigen zu brechen.

Auch sind O/W-Emulsionen gegenüber Verdünnung oder der Zugabe von Salzen, Glucose oder von anderen üblichen Hilfsstoffen nur bedingt stabil. Zur Stabilisierung der Emulsionen werden daher Lecithine eingesetzt. Die Konzentration des eingesetzten Lecithins liegt bei den 10 und 20%igen Fettemulsionen meist bei etwa 1,2%. Eilecithin, das als Emulgator verwendet wird, oder Sojaöl, das als Lösungsvermittler verwendet wird, können jedoch bei Menschen, die auf Eilecithin und/oder Sojaöl allergisch reagieren, anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen auslösen.

Um den oben beschriebenen Nachteilen von öI-in-Wasser-Emulsionen auszuweichen, wurde im Stand der Technik versucht, unter Einsatz von Lösungsvermittlern/Tensiden die Löslichkeit von schwer wasserlöslichen pharmazeutischen Wirkstoffen durch die Verwendung von Mizellen als Vehikel für diese Wirkstoffe zu verbessern und ihre Bioverfügbarkeit dadurch zu erhöhen.

Beispielsweise ist Cremophor ® EL, ein Gemisch aus den Umsetzungsprodukten von Rizinusöl mit Ethylenoxid (Molverhältnis 1 : 35), in der Lage, hydrophobe Wirkstoffe in einer wässrigen Umgebung zu solubilisieren. Die kritische

Mizellbildungskonzentration (CMC) von Cremophor ® EL liegt bei 0,009 Gew.-%. Die Größe der aus dem Hauptbestandteil des Cremophor ® EL, Polyoxyethylenglycerolricinoleat, gebildeten Mizellen liegt unterhalb von 100 nm. Untersuchungen an Paclitaxel, welches mit Cremophor ® EL formuliert wurde, haben gezeigt, dass sich die Wirkstofffreisetzung durch die Mizellbildung jedoch verlangsamt. Weiterhin stellte sich heraus, dass Cremophor ® EL allergische Reaktionen auslösen kann, weshalb es als Wirkstoffträger stark an Bedeutung verloren hat.

Es ist im Stand der Technik ferner bekannt, dass Poloxamere, d. h. Copolymere, die aus Poly(ethylenoxid)- und Poly(propylenoxid)-Blöcken bestehen und in ihrem Molekulargewicht, im Verhältnis der Polymerblöcke und ihren Tensideigenschaften variieren, in wässriger Lösung Mizellen bilden, bei denen die Poly(ethylenoxid)- Blöcke die äußere hydrophile Schale und die Poly(propylenoxid)-Blöcke den hydrophoben Kern der Mizelle bilden. In Poloxamer-Mizellen können daher bekanntermaßen hydrophobe Wirkstoffe eingelagert werden. Solche Poloxamer- Mizellen haben einen geringen Durchmesser im Bereich zwischen 20 und 80 nm.

WO-A-2005/72343 beschreibt wässrige pharmazeutische Zusammensetzungen, die einen hydrophoben pharmazeutischen Wirkstoff und ein Poloxamer, bevorzugt P 188, sowie Poly(ethylenglycol) enthalten. Das bevorzugte Gewichtsverhältnis von Wirkstoff zu Poloxamer ist in den Beispielen mit 1 :6 bis 1 :9 angegeben, das bevorzugte Gewichtsverhältnis von Wirkstoff zu Emulgator in der wässrigen pharmazeutischen Zusammensetzung beträgt 1 : 10 bis 1 : 12.

WO-A-2004/10941 beschreibt transparente wässrige Zusammensetzungen, die Propofol und mindestens einen Hilfsstoff enthalten. Als Hilfsstoffe werden bevorzugt Poloxamere und/oder PEG verwendet. Als bevorzugte Ausführungsformen werden Gewichtsverhältnisse von Propofol zu Polymer von 1 : 12, 1 : 11 und 1 : 10 genannt.

Neben den Poloxamer-Mizellen sind weitere Polymer-Mizellen bekannt, die sich für die Einlagerung hydrophober Wirkstoffe eignen. EP-A-O 552 802 beschreibt Teilchen, die aus chemisch fixierten (quervernetzten) Copolymer-Mizellen und einer hydrophoben Komponente bestehen.

EP-A-O 520 888 beschreibt Nanopartikel in Form von Mizellen, die aus Poly(lactid)/Poly(ethylenglycol)-Copolymeren und gegebenenfalls einem in Wasser unlöslichen Wirkstoff bestehen.

US-B-6,322,805 beschreibt die Solubilisierung hydrophober, meist fester Wirkstoffe mittels aus amphiphilen Block-Copolymeren aufgebauten wasserlöslichen Mizellen.

Bei Mizellen ist das Anzahlverhältnis solubilisierter Moleküle zu Tensidmolekülen jedoch niedrig und selten größer 2, d.h. das Innere der Mizellen stellt keine unabhängige ölphase dar, die die Eigenschaften des "bulks" besitzt, im Gegensatz zu Emulsionen. Dies ist mittels Elektronenmikroskopie nachweisbar. In einer elektronenmikroskopischen Aufnahme sind Nanopartikel, wie Mizelle,

Emulsionstropfen und Liposom, unterscheidbar. Für den Aufbau von Mizellen und die Einlagerung hydrophober Wirkstoffe darin ist ein relativ großes

PolymeπWirkstoff-Verhältnis notwendig, was eine unnötige Belastung des Körpers mit dem Polymer verursacht.

Die im Stand der Technik bekannten pharmazeutischen Zusammensetzungen, die hydrophobe Wirkstoffe enthalten, weisen somit vielfältige Nachteile auf, wie die

Notwendigkeit eines Konservierungsmittels und/oder antimikrobieller Agentien, das

Risiko einer Hyperlipidämie, die Gewichtszunahme bei Langzeitdosierung oder hohen Dosen, die Unverträglichkeit der Lösungsvermittler, z. B. Sojaöl oder

Cremophor ® EL, sowie ein großes Polymer(Lösungsvermittler) : Wirkstoff-Verhältnis und daraus resultierend ein hohes Risiko von Nebenwirkungen.

Dementsprechend lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine wässrige, wenigstens einen hydrophoben Wirkstoff enthaltende Zubereitung zur Verfügung zu stellen, die frei von Lipiden ist sowie ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Wirkstoff-Polymer-Verhältnis aufweist.

Gegenstand der Erfindung

Die Erfindung betrifft die wässrige Emulsion gemäß Anspruch 1, die Verfahren gemäß Anspruch 32 und Anspruch 40, die pharmazeutische Zusammensetzung gemäß Anspruch 37, das Anästhetikum gemäß Anspruch 38 sowie die Verwendung der erfindungsgemäßen Emulsion gemäß Anspruch 39.

Auf die in den Unteransprüchen wiedergegebenen bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung wird ausdrücklich Bezug genommen.

Detaillierte Beschreibung

Die erfindungsgemäße Emulsion umfasst Wasser als kontinuierliche Phase, einen hydrophoben pharmazeutischen Wirkstoff als dispergierte (diskontinuierliche) Phase und wenigstens ein Block-Copolymer, wobei der hydrophobe pharmazeutische Wirkstoff einen Schmelzpunkt von 25°C oder weniger aufweist, das Block-Copolymer einen Poly(ethylenoxid)-Block (im Folgenden auch PEO abgekürzt) und wenigstens einen Poly(lactid)-Block (im Folgenden auch PLA abgekürzt) umfasst und das Gewichtsverhältnis des hydrophoben Wirkstoffs zum Block-Copolymer 1 : 1 bis 10: 1 beträgt.

Pharmazeutischer Wirkstoff

Der erfindungsgemäß verwendete hydrophobe pharmazeutische Wirkstoff weist einen Schmelzpunkt von 25°C oder weniger, wie von 22°C oder weniger, von 20 0 C oder weniger oder von 18°C oder weniger oder einen Schmelzbereich bis 25°C, bis 22°C, bis 20 0 C oder bis 18°C auf.

Der Begriff "hydrophob" im Zusammenhang mit dem pharmazeutischen Wirkstoff bedeutet, dass bei 20 0 C die Löslichkeit des Wirkstoffs in Wasser 700 μg Substanz pro ml Wasser oder weniger ist, wie beispielsweise 500 μg/ml oder weniger oder 350 μg/ml oder weniger. In einer Ausführungsform der Erfindung weist der

hydrophobe Wirkstoff bei 20 0 C eine Wasserlöslichkeit im Bereich von 20 μg/ml bis 200 μg/ml auf.

Der hydrophobe pharmazeutische Wirkstoff ist auf dem Gebiet der Human- und/oder Tiermedizin für die Therapie und/oder die Prophylaxe einsetzbar.

Wirkstoff gemäß dieser Erfindung ist ein Stoff, der in einem lebenden Organismus eine biologische Wirkung hervorruft. Als biologische Wirkung wird die Gesamtheit der durch einen Wirkstoff hervorgerufene Veränderungen in einem biologischen System bezeichnet. Vorzugsweise ist die biologische Wirkung derart, dass der Wirkstoff zur Vorbeugung, Linderung, Heilung und/oder Erkennung von Erkrankungen dienen kann. Somit kann der Wirkstoff als arzneilich wirksamer Bestandteil bei der Herstellung von Arzneimittel verwendet werden oder er kann bei seiner Verwendung in der Arzneimittelherstellung zu einem arzneilich wirksamen Bestandteil der Arzneimittel werden.

In einer Ausführungsform der Erfindung ist der hydrophobe Wirkstoff ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Propofol sowie seinen pharmazeutisch akzeptablen Salze oder Derivaten, Propanidid, Isofluran, Enfluran, Sevofluran, Vitamin Ki (Phytonadion, Phyllochinon), Clofibrat, Ethylester der jodierten Fettsäuren aus Mohnöl (beispielsweise erhältlich unter dem Handelsnamen Ethiodol ® , Lipiodol ® ).

Propofol (2,6-Diisopropylphenol) ist ein hochwirksames lipophiles Narkotikum, welches bei den handelsüblichen Präparaten in einer Lipidemulsion gelöst ist. Propofol wirkt als Hypnotikum, hat jedoch keine analgetische (d.h. schmerzlindernde) Wirkung. Es wird zur Einleitung und zur Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie sowie zur Sedierung von beatmeten Patienten im Rahmen der Intensivbehandlung sowie zur Sedierung, etwa bei Magen- (Gastroskopie) oder Darmspiegelungen (Koloskopie) alleine oder zusammen mit einem Analgetikum verwendet. Als besondere positive Eigenschaften des Propofols gelten das relativ angenehme Einschlafen und Aufwachen des Patienten, hauptsächlich wegen seines schnellen Narkoseeintritts und der kurzen Wirkungsdauer. Bei der Anwendung von Propofol treten übelkeit und Erbrechen (PONV) seltener als bei Narkosegasen auf. Der hypnotische Effekt von Propofol tritt nach Aufnahme in den Blutkreislauf

aufgrund schneller Einstellung des Wirkstoff-Gleichgewichts zwischen Blut und Gehirn in der Regel nach 10 bis 50 Sekunden ein.

Propofol ist eine bei Raumtemperatur farblose bis leicht gelbliche, ölige Flüssigkeit, deren Schmelzpunkt bei 18°C liegt. Die einzige ionisierbare Funktionalität ist die

Hydroxylgruppe, welche einen pK a -Wert von etwa 11 besitzt. Die übrigen wesentlichen Molekülteile, bestehend aus einem Benzol-Ring und Isopropyl-

Seitenkettengruppen sind hochgradig hydrophob, worauf die geringe

Wasserlöslichkeit (ca. 150 μg/ml bei 25°C) und die gute Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln beruht.

Block-Copolymer

Das erfindungsgemäß eingesetzte Block-Copolymer umfasst wenigstens einen Poly(ethylenoxid)-Block und wenigstens einen Poly(lactid)-Block.

Poly(lactid) und seine Copolymere sind die für die Herstellung von Depotarzneiformen am intensivsten untersuchten bioabbaubaren Polymere. Sie werden auch als resorbierbares chirurgisches Nahtmaterial genutzt und stellen die Matrix von auf dem Markt befindlichen arzneistoffhaltigen Implantaten (z. B. Zoladex ® ) und Mikropartikeln (z. B. Enantone Depot ® ) dar.

Polyester von L-Milchsäure, des Racemats D,L-Milchsäure und Copolymere aus L- Lactid mit D-Lactid oder mit D,L-Lactid werden vom Körper abgebaut. Geeignete PLA sind aus Monomeren der D-Milchsäure oder L-Milchsäure oder aus D-Milchsäure- und L-Milchsäure-Monomeren aufgebaut. Für das erfindungsgemäß verwendete Block-Copolymer werden neben Polymeren von D, L-Milchsäure auch Copolymere von D, L-Milchsäure mit Glycolsäure verwendet.

Poly(ethylenoxid) (PEO) ist für seine Hydrophilie, Wasserlöslichkeit, Ungiftigkeit und der ausgezeichneten Biokompatibilität gut bekannt.

In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist das Block-Copolymer ein Diblock-Copolymer PEO-PLA, ein Triblock-Copolymer PEO-PLA-PEO, ein Triblock-

Copolymer PLA-PEO-PLA oder ein Tetrablock-Copolymer PEO-PLA-PEO-PLA, bevorzugt ein Diblock-Copolymer PEO-PLA oder ein Triblock-Copolymer PEO-PLA- PEO. Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Diblock-Copolymer PEO-PLA.

Das erfindungsgemäße Block-Copolymer kann auf einer dem Fachmann bekannten Weise hergestellt werden. Zur Herstellung eines Triblock-Copolymers kann Polyethylenoxid mit einer geeigneten Menge an Lactid (beispielsweise D,L-Lactid, L- Lactid oder D-Lactid) in Gegenwart eines geeigneten Katalysators, zum Beispiel einer katalytischen Zinnverbindung wie Zinn(II)oxid oder Zinn(II)octoat, bei einer Temperatur im Bereich von 120 0 C bis 180 0 C umgesetzt werden. Zur Herstellung eines Diblock-Copolymers kann Poly(ethylenglycol)methylester unter den gleichen Bedingungen mit einer geeigneten Menge an Lactid (beispielsweise D,L-Lactid, L- Lactid oder D-Lactid) umgesetzt werden.

Da PEO mit einem relativ hohen Molekulargewicht (über 10000 g/mol) für die Filtration über die menschliche Niere nicht geeignet ist, sollten kleinere PEO- Abschnitte für die Block-Copolymere gewählt werden. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Poly(ethylenoxid)-Block in den obengenannten Block-Copolymeren ein mittleres Molekulargewicht (Mw) von 1000 g/mol bis 7000 g/mol, vorzugsweise von 2500 g/mol bis 6000 g/mol, besonders bevorzugt von 4500 g/mol bis 5500 g/mol auf.

In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung weist der Poly(lactid)-Block in den obengenannten Block-Copolymeren ein mittleres Molekulargewicht (Mw) von 800 g/mol bis 8000 g/mol, vorzugsweise von 2000 g/mol bis 7000g/mol oder 4000 g/mol bis 7000 g/mol, bevorzugter von 5500 g/mol bis 6500 g/mol auf.

In einer Ausführungsform der Erfindung weist das Block-Copolymer ein mittleres Molekulargewicht (Mw) von 3000 g/mol bis 20000 g/mol, vorzugsweise von 4000 g/mol bis 15000 g/mol, bevorzugter von 5500 g/mol bis 10000 g/mol auf.

Wenn im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nichts anderes angegeben ist, entspricht ein Molekulargewicht von 1000 einer Masse von 1 kDa.

In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung weist das Diblock-Copolymer ein Molverhältnis PEO: PLA im Bereich von 1 :0,05 bis 1 : 1,3, alternativ von 1 :0,1 bis 1 : 1,2, bevorzugt von 1 :0,2 bis 1 : 1,0 oder von 1 :0,25 bis 1 :0,75 und ebenfalls bevorzugt von 1 :0,35 bis 1 :0,65 oder von 1 :0,45 bis 1 :0,55 auf. In einer anderen Ausführungsform weist das Diblock-Copolymer ein Molverhältnis PEO: PLA im Bereich von 1 :0,01 bis 1 :0,30 und/oder im Bereich von 1 :0,50 bis 1 : 1,3 auf.

In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung weist das Triblock-Copolymer ein Molverhältnis PEO: PLA im Bereich von 3: 1 bis 25: 1, vorzugsweise von 4: 1 bis 20: 1, bevorzugt von 5: 1 bis 15 : 1, bevorzugter von 7 : 1 bis 10: 1 auf.

Ein gemäß der Erfindung zu verwendendes Block-Copolymer kann nach jedem geeigneten dem Fachmann bekannten Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise beschreibt US-B-6322805 in seinen Herstellungsbeispielen 1 bis 4 die Herstellung von Triblock-Copolymeren mit einem Molverhältnis PEO: PLA von 1 :0,31, 1 :0,37, 1 :0,49 und 1 :0,61 sowie in seinen Herstellungsbeispielen 5 bis 8 die Herstellung von Diblock-Copolymeren mit einem Molverhältnis PEO: PLA von 1 :0,15, 1 :0,31, 1 :0,46 und 1 :0,55. US-B-6322805 geht dabei von einem im Handel erhältlichen bifunktionellen Polyethylenoxid zur Herstellung der Triblock-Copolymere oder von einem im Handel erhältlichen monofunktionellen Polyethylenoxid zur Herstellung der Diblock-Copolymere aus, auf das bis zum Erhalt des gewünschten Molekulargewichts der Polylactidkette in Gegenwart eines Katalysator, Zinn(II)octoat, Lactid-Einheiten gepropft werden.

Emulsion

Emulsionen sind disperse Systeme, die aus zwei miteinander nicht mischbaren flüssigen oder flüssigkristallinen Phasen bestehen. Dabei bildet eine Flüssigkeit die innere, d.h. die dispergierte (diskontinuierliche) Phase, die andere die äußere, also die kontinuierliche Phase. Je nach Dispersionsmedium, d.h. der äußeren Phase, unterscheidet man zwischen verschiedenen Emulsionstypen. Bei den erfindungsgemäßen Emulsionen bildet Wasser die kontinuierliche Phase, während der hydrophobe Wirkstoff die disperse Phase bildet in der wiederum Wasser dispergiert sein kann.

Das Gewichtsverhältnis des hydrophoben Wirkstoffs zum Block-Copolymer in der erfindungsgemäßen Emulsion beträgt 1 : 1 bis 10: 1. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt das Gewichtsverhältnis des Wirkstoffs zum Block-Copolymer 1,5: 1 bis 5: 1.

Das Mol-Verhältnis von Wirkstoff: Block-Copolymer liegt bevorzugt im Bereich von 400: 1 bis 50: 1, besonders bevorzugt im Bereich von 300: 1 bis 70 : 1.

In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Gehalt an Block-Copolymer in der Emulsion von 0,1 bis 1,0 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 bis 0,85 Gew.-%, bevorzugt von 0,3 bis 0,7 Gew.-%, ebenfalls bevorzugt von 0,4 bis 0,55 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion.

In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Gehalt an Wirkstoff ein der Emulsion von 0,5 bis 10,0 Gew.-%, vorzugsweise von 1,0 bis 8,0 Gew.-%, bevorzugt von 1,5 bis 6,5 Gew.-%, ebenfalls bevorzugt von 2,0 bis 4,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion.

Bevorzugt weist die erfindungsgemäße Emulsion eine enge Teilchengrößenverteilung auf. Bei parenteralen Arzneiformen ist es wichtig, den mikropartikulären Anteil gering zu halten. Große Teilchen werden bei der Gabe von Infusionen für viele Nebenwirkungen verantwortlich gemacht. Daher wird allgemein der Standpunkt vertreten, dass Teilchen mit einem Teilchendurchmesser von größer als 5 μm vermieden werden sollten, da sie ansonsten die Kapillaren (Durchmesser 5 - 7 μm) nicht ohne Probleme passieren könnten und deshalb das Risiko einer Embolie (teilweiser oder vollständiger Verschluss eines Blutgefäßes) bestehen würde. Theoretisch liegt die Gefahr bei injizierten Teilchen mit einem Durchmesser, der größer ist als der von roten Blutkörperchen, im Auftreten von pulmonalen Embolien. Andererseits können sich fettartige Teilchen mit einem Teilchendurchmesser von größer 7,5 μm der Form der Kapillaren anpassen und so die pulmonalen Gefäße ohne Schwierigkeiten passieren. Aus dieser Sicht sind einzelne Teilchen mit einem Teilchendurchmesser von größer 5 μm tolerierbar, besonders wenn es sich dabei um formbare Teilchen, wie z. B. Wirkstoff-Tropfen

handelt. Die USP XXII (United States Pharmacopeia) lässt sogar wenige Teilchen mit einem Teilchendurchmesser von bis zu 25 μm zu. Um jedoch eine hohe Bioverfügbarkeit und eine hohe Stabilität der Emulsionen zu erreichen, sind in vielen Fällen Teilchengrößen von unter 2 μm, teilweise von deutlich unter 1 μm erforderlich.

In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt die mittlere Tropfengröße (mittlerer Durchmesser der Tropfen) der dispergierten Phase 2 μm oder weniger, beispielsweise beträgt die mittlere Tropfengröße 1 μm oder weniger und liegt vorzugsweise im Bereich von 75 nm bis 500 nm, besonders bevorzugt im Bereich von 75 nm bis 300 nm. Die mittlere Tropfengröße wird mittels Photonenkorrelationsspektroskopie (PCS; USP 30, General Chapter 729), auch dynamische Lichtstreuung genannt, gemessen.

Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Emulsion stabil. Der Begriff "stabil" bedeutet im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Emulsion, dass es bei einer Lagerung bei 25°C von wenigstens einem Jahr, vorzugsweise von wenigstens zwei Jahren nicht zu einer Koaleszenz der dispergierten Wirkstofftropfen kommt, die zu Tropfen mit einer mittleren Tropfengröße von mehr als 1 μm führt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung liegt die mittlere Tropfenzahl der dispergierten Phase der erfindungsgemäßen Emulsion im Bereich von 1,5 1 IO 11 bis 6,0 1 IO 12 pro ml Emulsion, vorzugsweise im Bereich von 5 1 IO 11 bis 1,2 1 IO 12 pro ml Emulsion aufweist. Die mittlere Tropfenzahl pro ml Emulsion kann mit Hilfe der Dichte des Wirkstoffs und des mittleren Tropfenvolumens berechnet werden.

In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Emulsion eine Osmolalität im Bereich von 250 bis 400 mOsmol/kg, bevorzugt im Bereich von 280 bis 350 mOsmol/kg auf.

Die erfindungsgemäße Emulsion weist vorzugsweise einen pH-Wert im physiologisch verträglichen Bereich auf, insbesondere einen pH-Wert im Bereich von 6,5 bis 8, vorzugsweise im Bereich von 7,0 bis 7,5.

In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann die Emulsion weiterhin Zusatz- und/oder Hilfsstoffe, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Glycerin, wenigstens einem pharmazeutisch akzeptablen Salz und Konservierungsmittel umfassen.

Bevorzugt beträgt die Konzentration von Glycerin in der erfindungsgemäßen Emulsion von 1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt etwa 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung enthält die erfindungsgemäße Emulsion als pharmazeutisch akzeptables Salz Natriumchlorid, vorzugsweise in einer Konzentration von etwa 0,9 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion (physiologische Kochsalzlösung).

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung enthält die erfindungsgemäße Emulsion, falls nötig, als pharmazeutisch akzeptables Salz Natriumhydroxid zur Einstellung (Anhebung) des pH-Werts der Emulsion.

Die erfindungsgemäße Emulsion kann ferner ein Konservierungsmittel enthalten. Das Konservierungsmittel ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus EDTA, Dinatriumedetat, Natriumdisulfit, Cystein und seinen Salzen, Benzylalkohol und deren Gemischen. Besonders bevorzugt enthält die erfindungsgemäße Emulsion kein Konservierungsmittel.

Die erfindungsgemäßen Emulsionen sind vorzugsweise parenteral applizierbar, bevorzugt injizierbar oder infundierbar oder beides, besonders bevorzugt intravenös, intramuskulär und/oder subkutan injizierbar oder infundierbar oder beides.

Spezielle Ausführunqsformen

Anästhetika:

In einer speziellen Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Emulsion ein Narkotikum, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Propofol, Propanidid, Isofluran, Enfluran und Sevofluran.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Emulsion Propofol.

In einer weiteren Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Emulsion Propanidid.

In einer alternativen Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Emulsion Isofluran.

In einer weiteren Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Emulsion Enfluran.

In einer anderen Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Emulsion Sevofluran.

Die erfindungsgemäße Emulsion, enthaltend ein Narkotikum wie vorstehend beschrieben, ist wie oben definiert. Im Folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen beschrieben.

Für den Fall, dass das Narkotikum Propofol ist, beträgt der Gehalt an Propofol vorzugsweise von 0,5 bis 2,0 Gew.-%, bevorzugt von 1,0 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion.

Für den Fall, dass das Narkotikum Propanidid ist, beträgt der Gehalt an Propanidid vorzugsweise von 0,5 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt von 4,0 bis 6,0 Gew.-%, beispielsweise 5,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion.

Für den Fall, dass das Narkotikum ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Isofluran, Enfluran und Sevofluran beträgt der Gehalt des Narkotikums vorzugsweise von 0,5 bis 10,0 Gew.-%, vorzugsweise von 1,0 bis 8,0 Gew.-%, bevorzugt von 1,5 bis 6,5 Gew.-%, ebenfalls bevorzugt von 2,0 bis 4,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion.

Die erfindungsgemäße Emulsion, enthaltend ein Narkotikum als hydrophoben Wirkstoff, kann weiterhin wenigstens ein Block-Copolymer im Gewichtsverhältnis Propofol zu Block-Copolymer von 1 : 1 bis 10: 1 enthalten, wobei das Block- Copolymer ein Diblock-Copolymer PEO-PLA oder ein Triblock-Copolymer PEO-PLA- PEO ist.

Der Poly(ethylenoxid)-Block weist bevorzugt ein mittleres Molekulargewicht (Mw) von 1000 g/mol bis 7000 g/mol, vorzugsweise 2500 g/mol bis 6000 g/mol, besonders bevorzugt von 4500 g/mol bis 5500 g/mol auf.

Der Poly(lactid)-Block weist bevorzugt ein mittleres Molekulargewicht (Mw) von 800 g/mol bis 8000 g/mol, vorzugsweise von 2000 g/mol bis 4200 g/mol auf.

Das Block-Copolymer weist bevorzugt ein mittleres Molekulargewicht (Mw) von 3000 g/mol bis 20000 g/mol, vorzugsweise von 4000 g/mol bis 15000 g/mol, bevorzugter von 5500 g/mol bis 10000 g/mol auf.

Das Diblock-Copolymer weist vorzugsweise ein Molverhältnis PEO: PLA im Bereich von 1 :0,05 bis 1 : 1,3, alternativ bis 1 :0,62 oder 1 :0,49, bevorzugt von 1 :0,08 bis 1 : 1,0 alternativ bis 1 :0,31 oder bis 1 :0,23 auf.

Das Triblock-Copolymer weist vorzugsweise ein Molverhältnis PEO: PLA im Bereich von 3: 1 bis 25 : 1, vorzugsweise von 4: 1 bis 20: 1, bevorzugt von 5 : 1 bis 15: 1, bevorzugter von 7: 1 bis 10: 1 auf.

Der Gehalt an Block-Copolymer in der ein Narkotikum enthaltenden Emulsion beträgt bevorzugt von 0,1 bis 1,0 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 bis 0,85 Gew.-%,

bevorzugt von 0,3 bis 0,7 Gew.-%, ebenfalls bevorzugt von 0,4 bis 0,55 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion.

In einer Ausführungsform, bei dem das Diblock-Copolymer ein Molverhältnis PEO: PLA im Bereich von 1 :0,05 bis 1 :0,15 aufweist, liegt der Gehalt an Block- Copolymer in der ein Narkotikum enthaltenden Emulsion im Bereich von 0,4 bis 1,2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion. Bei einem Molverhältnis PEO: PLA im Bereich von 1 :0,15 bis 1 :0,28 beträgt der Gehalt an Block-Copolymer bevorzugt von 0,1 bis 0,6 Gew.-%, beispielsweise 0,2 bis 0,45 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion. Bei einem Molverhältnis PEO: PLA im Bereich von 1 :0,25 bis 1 :0,5, beispielsweise 1 :0,28 bis 1 :0,35, beträgt der Gehalt an Block-Copolymer bevorzugt von 0,2 bis 0,4 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion. Bei einem Molverhältnis PEO: PLA im Bereich von 1 :0,45 bis 1 :0,8, beispielsweise 1 :0,5 bis 1 :0,65, beträgt der Gehalt an Block-Copolymer bevorzugt von 0,05 bis 0,5 Gew.-%, beispielsweise 0,1 bis 0,3 Gew.-% oder 0,15 bis 0,25 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion.

Die mittlere Tropfengröße der dispergierten Phase ist bevorzugt 2 μm oder weniger, beispielsweise 1 μm oder weniger, vorzugsweise gemessen mittels Photonenkorrelationsspektroskopie, und liegt vorzugsweise im Bereich von 75 nm bis 500 nm, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 75 nm bis 300 nm.

Die mittlere Tropfenzahl der dispergierten Phase pro ml der erfindungsgemäßen Emulsion liegt im Bereich von 1,5 1 IO 11 bis 6,0 1 IO 12 pro ml Emulsion, vorzugsweise im Bereich von 5 1 IO 11 bis 1,2 1 IO 12 pro ml Emulsion. Die mittlere Tropfenzahl pro ml Emulsion kann mit Hilfe von der Dichte des Narkotikums und des mittleren Tropfenvolumens berechnet werden.

Die Emulsion weist bevorzugt eine Osmolalität im Bereich von 250 bis 400 mOsmol/kg, bevorzugt im Bereich von 280 bis 350 mOsmol/kg auf.

Die erfindungsgemäße Emulsion weist einen pH-Wert im physiologisch verträglichen Bereich auf, insbesondere im Bereich von 6,5 bis 8, vorzugsweise im Bereich von 7,0 bis 7,5.

Die Emulsion kann weiterhin die oben genannten Zusatz- und/oder Hilfsstoffe enthalten.

Herstellungsverfahren

Die erfindungsgemäße Emulsion kann grundsätzlich nach jedem im Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden. Ein beispielhaftes Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Emulsion umfasst das Homogenisieren eines Gemischs, welches Wasser, den hydrophoben Wirkstoff, das wenigstens eine Block- Copolymer und gegebenenfalls Zusatz- und/oder Hilfsstoffe umfasst.

In einer konkreten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die folgenden Schritte:

(i) Mischen des Wirkstoffs mit dem Block-Copolymer; (ii) Zufügen von Wasser, das gegebenenfalls Zusatz- und/oder Hilfsstoffe enthält, zu dem unter (i) erhaltenen Gemisch; und (iii) Homogenisierung des unter (ii) erhaltenen Gemischs.

In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Homogenisierung mittels eines Homogenisators, vorzugsweise bei einem Druck im Bereich von 300 bar bis 1000 bar, wie Kolben-Spalt-Hochdruckhomogenisator, oder mittels eines Microfluidizers, vorzugsweise bei einem Druck im Bereich von 300 bar bis 1000 bar, insbesondere 400 bar bis 600 bar, beispielsweise etwa 500 bar.

Geeignete Homogenisatoren sind beispielsweise der Lab 2000 und der APV Micron LAB 40 (erhältlich von APV Systems, D-Unna). Ein geeigneter Microfluidizer ist beispielsweise Modell 110-Y der Firma Microfluidics.

In einer Ausführungsform der Erfindung wird das Gemisch vor dem Homogenisieren für eine Dauer von 2 bis 10 min, vorzugsweise 4 bis 7 min, mit einer Geschwindigkeit im Bereich von 15000 U/min bis 30000 U/min, vorzugsweise von 19000 U/min bis 24000 U/min gerührt, vorzugsweise mittels Ultra Turrax (erhältlich bei IKA ® -Werke GmbH & CO. KG, Staufen, Deutschland).

In einer spezielleren Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Verfahren als weiteren Schritt den Schritt der Sterilisation der Emulsion, vorzugsweise durch Erhitzen der Emulsion auf eine Temperatur im Bereich von 90 0 C bis 140 0 C, bevorzugt von 115°C bis 130 0 C, vorzugsweise für einen Dauer im Bereich von 7 min bis 25 min, bevorzugt von 12 min bis 18 min.

Medikamente/Pharmazeutische Zusammensetzunq/Therapie/Prophylaxe/Diaqnostik

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung umfassend die erfindungsgemäße Emulsion. Die pharmazeutische Zusammensetzung ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Therapeutikum, einem Diagnostikum und einem Prophylaktikum.

Ein besonderer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Anästhetikum, umfassend die oben beschriebene erfindungsgemäße Emulsion, beispielsweise enthaltend einen Wirkstoff der Gruppe bestehend aus Propofol, Propanidid, Isofluran, Enfluran, Sevofluran oder Gemischen davon, und vorzugsweise enthaltend Propofol.

Ein anderer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Diagnostikum (Kontrastmittel), umfassend die oben beschriebene erfindungsgemäße Emulsion, beispielsweise enthaltend Ethylester der jodierten Fettsäuren aus Mohnöl.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein lipidsenkendes Arzneimittel, umfassend die oben beschriebene erfindungsgemäße Emulsion, beispielsweise enthaltend Clofibrat.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Vitaminpräparat, umfassend die oben beschriebene erfindungsgemäße Emulsion, beispielsweise enthaltend Vitamin Ki.

Die erfindungsgemäße Emulsion kann zur Herstellung eines Medikaments für die Human- oder Tiermedizin verwendet werden. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Emulsion, die einen aus der Gruppe, bestehend aus Propofol, Propanidid, Isofluran, Enfluran, Sevofluran oder Gemischen davon und vorzugsweise Propofol, ausgewählten Wirkstoff enthält, zur Herstellung eines Anästhetikums verwendet werden. Alternativ kann die erfindungsgemäße Ethylester der Jodierten Fettsäuren aus Mohnöl enthaltende Emulsion zur Herstellung eines Diagnostikums (Kontrastmittel) verwendet werden. Weiterhin kann die erfindungsgemäße Vitamin Ki enthaltende Emulsion zur Herstellung eines Vitaminpräparats verwendet werden. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Clofibrat enthaltende Emulsion zur Herstellung eines lipidsenkenden Arzneimittels verwendet werden.

Die erfindungsgemäße Emulsion kann weiterhin für die Prophylaxe und/oder Therapie und/oder Diagnostik in der Human- oder Tiermedizin, insbesondere als Anästhetikum, Diagnostikum, lipidsenkendes Arzneimittel und Vitaminpräparat verwendet werden.

Eine weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur therapeutischen und/oder prophylaktischen und/oder diagnostischen Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers durch Verabreichung der oben definierten erfindungsgemäßen, den hydrophoben Wirkstoff enthaltenden Emulsion, vorzugsweise durch parenterale Applikation, bevorzugt durch Injektion oder Infusion, besonders bevorzugt durch intravenöse, intramuskuläre und/oder subkutane Injektion oder Infusion.

Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.

Beispiele

Die nachfolgend beschriebenen Verfahren wurden in handelsüblichen, auf dem

Gebiet der Erfindung gebräuchlichen Vorrichtungen durchgeführt. Die Herstellung der Emulsionen und Nanosuspensionen im Kleinmaßstab erfolgte bei einem Druck von 500 bar unter Verwendung eines Microfluidizers Modell 110-Y der Firma

Microfluidics für die Dauer von 20 min. Als Wirkstoff wurde Propofol in einer

Konzentration von 1,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, verwendet. Der pH-Wert der Emulsionen wurde mit 1 N NaOH auf 7,0 bis 7,5 eingestellt.

Die Qualität des verwendeten Propofols und Glycerins entspricht der Qualität gemäß bekannter Monographien.

In den Tabellen 1 bis 5 ist jeweils die mittlere Tropfengröße angegeben, die aus der mittels Photonenkorrelationsspektroskopie gemessenen Tropfengrößenverteilung errechnet wurde.

Herstellunqsbeispiel

Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Block-Copolymers wurden DL-Lactid und Poly(ethylenglycol)methylester (PEGME) in einem 50 ml Stickstoffkolben mit Zinn(II)-octoat als Katalysator unter Argonatmosphäre gemischt. Unter stetem Rühren wurde das Gemisch für 4 h bei 130 0 C erhitzt. Das erhaltene Block- Copolymer wurde in 30 ml Chloroform aufgenommen und in 500 ml Diethylether gefällt. Nach 12 h wurde der Niederschlag abfiltriert und bei 40 0 C bei 15 mbar getrocknet. Das erhaltene Block-Copolymer wurde in 200 ml Tetrahydrofuran (THF) gelöst und durch Abzentrifugieren und anschließendem Filtrieren vom Zinn- Niederschlag getrennt. Nach dem Filtrieren wurde die THF-Lösung auf ca. 60 ml eingeengt. Das Block-Copolymer wurde erneut in 600 ml Diethylether gefällt und bei 15 mbar 12 h bei 40 0 C getrocknet. Die Molekulargewichte (Mw) der Blöcke und der erhaltenen Block-Copolymere sowie die PEO: PLA- Verhältnisse der erhaltenen Block-Copolymere sind der Tabelle A zu entnehmen.

Tabelle A

Beispiel 1

1 g Propofol, 2,5 g Glycerin und 0,15 g eines Diblock-Copolymers mit einem PEO: PLA- Verhältnis von 1:0,22, 1:0,31, 1:0,49 oder 1:0,61 wurden mit 96,35 g entionisiertem Wasser vermischt, 5 min lang mit einem Ultra Turrax mit 21000 U/min gerührt und anschließend mit einem Microfluidizer bei 500 bar homogenisiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.

Tabelle 1

Beispiel 2

I g Propofol, 2,5 g Glycerin und 0,3 g eines Diblock-Copolymers mit einem PEO: PLA- Verhältnis von 1:0,22, 1:0,31, 1:0,49 oder 1:0,61 wurden mit 96,2 g

entionisiertem Wasser vermischt 5 min lang mit einem Ultra Turrax mit 21000 U/min gerührt und anschließend mit einem Microfluidizer bei 500 bar homogenisiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.

Tabelle 2

Beispiel 3

1 g Propofol, 2,5 g Glycerin und 0,1 g eines Diblock-Copolymers mit einem PEO: PLA-Verhältnis von 1 :0,31, 1 : 0,49 oder 1 : 0,61 wurden mit 96,4 g entionisiertem Wasser vermischt, 5 min lang mit einem Ultra Turrax mit 21000 U/min gerührt und anschließend mit einem Microfluidizer bei 500 bar homogenisiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt.

Tabelle 3

Beispiel 4

1 g Propofol, 2,5 g Glycerin und 0,5 g eines Diblock-Copolymers mit einem PEO: PLA- Verhältnis von 1 : 0,22 wurden mit 96,0 g entionisiertem Wasser vermischt, 5 min lang mit einem Ultra Turrax mit 21000 U/min gerührt und anschließend mit einem Microfluidizer bei 500 bar homogenisiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 dargestellt.

Tabelle 4

Beispiel 5

1 g Propofol, 2,5 g Glycerin und 0,59 g oder 1,0 g eines Diblock-Copolymers mit einem PEO: PLA- Verhältnis von 1 : 0,09 wurden mit 95,91 g bzw. 95,5 g entionisiertem Wasser vermischt. 5 min lang mit einem Ultra Turrax mit 21000 U/min gerührt und anschließend mit einem Microfluidizer bei 500 bar homogenisiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 dargestellt.

Tabelle 5